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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.03.1930
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19300325017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930032501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930032501
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-03
- Tag 1930-03-25
-
Monat
1930-03
-
Jahr
1930
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.03.1930
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»r. Iir Sette » Oertltches un- Sächftfches VtklklAt AllvsUyktN fllk Vtk NWtkllNAyvUvMA Am Montagnachmittag hielt der Interfraktionelle >u». schuß der früheren ReaierunaSparkeien wieder «ine Sitzung ab, zu der diesmal auch die Nationalsozialisten hin- »ugezogen waren. Wie verlautet, ist ein« restlose Einigung noch nicht zustande gekommen. Da außerdem bestimmt damit zu rechnen ist, daß die Demokraten nicht für Schleck, sondern s ü r Dr. Külz stimmen werden, ist eS ausgeschlossen, daß in der heutigen Sitzung die erforderliche Mehrheit für den Vorschlag Schteck zustande kommen kann. StnbrmmStrttle und «intrttte tu Sachsen ISN Nach den Angaben der Standesämter traten im Jahre 1828 im Freistaat Lachsen von 4 425 647 ReliatonS- zugehörigen 28120 aus der Evangelisch-lutherischen Landeskirche aus: von den 175 787 Angehörigen der Römisch-katholischen Kirche traten 2181 aus der Kirche auS, von 21017 sonstigen christlichen Gemeinschaften 280. von 28 407 Juden öS. In den fünf grüßten Städten de» Landes traten von 1 220 372 evangelisch-lutherischen Christen >4 374. von 70 848 romisch-katboliichen Christen 1068. von 18020 sonstigen christlichen Gemeinichailcn 115 und von 21751 Juden 42 aus »er Kiräzengemeinschast au». Die Kirchen- eintritrsbcwegung weist folgende Zahlen aus: In die Evangelisch-lutherische Landeskirche traten im ganzen Lande ein 2ö8l «nach de» Angaben der LtandeSämters. 5«vo nach den Angaben des Evangelisch-lutherischen LandeSkonsistoriumS. 75 in die Oiomiiclpkatholische Kirche, nach de» Angabe» der vl'chosuchen 2lerwaltt»igsstelle 25.'!, zu den sonstigen christlichen Gemeinschaften 154. zum Judentum keiner. In den fünf größten Stadien des Landes betrugen die Eintritte in die E-vangeliich-luthcrische Landeskirche nach den Angaben der Standesämter 245. nach den Angaben des LandeskonsistortumS 2208, in die Römisch-katholische Kirche nach den Angaben der Standesämter 25. nach den Angabe» der bischöflichen ver» malkungsitelle 148. in die sonstigen christlichen Gemein» ichasten 85. Sic AngrlklllenveeMermig im Mer l»A AuS dem Bericht der ReichSversicherungSanstalt sür Angestellte über daS Geschäftsjahr 1920 sind folgende Angaben von Interesse: Am 8l. Dezember 1029 liefen 98 821 s72 751> 2iuhegelder mit 15 858 <10 245» üinderzuichüssen. 55 088 <46 459» Wtlwen- und Witwcrrenten und 34 238 »30 518» Waisenrenten. Ins gesamt waren im Berichtsjahre »0 542 <85 067» LeistungS- antrage zu bearbeiten. Ter Gesamtaufwand sür die R e n l e n I e i st u n g e n, Abfindungen und BeitragSerstattun- gen betrug im Jahre 1929 145,3 Millionen <105 Millionen» Reichsmark. Tie starke Steigerung ist hauptsächlich zurück zuführen ans das Gesetz vom 7. März 1929, das die Warte zeit verkürzte und bis zum Ablauf deS Jahres 1933 die Möglichkeit schuf. Ruhegeld