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Dresdner Nachrichten : 22.12.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189012228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901222
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-12
- Tag 1890-12-22
-
Monat
1890-12
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.12.1890
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.Messer, sti nützem Kram Acht ^g^en" und wünschte nur" Leupold^. .Wo sind die schönen krvstallisirten lm Bazar i die im Bazar des i Sie die kleinen -rauchen gebildete Damen alL ^ ge werden btrr Vorbereitei . in ynbr mit dem Lehrgeld und dm Rei Bit. rechnen. Berlin soll noch thrnrer sein dahingestellt. .Zwei Deiner Nichten bitten Dich, lieber die Vriefmarkensvrache zu deuten. Wir de- ' verliliicden jriefmarkenlpracke" -'ch mit solch' un- ... ,br wäret ebenso Itündi Gegenstände. ganz etwa» Neue», zu haben. FrauenverrinA ausgestellt waren?" — Wenn , . Tüchelchen a«>» der GlaSwaarenIndustrie mrinen, so finden Sie dieselben in jedem, mit der Neuzeit »nid den neuen Blöden ver- Irauien Galanirriewaarnlgelchäst. «"« O- Äroßmann. Lübau. .?ln welchem Tage und Jabre fand der Brand des Rtnglhraters in Wien siait, 1880 oder 1881 ?" — Am 8. Dezember I88l. «"« Ger h. M uNe r. .Wer hat seinerzeit die Universität Leipzig gegründet?" — Die Gründung der Universität Leipzig im Jabre 140V gebt aus Otto von Münstcrbcrg u. .Hoflnann ans Schweidnitz «Mick, die mit 2000 Stndenien von Prag nuswan- derken. Der Begründer war Friedrich der Streitbare. «"» L. W. vill. «A. behauptet, „fesch" ist ein Wort engl. Ursprung» und stammt von taadionabls (also ,,t!>«I>" geschrieben); B. dagegen besieht darauf, dab da» ein echt " ist. Bitte, wer bat Recht?" — Der Letztere. «"«Treuer Ab. im Sur» dgari (Altkirch s. Ob.-EIsaß). „Wo hat der ReichSkommissar v. Wißmnnn seinerzeit aiS Offizier der Liuie gedient ?" — In Mecklenburg von 1874—81. «"«Lang». Ab. „WaS für ei» Mittel gicbt es gegen erfrorene Hände? Ich leide schon 4 Jahre daran. — Man lost :!0 Gramm Tannin in ungefähr 200 Kubik-Ceniimeter Wasser auf, ebenso 3 Gr. Jod in 50 Gr. Weingeist, vermischt beide Lösungen und verdünnt da» Ganze mit Wasser auf IV» Liter. Diese Flüssig- teit wird in einem Thongeiäße ani etwa 30 Grad N. erwärmt und die erfrorenen Glieder längere Zeit hineingedatleil. «". (?)- .Herr Schnürte, bei mir sind von einem Unbekannten 13 Stuck Mebisäcke mit der Signatur: „H. Rüger. Schloßmühie Mulda" eingelegt worden und lagern über 6 Monate; da dieselbe,i nicht abgeholt wurden, sandte ich eine Karte nach Mnlda, welche aber wieder retour kam: weder Adressat noch Schloßniühle zir finden. Könnten Sie mir nicht mittbeilcil, wo noch ein Mulda liegt, welche» eine Schloßmuhle besitzt?" — Wird sich hierdurch schon ermitteln lassen. «*« Rechtskundiger. .Ohne mich aus den Standpunkt der Beledtting Nellen zu wollen, gestatte ich mir. zu der Antwort, welche Sie tni Briefkasten der vorigen Nummer Ihres geschätzten Blatte» zu „I. M." ertheiit haben, Folgendes zu bemerken: Dich nur der Besitz de» LooieS zur Erhebung dcS Gewinnes beim Kollekteur berechtigt, ist zweifellos. Die »nicr .I. Bl." gestellte Anfrage hat aber offenbar den Sinn, daß der Fragslellcr wisse» will, ob er von seinen Milspielern Herausgabe des aittheiligen Gewinne» beanspruchen kann. Und viele Frage ist an sich zu bejahen ... an sich, d. h. wenn nicht besondere Umstände versiegen, welche einer solchen Annahme, entaegenstchen. Tie Vier haben sich offenbar