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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.02.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030204012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903020401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903020401
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-02
- Tag 1903-02-04
-
Monat
1903-02
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.02.1903
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Dresdner Nachrichten. :»5». Leite 1. MW Mittwoch. 4. Februar siche» Mut dcS Menschen zerstört ein solches Gchcimtum Volt slandlg, und der Staat ruft dei Millionen von Arbeitern. die sich abhängig iüb>eu, die Luge künstlich hervor Em solche« System ist »insach unnttlich. daruder läßt sich ga, nicht streite». Na« leder ehrlich« Mann perjouliw als Vejchimpsuna ausieht da« muh aus die Gesamtheit demoralisierend willen ln der j, dieser Be ziehung ist unser ausgeklänes Jahrhundert jo völlig borniert ge worden. dass hier gar keilte Hoffnung mehr bleibt. Wir ziehen »ns ein Gescmecht Hera», das nicht wehr euttach und richtig zu denke» vermag Tie folgen werden sich nur allzu oft und traurig oifendaren. Es sind da« fragen weit mehr sittlicher al« politischer 'A'akur " Das Iittilzminislerium von Mecklendurg-Schwerin hat bezug- ! ü> der Fcsielung von Gefangene» aut Transporten eine ücnuauug ei lasse», die sich >n ihren Grandzügen de» jüngst in Preußen »de, denselben i^egenstavd erlassciien anichliesu. Im '.'lnichlusle an den in diese» Tagen abaehalienen Zen- i , n !>> s o a > I e > l a g in Baycn, deiuerkeu die ..Münch N N": .a/glt, den lidclemikimmenden Berichten aller grobe» Blätter Hai der Tr Heu» in den Mftrtl'och»-Verianimlungen rm di alkalischen >!.,'inv i»a> 'aliender matzen geäußert: . Set« gekraute Agitatoren a,.ie'a»ge» ...iiieu inr das Zenlriiin Wabiaaialeu ,u prägen, i. ene es die'em nicht inebr »ehlen " Und >u> Dl Ivscph-hauS der r i Heiin nach dem Benetzt der „AugSV Abendzlg" ge il Und wir habe» dafür >uch> Vioyagaiida gemacht ldamit leime er >inr die Beriaminlungenl. Minister, kaiserliche Depeschen .ins vrinz-r genilielie Depeschen Kuben inr uns agitiert wie nie. Nachdem io edle Getreuen für uns eingetrelen sind, können wir d Agiiaiid» ruhe» lasse» Wn geben rnhig den Wahlen ent- ne» ' Im aftizielle» Bericht 'ekle» Siele dreisten, unerhörte» Aiignsse aus den Regenten und »en Kaiier. Das alle Lied:.Der sstin, tzeickiimpft den Regenten lästt ba»i> ein Hoch ans ihn e -.'billige», und iin osfizielleii Bericht s,reicht er zuiäilig die Worte, die ihn als Slaat-beaniteir komprviwNiere» müsse» " Oesterreich. Der ..Magdeb. Zig ' schreibt man: ..I» Bozen, e ra»l e,iinSblnick der grvßlev Stadl des ggf ,eu>e GlaubenScuchett - .>l,en ^L irol. herrsch- die grösste Aufregung, weil dort der Bau . wer evangelische» dt rrche geplant wird, die für das weile .e.ediet des mittlere» Snotirais, in dein Hunderte von Evangelischen e,i zenirenl loohnen. znm Mtllelpunkke des kirchlichen Leben» : enen soll »och mehr aber darüber, das; der Bvzener Gemnnderat ch bei eit ei klart hat. den Evangeltsciien einen Bauplatz käuflich ab- . nelen Bon allen katholischen Kanzeln der 2tat» ist am Januar ivie auf Verabredung gegen diesen Beschluß aedannerl ardeu In der P'arak'rck-e begann der Kapnzarer lstnardia» ch Lorenz seine Predigt wörtlich' „Ohne den biblischen Borspruch, rchiir die ntzlichc EinleitiNig beginne ich heute meine Predigt - r an - eme Trauerrede." Im weiteren Perlauf der Ansprache eg e> dann' ..Durch den 'Bau einer evangel-säien Kirche ist der '.»i'e'i uiielle,Dnede nicht nur iiiFraac geitelli. lvildern sür immer m die Talia gelnorien." Am Schlüsse erklärt er dann: „Ich vcr- ."