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Dresdner Nachrichten : 15.04.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188604151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860415
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860415
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-04
- Tag 1886-04-15
-
Monat
1886-04
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.04.1886
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lkr io» — IRrupslasterungem Der Ausschuß hält dasür, daß M Zeit da- .Hottvir in der Nöhrhoi-gaffe, aus dem JohanneSplnhe u»d i» der Porlikuöstraße nach in gutem Stande ici und das, die dieSbezüg- lichen Au,wände vo» 1896 Mk. 29c>6 Mt. »nd 3573 Mt. »och er spart werden können, ferner daß nia» mit dein geplanten Umbau der Hanptschleuße in der Amalienstraße (14.230 Mt ) noch warten tonne, zumal dieser Umbau den MaterialtranSporte» von der Elbe nach den Neubauten der Künig-Jobannskaße ganz wesentliche Stö rnngen venirsachen würde, und weiter, daß der Umbau der Haupt- schleuß« in der Quergasse zwischen Wilsdruffer- und Echesfelslrane lö-elii Mt.) gleichfalls noch Aufschub erleide» kann; ebenso slreichk der Ausschuß von den projektirte» Ncupflaslernngen die der Röhr- nvtSgasse il0,r>00 Mk.). »kr nördlichen Fahidabn des Johannes- Platzes (14,445 Mt .) der Bauhofstraße (10,440 Mt.) und des Dip- poldiowaldaer Platze) (28,510 Mk.>, während er bezüglich der Ma- rienbrucke. die der Rath i» dlcsem Jahre zienilich dem ganzen Um, sänge der Fahrbahn nach umpflastern will (32,000 Mt.), poffchlägt, », diesem Jahie nur die Hülste mrszusührrn. schon nm den Hahr» verkelir nicht so lange durch Sperrung der Brücke zu schadiaen. Bezüglich des Dippolbiswaldacr PlntzeS ist der Ausschuß der An. sicht. daß der Zustand der Pflasterung ein so wenig mangelhafter Ni. daß einige Reparaturen vollständig genügen werden, die Neu- ; slasternng aber auch schon deswegen nicht empfohlen werden könne, weil die Frage der Einlegung von Pferdebahngleisen auf diesem Platze noch ungelöst ist. Die Ablehnungen sind also in der Haupt- iacbe keineswegs desinitive. sondern nur derzeitige, und im nächsten oder übernächsten Jahre wird immer noch Zeit genug zu de» Nen- ,'slaslerttiige» und Reaulirunaen sein, wen» nicht da» Kollegium »eure Abend gegen seinen Ausschuß für Wiederherstellung der RarhSvorlage» stimmt. — Seitdem der Mielbbcwobner verein aiige'aiige» hat. alle mit den Interessen der Mietber Dresdens irgendwie im Ziffaiiimenhange stehenden Fragen in den Bereich seiner Besvre- chunacn zu ziehen. Kilt derselbe mehr und mehr in den Vorder grund des öffentliche» Lebens. Entschieden sei» Verdienst war es. u. A. auch die Frage angeregt zu habe», bei de» Stadtverordnete»- wahlen die bisherige Listeinvahl durch BezirkSwahlen beseitigt u: ir isscn. Nach de» Verhandlungen der vorgestrige» Bersa»»n- lnng deS Verein-) hat es aber den Anschein, als wen» die Frage dieier Beseitigung »och recht (ehr dec Klärung bedürfe, denn »ach der vorgebrachteu Darstellung de) Verlaut) der Verhandlungen, die bei den Behörden und in Vereinen bisher siallaesrinde». will es den Anschein gewinnen, als vH die Bczirkswanlen erst reckt viele Schaltenseiten hätten. Von dem Vorstandsmitglied de) VereiirS, Herrn Kock, war deshalb auch die an die städtischen Behörden ab- zngebende Petition m ibrer ausinlirlichen Begründung so gehalten, daß in derselben den Vczirkswahlen nicht ausschließlich das Wort geredet, wiidcrn mehr ein gemischte) Wahishstem vorgescklagen