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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 19.10.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061019025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906101902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906101902
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-10
- Tag 1906-10-19
-
Monat
1906-10
-
Jahr
1906
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such anderer unterstützt haben, «ine Sprenggranate -u crlanaen Nach Verlesung de- ErMnungSbeschlusie» wurde die Oestentli t au-geschlossen. Die Vernehmung des Angeklagten vauei kett au-gestblosten. Me Vernehmung des «ngenagre» vauert« ziemlich lange. Gegen Uhr wurde der erste Zeuge vor- gerusen. nämlich der im Jisii wegen Spionage verurteilte Schlosser Kempgens, der seine Strafe im Zuchthause z, Brandenburg verbüßt. — Das Urteil wurde um 9/2 Uhr abenol verkündet, wie bereits in einem Teile der heutigen Morgen au-gabe mitgeteilt wurde. Der Angeklagte wurde wegen, ver suchten Verbrechens gegen das Spionagegesetz zu 4 Jahren und 10 Tagen Zuchthaus und zu 8 Jahren Ehrverlust verurteilt, außerdem zu Stellung unter Polizeiaufsicht. Die Verurteilung bezieht sich nur auf versuchten Verrat von Geschützzeichnungrn und Schutzwaffen. — Amtsgericht. Am 5. August, vormittags, lärmte der Arbeiter Friedrich Hermann Morgenstern aus Bannowitz vor dem Hause iciner von ihm getrennt lebende» Ehefrau in Bries nitz. Er bediente tsick u. a. einer ganzen Reihe unflätiger Worte. Das Urteil lautete auf 9 Wochen Gefängnis wegen Vergehens gegen 8 183 des R.-Str.-G.-B. sErrcgung öffentlichen Aeryernisses durch Vornahme unzüchtiger Handlungen.! — Das Veräußern von auf Kredit entnommenen Gegenständen, die laut Kontrakt erst Eigentum des Käufers nach vollständiger Beglei chung der Kaufsumme -»erden, bringt viele Personen auf die Anklagebank und ins Gefängnis. Der Fischhändler Reinhold Meisler und die Arbeiter Ernst Otto Nälher und Kurt Schaye entnahmen von einem hiesigen Fcchrradlniiidler Fahrräder auf Teilzahlung und verkauften sie, ohne Weiterzahlung zu leisten. Einen Kontrakt hatte» sie dahingehend unterschrieben, daß die Maschinen bis zur völligen ,Bezahlung Eigentum Schmelzers bleiben sollten. Meisler erhält wegen Betrugs in zwei Fällen 3 Monate 1 Woche Gefängnis: eine im September er littene, noch nicht verkühle Gefängnisstrafe von 1 Monat 2 Wochen wird mit der jetzigen SIraie verschmolzen Für Räther wirst der Gerichtshof 1 Monat 2 Wochen und für Schlaye 10 Tage Ge'ängnis aus. — Eine goldene Glashütler Taschenuhr im Werte von 325 B-ark verschaffte sich der mehr fach vorbestrafte Reisende Paul Schlechter von einem hiesigen Uhrmacher unter der Vorspiegelung, er habe einen Käufer dafür. Der Eigentümer konnte von dem Angeklagten nur 14Ü Mark erhalten: den Restbetrag behielt dieser für sich. Das Urteil lautet aus 2 Monate Gefängnis wegen Betrugs. — Die vorbestraften Gelegenheitsarbeiter Robert Bruno Ulbricht Hermann Konrad ' " sichweaen störenden ^ geklagten liehen sich am 5. September in einem Restaurant verschiedene Getvalltälittkeiten zu schulden kommen und waren zum Verlassen