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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.11.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011114013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901111401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901111401
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-11
- Tag 1901-11-14
-
Monat
1901-11
-
Jahr
1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.11.1901
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aus den letzt«, Platz füllt«. Frl. Dr. Käthe vindlchrldt ivrach über George» Sand. und «s gelang ihr. die tnteresiante Gestalt! de, SchrtfNtelleriir von dem Hintergründe tdrer Zeit plastsich ab- jlcheden, »uglelch ab« auch für die Frau »u tnterrisiie». dle mit «d«u «arten Drang« nach Selbiiiiändlgtett eine moderne Frau, eine vortSmviertn shre» Geschlecht» und der Frauenbewegung ge- ' Ideen beginne» sich in der Gegenwail nach und « lej-, ««» ^ ^ in Tbaten umzuietzen. — Am lv. Dezember wird der Per» wele» baä seinen »weiten öffentlichen Vortragsabend veranstalten, a» dem Frau Henriette Furth-Franksnrt über Arbetterinnen- Organtlatton iptechrn wird. — Der am DirnStap Abend im Hotel „Zuin Schwan" vom Bürgrrverein der WilSdruiser und Seevvrstad» abgebaltene Familien», Concert- und Ballabend erfreute sich eines zahlreichen Besuche». Da» Militär - Concert. ausgesühtt von der Kapelle de» Köntal. Sachs, l. Pionier-Bataillons Nr. 12 unter Rettung de» Kvntgl. Stabsbornisten Herrn A. Laune, brachte unter Anderem da» Streichquartett 1»,o äu dal vvn Gillei. Faniale» z»»i alten Dessauer von Kaiser und V»I>« o«,>aunalv für Cainpnnophv» zu Gehör. In letzterem bewies Herr Benecke als Eampanophon- Solist grobe Fertigkeit, wie sich vorher Herr Frvhbeig als Pislou- Svlikt au-zeichnete. Der daraus «olgeude Ball brachte auch den Nichttänzern noch einen musikalischen Genuß. da dle Kapelle die Melodien hervorragender Komponisten als Tanziveisen ge wählt hatte. — Da» Küiistlervaar HomeS und Fe», das in allen gröbere» Städten Europas und Amerikas mit seinen geheimiiißvvllen und Lyril zu. Zu dirser pflegt auch der Kronprinz zu er» che» man mit nur zu viel Grund in Deutschland und i» der ganz« i scheine», sür den die erste Bank frei bleibt. 2» dieser nahmen civilisirten Hell beklagt." Hieraus erwidern die »Hamb. Nach,": aber diesmal drei studirende Damen Platz, und es hals nicht», „Bisher meinten wir. da» die Verantwortung.sür das Bl»', das, man ihnen wiederholt sehr deutlich zu verstehen gab, die vergießen in Südafrika und das dortige Elend einzig und alle,. Bank pflege sür den Kronprinzen frei zu bleibe». De» jungen aus Chamberlain und die Engländer siele, die aus niedriner Hab Damen macht« es offenbar Vergnügen, diese Bank einzunekmen; g'«r diesen, schmachvollen Raubkrieg unternommen habe». Der sie meinten lächelnd, es bleibe >a noch ein Platz sür den Krön- ,,Nat..^" Prinzen frei. Schließlich wurde aber auch noch dieser Platz von einer Dame eingenommen, und als kurz darauf der Kronprinz erschien, »intzte er, nach der „Köln. Äoikszcitung", aus eitler Hintere» Bank, wo noch ein Sitz frei war, Platz nehmen. iDie „Damen" sind jedenfalls Engländerinnen gewesen. Die Red.j amüsanten und lehrreichen Boistellungen veranstalte», nachdem es in Wie» in der letzten Saison über M Bvislelliiiigeil mit bestem Erfolge gegeben ha«. — Einen Topt mit Stlberiiiünzen aus dem 17. Jahr hundert. 