auch solchen versicherten zu ge währen. die das 60. Lebensjahr vollendet haben und seit mindestens einem Jahre arbeitslos sind. Die Zahl der An träge von Versicherten aus Heilverfahren stieg aus 117131 j 100 788». Hiervon entfallen auf ständige Heilver fahren 71 910 »05 390», aus nicht ständige Heilverfahren <Zahn- eriatz uiw.» 45 212 <41 392». Es wurden 45 221 <38 710» ständige Heilverfahren durchgeiührt. Tie durchschnittliche Tauer der Kuren betrug in den Lungenheilstätten 102 <96» Tage, in den Sanatorien 30 l31» Tage und in den Bädern 28 <29» Tage. Tie Zahl der Anträge aus Gewährung von Zuschüssen zu Heilverfahren sür tuberkulöse. tuberkuloSgcsährdete und rachitische Kinder von versicherten und für Waisenrentner betrug 7366 < 6082». Zuschüsse wurden in 5164 <3804» Fällen bewilligt. Für die Gesundheitsfürsorge wurden insgesamt 23.4 Millionen NM. <18,9 Millionen RM.» aufgewendct. Tie Gesamtbeitragseinnahme belief sich auf rund 372 Millionen NM. <317 Millionen RM,». Tie Beiträge betragen etwa ö vom Hundert deS durchschnittlichen MonatS- verdtenstes gegen 7 vom Hundert in der Vorkriegszeit. Tie Zahl der versicherten wird für da« Jahr 1929 auf 8,4 Mil lionen geschätzt. Die Vermögen-Verwaltung strebt« an. die verfügbaren Mittel sicher und zu volkswirtschaftlich und sozial nützlichen Zwecken anzulegen und sie möglichst gleichmäßig de» Kreisen und Wirtschaftszweigen wieder zu zuführen. aus denen sie kamen. Ganz besonders wurde der Wohnungsbau gefördert. An Mitteln hierfür wurden rund 154 Millionen RM. <100 Millionen RM.» langfristig zur Verfügung gestellt. An versicherte Angestellte wurden 1721 hypothekarische Darlehen sür neuerstellte Eigen- — »Vr»d«er Xochrlchk«»- — et»« «u 11028 »45 RM. »»»gezahlt. Dt« persönliche» erwaltungSkosten beliefen sich aus runb 7,7 Millionen RM. <7ch Millionen RM ». die sachliche» auf rund 4Z Milli»»«« Reichsmark <3.8 Millionen RM ». Der Gesamtaufwand an Verwaltungskosten einschließlich der Kosten de» Beitrag»- und Ueberwachungöversahren». der an dt« ReUdApost »« zahlen den Vergütung für den Markenverkauf und der Kosten der gesamten Rechtsprechung sowie aller Abschreibungen auf da» Dienstgebäude und Inventar betrug 8,2 <»,o) vom Hundert der reinen BettragSetnnahme. Ser Verirrst »er deutsche« Vst»e-»tu-e» In der Gaugruppe Dredden de» Reue» S ä chs. Lehrer- verein» sprach Dr. Lchulz von d«r Technisch«« Hochschule über: Die Wirkung deS Verluste« der deutsche» Ostprovinzen aus die deutsche Volkswirtschaft. Der Redner gab zunächst die genauen Zahlen an. um die Größe der Gebiet», und der ve- völkcrungsverlust« zu zeigen, und betonte, daß eine derartig« Abtretung von Gebiet in der neueren Geschichte nirgend» an- zutressen sei. Die Deutschen hatten vor dem Kriege in de» verlorenen Gebiete» durchaus die Führung in kultureller Be- ichung. Etwa 32 Proz. der landwirtschaftlichen Gebiete de» eutfcheu Ostens gingen uns verloren, sowie wichtige Mineral- Vorkommen: Blei. Zink und Kohle. Insgesamt verloren wir über ein Viertel der Fläche, rin Drittel der Bevölkerung de» deutschen Ostens, ei» Drittel der landwirtschaftlichen, et» Viertel der gewerblichen PrvduktioiiSkrast. Eine ganz be sondere Schädigung erfuhr Deutschland aber weiter durch die Art, in der die Grenze gezogen wurde. Sic wurde nicht nur um ungefähr 500 