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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.12.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261207018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926120701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926120701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-07
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.12.1926
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Nr. S7Z Seite < — ,vre»dae, Nachrichten" — Vlenatag. 7. Dezember 1«« Oertliches und Sächsisches. Auch heule «och hei« Arsedmi» -er MtntslerpriM-enleuwahI. Auf der TageSordnuna der deute 1 Uhr beginnenden LandtagSNtzung stebt wieder die Wahl des Ministerpräsidenten. Wie vor einer Woche schon, dürste auch beute wieder die Wadi ergebnislos verlauten, da eS noch zu keiner Einigung nnier den Parteien gekommen ist. ES muß d.imit gerechnet werden, daß wieder Icde der Fraktionen ihren Fraktiviisporsitzenden wählt. fraglich ist, ob dte-mal die Kommunisten wieder für den sozialdemokratische» Kan didaten stimmen werden, da inzwischen die Sozialdemokraten ein aiißervarlamentariichrs Zusammengehen mit den Kom munisten abgelehnt haben. » Die Aussassung der Denlschnaltonalrn zur Regterungsdiidnng kam erneut in einer Unterredung zum Ausdruck, die ein Ber liner Lchriitleiler unseres Blatte» mit einem Führer der Dciltschiiaiwnalc» Volkspartei in Lachsen gelegentlich «tneS AiiseuthallcS in Berlin gehabt hak Er sagt« ». a.: .Die Bereitwilligkeit der Dentschuationaleu BolkSpnrtei, u>>, de» iächsischen Altsozialiften zusammen eine Regierung zu bilden, ist bekannt Lie ist eine im Interesse des Sachsentande» lieaeudt- staaispoiitische Notwendigkeit. Wenn somit Kompro- misie unvermeidlich und. io kan» doch die Deuticknational« BolkSoartei mit vollstem Rechte eine ihrer Ltärke entsprechende Berücksichtigung erheischen Möge» auch die nächste» Wahl- aängc im Sächsische» Landtag noch keine Klärung hinsichtlich ger Regierungsbildung bringen, io wird aus den Wirren der Abstimmungen sich dach mit der Zeit daö heranskristallisiere». was für das sächsische Bvik uiiter den gegvb.enen Umständen das segensreichste ist: Ein Kabinett aus der breite» Basis von den Deutichnaiioiialcn dis z« den Aicsozialisteu. Ter Er kenntnis der Notwendigkeit einer Regierungsumbildung in die sem Sinne werde» sich auch die gegenwärtigen Kabinetts- Mitglieder nicht entziehen." Sin Viindesbeiebl ves „Werwolf". Tie BundeSleitung des „Werwols" erläßt folgenden Be fehl gn die illnic und Landesverbände deS Werwols: Gegen über de» wieder anilcinchende» Meldungen erjuchrn wir alle Gliederungen noch eininn! guSdriickiich daraus hinzuiveiien. daß di« Bundealeitnuq nicmala irgendwelchen Berkebr mit de», Reichswehr»,!,,Uterina, oder irgeudeincr Stelle der Reichomehr unterhalten hat oder unterhält. Wir spreche» alle,, Gliederungen unsere Anerkeimnna für die im lebten Jahre bewiesene Haltung ans Mit Freude habe» wir fest- itellen könne». daß unsere seit Jahren getrpssenen Anwei- suii-en über Wehrsport und sportliche Betätigung der Wer wölfe