14 Pfund schwer, fand der Guiöbrsitzer Eger in Ober- malter bei einer Reparatur in seinem Stalle. — Dle juristiIchen Prüfungen in LeIpzig habe» am N. d. M. begonnen. es belhciftgle» sich 138 Examinanden daran. — Da» Präsidium der Leipziger Freien Stiibentenschast (Finkenschaft) ichreibt uns zur neulichen Berichtig»»« seitens der Direktion des C e»t ra l t h e a tc r s. ..daß bei der Judith- aufsührung vom 2. Juli d. I. allerdings t:!c«o Mark sür tlcbcr- lassllng de» Centraithealers bezahlt worden sind, näiiilich 3MMark a» dir Theaterkasse und IiXX> Mark als Abjtanbs»»iune sür das damals dort gaittrende Berliner Ensemble". — Dem Eiganenarbeiker Otto, bei der Firma Ludwig u. Hönnecke, und dem Werkiübrer Däbne. bei der Firma Krenkel u Ködlrr in WaIdhetm wurde das Ehrenzeichen sür Treue in der Arbeit verlieben. — Die Geidiammlung für dir 8tettrr des Brunnenbauers Thiele in Grimma ist »unmelir geschlossen woiven. Sie ergab inSgesamml den ansehnlichen BeNag von 2758 Mk 5t Big. — Herr Bürgermeister Schröter in Frohburg, der vier Jahre an der Spitze des Äenieindeweiens steht, wurde znm Bürger- nierster aus Ledenszeii gewählt. — Der Verein für bergvanliche Interessen «heilt uns mit. daß in den Zwtckauer Ko hie »werken weder in den letzten Tagen, noch vorher Aibeilcrenliasiunge» startgesuiiden haben. Ebenso wenig seien bisber Fricischichien cinaelegl worden. Es besteht auch bei keinem einzige» der Zwickancr Weile die Absicht, in nächster Woche solche einzuiegen. — Landgericht. I» der Biittner'schcn Schankwirthschast zu Patschappel als Gast anwesend, beinerlle der Geschäslsrciscndc Emil Arthur Beger aus Döhlen, daß eui anderer Gast einen geringen Geldbetrag zur Begleichung seiner Zeche auf den Tisch legte. B. eignete sich dieses Geld an und wurde deshalb vom Schöffengericht zu Döhlen zu 4 Tagen Gefängnis! verurlheilt. Er legte Berufung ein, erschien aber zur nochmaliaen Berhano- luna nicht, sodab die Berufung ohne Weiteres verworfen wird. - Der Geschäftsführer einer hiesige» Filiale des Görlitzer Waareneinkauss-Vercins Karl Nowack veschaniqte dos ihm unler- slellle Personal wiederholt außerhalb der gesetzlich zulässigen Heit. Wegen Uebertretuna der Gewerbeordnung wurde er schössen 14jährige Schultnabe Richard Heinrich Geißler in Gemein schaff mit dem noch strasunmündigen Schulknabcn Brauer in der Friedrichstadl aus dem vorher erbrochenen Stalle eines Straßcn- dahnarbeiters zwei Kaninchen; der Lchulknabc Oskar Wilheliii Scholz sprengte, ebenfalls zusammen mit dem gcnannlen B.. eine Spinnbahn aut und eignete sich vier Kaninchen von bedeutendem Wetthe an. Ä. erhält 6, der jüngere Scholz 5 Tage Gesängniß. — Bon einer vergnügten Geburtstagsfeier heimkcijrend. gerieth der in Dohna wohnende, wegen Gewalllhätigkciten oorbeslrasle Maurer Robert Baucke m der Nacht des 28. Juli in Mügeln mit einem Schutzmann in Konflikt, beleidigte de» Beamten, wioer- setzte sich aufs Nachdrücklichste seiner Festnahme und bot dein Schutzmann sür seine Freilassung 1 Mk. als Geschenk an. Be leidigung, Widerstand und Beamtcnbestechung dringe» dem Ä. 5 Wochen Gesängniß ein. — Wegen Diebstahls, Beihilfe dazu und Hehlerei haben sich zu verantworten: der Maurer Otto Richard Buchmann aus Kleinluga, der Schlosser Alfred Emil Schuster aus Dresden, der Fleischer und Fubrwerksbesitzer Fried rich Daniel Klötzer aus Niederhaslich, der Schlosser Max Hugo Engelhardt aus Patschappel, die Wirtschafterin verchcl. Klara Sidonie Meiler aus Dresden, deren Sohn der Fabrikarbeiter Richard Hugo Emil Meiler und endlich der Dreher