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Dresdner Nachrichten : 28.03.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188603288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860328
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860328
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-03
- Tag 1886-03-28
-
Monat
1886-03
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.03.1886
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kombo . sten , andrste«, tzpmi i ;ie batte da» linn, getheill Snsstnuth und W sie ibn »um «sttn Male sah. war und, trotzdrm « leicht gekrümmt war dleden der Gröl iae, welche die sranz. vnlgin von Frankreich vdr ihrem Mann av- Md neben Monate, der Bourbonen ohne durch ihre Güte, ibr« en sie für ihn hegt«, ahre alt. der Prinz olge eise» Kalle« vom von seltener Schönheit, wa« man von der Prinzessin nicht sie war geradezu däßlich.«us ihrem viel zu von erschreckender Magerkeit war. saß ern käst der vollkommen haarlos wa^ sodak sie von Kind- an eine Verrücke tragen vuißte. Al« Gras Ehambord nach ena kam. geschah W. um ihre Angerr Schwester ,u freien, «in Binder italienischer Schönheit. Sie wachen verloht, doch bald entdeckte die junge Braut, daß chr Her» Don Juan gehöre, wa« sie kreimütbig dem Graten Chamborv mittheUte, der edel aenua war zurückzutretcn. Spül« hcirakhete» sie sich. Doch während dessen batte sich Prinzessin Marie Theres, in ihn verliebt, wa« sie ihrer Tante, der Kaiserin von O ' wollte, gestand. Dieselbe wan lsme, bei welcher der Enk, " l»'Stl ^ ... Ich Oesterreich, die sie zur Abtissin machen wandte sich an die Herzogin von Angou- ....... ->>- «> k»l Henri in KrokSdvrf lebte. DieJnttiguen Lou» Philipp'- »haten da-Ihrige, die Verbindung zu brschleuingen. ^Nachdem nämlich der König von Frankreich all' seinen Einfluß bei den verschiedenen Hölen aufgeboten hatte, um zu verhindern, daß dicselhen den Grasen Ehambord al« Schwiegersohn anniibuien. denn ihm lag bearriflicherwrisr sehr viel daran, daß die Race seines Rivalen nicht sortaepflanzt würde, hatte er denselben durch d«, Grasen Metternich dahin gebracht, die älteste Tochter de« Herzogs von Modena zu heirathe», deren unheilbare Sterilität erwiesen war. eine« der machiavellissischstrn, diplomatische» Winkelzüge de- ..biederen Bliraerkönigs". Sie zeigte sich wenig öffentlich, woran sie auch eine jährlich mehr zunehmende Taubheit hinderte, aber sie beeinflußte umsouzrhr »n Stillen ihre Umgebung. So sagte man. daß sie der gute Engel ihres Galten und der böse Genius ihre- Königs war. Sie sing a», eine Rolle zu spielen, als ihr Gemahl starb, indem sie zu seinem Sarge die persönlichen Erben allein ließ und die politischen kern hielt, sowie die Pensionen allen Denen entzog, welche die Autorität deS Grasen von Paris anerkannten. ?rtzt war sie beschäftigt, einem Jennlenpat« eine Lehensgekchickite Henri V. zu diktiien, die eine furchtbare Waffe gegen die Orleans ni» sollte. Derselbe starb aber vor zwei Monate» und seit dem Tod ihres Sekretärs smik auch die Gesundheit der Gräfin täglich mehr, sodaß man jeden Morgen ihrer Auflösung entgcgcii'ah. Ans der Spitze des Berges, der Gontz deherricht, steht das Kloster von Castagcovizza. in den, eine Gnist für 6 Särge enthalten ist. Hier stehen bereits die Sarkophage von Charles X.. de« Herzogs und