mit Ausnahme oon zwei uns bekaningewordenen ört lichen Erscheinungen, die inzwischen bereinigt wurden, überall ,nr Tnrchsnhrnnq gekommen sind. Wir ersuche» alle Führer auch iveiterhin. die>e korrekte rxttlnng einznnehme» und alle unnötigen Renvmisteieie» durch Ans'chlnß der beiref'ende» Mitglieder za »nierbinde» Wir sind weder ein Rckrnten» depot der Reichswehr noch einem Freikorps ähnlich. Allen Milgliedern ist erneut zum Bewußtsein zu bringen, -aß der Verwais als Wekirverban) dies ablehnt. Tie Mitglieder sind deswegen tm kommenden Winter über die »ational-poli- ii'che» Ausgaben. die sie als Angehörige unseres Verban-eS zu erfüllen b-abe» besonders zu unterrichlen. Nnser Weg. unser .Ziel: Tie Wiederherstellung ltz-r Ehre »nserrS Landes und die Erringnng der national"» Einigkeit nnsereS Bolkes, bleib» unverändert die alten Durch nichts werden wir unS »vn dicscin Wege abüringen lallen. (T U i Schulfeiern zum ISO Todeslage Pefkalozzis Am 17. Februar 1027 sähr! «ich zu», >00. Male der Todes tag Johann Heinrich Pestalozzis. Bei der großen Bedeutung, die Pestalozzi für das Volk und die Schule deS Volkes im weitesten Sinne noch heute hak. dar' dieser Tag nicht ohne be sondere 'Beachtung seitens der Schuten vorübergchen. Das Ministerium nii Volksbildung verordnet deshalb folgendes: I. Am 17. Februar 1027 füllt in Volks-, Hilf»-. Fort. btldungS-iBernis-i und höhere» Schuieu der Unterricht aus. Takitr sind Schulseiern zu veranstalte», die die S^edeutnng Pe>taio>zts und seines LebenSwerkS würdigen. Di« AnS- gestalning der Feiern bleibt den Lehrerveri'ammliingen über lassen. In Berufsschulen sind nur die Schüleck heranzuziehen, die zur Beit der Feier Unterricht haben. 2 Ten'Schulen wird emosohlen »> zur Ausschmückung von Sckuiräunr«» mit guten Peüaivzzi-Bihdern, h» zur Ver- cbreichliug einer Pestalvzzi-Gabe an die älteren Schüler und Schülerinnen in Form eines Buches, eines Bildes einer Plakette uiw.. etwa vorhandene Geldmittel zu vern-enden. Tos Ministerium für Volksbildung iveist auf ^ie gute Nach bildung des Gemäldes von Albert Anker als Wandschmuck, ans das Pestalozzi Buch von Wilhelm Schäfer. München >026. und daraus bin. daß der Sächsisch« Vebrerverrin dt« Heran»-«»« «in«» Lchristch,»« plant. bas nebrn einem kurzen LedenSatzriß Pestalozzi» undetnlgen Gedichte« Peß«l»»»t.Wort« kntbtlt. 8 Da» MtuißeBu» tzebiUt sich »»«. im Uinvernrh««» mit »en Lehrrrverelnen «in« Pestalozzl-Woch« »u veranstalten. um auch wettrre ValkSkrels« mit dem Wirken Veftalozzi» bekannt- »„machen. FZou" a, de«. l7a«dauofch»Ne. Da» Arbeit», und WohlsahrtSmtntftertum hat aus Grund von < lv de» HauSarbeitSgrscyk» vom 28. Juni >028 se «inen Hausarbeit»Aachau »schuh für die Hol,, und S ch n ««, st o s f.J >, b „ st r t c »nd für die Webwaren. Industrie mtt dem Sitz« in Ehemnttz errichtet. Für beide Ausschüsse wurde zum Vorsitzenden LandgertchtSbtrektoe Dr. Funke in Chemnitz, Metzschstraße 2 iKreiShauptmann- schast». zum stellvertretende» Vorsitzenden Oberregierung», ariverberat Igel in Ehemnttz, Metzschftr. 