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Vtenstay. 7. Dezember 1S2S » — »Dresdner Nochrlchten" —> Nr. S7Z Seite S > i Das neuette enaliiche Ateien-Vuttlchtsf. II« Reisend« «« vor» — Z»e« D«ck« — Tn«»l»l« — F»«1 r««e »ach Indien. eis «ach Anftralien. DaS gröbst englische Lusttchifs ist der 8»-. der SX MU- »onrn Kudikfuß faßt. Gegenwärtig wvllen dte Engländer den 101" bauen, rin fliegende» Hotel. wie sie sagen. 7«) englisch« Kus, oder 223.S Meter lam, und in der Mitte l»N Fuß -- Wb Meter breit, also in der Tat ein aewalttgeS Luftschiff, »a» nicht weniger al» fünf Millionen Kublkfuß GaS fassen soll. Fünf Malchin«» von le SOO ?8„ durch Schwer»! an. getrieben, sv daß die Gefahr der Petroleum dämpf« vermieden wird. werden diesen Luftriesen befördern. Die Träger oder Spanten des Schiffes werden aus Stahl bestehen mit einem «reuzwcrk oder Verspannung aus Dur-Alumintum. und beide Metalle solle» so bearbeitet werben, daß der Rost ihnen nichts anhaden kann. Wie wir einer Beschreibung dieses LustlnruSschtsfeö im ».Manch. Guard." entnehmen, wirb dieieS 100 Reisende mit ihrem Gepäck und außerdem lv Tonnen Post tragen können. Dt« Kabinen der Reisenden werden im Innern des DchissSrumpfeS am Boden und mittschiffs unler- gebracht werden, und die Führergondel, dt« Kommandobrücke beim Ozeanliner, wird darunter hervorragen. Zwei voll- ständig« DeckS. wie bet einem unserer großen Passagirrschifse, werden im Innern des Luftschiffes erbaut werden. Das untere Deck trägt Rauchzimmer, Küchen und MannschaftS- quartiere. während sich auf dem oberen Deck der Spetsesaai und die Kabinen der Reisenden befinden. Platz genug für Bälle, wie ausdrücklich erwähnt wird, wird vorhanden sein, und ebenso Gelegenheit »um Spazierengehen in Korridoren zu beiden Seiten der Decks. Und nicht nur für Tanzen und Promenteren will man sorgen, sondern auch für Badegelegenheit. Während der Fahrt soll nämlich Wasser kondensiert und dann zu Duschen benutzt werden. Kurz, in jeder Weise wird demnach, wie man sieht, in diesem fliegenden Hotel für die Brguemlichkeit der Reifenden gesorgt. Damit dies« nicht durch dte Maschinen und etwaige Oeldüste belästigt werden, sollen diese in Gon. dein unter dem Rumpf angebracht werben, so daß man im Schiffe nichts von Geräuschen oder Vibrationen, noch von üblen Düsten bemerken kann. Der Bau dieses Riefenlust» schikfeS soll sofort beginnen und Anfang 1028 vollendet sein. In Larüington hat man bereits eine wahre Nicscnhaüc für den Bau des „U. IM" erbaut. Tin Koch des Gerippes des projektierten NiescnlustschifseS steht schon an einem Ende der Halle und ist so groß, daß der ganze „U. 83". bisher Eng lands größtes Luftschiff, beguem htndurchsahren könnte. Zu nächst ist -er Landungsmast für den neuen Vuftrtcsen fertig- gestellt. eine 3«XI Fuß ---- kl Meter hohe Stahlkonstruktto». die auf einer 31)4 Meter breiten Basis ruht. In etwa 40 Sekunden fährt man bis zur Spitze iin elektrischen Auf. zuge hinauf,- wer Bewegung haben will, kann auch auf einer rings nm den Mast lausenden Wendeltreppe htnaufklcttrrn. Ans der Spitze befindet sich dte LandungSplattsorm, von wo aus die Reisenden durch einen überdachten Gangweg be» guem an Bord des Luftschiffes gehen können. An der äußersten Spitze des Mastes schwebt eine bewegliche Säule, an der di« Naie des „U. IM" befestigt wird, indem ein starkes Drahtseil vom Mast auSgeht, ein anderes Kabel