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66. Jahrgang, 23S Dienstag. 23. Mai 1S22 Dratztanschrift: ««chrtchtt» Aernlpr«ch«-Samm»l»ummrr: SS 241 Nur lür A-chla-IprLche: 20 011. lXakao, LekokolaSe, ^nfitünen. 2uekepvxL!^n. kstfty» zegn 1S38 * 18 »eimilark.. Schriftleitung und Kauplgelchdft,stell« ««rt»»slr»de SS/40. ». Beklag von Llepsch 4 RrtcherdI in Dreeden. VoKch«ch-K°nlo 1OSS Drradr». Bezugs-Gebühr «achdru» nur mit deutticher 0u,ll»n,n,»d, <.»re,»urr Nochr 'l „litlli,. - Unu-rlangle Schrlftstiiche werte» nicht ausde»a»rl. Das Echo -er Slratzburger Ae-e Pomcares Zustimmung -er Pariser Presse. Paris. 22. Mai. „Tenips" hobt am Schlüsse seiner Be sprechung -er gestrigen Ne de Poincarös die Stelle hervor, in -er -er französische Ministerpräsident erklärt, Frankreich werde nicht dulden, das; die Vergangenheit aus ihrem Grade hercwrsteigc. Wir möchten, sagt der „TempS", datz über dieses Grab, das gewiß kein Denkmal der Er- inneruna verdient, der Pflug der versöhnten Bülker seine Furchen ziehe, in die die Saaten versenkt werden, deren Ernte sie so sehr bedürfen. Deutschland hätte daran ebenso ein Interesse wie Frankreich. Durch eine wahn sinnige Politik ist eS der ungeheuren Vorteile vorlustig gegangen, die es durch seine Unternehmungen, durch seine Disziplin und die Macht seiner Arbeit hätte erlangen können. Wenn es die Streitigkeiten der Vergangenheit wieder ausgrabc, anstatt sein« Anstrengungen Len Aufgaben des Friedens und den Wcltfragen zu widmen, die die Zukunst der Menschheit bedeuten, führe es eine neue Kata strophe herbei. Die Stimmen von solchen, die sich seine Freunde nennen, ermutigten cs vielleicht, ein solches Wag nis zu versuchen. Die Bolschewisten hassten ohue Zweifel aus einen deutsch-sranzösischen Konflikt. Andere hätten vielleicht ähnliche Gedanken, ohue es z« gestehen. Was Frankreich anlangc, so sei sein Gewissen ruhig. Wenn Poincarö gestern in Strastburg die vernommene Sprache führe, wenn Frankreich ein Heer beibchalte. stark genug, um Deutschland jeden Angriff untunlich erscheinen zu lassen, so erweisen die französische Negierung und Frankreichs Sol daten der Welt, Europa und dem deutschen Volke selbst den wichtigeren Dienst, als viele sogenannte Aufbauer. .^Journal deö Dubais" schreibt: Seit 1010 lassen wir unseren Nachbar alles sagen und fast alleö tun, und unS be schuldigt man dunkler Absichten. Von unS verlangen mehrere unserer Alliierten kaltes Blut und Mästigung. DoS »schuldige, herausfordernde Deutsch land" s!j wird von Englands und Italiens Politik in Schuh genommen. Uns macht mau den Bor wurf, wir hintertricben de» wirtschaftliche« Wiederaufbau Europas. Es scheint, als warte man nur eine Unvorsichtig keit von unserer Seite ab, nm uns osscn als Urheber des Krieges an den Pranger zu stellen. Wir werden uns hüte», diese Unvorsichtigkeit zu begehen. Aber wir wollen ausS neue die Verantwortlichkeit scststelle»: Die wahren Urheber des Krieges sind die Leute, die Deutschland zum Widerstand ermutigen und die ihm die Hand reichen, in der Hoffnung, daraus Prosit zu schlage». Die führenden Männer Englands haben ihren Scharfsinn daran gewendet, das wirtschaftliche Los Englands an das Deutschlands z» knüpfen, ja noch viel mehr, sie haben, um Europa wieder auszubauen, an die Zerstörer Rußlands appelliert, an die Diebe und Mörder, die das russische Volk bedrücken. Die menschliche und göttliche Moral wird verhöhnt! (W. T. B.» Vierzehn