2. ernannt. Ferner hat dasselbe Ministerium «inen Hausarbeit-Facha» s'chuß sür die papie'r verarbeitende Industrie mit dem Sitz tn Letvzta errichtet. Au»! Borsitz,ndrn wurde RrgterungSrat Dr. Möller, Vorsitzender des LchltchtungSauSschusse» Leipzig. Roßplatz N sKretShauptmannschasts. zum stelle»«», tretenden Vorsitzenden Oberrkgierungsgelverberat Wohl« mann tn Leipzig. Roßvlatz II ernannt. — Ltadtobermedlzinalra« Professor Dr. Pa»ßlee. Direktor der I. inneren Abteilung deo LtadtkrankrnhauseS Dresden- Friedrich,»adt, lst «um o»deutlichen Mitglied« de» Lan- deSgeiundhettSamteS ernannt worden. — Todeosall. F» der Flühe ded 2. Adventssonntags ist !,» OrtStril Blasewitz Fra» Hauptuunn Margarethe vrrw. v. Pape geb. v. CrauSziaar. Fnhabert» der Goldene» Earvla-MedaiÜ« und des Sidvnien-Ordcns. im 82. Lebens jahre heimgeganaen. Seil 1878 in Blasewitz ansässig, war sie von I88ü di» l>>22 Vorstcheii» deS FraucnucrelnS sür Bla.se- uitz und der damit verbundenen Kinderbewakranstalt. Un endlich segensreich bat die Verblichene viele Jahre hindurch in dieser Anstalt gewirkt und sich dadurch den herzlichsten Tank der Einwohnerschaft erworben. Für Vater. General v. üraiiohaar. und ihr Gatte, Hauplmann v. Pave. erlitte» an einem Vormittag de» Jahres >870 in der Schlacht bei St. Privat de» Heldentod. — Der Lrot»auAsch»st hält Freitag, den 17. Dezember, ll Uhr. Iohannür. 28. >. Geschoß, eine össentltchc Sitzung ab. — Ltraßenbahnumleitung. Fn der Nacht vom TienSta« zmn Mittwoch von > bis t Uhr früh werden wegen Obcr- lcltiingSarbeiten i» -er Annensrraße die Wagen der Linien 7 und 20 zwischen Tdarandtcr Straße und Poüplatz irber Löbta-uer Straße und Wetlincrsiraße und die Wagen der Linie 10 zwischen Hauplbahnhof und Postplatz über Hohe 'Brücke. Große Plauensche Straße und Marienstraße und um gekehrt ningelcitct. — Sperrung eiueS LtraßeubahnltrrckeutcilS. Fn der Nacht vom Donnerstag znm Freitag wird wegen Oher- Iciiuugs-irbeilett der Lireckenteil zwilchen Haltepunkt Cotta und Eosiebaude von l bis k llbr srüb gesperrt. Temzusvlgc verkehren i>i dieser Nachl alle Skachtwagcn der Linie >0 nur bis Cotta Lchusterlmn«. LtadtwärlS talirt der lebte Wagen 12.88 Uhr ab Collebaude und landivärts >2M Ukr ab Postplatz. — Eine Zeitgenossin von Pastor Roller. Au dem Artikel in Nr. 7>8I unsere» Blatte» zvivü nn» von einem Leser mit- gctcilt, daß in DrcSden-N. eine Frau »e r w. Schubert a»S Lauia ivoßni. Ta deren Eitern früh starben, hat sich Pastor Roller ihrer angenommen und sie auch konsirmiert. Frau Schubert hat am t>. September d. I. im Beisein ihrer Tochter »nd ihrer Enkelkinder den M. i^cbnrtStag gefeiert. Leider ist Frau Schubert jetzt ganz erblindet. Sie wohnt bei ihrer Tochter. Frau verw. Wünsche. Nähnitzgalle >8. 2. —* Die erste Losnugsliste der AusloluugSrechte der Ab- lösnngsschuld de» Reiche» gelangt im .Börsen- und Handel», teil" vorliegender Nummer zum Abdruck. — Zusammenkunft ehemaliger Königi. Lachs. Kadetten. Tie ehemaligen König!. Sächs. Kadetten finden sich am näch sten Sonnabend in Dresden zusammen. Uhr nachmittags Kranzniederlegung am Denkmal, anschließend Besichtigung der Insanterteichulc iehcinaiiges Kadettenkorps» und Mit gliederversammlung. 