von der Siasc des Luftschiffes, deren beide Enden am Erdboden fest verankert werden. Der .Kran faßt an der Mast-spitze das Landckabel. bis die Gchisssnase etwa SM Fuß über der Spitze ist. Dann wirft da- Luftschiff Seitenkabel aus, die von anderen Kränen gepackt werben, so daß das Schwanken deö Luftschiffes aushört, bas Gieren, wie der Seemann sagt. Dar aus endlich wird die Schifssnase fest mit der Mastspitze ver bunden und dann die erwähnte Säule vertikal verankert, so -aß das Schiff mit ihr frei schwingen kann. Ein solcher LandnngSmast steht in JSmailia am Suezkanal, und ein »weiter wird In Karachi in Indien errichtet. Dte Engländer haben also Erfahrungen mit solchen Landungsmastcn gemacht, nachdem das Unglück mit dem „R. 88". dessen Nase vor etwa IN Jahr in Pulham vom LandungSmast abbrach. Ihnen eine bittere Lehre gegeben hat. »ng der weltweiten Telle de» britischen Imperiums. Die ich zur Retchskooferen» in London weilende» Premiers Dominien haben die Riesenhalle und den LandungSmast Auf diese» Rtesenluftschtsf setzen di« Engländer die grüß» ten Hoffnungen im Sinne bester«» und schnellerer Ber» btndui kürzlt der Dominien . _ besichtigt. Man rechnet, daß man mit dem 101" die indische Post künftig nach einer sünstägtgen Fahrt zweimal wöchentlich erhalten wirb, anstatt bisher nach 17 Tagen nur einmal wöchentlich. Die Fahrt nach Aegypten, wo das Luftschiff au dem Ntast tn JSmailia landen könnte, würde 314 Tage dauern. Für dte Reise nach Indien rechnet man fünf, für die nach Australien elf Tage. Mau steht daraus, welche großen Vor teile für den Handel eine solche Lnfiverbinbung mit sich bringt, wodurch dte zwciseUo» ungeheuren Kosten für den Bau «tu«- solchen Luftriesen reichlich gedeckt werden. Vermischtes. Das Tor der Softaung. Mitten in friedlicher Stille des märkischen Waldes liegt in Huberlushöhc bet Storkow ein schlichtes, hübsches Haus. Es trägt einen Namen, der nicht nur iin Hirn, sondern auch im Herzen haften bleibt: Das Torder Hoffnung. Wie keine andere soziale Einrichtung unserer Tage ist dieses Haus aeeignet, das Wort des Hosea «vahr zu machen, daßdasTal der Betrübnis zum Tor der Hoffnung verden solle. Tenn im Tal der Betrübnis wandern die. denen er barmende Liebe einer menschlich großen Künstlerin, denen Hedwig Mangel hier eine Zufluchtsstätte schuf: die ent lassenen weiblichen Strafgefangenen. Hedwig Wangel. die oft mtt ihren Borträgen in Ge fängnissen bedrückten Seelen neuen Lebensinut schenkte, er- kannte schon vor Jahren, daß dte bürgerliche Verfemung Strasentlaliener vielleicht die schwerste Schuld ist. die wir aus Gleichgültigkeit oder tn bochmüttgcr Selbstüberhebung auf «nS laden können. Moralische Mißachtung erschwert den Armen, dte sicher meist guten Willens sind, ein neues Leben zu beginnen, tn fürchterlicher Weise zweckmäßigen Gebrauch einer wieder erlangten „Freiheit". Härte und Verständnis» lostgkeit treiben nur allzu viel- zurück tn den Sumvk und machen sie zu dauernden Feinden rolks- und staatSerhaltendcr Ordnung. Von tiefstem Mitgefühl ergriffen, faßte dte be kannte Schauspielerin darum den Plan, diesen ausaestoßcncn Frauen menschlich zu helfen und ihnen den Weg zum Lichte zu erleichtern. In beispiellos opferwilliger Weise arbeitete sic und gewann immer zahlreichereAnhänger uiidMitarbeitcr, so daß dte „H e d w i g - W a n g e l - H i l f e" allmählich ein kleines Kapital ansammeln