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Dresdner Nachrichten : 09.08.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187408092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740809
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740809
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-08
- Tag 1874-08-09
-
Monat
1874-08
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.08.1874
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li. »»««, »peil »ieeteliiU«« duret »i. «ft I» »,r. »Intel», ftdeiuoer« » «,e. «»sl-,«r 24000 »r»! My! fti« «in,,, I»ndier VI-„u>er«»,e ««ft« «ich dt, «edncl!«» niiftl verbindlich. AnIerateN'Annnbine «nt> V»,I» in Hamburg. ve°r. Nn. «ie», Leivjlg. Baiel, Lretlau, grankfurl a. M. ^-,^»4- m Berlin, Leivzia. Wien. Hamburg, NranNurl a M., Mlln- Kkv. — o.ad« » c«. in gran/furi a. M. — k» vaizet in Lliemni». - N»- »«> Lallt«,. l>u„i,r ft 0». in vorig. Tageblatt für Unterhaltnng und Geschästsvcrtchr. Spier-a «werten Marten iirohe lg angcnovimen Ni» Ad. n iu>r, Vonntagd dir »itlagt »ft Ubr. In NcnNad«: grobe Kloiier- aaiie d die liachm.l Ubr. Der Raum einer ctn- Ivalltgen Peitlzeilk lapei rü Psg. iiingelandt di« geile » Ngr. Eine iiiarai'tir j.ir da» «rchlltiigige Erl-liei. ncn der Jnscroie wird nicht gegeben. Nuiwitrttge Annoneen- Sluiträge non und unbe- rannlrie binnen n. Per sonen insriiren wir nnr gegen Priinnmerando» Znblnng durch Briese merken oder Posi.intab- lilng. « Silben kosten t», Agr. prftrale iür d,e Montag» Nummer »der nach einem Fesiiag- dic Zeile 2 Ngr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: lliepfchL Reich ardt in Drüben. Verantwort!. Redacteur: Julius Rtichardl in Dresden. Rr)22I. Ncimzehnter Jahrgang. Dresden. Sonntag^H. Wgnst 1874. Politische-. Kaiser Wilhelm ist jetzt von Gastrin im besten Wohlsein abge- leelst. Bald werden wir vernehmen, wie er Leipzig passirt hat, in Berlin angekominen und auf Babelsberg bei Potsdam abgesticgen ist. Die nächste Reise des Kaisers gilt Truppcnbesichtigungen, Herbstmanövern, Feldübungen. Mit dem ersten Diener des Kaisers, dem Fürsten Bismarck, geht es auch aufs Beste. Die Kissinger Cur schlägt in der That so an, daß die Acrzte den Gebrauch einer Nach kur nicht für nöthig erklären. Wenn Fürst Bismarck doch einmal Gelegenheit nähme, in dem Leibblatt seiner Privatkanzlei, die Ndd. Llllg. Ztg., bessere Ordnung zu schaffen! Die Ungeschicklichkeiten in der Redaction dieses Blattes haben mit der Verdächtigung des bairi schen Richterstandes noch lange nicht ihr Ende erreicht. Längst würde das Blatt aufgehört haben, in der Publicistik eine Rolle zu spielen, würde eS nicht mitunter zur Bekanntgabe politischer wichti ger Nachrichten verwendet. Neben jcnein werthvollen Materiale producirt es aber ohne Ahnung seiner Taktlosigkeit Artikel, die man kaum einem clericalcn Winkelblättchen verzeihen würde. So hat cS vor Kurzem einen Brief von mehreren Arbeitern an Bismarck ab- grdruckt, in dem dieselben, entrüstet über das Kullmann'schc Atten tat, sich bereit erklären, bei der Wiederholung derartiger Mordver suche Bismarcken zu rächen und zwar so: sie hätten geschworen, jede Kugel, die ein Clcricalcr auf Bismarck abfeure und die ihn nicht treffe, solle zur Strafe einem Bischof das Leben kosten; eine Kugel, die treffe zwei Bischöfen; eine Kugel, die Bismarcken wirklich tödte, solle dem Papste das Leben