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«rsch, tägl. «or,. 7 »HL Ms«1» «erdtn b, Vbend-8, «onnt.bi« Mittag- 1L ll. angenommen t» »er Expeditton: Johanne-allee«. Waisenhau-straße 6. «»»mi.leterttItShrUch « «gr. »«« »»tiUgtldl. Lieferung in'« Hau«, »urch die K. Post vterteljährltch » Rar. Einzelne Stummer» 1 Rgr. HageölatL Unterhaltmg und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. ^ » «» Sonnaiend, dm 8. März 18K2. ""L.( L7L ÄSL"LS.7''^ Dresden, den 7. März — Im Schaufenster der Brazzova'schen Kunsthandlung auf der Schloßstraße, sind gegenwärtig die photographischen Bildnisse der Prinzessinnen Anna, Margarethe und Sidonie ausgehängt. — Zum Besten des Gustav-Adolph-Frauenvereins wird Hr. Hofprediger Consistorialrath 11. Käuffer Dienstag, den ll. März, Abends 7 Uhr im Stadtverordnetensaale einen Vortrag halten über „die kindliche Ehrerbietung geschichtlich und moralisch." — Die Einladungsschrift zu den diesjährigen öffentlichen Prüfungen in den drei Bürgerschulen eröffnet ein ebenso zeit gemäßer als mit großer Sachkenntniß geschriebener Aufsatz, der dem schweren Vorwurfe gegenüber, daß die Schule die Gesund- heit der Kinder untergrabe und damit den Grund zu einer ge schwächten, entnervten, geistig und körperlich erschlafften künf tigen Generation lege, darauf hinweist, wie unsre Schulen ihre bis jetzt blos einseitig auf den Geist gerichtete Thätigkeit auf den ganzen Menschen ausdehnen müssen. Der Verfasser dieser klar und überzeugend geschriebenen Abhandlung ist Direktor A. Berthelt. ein hochgeschätzter und weit über die Grenzen Sach sens hinaus bekannter Schulmann. Aus der Jahresnachricht wird ersichtlich, daß am Jahresschlüsse die 1. Bürgerschule 663, die 2. 560 und die 4. 736 (in Summa 1959) Kinder zählte, und daß die Zahl der Schüler in den Bürgerschulen im Laufe des vergangenen Jahres sich um 153 vermehrt hat. Die 1. und 4. Bürgerschule zählt gegenwärtig je 15, die 2. Bür gerschule 12 Klassen mit ebensoviel Lehrern. Mit innigem Danke erkennen Aeltern und Lehrer die Fürsorge der Behörden an, je nach Bedürfniß durch fortgesetzte Errichtung neuer Klaffen, daß.im Regulative für die Bürgerschulen festgesetzte Maximum der Schülerzahl - in den einzelnen Klaffen streng einzuhalten. Die öffentlichen Prüfungen, zu denen die Aeltern und alle Freunde der Jugendbildung eingeladen werden, finden statt: in der 1. Bürgerschule (Johannisgasse) den 11., 12. und 13. März, in der 2. Bürgerschule (am See) den 13. und 14. März, und in der 4. Bürgerschule (Antonstadt, Glacisstraße) den 31. März, 1. und 2. April. — Das „Dresdn. Journ." schreibt: Der von der Ar- menversorgungsbehörde erlassene Hilferuf für die wasserbeschä digten ärmern Bewohner unsrer Stadt ist von reichgesegnetem Erfolge gewesen, und sind wir in der Lage, über die gespende ten Geldgaben folgende Mittheilungen zu machen. Bei der Kassenexpedition der gedachten Behörde gingen 2980 Thlr. ein, nämlich 950 Thlr. von den allerhöchsten Herrschaften, 200 Thlr. vom Verein zu Rath und That, 100 Thlr. vom Frauenverein (zur Speisung), 120 Thlr. Reinertrag des von den Schülern des ConservatoriumS im „Hotel de Saxe" gegebenen Concertes, 80 Thlr. Reinertrag des vom Dresdner Orpheus und dem