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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.03.1930
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19300325017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930032501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930032501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-03
- Tag 1930-03-25
-
Monat
1930-03
-
Jahr
1930
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.03.1930
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f »Dreier rlachrlchtea Vi-«t-g. ». «SrzMo Das Agrirkemeremiß m dem M»«« linisler «eetettto» sein Weo«e««m Berlin, 34. Mär». In der Montagösitzung de» Reichstags wurde ohne Debatte in »weiter und dritter Beratung die Novrll« »um Hupothekenbankaesetz angenommen. Dnrch diese Vorlage werden einige in der Inflationszeit auf»«hob«ne Bestimmungen wieder hergestellt. ES folgt die »ivette Beratung der Borlage, wonach das R e i ch s e n t s ch ä d t g u n g s a »«t am ül. Mär» lllliv auf gelöst wird, und seine Ausgaben ans die Restverwaltung für Reichsausgaben übergeben. Nach kur»en Ausführungen wird die Borlagc gegen Dcutschnaltonale. Kommunisten und Nationalsozialisten in zweiter und dritter Beratung an genommen. Der Gesetzentwurf über die weitere Hinausschiebung der Bindung der Länder und Gemeinden an die RetchSeinheitS- werte geht an den SteiierciuSschiift. Die Einsprüche der Abgeordneten Dreher fNat.-Soz.l und Dr. Goebbels sNat.-Soz.s gegen ihre AuSweisnng aus der Sitzung vom 13. Mär» werden gegen die Stimmen der Nationalsozialisten und Kommunisten z n r ü ck g e w t e s e n. Es folgt die erste Beratung der Anträge auf Erhöhung von Agrarzüllcn. Ab». Hitrnl« sKomm.t bezeichnet die Anträge als Len Ver such einer neuen unerhörten Betastung de- arbeitenden Volke». Die Sozialdemokratie habe sich an di« Spitze der Zollmucherer gestellt. 2lbg. Schiele (D.-N.) begründet Anträge, die in ihren Zollsätzen wesentlich über die Anträge der Regierungsparteien hinausgehen. Gleich, lautende Anträge sind auch von der Eliristltch-Nationalrn und von der Deutschen Bauernpartei gestellt worden. Die Kvmproniißa»träge der Regierungsparteien bezeichnet Abg. Schiele als ganz unzulänglich. Der LandwtrtschaftS- minister habe sicherlich den besten Willen, aber die Regierungskoalition berücksichtige nicht die himmel schreiende Not der deutschen Landwirtschaft. Der deutsche Landwirt, der in eine Pariastellung hinabgedrückt ist. wird geradezu zur Auswanderung gezwungen, weil ihm sein Produkt nicht bezahlt wird. Im Zusammenhang damit droht eine schwere Erschütterung de- Real- l r c d i t S. Aus den überseeischen Ländern werden lll Millionen Tonnen überschüssigen Weizens nach Deutsch, land gedrängt. Dagegen kann die deutsche Landwirtschaft nicht geschützt werden mit halben Masinahmen wie den vorliegenden Kompromiß- anträgen. Wenn die Zollmaßnahinen so gcliandhabt werden, bah sür Roggen und Weizen die Preise von 2,30 Mark und 2,00 Mark erreicht werden, dann machen wir mit. Nur ganze Mah- nahinen können Helsen. Im Lande erwartet man jetzt die Er füllung der Forderungen, die Reichspräsident v. Hlndcnburq in seinem Briese sür die Landwirtschaft ausgestellt hat. Wenn diese Hoffnung sich nicht erfüllt, dann wird alle Besonnenheit der Führer nicht verhindern können, daß die schwarzen Jahnen rauschen »nd ein neuer Bauernkrieg auobricht gegen den eigenen Staat. Ein Recht der Verbraucherschaft aus die Weltmarktpreise kann nicht anerkannt werden von einer vcrantwortungö» bewußten Staatspolitik, die