kosten. So der Schwur der Arbeiter, die Bismarck mit dem Blute der Bischöfe rächen wollen! Es steht natürlich Jedermann frei, diesen Brief fiir echt oder unecht zu hal ten. Wer ihn für eine stümperhafte Schülerarbeit eine« in der Hundstagshitze schwitzenden Nedacteurs der „Norddeutschen" hält, verfällt wenigstens keiner Polizeistrafe. Aber, wenn der Brief wirk lich existirt, wer wird die Arbeiter für die Ucberspanntheitcn einiger Tollkopfe verantwortlich machen? Die Bischöfe sind doch nicht vogelfrei. Was bezweckt aber die Norddeutsche mit dem Abdruck des angeblichen Preis-.ourantS der Bischofsköpfe? Will sie die Katho liken noch mehr fanatisircn? Oder will sie das deutsche Volk an die Idee des politischen Meuchelmords überhaupt gewöhnen? Solche abgeschmackte Briefe wirst eine anständige Zeitung in den Papier- koro; wenn die Norddeutsche aber kein Gefühl für journalistischen Takt hat, so wäre es an der Zeit, daß Fürst Bismarck einmal der Redaktion den Standpunkt klar machte. Was die spanischen Angelegenheiten anlangt, so bereitet das Rundschreiben des Ministers des Auswärtigen, Ulloa, über die Eräaelthaten der Carlisten, ans die Anerkennung der Madrider Re gierung durch das Ausland vor. Dadurch, daß den Großmächten amtlich berichtet wird, in welch kanibalischer Weise jene Streiter für König und Altar Hausen, fordert die Madrider Negierung das Aus land indirect auf, ihr durch ihre diplomatische Anerkennung eine moralische Stütze zu verleihen. Aus Deutschland erwähnen wir nur, daß sich die etliche Kilo meter elbabwärts van uns erscheinende „Magdeburger Zeitung" durch die Notiz hat mystificircn lassen, der Graf von Stolberg-Wcr- nigcrode wolle auf sein NegierungSrccht verzichten. Denkt gar nicht daran! Er will blos, wahrscheinlich um etliche Tausend Thaler zu ersparen, die Functionen des gräflichen Rcgicrungscollegiums in Wernigerode auf eine königlich preußische Behörde übertragen, im Ucbrigen aber sortsahren,.zu regieren". Obwohl der letzte Reichstag den Rechten der Volksvertretung Deutschlands durch Annahme des militärischen Scptcnnats Wesent liches vergeben hatte, so wurde doch soviel erreicht, daß den künfti gen Reichstagen ein spccialisirt ausgestellter Militärctat „zur Kcnnt- nißnahme", d. h. als Schaugericht vorgesctzt werden soll. Im kgl. preußischen Kriegsministerium ist nun in den letzten Wochen die Specialvnrchbeeathung des MilitäretntS sehr weit gefördert worden und hat zu einem lebhaften Verkehr zwischen, dcni letzteren und dem Reichskanzleramt geführt. Es ist dabei, wie die „Schles. Ztg." schreibt, nicht ohne mannigfache Verstimmungen abgcgangen, aus denen andererseits die großen Vorzüge einer budgetmäßigen Etatisi- rung sich ergeben. Das NeichSiänzleramt, verantwortlich für dies neue Militärbudget dem Bundesrathe wie dem Reichstage gegen über, nimmt seine Stellung, gerade im Bewußtsein scbivermiegendcr Verantwortlichkeit bei so weitgehenden Eompetenzen, sehr ernst und übt eine finanzielle Kritik aus, wie sic das preußische KriegSministe- rium unter den besonderen Zeitumständcn kaum noch gewohnt war. Dem entsprechend haben auf jener Seite nicht unbedeutende Reduk tionen und Streichungen verlangt werden müssen, zu denen man sich aus letzterer Seite nicht gern bcqucmt. Daß es daher an allerlei Empfindlichkeiten nicht gefehlt hat, liegt auf der Hand, indessen gegen die bestimmte Erklärung des