äwne den Protestantismus ans vollster Ueberzengung. denn ich aabe selbst 17 Jahre nmer Protestanten gelebt," und erzählte dann iicn Zukörerar. daß er gern einmal nach Dresden gegangen wäre, .il die schöne Stadt zu «eben, daß man ihm aber davon abgeraten ibe denn von dürfe sich kein katholischer Priester sehen lassen Ja abnlicher Wege find von anderen Kanzel» .,kraftvolle predigten' wider den geplanten Kirchendau gehalten worden. Diese tzaben denn auch ihre Frucht getragen, und die Entrüstung wider Sen Gemeinderak. der nicht intolerant genug gewesen ist, um die käufliche Hergabe ein-.'s Bauplatzes zu verhüten, ist in Hellen klamme» arisgelodert. Der karhol»ch-po!>tische Bereut hat gegen d-e Gewährung deS Platz'S einen Protest beschtossen. in dem eS heißt: „Der Berem eA'Iickl >n diesein Entgegenkommen „eine be leidigend« Dcmonsiralton gegen d>e Katholiken von Bozen und Gnes", und verurteilt daher besagten Plan vom katholischen Standpunkt auf das Enttchi eben sie. und möchte au die katholische BerusenheU der mariauischen Stadt Bozen appellieren." Der „Tiroler Volksbotc" fuidel eS unerträglich, daß sich dte Pro- tesianleu in der urkatbol icheit Herzjesuoundesstadl Bozen c.nen Baugrund kür ernen lutherischen aempel erworben haben und. fragen, ob die Bozener Bürgerschaft sich die Schande aeiallen läßt. Den Herren rm Geineinderal scheine mehr an dem Beuallgeichrei der Lutheraner zu liegen als an Sei Ehre und dem Aniehen der Stadl Ecu anderes ultrau>ouraneS Aalt „Der Tiroler" nennt den Beschluß de« GemeinderaiS einen „unerhörten Iaiistschlaa", den er den Katholiken BozenS urigesckeul >nS Gesicht verletzt Bei gliedern darf man nicht vergessen, daß gerade ui Bozen und Gries labraus l i'.ueu: Tau'ende von evaiigelischea Üi'eisenden zufammen- stromen iUiS >n dem bümrchbarteti Grie« Wochen- und moncitelang weilen, aus deren A-uentkail die -Stadt und Umgegend den größten Nutzen zieht Wenn das .'Zentrum noch einmal ans seinen Toleranz- Antrag zuruckkomine» sollte und wenn „Germania", „Köln Volks- zeilung und andere Aätter^iich weiterhin u> Klagen über Unduld samkeit >n Bcaunlchweig. Sachsen und anderen evangelischen Landern ergehen lallten, dann wird man gut tun ihnen uii Soiegel dieser Bozener Vorgänge zu zeigen, was der Ultcamonlait'smnS unter T olerauz versteht " Frankreich. Der KrieaSinin-sier verfügte die sofortige .Iurück, rietz ing von 60 Schülern der P o l n t e ch n i t ch e n Schule in BariS zu ihren Regimentern, weil fte die Aiiterligung. einer schritt- !:chen Arbeit verweigerten, die. wie sie behaupten, nicht im Lehr programm vorgesehen sei. lWiederholt.s Usber eiiien Vorgang in der Garnison PoitierS lauten d e Berichte so verschieden daß es unverkennbar ist. wie auf der iien Seite die Tenvenz vorwallet, den unliebsamen .'Zwischenfall -a'zubauschen. auf der anderen Seite dagegen das Bestreben, ihn woglichir zu vertuschen Tatsache ist es. daß am varigen Montag i gen Abend 05 Artilleristen sich ohne Urlaub aus der Kaserne -'ntternle» um