wird, dos am ehesten Anssicht hat, anerkannt zu werden. Nachdem die Bcr'aiiimluiig einstimmig beschlossen hatte, die betr. Petition an die Behörden abgehen zu lassen, gab Herr Rechtsanwalt Tr. Schcdlich erir kurzes Bild von der Entwickelung der Frage der Treppen beleuchtung, die bekanntlich auch von dem Mielhbewohnerver- cm rnerst aufgeworfen und trotz der erstmaligen Ablehnung seitens der Behörden, immer wieder in den Versanunlringcn ausgenommen wurde. Die weitere Agitation für diese Frage hat bekanntlich die städtischen Behörden veranlaßt, eingehend die Bedürsnißsrage zu prüfen. Hierbei sind interessante statistische Angaben zu Tage ge treten, die kürzlich in diesem Blatte bereit) spezielle Erwähnung fanden. Man beschloß einhellig, nochmals an die städtischen Behörden zu gehen und sic zu bitten, die Treppen- und Flurlielcnchlnng für alle Hausbesitzer obligatorisch zu machen! — Die Eröffnung der LaiideSsnnode ist für den 13 Mai, ihre Dauer auf drei bis vier Wochcii?,in Aussicht geiwninien, sodaß der Schluß spätesten) in der Woche vor Pfingsten ru ertvarlen ist. — Ter erste von de» Extrazügen, welche in der kommenden Reisenrison zwilchen Dresden und Berlin verkehre», wird am ersten Qstettciertaae von Dresden-Neustadl abgehen. Näheres be- >agt cm heutige) Inserat. — Tie vorgestem Abend am Jahrestage der Erstürmung der Düppeler Schanzen (13. Avril 1849) im weißen Saale von Heldig's Etablissement slattgcrundene Gedenkfeier wurde nach mehreren Vor trägen der Orphcuskapelle nrrd einem Quartettgeiang von Mit gliedern deS Sängcrchors i»r Militär-Verein 1 mir eurer Ansprache scs Vorstehers vom „Verein der 1849er", Herrn VenuS, eröffnet. Bekanntlich zog !849 ein sächsisches Trrippen-Kontingent rrschnl, des koinmandireuden Generalmajors v. Heinz mit außerordentlicher Bravour an dem Gefecht, und schon wiederholt hat er den einstigen Wgsfengefährtci!, den „Pionieren des deutschen Moraeurothes", Beweise seiner Shmpathie gegeben. Redner betonte auch, daß mit der Gedenkfeier die Feier de) zehnjährigen Bestehens des Verein) verknüpft sei. denn am 13. April 1876 trat der letztere mit der Be dingung, „daß er unter keinem Vorwand aufgelöst werden kann und nur dann aushört zu sein, wenn die letzten zwei Veteranen des Feldzuges von Schleswig-Holstein 1849 absterben", in's Leben. Tic Ansprache schloß mit begeistert ausgenommenen Hochs ans das Kömgspaar, und sodann wurde das von Sr. Majestät dem König us Strehlen einaetroffcne Telegramm an den Vorstand: „Bitte den lieben Kameraden von 1819 meinen herzlichsten Dank mr die übersandten Wünsche auszinprechen! Albert.' verlesen. Ein Jubel ebne Gleichen erfaßte die alten Veteranen, und mächtige Hnrrah's durchbrausten dabei den Saal. Herr Ltrasanstaltsdireklor Geh. Rcgicrilngsrath d'Alingc in Zwickau sandte ebenfalls am tele graphischem Wege seinen G>uß mit folgenden Worten: „Die hie- ngen alten Kanipfaeiws'ei! uiien weben: Treue bis zum Tode unser»! rnhmgckrönten. alsixelicbtcil König Albert! Das ist der Ruf jedes alten und jungen Soldaten: die Alten leinen die Jungen. Wir bleiben mit Euch Lehrherren bis zum letzten Appell. In dieicm Sinne grüßt Euer dankbares Ehrenmitglied d'Alingc, Lberlieulnant von der Armee." Für einen schwcrerrranktcn und gänzlich mittellosen Veteranen in Gestm bei Glauchau kamen durch eine Sammlung incl. der bereits von dem Ehrenmitglied Herrn Oberst v. Hacke und Sachsens Militärvereinsbund gewidmeten Spenden ca. 60 Mk. zu- >ammen. Den Kameraden Walther und Kränzner wurde als Dank >ür