der Herzogin Aiiaoulöme, der Herzogin von Parma und Henri V. de Bourbon, der 6. war leer, nun wird er .die älteste Tochter des Herzog- von Modena auftikumen. Tie Gräfin Ehambord hinter» ist. Durch dielen ' ers, on Aua» von Spanien. Mutter de- Don La Todesiall kamen die Kaikcrsamilien von Oester reich. der spanische, italienische und portugiesische Hof in Trauer. — In der rohabstischen Paitei herrscht vollständige Consternation, denn nun wissen die Alt-Legitimisten nicht, an wen sie sich wenden sollen, wer ihrePläteiilionen unterstützen wich, und wer ihnen die nölhigen Mittel dazu liefert, einen Kamps für sich zu führen. — Sehr viel Grund zu Kommentaren giedt auch die Anwesenheit de- Prinzen Jrrome Napoleon in Rom, wo er fortwährend Gast der kgl. Familie ^t. wohl im Hotel schläft, aber alle Mahlzeiten im Qnirinal einnimint. — Lesseps ist glücklich in Nantes wieder aus französischen, Boden gelandet. Belgien. Tie Arbeitseinstellungen sind beständig im Zu- nehnieii begriffen. Tie disponible Trnpprnmacht erweist sich als niigriiügend: es ist bereits die Rede davon, zwei Klassen der Be urlaubten eiuzuziehen. Auch anS den Etablissements Cockerill. aus den Distrikten Mons. Ebarleroi. Borinage (im Hennrgau) weiden allgemeine Arbeitseinstellungen gemeldet. An vielen Orten kam eS zu Znlanin-e»stößc» mit drm Militär. Tie A'beiter riesen wieder holt : „Nieder mit dem König l Es lcl'e die Republik I" Nachdem es der Polizei von Äuissel gelungen war, die Menschen ansammlungen. die sich am Tvnnerstag Abend in Holge des Meetings gebildet hatten, zu zersticnen. rottete sich später ein lleinerer Menichen- hauie zusammen, welcher sich nach dem PalaiS zu in Bewegung s«Vte. Als sich die Polizei demselben entgegeiistellte. kam es zu einem Handarmenae. Tie Polizeimonnscha'ten zogen ihre Säbel, woraus sich die Menge zerstreute. Fünt Verhaftungen wurden vor- griioimnen. Freitag war die Stadt ruhig. Die Polizei hat Mauer- anschloge. die zu Brand und Plünderung aufsvrdern, entseine» lasten. Gegen tausend Arbeiter von der Kohlengrube hei Gilly bähen die Aibcit nudergelrgt »nid eine Estiöhung der Löhne verlangt. Eine Anzahl der streikenden hat sich »ach Nansart begebe», um die Arbeiter der dortigen Kohlengruben zur Einstellung der Arbeit zu bestimmen. In Antwerpen sind überall an den Straßenecken rothe Plakate aiigeklrbt, i» welche» die Pariser Kommune verherrlicht, „der Blut hund Thiers und die Deutsche»" verdammt und sodann ant's Schärfste gegen das Bechallen der belgischen Behörden bei den Vorgängen in Lüttich lvSgezogen wird. Gendarmen und Polizisten werbe» B.rirennörder genannt, weil sie aus die »laniseslircudcn Arbeiter geschossen hätten, und nach einer Menge aufreizender Phrase», wie man sie in revolutionären oder anarchistischen Blättern zu jeder Zeit finde» kann, erklärt sich die Antwerpen« Sozialdemokratie schließlich mit ihren verfolgten Brüder» in Lüttich iolidarisch. Die Gruppen, welche vor dieien Plakaten sich angesaninielt hatten, er- schwerlcn stellenweise die Paitage, die Polizei machte keine Miene, die wtlien Zettel zu ciitseriik», da dieselbe» mit dem Name» des Druckers und der vvstchriftsmäßigcii Stempclmarke versehe» sind. Es unterliegt keinem Zweifel, daß Unruhen und Gewaltthäligkeitr» vordereiiet werden. Das Elend unter dem Bolle und die allge meine Rohheit