verabredet, zusammen zu spielen: eine solche Vereinbarung nmsaßt aber im Zweifel das Sp,et in allen Klassen, und zwar iu dem umfassenden Sinne, daß der eiiunai milbelhcisigle Spieler leine antheisigen Gewinnansprüche selbst bezüglich einer solchen Klasse nicht versiert, zu welcher er seinen Beitrag nicht zahlte. Wenn, wie auch hier zweifellos geschehen, einer der drei Anderen den von .I. M " im Rückstände gelassene» Betrag mitbezahlie, so tbat er das eben in Erfüllung dcS Äesellichastsvertrages bezw. als freiwilliger GelLäsissuhrrr, selbst wenn er die Absicht, zu ver legen, nicht halte. Ebenso winde der Lvosgcwinn, den einer der drei Mitspieler cinsiod, nickt für diese drei, sondern für die Gesell schuft, alio auch mit sür «I. M." emgehoben. In diesem Sinne ist wiederholt gerichtlich erkannt worden lvergl. Wochenblatt p. 1800, S. 232 (?), und ich habe mich mit der Frage sehr cingebend be schäftigt. Daher auch mein Interesse für diele Sache." — Omti.-w «"« A. L. Herrman n. „Kürzlich habe ich folgende Annonce gelesen: .Geld-Darlehen gegen Unterlchrist. Haben Sie Geld noihwrndig, io wenden Sie sich nur an den Unterzeichneten, welcher Sie sicher zusrirdcnstellen wird. Unterstützung des Handelsstandcs. öunelail 65 Uoulevarci Voltaire, Paris". Ist dicS etwas Reelles oder Schwindel? Ich bin Geschäftsmann lind brauche notbwciwig 500 Mk., wa» ich jedoch trotz vieler Mühen hier nirgends aus treiben kann." — WaS können Sie hierbei cinbüßen, wenn Sie Anssicht haben, von Pari» au» 500 Mk. darlehneweije zu erhallen? Reelle Geschäftsleute finden allerdings auch vier den nisthigen Kredit. »"» Stammtisch. Frauenslein. .Lieber Onkel Lchnürke! Dir ist doch bekannt, dah m Sachsen schon 50 Jahre Eisenbahn verkehr ringeführt und fortgesetzt Eisenbahnstrecken erbaut wurden, alle Amtsbezirke mit Eisenbahnen bedacht worden sind, nur der Amtsbezirk Franrnstein kommt stiefmütterlich dabei weg. Sind wir in der LandtagSivahl zu Fcciberg geschlagen, so wird im Frei- bcrger Amtsbezirk Eisenbahn; sind wir zum DippoldiSwalvacr Bezirke geschlagen und lväbien dort mitdenLandtagsabgeordiielen, io bedenkt dieser Abgeordnete nur Amt Dippolvismalde. Wir möchten Dich sieben Onk.l in den Landtag senden, um unsere vertreten; doch da dies zur Zeit nicht statlsiiidcii wenigsleu» eine Lanze für uns!" — Ter Vertreter im Landtage. Herr Geh. Rath Ackermann, schreibt DaS Verlangen der Stadt Frauenslein nach einer vollständig berechtigt. Ich habe als Vectreler der benannten Stadt in der Sitzung der zweiten Stäcidekanimer vom 18. März d. I. die Fraurnstciner Peitiion unterstützt und zu be gründen versucht. Diese Petition ist auch nach dem Antrag der Deputation von der Kammer berücksichtigt worden, indem sie. «»so weit sie die Einbeziehung Francnsleins in das Eisenbahnnetz erbittet, der Staatsrcgierung zur Erwägung überwiesen wurde. Als Konkurrenten standen sich gegenüber Petenten für die Linie im wilden Weikcritzihal und Petenten sür die Linie von Klingen- brrg über Pretzschendorf nach Reichenau. Bei der erstem, würde die nächste Station etwa "/» Stunden von Fraucnstein eiilfcrni bleiben. Damit kann der Stadt Frauennein nicht gedient sein. Ich stellte die Berücksichtigung dieser Stadt obenan und habe darum auch dem -weiten Tdcii des Votums der Deputation, „im klebrigen die einnkgmigeiien Petitionen der Regierung zur Keniitiiißnahme zn übergeben", znstimmcn können. Die Angcleqeiihrit stellt für .