Oskar Friedrich Engelhardt aus Potschappel. sämmtlich in Coschütz im Hause der Meiler wohnend. Es kommen hauptsächlich Fcchrrad- diebstäble in Frage. Eine große Anzahl der gestohlene» Räder ist wiedererlangt worden und siebt im Gcrichtssaal, sodaß man vermeint, in einer Fahrradausstcllung zu sein. Buchmann allein iiahl vom 21. Mai 1900 an in Dresden. Deubcn, Kreischa und Pirna nicht weniger als II Räder, brachte sie in die Mciler'sche Wohnung, gab ihnen einen anderen Anstrich und verkaufte sie mit Hilfe der Mitangeklagten. Im Februar d. I, stahl er in Lockwitz eine Ziege, welche von Klötzer ausgeschlochtct und von der ganzen Gesellschaft verzehrt wurde. In der Nacht zum I März stattete B. dem Stolle des Zimmcrmanns Schwarzer in Lockwitz einen Besuch ob. tödkete eine Zieae, sechs.Hühner und einen Hohn und suhr die geschlachteten Tkiere mit Schuster'« .Hilfe aus einem Wagen davon, lliilcrwcgs fiel die in einen Sacl gesteckte -siege vom Wagen in de» Kaitzboch und schwamm davon. Das Geflügel wurde dagegen nach Hause gebracht und bei einem solennen Abendessen verzehrt. In Gesellschaft des Schuster führte Buchmann »veitere II Fahrraddiebstähle aus und stahl besonders um die Weihnachtszeit 1900 auch mit Klötzer zusammen in Coschütz, Gitterjce und Bannewitz eine aroße Anzahl von Gänsen, Enten und Hühnern. Klöner war gewöhnlich Derjenige, welcher die Gelegenheit zu Geflügeldicbslählen auSkundschailete, den Weg- weiser machte und beim Fortichasicn der Beule halt. In diesem Sinne war auch Max Engelhardt in einem Falle thälig. Die klebrigen kommen mehr oder weniger als Hehler in Betracht, in dem sie ihres Borthcils willen gestohlene Sachen als Geschenke nnnahmen oder bei deren Vcrwertlning michalicn. Die Ange klagten sind fast durchweg geständia, doch nimmt die Verhandlung bei der großen Anzahl der Straisälle mehrere Stunde» in An spruch. Am Schlüsse verkündet das Gericht nach mehr altz ein- ständiger Beratbung folgendes Urtheil: Es werden kostenpflichtig vcrurtheilt: Buchmann zu 6 Jahren. Schuster zu 3 Jahren 6 Mo- naten, Klötzer zu 1 Jahr, Mar Engelhardt zu 5 Monaten, Hugo Meiler zu 1 Monat, Oskar Engelhardt z» 2 Monaten Gesang- »iß. Buchmann und Schuster zu je 5, Klötzer zu 3 Jahren Ehr verlust, doch wird diesen drei Genannten die Untcrsuchiinashast mit je 3 Monaten angerechnct. Die Meiler erreicht Freisprech ung. — Tagesordnung sür dle zweite Ssscnlliibe Arällminarlitmngder Srkten Kammer. Donnerstag, ?>orm1»ag« 11", »dr. MiUdcilungen. iNervfinbtung der Mttglieder und Wahl des Biccpräsidentcn und der Sekretär«. Der unglückliche König Otto von Bayern sondert sich — so ichreibt der „Frank. Cour." in Ergänzung der vom Grasen Crailsheim im bayrischen Finanzausschuß erstatteten Krankheits- berichte — jetzt gcurz ab, während er früher doch zeitweise mit leinen Kavalieren speiste, er wird täglich düsterer und menschen scheuer. Der Könia liebt es, sich sein Esse» verstohlen an dem Busset zu holen. Geistige Getränke, nach denen er verlangt, er hält er nur in beschränktem beziehungsweise verdünntem Maße. In früheren Jahren (jxh xx sich manchmal durch einen Lakai einen Maßkrug uilt Bier gefüllt bringen, auch Rcttige verzehrte er mit Vorliebe: jetzt ißt er nur noch heimlich und ivenn er sich »n- beobachtet glaubt. Cigaretten rauchte der König früher leiden- schastlich gern, nun ist dies etwas eingeschränkt. Sein Schlaf ist unruhia und trotz des häufigen Aufenthalts im Fürstenrieder Parke (der seit einigen Jahren mit einer