des Lokals nicht zu bewegen. Außerdem ver suchten sie noch eine Uhrkette, eine Uhr und einen Hut mit zunehmen. Stief leistete noch einem Gendarmen heftigen Widerstand. Der Gerichtshof erkennt wegen gcmeinschast liehen Hausfriedensbruchs, rnhestörcnden Lärms, groben Un fuas und Widerstands gegen Stics auf 3 Monale Gefängnis und 1 Woche Hast, gegen Ungäntz aus 1 Monat Göfängnis und 1 Woche Haft und gegen Ulbricht ans 3 Wochen Gefängnis und 1 Woche Haft. — Ebenfalls wegen Hausfriedensbruchs und Widerstands hat sich der 1878 geborene, mehrfach vorbestrafte Schuhmacher Friedrich Menzel zu verantworten. Der Ange klagte verübte am 30. September in einem Restaurant aus der Zahnsgassc groben Unfug und verlieh dieses trotz mehrfacher Aufforderung nicht. Ans der Wache, wohin ihn ein Gendarm brachte, gebärdete er sich wie wahnsinnig, brüllte und beleidigte die Beamten derart, dah man ihn in einer Zelle »nterbringen muhte: seit dem 2. Oktober befindet er sich in Untersuchungs haft. Wegen dieser Vergehen erhält M. 9 Monate 3 Tage Ge fängnis und 4 Tage Hast: 3 Tage Gefängnis und 4 Tage Hast gellen als verbüßt. — Wegen grober Beleidigung eines Lehrers durch Briefe ist die Witwe Agnes Auguste Schupp angeklagt: sie schrieb an einen Lehrer der 1. katholischen Bezirksschule sechs Briese, welche eine wahre Blutenlese gröbster Schimpfnamen enthielten. Die Frau glaubte, der Lehrer behandele ihre kränkliche 13jährige Tochter wegen des Austritts der Mutter auS der katholischen Kirche schlecht. Das Schulamt stellte Straf antrag. und der sckwer beleidigte Lehrer schloß sich dem Ver> fahren als Nebenkläger an. Wegen Beleidigung in sechs Fällen wird die Angeklagte zu 24 Mark Geldstrafe oder 6 Tagen Haft verurteilt. —' A u s g e b o b e n ist der für dm I!>. Oktober anberaumte Termin zur Versteigerung Vrs auf vm Namen Karl Friedrich Molle eingetrag« nen Grundstücks inGottI«uba. An- den amtlichen Bekanntmachungen. Mit der Erneueruug der Schotterdecke des Fahrweges zwischen Frvbelbrücke. den Drescherhä usern »nd dem Grund stücke Lübecker Straße Nr. 20 soll am 22. Oktober begonnen werden. Handelsregister. Tingetragen wurde: die Gesellschaft Dresdner SalonblattGesellschastiiittbelchränkterSastung mit dem Sltz« in Dresden, daß da» Stammkapital zwanztgtausend Mark beträgt und daß zu GesebltstSfübrem bestellt sind der Kaufmann Hugo Baut Feßler in Dresden und der Kaufmann Jacques Nlbachary in Wilmersdorf bei Berlin : — die offene HandelSaciellschalt Motl> eS »Werner mit dem Sitze in DreSc» und als Gesellschafter die Kauf leut« Rudolf Franklin Eugen Moibes in Coschütz und Arthur Wrrner in DieSven : — betr. die Aktiengesellschaft Haasenft « tn L Vogler Aktiengesellschaft in Dresden. Zweigniederlassung des tn Berlin unter der nämlichen Firma bestehenden HauptgeichäftS, daß die General versammlung vom 39. Juni 1966 beschlossen bat, das Grundkapital um dreibunderttaulend Mark aus eine Million Mark zu erhöhen. «üterrechtSregister. Eingetragen wurde: daß der Friseur Max Theo dor Schöne vier, KvffbSulerstraß« 8, und dessen Ebesrau Jda Hulda Schöne g,b. Zimmnmann Gütertrennung vereinbart haben. Zwangsversteigerungen- Im Dresdner Amtsgerichts- bezirk toll zwangsweise versteigert werden: das im Brundbuche für Vteschen Blatt 1400 aus ben Namen Heinrich Ernst Kliemeben ein getragene Grundstück am 13. Dezember, vormittags S Uhr. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 10.« Ar groß und aus So IS» M. geschätzt. ES be steht aus einem Wohngebäude, einem Hintergebäude und Losraum, ist zum Teil dauernd «um Bclried« einer Wagenbauanstal« eingerichtet und liegt TrachrnbergerStraß« lS hier. Die dem Betriebe der Wagen- bauanstalt dienenden Gerätschaften sind gesondert auf 9312,48 M. geschätzt. Hauptgewinne der 18V. König!. Tächs. LaudeSIotterie. Fünft« Klaffe. Ziehung an» lS. Oktober 190«. <Ohnr Gewähr.) tzo oov M. aus Nr. 2S2I7 »4» ooo M. auf, Nr. 35587 «ivoo M. auf Nr. 8998 1»S1» v»278 SSSS2 ssos» sov» M. aus Nr. sos 42SS ,4784 18018 21826 2888« »2SSt 35Ü57 87784 70418 71»8S 7499g 84981 «896k 91804 9576« SS9I0 96192 LstNV M. auf Nr. 4767 18943 IS6V1 17182 18488 20,63 23527 24989 28756 2857? 35275 85338 S6353 41678 48115 47337 50558 57221 69001 73019 82257 83472 88011 88181 92225 99661 «ovo M. aus Nr. 1063 1795 2052 2502 4312 5935 0251 13257 IS569 21880 23424 25734 26824 30971 3132» 35202 3557» 35788 38973 38255 39542 39706 44583 44655 49261 50865 52210 53801 51573 58581 58085 5S7S8 59828 60806 63SSS 68871 73277 73831 76865 77218 80877 81785 85285 85354 89380 93173 94691 95543 95947 99881. An der gestrigen nahmen die in Äo teil. Die Fahr Eifel nach der Aufenthalt besichtigt wur nach Müi/ TaaeSneschichte Der Kaiser in Bonn. .. Au to m o bi I fa hr t des Kaisers )onn weilenden Fürstlichkeiten und das Gefolge aing über Godesberg und Remagen durch die rurg Elzy, die eingehend in mehrstündigem ,tigt wurde. Alsdann ging die Fahrt zunächst Münstermäiseld, wo im Gasthos ..zur Sonne" ein Mahl eingenoimnen wurde, von da nach Kloster Maria Laa ch, wo die Abtei besichtigt und der Tee beim Abt Frei- herrnv. Stotzin gen eingenommen wurde. Um Uhr kehrte der Kaiser in das Palais Schaumbnrg zurück. Auf seiner Fahrt wurde der Kaiser von der Bevölkerung auf das lebhafteste urK> freudigste begrüßt. Um 8 Uhr begab sich der Kaiser in Couleur der Bonner Borussen im offenen Automobil zur Kneipe des Korps, wo ein Essen stattsond, an welchem außer dem Kaiser noch Prinz August Wilhelm, der Erbprinz und Prinz Adolf zu Schaumburg-Lippe, sowie Graf Dönhoff- Frirdrichstein, und die aktiven und inaktiven Mitglieder des Korps teil nahmen. 8»r «etz»t,»>a t« ver-b-u-cwerbe wird au» Berlin gemeldet: Die gestern versammelten Ver- treter sämtlicher deutscher B e rgba u b e z i r ke waren einmütig darüber, dah mit den Arbeitcr-Org»nijaiioncn. welche den bekannten LohnerMiungsantrag einaereicht haben, nicht hierüber zu verhandeln ist, da sie als zuständige Vertreter der Grubrnbeleaschasten nicht anzusebcn inen. Ferner wurde allseitig festgestellt, daß schon jetzt die Bergarbeiterlöhnc nament lich auch infolge der im letzten Jahre seitens der Werks verwaltungen überall vorgeilominenen erheblichen Lohn- erhöh» n gen so hohe sind, daß sie gegenüber den gesteigerten Lcbensmittelpreisen durchaus ausreichend sind. Dem „Börsencourier" zufolge äußerte bei der Konferenz der bergbaulichen