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u 2 Scenen aus ,,Genoveva“ von Robert Schumann. und den Herren Ru- und Sabbath, Königl. Die Soli gesungen von Frau Jauner-Krall dolph, Königl. Sachs. Hofopernsänger, Domsänger aus Berlin. Chor. Erhebet Herz und Hände Voll Andacht himmelan Zu ihm, dess’ Macht ohn’ Ende, Dem All’ wir unterthan! Sein Reich es soll besteh’n In aller Ewigkeit, Für ihn zum Tod zu geh’n, Sind allzeit wir bereit 1 Was sollt’ uns bringen Schaden, Will er nur mit uns sein, Er ist der Quell der Gnaden, Das Heil bei ihm allein. Hidulfus (mit grossem Gefolge aus der Kirche tretend). Zu einem gottgeföll’gen Kampfe Rüstet ihr euch! Es gilt dem Erzfeind unsers Glaubens, Abdorrhaman, der aus Spanien in Das Frankenreich hereingebrochen! Chor (sich erhebend). Verderben ihm! Hidulfus. Von seinen Gräueln empört, Erhebt sich der gewalt’ge Karl Martell, Und ruft die Tapfern dieses Landes auf, Den Frechen mit dem Schwert zu stra fen. — Chor. Heil Karl Martell! Hidulfus. In seinem Namen fordre ich euch auf, Bewaffne Jeder sich, der Kraft Ein Schwert zu tragen in sich fühlt, Dem edlen Pfalzgraf Siegfried, Dem Karl des KriegesFührung anvertraut, Zum heil’gen Zug sieh anzuschliessen, Zu schützen Christi Kreuz ! Chor. Wir sind bereit! Hidulfus und Chor. So streite denn, du tapfre Schaar, Der Christenheit zu Ruhm und Ehr’, Der Engel Heer fleuch’ vor dir her, Der Herr sei mit dir immerdar! Sein Reich es soll besteh’n In aller Ewigkeit, Für ihn zum Tod zu geh’n Sind allzeit wir bereit! Was sollt’ uns bringen Schaden, Will er nur mit uns sein, Er ist der Quell der Gnaden, Das Heil bei ihm allein! (Während der letzten Zeilen entfernt sich Hidul fus durch das Burgthor mit dem Gefolge, das aus der Kirche kommend sich ihm anschliesst; die sem schliessen sich alle auf der Bühne Versam melten an, äusser Golo.) Golo (dem Zug nachblickend). Könnt’ ich mit ihnen! Weiht’ auch mich Des heil’gen Mannes Segensspruch! Wer doch wie sie In blut’ger Feldschlacht könnte werben Um Ruhm, — den Tod der Ehre sterben ! Ein Anderes ist mir beschieden — Ruh’ — Stillsein! Wär’ es auch der Frieden! Frieden, zieh’ in meine Brust, Sänftige das tiefe Leid, Der Gefühle grimmen Streit, — Frieden, zieh’ in meine Brust! Trüb’ will Alles mir erscheinen, Wie die Sonn’ auch golden scheint — Könnt’ ich klagen, könnt’ ich weinen, Thränen, wie ich sonst geweint! Wie anders mein Sinnen In früheren Tagen! Da trieb’s mich hinaus