Kilometer verlängert, sondern auch willkürlich mir einer bewußten Zerreißung wirtschaftlicher Einheiten gezogen. Man zerschnitt Gemeinden und Guts- bezirke, Kirchen- und Schulbezirke, Gehöfte und Betriebe, schnitt au» Eisenbahnlinien Teile heraus, wodurch sie werilo» wurden, und daS Btnnenwasserstraßennetz wurde zerrissen. Man hat Gemeinden von ihrer Feldmark getrennt und Sied lungen von ihrer Eisenbahnstation. Wasserleitungen von dem Wasserwerke. Dazu kommt, daß Polen und die Tscheche! sich gegen die deutsche Einfuhr sperren, und die ungünstige Aus- Wirkung de« polnischen Korridors. Wirtschaftlich sind die ab- getrennten Gebiete auiS engste untereinander und mit den Rachbarprovinzen verbuken. Wir haben mit ihnen Ucbcr- schußgebiete für daS gesamte Reich verloren und haben in Polen einen neuen Konkurrenten bekommen. Tic polnischen Bahnen mit ihren billigeren Tarifen ziehen den Verkehr ab oon der deutschen Eisenbahn und von der Oderwasserstraße. Stettin, einst der größte Ostseehafen, wird mehr und mehr von Danzig überflügelt. Besonder« ungünstig ist die Lage Ost- preußenS, und schlimm geht es den Städten an der Grenze. Sie haben ihr Hinterland verloren und leiben unter Valuta- schwierlgkciten. Im ganzen deutschen Osten sehen wir eine Verkümmerung, vielleicht sogar einen Verfall. Leider werden diese Ostsragen viel zu wenig gewürdigt. ES müßte Kapital in die Ostprovinzen kommen und ein Bauernstand, der einen Wall bildet gegen Polen. DaS Reich müßte ein- springen durch Abschluß von Handelsverträgen und den deutschen Grenzgebieten zu Hilfe kommen, di« heute um deutsches Vvlksinm und deutschen Raum kämpfen. — Todesfälle. Am Montag verschied in Dresden im Alter von 49 Jahren Oberst a. D. Eurt v. Lochen, der früher dem Ins.-Regt. 177, zuletzt dem Jnf.-Regt. 108 angehörte. — Ferner verstarb hier gestern im 68. Lebensjahre der Maurer meister Paul Stephan Pietzsch, Seniorchef der Firma Paul Pietzsch L Löhne. Er war eine in Sängcrkrcisen sehr bekannte und geschätzte Persönlichkeit. — Gegen eine Hcraufscstung »er Altersgrenze. Dem Landtag ist eine Eingabe des Landcsbundcs Sachsen des Deutschen Beamtenbundes zugegangen, die zu der Regie rungsvorlage über Heraufsetzung der Altersgrenze 5er Be amten Stellung nimmt und den Landtag bittet, die Vor lage abzulehnen, da durch das Gesetz nicht annähernd die von der Regierung erwarteten Ersparnisse erzielt wür den und die Beamten im Alter von über 65 Jahren nicht mehr voll leistungsfähig seien. — Bismarckseier heute abend 8 Uhr im vereinshau», Zinzcndorfstraße. Wir verweisen nochmals auf dies« vom Alldeulschen verband zugleich für die Bereinigten Vaterlän dischen Verbände Dresdens veranstaltete Feier <zu der auch die Dtutlchnationale Volkspartei eingeladen ist». Die Gedenkrede hält Dr. Bang. — Redeverbot sür den Nationalsozialisten Hüttmann. Kürzlich sprach in den „Blumcnsälen" der nationalsozialistische Bremer Bürgerschastsabgcordnete Hüttmann. Aus Grund der vom Teutschnationalen Arbeiterbnnd in TrcSden herauS- gegcbenen Broschüre „Vom Hakenkreuz zum Sow jetstern" wandte er sich in schärfster Weise gegen die Tcutschnationale volkspartet und schreckte auch nicht davor zurück, die sozialdemokratischen Verleumdungen über den v»awt>* rs. Mürz 1«0 frühere« Kaiser «ud d«u Kronprinzen aufzuttschen. »us Grund