haben es den Pariser und denticheil Agitatoren leicht gemacht, das Volk zum Auisiande zu reizen, der nun immer mehr um sich greift. — Bon den verhafteten deutschen Sozialisten ist der bereits genannte Bredenkanip (nach anderer Lesart v. Breitenkämpf anS Sertmarshause» (Kreis Göttnigcn) gebürtig. Von den weiter verhafteten Tenischen werden folgende genannt: Jakob Bastian ans Saarbrücken, Jakob Grat a»S Werth i. B, ferner ein gewisser Peter Schehbach, der für sehr gefährlich gilt, ober nicht ausgewiesen werden kann, weil er eine Belgierin gehciralhet hat. Die in der Umgebung der Stadt Charter»! beleaenen Hütten werke und Melallfabriken, in welche die streikenden Arbeiter ein drnngen wc-.en, haben säst säinintlich zu arbeiten ausgehört. Kohlengrube Maubvurg wurden die Grubenarbeiter durch die Strei kenden an der Fortsetzung der Arbeit gebindert: eine große Anzahl von Glashütten ist vo» den Streikenden geplündert worden. In Ehatelinea» kam cs zwischen de» Streikenden und der Gendarmerie zu einem thäilichen Zusammenstoß, wobei mehrere Personen ver wundet »vurdcn. lieber die Vorgänge in Ebarleroi wird gemeldet, daß ernstliche Ruhestörungen in dem ganze» dortigen Kohlenrevier voraekommen seien. In Kohlengruben. Walzwerken, Glashütten. Gießereien seien Banden von Sirelkcnden cingedrungen und hätten den Arbeitern, welche die Arbeit nicht niedergelegt halte». Gewalt anaethan. In Lodelinsart. Verrerie. Modron und Dordolet sei Alles von den Streikenden zerstört worden. Die bis jetzt ausge- boteuen Truppen seien zur Herstellung der yrdnuna nicht aus reichend. Zum Schutze der Stadt Ebarleroi. in welcher mehrfach Schlägereien mit den Streikenden vorkamen, sind weitere 500 Mann Infanterie und noch eine Eskadron Lancier« eiilgctrvffe», dieselben sind nach den Stadteinaänarn und nach besonders bedrohten Punkten dingirt worden. Die Brücken, theilweise auch dir Stadt- kiiigänge werden von der Bürgrrgarde bewacht. Die Menschen- anfammluiigen. die sich an mehreren Punkten der Stadt gebildet hatten, wurden zerstreut. — Von einer der grüßten in der Uoi- aegend der Stadt gelegenen Glashütten wird gemeldet, daß sie in Flammen stehe. Auch sollen die Brauerei von Binard und die Hvlzwaarensabrik von Piette in Sbalelmrau, sowie die Glashütte von Baudoux in Juaiet m Flammen stehen. Die ganze Nacht zum Sonnabend dauerten die Ruhestörungen und Venvustunaen fort. In Roux feuerten die Soldaten aus die Streikenden, tövtetcn L und verwundeten eine große Unzahl. Viele Landhäuser und Schlösser m der Umgegend sind »> Brand gesteckt. I» Marchienne und Roux wurde weiterer Zl^^l, von Gruppen erbeten. Zahlreiche Berha ist Knlll... de» Truppen und bedrohen die Der S tungen, darunter auch solche Fremder, wurden vorgrnommen. Die Streitenden, mlt Knütteln und Hacken bezvaffnrt, widerjetzen sich .. jcn die Stadt, welche von der Burgergardc vert^-ldi^l wird. Ter Schaden i^sr^betiächtlich. Hingegen hat sich gegen» erheblich gebessert. in 6en Kohlengruben von Sei herrscht Ruhe, die Zahl der in dev, Cockeriü'schen Puddri gusgenomnien. Der gestrige .