7 Uhr abends Bierabend im Kasino des ehemalige» Leib-Grcnaüier-Regimcnts. — Dresdner AdventSseter. Heute abend *48 Uhr ver anstaltet der Vokksklrrhliche Laienbund kür Sachsen. Orts gruppe Dresden, eine dl d v e » t »f e i e r im großen Saal deS Zoologischen Gartens zu der „och Karte» an der Abend kasse zu erhalten sind. 'Vortrag: Vnndesvorsivender T. Hick- man». Vizepräsident des Sächsischen Landtags, über ..W c i b n a ch I S k u n st Krippensptel: Zug der Kinder zum Christkind, dargeboten von der Kurrcrrde der Auf' erl'-Giiigsk'ircf'e: musikalische Darbietungen und Gedicht vorträge. Einlaß 7 Uhr. — Für die Lcbrliugserholungssürsor«« des Verein» Fugeubwohl bekundete neuerdings lein lebbatteS Interesse Oberbürgermeister D r. Blüher, der am Sonntag mtt seiner Gemahltn der F u g e n d m v h l h e t m st ä t t e in Gchelkerhou «tuen Besuch abstutlet« und da» H«i» eiuüebrub besichtigte. F» den nächsten Woche« soll da» Heim, da» nach latzreian»«« Lämv««n »nd «utz. Uetz«,Windung größter Schwierigkeit«, tn d«n Beft« d«» V«r«««» Fug»ndwok>I über- gegangen ist. wesentlich umgebant nn» «no«i1«r» werdrn. Der Betrieb wird aber auch während der ttmdau«rbeittn aulrachterdalten. «Ü, kllrzereu «der ida««r,» M«»1er. erholung»ause„tbalt ist dir Heimstätte «chellerhau Mr ar. eignet «»Meldungen und AuSkunkt tn de, Geschäftsstelle de» Verein» Fngendwobk. Dresden-«. ». Leitmerlvei «traße < 2.^^ »„smaunBugend i« D. H.«. unter- hielt vortrag»kllnftl«r Göthei »ine zahlreiche Aubörer- schast vergangenen Donnerstag mit ernsten «nd heiteren Dichtungen. Durch Irin« ansprechende Vortragsweise erntet« er reichen Betsall. Besonder« seine mundartUche» und humo- rifttschen Vorträge fanden bet den juaendltchen Zuhörern freudigste Anerkennung. Anschließend hieran gab Diplom- Fechtmeister Meltchar eine interessante Etnsühruna in da» Frchtwesrn, die er durch praktische» Florett- und Sabel- sechten erläuterte. — Wir wollen Helsen! Wer seinem Kinde. Ressen oder Enkel ein Buch z» Weihnachten schenken will »nd die Manntgsalttgkeit und de» ungeheure» Reichtum rmpsrblrnSwertrr Fugend» schrtstrn nicht kennt, lei daraus aufmerksam gemacht, daß der Dresdner Fuaendschrtsten-Ausschuß nach seinem jetzt «rjchieneuen Verzeichn!» .Gute Bücher kür die Fugend INI?" eine Au » st « lluna veranstaltet. Sle lst bi» 8. Dezember in der 40. VvIkSschul, iVerluchblcbules. Georgplatz k. 2 Stock, vom N. bi» lö. Dezember in der 48 VvlkSlchule. untere TurnhnNe, Dteckstraße, wochentags 4 bi» 7 Uhr. Sonntag» lt bi» l Uhr und 4 bi» 7 Uhh gcöfsnct. Beratung durch Mitglieder de» Fugenüschristen.AuSlchulle». Sitttrltt srei. — verketzronasall. Zanaea aesachl. Am Sb. November „caen 8,t5 Uhr nachnitttim» ist aus der Git t « r b a b n h o Ist rab « vor der Sinkabri zum chttterbahnhof «Ine 4L Fahr» alte Radfahrerin »on ein-m mii zwei Pferden bespann,en latelwanen angesahren und zu Fall gebrach, worben Hierbei ist N« unier »In Hinterrad de« Wagen» zu liegen gekommen und ba» Verlepungen am linken ttuier- schenkel erlitte», die ihre Ueberttihning nach dem Fried, ichstad,er