Concert (Esdurl für Pianoforte von L. van Beethoven, vorgetragen von Herrn Anton Urspruch aus Frankfurt a. M. Duett aus der Oper „Der fliegende Holländer 1 von Richard Wagner, gesungen von Fräulein Orgeni und Herrn Gura. Holländer (tief erschüttert). Wie aus der Ferne längst» vergangener Zeiten Spricht dieses Mädchens Bild zu mir: Wie ich’s geträumt seit langen Ewigkeiten, Vor meinen Augen seh’ ich’s hier. — Wohl hob auch ich voll Sehnsucht meine Blicke Aus tiefer Nacht empor zu einem Weib’: Ein schlagend’ Herz liess, ach! mir Satan’s Tücke, Dass eingedenk ich meiner Qualen bleib’. Die düst’re Gluth, die hier ich fühle brennen, Sollt’ ich Unseliger sie Liebe nennen ? Ach nein 1 Die Sehnsucht ist es nach dem Heil: Würd’ es durch solchen Engel mir zu Theil! Senta. Versank ich jetzt in wunderbares Träumen, Was ich erblicke, ist es Wahn? Weilt’ ich bisher in trügerischen Räumen, Brach des Erwachens Tag heut’ an? — Er steht vor mir mit leidenvollen Zügen, Es spricht sein unerhörter Gram zu mir: Kann tiefen Mitleid’s Stimme mich belügen? Wie ich ihn oft geseh’n, so steht er hier. Die Schmerzen, die in meinem Busen brennen, Ach ! dies Verlangen, wie soll ich es nennen? — Wonach mit Sehnsucht es dich treibt — das Heil, Würd’ es, du Aermster, dir durch mich zu Theil! Holländer (sich Senta etwas nähernd). Wirst du des Vaters Wahl nicht schelten? Was er versprach, wie? — dürft’ es gelten? Du könntest dich für ewig mir ergeben, Und deine Hand dem Fremdling reichtest du? Soll finden ich nach qualenvollem Leben In deiner Treu’ die lang’ ersehnte Ruh’? Senta. Wer du auch seist, und welches das Verderben, Dem grausam dich dein Schicksal konnte weih’n, — Was auch das Loos, das ich mir sollt’ erwerben: Gehorsam werd’ ich stets dem Vater sein! Holländer. So unbedingt, wie? könnte dich durchdringen Für meine Leiden tiefstes Mitgefühl?