„aiienstein dermalen nicht ungünstig. Man möge nur für die nächste Landtagssession, da nisthig, die frühere Petition wiederholen. «"« A. Z., O berrabenstei n. „1) Wie hoch stellt sich ein Ministe Geholt in Lachten? 2> Ist Eze Dr. v. Gerber Ttievlog oder Jurist?" — I) Der Ministcrgelialt beträgt 21,000 Mk. 2) Excell. Dr. V. Gerber ist bckaniittich 1)r. zur. ot. liiool. «*« H. S. „ES ist mir ausgefallen, dah in der Annenkirche einige Zeit der Segen nach der Predigt mit O'geibcgleitung ge lungen wurde, was ich aber jetzt zu meinem größten Bedauern vermisse. Warum ist die Orgelbeglenung in Wegfall gekommen ?" — Der Wegfall des Orgelspicis ist ieincrzeii erfolgt nach Verein barung, um nicht an em und derselben Kirche einen doopelieii Ritus e'inznsühren, wie denn Überhaupt das Singen des Segens mit Ornelbegleitimg in den übrigen Dresdner Kirchen nicht Ge brauch ist. ."«Zwei Kampfgenossen. „A. behauvtei. tm Feld züge 187u,7l seien am 30. November 8 Grad Kälte gewesen: B. hingegen, welcher beim Schützen-Regiment Nr. 108 am willigen Tage das Biwak mitgemacht hat, behauptet, e- seien 13 Grad Kälte gewesen. Wer von Beiden hat Recht?" — In den Tagen der Kämpfe bei Villiers, von, 30. November bis 2. Dezember 1870, schwankte die TngeS-Tcmperatiic -wischen 0 imd 8 Gr. R. unter Null, während die Kälte am Neuinhr 1871 vor Paiis den -Höhe punkt von 13 Gr. erreichte. Das; an anderen Orten des Kriegs« schauplatzes rrsp. Frankreichs der Winter eia noch strengeres Regi- ment führte, wird von verschiedenen Seilen behauptet. Die'Fran zosen hatten seit einer Reibe von Jahren keinen so harten Winter wie den 1870/71 er z» verzeichnen. .«Fron E. H. La »begast. „Könnte eS einem Kinde (-titthrlgkS Mädchen) wohl schaden, wenn man ihm viel Bier zu trinken glebt, da es doch selbiges leidenschaftlich gern trinkt?" — Viel Bier zu trinken schadet Kindern wie Erwachsene». In Bayern trinken die Kinder von 4 Jahren schon täglich eine Kaffee tasse voll qnie» Bier »nd gedeihen dabei. »".Biele Theaterfreunde. „Mit großer Freude bat e» das Dresdner kunstliebende Publikum erfüllt, zu hören, daß u»S Fräulein Salbach erhalten bleibt. Wie kommt es aber, dah man die geschätzte Künstlerin im keinen Lustspiel, ein Fach, worsn die selbe so vorzüglich i^l. ^o leiten, „nd dann gewiß auch nur in „n- Jnterrffen zu kann, so bri Ihrer Gegen uns hierüber: Eisenbahn ist dankbaren Rollen bemMIIgt findet. Rollen wie Donna Diana. Adelheid. auch einmal Ansicht 1 «"«Striesen,» Ab. «Bitte um Angabe de» Rezeptes rur Hertographenmasse". — Die Selbstherstellung von Hectograpben- masse in kleinen Quantitäten lohnt eben!» wenig wie bei onveren gröberen Eonlumariileln. Tie Rohmaterialien kosten gerade so viel, als die fertige Mcistz in der Fabrik. Unsere Expedition bezlrht seit mebinen Jahren Dhvnan'sche veaetabisische Hetivaraphenmafie. auch zählt dessen Fabrik lStrlesenecstraße) fast alle hiesige» Behör den, sowie größere Geschäfte. Hotel» und Restaurant» zu seiner ständigen Kundschaft. Tie srkiber verwendete Gelatin« oder Leim- Masse bat den Nachtbril, daß sie den Tintrnsarbstofs nicht vollkom- nem löst und daß sie besonder» im warmen Zimmer oder noch mehr in« Sommer derart klebrig wird, daß kleine Theilchen am Papier hängen bleiben und die Copien dann sehr mangelhaft auSiallc». Einer von de» alten Kausma >, nschaf t. Ant wort : Wende» Eie sich niit Ihrer Beschwerde, unter genauer An- gäbe des Vorfalles, direkt und mit Nennung ihres Namens an die ReickSbankstellc. Sie können versichert sein, daß jede Klage de» Publikum» dort genau yevrüst wird und bei erwiesener Berechtig ung sofoctige