gean'enbaua »ölig machtrn. Ter Itucicher de» beiressende» Geschirrt ist, ohne sich um die Perlevle zu kitmmcrn. welceraekabren und konni« bis nichi »rmttittt werden. Personen, die Keinen des Unfalles acioese» N«d und sachdienliche Angaben machen können, werben na» »er gri'ninakpnlizci grbeie». — Oanderbeilag«. llnlerer benitgen Nummer ttegl ein Prospekt der Firma W. ll a m i l I o Enterlei » . Uaisenhausstraß» S». bei. SchwurAerichl. Verleitung zum Zengenmetneid. Das Schwurgericht Dresden trat am Montag zur «. dieb- jährige» Tagung zusammen. Den 'Vorsitz führt Landgericht», direktor Dr. Schuster. Die erste Verhandlung richtete sich gegen die am 1k. Dezember l809 zn Wcißig geborene, in Freital- Deuben wohnhafte Zigarcttcnarbetterln Helene Elsa Olaa ledige Erbe, die beschuldigt wurde, anläßlich eine» Unterhalt», prozellc» gegen eine» Tischlergehilken Kurt Reh«, der im Herbst >»28 das Amtsgericht zu Freital beschäftigt hatte, einen früheren Liebhaber zu einer falschen Zeugenaussage angestlstet z» haben. Nach langer Verhniidlnngsbaiier wurde die Erbe im Sinne der erhobenen Anklage zu elnem Jahr drei M o u at e n Z u cht h a u » verurteilt. /Vßoi88i am tL., 1L. onü 14. Vereinbar tm Voe*»eti«u» TN»»«»eU»»»» ,0 VI» » una »U» » ENo, »««,« oi« j N»nnl»n V»ev»eU»u«»,»»»«n. Vss Vollkommenste kür Sle ,»> »In. >ara,g»I,»> »na«png>« »«4 I» Nie NUN« un 0 p«»n« von vlplom - Optiker Ndn^^Iod»>>o-Lt-»g» slo.lt,mr. I, Hamlet trägt keinen Degen. Daher ersticht er den Polo- »ins mit einem Dolch, und zwar nicht durch die Tapete, sondern in einer Tür. Das Tnell findet hinter einer großen Wendeltreppe statt. Der Zuschauer erblickt während dieses inimerhiii sehenswerten Vorganges mir die Rücken der Hof- gesellschgs,. die im Vordergründe steh, und selber Zuschauer 'vielt. Der Tod letzt sich in dreifacher Gestalt aus ein einzige» großes Losa Rechts in der Ecke sitzt die Königin, link» in der Ecke der König, beide im Todeskamps und mitten zwischen sie letz, sich der sterbende Hamlet, nachdem er vorher dem König ausgiebig mit seinem Rapier in der Kehle herum- gebvhrt Hai So ist die Familie hübich beisammen. Nu» er wartet man natürlich das Ende mtt dem kurze» Erscheinen des Foriinbras. Aber ivas geschieht? Großer Umbau. Wieder große Siaalsakiion mtt Pauken und Trompeien, Hvs- aeiolge. Hcerhanicu und Offizieren. Fortinbras erscheint in großer Uniform. Analog der zweite» Szene deS Stückes reicht ibm der Kammerherr ein Blatt »nd ForttnbraS liest die Sckilnftworle mtt schnarrender Stimme ab. genau so hirn los wie lein Vorgänger. Es erübria, »ich ans die vielen Widersprüche, die sich au» dieier Umkehrung des Hamlet in eine Ott'enbachiade ergeben, lttnzinvei'e» Mitunter, lv eiwa, wenn Hamlet über seinen Vater klagt: ..Er war ein Mann, nehmt alles nur in allem", übe, eben de» Vater, de» wir in der Geistcrszene als Popanz und oarodistilchc Karikatur gesehen lmben, scheucht Heiterkeit die Trauer mn dicie Verunglimpfung eines unsterblichen Gedichtes Schade um Iebner. Sr ist ein befähigter Regisseur und als Menlch nnmttastbar Er alaiibi zweifellos, lm vollen