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01-Vorabendblatt Dresdner Nachrichten : 25.01.1922
- Titel
- 01-Vorabendblatt
- Erscheinungsdatum
- 1922-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19220125015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1922012501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1922012501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-01
- Tag 1922-01-25
-
Monat
1922-01
-
Jahr
1922
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Dresdner «achnchleu 2*L7'ks- «r. »> »je Weltge'ckichk« »ennr. Mögen sie bin», was sich sogar an de» meisten zur Aburtetlung gekommenen Fällen alt un zutreffend heraussrellte, in der Ausrrgung de» Kampfes. im Augenblick de» rafcken Entichiuffe» in der Wahl ihrer Nittel zur Erreichung dev Krtcgszweck» sehlgegrifsen staben. ,o ist da» im Wesen der Krirgfübeung begründet. In «einem Falle ist einem Deutschen ztelbcwusit« gemeine Quälerei und Roheit r.achzuweisen geivefen. wie z. V. den Fraa^-sin, die nii'ere Gefangenen auf die widerlichste Weise «eguäl, nnd ju Tode geschunden haben. Die Kriegsver- strechcr sitzen bei innen, nicht vei und. Wenn die Feinde rnierem nichtamtlich herausgegebenei, Material nicht glauben, so werden sie da» amtliche prüfen müssen, da» '»nie; e R e i m s r eg « e e u n g bisher leider noch nrchc »e r a u e> g e g e d e n bat. aber nun endlich zu, Rettung der Ehre de» ihrer Obhutanoer- ! ra >lIen d e n k i ch e u Volke» heran»geben muh. Vielleicht stlunitt si-h dann auch sogar der Verfasser der von mir behandelten Notiz seiner Eyrabavneideret und denkt mit . McmtyheitSmttlcid" an die unter dem Drütte der Per i ingUmpst'ngrn und unter der Wucht der Schmach. die ihnen und ttirem heisige'iebren Slaterlanöc durch die Bezeichnung als .plriegsvcrbrccher" angetan werden, moralisch und ptwsi'ch leidenden deutschen Volksgenossen, linier ihnen befinden sich nicht nur Sie verhaßten Offiziere, sondern auch zahlreiche isiikeroiltzierc »ns Mannicha'len. also Fleisch vom Flci'cke. Biur nom Blurc der Prolerarier. die es liiblen werden, ivelchen nnreinlichen Händen iie ihre Führung »noertraut haben. Für diese Volksgenossen werden die Deutschen i r o!r der A b st r e i r u n g durch diese I ührung mit dem L eben e i >r r r c t e n. w enn es > e i ii r.i si. Daröbei braucht niemand einen Zweifel zn laben, aum nicht die Eriipleiiiüngcr, die in der Redaktion»- stutze de» einer in -ennchen Vettern, aber nickt mit deutschem lfmpnuden geicki'iebenen Vlat-e» sitzen. »lei» Kriegs- be'chiiidigler wird den Feinden ausgeliesert werden. Vor sic «oerdcn fick nickt nur die Ostiziere. nicht nur die bürge» licke Ingen» «muhend 'teilen, sondern ebenso Hundert tausende non Aitzeitecn, die sh, deutsche» Fühlen draußen im Weltkriege durch die Dar bewiesen baden, die noch Ehre ,m Leibe baden lieh aller Zersührungskünsle, und die den Haß gegen die Feinoe in lick eingesogcn baven. die sic in irn- menschlicker. entwürdigender Gefangenschaft Iabre hindurch peinigieu. Ehrl o sx Gesinnung überI a s s e n sie den anderen — sic denken deutsch. Cnlenlekriegsprozesse - Lynchjustiz. London. 