Abhitse rnolgt. «*. A. Eck. „Aus welchen Tag siel der 25. Dezember 1816 und der 13. Juli 1854 ?" — 1816 Mittwoch, 1851 Donnerstag. «"«Dankbarer Nesse. „Lieber Onkel, es ist doch recht bedauerlich und schmerzlich, das; dieser Eugen Richter mit seinen ganzen Anhängsel so verblendet ist, »,» diele paar Inmpigc Steuern wegen, Männer deswegen zu brstidu» und zu bcgeijem und ihre giftnen Tirgerzähnc ihnen entgegen fletschen, dem doch die ganze deulsche Nation zu io lmanssprcchsichcn Danke verpflichtet ist. Diese Verdienste um All-Deutichland, diese Aufopferung für das geliebte Vaterland, ist das deutsche Volk nicht im Stande zu entschädigen. Vnwrla»dSlo!e und Jnierasionalacsinie. können eine solche Schand- that gegen solche Männer nur zu Stande bringen. Brich daher eine Lan,e und verkündige cS dem deutschen Volke mit Deiner Donnerstimme, mit Deinem weithinschallenden Organ, daß Engen Richter großes Unrecht an Bismarck bat gctdan". — DaS ist zwar Hut^ciiicnlt. aber unorthographisch. Die „Donnerstimme" ist nicht «*« Turner. Wurzen. Wober bezieht die Stadt Dresden ihr Leiiuiigrwast'er? Ist es Ouellwafser aus drm Loscbwltzer Ge biet oder einfach geläutertes Elbwasser k" — Das Elftere ist der «*« Gutwvh »e, Schlesien. „Mir sitzen eine Anzahl am Sianuniischc und lesen Ihr geschätztes Blatt: da nahmen wir linier Andere», auch die Annonce von Adolf Siernberg, Dresden Aitst. Neust., in Augenschein, welche eine ganze Seite antzmacht. Wir warfen sofort die Frage auf, wie thencr wohl die Annonce sein köntc. Wissen Sie es vielleicht?" — Eigentlich müßte ich es wisse». Es wird sich wohl so um etwa 140 Märschen drehen. «*, Alter Iiingscrn - Klnb Manerbiiemckcii. „Sechs arme alte Jungfrauen ohne große geistige und körperliche Vorzüge »nd ohne allen Anhang würden >chr gern in ihren allen Tagen noch die Dummheit begehen, sich zu versieben, wenn Onkel Scknörke ihnen zu 0 ollen Junggesellen verhelfen wollte. Es ist uns (nämlich unS alte» Jungserii) ganz gleich, wie und was sie sind, wenn's nur überhaupt Männcln sind. Da wir »och wenig Umgang mit Hcrce» gepflegt haben, haben wir uns ein ziemlich niischiildiges und kindliches Gemüih bewahrt und werden rvth bis niitec die Siirnlvckchen, wenn ein Herr aus Versehen den Blick ans uns richtet. Und dock ist es jetzt Uins, daß sich das Weitstem c>» Männlein sucht, und bitten wir Dich deshalb, liebstes Onlclchen, Fürsprache für uns beim Knecht Ruppreckt einzulege», daß ec uns zu Weihnachten einen Sack voll Männlein beschecre." — Ter Ruvvrecht bringt Euch höchstens eine Schachtel Bleisoldaten oder Pfeffcrkncheil-Jttiigaesclleii. Versucht's mit einem anveren Knechte, oder fahrt am 1. Mai Corsa nach dem ... Paradiese. «*« 2 Kolleginnen aus N c st. „Entschuldige, daß wir Dich mit einer Bitte belästigen, aber wir armen Dienstboten wissen uns doch nicht zu Helsen, alio müssen wir unseren lieben Onkel um Rath ersuchen ' . ß ' eine bestimmte Arbeitszeit festgesetzt werden könnte? Man sollte meinen, dah es gerade genug sei, wenn ein Mädchen von V,6 Uhr Morgens bis 10 Uhr Abends ans seinem Posten steht und zu guter Letzt noch nach 10 Uhr Sachen sür die sieden Kinderchen ausbessern mochte, und schließlich nicht die Zeit zum Essen behält. Vielleicht findest Du einen kleinen Aueweg in solchem Falle uns ein freies Vierlcttiündchcn zu verichassen." — Sv schlimm, daß Ihr von früh ',*0 bis Abends lO Uhr lind darüber hinaus nlbciicn »nißiet, wird es wohl nicht sei». Die Verhältnisse Eurer Herrschaften sind mir zwar nicht bekannt, aber ich