den sozialen Ausgleich schassen soll. Relchsernährvngrminifler Dr. Dietrich: Ich hatte kaum damit gerechnet, dah die Anträge der Re gierungsparteien auf der rechten Seite restlos in allen Einzel heiten Anerkennung finden würden. Das Roggcnproblcm steh! ja auch systematisch im Vordergründe, aber es kann nicht allein ausschlaggebend sein. Die Statistik ergibt, dah der Einfuhrüberschuß bei Vtehprodukten doppelt so groß ist. als bei Körnerfrüchten. Wir müssen von dieser Ein fuhr abkommen. Wir dürfen deshalb auch nicht mit einer Handbeivegnng die Eimvände derjenigen abtun. die es kür gefährlich Hallen, wenn ihnen die Futtermittel vc r - teuerr werden. Das Roggcnproblcm ist entscheidend nicht sür die ganze deutsche Landwirtschast, wohl aber für Len deutschen Osten. Die bisherigen Stützungsaktionen für den Roggcnpreis haben deshalb keinen Erfolg gehabt, weil der Roggenüber- »s tst doch schamlos! -DVI,«Präsident «fier erteilt dl adasch «4q«ii OrbnungSBis.j Beim Roggen kann «in »her Zo> ulcht ein« Preissteigerung über »as jetzige schütz ««tt über St« Zahlen hinauSging. St« ««» zuerst »annt worben »are». Bei« Veite« haben mir «»reicht, Satz da» Absinke,i der Preis« an! hem Weltmarkt st«be». bi» achtmal stärker war alt in DenlschkanS. 1«bg. IsgSasch sttomm.l: Das geben Sic zu. ' ' ' ... *etlt bo» Abz. noch j, .. , ^ , Niveau wirk««. Vir wollen nur err«tck>«n."daß der Pr«iS nicht noch weltcr absackt. Mit Pol«» stabe« wt< «ine Vereinbar«»!, gegen U n t e r b t e t u n gavgeschlossctt, mit Russland war das leider noch nicht mSglich. Gegen Sie Gefahr eines 'Weizen-Dumpings können »vir unS nur durch gleite »di Zölle schützen, die der Preisentwicklung angepapt werden. Bei der Gerste können wir den Zeitpunkt sür Sie Inkrast- sctrung unserer Maßnahme« nicht angebcn. weil sonst wieder die Borversorgung einsetzcn würde. Das Mai«.Problem liegt recht kompliziert. Ich bin kein Freund von GtaatSmonopolrn, und große Wirtschaft», kreise sind der Zwangswirtschaft abgeneigt, t>» vorliegende,, Falle müffen solche Bedenken aber znrttckgestellt werden, weil das Gesämtivohl eine Regelung Im Sinne des Mais- nionopols erfordert. Das Verhältnis der Mehlzülle zu den Gelrctdczöllc» scheint in dem Antrag der Regierungsparteien richtig gesunden zu sein. Bet den Schweinen liegt die gröhte Gefahr nicht in der ausländischen Konkurrenz, sondern in der Entwickln»» der inneren Produktion. Die Auslandskonkurrenz bedeute, aber eine grohe Gefahr für unsere Eier- und Geflügel. Produktion. In der Erhöhung der Wcizcnprcisc sehe ich keine Gefahr. Wären wir ein Volk von Idealisten, so würden wir vom Meizenbrot zum Roggenbrot übergehen. Wir imiiicn dem Ruggcnproblem dadurch zu Leibe gehen, das, wir de» Verbraucher auSläiidischer Futtermittel nötige», ein gewisses Quantum inländischer Futtermittel mit zu verbrauchen. Wir wollen dahin kommen, dah wir die Futtermitlelzöllc nicht unr lierabsetzeu, sondern schließlich ganz aushedcn können, ohne Schädigung der gesamten Landwirtschast. Dazu soll die Kombination von Roggen-, Gersten- und Weizenwirtschast bienen. . Alle agrarwirtschaftltchcn Fragen bedürfen einer schnellen Erledigung. Ich wäre sehr dankbar, wenn der Reichstag so viel Zutrauen zu uns hätte, daß er uns eine gewisse Bewegungsfrethett gibt. Beim Vermahlungszwang hat es wegen ungenügender Kontrolle vielleicht Enttäuschungen ge geben, aber beim Weizen und beim Zucker haben sich unsere bisherigen Maßnahmen zweifellos bewährt. Ich hoffe, daß die von den Regierungsparteien vorgeschlagcnen Maßnahmen