deren 10jährige opsenvillige Thaligkcit im Gesainmworstande Ehrengeschenke mit entsprechender Widmung überreicht. — Das deutsche Central-Komitee fürHandser- tigkcits Unterricht und HanSfleih wird bekanntlich am W- April ni Dresden znsammentrcten. wo dann auch der sächsische Landesverband zur Förderung dieser Angelegenheit zuiainnicntritt. Durch den preußischen Abgeordenlcn v. schenckendvrff (Görlitz) ist angeregt, an die Stelle des l88l in s Leven getretenen Central- tomitce's für die pädagogische Agitation eine» förmlichen nationalen Verein zu setzen: durch den Lberlchrcr Dr. Götze in Leipzig, statt der bisher veranstalteten fliegenden Ferienkurse zur Ausbildung von Handsertigkeitslehrern dafür cm festes Seminar zu stiften. ! — Unter Vorsitz des Herrn Obermeister Gottichall fand vor gestern in Helbig'S Restaurant das Quartal der vereinigen La ttler- und R icmer - Innu n g statt. Zunächst ivnrdc» 8 Meister in die Innung ausgenommen, welche zum Johanni - Quartal den Mitgliedern vorgestcllk und.verpflichtet weiden. Eli Lehrlinge wurden frei und zu Gesellen gesprochen, nachdem die gelieferten Gesellenstücke eenzirt und zwar l»S aut eines, welches die Eciiiur II erhielt, mit der 1 bedacht werden konnten. Ten wichtigsten Punkt der reichhaltige» Taaesoidnung bildete die Vorlage des Vorstandes, betreffend die Errichtung einer Begräbnißkaffe für Jniinngsniit- alicder. Nach eingehender B-.caihuag, an welcher sich eine große Zahl der Jmiiinasmitgliedcr betheiliate, fand das von Herr» Ober meister Gottschall ans gearbeitete Statut einstimmige Annahme. Daffelbe wird der Kgl. Kreishauptmannschast zur Genehmigung vorgelegt. — Wie aus zuverlässiger Quelle verlautet, wird nach dem ain 1. Juni in Kraft tretenden Sommcffahrplan der jetzt um 4 Uhr 3ö Min. früh von OelSmtz nach Zwickau abgrhende Personeiizug etivas früher gelegt werden und dadurch Anschluß an den von Zwickau 6 Uhr 36 Min. nach Reichenbach abstehenden Zug erhalte». Diese Neuerung wird namentlich von den Bewohnern von Auerbach, Lenaenield und Umgegend mit Freude beglicht werden, denn durch Herstellung dieses Anschlusses wird es denselben möglich, nach Reichen bach und Greiz um mehrere Stunden früher als jetzt zu kommen. — Herr Restaurateur Oskar Renner thcilt uns mit. er habe sich unter den Bewerbern um die Erpachtuiig des böhmischen Bahnhof-Restaurants nicht befunden. — Heute (Donnerstag) Abend halt der Deutsche Sprach- vereinDreSden seine Monatsversammlung ab. Den Vortrag Hai Den Gymnasialoberlrhrer Dr. Drnecke übernommen. — Die Errichtung einer städtischen höhere» Töcht ist für D reSd e n»N e n st ad l geradezu eine Nothwcn sich nicht mehr hnionSschicbe» läßt, will man nicht gegen Neustadt ungerecht sein. Es ist zwar vor einiger Zeit in einem veröffent lichte» Finanzprogramm über die in, nächsten Jahrzehnt in Dresden vorkommenden nußerordenllichm Ausgaben der Ban einet Schul- hanle- für eine dergleichen Schule erwähnt: aber c- würde m der Thal kehr angezeigt e>scl,cinr». bereit-Ostern 1887 mit den »uteren Klassen der neuen Schule zu bMinen und so nach und nach den GeiammtcötuS auszilbane». - AIS die Rathslöcbterschiile (jetzige städtische höhere Töchterschule) sich noch aus der großenBrüdergaffe (an derSvphienkirche) befand, wurde dieselbe auchvo» Schülerinnen aus Neustadt und Friedrichstadt besticht. Das ist ietzt fast un möglich. seit diese Schule sich auf der Lanaestraße besindet. Für Friedrichstadt hat sich insofern eine AuShilse gesunde», als die Tochkrichule des Kgt- LebrrrinnensrminarStZivinae.rstraße) nicht.