meine, »ach dem Abendbrot und nach Besorgung des Aufwasches, bleibt Euch sicher eine freie Stunde. Allerdings giebt eö Trödelliesen, die den ganzen Tag und Abend nicht fertig werden «nd doch keine Arbeit vorwärts bringen. Hoffentlich zählt Ihr nicht zu dieser traurigen Sorte. «"« Nichte A. F.. „Da ich eifrige Briefkasteiileserin bin. habe ich auch den Aussatz unter „Nichte Lina" gelesen, doch kann ich nicht ganz Deine Aiisicht theile». Wohl halt Tu Recht, daß eine Frau nachgiebig sein muß, doch nicht immer, sic »»iß auch manchmal ihr Recht behaupten. Allein Auscheme nach bist Du noch nicht verhcirathet, denn wüst mußtest Tu cs doch genau wissen. Obgleich ich schon zu viele» Hochzeiten war, habe ich doch noch nie gesehen, daß die Brant an der linken Seile des BränsimnnS geht. Erstens ist sie, wenn sie zum Altar geht, noch nicht Frau und zweitens ist dies doch ein Ehrentag, wo doch ein Bräutigam seine Bräut nicht an der linken Seite sichren wird. Also nicht immer so schnell den Männern recht geben! Bitte theile es nur Deiner Nichte Lina mit, daß ne nicht eine Ausnahme von jungen Mädchen macht, nnd sich an ihres Bräutigams linker Seite ,um Altar führen läßt. Damit Du siehst, das; ich Recht habe, werde ich Dich, (oh- glclch ich noch keinen Bräutigam habe, aber hoffentlich bald einen bekvnimci, zu meiner Hochzeit cinlade», dann mußt Du aber genau clttspasscn, damit Tu Deine Aniicht änderst." — ES bleibt dabei, liebes Richtche», die B>ant gehört vor dem Altar an die linke Seite des Bräuiignins und steht somit zur Rechten des Pfarrers. D» streitest wohl »ur, weil Tu die Hochzeit gern mal protmen möchtest. Uebcigens sind die Hochzcitsbräuche verschievene. In England tränt man z. B. den Ebering an der sinken Hand, während man ihn in Deutschland an die irchie steckt, u. s. w. n. s. w. G. T. Zwickau. „Mit welchen» Range erlangt ein höherer Staatsbeamter den Titel „Excellenz" ?" — Ter Titel ,,E-crlle»z" kommt den Generälen und Generalleutnants beim Militär und den Ministern und wirklichen Geheimen Rüthen beim Civilstaatedicnst zu. «"« Verlassene Gegend. „Wie konimt es. daß wir Cottncr und die darinnsiegendeil Ortschaften von der Pferdebahn so hlntenaillzesetzt werden? Dieselbe geht doch von Dresden aus nach alle» Himmelsgegenden: bei uns ist die Bevölkerung doch stärker als wo anders, und würde sich dieselbe bi» SchusterhanS sicher reniiren. Tn wirst sagen: Ihr habt ja Omiiibusziige; da muß ich Dir im Voraus in'S Wort fallen, da geht z. B- einer Voimiliags 8,50 und dann nicht wieder als Mittags 12,25. Nun mache Dir einen Vers, redoch läuft öfters rin Zug hinterm anderen der, eS ist alio für uns sehr schlecht eingerichtet. Altes hofft von Dir Anskiinst und sucht Stütze, so habe auch ich mir eS iin In teresse vieler Anderer gewagt, mich an Dich zu wenden." — Ich kann nnmöglich aller Leute Schuhe besohlen. Mit der Rentabi lität der Pfcrdebahiiliiiikn nach den Vororte» ist cs nicht weit der. Vielleicht lichtet die alte Pferdebahn nach Cotta und Briesnitz einen OmnibaSverkehr mit Anschluß an die Pfcrdcbahiiliiiie Schäfei- stinße ei», wie es die neue Pfeidebahn mit Gnma e'nigerichlcr hat. »*« S. R. „In wclwein Jahre wurden die schönen Figuren an der Brühl'ichcii Tenasscntrcppe vergoldet ?" — 1863. «*« Bedrängte Frau. „Ich bin gezwungen, zu ver dienen. Nun winde niir geratben. ich sollte doch das Massage- riren s?) oder Abiciben lerne», weiß aber nicht, wo ich mich hin- wcnden soll." — Sic meinen wohl „massiren" (kneten) des memch- llchrn Körpers? Mit