schnell durchgesilhrt werden, vor allem auch im Interesse des deutschen Ostens. Angenommen werben dann auch mit den Stimmen der Regierungsparteien, der Wirtschastspartei «nd eines Teiles der Rechten die Zolländerungen bei Gerste» Malz, Kartosscln, Mehl und Kleie sowie Zncker. Mit großer Mehrheit wird auch dem Maismonopol zugestimmt. Schließlich wird ein Antrag der Regierungsparteien an genommen, wonach bei vor dem 5. März 1980 im Inland geschlossenen LicferungSverträgcn über verzollten Kaffee und Tee der Verkäufer berechtigt tst, von dem Käufer Ersatz des Zollunterschiedes sür die nach dem Inkrafttreten der Zoll- erhöhung gelieferte Ware zu beanspruchen. Damit war die zweite Lesung deS Agrarpro- grammS beendet. Das HauS vertagt sich aus Diens tag nachmittag 3 Uhr. Auf der Tagesordnung stehen die dritte Lesung des Agrarprogramms und -er Nachtragsetat für 1929. Reue Sollanträoe Berlin, 24. Mär». Die deutfchnationale NeichStagssraktlan scmie die Ehristlichnationalen und die Deutschen Bauern haben im Reichstage gleichlautende Anträge eingebracht, die Zvll- sragen auf den verschiedensten Gebieten und andere Maß nahmen zugunsten der Landwirtschaft behandeln. Ter Bci- mahlungSzivang von Roggen zum Wetzen soll etngeführl wer den und Vis zu 30 Prozent betragen. Tic Roggen- aiismahlungSquoie soll bis ans 60 Prozent beschränkt werden. Die Rcichsrcgicrung soll weiter ermächtigt werden, den Zeitz satz sür Schweine und Sckuveiilcsleisch so fcstzusetzen, daß ein IahrcSdurchschnittSvreiS von 75 Mark für den Zentner SchweinclebcnSgeivtcht sichcrgcstcllt wird. Die ZwischcnMe sür Speck und Schmalz sollen aufgehoben werden. Ferner wird verlangt die Wiederinkraftsetzung des 8 12 des Fleisch- beichaiigeselzcs, Aushebung deS zollfreien Gefrierfleisch fvniingcnis und Einbeziehnng von Rindern und Rindfleisch!n das Einfuhrscheinsnstcm. »tr. 142 Sette 2 bandet». Auch hier soll der Gtlberstretfen darin bestehe«» daß die frühere Passivität unserer Handelsbilanz jetzt im Februar bereits einer Aktivität von 200 Millionen gewichen ist. Nun wissen wir alle, daß unser wirtschaftliches Schicksal in den nächsten Jahre» von -er Erzielung eine» möglichst großen Ausfuhrüberschusses abhängt. Nur so vermögen wir ja unseren Tribut, und ZiiiSverpflichtungen nachzukommen. Allein bei einem näheren Vergleich mit den Zahlen der Vor» sahrc ergibt sich, daß ble Aktivität unseres Außenhandel» eine irnge riiche ist. Sie beruht nicht eliva aus «iner Steigerung des Wertes unserer Ausfuhr, sondern allein auf einem starken Rückgang der R v h st o fs c i n f u h r. Da wir ein rohstoffarmes Land sind, ist das ein deutliches Zeichen für das Daniederltegen aller Wirtschaftszweige, die auf diese Rohstoffe angewiesen sind. Sobald unsere Wirtschaft wieder in Gang konnnk. würde die Rvhstofseinsuhr wieder anwachsen und die Aktivität unserer Handelsbilanz wäre dahin. Zahlen beweise». l!>28 betrug tm Monatsdurchschnitt die Etnsiihr I 15 Milliarden. 1V29 t.l2 Milliarde», iin Januar 1930 l,03 und i in Fel> rna r n n r noch 0, üü M i I l i a r d e n. Und hieraus erklär! sich die Aktivität unserer Handelsbilanz. Ein Rückgang der Einiiiln wäre natürlich zu begrüßen, wenn er aus -er verniehrlen Selbsterzeugung von Nahrungsmitteln beruhen wurde. Das ist aber, wie die katastrophale Lage unserer Landwirte, die vergeblich ihre Vorräte abstoße» »lochten, beweist, nicht der Fall. Die Einfuhr ausländischer Nahrungsmittel und Fertigsabrikate ist leider nahezu stabil geblieben. Abgenvniine» bat also allein die Einfuhr der Rvh- und