«, fern liegt und bei ungünstigem Wetter durch die Pferdebahn leicht erreichbar ist. ^ in Neustadt Institut des .. Anshilt'e bot, — würde auch für die städtischen Kollegien den Ans schlag gebe», in dieser Beziehung eine Parität zwilchen Altstadt und Neustadt herznstell«». Man hat. um Neustadt und Aiitansladj zu hebe», am d«n Rath einsichtsvoller Bürger genau ter Stadt- theile das Nenslädtcr Theater crvaut. Nun ist es bekannt, daß bei gebildete» Familie» sehr oft für den Ankauf eine» Hause» oder die Ermielhnng einer Wohnung die Rücksicht eine Hauptrolle spielt: ob auch davei das Gchnlbrvtirfniß ibrer Kinder Rechnung findet k Allo: Gerechtigkeit kür Neumivt I — Tie an der Ecke des ElbbergS und der Zcilghansstraße knapp am Fahrwege ausgestellte Annoncenuhr wurde vorgestern Abend in der Dunkelheit dadurch beschädigt, daß ein Handarbeiter mit seinem Handwagen zwischen einem mit Pferden bespannten Lastwagen und der Annoncenuhr durchfahren wollt«. Eine grobe Glasscheibe der Uhr wurde zertrümmert. Fast will es scheinen, atz wenn diese Uhr, so gut wie die auf dem Attmarkte, zu nahe an der Fahrstraße aus- gestellt worden ist. — Vorgestern früh fiel aus einem Neubauc in der Reichs- slraße ei» ,im Korridor der 2. Etage ausgestelltes Vockgerüst uni, aus welchem zivei Maurer arbeiteten. Der eine der Arbeiter brach hierbei den rechten Unterschenkel und wurde nach dem Stadtkranken hause gebracht- - Der Fnßverkehr aus der großen Schießgasse ist Polizei« sich wieder sreigeaeben. — Da der Geburtstag Sr. Majestät deS Königs i» die Char- wvche sä llt. hat der konservative Vere, nzu Dresden be schlossen. die herkömmliche Feier i» den Sälen des Gewerbehauses ans Mittwoch, den 28. Avril zu verlegen. Die Festrede wird Herr ! Kannnerherr Freiherr v. Friesen über da) Thema ,D>e elhiich-sv- ! rialc Bedeutung der deutschen Armee" Halle». Außerdem hat der ! Dresdner Mannergesangverein bereitwilligst leine Mitwirkung zuge- sagt. IlebcrdieS werden aus dem Leben Sr. Majestät des Königs, ' wie wir hören, durch Herrn Ovliknö Kändlrr 6 Bilder vorgcsührt werden, zu welchen der begleitende Text, von einem altivc» Offi zier versalzt, durch eine hervorragende Schauspielerin znni Vortrag gelangt. — Eine bedauerliche Szene konnte man am Dienstag Nach mittag aus der A ngnstnsbrücke erblicken. Eine ziemliche An zahl Personen hatte sich ba versammelt, um unter lebhafter A»- theilnahme den, Treiben einer Rotte Schuljungen znznlche», welche eine ans der Elbe schwimmende Wildente vom User aus mtt einem wahren Steiiiregcn überschütteten. Die hastige», zum Theil ja auch voisirlichen Bewegungen, mit denen sich das geängstete Thier den Steiinvürten zu enlziehen suchte, von denen wohl auch der oder jener traf, amüsirtc die geschützte Versammlung gar sehr. Niemand erhob eure Stimme gegen diese zwecklose Thierauälerei und doch standen sogar Damen dabei. Hübsch sah sich das nicht an I — Sonnabend de» 17. April Mittag) 12 Uhr findet im Iilstiz- aebäiide die Ausloosung von 30 H a n p ta e i ch w o re n e n für die 2. Quartalsperivdr des Kgl. Schwuraerichtsho cs statt. — Ter 2. Delegirtcntag oes Verbandes deutscher Knnst - gewerbcvereine soll am 17.. 