20. Jan .die« Siaiesman" schreibt: In London oder Pari» geführte Gerickttsoerfabren gegen deut sche Kriegs besä» ntdigre würden von der neutralen Welt und von Deutschland als nicht weit entfernt von einer Vonchjastiz angesehen werden. Die Ansicht der briti'wen Juristen sei bestimmt nicht zug-nnstcn »er Wieoeransnahme Viier Frage. Wenn der Oberste :)tat, ir-is uivu»>,h,stl)einlsch ei. di« AnSueserung ncilamgen sollte inüsite die deutsche blech «rillig diele .FrerHel un.z :a-ir der Mißachtung behandetn. die sie r-eGicuc. Die Wochenschrift „Spectator" bemerkt, es würde keine» Znxck mroen. wenn die seit langer Zeit srillschwei'bcnd angegebene F-ordernng einer Auslieferung Ser deutschen KrieG-bestKlildigien vö« neuem erhoben würde. Die moralische Wirkung der Leipziger Ve:»a,hren würde dadurch aufgehoben roerden. t'W. T. B.t Beginn einer grotzen Slreikbewegung in Tschechien. Gegen den Abbau der Löhne. Prag. 21. Jan. Gestern fand in 'Altrohlau bei Falkcnmr eine Versammlung der Bergarbeiter statt, in der mit Rück sicht aus die beabsichtigte Lohnheravleyung beschlossen wurde: !. In Ser Zeit r>om 2L di» 2.',. Januar einen einfachen Li reit im Falkenauer Ge viel auszurufen, wobei alle notwendigen 'Arbeiten durchgetührt werden. 2. Wird innerhalb dieler Zeit keine Einigung zwischen Arbeitern und Unternehmern erreicht, dann soll sich da» Arbeitsmini- sterinm mir der Angelegenheit betasten. Inzwischen soll der Streik im ganzen nvrSwcstbühmi'chcn Revier ausbrechen und da» Elektrizitätswerk in 'Neulartel soll den Betrieb ein- ftellcn. . W>rd b's zum 28. Januar kein Einvernehmen er zielt, io soll der Generalstreik in der ganzen Republik erklärt werden. Im Falkenauer Revier bat bereit» gestern der Streik begonnen. Auch in den Ring. bofser-Äerken in Prag sind sie gesamten Arbeiter, 22,10 Mann, in den Streik getreten. Renaudei und die Heidenauer „Haubitzen". Der au» Dcm'chland nach Pari» zurückgetehric Pierre Re n a udeI l,ar an Poincar - einen Brief ge richtet. den ei »n ..Poputaire" veröffentlicht Er wendet sich darin gegen d>e Behauptung Poincares in seiner Parlamemsrede v> nr Donnerstag, die Arbeiter von Heioenau in Sachsen Härten, nachdem Renaudcl vorher 'n Heidenau geiprocken habe, die Haubitzen und Lanzen verkett!. Renauüel erklär:, er habe nach dem Zwischenfall von Heidenau dort gesprochen. Tie Tatsachen hätten sich - lio ganz anders vollzogen, als Poincare dem französischen Parlament mitgetclli habe. g««Ue Sächsische Landwielschaftllche Woche. Die DirnStagsverhauülnngen begannen mit einem Vor träge de» R.gt:rungsrgtrS Professor» Dr. Ltegltch. Dresden, über Zwei» nud Ziele de» Pflanzenschutzes und dessen Organisation lm .Vreistaat Sackten. Ter Redner legte dar. das, unsere gesamte Bodenprvdnktivn — Land und Iorstwirtickast. Obsi. Wein »rid (»artenblUi — Verluste durch P«lanzenschadlinge erleiden, die mir bei der schweren wirtschaftlichen Notlage, durch die wir zur äuherürn Anspan- nung der Rährstosserzeugi'ng gezwungen werden, nicht länger ansehen dürste». Die Bekämpfung der Pflanzen- fetnde gehöre also z»m Erineazkampse unseres Volkes: sic sei sie Voraussetzung sin die Produktionserböhung. Tie Notwendigkeit der Belämpsung der Psla» .ensrhadlinge sei schon lange erkannt worden. Bein «Geringerer als Prof. Kühn. Halle, habe, l88V die ersten Anregungen gegeben, tyegennärtig sind etwa -llg Pslanzenschutz.Haliplftellen über das ganze Reich verteilt, denen je ein Land oder eine Provinz zugeieill tu. Tie Hauptileüe erfüllt ihre Ausgabe durch Organtkativn des »ramvfes aeg« n die Pflanzenschäd linge und Pslanzenkrankheile». Ersorschung der ssiologie und Bekämpfung