massakriren würden Sie wohl schlechte Ge schäfte machen. Wenden Sie sich doch einmal egz Herrn Masseur Lindncr, Strchsencrslraßc 50ä. Derselbe ist als »iciischeiifcciliid- klch und hilfsbereit bekannt und lehrt vielleicht die Kunst der Massage in diesem Falle »mentgeitsich oder gegen ganz bescheidener Honorar. «"« A n o n. „ES wird und nicht mit Unrecht von den Ge schäftsleuten darüber geklagt, daß so viele Leute in die Bazare neben und diese das gute Geschäft deS christlichen FcsteS mache», während andere Läden, die Gleiches bieten, kaum ausgesucht werben. Warum nun diese auffällige Erscheinung? Ganz einfach darum, dab diese Art Geschäfte siet» ihre Maaren mit Preis in'S Schaufenster legen, sodaß jeder Vorübergehende sieht, was für Einkäufe ec mit seinem Geldbeutel mach« kann. Liegen die Sachen ohne Preis au», so bewundert man dieselben, aber hinein- gehen »nd fragen, was e» kostet, thun die WenlMen. denn eS geniren sich die Meisten, dann, wenn e« Ihnen nickt vodt wieder cnau. »US, so ist die Cardinal Preis anschreiben, die» , E« ist nur »>, befürchtet», ment vieler Schaufenster solide» Gl In erledigt. Also irast."- srage schon von vornb ist neben Solidität die beste Zugkra 1,. daß au» dem aeichmackvouen Arrange- dle reine Trödelbude wird. In ein cschäst hlncinzugehen nnd dasselbe, wenn der„Aeldbemel -aulcr jener nickt langt, ohne Einkauf zu verlassen, braucht sich Niemand »u geniren. Die Geschäfte, weiche ihre Maaren mit genauen Preisen gen. sind meist dieselben, in denen man zudringlich »wn in gepreßt wird. . . . ,"« Sonnt ägler. „Ist Ihnen vielleicht bekannt, daß in einem Gasthaus inPulSn»tz in einer Gaststube an Ketten ein eisemer Adler hängt, und wa» hat es daniit sür eine Bewandt- niß?" — Daß in einem Pulsnitzer Gasthaus« in der Gaststube an Ketten »in eiserner Adler dänaen soll, ist jedenfalls eine Ver wechselung mit dem in der Gaststube des dangen RathrkellerS an Ketten hängenden, mit Hirschgeweihen eingefaßten, einen Leuchter darstellenden hölzernen Brustbild einer ManneSperson mit langem, schivarze» Bart; dasselbe soll eine» Herrn von Schlicken dar- stellcn, weicher gcmeinschasilich mit drei Brüder» das dasigeRitier- aut von 1523 an eine Reihe von Jahren besesien hat. Diesen Herren von Schlieben rühmt die Chronik von Pulsnitz nach, daß ihr Andenken noch jetzt bei den Einwohnern der Stadt in Segen stehe, weil sie den Burgern ihre Rechte nicht genommen und ihre Uiiterlbmic» nicht gedrückt, sondern sie in ihren Besitzungen und Gerechtigkeiten ruhig gelassen und ihnen dieselben bestätigt hätten. Vielleicht hat seinerzeit ein Bürger zum dankbaren Andenken a» den um das Gemeinwesen besonders Verdienstvollen Herr» von schlieben der Stadt das Brustbild desselben gestiftet. Das Alter dieies Brustbildes wird von Sachverständigen aus mehrere Hunden Jahre geschätzt, und daß cs entschieden Kimstwerih besitzt, beweist der Umstand, daß vor nicht langer Zeit Berliner Kunsthändler 3000 Mk. sür dasselbe geboten haben. «*« „Wir sind vier junge Dame» mit folgenden Namen Gertrud, Paula, Helene nnd Kamilla und im Alter von 13 bis 2l Jahre». Da eS uns sehr an Herrenbekanntschasten gebricht, bitten wir Dich, uns einen recht guten Mann zu verschaffen. Wir sind alle häuSsich erzogen, trotzdem aber keine Stubenhocker. Auch an Geld fehlt es uns nicht, jedoch müssen Deine lieben Nessen auch etwas Magnet haben. Wirst Tn unseren Wünschen gerecht, dann werden wir auch jede 5 Mark in die Ferienkoionicen thun nnd Dir jede eine Flasche Wein schicken." — Ein