einem Balle in dein naben D-one Brau beizn- wolmen Um 2 Uhr morgens waren alle wieder zurück. Wie - icbeiil: batten sie bei dem .Hanr»manii Boniie! die Erlaubnis viä:g,"uchr und als ne ihnen verweigert wurde in der Auf- : iiina bc-chlonen auch ohne Urlaub tanzen zu aehen Die Unter» ' ;>ere >velcl>e davor warnte!,, kalten, als sie 'aben. daß geqen ' '> Enticvlnß Ser Leiite nichts z» machen !v>ir sich vornchtig ogev Am Dienstag morgen erhielten die vier ältesten der -Angler strengen Arrest und nun drohten ihre Kameraden, noch- ils aus,zubrechen Am gleichen Abend trat der Befehl ein. die -rase ,n einfachen Arrest uinziiwandeln. Was die Gegner des neaSmiiti'ters bei Beurteilung der Angelegenheit besonders ''imin-ich stimmt, das ist der Umstand, daß der Hauptmann, «Der den '-Artilleristen den Urlaub verweigerte, vom Obersten vorläufig seines Kommandos enthoben wurde. Sie können es ni:h „ich, für einen .'Zufall halten, daß General de Maittre, der B--'e.>lsi>aver der Artillerie des 9 Armeekorps, der im Augenblick :livischentalls von Boitiers abwetens war. durch den ' w-'wnS - General Lambert ven bisherigen Befehlshaber der iteftuiig Mcmbx„cw evetzt wird, und klagen mehr als je :r d e un Heere »berhand nehnicnde. an Anarchismus grenzende Indisziplin. Der ,,Soleil" gibt eine Aeußerung des Generals de Gallift'et über die Borgänge in Boitiers wieder: Gestern so erklärte er — wurde oas oberste Kommando desorganisiert: heute demoralisiert man dp- Soldaten. Die Anarchie war oben, -ent ift ne auch unten: sie i» überall Man muß den Tatsachen ins Auge iehen. Diese sins furchtbar ernst. Sie tun mir leid, 'onnen mich aber nicht überraschen. Italien. Der Svruch des römischen Kassationsboses in Sachen des Mordprozesfes R o t a r b a r t o l o - P a l i z z o l o hak in eingeweib- ' - Kreisen nicht überrascht Man wußte lange schon, daß die Bum- adenmen'chen unter den Juristen mit dem letzten Prozeß in Bologna, der N Monate gedauert halte, unzufrieden waren, weil -e dortigen Geschworenen mehr nach dem Gefühl, als aus der durch Tatsachen gewonnenen Ueberzeuguna heraus geurteilt hatten, zumal, da auch einige kleine juristische Hormsebler vorgekomme» waren Kenner der Verhältnisse behaupten aber, daß es stets unmöglich sein wird, in einem Prozesse, in welchen die Maffia binein'oielt. jemals ,Iakta. unverbrüchlich wahre Iakta, zu eruieren Dazu kommt, daß vielle-cht voliii'cbc Erwägungen den Kgäationsbos beeinflußten. Siz-lien lab nämlich in der Ver urteilung PalizzoloS durch die Geschworenen von Bologga eine Beleidigung des guten Ruies der agnzcn Insel: ja. es wurde wggr in öfseytlichen Polksversgisimlnngen in Palerm» und in anderen sizilianischen Stödten die Behauvtiing laut, das bolognesische Verdikt sei ein Anstluß des Hasses, den Rord- ItalZen gegen oen Süden hege. Wie dem o»g> sein mag, alle diejenigen welche sich auf den Ataiidpnnkl der puren Gerechtig keit stellen, sind entrüstet darüber, daß der Mordprozeß, der nun 'ckon ein Dutzend Jahr- die italienischen Gerichte beschäftigt, noch immer nicht zur Ruße kommt und daß nun ln Ilorenz der ganze .Handel mit all leinen Unsanberkeiten von neuem anfgerollt w>rd. In Deutschland und in -»ser--,, ttgnv-rn de* Nordens an wohl die ganze Geschickt« de» Palis finde,, ebenso wie man ds« Maffia n>o irnrv man yttndert« von Äftuden darüber «schriede« wurden: aber wftP »>an