der Schädiger, Ueberwachung ihre» Auf tretens. AuskunitSertellttng. Mitwirtung bei praktischer Be kämpfung. Prüfung nnd Bezugsveimittlung von Schutz mittel». Die sächsische Hauptskelle ist die Abteilung ll der staatlichen Landivirtschastlichen Versuchsanstalt. Dresden. Diese bat mit der Reorganisation der Versuchsstationen und des Versrickswesens seit Will eine wesentliche Erweiterung erfahren. Während der Pflanzenschutz bis dahin nur neben amtlich erlediat wurde, sind iel t zwei »ciondcre I-achleuke angestellt. Die Venutzung ist unentgeltlich. Zur lluter- stüpung und Entlastung der Hauplsielle und zur Verbilligung und Erleichterung des Verkehrs sind im ganzen Laude ll2 Avskunslsirellen tingerichlei. Diese sind Persönlichi'citen übertragen, die in der Lage lind, selbständig Auokuusl zu geben. Jeruer besieht, über dg» ganze Land verteilt, ei» Retz von Meldesielle», deren Zahl ic^ t durch die dautens- werte Deiluahmc der Saatenitandsberichtersiatier 227 bc trägt. Die Kosten der Vekänipsunasniasinahinen üelien bei den heutigen Prei' U! in keinen! Verhältnis zu den Werte», die dadurch erhalten werden. Es sollte also eigentlich keiner Mahnung mehr an die Landwirte bedürfen, sich der Cinrich- lungen zur Bekämpsung der Pslnnzenschädlingc zu bedienen. Vor dem zweite» Vortrag« richtete Regierungsrat Reumann vom Landesaant für.llriegersürsvrge einen Appell an die versamil'elten Landwirte noch mehr als bisher S ch ive r k r i cg s b c sch ü d i g i c in die Betriebe cinzu- sielten-. 'Rach den gesetzlichen Bestimmungen sind säm.liche Eriverbssräudc. einichliesilrch der Landwirlschast. verpflichtet, in allen Betriebe» von Äl Personen aufwärts mindesl-ens 2 Prozent der vorhandenen Arbeitsplätze m l Schwerkriegs beschädigten zu besetzen. Leider sei es der sächsischen Land wirtschaft bisher noch nicht gelungen, diele Verpflichtung in vollem Umfange zu erfüllen. Nur t»,i>7 Proz. anstatt 2 Proz. der Arbeitspläne «eien bis setzt beietzt worden. ES liege dem r'andeonmi fern, der sächsricken Laudroirtschgst hieraus «inen Vcrivurs zu mzch.'n. denn es kenne die Schwierigkeiten der Einstellung b. oiiders in kleinen Betrieben nickt. Es müsse aber daraus Rücksicht genommen werden, dach d!« Mehrzahl der Lchiverbescha'-igten in der Industrie uinergebracht ist, auch dicieniecn. di« aus dem Lande ausgewachsen si'n-d und sich dal in zurückichnen. Das Larrdesamt'Hess! aus Entgegen kommen, wenn eS demnächst an die Landwirt« mir An regungen hcrantret«. Dann sprach Univ. Professor Dr. Za de, Leipzig., über Masinahmc» zur Hebung dr» Knttcrbaue». Es gelte, aus eigener .ürasr das zu «rsctzcn. was unL das Ausland früher in Hülle und Fülle geboten habe. Hierbei handle es sich aber nicht um Vergrökernng der An bausläckr, sondern darum, von der Flächeneinheit grüsicr« Futnrerträgmsie zu erzielen. Der Redner legte in seinen Aussllhrnngen das Hauptgewicht aus die Futtererzeugung vom Ackerland. Wir hätten alle Veranlassung, den Luzerne bau zu vergröbern. Das geschehe hauptsächlich durch intensives Kalken des Bodens und Verwendung von besierem Saatgut. Die Hebung des Futtcrbaues sei nur möglich, wenn mir uus von dem ausländischen Saatgut sret- machten. Auch der Rotklee sei eine sehr kalkbedürftige Pflanze, das sei bis jetzt noch nicht genügend beachtet worden. Weiter lenkte der Redner die Aufmerksamkeit der Versamm lung aus den gehörnten