18. und 19. April in Dresden abgehalten werden. Das Programm ist folgendes: Loniiahend. den 17. April Abends, Begrüßung der Telegirten im Belvedere der Kgl. Brühl ichen Terrasse und Einhändigung der Delegirten-Karten. Sonntag, den 18. BormittngS 9 Uhr: Sitzung im Leieiaale der Bibliothek der Kgl. Knnitgewerbeschule, Antonsplatz 1. — Nachmit tags 2 Uhr: Gemcinichiisllickes Diner im Belvedere der Kgl. Brühl'scheu Terrasse. — Fahrt nach Blaiewitz. Montag, den 19., Voiinitlags 9 Uhr: Sitzung im Lesesaale der Bibliothek der Kgl. Kniistgewerbeschnle. — Für Nachinittag wird de» Herren Telegirle» srcigeilellt, zu besichtigen: die hiesigen Fabriken von Villeron und Bvch. Tiesden-Ncusladt, Leipzigerstrabe, sowie von Auanst Kiihn- schecs und Söhne, gr. Plauem'che Straße oder die Albiechtsburg und die Pvrzellaninanilsaktur >» Meiß-m. — Gestern friih fanden aus dem Alanuplatze die Kompagnie- Borstellungen des Pionier - Bataillons Nr. 12 statt. — An» Kriegwalder Forstrevier bei Zö blitz wurde dieser Tage eaie Tanne geialll, die in ihrer wahrhaft maiestätiicken Große an die mäichenhatten Riesen der Urwälder criinicrte. Ihr Alter betrug nach Anaabe der Forstbeamten ca. 3M Jahre und der Durchmesser des Stammes 5 Ellen. Die Säge, womit der gcivaltige Baum gefällt wurde, hatte eine Länge von 6 Ellen. — In G r o ß s ch o n a u feierte der dortige Nachtwächter Zeidler, ein Greiz von 77 Jahren, ieni .'Mähriges Ticnitiiibiläuni. Dem braven Manne von seltener Pflichttreue wurde ans diesem Anlaß vom Gemeinderath eine Votivtnfel überreicht und von einem Säligerchor ein Morgcnstäiidchen daraebracht. — Von einem schweren Geschick ist die Wtttwe Zippel in Könderitz heimgesucht. Da sie zu arm und nicht gemigend er- ivcrbssähig ist, nm ihre Kinder selbst ernähren zu können, sollten dieselben anderweit inttergebracht werden. Diesen Uinstand nahm sie sich so zu Herzen, daß sie einen Selbsimordvermcl) unternahm: sie wurde aller noch rechtzeitig aus dem Oristeiche. m welchen sie gesprungen, gezogen und in ärztliche Behandlung gegeben. Fortsetzung de» lokale»» Ivettes Lette ». vcmnonttgtz L»«Lpnl 1S86 TageSKtschichte. Deutsche» Reich. Die haupisächlichsten nunmehr gefaßten Beschlüsse des preußischen Herrenhauses nr der kirchcnpoliti'chen Vorlage lauten : Zur Bekleidung eines geistlichen Amtes ist die Ab legung einer wissenschaftlichen Staatsprüfung nicht crfocderlich. Die cntgcgenstehenden Bestimmungen des Gesetzes vom 11. Mai 1873, sowie des Gesetzes vom 31. Mai 1882 werden aufgehoben. A» die Stelle des Z 6 de) Gesetzes vom II. Mai 1883 treten fol gende Bestimmungen : Das theologische Studium kann auch an den zur wissenschaftliche» Vorbildung der Geistlichen geeigneten kirchli chen Seminarie», welche bis zum Jahre 1873 bestanden haben, zu- rückgelegt werden. Zur Wiedereröffnung und Fortführung diezer Anstalten sind l) dem Minister der geistlichen Angelegenheiten die Statuten und der Lehrplan einzurciche» und die Namen der Leiter nnd Lehrer, welche Deutsche sein müsse», mitzntheilen; 2) ist der Lehrplan den, UniversilätS-Lchrplau gleichartig zu gestalten: 3) es ist zur Anstellung an diesen Anstalten die wissenschattliche Befähi gung erforderlich, an einer dcntschcn Staatsninvcrlität in der Dis ziplin zu lehren, für welche die Anstellung eisvlgt. Diese Seminar« sind »nr sür diejenige» Stlidirendcn bestimmt, welche dem Sprengel »»gehören^ sür den das Seminar errichtet ist. Hiervon kann jedoch der Minister der geistlichen Angelegenheiten Ausnahme gestalte». Ter Minister der geistliche» Angelegenheiten macht die zur wissen- schastlichen Vorbildung geeigneten Seminare öffentlich bekannt. Die Wiedereröffnung der Seminare >ür die Erzdiöcese Gneseii-Posen und die Tiöcese Kulm wird durch königliche Verordnung bestimmt Tie Bestimmung des Abschnittes II des Gesetzes vom 12 Mai 1873 über die Venisuna an den Staat werden ausgehobe». DaS Lesen stiller Messen und das Spenden der Sterbesakramente »n Nvlh'ällen unterlieat nicht den Strafbestimmungen der Gesetze voin 11. Mai 1873. 