dem BerftSndniste naher kämmen, wenn «an an (Keichlchte der seurigsleu Landschaft Italiens, der Namagna. denkt. Bi« i, d>» nenrfle .Ke«« siad d«et di« politischen n»d vendetta- Mordfülle ganz gewöhnliche Natnrrrsche>»»»ge» »echelen. aber niemal« dal d«, Iustlz Licht in da« D-unket driage» kdaneii. weil e« für jede» stolze» Nomagnole» Edrensa.he war »nd ist. in dir Privatinstiz nicht e>nzuar»>f«». Die sfäkle, wo i» d« Rvaiogna am Hellen Mittage und aus beledlrm Markte aewifse Personen erschossen wurde», sind zahlreich »nd offenkundig, aber »>e ist es der Justizbehörde gelungen. .'Zeugen za finden: un Gegenteil ließen sich sehr viele ftolze Nowa«»»lrn »»gerecht verurteilen, aber s»e tchwiege» Nu» denke ma» sich ei» Land wie Sizilien, wo auner der Nalionallugend der „Manildafttgkeit" tuwertöl. der .„maß e» al« Ietuheil betrachtet wird, der Justiz u> Mord- solle» zu helfe», auch die Iurcht vor de» viele» 'Zweigen des «net- gestaltigen untaßdarrn WeirnS. dr,s man mit de« Namen „Maftw dze-chnet, herrscht, und man kann dann sicher sei», daß auch in dein neuen Prozesse von Ilorenz nicht die juristisch über zeugenden käakla herauskvinmen werden, die zu einer gültigen Verurteilung zwinge» Ja. es ist sogar möglich, daß dieser neue Prozeß mit einer Ileisprechung ans „Mangel an Beweisen" cnbei. Därtei. In den Kreisen der Psucte wird geltend gemacht, daß die angeslrebte Unifikation der' Anleihe nicht nur in sranzosischen Imanzkreisen, sondern bei allen Machten, die an einer rnbigen und ersol-nelchen inneren Entwickelung der Türkei Anteil und Interesse nehme». Unterstützung finden werde, da das Er gebnis teilweise den Retormbeftrebungen zu gute kommen werde und überhaupt geeignet sei. aus die ganze Verwaltung einen wohl- tätigen Einfluß auSznüben. Niliist und Wissenschaft. -t Im König! Hoivpernbause gelangt heute Osfrnbacks plian. taftiicke Sper .. H vstin a n n s Erzählungen" zur Aus. tilheniig im Schamo'eldauir v Kleists „Hermannsschlacht". Tie Bolstetlniigen beginnen halb 0 Ubr. f Das R e i i denz t h ea te r ivar am Sonntag nachmittag l,,Alt Heidelbergs und abend« lGastspiel deS Frl Jenny Groß „Im bunten Rock"> auSverkaust bei geräumtem Orchester. Heute, Mittwoch, nachmittag findet die drittletzte Aufführung des Märchens ,. Der kleine Muck" statt i- In vcm >»«rgr», rönne »lag, itatttzndenven Aoottüte». Konzert nn Äewerbebauo kommen zur Ausftidrnng: l.Judel- Ouvert >> re von Et>r. Bach . 2 „Süße M.lotn", Walzer au» ver Ove- reUe Das >üße Masel" von I. ReMbarvl: 2. Avaaio au« den, Konzert sitr Flöte »wn B Moüzue <-öerr Vachmann): 4. Bo» ElnS InS Wagner, ci>ronolog!>ct>c Fanlafte »on Ä Schreiner: b Ouvertüre „Lat,imala" von o. vlolvinar! : 6 »onzeer in ll-ctur sür Bivline von Eh. ve BSriol tL>«rr Konzernncater Will» Ollen): 7. „Vlonv Silo« erster Tan»', Vat«, teilt-, »on D. Foriverl »l M»!>. 8. „Romeo uno Julie", sinionttche Dichtung von Io!) -Lvenvlen tneui: 9 OuverMr« zur Opeieiir „Or»h«u« «» der Unter well" vou Job. Oüeiivach: >v. ..iBüdivnrinchen", I»vü au« der Ooerekt« „VMr.ua" von B. üwckc <l Mal): ll. „örrlblin-,stimmen", Walzer von Job. Strauß: 12. O,al»p <li vinvuea ». I Sa»il>«ff ß Die Ilinnn Ivlnnin von Beethoven wird Sonn abend, den 7. Februar, durch die Drenßigsche Sing akademie unter Leitung von Kapellmeister Kurt Höftl einmalig ausgefiihrk. 