Vereine Deutschlands Berg rat Kleine in'Dortmund sich persönlich dahin, daß die allgemeine Stimmung dähingebe, keine Konzessionen zu machen. Ucbrigens Lleibe es nach den gestrigen Verhandlungen den Zcchenverival- tungen unbenommen, eventuell mit den Vertretern ihrer Be legschaften über die Lohnsragc zu diskutieren. Zum Ausslande werde cs nicht kommen, schon deshalb nicht, weil, die Weihnachts- feiertage bevorständen. Die ganze Bewegung sei seiner Ansicht nach von dem alten sozialdemokratischen Arbeiter- verbände inszeniert worden, dessen Mitpliederzam angeblich ganz enorm zurückgcgangcn sei und der durch diese Aktion die stark gelichteten Reihen wieder zu ergänzen hoffe. V Deutsche- Reich. lieber die gestrige Ankunst dcS Reichskanzlers in Berlin wird gemeldet: Der Fürst sah ausgezeichnet aus. Mit dem Kanzler trafen ans dem Pots damer Dahnhofe ein die Gemahlin des Fürsten und ihre Mutter, der Gesandte van Delow, Geh. Negierungsrat Scheeser und das Personal. Zum Empfange waren erschiene» der stell- vertretende Staatssekretär des Aeutzcrcii Gras Pourtalös Wirklicher Geheimer LegationSrat Dr. Hammaun, von der Reichskanzlei der vertretende Chef Gehcimrat Günther, Ad- iutant Oberleutnant v. Schwarzkoppen u. a. Die fürstlichen Herrschaften begaben sich nach herzlicher Begrüßung in ihr Palais in der Wilhclmstraße. x Wie von parlamentarischer Seite verlautet, werden in maßgebenden Kreisen Erwägungen darüber angestellt, aus welche Weise der auch dort anerkannten Fleischten er ung abgcholfcii werden kann. Der BundeSrat selbst wird sich in einer der nächsten Sitzungen mit dieser Frage eingehend beschäftigen. Dem Reichstage dürfte bald nach seinem Zusammentritt eine ent sprechende Vorlage zngehen. x Oesterreich. Die..Nene Fr. Pr." meldet, der Rücktritt des Ministers Grasen Golnckowski stehe bevor, da die ungarische Negierung eine Garantie für die Haltung der ungarischen Delegation nicht geben wolle. X Fankreich. Ministerpräsident Sarrien hat, da er seit längerer Zeit leidend ist und sein Arzt die Ansicht ge äußert hatte, er könne nicht ohne Schaden für seine Gesundheit die Leitung der Geschäfte des Kabinetts wcitcrführen, gestern nachmittag dem Präsidenten Folliöres erklärt, er glaube, nicht mehr die zur Fortführung seines Amtes genügende Physische Kruft zu haben. Präsident Fall ihres und Sarnens Freunde haben diesen dringend ersucht, im Amte zu bleiben, und infolgedessen ist der Rücktritts-Entschluß noch nicht als end gültig zu betrachten. Wenn er aber bei seinem Entschluß bc- harrt, wird dieser in dem am Freitag stattsindenden Minister rate offiziell bckanntgcgcben werden. In politischen Kreisen meint man, eine Ministerkrisis sei tatsächlich bereits ausgebrochen und man beschäftige sich schon mit der Frage der Zusammensetzung des neuen Kabinetts. Es gilt schon jetzt als sicher, daß FalliercS Clömenceau die Kabinettsbildung antrageil werde. x Rußland. Gestern trafen der Kaiser und die Kaiserin auf dem Wasserwege in Petersburg ein und besuchten die an der Nikolakbriicke liegende kaiserliche Jacht „Standard". Der Kaiser erteilte dann dem Generaladjutanten Fürsten Swiatopolk- MirSky Audienz. sie Resetbeolsiziere