Schotenklee, der auf unseren Wiesen allenthalben wild vorkomnu. die Versuche seien aber noch nickt abgeschlossen, dirvsie Iutterniasscn könne mau dem Boden mir dem Itzrünmais abgewinnen. Es ici aber nickt nur reichliche Dünaung, sondern Ucüerdünanng er forderlich. gluck die Futiererrrägnisie aut den Wiesen nnd Weiden können noch ganz bedeutend gcsieigert werden. Hier sei ebenfalls von groher Bedeutung die Verwendung in ländischen Saatgutes. Der Landwirt müsse die Lanant- aeiriniinna lelbsr ln die Hand nehmen. Der Elnivaud. San sie umständlich «ei, sei nicht stichhaltig. Was den Rotklee betrcssc. so verfügten wir in Deutschland über einige gute Herkünklc, Auch der gute alte sächsisch« Rotklee «igne sich als Ausgangswatk kiäl. Bel der Luzerne lägen dit BerlLilüM« schwieriger, da wir nur über die fränkisch« Luzern« ver fügten. Schwierig s«i auch dl« Beschaffung von gutem Gra»- samcn. üa der Handel den Landwirt hier noch vollkommen k» der Hand habe. Der Redner verbreitete sich daun über ietpe Züchtungsversuche ln Probstheida, dlr tn erster St»t«-o«L sächsischen Landivirtschust nu bar ««macht »verden sollten. Empfehlenswert sei die Gründung einer Fntterbauqenossew. schuft. — An den Vortrag knüpfte sich «ine Aussprache, in der besonders Gehcimrat Dr. Andrä. der dir Dirndtag». Verhandlungen als zweiter Voisiv«„der des Landezkuldur- rate» leitete, so, te Gebein,rat Steiger. Leutrwttz. ihsk Er- fahrnn'en mttteiltcn. Dieser ewpsalck den A«ban v»» auf aueckeiisrelem Boden. Hvfrat Dr. Schöne erklärte, dass der Landestulrurrai bereit sil, dle Vestrevungen zur Beschassung von '"^ävS'ickrm ^a"tai>t mit >n nnte"'»>>öen. Es folgte ein Vortrag von Ministerialrat Professor D r. n. W c n ct st e r n über Futierkonservtcruag. Wenn man die Einsäurung tu n üglichsi vollkommener Weise vornehme» wolle, so gelt: eö. ein- Milchsäure tvärnpg zu erzielen und das Futter vor der >velr:r»n Zersetzung zu schützen, was dadurch geschehe, das, man ähnlich wie beim Weckaovarai tic Lnkl abschliesie. Da» erreiche man, indem n un das Futter hart -nsammenprelle und es mit luft. dichte» Wänden umschllese. Der Redner beschrieb därank die verschiedenen Verfahren. Bei o-:r einfachsten Art. der Vei Wendung von Erdgruben, sei der Verlust sehr vrotz. 'Besser sei die Einsäuerung in Gruben mit gemauerten Wände». Nack der Schilderung dr» Süsiprcsiuersahren» und des amerltantichen Durncktloversahren» kam der Red »er zur elektrischen .nsuservierung. Bet Futter mit br- stlminic» Eigenschaften sei das verbesserte Süspccsiverfahren wahrscheinlich dem elektrischen Verfahren ivirtschaftlich überlegen. Ter kleine Landwirt werbe sich mit den einfach strn 'Arten bruuiigcn. dem kapitalträstigen Landwirt sei dt« gleichzeitige Anwendung des Sühprekwrrsnhren» mrü der elektrische» Konservierung zu enipfchsen, uw. sowohl bet trockenem wie b i nassem Wüter konserni.reu zu können. Der nächste Redner war Geh. Regierung»««! Prof. Dr. Falk e, Leipzig, der über Wiesendüngnng sprach OerUiches und Sächsisches. 'Sresden. 