'Als Solisten wirken mit: Frau Sanne van Rhnn, Fräulein Marie Albcrti. Herr Kammersänger Gudchus und Herr SIosopelmiänger a D. Ludwig Schranks. tz Die Theater, und Redekunst>cb»le SensfGeorgi ver anstaltet am nächsten DienSkaa Uhr im N e! i d e n z t h e a t e r lblt: klinkte dieswinterliche § ch ü l er a u f > u h e n » g t S ä cd t i > cd e r K u » ft v r re > n <I.) Während der Haupt saal der AuSfteUungsränme aus der Brühlichen Terrasse noch immer in Segantlnis gtandivse» Schöpfungen eine künftlertkche Attrak- tio» besitzt. w«e ma» lle seit lange« a» der gleichen Stelle nicht geieben, hat sich in de» übriae» Kcitfti'ette» und Säten wahrend der letzten Wochen das Bild kia,k verändert. Erireulicherweiie ift e? dem Direkiormm des SSchsüche» 8liniiVereins diesmal wenig'lenS Halbweg« gelungen, dem am 17. ». MT>u Ende gehenden Au», ftellungsiadr einen möglichst würdigen Adichluß zu geben An Plnsliken ist leider — ma» darf schon sagen: wie gewöhnlich — wieder wenig Bedeutende» eingegange». Von den d,ei Grabdenk- inälcr» von Professor E Pseiser-Munche«, die in, Vrftidül Aus- Ilellniig gesunden haben, ift das in Fon» eines Marterl gehaltene mit dem Kruzifir am Goldmoiaikgmud noch am beiten in Kom. Position wie Tuichtüdrung: es tritt auch der Auffassung seines SniktS nach an, wenigsten dem protestanti-chen Empfinden zu nahe — Unter den Gemälde» hebe» sich diesmal metnere groß angelegte Figurenb'ldep aus der Malle der lanbichattlicheu Ar- Heiken bedentiam hervor. Zunächst fällt hier des Berliners A. Zick „Würgengel" in d„ Augen, eiue seinerzeit viel debattierte Schöv- jung, die Mitte der ftner Jahre, wenn wir nicht irren, schon eui- mal in den mcislk» größeren Städten ausgestellt war. Tas B>!d ivuide, wie dir Signatur angibt 189:; zu» Erinncrung an die Hambuiger Eholera, die im Jahre vor seiner Entstehung die Hanse stabt bedrängte, gemalt und befindet sich jetzt im Besitze der Ber einigung für historische Kunst. Im ganzen binterläßt dir Schöv- fung auch künstlerisch einen nickt unbeträchtliche» Erndrnck: freilich ganz ohne Pose tft eS nicht nhgegangen. dafür bat sich ade» der Kiiuftler vor allzu starker Realität gehütet und z. B. den bläulichen Leichenton der dohingeftlitkenen Tkndtmaid nur leicht anaedentet. während sich die Figur de« Tode« im Hinterarundr de« Gemäldes ins Wesenlose verliert, um sich mit der leicht skizzierten Stabt- sithonetke in ihren Konturen zu vermischen. TaS Erfreulichste an der Arbeit bleibt die weite Beschränkung der Mittel bei aller Be tätigung einer kraftvollen Phantasie. Rern malerisch steht dir „Ländliche Szene" von I Echtler-München, die schon auf der Karlsruher Jubilätims-AuStteNtttig im vorigen Somrner berechtigtes A»s>ehe» erregte, allerdings bei weitem höher Wie hier der liebesrolle Bur'ch. einen lauten Juchzer aus den Livvc», von der Seite her gegen das sich kokett in den Hüften wiegende Dirndl losftürnit. — das ist in Linien und Farbe» vortresslich wieder- grgeben. wie denn den Gc'amtton de« Bildes in seiner Miichung von L'cht und Dnntl der »och lugendlicbe Künstler ganz meister haft ieiizuhalten verstanden hat Fern von aller Defreggerei bietet dos Werk eme bedeutende Probe der modernen Münchner Genre malerei. wie sie vornehmlich in HirtbS .Jugend" reiche Anregung nn» vollgültige Nnlerftützung erfahren Kat - Znm großen Gruppen- und Schiachtenbild hat sich der Düsseldorfer Hans Kvhlfthein mit seiner „Schlesischen Landwehr bei Waterloo" aus- geschivungrn. Sehr geschickt gibt hier namentlich für das Vor- dimgen der geschlossenen Massen der voianftnrmende »igendlühe Tambour Takt und Ton an: man sicht den Rhythmus seiner Be wegungen sich förmlich »ncb hinten sorivflanzen und verlausen Auch wnft ist da? Bild nicht übel komponiert und zeichnet sich vornehmlich durch glückliche Gruvpicrung de. Mallen aus. der dabc« nicb's Schematisches onhastct. — Zyr Sammlung und zu ruhigem Genuß nach diesen orel cnifteaenden S;enen ladet das vielte der größeren Bilder ein: die Musil" von E. Lppler London Aus ihm sind alle Lftilen und Töne fein gedampft und aligeinildert: man glaubt beinahe dir Tamvellen de« Flügels lnnaiam durch de» Raum zittern >» sehen Schade, daß wie der Rahmen, auch das Format des Bildes Im Verhältnis zur Tar- ilcllung seines SuiekS etwa« vcrgiifse» tft: eS gibt aus dem Ge mälde doch gar zu me! tobte Stellen, die dem (ganzer, einen nicht mcgznlengnenden Anstrich echt englischer Langeweile vettelben - Im Figürlichen hat sich diesmal üherrakchenderwclle auch der Zügelschulrr Rudolf Lchrniiim-Zitln» versucht. Wie seinerzeit in seine mit breiter Pinielsührnng hingewoisencn Geftügelbildcr, von denen man auch >etzt wieder einige beachtenswerte Proben >m Sächsischen Kunstverein ausgestellt hebt, muß sich der Beschatter auch erst in 'eine Trink- nnd sonstigen Gen>rizenen hincinfinden. Hier ist nichts von Grütznerichcr Manier mit ihrer liebenswürdigen und schalkhaften, zuletzt gar zu kchablonisierten Taiftelliing, sondern stark realistisch und in Ihrer plnmven Ungeschlachthelt mit den trotzig oder verschmitzt lächelnden Annen, etwa lm Zille Har- bntgers, sind hl« die Schenken »nd ibre Gäste da,gestellt Grelle L'chtcfsekte »nd manche, wohl nicht immer beabsichtigte Verzeich nung geben den Bildern bisweilen den Charakter de- Skizzen haften : aber doch klingt ans ihnen allen, auch da. wo man dte Absichten des Ki'inftlers kaum verstehen kann, die oeriönliche Note etner starken künstlerisch«« Natur heran», die ohne Finge zur» Nachdenken anregt- Sein» bereits erwähnten Geslügelbilder. die >m September lksll an der gleichen Stelle zu einer sehenswerten Kollektiv A»-»eNnng vereint waren »nd von denen bekanntlich mich »nierr Gaterl» seit zwei Jahren ein bedeutend»» Werk besitzt, I.itrn nn» für bent« zu den anderen Tterbildrrn übe», von denen im ganzen und gioßen allerdings nicht viel Rühmens gemacht werden kann tz Eine Versteigerung von Oelaemülden soll am Sonnabend im Paterre de» HciuseS Schloßstraße k stattfinden ilifter de» Ho««« kommen^ V t-fiade» fl» »»sw n» M»k»n. Gabn^ M— —^ J»abtverochnetrn.ve,sam«tu«g v»>> Pol« hat d« «tckbs«»« des Pachwertragi« «t» de« rßWtyht««», Demi Hof- «an, Mgektt»«». Dte v^esn«ten Gs-dtlt-ßi«, »nden t« LZ »»> M. «st ans MOUO Mk itdrUch rlmäßl-t; auch de> Preis für da« elektrüche Licht wurde hewbarledt. rn Kouttalt des»«,«» «. a sack, daß de« Studierende« der vondel-boch'chiü, und de» Lonservorortunti Plätze zu ermilhigtr« Iwlle» zu über taffen sind. tz Der hantealllchr Geiandtr «n vrrllu. Lr. plüamann, ift de,» ln der Bilduna degltfsenen tntrrnotlonalen Ehren Komitee für die Feimchtelte» anläßlich der Enthüllung der- Richard Waaner-D «ntmals belgetreten «om Senat in Hamdurn ist dem Borlltzenbeu de« Komitee» dte Anzeige zu gegangen, daß dl» Bürgermeister Dr. Burchuld und Dr