13. Mai 1873. 2t. Mai 1874 und 22 April 1875. Die amtlichen „Braimschiveiger Anzeigen" bringen di« Mittheilung, daß ininninehr durch Ordre des Kaisers die Verse« gnng des brannschwcigi'chen Jusanterie-Regiments Nr. 92 von Metz nach Brauii'chmeig und Blaiickciibnrg sür de» 31. Mär; 1887 an- geordnct worden ist. Man kann sich denken, daß die Bevölkerung des Hcrzogthnms ihre lebhafte Befriedigung über diese endliche Er füllung eines seit 15 Jahren gehegten Wunsches äußert. ZumUnters1aatSsekletärsürEl>ab-Lothri»ge»istla>ttdcr„KönigSb. Hart. Ztg." Negiernngspräsidcnt Slntt in KönigSbcig denanirt. Der preußnche Iustizminister Dr. Fricdberg beging gestern sein bOjährigtS Dienstjubiläum. Ali» kleinen und engen Verhältnissen hervorgegangen (geboren am 27. Febr. 18l3 zu Märkisch-Friedland). hat er sich als ein Mann eigener Kraft durch unablässiges Streben Stellen im Staate einpor. ^ ru»gr», dir hier an ihn Hern»« AkS Schöpfer des ReichSstrasgesctzbnche: eichSstrasprozeß-Ordnung. hat er sich Vec Kr wohl geeignet waren. sein« Ernennung lleichöjnstwnnt (1878) und dann zum pre» M zu rechtseitiaen. Fürstin Marie Blücher von WaMatt. ge Rönnich. erläßt, weil ihr Ausenthali t Berlin 1 eine öffentliche Zustellung Konku > lÄ» Arbeiten zu einer der geschwungen »nb de» strengen traten, gewachsen gezen ' " nnd des Entwurlö zur dienste erworben, di« s zum Staatssekretär sm ßischen Justizminist«« (l A» die venvittwcte borene Gräfin von Larffcb unbekannt ist. das Lcmdgrri und zwar an! Antrag des MassenverwaltrrS in dem Konkurse über de» Nachlaß des früheren preußischen Legationsrathes Grase» Gustav Blücher von Wahlstatt. Sie soll an die Nachlaßmaffe eine Summe Von 30,190 Mk. nebst Zinsen seit 2V» Jahren zahlen. Die Fürstin war »nt einem Enkel veS Felduiarschalls Blücher verbeirathet und ist die Mutter deS aestemvärtiacn Fürsten Gebhard Blücher Vvn Wahlstatt, erblichen Mitgliedes veS Herrenhauses, der. als derzeitiger Besitzer der seinem Urgroßvater vom Staate geschenkten Güter n, a. auch deS bekannte» Palais am Pariser Platze in Berlin, über sehr große Einkünste verfügt. Die Fürstin, an welche die öffentliche Znstelluna gerichtet ist. ist selbst Besitzerin mehrerer Herrschasten in Oesterreichisch-Schlesim. DaS badische Staat-niinisterium hat der Kammer in einem Schreiben mitgetheilt. daß die Regierung nicht in der Lage sei. die Angebrachte klerikale Interpellation, betreffend eine Revision der kirchenpolitische» Gesetze »ach dem Vorgänge Preußen- zu be antworten. Die PetitionS Kommission empfiehlt dem Hause, am die Berathung de» Berichte» über die Orden-miisioich-Petitionen nicht mehr einzuaehe». Ungeheures Aufsehen erregt in Asthaffenbura die plötzliche Vec Haftung von nicht weniger als 26 Krauen und Mädchen wegen Verbrechens gegen da) keimende Leben. Bei einigen der verbatteten Frauen batikt daS Vergehen »och au» ihrer Mädchenzeit. Die N» glücklichen wurden durch eine Genvssi», welch« wegen eine» spezi ellen Falles ^»r Vcranlwortung geMcn wurde, verrathen. In der Stadt Grabow (Prov. Posen) sind in der Nacht zum Sonnabend über dreißig Scheunen niedcrgehrannt. Die Entstehung deS FeuerS ist ans vorsätzliche Brandstlstuna »urnckzuführcn. da dasselbe an verschiedenen Ende» der Stadt zu meicherZeit auSbrach. Der Zacken und Bober (Schlesien) sind a»S de» mern getreten. Mehrere