Interpellationen zur auswärtigen Politik in der französischen Kammer. Paris, 22. Mai. Der Kammer werden bei ihrer morgen beginnenden Tagung 14 Interpellationen zur auswärtigen Politik vorliegcn. Es steht je doch noch nicht fest, ob die Debatte morgen schon beginnen wird, da die Abgeordneten über die Frage, ob zu Ehren des früheren Präsidenten der Republik und langjährigen Kammerpräsidenten Deschanel die Sitzung nach der Ge dächtnisrede des Vorsitzenden für den ganzen Tag oder nur für eine Stunde aufgehoben werden soll, geteilter Meinung sind. lW. T. B.) Dersliirkle französische MiMSrlranspvrte nach Mainz. Kaiserslautern, 20. Mai. Seit etwa drei Wochen passieren fast täglich Sonderzüge mit französi schen Truppen Kaiserslautern, die über Ludwtgshasen in Richtung Mainz mcitcrgelcitct werden. Ein großer Teil der Transporte besteht aus Schwarzen in voller Aus rüstung. Auch zahlreiche Züge mit schwerer Artil lerie sind hier durchgekommcn. In Kaiserslautern wur den -in letzter Zeit TnippentranSpvrle auö der Richtung Metz tagtäglich von am Bahnhof ausgestellten Feldküchen verpflegt. Dle Kabmellsberalungen zur Ae-ara!ions- Frage. Berlin, 22. Mai. In der heutigen Kabinettssitznng wurde austcr über die Genueser Beratungen vornehmlich über die Besprechungen, die gegenwärtig zwischen dem Reichsfinanzministcr Dr. Hermes und der Rcparations- kommission in Paris schweben, gesprochen. Im Zusammen hänge damit wurden die am Mittwoch beginnenden An- leiheverhandlungcn erörtert. Reichsfinanzminister Tr. HermcS wird am Mittwoch von Paris nach Berlin zurückkehrcn. um dem Reichskabinett über den bis herigen Esting der Verlmndlungen mit der Reparanons- kommiision Bericht zu erstatten. Ucber den Stand der Be sprechungen mit der Ncparationskommissio« wird von «uter- richteter Seite erklärt, daß sie nicht so nnaüustig verlaufen, wie es nach verschiedene« französischen Blättern den An schein haben könnt«, Ucber das Programm der NeichSregierung für die nächsten Tage ist noch nichts Endgültiges festgesetzt. Ins besondere steht noch nicht fest, ob und wann der Auswärtige AnSschust deö Reichstages zusammentreten wirb und wann der Reichskanzler im Auswärtigen Ausschuß oder im Plenum des Reichstages über die Genueser Konferenz sprechen wird. Wie das „Acht-Uhr-Abendblatt" hierzu noch erfährt, ist man sich noch nicht schlüssig, ob der Kanzler noch in dieser Woche vor dem Plenum des Reichstages eine Rede alten soll. Sollte dies aber der Fall sein, dann wäre der rühcstc Termin der Freitag. In parla mentarischen Kreisen wird außerdem erwogen, ob es nicht angezcigt wäre, daß Reichskanzler Dr. Wirth seine Nebe über Genna bis zur Debatte über die Geschehnisse der Pariser Reise des Reichsfinanzministers verschöbe» da in ge wissen parlamentarischen Kreisen die Anschauung vor herrsche, daß zwischen Genua und den gegenwärtigen Minister-Besprechungen ein ursächlicher Zu sammenhang bestehe. pariser Besprechungen über Dr. Hermes' Vorschläge. (Eigner Dratztberlcht der .Dresdn. Nachrichten".» Paris, 22. Mai. Poincarö hat heute vormittag den französischen Botschafter in Berlin Laurent und General Dnpont empfangen, die gestern hier eingetroffen sind. Er hatte eine längere Unterredung mit ihnen. Nach In formationen aus bester Quelle behandelten die Besprechun gen hauptsächlich die Vorschläge Dr. HermeS' und seine Ver handlungen mit der Reparationskommission. Anfragen über Genua im englischen