Recht zu ,'ei» Denn er elber fühlt eS nicht, daß ihm das Organ für die Ideen und die Schönheiten einer großen Welkdichttina ikittt Er swt neulich einmal ai» seinen Grund- ttatz ausgesprochen: ..Politik ircibcn soll der Gebildete." War»,» nicht? Ob »nd wie er Politik treibt, welche volitt- che» Ansichten er bai. tt'ilte »ns nicht kümmern, solange dies seine Privailiebhabereien blieben Aber er ist angestelll als Intendant d"s Rrenßi'che» StaakSlbeaters. er bezieht lein Gehalt und die Kasten keines Theaters ihre Einnahmen au» den Taschen Tausender und aber Tgnsendcr. die in den ..Hain!"," geben »m sich an großer Tlchtung zu erheben die ibre Kinder in das Zchan'vielhanS ichickcn. um ihren Ge sicht-kre.- -.» er wettern >i,r Kunsia.-'ühi z» steigern, sie ein ..Größen»,''" nehmen ,n lasten Die uwttauS meisten von ihnen «ganz abgesehen von ihrer Pariei,ichinng! bedanken «ick dafür, stau einer Dichtung Shakespeares, eine Karikatur IeßnerS ,» ''eben mit seinen rein persönlichen Zwecken, den jrühere» Besitzer des SchantpielhanieS lächerlich zu machen. Monarchie hin. Monarchie her — es handelt sich hier um die Heiligtümer der Kunst und um die Pflicht eines Beamten, der im Dienste der Kunst steht, nicht im Dienste einer Partei. Karl Strecker. Kunst und Wissenschaft. Der Impressionist Claude Monet qeisorben. Der bekannte Maler und bedeutendste Vertreter des Impressionismus. Claude Monet, ist aus seinem Landsitz in Giverne» im Alter von 86 Jahren ge- stvrben. Monet ist mit Manet zusammen der Be gründer deS iranzösischeii ImprcssivnismuS, der eigent Uchen Frcittchlwalerei. Ende der sechziger Jahre de» vorigen Jahrhunderts scharten sich die jungen Maler um Courbet und Manet, unter ihnen Claude Monet, der sich zunächst de» Führern amchloß. Damals entstand seine „Camille", ,'eln ..Frühstück im Freien". „La Grcnoulliöre" und andere Schilderungen des freien Lichtes in der Natur. In den siebziger Jahren weilte Monet in Holland, und hier wurde sein Interest« für Lichtphänomcne noch gesteigert. Er luchte ein neus verbindendes Element zwilchen den Farben, und er fand eS in der Wirkung der einheitlichen Lllst- stimmuiig über dem Flimmer» der Töne, in der Wiedergabe der mvmcnianen atmoiphärilche» Schwingungen, die er mit feinstem Auge beobachtete. Tie Landlchastsmalcrei der Japaner und die deS Engländers Turner förderten ihn tn seinen damals neuen Entdeckungen de» Lichtes, der Waster- spiegelungen, der farbige» Schalten, der Einheit des Luft tones. MonctS „Impression Lomienausgang" 1874 erregte bei seiner ersten Ausstellung in Paris Aufsehen und Streit- Aber der Maler, der sich in Rrgenteuil niedergelasten hatte, ging den gefundenen Weg entkchlosten weiter und schuf die großen Meisterwerke des Impressionismus und seiner neuen Technik, die daS Problem des Sonnenlichtes gelöst hat. So ist Monet er moderne Lichtmalcr geworden, der iinermüdllch nach neue» Motiven in der Natur luchte, an denen er die Wirkungen deS zerstreuten Lichtes und der Formaiislötting schildern konnte. „Die Windmühle bei Vctheutl". „Die Setne- Brücke". „Bahnhof St. Lazare". „Da» Dulpenseld". „ElS- schollen