konnte. Ais dann vor einiacn Monaten das ursprünglich einmal als Angestelltenerholungslieiin er richtete. später durch mancherlei Hände gegangene Haus in Hubertushöhe zum Verkauf stand, erwarb die Künstlerin es und sah fick endlich vor die Möglichkeit gestellt, ihre Absichten zur praktische» Tat werden zu lassen. Das Haus wurde zweck entsprechend hcrgcrichtct und ist kürzlich unter allgemeiner Teilnahme offizieller und inoffizieller Kreise feierlich er öffnet worden. DaS Heim bietet Raum für 4V Frauen, die hier drei Monate lang kostenlos wohnen sollen, um zunächst die traurigen Eindrücke ihrer Haftzeit zu vergessen und sich wieder tn geordnete Verhältnisse finde» zu lernen. Daneben sind Kurse in Stenographie, Schreibmaschine. Buchhaltung und spezifisch weiblichen Arbeiten, wie Bügel» »nd Schneidern vorgesehen, um jeder Insassin eine Berufsausbildung nach Anlage und Neigung zu ermöalichcn. Gartenarbeit tn dem schönen Park am Dolacnsee, der zum Hause gehört, soll außer dem körperliche Kräftigung bringen — Man braucht nur einen Blick in die heimcliq eingerichteten, sonnigen, freund lichen Ztmmc» zu werfen, braucht nur einmal durch das Heim zu geben, um zu empfinden, daß dieses „Tor der Hoffnung" wirklich etwas ganz Besonderes. Einzigartiges ist. Jede Frau, die hier zu Gatt ist. muß sofort fühlen daß sie gern willkommen geheißen wird, daß niemand sie mißachtet, und daß alle be strebt sind ihr zu Helsen. Und darum wird der Erfolg von Hedwig Wangels opferfreudiger Tat auch nicht auSbleiben. Wie» au» der von Menschenliebe und warmer Mütterlichkeit erfüllten Atmosphäre de» Hauses binauszicht tn dte Welt, wird ganz von selbst ein arbeitösrohe-r. lebensbetahendrr Mensch geworden sein. Er wird baS Vertrauen zu sich leibst und dte Gewißheit guter beruflicher Grundlage geivonnc» haben, aus denen aller Ersoia beruht. „Das Tor -er Hoffnung" bat sich geöffnet, möge jeder, der dte Bedeutung dieser ersten Zufluchtsstätte kür entlassene weibliche Strafgefangene erkannt bat, auch künstta sein Scherslein zu einer immer umfassenderen Entwtckluna des Heimes bettragen, um das die Kronen uralter märkischer Bäume das Lied von verzeihender und verstehender Liebe rausche«, einer Liebe, dte den göttlichen Funken in sich birgt, weil Ne rein und selbstlos Helsen will. » — Da» -eulsche TabakkorlchuaaslnfMul. AuS Karlsruhe wird gemeldet: Unter dem Vorsitz bcS Staatssekretärs deS NeichüernährungSmtnisteriumS Hoff- in a nn fand hier die erste Sitzung des Kuratoriums -es T a ba kfo rschung »t n st i t » t » für das Deutsche Reich statt, an der auch Vertreter der Negierungen ron Preußen, Bayer» und Raden tetlnabinei«. Die vom Neichsernährungs- mtnistcvtum vorgelegten Satzungen wurden angenommen, uwd zwei Bauentwürfe für das Institut zur engeren Wahl ««stellt. Die badische Landwtrtschastskammer stellt den Läiwlatz und das notwendige Nersuchsgcläiide zur Verfügung, während die Baukosten für dte Einrichtung aus Nctchsnntteln und namhaften Zuschüssen der badischen Regierung aufgebracht werden. Der Bau soll im Frühjahr 1027 begonnen werden. Do» neue «uropa» Süstamerika.Heppelinluittchlff. Wie die „Münchener Neuesten Nachrichten" melden, hat der Luftschiffbau Zeppelin G m b H. Friedrichshofen nunmehr die Einzelheiten für das neue Europa-Südamerika. Zeppelinluftschtff festgelcgt. DaS Schiff wird 105 000 Kubikmeter GaStnhalt haben. 