Hilissrorfe snr unsere Fcrligwareiiinduslrie. Wen» sich die Ausfuhr trotzdem behauptet hat, so tst auch da» nicht als ein »nbedingier Erfolg zu werte». Denn sie beruht in erster Linie aus einer erzwungenen Räumung der Lager der Industrie, diktiert von dem Bestreben, eingefrorene Be- trtebskapitaliei, in Anbetracht der hohen Zinsen auch unter Verlusten wieder flüssig zu machen Unsere gegenwärtige aktive Handelsbilanz ist kein Zeichen des Ausstieges. Sie ist eber ein Ausverkauf unter Verlust von Wirtschaitssnbstanz. „Aktive Auspowerung", wie es der deinokralische Wirtschafte, Politiker Dr. Lewinsohn genannt hat. Selbstverständlich liegt es u»S fern, schwarz zu malen. Aber mir halten eS snr unsere Pflicht, vor einer falschen Ans legnng gewisser Snmvtome unserer Wirtscbastsenlwicklnng zu warnen. Den enücheidende» Antrieb kann unsere Wirtschaft nur bekommen durch eine zähe Sparpolitik, die ins besondere bei der Ausgabe ns eite der Etats der öffentlichen Körperschaften cinzusetzen hat. Reichs- slnanzininiiter Mvldcniiauer hat ja ans dem Parteitag der Deutschen Vollsparcci die Wichtigkeit der Ausgaben- und der Steuersenkung anerkannt. Er ist jedvch der Ansicht, »nd wir stimmen ihm darin gewiß zu. die S a u i e r u n g der Reichs- ka s s e sei die vordringlichste Aufgabe. Trotzdem darf nicht ver gessen werden, daß 'ich die Lage unserer Wirlscbasi in den letz te» Monaten durch Enttäuschung über die cndlvseVertagiing der Steuersenkung und darüber hinaus durch neue Belastungen der Produktion zu einer schweren Vertrauenskrise ausgebildet hat. Hier gilt es alle Kräfte einzusetzen. Eine energische Svarpolitik des Reiches kann viel zur Hebung deS gesunkenen Mutes beitragen. Die Sozialdemokratie wird cs sich insbesondere überlegen müssen, daß in unserer gegen- wärtiaen Lage nur eine pflegliche Behandlung der Wirtschaft das Vertrauen des Auslandes unS erhält. Gerade die Linke bat zur Beseitigung der Erwerbslosigkeit gni die Notwendig keit des Zustromes ausländischen Kapitals hingeivieseu. Es iü sicher richtig, daß wir aus absehbare Zeit ans ausländische KapitalShtlfe cnigewiesen sind. Wie nötig es aber zu diesem Zwecke ist. unsere Wirtschaft pfleglich zu behandeln, lehrt ein schlagendes Beispiel auS jüngster Zeit. Die Stadt Ehem- »itz stand dicht vor der Aufnahme einer Amerikaanleihe im Velraae von 1 Million Dollar. Als jedvch die L i q u i d a t i o n der Hartmannwerke offenbar wurde, scheiterten die Verhandlungen in letzter Minute. Was müssen wir daran? lernen? Doch das eine, daß nur eine gesunde Wirtschaft die Voraussetzung sür die Gewährung ausländischer Kredite auch an öffentliche Körperschaften gibt. Helfen «vir also unserer Wirtschaft durch eine energische Sparpolitik, dann schassen wir Vertrauen nach tune» und außen, dann kommt der Tag, an dem der so oft gesichtete Silberstrcifen sich nicht mehr als Trugbild erweist. Aue Tariferhöhung -er Reichsbahn Berlin, 21. März. Der Arbeitsausschuß des VerivaltnngS- ratcs der Deutsche» ReichSbabngciellichast hat heute getagt, ohne bisher über das Ergebnis seiner Verhandlungen eine Mitteilung z» verbreiten. Es iü möglich, daß sich die Ver handlungen vis zum Mittwoch hinzichen werden. Der Ver- waltungsrat dürste sich dahin einigen, daß zunächst eine Tariferhöhung bei den Gütertarifen „vrgcnom- nreil wird. Wie cs heißt, will sich das Reichsverkehrs- nr t n i st e r i n m jedoch gegen eine solche Tariferhöhung ab lehnend ansivrechen, weil eS eine Steigerung der Eiseii- bahntarife im gegenwärtigen Zeitpunkt für nicht tragbar