Unlerhause. London, 22. Mai. Im Unterhaus erklärte Chamber- lain in Erwiderung aus eine Anfrage, dos; die Debatte über die Konferenz von G enna am Donnerstag stattfindcn werde. Sir Worthingion Evnns werde diese Er örterungen von seiten der Regierung eröffnen und eine all gemeine Erklärung abgeben. Der Premierminister werde auf Kritik warten, che er weitere Darlegungen geben werde. Ein Blaubnch sei bezüglich der Genueser Verhandlungen vorbereitet worden und befinde sich augenblicklich in Truck. Er hosse, daß dieses Blaubnch den Mikgliedern morgen nach mittag zur Verfügung stehen merde. Ein Parlamentsmit glied fragte, ob dieses Blaubnch Mitteilungen cntbaltc, ans denen die genaue Art und der genaue Zweck der Haager Konferenz ersichtlich seien, sowie die Auszeichnungen über Erörterungen, die in Genna stattgesnuden hätten, and ob eS nicht den Wünschen des Hauses inehr entspräche, daß der Premierminister die Debatte über Genua eröffne. Chamberlain erwiderte, das Blanbuch werde alle notwen digen Akten enthalten, jedoch nicht die Aufzeichnungen über die verschiedenen Unterredungen in Genna. Evans könne bester eine Darlegung der in Genua erreichten Ab machungen geben, als der Premierminister. Er. Chamber lai». wolle dem Hause nicht verheimlichen, daß der Premier minister die Art der Politik kennen lerne» wolle, die gegen ihn gerichtet werde, bevor er sein Recht, zu sprechen, in An spruch nehme. Aus eine Frage Sir Donald Macleans, ob Chamberlain wisse, daß dies für einen Premierminister ein völlig neues Verfahren sei, der von einer Konferenz, die die Welt interessiere, zurückkommc, über die er allein genaue Mitteilungen machen könne, und ob Chamberlain sich Rechenschaft davon ablcge, daß die Ansicht, der Premier minister solle die Erörterungen eröffnen, auf der Qppositionsseitc weit verbreitet sei, erwiderte Chamberlain, baß Sir Donald Macleans und seine Freunde immer sehr danach strebten, daß der Premierminister zuerst spreche, um Gelegenheit zu haben, ihm zu antivortcn. Evans werde die omleitende Erklärung für die Regierung abgeben. Auf eine Zwischenfrage eines Parlamentsmitgliedes erwiderte Chamberlain, Lloyd George habe nicht die Absicht, sich nach dem Haag z» begeben. Unter Beifall erklärte Chamberlain, in Abwesenheit des Premierministers hätten zahlreiche Mit glieder eine Freude daran gehabt, ihn zu kritisieren. Jetzt könnte« sie ihn in seiner Gegenwart kritisieren. (W. T. B.) Ailtt über -le Genueser Konferenz. Rom. 22. Mai. Der frühere italienische Minister präsident Nitti schreibt zur Genueser Konferenz: Die Bedeutung der Konferenz für den Gang der Wettpolitik »ei groß, obwohl die greifbaren Ergebnisse beschei den seien. Weil die Fragen der Reparationen und der Okkupationen nicht hätten berührt werden dürfen, sei nicht mehr zu erreichen gewesen. Sehr wichtig sei. daß Genua die Vereinigten Staaten über die Gesinnung der europä ischen Mächte aufgeklärt habe. Lloyd Georg« gehe als mora lischer Sieger aus den Genueser Verhandlungen hervor, und er sei überhaupt der einzige Staatsmann, der die neue Zeit verstehe und der zur Führung berufen sei. Larthou bei Mlleraud. lStgnerDrahtbericht der «DreSdn. Nachricht« n".j Paris, 22. Mai. Präsident Miller and Kat gestern den Bericht Barthvus über seine Tätigkeit auf der Kon ferenz von Genua cntgegcngenommen. Er dankte ihm im Namen der Republik für sein umsichtiges und feste» Ver halten. «m Dienstag soll Barthou seinen