bei Bcriheuil a»s der Seine", die Kathedrale von Roue» und laufend solche Lichtipiegclnngen ans den Gegen stände» Hai Monet l» unermüdlich",,, Schatten vor der Natur gemalt. Mehreren Generationen der Maler hat Monet ent scheidende Anregungen gegeben, die aus leinen Funden writerbauien. Wie ein Patriarch ragte der Meister t» die neue Zeit hinein, »alllrllch Immer mehr entfernt von der Enk- Wicklung der Malerei die tm 20. Jahrhundert andere Weg« ging, aber verehrt al» der große Bahnfinder der französi chen Malerei, bis ans Ende eng verbunden mtt der nncrschöpf- lichen Natur. P. 7„ d Dresdner Theatcrspielpla» für heute. Opernhaus: „Carmen" (7j. LchousptelhauS: „Die Jurmfrau von Orleans" s X8j. Alberttheater: Geschlossene Borsten,ing. Nes 1 i>enzthcg-ter: „Die beiden Nachtigallen" iA8s. Dir Komödie: „Die leichte Olivia" 1><8j. Zentraltheater: „Die keusche Susanne" i^8j. f Alberi-Ttzeater. Heule Dienstag, 7. Tezember .Seilen- s p r g n g e" von Kurt Gocy al» arlchlossene Norftellbn» für den Berel „ Dresdner Volksbühne, vessenlliiber Kartenverkauf finde, nicht statt. Beginn >18 Uhr. z Veranstaltungen. Heule »8 llbr: Gewerbehau». Konzert de» Stirer - Gclangverrin«: Polmrngarlcn, Konzert der Trevhiglche« Lingakademie: 8 »br! VoltSwvhI,aal.' Musikalische Komödie: Neue Kunst Fibe», Bor,rag Güniber. s Urber Biltzausban «nb Wandmalerei hat Professor Dr. HansHtldebrand» von der Technischen Hochschule Stutt gart eine Reihe von Vorträgen in der Dresdner Technische» Hochschule gehalten, die aufschlußreich da» Thema behandelten und mtt großem, seltenem Ltchtbtldermatcrtal veranschau- lichten. Hildrbrandt ist der Verfasser des grundlegenden Werkes über Wandmalerei, ihr Wesen und ihre Gesetze und hat diesem Gebiete seine hauptsächlichste Forschrrarbeit ge« utdmet. Mit großer Klarheit entwickelte er an seine» Vor trägen die Gesetze de» BtldanibaucS. zeigte die geistigen »nd formalen Elemente auf, ans denen das Bild entsteht: die Persönlichkeit deS Künstlers, die Geistigkeit eine» bestimmten Volkes und einer bestimmten Zeit, die Bedingungen der Fläche l» Form. Ltnie. Helligkeit, Dunkelheit. Farbe, »nd entwickelte daraus die gesetzniäßlgen Wirkungen von Gegen sätzen und AuSgletchSvermIttlungcn tm Bilde, die Wieder holung »nd den Rhythmus, die GlctchgewlchtSaestastuna und andere räuivllch.llnearr AusbaiibcLIngungen m"hr. Besonder- eingehend behandelte Htldebrandt die Farbe. In seinem letzten Vortrag«, heut«, Dle»»tag, wird er die Ergebnisse seiner Aiialyken znfammcnsassc». d* Die WeihnachtSoperrtte der Leipziger Paullner. Zu den feststehenden Einrichtungen >m Leipziger akademisch klinft« lerlfchen Loben gehört bir Wcthnachtdoverette der ttnt- ocrsltätS-Sängcrschaft zu St. Pauli. Allscilir- lich findet die Aufslthrnng der neuen Operette einige Wochen vor Weihnachten statt. Auch diesmal wieder versammelte sich zu der Erstausführung am 4. Dezember i» dem iestlich mit >en Farben der Sängerichast geichmückten Thrateriaal de» Krystallpalastc» ein froh gestimmte Gesellschaft. Die neu«
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