285 Meter lang werden und einen größten Durchmesser von 30,5 Meter besitzen. Beson ders hervvrzuheben ist. daß bei diesem Schiss zum erstenmal zum Speisen der Motoren nicht Benzin, sondern Gas ver- wendet wird. Die Maschinenanlage besteht aus sechs Motoren. Dte Paffagierräume erhalten zum erstenmal besondere Etn- zelschlafkabinen und einen gemeinsamen Salon, und zwar 24 Kabinen für den Nachtbetrieb. Bei Tage können 28 Passa giere untergebracht werden. Dte Zahl der Passagiere ist klein, «veil das Schiff nur zur Ausführung sehr langer Reisen verwendet werden soll. Br« ermord lieber ein« blutige Famslientragödie. die sich am Freitage nachmittag auf den« Rittergut Lochom bei Züllichau abspleite, und in deren Verlaus der Rittergutsbesitzer Udo von Lekvw seinen um ein Jahr älteren Bruder Mdo von Lekvw durch zwei Schüsse lebensgesährlich verletzte und sich dann selbst tötete, werden folgend« Einzelheiten mitgeteilt. DaS Ritter gut Lochow gehört seit vielen Jahren der Familie von Lekow, pommerscher Uradel. 1000 starb der Besitzer Bruno von Lekow und hintcrlieb das Gut sciuer Gattin Hedwig von Lekvw, di« heute 84 Jahre alt ist. Di« Dame bewtrtschastete das Gut tu Gcmc^uschast mit ihren beiden Söhnen. Der Jünger«, der etwa SO Jahr« zählt, lebte mtt seiner Mutter zusammen auf Schloß Lochom, während ber älter« das zum Gute gehörende Vorwerk Klinmnihl bewohnte und verwaltete. Udo von Lekow war ursprünglich zum Haupt Herrn bestimmt gewesen. Allein, Frau von Lekow hatten diesen Entschluß wieder abgeändert, «veil Udo ein Trinker war und auch durch sein« sonstigen Charaktereigenschaften nicht geeignet erschien. Erbe zu sein. Am Freitag hatte Frau von Lekow mit ihren beiden Söhne« in der Schlotzhall« eine Besprechung, in deren Verlaus sie von der Testamentsäivderuug Mitteilung machte. Dies erregte Udo, der seit jeher äußerst jähzornig und gewalttätig war, und im übrigen auch nvit seinem älteren Bruder verschiedene Zwistig keiten hatte, derart, -aß er in blinder Wut eine Jagdbüchs« von der Wand riß und ehe ihn jemand Andern konnte, vor » » " » » 4,. - v»»«ss p»O«ssp»V kss*«»«F 0»nn ?r»ut »I» »lok un6 Ick k»d» m»In»n ktutrsn 6»- d«i: 01» S»tt1n xvir6 tcrtsn tür »Ick «m6 61« Xln6«i» „Id»t »ckn«16«rn »n6 t.«id- un6 N»u»»«>»ck« tür 61« g,nr« f»ml1i» nSK«n. 01«« kc»t«t «,«n!o«n, »I« «mnn m»n'»s«»'t>o u»6 i»16ook «tsptvoll«,» un6 ksltdsn»!'. KuV«p6«m »lopkt un6 »tickt 61» „ßt»um»nn".»f«» IKi tt»u»- knlt» verkommt, vi« ^I1vk«r«i v»lr6 rum Xin6»r«pl»I. - So ,ok»nks ick »ln kvck»t nvtrlick«» Stück ,,N>r» trsut« Bslm" un6 k»ds ru6«m 61« S»«iÜK«>t» »ul 61« v»u»r S»16 ru »p»r«n.Pf»ruma«r»6« 61» »kl»um»n n"? ktun -umnn v»«it ük«r 3 Million«» klsrvon im 6»dr»uck »1n6, un6 61» nN»um»nn« »1» 61« «,»l1d»i'0kmt« k»iml»ck» ßHurk» mit 6«m k«in»n k»«rl«tlck un6 6«r »aubsrsndlskt olit,»o I»t «l« »uck tüp un» 61« picklig» f»miIl»n-Bükm»»ck1n«l Si» y»ir6 »in ßz»n»ckvn»It«p un6 lAngsi» gut» chpt»»tt I»l»t»nl * pnoyst« 5t««. Lv Hoqsn koriq?i««'/>»qs Vs» Usrken, d-1 -4nlc»ul 2»t>I»»a»- kNel^i'cunii, «roftv au»»»KI. ve- sonSer» ON Ia« N»»>ae-^«nkrtlen. Uepsr» urve^k-i»» »WIE Hei' MSI «Ni! kkllls. Brok« pl,uen»«k« Str. rs Sr»nnctl«„«c»0a V/-U ;ic vo>4 r Ler»«« «aS ch»L«r»» tstsoL. A«rT«n»SichLs ««LS«Sür^ «iz ^4H2«t<t4. ZL« g«d«>4 A«a»LeS-«A «irr« «L«gcm1« V§t« »»L «rMN«r» a«§« <«rtl«N4 ä«n ^4v«k6l«r vor SokäUrz»- ««L ä«rlvsl»4!l»«. 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