Reichskänzleramtcs, cs sei außer Stande, diese oder jene Ausgabe im Bundesrathe zu vertreten, läßt sich eben schwer ankämpfcn. Wie viel Wahres hieran ist, haben wir zur Zeit noch nicht fest- stellcn können. Thatsächlich wird sich's so verhalten, daß dasKricgs- »linistcrium, gewöhnt ohne alle Controls aus dem vollen Beutel des Volks zu wirthschaften, sich auf einmal durch leise Widersprüche oder Einreden sehr unangenehm berührt findet, schließlich aber trotz allen Reichskanzleramts seinen Willen in allen Dingen rein und voll durchsetzt — denn Mars.regiert die Stunde! Locale- ,»ul> Sächsisches. — Sc. K. H. dem Prinzen Georg wurde gestern aus Anlaß seines Geburtstages in der Villa zu Hosterwitz von dein Musikchot des Schützcnregiments eine Morgcnmusik dargebracht. (Dr. I.) — Der Kirchschullehrer Wolke in Langenau hat die goldene Medaille vom Verdienstorden erhalten. — Der Stadtcommandant Herr Generallieutenant Freiherr v. Hausen, Excellenz, ist bis Ende diese« Monat« zur Erholung seiner Gesundheit nach Helgoland beurlaubt, und versieht während dieser Zeit der Commandcur der 1. Infanteriebrige.de Nr. 45, Herr Generalmajor v. Abendroth, die Geschäfte des Stadtcommartdanten. — Zu Mitgliedern der Commission für einheitliche Ordnung dcS deutschen Apothekemvesenö, welche am 10. d. Mtü. in Berlin Zusammentritt, sind sächsischerseitS ernannt worden: vr. Reinhard, Präsident des Mcdicinal-CoücgiumS in Dresden; l>r. Klinger, Be- zirksarzt in LeiSnitz; Carl Eduard Fischer, Administrator der königl. Hof-Apotheke in Dresden. — Da« nationalliberale „Leipziger Tageblatt" ist wieder ein mal der Tummelplatz der Denunciation. „Es erscheint auffällig", heißt es sie demselben, „daß neuerdings bei militärischen Festlich keiten im Königreich Sachsen öfters unterlassen wird, des obersten deutschen Kriegsherrn, des Kaisers Wilhelm, zu gedenken." Ms Beispiel werden nun angeführt die Enthüllung eines Denkmals für die iin letzten Kriege gefallenen Soldaten des in Abrißen gami- sonirenden Jäger-Bataillons und die Fahnenweihe des Krieger- vereinö in Kamen;. — Nach einem uns vorliegenden Telegramme ist der von den Herren Gottschall und Straube geführte Sänger-Extrazug glücklich und zur festgesetzten Zeit (10 Uhr Vormittags) gestern in München angclangt. Wie zu erwarten, ist der Empfang der DreSdncrSanger ein enthusiastischer gewesen. Festliche und musikalische Begrüßung deS Zuges fand außerdem stall im Plauenschen Grunde, in Zwickau, Eger und LandZhut. In Tharandt überreichten mehrere zur Tom- mersrische dort anwesende befreundete Damen den Herren Veran staltern zwei prächtige Noscn-Bouquctü und kleinere Sträußchen wandertcn von eben denselben in die lange Reihe der Coup,'S zu den erfreuten Sängern. Daß die Herren Gottschall und Straube mit dem Arrangement eines solchen Extrazuges sich einer keineswegs dankbaren Ausgabe unterzogen, haben sie unzweifelhaft vorhek ge wußt oder, wenn nicht, doch sicher hinterher erfahren. Umsomehr ist anzuerkennen, daß und wie sie sich der einmal gestellten Aufgabe entledigten. Der ganze Zug war dccorirt, jeder Wagen war mit großen Eichenlaubkränzen geziert, die auswärts angefsrtigt werden mußten. Locomotiven und Tender trugen Guirlanden und Fahnen schmuck. Selbst die den Zug in Chemnitz übernehmende neue Loko motive präsentirte sich im frischesten Schmucke. So ist eS wohl er klärlich, wenn der Extrazug