d«A Bericht» der Ort»grupp« Dre»den der National, soetattße« hat nunmehr hteRetchAvartetleltuua gegen Hütttnau« «tu Reßenerbnt'far Deutschland >,» Oesterreich mit >«»nahm, Bremen» erlasse«. — Di« Bedeut««« der Zwtngeelottert«. In jahrelang»!, mühevoller Arbeit, mit große» geldlichen Opfern Le» Reu»»:», de» sächsischen Staate», der Stadt Dresden und unter Vc tätig»«« aller derer, dt« an dem Gelingen der Zwinger- lotterten «ithalfen. Ist nunmehr vier Fünftel de» Wunde, baue» für die nächsten Generattonen gerettet. Jetzt, lm letzten Jahr der Bollendun«, wird der Abschluß der Arbeit durch die schwer« Ftnanzkrtsr »lützltch wieder ln wette Ferne geruä- Da bekommen die Zmtngerlotterten doppelt« Bede» tun«. Gt« wollen de« verantwortltchen Stellen zuruic» Nicht locker lasse«, da» Werk muß vollende, werden, wenn der erwartete Strom der Fremden zur Internationalen Hugt«n«-Au»stellung tm Mat nach Dresden kommt, muß der Zwinger — dte „Gute Stube" von Dresden - doch aufgeräumt sein und «inen guten Eindruck hinterlaiien. Dazu kann jeder mtthelken, der Zwingerlose kaust. Tie Ziehung der v. Zwingerlotterte ist bestimmt am 12. und 14. April. Lose zu 1 Mark sind bei allen Kollekteuren er- hältltch. — Letzter Ans»««. Die Sanitätsabteilung der Feuer- wehr wurde am Montag vormittag 11 Uhr nach HanS-Sachs. Straße 7. um l5L5 Uhr nach Mathtldcnstraße 6 und um 18H0 Uhr nach einer Wohnung Am Anger in Dresden-Relä zn Gauerstofshilfeletstnngen gerufen. Im ersten Falle handelte es sich um einen 64 Jahre alten Schlosser, der durch Einatmen von Leuchtgas freiwillig aus dem Leben geschieden war. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Die zweite Hilfeleistung betraf eine 49jährigc Hau«, ange st eilte und im dritten Falle handelte es sich um eine lttjährtge Schülerin, die ebenfalls durch Einatmen von LeiichtgaS au» dem Leben gehen wollten. Beide konnte» unter Anwendung des SauerstofsapparatcS ins Leben zurück- gernsen werden und wurden der Heil- und Pfleganstalt ,n- geführt. Lächle einmal am Lage! Den ganzen Tag über hat man sich abgerackert in un- rubvoller Arbeit, hat hier mal die Geduld, dort sogar die Nerven „verloren", und daS Gesicht ist wett davon entfernt, ein gewinnendes Lächeln auszuzeigcn. Geht man aber zu dem Blumentisch, oder pflegt man „die" Hyazinthe, lüstet etwa ihr HUtchen, ob sie schon barhaupt bleiben bars, dann verwandeln sich im Augenblick Herrn oder Frau Griesgram« Züge. Man kann Blumen nur mit der gesammelten Ruhe eines friedvollen Wesens pflegen. Sonst gießt man da ein bißchen zu viel, da ein bißchen zu wenig, vergißt dte Eigen- art der Durstigen und dte der Genügsamen. Diese Sr- sahrung hat schon mancher gemacht und mußte sich dazu be quemen. nur mit Hingabe an die Blumenpslege hcranzugehen. Wenn man also den Blumen ein freundliches Gesicht macht, bann fängt man nur mit der Erziehung zur Freund lichkeit und zur inneren Ruhe an, die nach kurzer Zeit auch anderen „Pfleglingen" im -Heim zugute kommen. Es ist wie eine SelbstsuggesttonSkur: „Ich werde jeden Tag freund licher und ruhiger!" Zwar sagt man es sich nicht selbst vor. sondern man hat die Pflanzen auf dem Blumenfenster al« hilfsbereite Terzte gegen Mißmut zugezogen, dte einen ohne Honorar behandeln. Jeder, auch der un» am idealsten erscheinende Berus Hai seine untergeordneten