erachtet. Man weist auch darauf hin, daß -aS Ministerium mit einer solchen LteUuiianalime «ich auch in llebercinstimmung mit den breiten Kreiicn der Wirtschaft befinden wurde, die in einer Verteuern»» des Güterverkehrs eine neue Belastung er sehen müßte. Es hat also den Anschein, als ob die Tarif- erhöhiingswnnschc der Reichsbahn nicht d n r ch d r t n g c n werden. Schaffung eines Benzinmonopols? Berlin, 24. März. Ans Grund von Pressemeldungen hat Alle dentschnationale ReictzstagSfraktion folgende Anfrage cin- gevractN: Die Prelle berichtet über Verhandlungen, die die Reichsregierung mit ausländischen E r ü ü l k o n z e r n e n über Schäftung eines dieien Kvnzerncn gegen Gewährung eines Darlehns von 1 Milliarde Mark auszulieserndcn B c » z i n m o n o p o l S führt. Die außerordentlichen Ge fahren. die aus Verhandlungen dieser Art sür den in ländischen Verbraucher, besonders aus dem Gebiete des Aulo- mobtlvcrkehrS, und für den inländischen Handel entstehen würden, sowie ferner in Rücksicht ans die unserer Auslassung nach wenig würdige Rolle, die das Reich bei Ver handlungen solcher Art spielen würde, fragen wir die Reichs- regiernng: Entsprechen die P r c j s c n a ch r i ch t e » der Wahrheit? Albert Thomas in Berlin Berlin, 24. März. Ter Direktor des Internationalen Arbeitsamts Albert Thomas, der sich zur Zeit in Berlin ans- hält und am Svnnabcnd, dem 29. März, aus Einladung des Komitees sür internationale Aussprache im Reichstag einen Vorirag über das Thema „Zehn Jahre internationalen Lebens" halten wird, ist heute vom Reichsarbeilsministcr Wisiell im Beisein des Staatssekretärs Dr. Gcib empfangen worden. Dr. Külz Borslan-smitglie- -es Deutschen Sta-tetages Berlin. 24. März. <Eig. Drahtnicldung.s Der frühere Dresdner Bürgermeister und ReichSiiinenminister a. D. Dr. Külz ist zum Mitglied des Vorstandes des Deutschen Städte tages gewühlt worden. Diele Wahl ist deshalb bemerkens wert, weil der Städtetag bekanntlich jetzt das Problem einer R e i ch s st ä d t e o r d » » u g ausgerollt hat und Dr. Külz der Verfasser zweier deutscher Städteordnungen tst. Für die Leipziger Messe. Von de» RcichötagSabgeorb- netcn Schneider, Berlin, und Tr. K ü l z ist im Reichstag ein Antrag aus Wtedereinseynttg der vom HauShaltauöjchuß saeftrichenen 4txio«o Mark zur Au-lan-spropagandk jur die Leipziger Mess« etagLsanqen. Die Beschlüsse Berlin, 24. März. <Eig. Drahtmcldung.s Der Reichs rat hielt heute eine Vollsitzung ab, in der zunächst der Not etat sür 1930 angenommen wurde. Der Notetat ermäch tigt die Reichsregierung, in der Zeit vom 1. April 1930 bis 30. Juni 1930 die zur Aufrcchtcrhaltung der RcichSverival- tnng oder zur Erfüllung der Ausgaben und der rechtlichen Verpflichtungen des Reiches notwendigen Ausgaben zu leisten. Hierfür wird ein Viertel der für 1929 bewilligte» Beträge zur Verfügung gestellt. Als Sondcrcinlage bei der Bank für internationalen Zahlungsausgleich können bis z» mo Millionen Mark geleistet werden. Der Reick»-rnt befaßte sich dann mit dem Gesetzentwurf zur Vorbereitung der F i n a n z r e s o r m, der mit 50 gegen l3 Stimmen von Bayern und Thüringen bei drei Enthaltungen von Ostpreußen. Brandenburg und Pommern angenommen wurde. Der Entwurf enthält drei Artikel. Der erste behandelt die Sicherheit der Arbeits losenversicherung nnd ermächtigt den Vorstand der RctchS- anstalt, die Beiträge bis aus 4 7« zu erhöhen und der NeichS- regierung Vorschläge zur Reform der Arbeitslosenversiche rung zu unterbreiten. Wetter bestimmt die Vorlage, daß der Reichsaustalt