Hachmann sich veirtt erklärt habe», als Bertretei Hamburg» an der Denlinalsweihr teilrunehmen: vom Senat in Lübeck m Senator Wvlpmann mit der Vertretung beiram worden. Dir Zulage des Bremer Senat» steht noch au< s Karl v. Kaskel« neue dreiaktiar Oper ,Der Du»le und das Babel >" ivird am l3. d. M. im Münchner Hos Iheater ausgesiihrt tvrrden Die Handlung spielt am Ansange de« 16. Jahrhundert» zur Landöknechtszeit Georg von grundsbcrg ist elne der ausireieuden Perivuen. -f W e Wiener Blätter melde», wird >n den nächsten Tage» zwischen der Direktion de» Hos bürgt hegt erg und dem Ver leger Maeterlincks er« Vertrug zu Stande kommen, laut welchem dein Bulgtheater dir erste deutsche Au!'ichn>na der neuesten Dichtung Maeterllncks ..I'itiä" l„Mmeid''> aesichert wird ß Dis älteste Mitglied der Wiener Hoftwer. der rlnstlge Miiuiker Joiei Blau, starb «m Alter von Bt Jahren in Linz wo er znm Besuche weilte. ß Ci» Orchefte. von originellem Retz wich demnächst eine größere Tournee knick» Deutschland unternehmen. Es handelt sich um eine» Orcheliertöiper von 2» Harle» und 2 Klavieren, dirigiert von einer Dame. Rind. Rviatt Eajerlni. und sämtliche Instrument, von Damen geftüelt. Die Künstlerinnen sind alle Süd Italienerin««! und junge dübiche. kouservatorlsch gebildete Damen Gegenwärtig beendet diese» Orchester eine Tournee durch „in Heimaksland. wo eS in den große» Oprrnhäulrm ledbaste Ans »abuir gefunden hat. Im Juni soll da» Orchester tn Dresden konzertieren. tz In Rom ist, wie bereits kurz gemeldet, der bekannte denlschc Blldhauer Joses v Kops im 76 LebenSiahre an einer Lunge» entzünd»»« gestorben. Er gehörte zu ve» Künstlern, die aus dem Handwerke stammen. In einem württcmbergischen Dorf, geboren, wurde er Ziegler und Töpfer In München, wo er auch zunächst noch als Handwerker wirkle. begann er, sich zugleich der Kunst zuzawenden Dann wandelte er nach Rom, dos damals das Ziel aller höher strebenden deutschen Künstler war, nnd wurde Blldhauer Seine Kunst >oar nicht sehr stark, aber, wenigstens für den Geschmack seiner Zeit, recht gefällig. Dekorative Statue» und Anlagen und eine große Reihe von Porträts entstanden und machten ihn weithin bekannt. Er führte in Rom rin arbeitsames und ehrenvolles Leben und war glücklich über seine Erfolge Tein Hans ivar. aus de» Klang seines Namens hin, viel von allen deutschen Gästen Rom» besucht. s- ReinhoId Beckers „Choral von Leuthen* ist nun auch in Holland, im Haag von dem Verein .Cecilia^ mit großem Erfolg aufgeftlhrt worden und soll dort lm nächsten Konzert des BereiiiS ini April wiederholt werden. Während de- Drucks «tngegaugrne Drahtmeldungen vom 3 bcz 4. Februar. * Mentonr. Tie frühere Kronprinzessin von Sachten und Giron sind nachmittags nach Genf ab g r r e i st. "Pari? Der Kriegsminister ernannte den General To urnicr zum Kommandeur deS M. Infanterie «Regiments und stellte ihn alsdann durch eine weitere Verfügung zur Dis position. Ter Kriegsmililster wollte dadurch Tournier als Division» general und nicht als kvmutaiidicrcndcn General des Korps zur Disposition stellen. 