Arbeiten, die sich in ewiger Folge wiederholen und uns langweilig werben. Weiß Gottl Aber was hilft es? Unsere Nerven werden von Tag zu Tag emp findlicher und unlustiger, wenn wir sie nicht sest an der Kandare unseres guten Willens halten. Um das löcherige Nervennetz auSzuflicken, dazu hilft zu ihrem bescheidenen Teile irgendeine Liebhaberei — auch die Blumenpslege. Jedes freundliche Lächeln, das einer eben erblühenden Pflege knospe gegönnt wird, wirkt wie eine Arznei noch stundenlang in uns nach... GtnvruLh io»eloynung sü» Wtoderbeschaü»», I lln I-Hler Nacht ward« t» m»ki» Londeraurftellima KöiNa-Ecor»» Allee I elnoebroch«» und »eben andern Gott»««» Stabt- ». Silber war«» tKaastr»atiau»a«sch«»ta» 1 Naaavl. VefteeNkakte». Kt<ch» »ab Abaadbrat-BestaeN« aabft aNa» tzabahSr Nie »2 Barl»»«» «»stodlen. Dt« Kltnaen «rin«r Solinarr Beste», Snd aesteinoeN. SRLZiHeNS, Dresden / Solingen. Hanoi,«schLst »»r BSH»ttz,«ff« 8. Dr»»d«n«Str»ftabt. hörte man neben ernsten Werken auch solche, deren fröhliche Stimmung dem Zweck der religiösen Lobpreisung diente- In dieser Hinsicht erfreuten besonders einige Ouartettsätze von Mozart. Dte Hauptcindrücke vermittelte der irisch singende, gut geschulte Chor mit Werken von Palmer und Ucbermasier, vor allem aber mit dem eindrucksvollen Chorgesang „Ost brauset das Leid" non Häusler. Unter den solistischcn Dar bietungen sei ein Tenor besonder» hervorgehoben, der eine Handel-Arie mit schönem, ernstem Ausdruck sang, ferner ein Cellist, der ein Adagio von Bach klangvoll spielte. Ein Posaunenchor hatte die Feier wirkungsvoll eingeleitet. Tie ungenannten Mttwirkenüen durften des Dankes der Hörer ge miß sein, dte den Raum bis auf den letzten Platz füllten und mit Andacht den Vorträgen folgten. —>t—. r* Konzert des Chorvereins Liederhallc. Ein ganzer Abend Mendelssohn ist heut« fast schon eine gewogte Sache, chorerzichcriich ober von großem Wert. Nicht nur, daß die wohllautende Melodik und Harmonik den Singenden von vornherein Freude machen, die Stimmen haben auch Gelegen heit. an nicht zu schwierigen Ausgaben ihre Unabhängigkeit voneinander und die dafür unerläßliche Reinheit nnd rhythmische Genauigkeit zu erproben. Wenn dann der Chor leiter. wie das Kurt Schöne aufs beste vermag, auch auf gute Tonbildung und Abtönung hält, so ergibt sich sür AuS- führende und Zuhörende die gleiche Besriedigung. Elf der schönsten gemischten und Mannerchöre kamen, von geringen Trübungen der Intonation abgesehen, voll zu ihrem Recht. Höchstens, daß man. wie in der Perle der Mendelssohuschen Chöre, dem .Lagdlted". mitunter ein volles, letbenschastlicheS AussichherauSgeben vermißte. Als Pianist, nur etwas zu kräftig, bewährte sich Kurt Schöne in dem C-Moll-Trio, dem Theo Bauer und Rudolf Krattna ihre reife Künstlerschaft liehen. Ter veretnshaussaal war stark besetzt, «in Beweis, welcher Sympathien sich der stattliche, fleißige Chor erfreut. —ek— s Uraufführung im weimerer Deufschen National, theater. Der Dichter. Historiker und Philosoph Carl Leyst hat bereits mit mehreren Dramen <„Tanton", „Kon sulat", „Nürnberch um 1522"j erfolgreiche Uraufführungen tu Nürnberg, Dresden und Halle erlebt. Das ln Weimar uraufgesührte Schauspiel „Aspern" in vter Akten ist ein Resultat gründlichster Forschungsarbeit, das sich für den Verfasser aus