als Notslock sür 1930 50 Millionen aus der I n d u st r i c - A u s b r i n g » n g s u m l a g e und bis zu 30 Millionen aus dem 1425 Millionen übersteigenden Lohlisteneraiiskommen zuzustthrcn sind. Nach den Beschlüssen des Rcichsrates wird der Flnanzminister bcanstragt, mit dem Rcichssparkommissar ein langfristiges Sparprogramm aufzustellcn, das die Grundlage für eine Steuersenkung schasst und namentlich auch eine Senkung der fortdauernden Ausgaben von 1931 ab gewährleistet. Von den Ausgaben des ordentlichen Haus haltes 1030 sollen 1931 m i n d c st c n s 6 0 9 Million«: n etngesvart werden, die für Steuersenkungen zu ver wenden sind. Snlervellation veven Geverinv Berlin. 24. März. Im Rctchbtag hat die dentschnationale Fraktion eine Interpellation etngebracht, in der auSgesührt wird, daß Retchsinnrnintnlstcr Levering in seinem Kampf gegen die thüringische Regierung sich einer schwere» U c b e r s ch r e i t u n g der ihm zustehcnden Befugnisse und «iner geradezu provozierende» Verletzung der von ihm beschworenen Retchsversassuug schuldig gemacht Hab«. Mit her Sperre der dem Freistaat Thüringen zustehenden Etat- de« ReMeats mittel habe Sevcring das ElatSrecht des Reichstage? und Reichsrates verletzt. Das Verhalten SeveringS stelle eine schwere Gefährdung der Rcichsintereffen dar» weil eS in Thüringen größte Erbitterung Hervorrufe »nd weil die anderen Gliedstaaten sich von der alcichcn Behandlung be droht fühlen. Die Reichsregierung soll erklären, ob sic bereit sei. den dem Freistaat Thüringen zngesügten Schaden unverzüglich wieder gutzuinachcn. ob sie gewillt sei, auch den RcichSmInister Severing zur Achtung der Gesetze und der Reichsversassung anzuhalten. Sie inlersrakliencllkn Bechmdlimm Berlin. 24. März. lEig. Drahtmesdung.s lieber die Finanzsragen, die am Mittwoch im Ltencrausichuß des Reichs tages bei Beratung des von der Regierung vvrgcicglcn Fttianzprogrammö verhandelt werden sollen, haben heute mir einzelne 'Regierungsparteien miteinander unverbindliche Be sprechungen geführt. Eine offizielle intersrattionellc Be sprechung mit der Regierung hat heute nicht stattgcsundcn, sie wird erst Dienstag erfolgen, am Vormittag unter den Fiiiaiizsachverständigen der Parteien, am Nachmittag unter den Parteiführern selbst. Man urteilt in den «reisen der Rcglc- rnngspartcicii ziemlich zuversichtlich über den Ausgang dieser Verhandlungen. Zur Vil-ung einer Mittelpartei Berlin, 24. März. Der Appell des Führers der Deutschen Volkspartei. Scholz, aus dem Mannheimer Parteitag zur Bildung einer breiten bürgerlichen Front wird unterstriche» durch die Mitteilung, daß t» Mannheim ln Kreise» der Tcul- schen Volkspartei erklärt wor'dcn sei. entsprechende Fühlung nahme» seien schon so weit gediehe», daß das .Ziel der er wünschten Arbeitsgemeinschaft ober gar einer festeren, größere» bürgerlichen Partetkonstcllativii durchaus erreichbar erscheine. Dabei wird vor allem a» ein engeres Zusammen arbeiten zwischen Deutscher Volkspartei, Demokraten und Ehrtstlichiiationalcn gedacht. Iu demokratische» Kreisen wird daraus hiugcwiese», daß eS sich gerade bei der fetzigen Not wendigkeit, ein Agrar, »nd Finanzprogramm mit möglichster Schnelligkeit zu verabschiede», zeige» könnte, ob eine wirksame Ziiianimcnaibett der bürgerliche» Mitiel- parteie» zu erzielen sei. Führer einer solchen aenicinschnst- lichei« Front werde am besteu ein« Persönlichkeit sein, die bis« her t« -er aroßc» PolltiT noch nicht zu ktarl jcstaclcLt sei. .
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