sind — ganz gleichgültig, ob niililärische Ver gehen in Frage koimncn — Militär als Ezekntivbebörde nicht ln Funktion. Ebenso hätte der Kassenrendänt sich lagen könne», daß die Kassenverbältnisse von Köpenick die Militärbehörde gar nichts anarhen. Etile energische Weigerung, selbst gegen die schärfsten Drohungen, wäre hier am Platze gewesen, so lange nicht eine nuantastbare Urkunde Vortag." Auch dem Institut I ii r G ä r u n g s ge w r rb e i» der Secstraße hat der falsche Hauptmn»» bereits am Vormittag vor dem Köpenick« Hnndstinch einen verdächtigen Bestich nbgrstattet. Dort fand ein Oberansicher gegen >/-N Uhr in einer Seitenhalle der bisherigen Brauerkininlchinen-AuSstellung eine» ältliche» Mann tn einer ziemlich schäbigen Jnsnnicrie-Uniwrm inst .Eanpt nannsabzeiche» vor. der sich in dem großen, teilweise schon auS '«räumten Gebäude anschcinend zwecklos hernmdruekte. Ans die Frage »ach der vorgeschriebenen Erlanbuiskarte z»m Betrete» des Grundstückes gab ver „Hauptuiann". der auch hier mit dem un möglichen Anzüge — Feldbinde znr Mütze — nngelcm war. wirre Antworten. Durch diese wnrde der Oberausieher, ein ehemaliger Arlilleiicwachlnieisler. in der Annahme bestärkt, es mit einem harmlosen GeisteSkrnnkc,r zu tnir zu hohen. ES gelang dem Beamte» denn auch, de» eigentümlichen Besticher mit Manier durch das Gittertor l>lna»sz»ko„wliinc»Iikren Oieheimrat Professor Delbrück, der nach anderen Meldungen den Plan» selbst hinan? gewiesen haben sollte, erhielt erst gestern dienstlich Kenntnis von dem Vorgänge und veranlaßte »nnuiehr eine Meldung darüher an daS Polizeipräsidium. ** Ter Jagdaiisieher Gärtner in Groß-Marzehn bei Witten berg ist ans de», Felde von FelSdiebe» ermordet worden. Tic Täter sind noch nicht ermittelt. ** Bei einem Vaiinnsalte venmglückte» in Osterode <Harz> zwei Maurer, ein Brüdcrpaar, tödlich, zwei andere Personen sind leicht verletzt. ** Wie an? Essen a. d. R. gemeldet wird, erkrankte in Styrum bei Lhcrhcmscn eine vor kurzem zngezogene italienische Arbeiterfamilie an den schwarze» Pocke». Tie strengsten Jsolie mngsmaßrrgcln sind sofort getroffen worden. SchlMeweji,tilge». Vermischtes. Zum Handstreich aus die Köpenicker Stndtkasse den Verbleib der Truppe nicht anstellen »mieden. Der angeb liche Hauptmann scheint seine Rolle den Leuten gegenüber ganz vorzüglich gespielt zu haben. Die letzteren sind noch vorgestern abend vernommen worden. Es sind zumeist recht intelligente Leute, die durchweg aussciglcn, daß der falsche Offizier sie genau in derselben Art und Werse behandelt, die Be schle genau io gegeben hätte, wie einer ihrer eigenen Kompagnieosfiziere. Kein einziger der Mannichastcn hat den geringsten Argwohn gehabt, und bezeichnend dafür ist der Umstand, als der die Truppe führende Gefreite in Köpenick bescheiden erwähnte, die Mannschaften hätten noch nicht zu Mittag gegessen, der .Herr Hauptmann" sofort in einer Gast wirtschaft für die Verpflegung der Truppe sorgte. Das Mahl wurde in solcher Zusammensetzung bestellt, wie es eben Soldaten während des Manövers erhalten. — Ucbcr den ersten Aufenthalt des Herrn Hauptmanns in Köpenick schreibt man: Mit dem ersten lFrühzuge