seinem Werk: „Dte historisch« Wirklichkeit von 1790 bis 1818" ergibt. In den Mittelpunkt des dramatischen Geschehens stellt der Dichter die Phtladrlphen-Verschwörung gegen den großen Napoleon und gegen alle Feind« des Frieden» der Völker. Das Stück zeigt Weltgeschichte und Zufälle tn einem neuen Lichte, enthüllt die Abhängigkeit de» großen, aber epileptischen Napoleon von seine, Marschällen. die Krtto« um ihrer hohen Gage willen führen, dt« Intrige» eine» Metternich, di« superkluge Eiufalt de» österrelchllchen Herrscher», dt« Lieh« des österreichische» Generalismu» Erz- Herzog Karl zu seinem Volk«, woraus «» dem Verfasser wohl am messten ankam. DaS ganze Stück ist gekonnt, aus wich- tigste dramatische Linien und Zusammenhänge gestellt und ergibt eine wirkliche dramatische Dichtung. In den ersten drei Akten, welche am Hose des Habsburgers Franz H. und bei Napoleon spielen, ergibt sich weiterhin eine starke Szenen- technik und ein knapper, flüssiger Dialog, vereinzelte Szenen, so z. B. die Unterredung Napoleons mit Oudet, dem philadelphischcn Führer, die Metternich-Szene, sind außer ordentlich gelungen und von starker dramatischer Wucht. Der letzte Akt, nach der Schlacht bei Aspern, ist keineswegs mehr so einheitlich und fällt handlungstechnisch ab, was auch künstlerisch nicht durch die Parallele aus die moderne Ge schichte ans der Welt geschasst werden kann. Bestimmt ist aber dem Sechsundscchzigjährigcn eine nicht nur starke theatralische Arbeit geglückt, sondern auch der Wurf einer blutmarmen gedankenreichen Dichtung. — Besonders aner kannt sei, daß der Generalintendant Dr. Franz Ulbrtch sich die Uraufführung dieses interessanten Werkes sür Weimar sicherte, dazu aber auch die Uraufführung tn einer streng disziplinierten, aus Tempo gearbeiteten, stilvollen Inszenierung von 2!4 Stunden Dauer herausbrachte. So mit ergab sich ein starker und künstlerisch hochwertiger Theaterabend, dem reicher Beifall des Weimarer Publikums und zahlreicher Gäste ans ganz Deutschland zuteil wurde, für den der Autor, der Regisseur und die durchweg guten Darsteller oftmals aus der Bühne erscheinen konnten. s Zu de« «orsällen bei der Ausführung der Neunte, Sinfonie i, Prag, wo sich einige Sänger weigerten, tn deutscher Sprache zu singen, meldet unsere Berliner Schrtft- lettung: Der Generalintendant der preußischen Staats- theater in Berlin hat die Kammersängerin Novodna, die dem Ensemble der preußischen StaatStheatcr angehürt. vom Dienst suspendiert. Die Novodna hat sich bekanntlich an- läßlich der vom Deutschen Mannergesangverein veranstalte ten Aufführung der Neunten Sinfonie in Prag geweigert, die Gesangsterte deutsch zu singen. Der Generalintendant wird dte Angelegenheit untersuchen. ES dürste sich sehr bald Herausstellen, daß eine Vertrag»,>er- längerung bet der Sängerin nicht tn Frage kommt. Der Sänger Riabes, der bei der Angelegenheit sich unrühmlich tn Prag hervortat, dürfte wohl kaum noch Aussichten der Weiterbeschäftigung tm Deutschen Reiche haben. f Sagenbeschränkung sür Gastspiele nicht sittenwidrig. Dte Nichtigkeitsklage, mit der 24 prominente Künst ler der Opernbiihnen, darunter Michael Bohnen. Schlnsnus. Richard Tauber. Barbara Kemp, Mafalda Salvatini und andere, dte vom Deutschen Bühnenverrtn festgesetzte Gagen- beschränkuna für Gastspiel« auf