überall festlicher Begrüßung begegnete und seine Insassen in heiterster und festlicher Stimmung das Ziel erreichten. — In der heutigen Sonntagsbeilage befindet sich die der „Concordia" entlehnte Fortsetzung der Beobachtungen, dix Prof. Held aus Bonn über die sächsischen Arbeiter gemacht hat. Diesmal wird die Metallarbeiterbranche besprochen. Deren Lage findet der Verfasser zwar besser als die der sächsischen Weber, aber noch keines wegs befriedigend. Er zollt der hohen Intelligenz der sächsischen Industrie und den Fabrikanten dieser Branche alle Anerkennung, bestreitet aber, daß diese Fabrikanten in dem Streben, ihre Industrie auf die höchste Stufe technischer Vollendung zu bringen, Zeit und Lust haben, sich eingehender um die Verbesserung der socialen Lage ihrer Arbeiter zu kümmern. — Die Dainpsboote, welche die Fahrten in Böhmen bei dem kleinen Wasser aufgebcn mußten, lieferten der Dircction Material in Fülle zu Extrasahrten zur Vogelwiese und man kann sagen, daß die Direktion ein brillantes Geschäft gemacht hat. Nicht so die Pferde bahn, da sie bei zu billigem Preise und unter Aufwand sehr großer Extraspescn für gcmictheie Omnibusse, Pferde und Hilfspersonal, zwar sehr frcqucntirt ivard, aber doch ihre Mittel nicht auSnutzcn konnte. Für nächstes Jahr wird man von Reustriesen zur Festwiese Schienen legen und alsdann dürfte der Verkehr per Bahn aus dem Stadtinnern direct zum Festplatz der allcrbequcmstc sein. Dis Om nibusse haben insofern eingebüßt, als der Verdienst sich gleich blieb, die Entfernung aber sehr wuchs. Wagen verkehrten verhältnißmäßig wenig, Droschken aber (die entschieden zu billig sich stellten) äußerst viele, so daß oft Mangel cintrat. — Repertoir der königl. Hoftheater. Altstadt: Sonntag: Sneewittchen. — Montag: Z. 1. Male: Der Hasen- schrcckcr. Posse mit Gesang in 1 Act, von L. G. Musik von Brandl. Zimmer und Cabinet zu vermiethcn. Monsieur Herkules. Dachs, Nitschler, Cäsar: Herr Blasel, a. l. G. — Dienstag: Dis Hugenotten. Valentine: Fräul. Erl, vom Stadtthcater in Riga, a. G. — Mittwoch: Eine Taffe T.hce. (Neu einstud.) — Die Eine weint, die Andere lacht! — Donnerstag: Zar und Zimmermann. Chatqauneuf: Herr Rosenbcrg, van Bett: Herr Müller, von der kom. Oper in Wien, a. G. — Freitag: Maria und Magdalena. — Sonnabend: Die RcgimentStochter. — Neustadt: Sonntag: Feuer in der Mädchenschule. Das Stiftungsfest. — Dienstag: Die Eine weint, die Andere lacht! Ein moderner Barbar. — Donnerstag: Die Valentine. — Sonnabend: Ultimo. — Am Bahnübergänge zwischen Potschappel uyd Neu-Coschütz wurde gestern durch die Geistesgegenwart des BahnübcrgangSwäch- tcrs Kaiser ein großes Unglück verhütet. Der Zug, welcher Mit tags 12 Uhr 20 Minuten von Potschappel nach Dresden fährt, war ohne das übliche Klingelsignal vom Bahnhof abgcgangen, in Folge dessen der Bahnübergang an obenbczcichneter Stelle nicht geschlossen ward uitd ein schiver mit Ziegeln beladener Wagen gerade über die Schienen wollte, als der Zug heranbraustc. Der fürchterlichste Zu sammenstoß wäre unverxueidlich gewesen, wenn nicht Kaiser, schnell resolvirt, sich vor die Pferde geworfen und dieselben zurückgcdrängt hatte, was gerade noch iin letzten Augenblicke gelang, das Fuhrwerk aber freilich in den Straßengraben brachte. — Auf dem Wege von Pulsnitz nach Dresden hat gestern Vormittag ein fremder Oeconom von seinem Wagen eine Kiste ver