°«k"L".K ürgergarde solle » - und Filleur lina, Flemalle, Jei streikenden Arbeiter hat abqrnomoien. uddelwerke ist di« Arbeit vollständig wieder . Ministerrath in Brüssel, welchem der n Brüssel beiwohnte, beschloß, dle Garnison von bereit halten, nach Uarlpoi abzurücken. Die » Garnison über» . rgergard« solle "«§»ala«d. Di« .Dimes" besprechen die Red« de« Fürsten w Bismarck in der Sitzung de« Reichstag«; dieselben urtheilen ab fällig üb« die Haltung de« Reichstags und bemerken, Bismarck bade sich ein Recht erworben, daß wan ihm betreff« der Rende tnterrsien Vertrauen schenke, während nion dasselbe nicht vom Reichs tage logen könne, da dieser seine Fähiakeit für die Behandlung großer Angelegenheiten erst noch zu beweisen Hab«. Die von, Kanzler über den Reichstag geübte Kritik sei nur zu «oblbegnindet. Der .Daily Telegraph" erläbrt, daß^der Präsident des Lokal Government Bord Ehamberlai» und der StaatSsek»rtär für Schott land. Sir Trevelvan. endgiltig ihr Entlasiungsgesuch einreichtc» Ande« Mitglieder des Ministeriums, welche leooch nicht zum Kabinet gehören, dürsten nächste Woche ebenfalls auSscheiden. StanSfield wird al- Nachfolger Ebamberlain'- bezeichnet. Gladstone zeigte dem Unterbau« an. daß er den Wortlaut seines Antrages betreffend die Einbringung einer Bill über die kniiitige Regierung von Irland dem Hause am Montag oder Dienstag nut- theilen zu könne» hoffe. Unterstaatssekretär Bryce rrwiedert aus eine Anträge: DaS Einvernehmen mit Deutschland betreffs Zanzi bars fei kein tonne»es, d>e Regierung sei aber überzeugt, daß dasselbe werde beobachtet werden. Eine Miltheitung darüber, wann die Arbeiten der internationalen GrenzregulirungSkommission in Zanzibar beendet sein würden, »ei noch nicht möglich. Am 22. »vulde ein zahlreich bemchteS Mcelmg der Handels kammer von Manchrster abgehalteu. um die Frage der Tvppel- währuna zu «wägen; man beschloß, die Ernennung eine- Sonder ausschusses oder einer Kgl. Kommission zu beantragen, welche das relative Verbältniß von Gold und Silber im Gebrauche als Geld untersuchen soll. An Boid des englischen Kriegsschiffes „Albatroß" in Hongkong ist bei den Schießübungen eine Nordenseldt'sche Kanone geborsten, wodurch ein Matrose und ein Schiffsjunge aus der Stelle getödtet und zwei andere Seeleute schwer verwundet wurden. Tie leitenden Eiienfinne» i» Slafsvrdihirr habe» jüngst entdeckt, daß »irsige Betrügereien gegen inländische und ausländische Kaus- leute i» Liverpool und anderwärts verübt worden sind von Per sonen. die Cirkulare versandten, worin sie sich erbieten, Elsen, welches Lord Dudlru'S. Barrow s und andere beste SN arten trägt, zu Preisen des gewöhnlichen StauacntiiknS zu liefern. Augenschein lich sind die Marken gefälscht. Ter Verband der Eisensavrilänlen hat ein Eirkular erlassen, worin Käufer gegen diesen Betrug ge warnt werden. Rußland. TaS Kaiserpaar wird, wie nunmehr bestimmt ver lautet, am I. April (n. St 1 die direkte Reise nach L'vadm antretrn. Alle kaiserlichen Kinder werden die Rebe mitmachen, und ihretwegen hauptsächlich soll ein länger« Amrnthalt in der Krim projeklirt sein. Sonst wird daS Kaiserpaar nur ein kleines Gefolge begleiten. Der Besuch der doniscben Koiaken ist angeblich ganz ausgegeben, daaegen wll von Sebastovol au« eine Seefahrt nach Batum unternommen schiffeS Auf der Rückreise wir sc ird wahrscheinlich in Moskau ein kurzer Auscnlhalt genommen werden. Tie Rückkehr nach Petersburg ist für die Mitte deS MonatS Mai anberaumt. Die gelammte Bahn strecke bis nach Livadia soll militärisch besetzt werden. Ter Kaiser, welcher in Petersburg