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Dresdner Nachrichten : 28.03.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188603288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860328
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860328
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-03
- Tag 1886-03-28
-
Monat
1886-03
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.03.1886
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N»cht>T«le,-»«««. ,»»»»«» . ,»»»««. Kl»»«» il»>l,er ULM u«,k,t»» »or» »>«« «»t,««»>»,<«« wui-dn, vcr»»»»»t. Tageblatt fiir Politik, MttlMil«. KcsWrvnlichr. MMM IrmimliSr. In Vrvsäen, Lvvstr»»««' SO, I. I. Nir »II» 2»itiwL»a. II. Vt«»t«r8Itt»t-e«rk»»r Kr 41» vr^ckä« Ii»»»t»r HI. Sir.et-n-v-ntr«!« not«r Siu»»ti». IV. voll»««!»» 4»r »ein. n»»»e»l»t»«rt«. kassdoäen-VIitNL I-aek »It ss»rd», ,«rir»l«», «Kr» tr»«Ilz.»4 «I»»»»« k»trl»,t. v«rl ri«il«ni»»n H»rleo«tr»«» 27, tlin-Nnnütrn-s» II», 8»iuri>>l>»tr«»« «Klnilt Üürlttil. NvsvdLNs- u. Voulobüvdor, von k!«I. vo«« t. /toorbaoli l. V., kpoelal-u. Ilnui>tpi08l:Ii. !>««;.«ION, Hg »t^enliaaiitr. SS <Vt« t«»rl»»-binlai»), '»i>if. >>»»«>1,»«., «nul., t t» <»»»I«l. IN nc>>88, OIOINO, broni-oxMfi»,-!). echt I'ilot-kiuip. otc. rc»8tv>- r.!! HI« 100 K!c. Lln^isisonä. prompt. livKlor ru Iioral.^C^o /ton ?roi^on. Nk. 87. 31. Zahrganr. ^uslitt: 42,000 Erpl. ^ vitz'snss 1'abrilcnt, als: »nup«I»N»I,vv, 94>r»/!«tn, t i»^»l>»,!l»,>n, St«mart»l«, t «»pir>»ii< U» r und HV«eI>i»«Iv»z»trI»avUev. iVir roinvenäen Nir (NiiiMmcüvi' clio doston ?i»tootpiipiei6 unä Mrnntiran tllr soliils Lindiinäo. i«»»1iii»»r» ISr de» 28. «Ir»! Sktzwistwin» »on mittirrer Stärke bei " ' ' " M»t ' " ' ' - , «ittlerrr «r>»ölk»>! «h»r,««er »r« Äittermi, t« L«»fe des Li,,r« wechse! t t»rse»«l>qe RirOkrsqllok. ' r»,rs, Srrltältiii-- tin». Dresden, 1886. F. Sarsou 8öiwe, vi o^tlo», tVI>8tIi olt'orsti'. 2l I» uittl 8»>>ltlonstr. U um kostpl.itx. SiNMtag, 28. März. Abor»«,s»rro»«1. Die geehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nach, richten" (mit humoristischem Beiblatt) bitten wir da» DoMMNl siir -ks zweite DkM 1886 baldigst erneuem zu wollen, damit die Nummern ohne Unterbrechung weiter geliefert werden können. Alle Postanstalten im Deutschen Reiche, in Oesterreich Ungarn und im Auslands nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Abonnement in Dresden bei Ler Expedition sind. Br.ngerlohn) s Mark 50 Af. »kertekjshrkich, bei den Aaiserl. Posta »stallen im Deutschen Reichsgebiet 2 Mark 75 H'f., in -er Gesterreichisch - Ungarischen Alonarchie 2 chulden 29 Kreuzer erct. Agioznschkag. KMion -er Lrcs-tter AilchiPell"^ «craniwottlickier Redaktmr fiir Politisches Nr. Emil Biere» in Dresden. Nus diese Tage drängt sich eine fast unübersehbare Fülle wichtiger und wichtigster Ereignisse zusammen. Es werden die Würfel geworfen zu Entscheidungen, die vielleicht auf ein Menschen- alter liinaus die Geschicke Deutschlands bestimmen. Im Reichstage das Branntweinmonopol mit dem Hintecgrunde einer vollständigen Umwandlnng der deutschen Retchsverfassung, im preußischen Heiren- liaiise die Beendigung deS Kultuckampscs oder die Fortsetzung des