24 samt«. Das Ende des Dresdner Eifenbahnerslreiks schein« nach der tatsächlichen Lage trotz dep radikale« Be schlüsse einiger Lrtlicher Versammlungen besiegelt zu sei». So nu rtcv feit l eute Diet-Siag früh uuf den Hauptbah »- Hof die Schnell- nnd P.rsoncnzüg: mit der gewohnte» Pünktlichkeit abgesertigt. We»«i ncr st ra si« und Neu stadt sind im voll'» Betrieb. In F r i c d r i ch st a dt. wo der Betrieb fast restlos eingestellt war. hat sich eine groh« Bcrstockiiug bemerkbar gemacht, da dort ä sierst zahlreiche Giit rziige eingelauscu sind. Heute morgen hat sich fopiel Personal zu.n Dienst gest Ui, dasi cs möglich war. einige Güter,lige bereit' in den Vormittagsstunden slottzumack-en. Ebenso sind Rauglerarbrlter z»m Dienst erschienen. Bo» eine!« Streik in Dresden kann also uu gewerkschaftliche» Sinn« nicht mehr die Rede sein . . P l r n a hat, trotzdem don die Vetriebseiscnbahner t» den Ansstand getreten waren, die Züge abg.fertigt, dem» znsotge a!lo den Dienst wieder ausgenommen. Die »Streikleitung" biäst ab. Von der Bezirksleitung Sachsen de» Deutscher» E i s« ir b a b n e r n e r b a n d e s wird »ns geschrr:ben: „Es wird das Gerückt verbreitet, dasi der erste Bevoll- mächtig!« und Angestellte der Organisation der Ortsgruppe Plauenicher Grund de» Deutschen EisenbalmerverbandcS iFreiiaU Paul Nitzseve gewillt sei. die Streikbewegung z« tivcrnelunen. Das ist nicht wahr. Die Streikleitung ist nunmebr nach Lage der 'Verhältnisse selbst der Ucoer» zengnng. dasi die »«»organisierte Bewegung keine Ansstche auf Erfolg sigbeu kann und demzufolge schaeklmöglichst der Betrieb ausgenommen werden m»s .- Auch in Zwickau ist die Arbeit wieder ausgesowme« worden. In Ehe m n i tz ist cntg g n dou radikalen Lüge», Nachrichten -er sogenannten Ltrcikseitnng. die immer »och nicht ansqesulideu werde« könnt", die Arbeit gar nicht erst niedcrgelcgt worden. Es soll dcrt nochmals ei«e Urabstimmung stattsinden nnd der Sicherheit halber solle« die Abilimmungsiiruen versiegelt nach Dre de« gebracht w rd.n. In Ostlachfen herrscht rach wie vor ge regelter Verkehr. Da. mo Zn"v?rs''ätnnge« Vor kommen, liegt das an der Vorsto-Hing und Ncberlastnnq «»« ttedergangä- n»d Rangle,Lahuh sen. Lei weise Sperrunq des Doliverkehr». Die Oberposidireklio» Dresden g>bt folgends» bekai»nck: Infolge des Eisevbabvetsireik», der zu einer oölljaen Verstopfung de» Abstellbar,nhoss geführt hat, ist die Obcr- postdircktion genöt'gt gewesen, die Annahme non Paketen und Wertsendungen vorläufig ein- z u si c l l e n. Arthur Nikisch Airs Leipzig drahtet uv,er Berichoersiatter: Leipzig. 21. Ion. Gebeimrar T r. Arthur Nikisih. der grv-sie Dirigent, ist heut' nach? hier gBtorben. Vor etwa zehn Tagen rkrankre er av der ivripve. Sein Zusron-d «r'chicn bald als bedentiick. weil die Herztätigkeit nachließ. Äumpfereinspritz-- nngev br«btev cktirwii« Linderung. Bei dem Aller des Paii«niren — NikH«? stand im 87. Loben»strhre —nrustt« mau "Ns .üomplitaiionen gehrst: keilt. Sein Befinden war ab wechselnd. Nock gesie'.n kam di« Nachricht vom .«krankenlager 2es Meisters, daß sein Zustand sich wel-evtlich gebessert hätte. Die Hpefnungcir w".en iwrarbsich. H«nr« vorstt ist diik'sch ent'chfa»en. «- Arthur Niki'ü' tot! T:e ''chmorzliche Kund« wird Wiür'r. HM in allen Nähen und Weiten finden. Denn der Meister- Dirigent der Leipziger Gewandkanskonzerte ist einer der dich: all.u .'.