aus Gatschina eingetroffen war. empfing eine außerordentliche bucbarische Gesandtschaft, welche ei» Schreiben des Emirs von Buchara und reiche Geschenke über brachte. Vorher batte d« Kaiser dem bisherigen französischen Bot schafter. General Appert, die »achgesuchte Abichiedsmioienz ertheilt. Aus der Staatsrentei in Alexandria (Gouvernement Cberion, Süd-Rußland) ivnrdeii in der Nacht znm 16. d. IO,GO Rubel in Boareni gestohlen. In der ausgeraudteii scuersesten Kassa fand sich nur ein Zrtlel niit der Auisrtmlt: „Ans Befehl und kür die Zwecke des Cxrlutiv-Koinitrcs der „Narodnaja Wosta" vor. Man vermu- lhcte, daß der Raub durch Nihilisten bewerkstelligt wurde. Die Kassawächlrr wurden verhustet. — Die rulsilchc Regierung hat sechs neue Torpedoboote in Elbing bestellt. Dieselben solle» eine Geschwin digkeit vo» 19 Knoten «batte» und schleunigst fertig gestellt werden. Grittdenland. Das amtliche Blatt veröffentlicht die Ein berufung von zwei weiteren Klassen der Reserve auf den 4. künftigen Monats. Birma. AnS Rangun vom 26. d. M. wird ein Zusammen stoß zwischen den englischen Truppen und den Aufständischen bei Äemethcn gemeldet, wobei die Engländer 1 Todten und 2 schwer VkUvttndcte, barunter einen Offizier, verloren. Der Verlust der Aufständischen betrug 40 Tobte. Afrika ,,Hawarden . , in Madagaskar. . . mandcur der madagassischen Truppen, die Franzosen »nd Oberst Sherringtvii die von einem sranzösiichen Oisizier bewilligte» Saka- lavas besiegte. General Willolialiby stieß bei Maiigakandrimviii auf ein 3000 Man» stackes irnnröstsches Kmps, griff es mit großem Ungestüm an und zwang es schließlich, die Flucht in wilder Panik zu ergreiien. Die Hovas solgw» den Fraiizoien vis nach Tainatnve, welches sie am nächsten Tage beschossen. Tie Hovas zogen sich alsdann mit nur geringem Verlust zurück. Zwei Tage später griff Oberst Sherrington 4G0 Sakalavas a», die von 250 irranzvien ge- iübrt wurden. Mit Hille von drei Maschinenkanonen Halle Oberst Sherriiiglon einen Weg durch den Wald gehauen und als er den Feind eniholte, überrumpelte er ihn derartig, daß derselbe sich un- vcrrüglich zurückzva und zerstrent Ivurde. Ob diele Kämpw vor oder »ach dem Abschluß deS Friedeiisvettraaes zwischen Frankceilh und Madagaskar stallgeiuiiden habe», läßt sich ans den datenlosen Be richten. die der Postdampi« übermittelt, nicht ersehen. AeuiUetou. Im Altstädter Hostheater kommt morgen (Montag) ml'' ^ . - tstä .... das wirkungSreiche Tranerwiel „Der Menonit" mit Herrn Karl Wallner in der Nolle des Relnhvld zur Aufführung, die außerdem als Abschiedsvorstellung für Herrn Grube zu gelten hat. Bei allen bisherigen Aufführungen des Stückes trug die packende und schneidige Leistung des Herrn Grube am meisten zum Erfolg bei. lnae-h»-" B Bei dem vorgestrigen K»rchc >, ko nzerte der Dre »issia- »benschen Singakademie in der Neiistädter DreikönigSkirche tonnte man wiederum bestätigt finden, wie der Sinn für den hohen Werth und die Erhabenheit kirchlicher Musik hi« erfreulich zu nimmt. Je mehr dieie Neigung für daS wahrhaft Erbauliche und jeder Konzntettelkeit Entrückte durch schöne Aufführungen genährt und gehegt wird, desto mehr ist zu hoffen, daß unsere Kirchcukom- ponisten. in ihrem Schaffen ermuthigt, stets höheren Zielen zu- sieben werden, und daß der religiöse Geist dabei viel gewinnt. Das