verwüstenden Äirchenslreites — von diesen beiden Ereignissen würde jedes einzelne genügen, das regste Interesse aller Politiker zu fesseln. Nun stchen aber Schnapsmonopvl und Friede mit Rom in einem unverkennbaren Zusammenhang mit einander. Das giebt den Ent scheidungen dieser Tage eine verdoppelte Wichtigkeit. Hierzu treten ferner die wüsten Skandalszenen iin österreichischen Abgeordneten- Hause, die Ausbrüche der sozialen Revolution in Belgien, die irische Angelegenheit in Großbritannien, die Niesenanleihe in Frankreich, das bedenkliche Hin« und Herzerren des bulgarisch-türkischen Ab kommens, di« bedrohliche Haltung Griechenlands — wahrhaftig, die Politik gefällt sich jetzt darin, auf wenige Tage die folgen schwersten Tbatsachen zu häufen. So wenig Erquickliches alle diese Ereignisse auS nah und fem biete» — daS gütige Geschick sorgt dafür, daß dem düsteren Gemälde nicht der Lichtpunkt fehlt. Wir meinen den feierlichen Schluß unseres sächsischen Landtags, der zu allein Ueberfluß an politischen Geschäften gerade mitten in jene Gäh- rungen fällt. Mit Freude ist in erster Linie der soeben beendeten Arbeiten unserersächsischenLandesvertretungzu gedenken. Vorzugsweise dies« Landtag wird in dankbarer Erinnerung des Sachscnvolkcs fortleben. Da- kann man wohl behaupten, ohne Kcnntniß zu be sitzen von der Auffassung, die der Landesherr von der Thätigkeit der Vertreter seines Landes in seiner Thronrede aussprechen wird. Wir glauben nicht vorzugreifen, wenn wir, unerwartet der hohen landesfürstlichen Kundgebung, als Dresdner Blatt bereits heute den Landdoten einen herzlichen Dank aussprechen für die Bewilli gungen, die im speziellen Interesse Dresdens erfolgten. Gerade die letzten Sitzungen brachten die finanziellen Erfüllungen mancher Bedürfnisse, die für die Entwickelung Dresdens unaufschiebbar sind. Es gab eine Zeit während des Landtags, wo sich dn Ab geordneten eine förmliche Mißstimmung gegen Dresden bemächtigt hatte. Unser Gemeinwesen war in den Geruch der Unersättlichkeit gekonimen. Daran trug ein allzulebhaft« Lokalpatriotismus die Schuld, der die Elbhäfen-Erweiterungsbauten und die Quaianlagcn nicht der aufstrebenden Schwrstrrstadt Riesa gönnte, sondem für Dresden begehrte. Auch eifrige Verfechter dieses Standpunkte- haben sich nachträglich von dem Irrigen der Auffassung überzeugt. Dazu kam die ziemlich kurzsichtige Agitation der Hausbesitzervereine, welche den Landständen auf Heller und Pfennig vorrechneten, um wie viel Dresden resp. Leipzig durch die jetzige Höhe der Landes- brandkassenbeiträge bemichtheiligt sei. Eine «schreckliche Summe kam heraus, über 2 Millionen, was Dresden seit 1877 dabei zuviel gezahlt habe gegen Das. was es vom Lande an Brandschäden vergütet erhalten habe. Eine wesentliche Herabsetzung der Brandkassen beiträge wurde als oberstes Erfordernd der Gerechtigkeit verlangt, zumal Dresden eine so ausgezeichnete Wasserleitung und Feuer wehr besitze, die jedes größere Brandunglück künftigbin höchst un. wahrscheinlich machen würden. Diese, als einzelne Thatsache unan fechtbare Berechnung mußte jedoch in ihrer schroffen Darstellung auf die Landboten einen umso erkältenderen Eindruck machen, als