Mannsseldt'schen Musikchor gegebenen Concertes, 120 Thlr. vom Stadtrath zu Glauchau als ein Drittel der dastgen Samm lung; bei der k. Expedition des „Dresdner Journals" 1135 Thlr., bei der Expedition der „Constitutionellen Zeitung" 103 Thlr., bei der Expedition der „Dresdner Nachrichten" 176 Thlr., in der Nathswachstube 306 Thlr. Unter Hinzurechnung der jenigen Gaben, welche außerdem bei den Mitgliedern des Un- terstützungsvsreins und an sonstigen Sammelstellen eingingen, beträgt die Gesammtsumme 6904 Thlr. 5 Ngr. 1 Pf. Hier bei ist zugleich der vielen Naturalgeschenke, sowie der Anerbie tungen bezüglich von Wohnungen für Calamitosen zu gedenken, ist dieses Resultat ein schönes Zeugniß für die werkthätige Liebe edler Menschen, so haben gewiß nicht minder diejenigen Män ner Anspruch auf Dankbarkeit, welche theils der Einsammlung von Geldspenden sich unterzogen, theils auf Wunsch sich hilfreich der Behörde anschlossen, um die vielfachen und mühevollen Ar beiten, welche das Unterstützungswerk erheischte, bewältigen zu helfen. Die Unterstützungen sind, übrigens soweit nicht noch Erörterungen über Beschädigung im Gange sind, bereits i,s be deutendem Umfange ausgezahlt. — Dem Professor an der Universität zu Kiel 1>r. MI. Georg Curtius ist eine ordentliche Professur der klassischen Phi lologie in der philosophischen Facultät der Universität Leipzig übertragen worden. — Ueber die Thätigkeit der Landgensdarmerie im Jahre 1861 entnehmen wir dem Gensdarmerieblatt folgende Mitthei lungen: „Es wurden Anzeigen gemacht resp. Verhaftungen vor genommen wegen Raubmord, Mord, Todtschlag, Raub und Raubanfällen 89, Brandstiftung 164, Einbruchsdiebstahl 328, Diebstahl 6986, Holzdiebstahl 1472, Felddeuben 730, Wider- setzlicheit und unglückliches Betragen gegen die öffentliche Auto rität 203, Betrug 1080, Betteln 2841. Vagabondircn 560, verschiedene andere Verbrechen und Vergehen 12574. Anzeigen über sonst vorgekommene Vergehen, Polizeiliche Vorkommnisse und dergleichen, welche nicht gegen bestimmte Personen gerichtet waren, waren eingegangen im ganzen Lande 9126, im Leip ziger Regierungsbezirke 1447. Gesammtsumme der Anzeigen rc. im ganzen Lande 36448, im Leipziger Regierungsbezirk 8328, im Dresdner Regierungsbezirk 8886, im Zwickauer Regierungs bezirk 12320, im Bautzner Regierungsbezirk 6914. — Eine wahrhaft nette und gewiß sehr seltene Anecdote erzählte dem Referenten heute ein Herr, die sich jüngst in Dres den zugetragen und die dem Leser, namentlich den schönen Le serinnen keineswegs vorenthalten werden darf. In einer hie sigen Restauration hatten sich einige Herren Vormittags zwischen 11 und 12 Uhr zu einer Partie Billard zusammengefunden und ließen sich's dabei beim sogenannten zweiten Frühstück recht wohl sein. Gegenseitig kannten sich die Billardspieler nicht. Da schlägts draußen 12 Uhr und diese Glockenstimme schien für den einen der Spieler ein Donnerton, ein Mahnruf zum Beginn einer wichtigen That zu sein; denn plötzlich legte sich eine kleine Blässe in seine Physiognomie — er zittert und frägt: „Wie spät ist das, meine Herren?" und auf die Ant wort „Zwölf Uhr" warf er mit der Geschwindigkeit eines Mok kakäfers seine Billarhlanze hin,-bezahlte seine Zeche, griff hastig