Schiff nach läßt si> Dei'i- d« Kirche »var über Erwarten zahlreich besetzt, aiinehmen, daß dem edlen Zweck der Aufführung (zum . . insinnondcn-FnndS) eine gute Einnahme zufließt. Die Zimlilerninnii'sche Kapelle unter Dircktion des Herrn Hoikapell- mcislers Hagen begann mit der ebenso weihevollen als melodisch er quickliche» Mshul'kchen Ouvertüre aus Kloses u»»d seine Brüder", welche in alle» Theilen korrekt und stiniinungsreich auSacführt wurde. Gleiches Lob ist hinsichtlich der Mozart'schen „Trauer- uiusik" hinznzusügen. Nur noch feinere Verlchinelzung der BlaS- u»d Streichinstrumente blieb an einzelnen Stellen zu wüiischen. Von der hochbegabten Leipziger Opernsänger!» Frau Moraii-Olbcn l>cß fich erwart«,, daß sie mit der außerordentlich schwierigen, durch allerlei Figurationen guHgeiclimückteii Arie ans „Judas MakkabäuS" von Händel Ehre einlegcn werde. Die Erwartungen wurden noch übenroffeii. Nur wenige Säiigeriniirii vermögen heutzutage solche Aufgabe» in solcher bcwuiidcrnSwerlhcn Weisr zu bewältigen, dg nicht nur drr längste Atheni. sondern auch beste Schulung der Stimme, größte rhhlhniische Präzision und Kolorattirklarheit dazu gehöien. Fast jede Tonphrase gelang mustcrgiltia, — Felix Tracieke's großes .Requiem" nahm als Haiivtiverk des Programius !elbstve»ständlich an» meisten Interesse Mr sich in ^ icmisten so brdeuluiigSvoll. mit chöpieriicher Kruit ausgcstattct, öffentlich auch zu immer vollerer Geltung gelangen wird. Wer an der Entwickrluiia und Förderung dcntscher Kunst ernste» A»- theil nimmt, muß sich darüber freuen, daß es noch derartige im Geiste Beethovens strebende und schaffende Tondichter giebt, welche. sich nicht nur d« höchsten Ausgaben stellen, sonder» auch Talent. < Erfindungskraft, rrn^en Fleiß und feurige Enrraie qrnua besitzen. um diesen Ausgaben geiiilgeu zu können Die Meisten »lachen sich s leichter, huldige» dem Zeitgeschmack, .der Mode, dem mühelosere» Effekt. Nur der Heroismus echter Künstlerichast schwingt sich zun» Großen und Erhabenen aus — leider ab« ist eS nur Wenige» vergönnt, damit durchzudringen. Draesrke gehört zu diesen Weni gen. Sein „Requiem zeigt, wa« sein Ingenium vermag und wo von sein« tvndichterikchen Thatkraft noch ferner zu hoffen ilt. Mögen ihm Dilettanten vorwersen. er vermelde zu streng und eigensinnig daS Gefällige, Leichtiangbare »nd sofort Zündende. Er weiß. woS er will und kan», iolgt mit Recht nur seinem inne ren Drange, nirbeirrt von den schwankendcn Meinungen der Zeit. Hätte er bei d« Ausarbeitung des „Dies irao" sich an das Hec- kölliinlickie gehalten und mehr für die äußere Wirkung gethan, io würden Viele mehr davon «baut >ein. Freuen »vir uns. daß «'s anders wollte und einen is hockiouginalen, auf's Geistvollste üurch- gearbeitctcu. mit dramatischem Ausdruck «küllten Satz hervvrbrachte! ür ' sainlten die glänzende Ehorslellc „ot lux pvroetua" und die Doppel fuge «llvrio vlcimoa) hervor. Das Tongemälde „vios iras" ist hin- Presto, wo der Chor, später die erst einzeln eiusetzenden, dann zu- saniniengehenden Solostinimei» der beklemmenden Angst vor dem göttlichen Gericht Ausdruck geben und alle Schrecken schildern, der Aufbau und die Steigerung. Packend und gewaltig schließt sich das „Inda mirum »,,!u-stvi»8 sonum", in welchem die orchestrale Macht hervortritt, der unheimlichen