-.Mrekchen dentsthrn Mmstker mit Wclrgslrung gerveien. War er sock io vechi eigentlich der Klassiker moderner Orchesierbeirnng: begabt mir allen Kräften und Weienseige-ntüiNlichteiten. wolchc die seit Hans v. Bülo-w brübencke Sonderart des -Modernen Dirigenten' ausmachen, äster d-rbe: ckatt? auch wieder von einer Abklärung, einer Beherrichiheii in ihrer MeisteruW». die keinen Gedmnken auf vinmen ließ an sen« nichr mär.'chcnsrei st.bercmpsindUche Rervostiär. die den: modernen Dirigcnlentum im allgemeinen ebenfalls als Büloivsches Erbe über kam. Dos Werk, das -,r aus urica.m haue. :o,»r für :Niki>ck die Hauptsache: er -Lkbir tvat dagegen willig und selHstverstündlich zurück. Wohl rvar es s,r geiräsi.m Sinne auch eine Augenweide, nie ge pflegte, elegante Erscheinung mir dem blassen, inter-- e'fanrell Gestickt rr.rro den ruhigen, edel beherrschten Be» megvoa,» a,r Pu.» >clwn: aber ec selbst fühlt, und be nahm sich den nie als .Svxaudirigent". mid nie auch such!« er durch Ab>vmL<c«'chkeii«n im Hörbaren „Periönlichker," zu markier,ii, nie gab es bei Nun dnnuntisrhe und agogüche Schlaglichter blop nu» des - Aussehen» willen, nie da», was man bei anderen ivohl ..Ausioisirngss«r«rci" genannt her. Seine ..Aufi«siung" wa. so voll aus dem Westen de» Werkes erfüllst. San sie untrennbar damit verschmolz. Wen,', er Beei- stovcn oder Bruckner dirigierte, so war da» nichr -Nikisch', tvndern eben „Beethoven" oder „Bruckner", aber freilich mit r'irer WSrme und Größe ersaht, zu der nur sein bc- wadoier Stab den Weg weisen könnt«. Wenn man aber wch «ine technilche PBonderHeii seine» Dirigiere ns als aer'önsiches Merkmal gelten lasten wollte, so mitsit« da» seine Svrttebr fSr breitu Tevrrri sein, dis wiederum aus seiner Neigung zirm Monrmnentalen. Erhabenen hervorging. In dieser Hinsicht war er das Gegenstück zu Richard Strauß, die ..Eroika" dauert« b:i ihm etwa eine Viertelstunde länger, als bei diesem: aber diese breiten Tempi wirkten im Banne sc wer Kunst so ganz notwendig und selbstverständlich, dasi letzten Ende auch sie als eine Eigentümlichkeit deS Werkes nnd nichr des Inwrprctc» erstchienen.. Nikilch war ausgesprochener Konzerrdirigent Nur au> dem Podium konnte er voll und ganz seine künstlerischen Kräfte sich auswirken lasten. Als Bühnendirlgent hemmte ihn die Rücksicht ani das Reb:neinnnd:r von Oben und Unten. Bühnenblick, thcatraliichcr Sinn waren ihm wenig eigen, und so konnte man von ihm wobl zum Beispiel, eine „Meistersinger"-'Ausführung erleben, bei der mit wonnsger Klarheit nnd Schönheit der Orgie sie rre kl erstand, während das Vakalensemble druntcr nnd drüber ging. Nicht als ob Nikisch das nicht ..gekonnt' hätte, was jeder durchschnitt lich routinierte Ti,e>ckcrkapellmcksier kann. Sondern die Stärke keiner orchestralen Begabung drängte sich im Ang'.n- viick der Begeisterung so vor. datz oari'nter der Zusammen halt des Gesamrkunstwerkes litck 'Trotzdem hat Nikilch als Bühnendirigent begonnen. Tenn der am 12. Oktober l8äü ols ungarischer Beamtem'ohn Gedärme und dann am Wiener Konservatorium für Musik Ansgebildetc wurde von Angela Neumann vvm Violimiult des östcrre chischeir Hof- orchesierS weggeholt und als zweiter .Kapellmeister deS Leipziger Stodttheatcrs bestellt. DaS Orchester weigerte sich zuerst, unter dem 22 sährlacn Kollegen zu spielen, doch durch ein« einzige Probe wußte sich Ni tisch durchzuietzen, um dann wenige Fahre später zum ersten Kapcllineister vvrzn rücken. Im Jahre 14dll gana aber bereits der Stern des Sinsontediriaenten Nikistl, au', zunächst über dem großen Walser, am Pult der Bo st an er Sinfonlekoizerte. Dann kam nochmal ein: kurze, minder glückliche Lpcrnepi'ode in Budapest, bis I8ü'> oa-s Le:v iaer l'iewandhaus ibn an den