traf der Gauner in Köpenick ein und trieb sich dann spionierend in den Straßen umher. Nach ben Angaben von Augenzeugen musterte er wiederholt das Rat haus und interessierte sich besonders für die ein- und aus gehenden Personen. Tie Haltung, die er im Gehen annahm, war keineswegs eine militärische. Ausfällig 'war es. daß er sich zeitweise in einem einfachen Restaurant aushielt. Man kam jedoch schließlich zu der Annahme, dah der Hauptmann wegen Einguartierung nach Köpenick gekommen sei und aus diesem Grunde überall austauche. Der Gauner hatte jedenfalls damit gerechnet, daß durch Köpenick Soldaten marschieren würden, daraus seinen Plan gebaut und ihn dann geändert. Der Regierungspräsident oon Potsdam bat eine Beloh nung von 2000 Mark und der Magistrat von Köpenick eine solche von 500 Mari auf die Ergreifung des Täters aus- fsetzt. Die «Bekanntmachung, bie der Polizeipräsident von Berlin Knie auch an den dortigen Anschlagsäulen veröffentliche» läßt, folgenden Wortlaut: „2000 Päark Belohnung. Am ktober d. I., nachmittags, hat eine Person in Hauptmanns- in Köpenick die Sladtkasse auSgeraubl. Der Täter ist Kietz-Rummeisbura gesehen worden. Ich sehe eine Norddeutscher Lloyd. tMtgcteilt von Fr. Drememirn Eenercil-Aaentur, Prager Straße 49.) „Großer Knrsnrsl" 17. Ott. in Nca vet angek. „Hohenzvllern" 17. Ott. von Mcnstclli abgrq. „Oldenburg" 17. Olt. St. Vincent paff. „Scharnhorst" 17. Ott. in Suez angek. „Nor derney" 17. Ott. von Coruna abgeg. „Coblem" 17. Okt. von SnntoS et- geg. „Kronprinz Wilhelm" 17. Okt. von Eherdourg adgeg. „Main" 17. Okt. von Baltimore abgeg. „Crrseld" 18. Okt. in Bremerhaven anzeä „Gneisenau" 16. Okt. von Peiwng abgeg. „Prinz Heinrich" 17. Okt. m Suez angrk. L a »i b u r g - A m er i k a - L i n i e. „Paiagonia", nach Weä- indien. 16. Ott. von Cuxhaven abgeg. „Dortmund" 16. Okt. i» New Oi lcans angek. „Saxonia", von Ollallr», 16. Okt. von Dort Said abgeg. „Fürst Bismarck", nach .Havana und Mexiko, 16. Okt. in Havre ange?. „St. Thomas" 16. Olt. in Havana angek. „Acilia", von MiladelMa. 10. Okt. Scilln paff. „Pennsylvania", von Newyork, tll. Okt. von Ebri bourg nach Hamburg abgeg., 17. Okt. Dover pass. „Slavonia" 16. Okt. von Kalkutta abgeg „Nubia", von Newyork nach Oslasien, 16. Okt. Malta paff. „Cliristiniita" 16. Okt. von Antwerpen na:b Hamburg abgeg. „Lana- dia" 15. Okt. i» Suez angek. „Illyrier" 13. Okt. in Punta ArenaL angek. .Bolivia", von Weslindien. 16. Okt. von Havre nach Bremen »nd Hamburg abgeg. „Suevia" 16. Okt. in Singaporc angek. „Ärcadia" 16. Okt. in Manila angek. „Poseidon" 16. Okt. in WiSmar angek. Woer mann-Linie. „Meltta Bohlen" aus Heimreise 17. Okt. in Hamburg eingetr. „«Scan Woermann" auf Heimreise 16. Okt. von Lome abgeg. „Jeanette Woermann" aus Heimreise 17. Okt. Qurffantpass. „Lulu Boblen" auf Heimreise 16. Okt. in Cnxbaven eingetr. „Hedwig Woermann" aus Ausreise 16. Okl. von Addab abgeg. „Gertrud Woer mann" auf Anbreise 17. Okt. Dover paff. „LucieWoermann" 17. Okt. aus Ausreise in Tcneriffe eingetr. „Litt Woermann" 17. Okt. aus Ausreise von Rotterdam abgeg. U n i o n - C a sl l e - L i n i e. ,.G otb" 17. Okt. aus Heimreise Kana rische Inseln angek. „Saxcm" 17. Okt. aus Ausreise von Madeira abgeg. Wetterbericht des Kgl. Sachs. Mcteorolog. Instituts in Dresden vom 18. Oktober 8 Uhr morgens lTempcmtm nach Celsius). Wetterlage in Europa am 18. Oktober 8 ilbr früh: Stollon»- eiame RiLNing u. DiSrte dENideS S Melters kp. ! !