Bericht vor dem Minister rat wiederholen. Das englisch-ilalienifche Uebereinkomrnen. Paris, 22. Mai. Der Berichterstatter des „Matin" will von gut unterrichteter Seite erfahren haben, daß keiner lei Vertrag zwischen England und Italien unterzeichnet worden sei. Allerdings seien die gepflogenen Verhandlun gen mit der Aufstellung von vier Entwürfen zu Wirtschafts- und Handelskonventionen ab geschlossen worden. Diese Entwürfe bezögen sich erstens auf die kommerzielle Tätigkeit Englands und Italiens in Rußland und die im Verhältnis der beiderseitigen Kapitalbeteiligungen vorzunchmende Verteilung des etwa igen Nutzens aus dem gemeinsamen Unternehinen: zweitens auf ein gegenseitiges Einvernehmen bezüglich der italienische» Politik in Lobten und der ägyptischen Frage: drittens auf die englische Unterstützung der italienischen Handelsbeziehungen in Kleinasien. Smyrna und Adalia: viertens aus die Frage, in welchem Rahmen das gemeinsame Vorgehen Italiens und Englands in der Türkei und die Verteilung des Einflusses beider Länder im östlichen Mtttelmeere zu regeln sei. Diese Abmachungen sollen durch Vorlage des Protokolls in den Parlamente« beiher Länder belasst gemacht «erde«. (SS. T. L.) Poincarö und -er 31. Mai. Noch in dieser Woche wird der Reichskanzler tm Aus wärtigen Ausschuß oder tm Reichstag über das Ergebnis der Konferenz von Genua berichten. Dasselbe werden Lloyd George und Bartho» im Unterhaus und vor der Kammer tun. Ganz ohne Zweifel werden die Darlegun gen dieser Staatsmänner in vielen Punkten voneinander abwcichen, in einem aber dürften sie überemstimmen, näm- lich in der Feststellung, daß die Genueser Konferenz die Vorbedingungen für eine künftige Verständigung der Mächte geschaffen habe und daß sie darum trotz des Mangels an praktischen und im Augenblick nutzbaren Erfolgen kein völliger Fehlschlag gewesen sei. Niemand, der an den Ver handlungen nicht persönlich beteiligt war, wird diese Be hauptung in ihrem volle»; Umfange als eine luftige Phrase ohne weiteres ablehnen können. Es ist möglich, datz ge wisse Vorgänge, Gespräche, Begegnungen, die dem wach samen Singe deö Heeres der Berichterstatter entgingen und die keine Zeitung vcrzeichnete, den Delegierten selbst den Eindruck vcrmittclteu, das; sich zwischen den oder jene« Staaten eine gewisse Annäherung vollzogen habe, die zn bestimmten Hoffnungen berechtigte,- es kommt dabei weniger darauf an, wer diese Staaten sind oder waren. Deutsch land und Frankreich, England und Frankreich jeden- falls haben sich in Genna keinen Schritt einander ge nähert. Ihre Vertreter haben zwar miteinander ver handelt, aber der Charakter dieser Verhandlungen zeigte, das; es sich inehr um das wechselweise Vorgehen und Zurück weichen voi; Fechtergruppen, als um den gemeinsamen Kampf für oder gegen eine Sache handelte. Insofern wäre cs vielleicht möglich, von einer stattgefundcnen Klärung der Situation zu sprechen, ans der die in; Konflikt miteinander liegenden Länder natürlich die verschiedenartigsten Folge rungen ziehen werden, nicht aber von einer Annäherung oder der Bereitung der Grundlagen für eine solche. Wie es mit dieser vermeintliche» VerstänbigungSmög- lichkeir zwischen den genannten Hauptmächten in Wirklich keit aussieht, das zeigt nichts deutlicher als die Rede, die Poincarö ain Sonntag in Ttraßbnrg vor dem Kongreß deS französischen Natlonaibundes früherer Kriegsteilnehmer ge halten hat, und ferner der