zweiten Mauer umgeocn worden) nicht lange dauernd. Auch in Breslau vereinigten sich die Studirende» der Univer sität zu einer imposanten Versammlung, um gegen die Beschuldig, ung Ehamberlain'S gegen das deulsche Heer zu prö test i re n. Alle studentischen Korporalionen standen einmiithig zusammen und fanden sich vollzählig mit einer großen Anzahl „Alter Herren" ei». Alle Tische im großen Saale des Concert- Hauses waren dicht besetzt, selbst die Logen mußten geöfsnct wer- den, um sür Alle, die a» dieser nationalen Kundgebung Tkeil nehme» wollte». Platz z» schassen. Mil dem Vorgehen der Studentenschaft hatten sich die Professoren völlig cinverstanden erklärt, und so hatte sich der Lehrkörper der Universität auch nahe zu vollzählig eiitgeiundcn. Geh. Juilizrath Proscisor Dr. Felix Dahn, der mit lebhaftem Beifall begrüßt wurde, unterzog zunächst die Ehamberlain'schen Anschuldigungen einer ruhigen und klaren sachlichen Widerlegung und fuhr dann fort: „Nun aber frage ich: wer ist durch die Aeußerungen des Ebamberlain beleidigt? Ohne Zweifel das damalige deutsche Heer — aber nicht blas das deutiche Heer, sondern noch ein Anderer, und das yebt die Betrachtungen aus eine viel steilere Höhe: Wer war der Oberbeiehlshabcr der deutschen Truppen in Frankreich und für deren Verhallen verantwortlich? Das war unser geliebter alter König Wilhelm, den die Weltgeschichte zwar nicht den Großen nennen wird, aber mit vollem Recht den Wackeren. Er also sollte entweder gewußt haben, daß die deutschen Truppen Scheußlichkeiten verübten, welche die jetzigen der engsischen Soidalc» in Südafrika noch übertrafen — dann wäre das die äußerste Ruchlosigkeit: oder er sollte das nicht gewußt haben, und dann wäre das die äußerste pflichtwidrige Fahrlässigkeit dieses im besten Sinne des Wortes frommen Christen. Also ist unser alter Borbablanca in seinem Grabe in seiner Heldeneyre aus das Schwerste beleidig!! Wer ist berufen, die Ehre des alten Königs zu wahren, die deutsche Ehre? Antwort: der Deutsche Kaiser, sein Enkel und Nachfolger! lBeisall.) Ter jetzige Deutsche Kaiser hat wiederholt versprochen, die deutsche Ehre zu wahren gegen Jedermann. Er hat es gethan in Ehina. und wir sind seil ül. erzeugt, daß er cs auch thun wird gegenüber England! lBeisall.! Man hat cingewcndet: was ein einzelner Mann sage, reiche an die Ehre des Deutschen Kaisers nicht hinan. Es war ober kein gewöhnlicher Engländer, sondern ein englischer Staats- ministcr! Als im Jahre 1836 Wellington seine preußischen Wassengesährten von 1815 in viel gelinderer Weise verunglimpft hatte, erfolgte eine amtliche Widerlegung im „Mililärivochcnblatl . Ich meine, so weit wie 1836 sind wir 1901 in Deutschland doch auch! lBcifoll.I Ich bi» nun nicht der Meinung, daß gegen über Herrn Chamberlain gleich eine deutsche Reichs- und Staats- aktiv» erfolgen müßte. Daran denke ich nicht. Aber unser Kaiser hat wiederholt gezeigt, baß er es vortrefflich versteht, auch ohne amtlichen Apparat seine eigeirsle persönliche Ileberzeugung zum Ausdruck zu bringen. Sclbstvcrsiöndsich haben wir nicht die Aus gabe oder das Recht, Sr. Majestät vorzuschrciben, was sie hier zu thun haben, — aber aussprechen dürfe» wir es wohl, daß wir bas feste Vertrauen haben, daß der Kaiser die Ehre des Andenkens seines seligen Herrn Großvalers und die deutsche Ehre zu wahren wissen wird. (Beisall.s Wir aber, die wir durch diplomatische Rücksichten nicht gebunden sind, wollen unsere Pflicht und Schuldigkeit thun und die Worte