« LcM, I 5K hacaran» I «7 Shristtanld' «d studeinas ' t> ? Storno». '700 srv Ichivach t,«»«- L slol.Hkndk S7 NV leicht hnlbbed! Z- 6 - ' kNV mitß dedeckl '^12 — IV Nicht looltent s 4 <1 r> ntchäwotkto ! j. 7 rvien'Limäwoirig v! 2 ivncv mab.ch,»« ä- !>. < 87V Ichw.!dkd«St , !M 7 62 szvscv Ichw DunN c »7 7 VI 887V schw. woMg io» kl 8 ielch! bed'cri 'HSV KS 8 Ktchl.wott-ttt! « U. 0 6« I-tcht>wolI«nl!-I-I2 0 Skud'in' Stockholm Llagkn a«I>«»hog Häher Part» Florenz 4tom ;ianon,-,°ß Rom- 8^ » St»rke!De,I«r'rp. des Winde» , > 080 680 880 Sylt Hambg. 1 Lwtnem. MemeL 'Aachen tz 69 ! 8 Berlin 66 880 Dresden 7 66 8 Me- 6 > L4 8 Front'.M. K4 8<1 storl-ruhe l 65 München 8, 6/ Nizza sscvjchwnchlwoin» -t:> s leicht wolkig leicht wolkig s;» o 4 8. 6 schw.chalbded -1 10, 0 letchk halbbed -j- 9 0 leicht heiter !-j- 7t 0 letchkjhctter 8- V leicht wolkig > b! 0 letchtshalbbed 4-70 leicht wolkig oj 0 leicht heiter >30 Abermals bat der Lustdruck zugcnommen. so daß im Ollen des Erd teils em Maximum von 772 Millimeter entstanden ist- Das Minimum lagert mit 745 Millimeter ini äußerste» Norden. Ueber SNvriigland tll eine Teildeprelsion in der Bildung begriffen, die jedoch zunächst wenig Einfluß nus unsere Wetterlage haben dinste. Das unter leichtem uni Süden schwankenden Winde» eingetretene heitere, am Morgen kühle Wetter wird daher voraussichtlich anhalten. Witterungsverlaus in Sachsen ain 17. Oktober. Station Seeö Lemp. m ! s > « wind i) ff Station .A„,! Temp. ->> ! 8 ! « Sind ZI Dresden iw!».«! a.» 0 , prelderq SW I >S.S s 8 > 8>V 3 . 2'ipPg N7 >5 8 7.7 1 -Lchneebklq 425 I 19 8 7 1 81V 1; 0 0 Ilauyeil 262 ! 15 0 l 7 1 88W r. Sstlcr 566 12 4 6 0 80 I .sti-Iiadras, sro nc.s ' 8.2 6^v 3 Altenl'erg 751 ,2 0)4, >V Züta» Sd» ,3 s I ü 4 8 2 00 9^,tzenhain 772 10.0 ! 4 7. vv 2 Chemnitz 310 15 a I 7.V 81V 4 ^ichteibcl^ 1217 6 0 2 0 IV 6 hat 16. O uniform . uletzt in Kietz-Rummeisburq „ „ gelohnung von 2000 Mattk für denjenigen aus, der den Täter !o ermittelt, dah er ergrfffen wird. Potsdam, den 17. Oktober 1906. Der Regicrunpsvrciisident. Vorstehende Auslobung bringe ick mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntnis, daß der Täter wie folgt beschrieben wird: Elina 50 Jahre alt. 1.75 Meter groß, schlank, nach vorn gebeugte Kopfhaltung und vorgebaltcne rechte Schulter. 'Das Gesicht ist gelblich, krankhaft, häßlich, cin- gcsallene Backen, vorstehende Backenknochen, tiefliegende Augen, ehemals rötlich blonder, jetzt grauweißer, starker, herunter- hängender Schnurrbart, -wiese Nase, etwas krumme, sogenannte O-Beine. seine Hände waren schmal und weiß, leine Redeweffc gewählt. Jetzt trägt er jedenfalls schwarzen J-ackettanzug. schwarzen Ehetnol-Winterüberzicher und schwarzen, steifen. Hu: und ist zuletzt in Rixdorf gesehen wöbden. Mitteilungen nimmt die Kriminal- und Revierpolizei entgegen. Berlin, den 17. Oktober 1906. Der Poliznvrätsidcnt. v. Borries." Eine