französisch-englische Meinungs austausch in der Presse über die Bedeutung des 81. Mai und über die Maßnahmen, die Frankreich und England ober Fraittrcich allein bet einer „böswilligen Nichterfüllung" Deutschlands unmittelbar nach diesem Termin treffen wer den. Die Straßburger Rede Poincarös übertrifst alles Da- gcwesene. Was er in Bar-lc-Tuc gesagt hat, war fried licher Glockenklang dagegen. Er lügt in einer Tonart, die ans Grund internationaler Vereinbarungen einem Minister präsidenten zum mindesten verboten sein müßte. »DaS Elsaß" (lies Frankreich!! wird niemals „die Phrase von der Entwaffnung Deutschlands" als wahrhaft annehmcn. Es kennt die garstigen Alldeutschen. Es hat immer nach den französischen Befreiern geschricn. „Ein Tag wird kommen, wo Deutschland uns vielleicht angrcist: wenn dieser Tag anbricht, wollen wir nicht nur bereit sein zu widerstehen sondern zu siegen." Das ist der Kern dieser Rede, wte eS Inhalt und Richtlinie der gesamten Poincaröschen Politik ist. Wir wundern unS nicht, wir kennen den Mann, seine DenkungSwcise, seine Ziele, seine Worte genau und haben ihnen mit sachlichen Beweisgründen so oft widersprochen, datz wir es unS ersparen dürfen, sie zum hundertsten Male zn widerlegen. Aber festnageln müssen wir die Tatsache dieser Aeußcrungen doch. Denn sie zeigen mit erschrecken der Klarheit und zn einem vielsagenden Zeitpunkt, ivte das ivahre Verhältnis Frankreichs zu Deutschland beschaffen ist. Zwei Weltfriedenskonferenzen, Washington und Genua, sind im letzten Halbjahre zu Ende gegangen. lind nachdem in der Schlußsitzung der zweiten Konferenz der französische Vertreter mit träncnersticktcr Stimme Frankreichs Friedensliebe ans das heiligste beteuert hat, hält der Mini sterpräsident dieses Landes eine Rede, in der er mit trium phierender Gewißheit von einem neuen Kriege Frankreichs und Deutschlands spricht. Aber warum tut er das gerade jeyt? Hätte es nicht die einfache Rücksichtnahme ans seinen Ministerkollcgen, der zwei Tage zuvor in Genna ein ganz anderes Bild von Frankreich zu entwerfen sich mühte, als das gegebene er scheinen lasten, diese Rede zu mildern oder zu verschieben? Darum kümmert sich der Gewaltmensch Poincarö nicht. Seine Politik drängt einem entscheidenden Termin zu, dem 31. Mai, und bis dahin ist nicht viel Zeit zu verlieren. Vierzehn Tage nach diesem Zeitpunkt tritt der im Aufträge Frankreichs von Barthou Unterzeichnete „GotteSfriede" in Kraft, der in seinem sechsten Punkte die Verpflichtung ent hält, jeden Angriff oder jede einem solchen gleichkominende Handlung gegen eine mit Rußland verbündete Macht aus die Dauer von sieben Monaten zn unterlasse». Deutschland ist mit Rußland durch den Berirag von Rapallo verknüpft. Wenn Poincarö erst in der zweiten Iunihälfte vorgeht, nachdem die Haager Konferenz bereits begonnen bat. so würde das möglicherweise durch den Hinweis Rußlands und Englands aus den Friedenspekt zu schweren Kompli kationen» zu einer Sprengung der Haager Konferenz durch Frankreichs Verschulden und zur endgültigen Isolierung Frankreichs führen. Dieser Gefahr, die nach dem Ergebnis der sranzösischen Gcneralratswahlen für Poincarö auch persönlich in seiner Stellung als Ministerpräsident heikel werden könnte, will er ausweichcn. Er will, er muß han deln. Die letzte Gelegenheit ist der 31. Mai. VaS tft's mit diesem Tage, was wird am 31. Mat ge schehe«? »Nichts, gar nichts", antwortet der UeVernattosg,