loren, die eine große Quantität zum Verkaufe bestimmte Butter enthalten hat. Merkwürdig ist, daß der Vcrlustträger von dem Herabfalken der Kiste nicht das Geringste gemerkt haben will. — Nachdem Dr I. wird Se. K. H. Prinz Georg alS com- mandlrciidcr General des XII. <k. sächsischen» Armeecorpö, am Schluß der dicbiälnigcn Regiments - und Brigarecrcrciüen die nachbenanntcn Besichtigungen abbaltcn: den 19. August stich halb 8 Uhc bei Dreotcn I. Fcldattilicriercgimcnt Nr. >2 «zu gleich Prüfungvschleßcn dcS Regiments»; de.» Ui. August «ruh 7 Ubr 2. Reiterregiment bei Grimma, Vormittags bald II Ubr 2. Ulanmrcgtment 'Nr. 18 ec! NoebUtz; lc« 1-!. August lrich 5 Ubr Z. Reiterregiment bei Borna; den 17. August irich 7 Ubr Gardc- reltcrrcglincnt bei Dresden, Vormittags 11 Ubr 1. Ulancnrcgi- ment Nr. 17 bei Osckratz; den 18. August frlib 7 Ubr Schlchen- reglment Nr. 1!>8 bei Dresden-, den 19. August mih 7 Ubr 3. Iiilantericrcglment Nr. 102 bei Zittau, N 'chmtttags bald 5 Ubr 4. Infanterieregiment Nr. 103 vcl Bautzen; den 21. August Vormittags halb 19 Ubr 8. Infanterieregiment Nr. 197 bei Leip zig ; den 22. August srüb 7 Ubr 5. Iniantcileregiment Nr. 194 bei Zwickau, Vormittags bald 11 Ubr 7. Littanlcricregiment Nr. 196 bei Chemnitz: den 24. August sriih 7 Uhr 1. iLcib-jGrena- dicrrcgimcnk Nr. 109, früh 8 Ubr 2. Grcnaticrreglmcnt Nr. 191 bei Dresden; den 26. August trüb 8 Ubr 2. Cavaiericbrlgade bei Eollmnitz; den 27. August srich 8 Ubr 2. Insantcriebrigade Nr. 46 bei Bautzen; den 28. August früh 9 Uhr 3. Insantcriebrigade Nr. 47 bei Zwickau; den 29. August srüb 8 Ubr 4. Infanttrie- brlgake Nr. 48 bei Chemnitz. — An Stelle des verstorbenen KbnigS Johann von Sachsen ist der Gencrattcltmarschall Graf Mette zum Ritter der Frlc- tcnöclasse dcS Ordens pour la mörito ernannt worben. Da diese Wahl in manchen Kreisen Befremden erregt bat, so sand sich die Berliner „Provinziai-Cvrresponbeiiz" veranlaßt, daraus hinzuwci- sen, daß schon srichcr verdienstvolle Generale mit der gedachten Würde betraut worden sind. — Wie der „Hannov. Courier" erfährt, soll die ln Oester reich. England und Frankreich schon länger bestehende und be währte Einrichtung, daß der Regel nach nur de» mit Fahr- billets versehenen Personen das Betreten der Wartcsale und Perrons gestattet wird, auch aus den preußischen Bahnen, und zwar zunächst ans den besonders stark srcgucnttrtcn Stationen, später aber ohne Ausnahme zur Durchführung gelange». DaS rcisezide Publikum kann durch eine derartige unzwcisclbaft im allgemeinen Interesse liegende Maßregel nur gewinnen, weil dann bie UeocrfülluNg, welche jetzt nicht nur in den Warlcsälcn, sondern namentlich auch aui den nur für den Bahudicust einge richteten, häustg noch durch Post-Gepäckkarren verengten Perrons herrscht, voraussichtlich beseitigt werden wird. UckrigenS ist die Einführung käuflicher ZutritttzbilletS in Aussicht genom men und dadurch die Möglichkeit geboten, in besonders dringen den Fällen Reisende bis zu dem Zuge zu begleiten ober an dem selben zu empfangen. — Meteorologische Notizen und Andeutung des Witterungsganges. Die mittlere monatliche Regen menge ist, nach zu Dresden nvtirtcn Beobachtungen, zunehmend von Januar bis Juli und verringert sich hierauf bis Ende des Jah res. Die Größen der mittleren monatlichen Regenmengen sind: Januar 31 Millimeter, Februar 32, Marz 34, April 41, Mai 59, Juni 79, Juli 82, August 64, September 46, Lctobcr 34, Novem ber 42, Deceinber 38 Millimeter Regenhöhc. Don der mit:inen Regenmenge des Monats August, im Betrage von 64 Millimeter, waren sehr abweichend die Regenhöhen der August-Monate in den Jahren 18H4 mit 196, 1870 mit 130, 1856 mit 109, 1865 mit 108, und 1860 mit 103 Millimeter, ferner 1842 mit 8, 1867 mit 12, 1832 und 1837 mit 19. 