des Herrn Chamberlain als Das bezeichnen, was sie sind, nämlich als eine niederträchtige Verleumdung!" (Stürmischer, lanZgnhalleuder Beifall.j Es sprackie» ferner noch Professor Dr. schulte, Professor Kaufmann »nd Professor Dr. Koch. .Hieraus brachte Ecmd jur. Kretschmer von der Allen Burschenschaft der Raczcks folgende Resolution ein. die einstimmig angenommen wurde: „Die Studentenschaft zu Breslau im Verein mit ihren Dozenten weist die in der Edin- burger Rede des englischen Koloinalmiiiisters Chamberlain aus gesprochene Verleumdung der deutschen Kriegsührung im Jahre 1870/71 mit Entrüstung zurück." Alsdann sprach der Redner den Versammelten den Dank aus sür ihr Erscheine». Besonders dankte er den Dozenten sür ihr einmülhiges Zusammenhalten in nationalen Fragen i»ii der gesammtcn Studcntenschasl. Die Mahnung des Professors Dr. Kaufmann, daß die Studenten auch stets eintretc» sollen, wenn es sich um die Thal handelt,. . -. . . ^ , , ... „ . - , werde nicht uiigebört verhallen. Diesem Gefühle patriotischer Du m ,cdcm Jahrbuch sur Waflerttitter iichimgcn die schrei, : Begeisterung gab der Redner Ausdruck in einem Hoch aus den > Du ab und lieferst sie cm so wird die Wache se,i fahren gemacht. Kancr. das viclbundcrtslimmia durch den Saal brauste. In, > Die Behörden natürlich freuen sich riesig über die,«» lamo'en Ansfall der Wasfcruiiteriiichungcn. die Sache wird fein regisinii. ,,Nat.->sig" ist es Vorbehalte» geblieben, berauszufinde». daß diese Verantwortung Diejenigen Irisst, welche es nicht ruhig hinnehmen wollen, daß ein englischer Minister unser deutsches Heer mit de» bezahlten Söldnern und Schergen Englands i» Südafrika aus eine Stufe stellt Wir verzichten darauf, dieic Aeußerung de« Blattes mit derjenigen Bezeichnung zu belegen, die sie verdient" Nkit Bezug aus Vorschläge zur Ae» derung des Aktien- rechts, die i» der Presse gemacht worden sind, führen die „Bei!. Pol. Nachr." aus: „Es dars daraus nicht aus die Absicht gc schlossen werden, nuninebr seitens der Regierung mit einem Gc- sctzesvorschlage ml lun; hervorzutreien Auch in den belheiligten Ressorts der Reichsregleiung wie der preußischen Negierung werde» naturgemäß die Vorgänge aus dem Gebiete des Baus- und AklieittvesenS sorgfältig verfolgt, und es wird dabei auch die Frage geprüft, ob sich die geilende» Gesetzesbestimmungen, insbesondere auch über das Aktienwese». in der Präzis bewähren. Aber eS liegt die Absicht fern, die Klinke der Gesetzgebung zum Zwecke eines Gelegenbeitsgesetzes zu ergreife». D>c Erfahrungen, welche mit dieser Art der Gesetzgebung gemacht sind, mahne., dringend zur Voriichi. Man lauft dabei enlweder Gefahr, m der Absicht, aus jeden Fall Mittel zur Abhilfe der hervorireie»- den Mängel zu finden. Maßregeln vorzuschlagen. welche in der Praxis sich nicht als wirksam erweisen, aber den Aiiscsiein der Sicherheit erwecken und dadurch die Ausmcrksamkc» des Publikums einichläscr» und so mehr Schaden als -Nutzen slislcn. oder man wählt, indem man allzu einseiiig die Bewältigung vor handener Mißstände in's Auge saßl, Abhilsemittel. welche an anderen Stelle» schädlich wirken und nur zu häusig dort mebr schaden, als die Beseitigung der beklagten Mißstände werlh in Tie Lage, in welcher sich unser Erwerbsleben, insbesondere auch unser Bankwesen, zur Zeit befindet, erschein! außerdem noch bc sonders wenig geeignet z» Erperimeule» irgend welcher Art. und es unterliegt daher keinem Zweifel, baß, ivenn in der Folae an eine Revision der