Einleitung an, bis die Hoch- sluth Wied« verfließt und das flehende „8aIvo i»c>, ton8 piotatiic" einen milden Abschluß bringt. In ähnlicher Stimmung ist das Kocoröaro, das an manchen Stellen vo» schönster Wirkung rst, gehalten und in dem prächtigen „I^rcrimosa clios" klingt der Theil «greifend aus. Aus der Fülle der gehaltreichen anderen Thcile des Werkes seien hier nur das „Norftia» ol proees", in welchem größte Lieblichkeit der Melodik wohl Alle entzückte, die unübertrefflich gesetzte große Fuge „quam olim -fbraliae", zu welcher die Posaunen wie aus Hinimelsböhen de» Choral „Jenis, meine Zuversichl" intonire», das verklärte, wahrhaft beieliacisie „8anctus". mit dem Soloauarlett „Doneäietus", die lebensvolle Fuge „Osann»" und der Abichluß des^pnus Os» (cum ganetis tui»i hervoraehoben. Tie animerkiamen Hörer haben sicherlich einen nachhaltigen Geiammteindruck mit hinweggenommen und iverdc» keine Wiederholung des ausgezeichneten Werkes versäumen. Herr Hoskaprllmeister Hagen batte mit der Trerissig'schcn Singakadeiiüe da- Ganze und speziell die überaus schweren Chöre mit rühmlichste- Hingebung an die Sache einstudirt. An äußerlichen Uebelitänven lag cs, wenn trotz des löblichsten Esters der Sängerschaft keine Vollendung erreicht werden konnte. Recht unglücklich waren einige Gruppen ausgestellt, weil cs eben in der DreikönigSkirche nichl anders möglich war. Wie es schic», war die Zahl der Tenöre zu klein, auch der Baß klaiig nicht voll genug, und de» tapferen Sopran, welchem in der Höhe Siaunliches zngemutbet ist, durste man nicht anklagen, wenn Manches gepreßt hcrauskam. Abgesehen davon mußten die Stimmreinheit, die Exaktheit in den Fugen und die große Ausdauer der Singakademie bewundert werden. Unter den Solisten überragte Fra» Moran-Olden die Partner in viel« Hinsicht. Ihre Bravour in der Höhe, die künstlerische Sicherheit und Gewandt- reinen »d Herr Konzertiüiigcr Ariedt (Tenor) zeichneten sich i Woklklaiig der Stimme», sorgfältige Deklamation und gute sie ihre anspruchsvolle Aufgabe mit Geschick und Tüchtigkeit er füll " ^ „ LUchtlgkeit i üllte. B- Sender »ich. f Im Residenztheater wird heute Nachmiltag 4 Uhr die beliebte Gesangsposse „Kyritz-Phritz", Abends „Der Zigennerbaron" ausgeftibrt. Die Benefizvomellung für Herrn Cornelli trug dem flotten Zigennerbaron ..Barinkay" wiederholt sehr lebhaften Bei tall und verschiedene Hervorrufe ei». Nach rast jedem Aktschlüsse wurde» ihm Kränze mit farbige» Schleifen (über ein halbes Dutzend) zugeworieli. Cs war eine rrcbt ammirte Aufführung der Strauß'» scheu Operette, die das Publikum wiederum sehr beiriedigte. f-Repertoir der König!. Hostheat«: Altstadt: Sonn tag: Urvall. Montag: Der Menonit: Herr Walln«. a. I. G. U« dans Helling. Herr Reichmann, a. G. — Neustadt: Sonntag: Lin Tropfen Kist. Frau Rieinan», a. G Dienstag: Ein Troplcn Gift. Frau Nieman», a. G. Mittwoch: Die Junggeiellensteuer. N. e. Doniieistag: Ein Tropien Gift. Fra» Nieman», a. G. Sonnabend: Ihre Ideale. Frau Niemann, a. Ä. Sonntag: Ihre Ideale. Iran Nieman», a. G. f In dem Konzelte der Frau Marcella Sem brich am Mittwoch, den 3l. d., singt die Küustleiin folgende Kompositionen: die Arie der Susanne aus „Figarv's Hochzeit, die Arie der Köni gin der Nacht „Der Hölle Rache" anS der „Zauberflöte". Caiizo- nette Non Buonoiicini (1660—1750), „Schmetterling" von Scarlntti. Wahiisiinis-Arie aus „Lucia von Lamniermoor" und einige deustche Lieder. f In der Ausstellung des sächs. KunstvereinL im Brühl- schen Palais. Aiiaustnsstraße (geöffnet Sonntags von II—3. Donnerstags von 10—1, an den üörigen Wochentagen von 10—4 Uhr), sind fern« ne» ausgestellt: 1. Oelgemälde. Zwei Brnstbild- »iffe von Pros. Kießling, 1 desgl. von E»u»Y CarstenS. 