Mädchen, das erst einundzwanzig - Bekommt von Dresden bis nach Danzig — Ganz sicher noch 'neu hübschen Mann : — Zumal, wenn sie, wie D». Helene. — (Ich irr' mich doch nichk, liebe Klecnc) — Etwas recht Gnies kochen kan». Und Tu. o heirathSlust'ge Paula, — Such' schleunigst Dir in einer Aula — Den hübschesten Studenten aus. — Zu P passen die Pausiner; — Doch kann's auch sein ein fescher M — Mit einem Wort: ein seschcs HanS. , WaS Dich beirisst, mein liebes Trudchen, — So spitze nur Dein süßes Schnittchen — Schon jetzo zum Vcllobungskiiß: — Ich weiß 'neu kleinen Japanesen, — Ter eilt von Jeddo bis nach Drillen — Aus Deinen Wink per Pegasus. Nun bleibt »ns übrig noch Kamilla — Jndcß bekommst Du eine Villa — Und etwas Moos als Heirathsguk, — So kann's auch Dir wohl nimmer fehlen — Jetzt ober mußt Ihr selber wäh len^—DieSache wird schon schief gehn. . .: Much! Kleine Plaudertasche. I» dem Kopse der meisten Leute, der großen wie der kleinen, herrscht heute nur ein Gedanke: „WaS wird das Weihnachssfeit bringen?" Noch zwei Tage tren nen lins von der schönste» Feier tm Jahr, noch zwei Tage voller Arbeit. Mühen nnd Hoffnungen. WaS bat die Hausfrau, die sorg same Gattin nnd Mutter zu thun,- mit welchem Eifer gehen die Dienstboten an das Geschäft der Säubening! Blitzblank muß das Hans, muß die Stube ausschen, in die der heilige Christ cinzieht. Man will ihm eine würdige Stätte bereiten. Ein Aufenthaltsort soll erstehen, de» würziger Tannendutt durchweht, in dem das Jauchzen froher Kinder, das Halleluja der Enge! erschallt, in dem eitel Glück und Frieden wohnen. Friede»! Dem Frieden gebt Kampf voraus. Und eS ist auch ein Kamps, ein Wettstreit um Viel und lim Nichts, der sich vor Weihnacht unter den Menschen enlspinnt. Ter Eine will den Anderen, ja im Grunde genommen, sich selbst nberbicten. Ties Weihnachten soll noch viel glanzvoller und hettlicher nuSsallcn, als das vorjährige nnv all' die vorher gehenden Christfeste. Zu diesem Zwecke trachtet ein Jeder nach reichlicheren Gabe» für den Weihnachlsiisch, nach Dinge», die das Auge blenden und bestechen. Tie Industrie leistet wesentlichen Vor schub. AnS den Schauläden glitzern und gleißen überall die wun derbarsten Erzeugnisse des In- und Auslandes. Daneben lehnt die Mode und sacht die Eitelkeit der Frauen, die Geberlaune der Män ner au. Es wäre ein Vergnügen, die Straßen auf und ab z» wan dern, die erwartungsvollen und begehrenden Gesichter der Menge zu beobachten, wenn sich unS dabei nickt gleichzeitig trübe, von Notb und Jammer »mrahmle Bilder ausdrniigtcn. Wir meinen damit nicht allein die Gestalten, die bettelnd, abgelumpt, zitternd vor Kälte und Hunger einherschleichen. Von diesen Armen wissen wir, daß sich doch eine gütige Hand findet, die sie während der Festtage mit dem Nothwendigsteil versieht. Unser Blick schweift über das leibliche Elend hinweg, zu dem geistigen, zudem seelischen Jammer. Ta begegnen wir z. B. vor einem Magazin mit elegan ten Kleidnngsstlicken zwei verschiedenen Gruppen. An der einen Seite steht eine Liiere stattliche Dame im Pelzmantel, ihr zur Lin ken ein schönes Mädchen, die Tochter, die dereinsiige Erbin eines bedeutenden Vemiögenö. Beide achten nicht auf die Nachbarschaft. Lebhaft besprechen sie die beabsichiiglen Einkäufe und überlegen, welches Jäckchen wohl am besten zu dem Haar und den blühenden Gesichtsfaiben des schönen Mädchens vasien werde. Endlich haben sie sich sür ein Jacket entschieden, dessen Preis e>» enormer ist. Wenigstens bezeichnen ihn als solchen die