die Regierung ziffermäßig «achwies, daß — von dieser Seite be trachtet — andere Gemeinden des Staats-Ganzen noch viel mehr Grnnd haben sich zu beschweren als Dresden. ES giebt in Sachsen 615, Gemeinden, also gegen 17 Procent aller Orte Sachsens, in denen cS seit 22 Jahren gar nicht gebrannt hat. in 306 Gemeinden ist gar seit 45 Jahren kein Brandunglück voraekom» nie», und gleichwohl haben jene erster«» L500.000 Mk. an Brand- " " ' minig wledererhalten zu i den höb«en Gesichts- Unterstützung und Hilfe als sie m den Landtag schneite zu ein« Zeit, da dieser sich üb« nainbatte Zuwendungen für Dresden schlüssig zu machen hatte. Gleichwohl hat sich der Landtag nicht adhalten lassen, beträchtlich« Summen für die Boll- "kualiansrS. den Neubau der Kunstakademie und eine» > diese Bauten r kommen, geordneten e« däuchen wollte, als vergoldeten sie Dresden auf LandA Daß eine geläuterte« Auffasimm sich duichkäWWh-dab auch Vertreter von Wahlkreisen, di« seit Jahren vergeben- ihrem hat WW WIWWW Sunimen M di , endung de« Zeughauses, den Neubau dn Kunstakademie und eine» «unstanssteltttngsgkbäude- zu bewilligen. Zwar können dies« mimöglich nach Schnarrtanne oder Stützenarün zu sichen aber man mußte besorgen, als ob vielen bäuerlichen Abac Amtshauptmann um 1000 Mk. Zuschuß zu einem Chausseebau in den Ohren liegen, d« Haupt- und Residenzstadt nicht diese Kunst bauten weigerten, daß sogar Sozialdemokraten für Etwas stimmten, was ihrem Anhang vielfach als Luxusbailten erscheint — das ist gewiß des Dankes Werth. Vollends die Bewilligung für die 4. Elbbrücke, die Dresdner Ringstraße, die Verwerthung des ehemaligen militärsiskatischen Ban-Areals ging ziemlich glatt vor sich. Die ans verwerflichen Egoismus zurückgesührtcn Manöver und Ränke gegen diese Bewilligungen erfuhren eine Abweisung, wie sie in solcher Geri»gschätz»ng im sächsischen Landtage von einem Privatmann bisher noch nicht erlebt worden ist. Dresden bat miiimehr dnrch den Landtag die gesetzlichen und finanziellen Unterlagen s>ir eine großartige Entwickelung erhalte» — cs kann und so Gott will wird c-. sobald wir nur selbst »»sere Pflicht thun, zur schönsten Stadt Deutschlands sich gestalten! Noch wird der Staat Sachsen Manches für Dresden zu thun haben, es sei nur der mehr oder wenigrr dring lichen Bauten von Gebäuden für das Amtsgericht, die Ministerien der Finanzen, des Innern und des Kultus, sowie der Polizei, end lich des botanischen Gartens gedacht; aber die künftigen Landtage werden sich auch nicht ihrer Pflichten entziehen, zumal die Dresdner Abgeordneten bereitwilligst Millionen über Millionen für den Bau von Eisenbahnen. Straßen. Schulen, Gerichts- und anderen Slaats- gebäuden aller Art bewilligt hnben, die der Provinz und ihren Einwohnern in Stadt und Land dienen. Für heute rufen wir dem scheidenden Landtage, gewiß im Sinne der ganzen Residenzstadt, ei» herzliches Habe Dank! z». I» den letzten Tagen brachten mehrere fortschrittliche Blätter Berlins» allen „»deren voran Eugen Richter's Leibblatt, das Gerücht, daß sich Fürst Bismarck mit einem Staatsstreiche trage. Erst hieß es. er wolle das allgemeine Wahlrecht zum Reichstage beseitigen, dann wieder: es solle an Stelle ob« auch neben dem jetzigen Reichstage ein anderes Parlament aus Vertretern der einzelnen Land tage (erste und zweite Kamm«) berufen werden. Plan war im Unllaren, ob die»e Ausstreuungen Eugen Richter's lediglich zur Aufhetzung des Volkes gegen Bismarck oder deshalb erfolgten, „in >ür Richter's Zeitung die übliche Vierteljahrs-Reklame zu besorgen. Nicht« braucht Leser für seine Zeitung, und die Abonnenten Hüpfen «fabrungsgemäß aus ein Blait, das 8--14 Tage vor Quartals- scbluß sich interessant zu machen den Verstehstdumich hat. Dirke Alarmnachrichten würden als jämmerliche Tcndenzstü.kchcn sofort der verdienten Verachtung anheimfnlle», wenn nicht die öffentliche Meinung fortwährend dnrch die Bismarck'schen Ueberraschiingen, Steuerpwjckte u. s. w. in Athem erhalten würde. Nun hat dn Reichskanzler in seiner Rede über das Braiintweiimwnopol ent schieden den Gedanken eines Staatsstreichs abgelebnt. Er sprach sich aber dabei so düster üb« die Znknntt Deutschlands ans. daß man den Eindruck erhielt: eS stehen grobe Dinge bevor. Wir be schränken n»S für heute n»s dieien eine» Punkt. Bismarck hat den Reichstag, soweit er ckne Stütze des Reichs sein soll, zu den Tobten gelegt.. Sein geschli von Bedürfnissen an: seine Freunde hätten wiederholt Mittel be willigt, sobald aber das Geld da war, sei es zu andccen Zwecken verwendet worden. Alan ,misse spare» und nicht überflüssige Aus gabe», wie die im Abaeordiiet-uihniise aiigek.indiate 10-> Millionen- Voclage machen. Die Braiiinweiiistencrvmlagc solle gepulst werden, man solle eine Vorlage nicht gut heißen, die man nicht kenne. Wöllwarth (NeichSp.) äußert sich iympalliiich zur Monopolvorlage — cs wär sv schön gewesen, eS hat nicht tollen sein.—Paper (Volksp.) stnicht sich gegen die Vorlage ans. Iin nächsten Gib re gehe das Scptinat zu Ende und für die Armee würden »ene Mittel gefordert, deshalb die Eile mit dem Monopol nud den neuen Stenern. Der Antrag v. Kardvrff ans Zurückverw^önng an die Kommission wird mit 18l gegen 66 Stimmen nbgclehnt. Fiir den Antrag stimmen die Rechte »nd eine Anzahl süddeutscher National liberalen. Die SH 1 und 2 der Vorlage werden mit l8l gegen 0 Stimmen nbaclehnt, 37 enthalten sich der Stimmenabgabe. Tasiir stimmen Wöllwarth. Delbrück und Goldsiiß. Der Rest lehnt die Vorlage pure ab. Montag Scrvistarif. > Berlin. Das Veiiaden der Kronprinzessin hat sich bedeutend gebessert. — Die sozialistisches. Neichstagssratlion beschloß die Ab haltung eines Sozialislenkongrcsses im Sommer. Berlin. Der bekannte Literarhistoriker Julian Schmidt ist vergangene Nacht am Lnngcmchlag plötzlich verstorben. Ehacleroi. Heute Mittags langte ans Ehatclat das dringende Ersuchen um Hilfeleistung gegen Ausschreitungen der Streikenden hier an. Die ^streikenden tahrcn fort, Fabuken zu plündern und die Arbeiter zum Einstellen der Arbeit z» zwingen. Ans Chateau Ooiillrcnwnt bei Bcesles, aus Charchienne sowie ans Monceail werden Verwüstungen und Brandstiftimgcn gemeldet. In den augenblicklich noch arbeitenden Werken dünste demnächst wegen Kohlenmangels die Arbeit eingestellt weiden müssen. In Lambert Villatte fand ein Zusammenstoß zwischen den Streikenden