Aktien-Gesetzgebung gegangen werden will«, dies jedenfalls nicht aus dem Wege des Gelegenheiisgesctzes, sondern erst dann geschehen wird, wenn die Frage nach allen Seilen hin völlig ausgereist ist." Dem Reichstag wird in diesem Winter ein Gesetzentwuis ans Beseitigung des fliegenden Gerichtsstandes der Preise zugehen. Aus Anlaß des Justerburaer Falles findet sich auch die bereits häufig gemachte Beobachtung bestätigt, daß Ehrenrail, und Ehrengericht in der Presse verwechselt werden. Es sei des bald auf folgende Unterschiede der beiden Institutionen ousmerl sam gemacht: Das Ehrengericht über Hauptleute und Leut nants besteht aus sämmllichen Offiziere» des Regiments oder scb>: ständigen Bataillons. Der Ehrenrath ist dagegen aus einem Hauptmann als Präses, einem Oberleutnant und einem Leutnant zusammengesetzt. Der Ehrcnrath vermittelt aui Be'chl nur als Organ des Regiuieiilskouimaiideurs den Thatbestand. falls ihm eine ehrenrührige oder unpassende Handlung eines Offiziers gemeldet wird, die aber »ach den allgemeinen oder mili tärischen ^Strafgesetzen nicht zu ahnden wäre. Fällt ein Vcr- gehen gegen das Strafgesetz mit einer unpassenden Handlung usw. zusammen, so spricht erst das Kriegsgericht »nd dann das Ehrengericht. Das letztere also ist das Spruchgericht: der Ehren- raih fuhrt nur die Untersuchung. Die Verordnung vom 1. Jan. 1897. welche de» Zweikämpfen „mehr als bisher vorgebeugt sehe» will", ordnet nun ebenfalls die Anzeigepflicht an den Ehrcnralh an. nur wurde dem Ehrcnrath der Weg des Ausgleichs — dessen Pflicht ihm auch schon früher oblag — genauer bezeichnet Ter Ehrenrath hat nämlich unter Leitung des Kommandeurs den Sachverhalt auszuklären und entweder 1. eine» Ausgleichsversuch anzuslellcu: 2. zu erklären, daß er nach Lage der Sache sich außer Stande sehe, einen -Ausgleich vorzuschlagen, daß vielmehr ein ehrengerichtliches Verfahren nothwendig sei: 3. daß die Ehre der Betheiliqtc» sür nicht berübrt zu erachten sei »!iv. Man sicht hier- aus, daß von einer Entscheidung des Evrenraihes aus Duell nicht enlsernt die Rede sein kann, daß vielmehr der Ehrenrath in, Falle Blaskowitz ganz sicherlich sein Votum »ach Punki 2 abge geben hat. Merkwürdige Geschichten wußte der Eentrumsabgeordnetc Dr. Heim in der bayerischen Abgeordnetenkammer zu crzäblen. Er sprach über die Kontrole der Wasserverhältnissc und führte Folgendes aus: „Laut Kriegsminislerialreskript vom 7. Avril 1890 und einer im Anschluß daran ergangenen sanitäts- amtlichen Verfügung sind jedesmal am 15. jedes ungeraden Monals die T r i n k w a s s e rv e r h ä l t n is s e in den Garni sonen z» iinlersnchcn. und zwar sind diese Untersuchungen, wen» ein einjähriger Apotheker da ist, von diesem im Laboratorium auszusührcn und mindestens dreißig solche Uniersiichnngen im Jahre zu machen und der Sanitätsbehörde zu unterbreiten. Tie Zuschrift führt weiter aus, daß die Avothckcr zu diesen Unter suchungen aus Grund ihrer cheiisischen Vorbildung gar nicht in der Lage seien, daß auch »i Laboratorien überhaupt vielfach die zu dieser Untersuchung »othwendigen Apparate und Instrumente größlentheils gar nicht vorhanden sind. Ein solcher Apotheker hat nun einmal seinen ältere» Kollegen gefragt, wie er denn da die vorgcschriebenc Untersuchung machen und den Bericht liefern sali, und daraus erhielt er die Antwort: Ach, G-ber Freund, was planst Du Dich damit, das ist eine ganz nniiäthige Arbeit, da reicht man einfach eine Durchschnittsanalnse ein, und die findest 'S