Ortschaften stehen unier Wasser Die Niederungen sind noch überschwemmt. DaS Wasser steigt »och. De» Münchener Gerichten liegt eine Anzahl von Klagen gegen die kgl. Civlllistc vor. Tie Verhandlung in der Klagesache der Firma Wächter und Morsladt gegen die kgl. Civillisle findet am 6. Mai statt. A» diesem Tage werden »och zwei weitere Klagen gegen die Civlllistc und einige Tage spater wiederum zivei Klagen verhandelt. In Summa soll es sich um Beträge von etwa MM Mk. handeln. Aus den Tlionwerken zu Helmstedt drang, so schreibt man der „Köln. Vc'lksztg.". am 9. d. ein Theil der 12V Arbeiter, mit Messern bewaffnet in die Kantine und nachher in daö Kvnwtoir ein. Die übrigen Arbeiter wurden von den Beamten aufgewrdert. jene zu beruhigen und sie zum Jvitgehen zu bewegen. Datei kam eS -nm Handgemenge. Vier Arbeiter wurden durch Messerstiche, Waffe und einer sogar durch einen Schuß verwundet. Die Rädelsführer sind verhaftet. — In den drauiischweigische» Zeitungen ist über den Krawall nichts enthalten. In Stettin haben iin Ganzen 120 Schmiede, in der Mehrzahl Schissc-schiiiiede, ihre Arbeit im „Vulcan" niedergelcgt. Einige dieser Arbeiter kehrten zedoch bald wieder zur Arbeitsstelle znrück. Die Arbeiten ans dem „Vllicau" erleiden hierdurch durchaus keine Ilnter- ausrcichcnde Arbeitskräsle für und noch zahlreiche Arbeits- breclmng, da inzwnchen bereits »enc die Ansgeichicdencn cingctreten sind angebvte vorlieaen. Oesterreich. lieber ei» Eisenbahniliialück ausderSalzburg-Tiro- ler Bahii wird aemeldet: „Im Augenblicke der VoliibersahrtdcsEr- vreßniges löste sich von der lhalscitigen, etwa sechs Meter hohen Wano des FelSenischnittcs, uiimittelbar beim Tnnnelportal ei» beiläufig 30 Kubikmeter großer Felsenblock zivei Meter über Schwellenhöhe lvS nnd prallte gegen die Zug-maschine, wodurch der Lokvmoliv- sührer eingeklemmt nnd die Maschine nebst vier Wagen zur Ent gleisung gebracht wurden. 25 Minute» vor dem Erpreßznae hatte der beim anderen Tunnelcnde poslirtc Wächter seine vvegeichriebene Sttcckeiibegehniig volliührt. Der Lokomvlivführer und zwei Damen sind schwer, zwei Zugbeamte leicht verwniidet. Frankreich. In der Depntirteiikannner interpellirt Gras Mn» (von der Rechten) die Regierung über die Vorgänge in La- cvmbe nnd beschuldigt die Behörden, die freie Neligivnsübung an- artaslet nnd das Hausrccht verletzt zu haben. Die Bevölkerung Mibe daö Recht gehabt, ihren Glauben zu verlheidigen, und der Direktor der Fabrik, Fischer, sei berechtigt gewesen, mit bewaffneter Hand Widersland zu leisten. (Beifall der Reckte», Proteste der Linke».) Der Kultusminister Goblet erklärt, die Regierung sei voll ständig befugt gewesen, die Kapelle, welche ohne staatliche Genehmi gung eröffnet worden sei, zu schließen. Der Minister gab sodann aus Grund der amtlichen Berichte eine Darstellung der Vorgänge nnd fügte hinzu, es handle sich um einen vorbedachten Aufruhr, die Haltung Fischer s sei eine un hohen Grade herausfordernde gewesen. Die Behörde» hätten völlig korrekt gehandelt. Der Pfarrer Guillot sei der Hauvtschuldige und der Hauptanslislcr deS Aufruhrs gewesen, wahrschemlich dürste derselbe jetzt bereits verhaftet sein. Die übrigen Aufwiegler geben sich sür Konsewalive auS und predigen unter dein Vorwano der Freiheit den Bürgerkrieg. (Beifall der Linken, Proteste der Rechten). Tic Sitzung wurde Hiera»' aufge hoben. Nach Wiederaufnahme derselben wurde das von der Rechten beantragte Tadelsvotum gegen die Regierung abgelchnt und mit 310 gegen 187 Stimmen eine Tagesordnung