1835 mit 21. und 1862 mit 22 Millimeter Regenhöhe. Den Berechnungen dieser Größen liegen die täglichen Beobachtungen eines Zeitraumes von 40 Jahren zu Grunde. Die Messungen finden jedep Tag früh 8 Uhr und außer dem noch bei sehr starkem Ncgcnsall unmittelbar nach diesem statt. In dieser Woche wird zunächst starke Lustströiimng bewölkten Himmel verursachen, nach zeitweiligem Rcgcnsall wird kühlere Temperatur eintreten und größere Klärung des Himmels entstehen. Laromotrius. — Einer Völlerwanderung gleich zogen am Freitag Abend von allen Richtungen der Windrose her, zu Fuß, zu Wagen und zu Wasser, Schaaren dcS Publikums, uni das glänzende Schauspiel des von der Bogenschützengcscllschaft arrangirtcn Feuerwerkes in mög lichster Nähe zu genießen. DaS prächtige Wetter begünstigte beson ders das wohl eine halbe Stunde dauernde Schauspiel, während vor zwei Jahren ein starkes Ncgenwctter störend cintrat und dadurch den Eindruck bedeutend verminderte. Die Etablissements auf Rem städtcr Seite, Schillcrschlößchcn und Waldschlößchen, sowie der be treffende Theil der Bautznerstraße und das direct der Vogelwiese gegenüber liegende Terrain waren, ivic zu erwarten, gleich dem Fest- platz selbst, mit Tausenden und Abertausende» von Menschen besetzt, und ein lauter Ruf der Befriedigung durchlief diese endlosen Massen, als das prachtvolle sächsische Wappen mit lxn Löwen und Nu Na menszüge» Ihrer Majestäten des Königs und der Königin -Z und 6 zu beiden Seiten im prächtigsten Feuer erschien. Den weiteren Ver lauf dcS Feuerwerkes, der aus Abbrennung von Schwärmer», Leuchtkugeln aller Farben, Girandolcn, prachtvollen Bouquets, Fontaine», TourbillonS und Brillantseuer bestand, übergehen ivir, nur auf den großartigen Schluß desselben, die Beschießung einer Festung von mehreren Seiten, wollen wir noch kurz zurückkommrn. Am Elbufer, sowie in entgegengesetzter Richtung waren markirte Battcriecn ausgestellt, die ihre Feuerschlündc in weiten Bogen in den eigens dazu aufgcführtcn Holzbau, eine Festung darstellend, sandten, während auch von letzterem ein allmälig schwächer werdendes Feuer auf die feindlichen Stellungen unterhalten wurde. Den Höhepunet erreichte das Feuerwerk, als ein riesiges Bouquet Schwärmer, Recke ten und Leuchtkugeln aus der Festung in die Höhe stieg, die g.mw Umgegend in feenhafte Beleuchtung versetzte und in: Verein mit Brillant-und bengalischem Feuer den Anschein gab, als siehe die Festung in Flammen. Sechs Kanonenschläge verkündeten dann auch wiederum den Schluß des Feuerwerkes, und die Menge zcr; streute sich in größter Ordnung, meist in die Zelte retnirend, die sämmtlich in wenig Minuten völlig überfüllt mären. Nach 11 Uhr trat die Jagd auf Omnibusse und Droschken iin vollen Umsange ein, und so Mancher, der gern einen höheren Fahrpreis gezahltthittte, war trotzdem nicht so glücklich, einen Sitz zu erlangen, er mußte den staubbedeckten Körner, ob noch so weit, nach Hause schleppen.
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