s> »s 2. * I" L v -8- -2. r? S Kaiser, das vielbundcrtstimmig durch den Saal brauste. Jni Anschluß daran wurde das Lied ..Deutschland. Deutschland über Alles" gesungen und dann ging die Versammlung auseinander. — Desgleichen bat in Hamburg eine Protestversamiuluiig stattgesunden. Tie „Hamb. Nachr." führen im Anschluß daran aus: „Die hier slattgebablc Proicstversamnilung, gegen die bc- kamilen Aeußerungen des englische» Kolonialministers Ehamber- lain bat eine» so imposanten Verlaus genommen »nd war in so hohem Grade von patriotischer Begeisterung gctraae», daß sie unseren Angloplsile» innerhalb »nd außerhalb der Regierungs- kreisc doch Anlaß geben sollte, ernstlich über ihre Hallung nach- zudenken. Wenn in der ersten Handelsstadt des Reiches, dst, wie keine andere, in zahlreichen, wichiigen und fchcmungsbedürs- tigen geschäftlichen w>e persönlichen Verbindungen mit England i schlosst,Resolution betreffend die Pensiouirung der Liiizi re .. Krieasmiiiisicr in keiner Weife berücksichtigt worden sei. Er kommt sic aber im Landtag zur Sprache, so werden die Ncgist gezogen, es werden »ns die Analm'cn verlest». -Alles siel» Besten, die Ursache der Kraukbeit ist überall anderswo zu si>ch-".i. sie wird vom Civil ksincingesthlcvpt und weiß Gott woher, aber ia »ickit durch Versäumnis; wichtiger Vorstclitsmaßregelii, u»o wir müssen es glauben. Es befinden sich, ichreibt mir mein Gewährs mann, in den Akten des Kricgsiniiiisleriiiis Hunderte solcher fingirtcr Untersuchungen, und.so ist wenigstens äußerlich de» Vor schriste» Genüge geleistet. Es gicbi also auch Pölemkui'sthe Analysen." In einer anderen Rede führte Abgeordneter Heim aus, daß die seinerzeit von den -Abgeordneten fast einstimmig de- e wendete sich alsdann in bcfliger Weist gegen die angebliche „Unterrockswirtbschast", die bei den Peiisionirniigeii und Ver- setzungen ihre Hand im Spiele habe, gegen „die Kamarilla, vor ! der nicht einmal die Vrirnen sicher sind" sowie aeoen das anaev- jteht, eine Versammlung zur Abweisung englischer Iniolenz ans allen Kreisen der Bevölkerung: va» Kauslculcn, Gelehrten und Arbeitern, so zahlreich, besucht war. daß der Saal schon längst vor der sestgcietzten Stunde der Eröffnung überfüllt war und massenhaft Weiler .Hcreindrängende keinen Zutritt mehr finden ^ der nicht einmal die Prinzen sicher sind", sowie gegen das angeb konnten, wenn die Taufende im Saale Alles vergaßen, was sie! stch in der Armee herrschende Bestreben, den Ton wieder im sonst trennt, wenn sw den Rednern, welche die englischen Ber- Ossizierkorps cinzusühren, der vor der Schlacht von Jena die unglimpsuuaen unseres Heeres in gerechter Entrüstung und n»l Dekadenz des preußischen Ossizierkorps verschuldet habe. Der bered,teil Worten zuruckwiefen, sturimfch zuilibelteii, wen» »nt Kncgsmimster Frhr. v. -Asch ,'chivieg -u diesen -Auzapstmael,. der hinreißende», Schwung die „Wacht am Rhein gelungen wurde Kammerprästdenl Orterer ertkeille dem -A»geordneten D. Hein, »nd eine Stimiiiiiiin Platz grist, nne fic seil 18,0 nicht mehr er- Rüge, weil er einer Dcmkichnst des Krieg-Ministerium:, lebt ward so ist das doch ein Vorgang von nicht zu unlcrfchcihel,. „Zunder geäußert hotte: „Kein Wori wahr!" - Die Abaeoro- der symptomgtischcr Bedeutung. Anerkennung und Zuskimimlng s netenkamiiier nahm einen vom Centn»» eingcbrcichtcn -Antrag rageSqeschichte. Deutsches Reich. Der Gesundheitszustand der Kaiserin ist nach der „Voll. Ztg." jetzt rn dauernder Besserung begrissen. sodaß