angenommen, welche die Erklär»»-) des Kultusministers bezüglich des Rechtes des Staate), die K»pcllc zu schließen, billigt. Paris Das „Journal des DebatS" legt dem Krieasminister General Bvulaiiger die Absicht bei. eine „hochwichtige Nenernng" einzitsühren. Alle Kaserne» nnd Forts, welche fachliche oder rv»a- lisliscke Rainen führen, z. B. die Kasernen Lt. Celestin. weil früher ein Eclestinerkloster dort stand, oder die Kasernen Henri IV., vom großen König erbaut, sollen umgetauft werden und ^republikanische Bczcichminge»" erhalten. Es ist dies ein weiterer schritt General Boulanger's zum Radikalismus, der nicht verfehlen wird, in be treffenden Kreisen Aussehen zu erregen. Das Benehmen des Kriegs- Ministers ist überhaupt so sonderbar, daß es zu allerhand Komme» tare» Veranlassung giebt: man findet in ihm ein Näthsel ohne Lösung, die einzig möglich wäre, dem „Pans" zufolge die, daß der General ernstlich daran denkt, einst die Erbschaft Grevy s als Präsident der Republik anzutrrten und sich zu diesem Zwecke um eine Majorität bemüht, die er einzig nur bei den Radikalen finden könnte, weshalb er sich willig in alle Launen Elemeneean's »nd Mesureurs füge. — „Paris" hat die Summen zusamniengerechnct, welche in den nächste» Monaten vom öffentliche» Kredit verlangt werden sollen. Im Ma>: Anleihe von 900 Millionen in 3proz. Rente, im Juli: Anleihe von 320 Millionen in 4proz. Rente, im Auanst, September, Oktober je 50 Millionen sür den Bodenkrrdit. ini November Emission von 167 Millionen sür dieZinsengarantiren im Dezcniber: Anleihe von 544 Millionen von Sadi Carnot ver langt. Zusammen 1 Milliarde 981 Millionen. — Die Nachricht, daß Pasteur eine» Bortrag in der Akademie über die Tollwuth halten würde, hatte die für das Publikum reservirlen Galerien bis zum letzten Platz gefüllt. Mit lauten Bravorufen wurde der be rühmte Gelehrte bei seinem Eintritt in den Saal begrüßt. Er theiltc zunächst mit, das; er jetzt 726 Klienten habe, von denen 505 Franzosen, 75 Algierer. 25 Enaländer. 24 Italiener, 13 Belgier, 19 Russen, 6 Finnländer, 2 Deutsche, 3 Oesterreicher. 3 Grieche». 1 Branliancr rc. sind. 688 Personen sind von tollen Hunden, 88 von Wölfen gebissen worden. Man müsse diese beiden Krankheiten vollkommen von einander trennen, den» die Behandlung sei, wie die Erfahrung lehre. «ine ganz verschiedene. Die von den Hunden ge bissenen Personen sind bis aus ein kleine» Mädchen geheilt, dir von den Wölfen Verletzten noch m Behandlung, mit Ausnahme von drei, die gestorben sind. Das Wnthgift des Hundes und deS Waffe) hat dieselve Kraft, aber die Heftigkeit der Verwundungen ist bei Letzterem größer, schon wegen des tieferen Eindringens dec Zähn« in oaS Fleisch Dabei haben die Wölke die Eigenthnmlichkrit. stets das Gesicht anzngreisen, was die Wunden noch gctährlichcr macht. Pasteur kündete oarani der Akademie an, daß er eben mit dem Studium einer neuen Methode beschäftigt sei, nm die WvlsSivnth »u heilen. Dieselbe ist n, Rußland und Preußen (7) sehr häufig, in Frankreich ist sie in 100 Jahren nur bei 8 Personen vorgekomme», welche sämmtlich starben, doch erklärt sich dieselbe viel Ipnter als die Hundrtvllw»th. So sind die Russen i- B. erst drei Wochen nach dem sie gebissen wurden, von Smolensk abaerrift und hatte man den Veistorbciien vielleicht da« Leben gerettet, wenn man sie 8 Tage sriiher in Behandlung genommen hätte. Zum Schluß ver sprach Pasteur, daß er künftige Woche einen zweite» Vortrag halten
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