2 dcSal. von Marie Schottin (säiiiiiitlich in Dresden): „Es ist vollöracht!" Entwurf zu einem Altar-Wandgemälde von Prob Schubert (Blase- witz): Laudschasten von Jettel (Dresden), Ang. Ncumaiin (Leipzig), Ruths (Hamburg), Hskar Schütz und Taeger (Dresden): Blumcn- bild von Elise Gciintz (Dresden): Stillleben Vvn Anna Gendtuer (Oberlößnitz): außerdem zwei alte Oelgemälde von Franz Frank und Nicolas Verkoste (um 1670). 2. Aquarelle, Zeichnungen. Zwei Blatt Geflügelbild« von Erbe (Oberlößnitz): Studicnkops, Paftell- gemälde von Miersch (München). 3. Plastische Gegenstände. Sta tuette in Bronce mod. von f Schlüter (Dresden); Gruppe in Gvps. niod. von Schönau (Dresden); Büste in Bronze» mod. von Sommer (Rousi. f Ter Woli'.thätiakcitsvcrcin Viola veranstaltet nächsten Sonnabend, d. 8. Aplih zum letzten Male in dieser Saison ein in Ausvriich und ist auch vom Kom- mit knnstlerischer Originalität und ft. daß cs hohe Schätzung verdient. endlich Herr Heimann (Xylophon-Vorträge) ihr-Mitwirkung zuiagten. Demnach wird, wo so viele Genüsse zu erwarten sind, zahlreicher Bestich des Konzerles ün Voraus gesichert sei». f Kauer Wilhelm hat ein ahermastges Gesuch deS Kammer- säuaers A. Nieniann »in verlängerten Urlaub zur amerikanischen Gastspielreise definitiv adichläglich beichieden, allerdings in einer für den Sänger schmeichelhaften Form. Ob dieser Entscheid die ganze Fahrt nach Amerika zu Wasser machen wird, bleibt abzinvarten. f Von Emil Götze in Köln wird in einigen Blättern ge meldet, daß er wegen eines bedenklichen Halsleidens in Gefahr stehe, seine Bjiliiienthätigkeit aufzuaeben. Wir denken und hoffen, daß hier, wie so oft, sensationelle Uebersieibung ihr Spiel treibr und daß bald diese Meldung dementirt werde. f Im Hostheat« zu Neustrelitz trat kürzlich Fräulein Melitta Nitziche (Schülerin des kgl. Koiiscrvatomiins und Tochter deS hiesige» Postamts-Vorstehers Herr» Nitziche) als Donna Elvira im „Ton Juan" erstmalig auf und erntete lebhaften Beiiall. Auch die großherzoalichc Familie widmete der jungen Debütantin sreuiidstcheS Interesse. f-FelixSchweig Hofer hatte den Berlinern gegenüber niit sei»«» „Nullest" Antmnzs keinen leichte» Stand, drang aber siegreich durch. Immer mehr ivurde seine nnübertresfliche Dar stellung aucd seitens der Kritik gefeiert. Ebenso setzte sich dos Stück ui der Gunst der Berlin« fest: demnächst wird cs sogar zum Besten des Vereins der „Berlin« Presse" gegeben. f Ter auch hier lehr vortlieilhaft bekannt gewordene Klavier- Viltuvie Alfred Reißens uer kvnzertirte in Prag mit glänzen dem Erivlge und ist jetzt auf einer Konzertreise mit dem Cellisten D. Popp« durch Oesterreich und Ungarn begriffe». f Das vorzügliche Waldhoriikonzect vo» Richard Strauß, welches s. Z. Herr Kamincrniusikus Franz mit großem Beifall ii» Dresdner Toniünsllelverei» vorlrug, ist jetzt im Verlage von Aibrl (München) erschienen.
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