höchsten» 1000 Mark pro Abend angefochten haben, ist vom Reichsgericht endgültig abgewteseu worden. Da« Retch»gericht hat sich der Be- grünbuna der Kammergertcht» angeschlossev, tn der gesagt wird, dag der Gvetheverein mit seinen Maßnahmen lediglich bezweckt üaLe, den notletdendeu deutsch«» Opernbühnen tn ihrer schwierigen Lag« durch Beschränk»»« der Gpitzeugage» zu helfen. Da» sei ei» »urchau» erlauoter Vertragszweck, und die Stttenwidrigkeit der Höchstgagenklauscl sei daher zn verneinen. 7 Manuskripte zeitgenössischer Dichter. Die Prevßi sche Staatsbibliothek in Berlin hat am „Tage der Buches" eine Manuskript-Aus st ellung eröffnet, die bis zum 5. April gezeigt wird. Sic umfaßt über 150 Manu skripte lebender deutscher Autoren, die Roda Roda im Auf träge deS SchutzverbondeS deutscher Schriftsteller zusammcn- gebracht hat. Nach Beendigung der Ausstellung sollen die Manuskripte zugunsten des Schutzverbandes vcrstctger, werden. Der Seransgeber der „Musik" 60 Jahre alt. Bernhard Schuster, der Hauptschriftleitcr der bekannten Zeitschrift „Tie Musik", wird am 26. März 60 Jahre alt. In Berlin ge- be reu, studierte er dort bei Ludwig Gcntz daS Bioltnspicl, bei Georg Stolzenberg und Liedwig Bußler Theorie und Kom position und ließ sich von Wilhelm Wegener auf die Kapcll- metstcrlaufbahn vorbereiten. Von 1893 bis 1899 war er als Dirigent tätig, begründete aber im Jahre 1901 im Verlag non Schuster 8: Löffler zu Berlin die Zeitschrift „Die Musik". Unter seiner Hauptschristleitung hat sich diese vornehme Revue, die er — mit Ausnahme einer durch den Krieg herbei- geführtcn mehrsährtgen Unterbrechung — noch beute heraus- gibt, die unabhängig« Art und die Werthöhe ihrer Beiträge, dte sie gleich bei ihrer Gründung hatte, bewahrt. Bernhard Schuster ist neben seinem Schristleiteramte mich als Tonsctzer erfolgreich hervvrgetreten. s* Neuer Direktor einer thüringischen Hochschule. AIS Nachfolger von Professor Bartning wurde Professor Schulze, Naumburg, vom KultnSmintsterinm als Direktor für die thüringische Hochschule für Handwerk und Bau kunst in Weimar berufen. s* Der Religionshistoriker Edvard Lehmann s. Ter Reltgtonshistorikrr Professor Tr. theol. et phil. Edvard Lehmann ist in Kopenhagen tm Alter von 87 Jahren ge storben. Der verstorbene war von 1000 bis iOlO Dozent siir ReltgtonSgeschichte a» der Kopcnhagencr Universität, von lNlN bis 1913 Professor für Rcltgtonsgeschichte an der Berliner Universität un- von 1013 an Professor an der Universität Lund in Schweden. s Dte erste ßentsch« BolkShochschnl« in Amerika. Der deut- schen Zentrale in Amerika ist es gelungen, mit Unterstützung der Schulbehörde» tn Cleveland die erste öiientltibi deutsche Volkshochschule t» de» vereinigten Staaten ins Leben zu rufe». Es finden jetzt einmal tn der Woche Volksbochscbul- knrs« tn deutscher Sprache statt. Es ist dte» die erste Ein- richtuna dieser Art tensett« des Atlantischen Ozeans. k Wieder Dentschnnterricht in Australien. Die Regicrung von Südaustralien bat den Dentschnnterricht, der seit lM durch Weltkrtegsbesttmmimg verboten war. wieder gestattet Nach der Neuregelung ist neben vier Stunden cnglisck>en Unterricht» «tn« fünft« Stund« sür den Unterricht in emer Fremdsprache fretgegeden. Dies« Sprach« »Irt
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