die Kaiserin wieder an kleineren Veranstaltungen und Festen bei Hofe, ohne nachtheilig« Folgen befürchten zu müssen, Theil nehmen kann. Da die Aerzte der Kaiserin empfehlen, das Reiten dauernd zu unterlassen, wird der Pferdebcstand deS kane» lichen Morstalls um di« sür die Kaiserin hestimmten Pserde ver- ringert werden. Eia unangenehmer Zwischenfall trug sich an der Bonner Um- versitiit ta der Lonesimg de» Herrn Pros. Lltzmann über Goethe s findet die Regierung mit ihrer, allerhand Mißdeutungen ans gesetzten Haftung nur bei den Demokraten »nd der Umslurzpartei. Beiden Parteien ist natürlich jede Herabsetzung und Verunglimpf ung des deutschen Heeres erwünscht, denn sie schmälert dos An- sehen desselben und wenn die Regierung nicht dagegen ein- schreitet, so kommt das ihren Interessen ebenfalls nur zu Statten. Sehr begreiflicher Weise ist miigekehrt diesen Elementen die jetzige Protestkundgebung äußerst ungelegen. Wenn einmal der kurar- tcnttonicms erwacht, so ist er stets für unsere Demokratie, die bürgerliche sowohl wie die sozialistische, verhänanißvoll, auch wenn er seine Spitze gar nickst gegen sic kehrt. Alles das müßte, so sollten wir meinen, die Regierung veranlassen, ihre Haltung zu der deutschen Protestbewegung einer neuen Prüfung auf ihre Richtigkeit zu »»terwersen. Wir verlangen »nd erwarte» keine diplomatischen Schritte, wohl aber eine Wahrung des deutschen Standpunktes durch die anerkannt offiziöse Presse. Alles Weilers kann entsprechenden Kundgebungen im Deutschen Reichstage Vorbehalten bleiben." — Die „Nat.-Zta." schreibt zu den Protest- m.-r ' c°. -t- k.t.- ^ Kund7 in Berlin einaetröffen. wenn diese Meldung näch^Südasnka ac^ langen sollte, den beabsichtigten Zweck der Erregung unbegründe ter Lwstiiuiigen ber den Buren vollauf erfüllen würbe. Wer dazu hilft, übernimmt eine schwere Verantwortlichkeit für die Fort- setzung de» Blutvergießen», sür die Fortdauer de» Elends, wel- a». in dem die Slaalsiegstrung ersucht wird, die Pensionir »ng von Offiziere» küuttig »»r aus dienstlichen Grunde» cintrelen zu lassen und vor Allem den Grundiatz auizugeben, daß ein Offizier wegen Nichtvorrückcns zu vensionircn sei. In Sache» der R ei ch s t a g s c r s a tz w o h l >» Wiesbaden bat sich der dortige konservative Wablvercin in einer Resolution für ein Zusammengehen der bürgerlichen Parteien ousgesprochen. Die Versammlung beschloß dcmacmäß, nachdem eine Einigung mit dem Centruinswahlvercin nickt zu Stande gekommen ist. bei der bcvorstebcndcn Wahl sür den Kandidaten der National- liberalen, Baristng in Wiesbaden, zu stimmen, welcher in der wichtigen Frage der Zolltarisvorlagc sür eine Berücksichtig»», der Interessen der Landwirtlsichast cintrelen wird. In der Lang, tcigswahl werden dagegen die nationcilliderale» Stimmen dem Kandidaten der Konservativen zufallen. Als solcher wurde der Oberstleutnant Wilhelmi ausgestellt. Aui der Landesneri'ammlung der badiicben Cent rums Partei erkläite der Paitrikührer Pfarrer Wacker, die Wahltaklik des Centriims bleibe die alte, auch fernerhin dürle niemals eine Ceiitrilmsstimme für den Nationalllberalen abgegeben weiden. Falls ei» Sotialdemokrat und »In Ncstwiigllibrraler zur Wahl stehen, muffe da» Cenlrnm Gewehr bet Fuß stehen. Der Reipekt vor den Ficlstniiigkn sei sehr griina gewviden. Anders stehe es mit den Demokraten, denen da» Crntium nie etwas zumiilhen würde, da» gegen da» demokratische Programm verstößt. Der Re-
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