81«I»v ruiel» posIrlAv Trahlberichte. Hofnachnchten. Gewerbeverein, Byrons „Manfred", Pclri-Quriitctt, Meine letzten Jagden. (D) Vermachtes * Angesichts der Verhandln»»«» aber Venezuela, die mit dem amerikanischen Gesandten Mr. Bow-n gesubrt werden, ist die Charakteristik dieses Maunxs von einem Landsmann intercssanl. „Mr. Herbert Ä Bo wen, der amerikanische Gesandte in Caracas," heißt eS da, „scheint gan« ein Manu nach dem Herzen de« Präsidenten Roosevrlt zu jem, nur etwas aggressiver und kriegerischer rm Temperament. Mr. Bowen ist körperlich und geistig ein starker Mann und vou erprobtem Mut. Er spricht fließend deutsch, französisch, italienisch und spanisch. Bowen war vor dem Ausbruch des spanisch-amerikanischen Krieges General- konsul in Barcelona und entging bei mehr als «mer Gelegenheit knapp dem Tod« durch den ui Wut geratene» Pöbel. Einmal sammelten sich mehrere Tausend erregte Leute um das Komülah um es z» zerstören, und Bowen, der in einem Hotel gegenüber irüh- stückte, erzwang sic^den Weg durch den Pöbel und stand mit dem Rücken gegen die Tür seine» Buremrs, um es aus alle Falle zu schützen. Der Ppbel war entschlossen, Schild und Adler herunter, zureißen, und eine zeitlang schien es, als ob Bowen in Stücke ge rissen werden sollte. Wetterbericht des Kgl. Erichs Meteorolog Instituts In Ebewmtz vom ft. Februar 8 Ubr morgen» iTemperatur „ach EelsiuSs. reau-iw- . ^ R.M. Mchlutta « u. «I«rre Setter k» tz de« winde« j """ 1^ Maeiin« p Ärärt» dwwmde« siornon-. j 7«a >V!»VV ,rnq I-edk<N «lau-od s ii7 rvarv irii-i woii'» stark schne« 41» d»'H' milbig l'citer Ät O 1,'ckit b«h,«kt -» »V l«»chr wolkeul L7 schNE» ft d«tt ercht Lunst Lwtnem - 57, »risch bedeckt Skag,n ! b§ NIE leicht bester s,lt l tti ks'VV schwach bedeck« §tzr1li,aufdj ?.kltd-«na« : wrkdttlm ^ ^ovenhaq l'ifniel Havba. 1 Helder irlllo «»nüer 4 Berlin p-en »» MU,ch« « »«« V. UVV m«».!b-ibdkd! «7 I-bw-chZ-d««, 7i rv tchw«z'«olktz zv leich« «»IN« «c »<>t«z »irgkn R > »V Ichw.l» w°U»ni « Ni lach« bll-r »l uc lch«-ch w»u^ 7« ÜtV leich« «oM«! tl» «,>v, — !>>> Unter der Mecbtelivlrkuna einer Depression i« Nordoitrn, deren UMi mum nirt 7«k> Mm. pke» Lapplano lteai. mr» de« hohen Drucke« „n mein al« 77N Mm im Lüvwestcn de« Erdteil« weben weftlsch« Winde, wetch» meist trübe« Weiter mit stellenwetsen Regen- unv Kchneemllcn bringen. Dt, Temperatur liegt in de, Nthe dt« Nullpunkte« Di« Neigung M Rieverschlägen beliebt fort. Witterung ln Sachsen am 2 Februar. rlaNan xre«b«n > II» k< «>°ii« ' d„ >17 r-iditz ! I« Po»,«» ! ras ßtipiu ! r»« «beiam» ,.«! na i.s > ai r.» > « »>0 I.7>».« »in» Station «Ni, rv-rv » rrvrv « vtv » u » V » i.I Nretberl r« oa ain«»är« «IN», «>,en»eri Pier «ep »am t«» wind ir ulcr.' -lj V » «» r :Z!Kil!r Der 2. ffebruor war bet vorwiegend trübem, nur zeit- und stellenweise heiterem Weiter von i-bn a»,n Niederschlägen begleite«, dt« otetlach al» Schneefakl auilralen Pie Deinperaiur zetgte mir geringe Schwenmutgett: lkr, Erlreiiiwcrlk lagen zwilchen einem Rinimum von — g.s <Nr ljhlchtet t>erg» unv einem Maximum von « <»r. Olhemnl»), tbr« Mittet waz« pot 2 bl« ll Gr. sibernarmal. Schnceltrstn' Nltenver, ch Uelhenhgu» u>, »lchlelberg SO Zentimeter Dresden, ll Februar, varomrter von Op Otto SZslolv), Wallsirabe 2. Abend« DberiiwmetrograMi nach Lelsiu«. Demperatur qtrgrtgst« I.» «r Wärnr«. Nennerisch, beoeck« mrler von Optiker Wienand l»»M- S Uhr: 7k« Millimeter, IlgeUeg« emperntur: hSchft« p Gr. Wirme. 2. Februar ft. Fcbluar Rardwesimistd. «affprftan» der «ist« «,» Molp»n. Budwei« Prag Parkuvitz Melnik Lkttmeritz Dresden -st M S -i- 10 - Null Null - UK 10 - 10
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