und Ar tillerie und Bürgcrgarde statt. Die Streikenden wurden zersprengt und mehrere gefangen. Die Berliner Börse erösfnele mit niedrigeren Kursen. Politische Unklarheiten und ungünstige Eisenbahndividenden ver stimmten. Später vcranlaßte eine Prämienerllänmg weitere eiheb- tiche Abschwächungen ans allen Gebieten. Tiskontoanthcilc und 80cr Russen wurden besonders stark offcrirt; Eisenbahnen blieben bei niedriacrcn Kursen wenig beachtet. Fremde Renten wurden durchweg schwächer. Bergwerke blieben sehr still bei behaupteten Amangskmsen. Im Kassavcrkehr zeigte sich durchweg eine schwache Haltung: Industrien blieben veciiachlässigt und wurden überwiegend angeboten. Oelterreichische Prioritäten blieben unverändert. Pri- vatdiskont IV- Prvz. »rankt»»« ,. S7. Mär,, tkrkdit 213, LtaatSbaiin Mg,, üom- »«rdr» »Sg». Salizikr —. (»,'yplrr M.90. «vr»c. Nnaar. cHoidrrnir 84,00. S««tt,rd»ah» —. DISconto 310,80. lreSinitr Bank —. Rniil«. «Ir». 37. März, tkrrdit 800,00. SiaatSbadn 3Ä.S0. Lombarde» >B,bO. «ordweft». 17->,3z. Marknotcn «1,00. N,„. Errbi« M6,35. Schlich exakt. Pari», 37. MLr.,. Schluß. Heute 80,50. Anlcibe 108,90. A'aiirner »7,70. St-iatObab» 51»-/,. Lombarde» —, do. PrioritSic« —. Svanier 57'/,. Vrst. rüoideenle —. Sq»»>Ier »47,00. Ottomanen 501,00. Fest. Lo»b»». 37. Sülle«, Borm. II Nb« 10 Min. SonlolO I00"/„. I87Zer «»Neu »9 /,. Italiener !>7>/,. Lombarden 10«/,„. Non». Hirten I4"/„. 4br»c. s«nblrt« limcrikaiice 137",. 4broc. Nnnar. Golbreute 8»>/,. Oelierr. Golb- rrntr 9». Preich.Eoncols Ii'4>/,. Sanpecr «'>9'/,. Neue Sabbter 98'/>. Oeioman- bank N'/,,. Tiicz-ActikN 8». — Stimm»»,,: 'platt. — Wcttrr: Ncarn. Amsterdam «Produkt«»!, 37. März. «Schlich.! Weizen per März —, brr Mat —. Roagk» per März >35, per Mai l»5. Lokales nnv LiichsiickieS. — Se. Maj. der König nahm gestern Mittag die Vorträge der Herren Staatsministcr entgegen. — Se. Maj. der König beehrte gestern Mittag ' dl Uhr die im Ansstelliingsgebäildc ans der Terrasse befindliche Ausstellung der Armee-Sammlung mit Alleihöchslsciiiem Bestich. — Se. Durchlaucht der regierendeFisist Rcuß j. L- traf vor gestern Abend mit Gefolge und Dienerschaft hier ein und nahm im Viktoria-Hotel Wohnung. — Heute Mittag zwischen Ml Uhr bis M2 Uhr nmß ans An laß des feierlichen Landtagssihliisses der Pferdeeisenbahiwerkchr ans der Linie zwifchcn Schloß- n. Postplatz unterbleiben, ebenso ein jeder Wagenverkchr unter den Fenstern der kgl. Paradcsälc. — Landtag. Beide Kammern hielten gestern je zwei Sitzungen ab — die letzten dieser LandtaMession. In der Vor- mittagssitziiiig der 1. Kammer theilte Bürgermeister Martini die Resultate des Vereinigiliigsverfahrens bezüglich der Eisenbahnpetitiv- nen mit. Betreffs der Cnrvc Mosel »st eine Einigung nicht zu erzielen gewesen, dagegen werden die Linie Limbach-Wüstenbrano. indem die 1. Kammer der zweiten bcitrat und die Linie Olchatz- Strehla durch Beitritt der 2. Kammer z»i» Beschlüsse der enteren zur Eiwägung überwiesen. Betreffs der übrigen Petitionen trat die 2. Kammer den Entscheidungen der ersten bei. Ohne Debatte ließ die Kammer die Petition des Gewerbcvercins in Zittau u. Gen. um Errichtung eines Landgerichtes in Zittau (Ncsi Bürgermeister Beutler) „zur Zeit" auf sich beruhen. Eine längere Debatte ent spann sich über die Petition des sächsischen Fischercivereins um Vorlegung eines Fischereigesetzes, welche die Deputation <Nes. Gral zur Lippe-Teichnitz) der Regierung znr Keiintiiißnabme zu übergeben empfiehlt. Gras v. Könneritz mvtibirt die Wünsche der Petenten. Abg. v. Herder erklärt sich für zufrieden, wenn ein Schutz gegen die Raiibfiscberei zu erlangen sei. Abg. Pcltz wünscht sihärtere Maßregeln gegen die Berunremianiig der fließenden Gewässer, während Gras Rex sich mit der Pension nicht befreunden kann, welche eine zu große Beschränkung der Pribaircchte verlange. Frhr. v. Burgk und v. Scliviiberg Mvckritz, sprechen sich iin Sinne der Pcicntcn aus. Oberbürgermeister Dr. Audio betank dagegen, daß die Bedeutung der Gewässer sür die Fischerei kam» zu vergleichen sei mit ihrer immensen Bedeutung im Dienste der Industrie. Tem- gegenüber bemerkt Abg. Pcltz. daß eS fast scheine, als ob die In dustrie bereits die Berechtigung erlangt !>gbe. die fließende» Ge wässer zu verunreinigen. Außer den Nachwelten, die der Fischzucht uns der Verunreinigung der Gewässer crwüchicn, müsse man auch den sanitären Bedenken Beachtung schenken. Tic Kammer beschließt hieraus im Sinne des Deputations-Votums. Frhr. v. Burgk mcrirt sodann über die bekannte Beschwerde deS Kansmamis Atmar Martin in Chemnitz gegen Versggnng des Bürgerrechts und bcantnigl Namens der Deputation, die Petition auf sich beruhen zu lassen. Gegen diesen Antrag wendet sich Prot. Dr. Flicker. Er fuhrt in längerer Rede auS, daß es nicht richtig lei, wenn man die Zu lassung zmn Eide von dem subjektiven Glaube» abhängig mache und legt dar, daß, da die Säidtcordnuiig die Ablegung eines Eides nicht vvrschrcibe, diese Eidesleistung auch nicht eine Bedingung zur Erwerbung des Anmerrechtes sei. Ein von ihm gestellter Antrag ans Ucbcrgabe zur Erwägung, scheitert an der Ilnterstützmigdsiage. Gegen seine Ausführungen wenden sich Geh. Reg -Rath v. Ehreii- stetn, Obcrbürgermristrr Dr. Andrs, v. Erdiilglinsdorff und Staats- minist« v. Nomk-Wallwitz. Die Kammer läßt schließlich die Petition einstimmig ans sich beruhen. — Ji« der Nachinittagssltzuno .. .. Vertrauen wnizelt in den dcnttchen Fürsten- gcschlechtern. Früh« hatte Bismark von ihrer nationale» Gesinnung eine geringere Meinung; « spielte gegen sie das Parlament aus, daS er am dem allgemeinen Wahlrechte aufbaute — jetzt ist's um gekehrt. Das Parlament vertritt nicht den Volkswillen: die Träger desselben sind die Bundessürsten. In dies« Darstellung liegt manches Wahre. Ler Kanzler erblickt nicht mehr im Reichstage den Angelpunkt einer gedeihlichen Entwickelung. Aber welche KoMe- gnenzen zieht er daraus k Der Reichstag ,st ohne Versirssiingsbruch nicht zu beseitigen: er wird sich, so wie jetzt die Dinge liege», weigern, das Wahlrecht zu ändern oder seine Rechte an ein anderes Parlament abzutreten. Aber ein Umschlag ist nicht absolut unmög lich. Kommt dn Kirchenkriede mit Rom zu Stande und zwar so, daß das Cciitrum seine Opposition aufgiebl und eine Regierungs partei wird, dann kann Bismarck auch ohne jeden Stäatsstreich er lange», was