inaKar ben de militärische Persönlichkeit äußerte sich einem Mitarbeiter des „Lok -Anz." gegenüber folgen dermaßen : „Der Vorfall liegt so eigenartig, daß man nur sagen kann, hier müsse» die Betroffenen gerodez» den Kops verloren haben. Bür,»rnic1ster Dr. Langerhans hätte mit aller Entschieden, heit aus das Vorlegen des Haftbefehls bestehe» sollen; gerade als Offizier mußte er wissen, daß die Soldaten von ihrer Waffe nur Gebrauch machen dursten, falls er tätlich Widerstand leistete oder flüchtete. Er brauchte sich daher nicht durch die blitzenden Bajonnette «inschüchter» zu lassen. Hätte er sich nickt nachgiebig gezeigt, so wäre es doch sehr zweifelhaft, ob der raffi nierte Verbrecher bis znm Aenßerslen gegangen wäre. Außerdem darf ei» Soldat einem Befehl, durch dessen Ausführung er ein Verbrechen begeht, nicht gehorchen. Dieser Standpunkt gilt auch für jeden Staatsbürger. Im übrigen werden zur Verhaftung eines Offiziers nie Untergebene hinzngezoaen. Nur wenn es bei der Verhaftung z» Tätlichkeiten kommen sollte, welche die Aufrecht erhaltnng der Verhaftung »ninögllch erscheinen lassen, würde im äußersten Falle ein solches Mliltäransgebot in Frage kommen. Außerdem tritt bei der Verhaftung von Zivilpersonen, selbst wenn Mit der Rückstellung des Windes nach Südwester, stell,: sich am l7. Oktober allmälilichc Aufklärung und geringe Wän»ez»»al»»c ein Das Minimum am Fichtelbera ging bis 3 Grad berab, die Maxima stiegen über 15 Grad (Zschadraß 16,5 Grad). Das Barometer hatte seine, Normalftand wieder erreicht und denselben bis zu 3 Millimeter übe, chritten, auch sand weiterer Anstieg statt. Wettervrognose fiir den 1v. Oktober: Wind, Mäßiae südliche Winde. Bewölkung: Teilweise beiter, schlag: Meist trecken. Temperatur: Nicht erheblich geändert. Nieder Wasferstand der Elb« und Moldau. vndweis Prag Pardubitz Mc'ntk Leltmeritz Aussig Dresden 17. Oktober -1-23 — -1-8-1-20 -1 22 -I- 53 — 88 18. Oktober -p 22 — — 17 -i 17 -1-19 46 — 94 ks m i I iemiLeliriclite Geboren: Rechtsanwalt Tr Poerscks S. Leipzig: Ad. Groß'T-, Leipzig: Arno Langes S, Leipzig; Otto Ex' T.. Zittau. Verlobt: Margarete Vachmann m. Lehrer Georg Leipnitz. Äriinma: Louise Leimier. Chemnitz in. Kurt Zichnnke. Leutnant d. R.. Dresden; Käte Lindner. Frciherg in. Kaufmann Charles Heini:. Trcsden: Elisabeth Ehrlich, Heynitz m. Lehrer Paul Leipzig m. Assessor Tr. " ch: Ellen Kaden. Wriiiböhln: Martha Eben,otb. jur. Friedrich Ottomar Jnmme!, Lecks:a-Eutritzst Pctzold ni. Kaufmann Max Kind. Elseinnitz. Vermählt Baumeister Feodor Baerner m Fneda Acker mann, Leipzig-Schlenßig: König!, (stewerbeinspestor Otto Reichordl, Laichen m. Helene Möllmger. Berlin. Gestorben: Buchhändler Otto Schessler. 20 I.. Leipzig Reudnitz: Eliristia» Schmidt. 67 I . Leipzig: Louise verw Nitichke geh. Günther. 55 I.. Erlmmitsthan: Vanl Teichmai»', .50 I.. Glauchau: Emtshesitzer Friedrich August Kuhnert. .5,5 I.. Obenvinkel: Fischhändler Ccnl (strtmm. 18 F . Plaue» i. V.; Marie verw Döring geh. Lösch, ?!> I., Zittau; Rektor a. D Obekstudienrat Pros. Dr. Scholl»«. 67 I.. Ntederlöbnitz. Sreita«. 1v. Oktober IVO«» »M Sir. Ä88
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