Platz beriet, den er bis zu seinem Todestag Inne halte uns der die Gebnrtssiätte seines Weltruhmes wurde. Was 'Nikis«) als Dirigent snc das deiikkchc Musikleben gewesen ist. wird einst die Musitge'chsttüe sestzitstell,n haben. Hin die Pionierarbeit, die er f„r „Luve: ringende Meister iai. nur n eniastenö anzudevten. gemigi es. den Namen Anton Bruckner» zu nennen. Aber auch über die völkische« Grenzen hinaus ging seln Suchen und Streben: Tschaikowskiö Werke» zum Beispiel hat er an Hervorragender Stelle den Boden In Deutschland bereitet. Und »rar dabei da» Leipzig:,' Ge wandhaus die Zentralsv.rne ieinee- rühmlichen Arbeiten», so führt.n ihn doch seit Iahrzegnten regelmähiae Gastreisen in deutsch-: und autzcrdcurschc Hauptstädte zu persönlichem Wirken. In frischer Erinnerung steht cs noch, wie oft er im Weltkriege in neutralen Landen den durch Haß und Lüge zerstörten Glauben an die deutsche Kuktnr durch seine Kunst neu ausgeiichtet nnd gcstärtt hat. Was Deutschland in diesem Sin,re an Arthur Niknch verloren bat. da» läßt sich im Augenblick gar nicht ersehen, geschweige denn erst en. j Erschüttert und dankbar zugleich müssen wir daher an der Bahre des Verewigten den unnermelklicken Kranz treuen Gedenkens ntcderlcgcn. k. >">. Kunst und Wissenschaft. Mitteilungen der Siaatatheatcr. Opernhaus: Donnerstag, 2ll. Januar s7i: Eiste Ausführung zur Erinne rung an E. M. von Weber: „Der Freischütz" mit Fleischer, Ermvld. Elisabeth lliethb.rg. Milln Stephan. Kaspar: Otto Hclgers von der Staatsovcr in Berlin als Gast. Vogelstrom. Eremit: Julius Glesi vom National tbcalcr in München als Gas», Lange, Angela Kalniak. Eisriedc Habcrkvrn. Musikalische Leitung: Kntzschbach. Spiellcitnna: Toller. — Zur Behebung gusgetauchter Zweifel wird daraus hingewiejen. dasi dem Verej), „Dresdner Volksbühne" zu de» tägliche» Vorstellungen der S aats- tbeater nur eine ve'chränkie Zahl non Eintrittskarten zar Verfügung gestellt wird. Di« Piehrzabl der EtntrinSkarten bleibt nach wie vor dem össentlichen Kartenverkauf in den Borvcrkaussstellen unk an den Tageskassen Vorbehalten. Nur zu den als solckre gekennzeichnete» Vorstellungen de» Vereins .Dresdner Volksbühne" findet ein öffentlicher Kartenverkauf nicht statt. Für dle morgen. Mittwoch, stätt- sindende Vorstellung des Verein» „Dresdner Volksbühne" „Mignon" steht eine beschränkte Anzahl von Stehplätzen zum Preise non i Mk. von Mitlwoch ab an der Opernhaus kasse zur Bersitgung. Schauspielhaus: Freitag, den 27. Januar sA. sinder außer Abonnement die Uraufführung des neuen Dramas „Gobseck" von Walter Haienclever statt. Tic Titel rolle spielt Erich Ponto. Die Einsiudirrnng letfrt Berlhold Viertel. — Morgen, Mittwoch t'rks. die Komödie: ,.L chncider W > bbc 1" non Han» Müller-Schlösser tn der bekam,len Bcsetznt g. Spielletinng: Wicrth. — Die Ausgabe der A b o n » r m , n t s k a i t e » sür den dritten Teil der Spielzeit 1,121/22 sinder täglich während der übliche» Vor- mitiagskasscitstunden an der Kasse des Schaiispielhaiiics statt. ck' Neustädte» Schauspiel!:«» s. 2,','g>sica Doiiiicrstag Ist Uhr L n i« t a e r W t t li c I m - B n s ch - A a ck m t t t a g fNr klein« nnd grobe Leute roi, Bärin Carlo v. d. -topp mit tM fnrdiaen Lichtbildern. Kartc» zu kleine» prei'»n an der Lbeaterkaste, sowie lltefidcuz-LauthauS und Loutertdirektisn NtcL
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