fettgedruckten Zahlen ans dem kleinen weißen Schilde. „Aber Mama", flüstert das schöne Mädchen, „wird Papa nicht ungehalten sein, wenn Du eine der artige Suinme für mich ausai'cbst? Wir haben schon weit mehr eingekauft, als wir Anfangs beabsichtigten, Papa wild uns Ver schiveiiderinnen schelten, Tn hast vielleicht gar riiii meinetwiUeil Verdruß!" lieber das noch immer hü lache, vor allem jedoch liebens würdige Antlitz der Dame fliegt ei» Lächeln. „Was fällt Dir ein, Nietn Kind. Weshalb sollte Dein Vater mciiien Wunsch, Dich so elegant, so Prächtig alb möglich aukzustattcn, nicht billigen? Tie Mittel fehlen unS, Gott sei Dank nicht. Ucbngcns hat die Jugend ein Vorrecht auf Putz und Schmuck. Wie noch entschwinden die wenigen Jahre, in denen wir in der Gesellschaft, im Leben über haupt eine hervorragende Nolle zu spielen vermöge». Fallen erst die Wangen ein, erlischt der Glanz der Augen, beugt sich der Kör per unter der Last der Erfabrungen und der Jahre, dann hilft kein Kleid über die Kviiscgiicuz dieser Thatsachc hinweg. Fm Eegcn- tbeil. man ladest die weiblichen Wesen, die ihr graues Haupt unter Tand und Flikcfanz verbergen, den Beschauer durch eine künstlich hcrvvrgcruseiie Jagend iänschcn wollen. Nein, ineln Liebling, laß unS nicht so thörichi handeln wie Manche meiner Bekanntschaft: che Deine Mädchenjahre, schmücke Dich, so oft Du kannst, so oft sich die Gelegenheil bieiet!" Nack diesem halblaut geführten Gespräch irelen die Damen in das Magazin. Vor dem Schau fenster blieben zwei Personen zurück. Die eine, offenbar die Mutier oder die nahe Verwandte der jüngeren, hat wirres graues Haar. Unoldciitlich fällt es über die gefurchte Stirn, die buschigen Brauen. Der Anzug der Frau ist schlimmer als ärmlich, er erzählt von grenzenloser Faulheit, von Schmutz. Hier hängt ein Stück Zeug herab, dort schleift ein Band aus dem Fußboden bi» und kokeittrt mit dem ansgcplatzicn Schuh. Dem widerlich breiten Munde des Weibes entschlüpft rohcS Gelächter. »Hast Du eS nun endlich 'mal vo» Anderen gehört, was ich Dir immer vorprcdige? Gemeßc Deine Jugend, putze Dick, so osl Du kannst, sobald sich die Gelegenheit bieiet! Du würdest zn den Feiertagen auch solch' kostbaren Mantel und noch viel schönere Sachen besitzen, wenn Du gegen Deinen Herrn nicht so migefällia. so unfreundlich warst. Er hat niir's gestern wieder geklagt, als ich ihn »in Kohlen und Kartoffeln bat; wir würden Alles erhalten, wir kriegte» vollauf zu essen und zu trinken, »nd ich wäre im Stande, mir auch einen Pelz anznschaffen, «bätest Du. einfältige» Ding, nickt gar zu dumm!" Das also gescholtene Mädchen weint, daS Herz krampst sich >bm zusammen bei dem ehrlosen, verächtlichen Geplauder. Aber die Versucherln bot glücklicherweise keinen Ein fluß. ihr Zuspruch prallt an der felsenfesten Liebe und Treue ab. die das Mädchen, eine arme Fabrikarbeiterin, für einen rechtschaffenen Handwerker hegt. Mit ihm will sie Weihnacht verleben. Er sieht nicht auf das dünne, abgeschabte Gewand, er siebt in ihre klaren, unichuldsvollen Augen und ist zufrieden. Murrend bninpelt die Atte mit dem schweigenden Mädchen wetler. Ein großes Delika tessengeschäft ist tbr Ziel. Der Magen spricht oft das gewichtigste ort; vMen ist sie sich bewußt. Ei. wie die Honigkuchen b der Marzipan schimmert. Und dicht daneben der feurige 8 en Fleisch- und Flscbwanren. die Krachmandeln - j ' f !> DU « Z» v, c 8 RS 1 wie die seltenen Fleisch- und Flscbwanren. die Krachmandeb
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