er Will — das Branntweinmonopol vor allen Dinge». Es sieht sich so an, als ob Uebenaschungen wunderlicher Art bcvor- ständen. Neueste Telezr«muie der..Dresdner Nachr." vom 27. März. Berlin. DaS Abgeordnetenhaus, dem ein Antrag des Abg. Knebel betr Maßregeln gegen die Ausbeutung einzelner Bevölkeniiigsklassen bei Geld- und anderen Geschäften zngegaiigen ist, «theilte dn Regierung bezüglich der Rechnung über den Staats haushalt sür 1682/83 Dccharcje und setzte dann die erste Berathnng der Kanal-Vorlage fort. Abg. Szmula (Crntr.) erklärte, der Vor lage nicht zustimmen zu können, wenn nicht gleichzeitig die Rrgu- lirung der oberen Oder zuaesagt werde. — Ministerialdirektor Schultz ermiederte, daß die Regulirnng der oberen Oder nur deshalb nicht in die Vorlage ansgeiwmmen worden, weil die Vorarbeiten noch nicht beendet seien. Abg. Dr. Haminacher (n.-l.) und Dr. Windthorit be fürworteten die Vorlage, namentlich ab« die Ausführung des Rbcin- EmS-Kanals. Die Kanalvorlage wurde schließlich einer besonderen Kommission überwiesen. — Das Herrenhaus verwies die kirchen- politische Vorlage wegen der neue» Anträge des Bischofs Kopp an die Kommission zurück. Bismarck wohnte der heutigen Herrcnhniis- sitzung bei und unterhielt sich längere Zeit mit dem Bischof Kopp. Die heiße kirchenpolitische Situation hat sich seit gestern gebessert und die Möglichkeit sür eine Verständigung neuen Bode» gewonnen. Der Reichskanzler «schien später im Reichstage, bethciligte sich aber nicht an ein« Debatte. Berlin. Der Reichstag beendete die zweite Monvpol- berathilng. v. Vollmar (Soziald.) verwahrte seine Partei gegen den Vorwnrs der Reichsteindschast; sie seien nur Gegner des benschenden Systems und des persönlichen Regiments, welches in der gestrigen Rede deS Reichskanzlers zum Ausdruck gekommen sei. Er erblickt darin die Sprache eines Diktators und die Vorbereitung zur gewaltsamen Lösung des Reichs. Wenn die Sozialdemokraten eine solche Sprache führten, würde man über Revolntio» schreien — v. Kardvrff (kons.) bezeichnete eS als mangelhaft, daß die Vorlage in der Kommission nicht einmal geprüft worden sei. Ein solches Vorgehen sei unerhört und « beantragt deshalb Ziirückvmvcisuiig an die Kommission. D« Abg. Richter habe durch seine Anarisfe ans die schlesischen Magnaten den Klaffenhaß geschürt, dieselbe» könnten doch nicht Alle PreßbengelS sein. Die Nothlage in der Laiidwirlhschüft, besonders bei den Brennereien sei groß und die Mvnopolvsrlage böte Hilfe, allerdings sei Hilfe auch durch die Doppelwährung nothwrndia. — Buhl (national.) erklärt, der Antrag v. Kardorff werde die Geschäft«nicht fördern —Minister v. Scholz vertheidiyte die Begründung der Vorlage gegen die gestrigen An griffe Richter's. Wie die Petitionen gegen das Monopol zn Stande gekommen feien, beweise eine Petition ans Frankfurt, welche 8000 Unterschriften zeigt, »nd darunter befände» sich auf einem 103 NmerichMten zählenoniBlntte Namen, wie Johann Cognac, Phisippiiie irtreuje. Karl Rum, Isidor Noidhäusrr und Ferdinand Gilka. it dkm ReiMtage werde -demit ein ^vethaftrS Spiet getriebem V rpvrsus« KWLWWSA rpPZMSM
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