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Jahrgang. AL LSI. Sonntag, IS. Juli 1Y1S. chsavünSot L8S« Drahtanschrift: Rachricht»« »re»»««. Ferntprecher-Sammelnumm«: «H»41. Rur tür Nachtgeipriiche: LOVU. »iirteliLhrltch in Dreien und vnirten dei Iweimallger Zulraguna Io»i« dei ein. ^"UUOl- mait,«r Zustellun, durch dt« Po» lohne Bestell««!»» « 40 M . monatlich I 00 M. ne . NN .» Die «taivoltit« S7 mm treit« Zeile 7» Ps. «ui «neetoen unter Sielen- und ÄUgtzitltzN-TZktzlltz. Wohnunaomorkt, «inlpalttze «n. und verküule 7» B»r,u-,oiS»e leut Tarif, o o I «»»»SrilieNusirrge geienvorauobejahl. Lin«!numm«r >s Pf., Sonata,»roPs. Pachdruch nur Mi« deutlicher Quellenan^d« i,Dr«»dner Nachr.'» Midist». — Unuerlon«t» SchrittitllSe werden nicht aufberoahrt. Schrtstleitvng und Hauptgejchüstrstelle: Marienstrrche »8/4«. Druck u. Verlag von Lievlch 4 «eichardt in Drrrden. Postscheck.Konto 1» »SS Leiv,ift. ^6K5»l-K^IIlNO 0^°Ve vrüäergssse 39 L gegenüber rter Kirck« —I«I.r07I7 - /^usstattungsn leckem Preis In grSSter Fuswskl. 0Ul>ll,llllMI»UUI«IM»Il!l>lIlU>jM»,I,U«I,,IIliIlI,UI>lMllIlIMIlI,U Aluminium-6 eLckirr 0»» dr»ed»«»1« kür Nll-ti». Zpisli^en Aufteilung k^uüdlllle mit guten Qummlblasen elngetrokken. pi-sgei- Ltr-, 32. L. Ulüllvr ps-sgei- 81p. 32. VerrcNiecken« Normen. Miliz« Preise. Qsbi-ücisi- ^bsk-slsin :: Ailmanki?. Wiffel» und von Moellendorss Abschiedsgesuche. Berlin. ir. Juli. Der ReichSwirtschaftSmtuifter Wissell und Unterstaatssekretar im ReichSwirtschafts, «t»tsteriu« v. Moellendorf Huben heut« ihr Abschieds» «ef«ch eiugereicht. ebenso der Bankier Andrea, der dem Ministerium in Handels, und Fiuanzfragen ehrenamtlich »»r Seite gestanden hat. * Die Gestellung deutscher Arbeitekräfte für die zerstörten Gebiete. Versailles, 11. Juli. In der lieutigen ersten Besprech ung mit der vorbereitenden Wiedcrgutmachungs- kom Mission wurde von der Entente die Gestellung von Arbeitskräften als die nächste und wichtigste Aufgabe bezeichnet. Es wurde dabei ausdrücklich beton:, Säst die Freigabe der deutschen Kriegsgefangenen nicht von Ser Gestellung dieser Arbeiter abhängig gemacht werden soll. Im Anschluß an diese Erklärung wurde aber sehr nachdrücklich daraus aufmerksam gemacht, das, es die vor nehmste Pflicht Deutschlands sei, bei der zurzeit von den Gefangenen begonnenen Arbeit eine Unterbrechung nicht eintreten zu lassen. Erwartet Frankreich, das deutsche Staatsmänner mit Steinen bewirft und die deutschen Gefangenen, um sie vor den chauvinistisch verheizten Massen zu sichern, unbemerkt chei Nacht und Nebel abschieben must, öast deutsche Arbeiter so bald bereit sein werden, sich in diese Löwcngrubc zu begeben? .. . - Df« Heimkehr der Krkeg-gefaugeueu. (Eigner Ar acht b rrtcht der „D r e !> d n. Nachricht« n".) Rotterdam, 12. Juli. Nach einer Meldung -er koudllner>«Dallu News"' hat die Admiralität für Sen M.-Äugusf acht Transportschissc für Sic ersten Transporte Ser Kriegsgefangenen bercitgestellt. Nach Balfours Mit teilungen im Parlament sind aus England 395 999 deutsche Kriegsgefangene yeimzubesörbern. Selsen Ser st«,,,Sülchen Sersursor»ern«s.> M Führerschaft de» Radikalismu». Sie wirtlchnftliche Rvtlaie Italiens. Bern, 12. Juli. Laut „Corrierc dclla Sera" führte kn der gestrigen Kammersttzung der Untcrstaatssckretär für Verpflegung aus, -ast die Ernährungslage Jta- chi e.« S sich immer mehr verschlechtere und nur noch Lebensmittel für einen Monat vorhanden seien. Die Lage werde durch den Frachtraumwangel noch schwieriger. Ebenso notwendig wie die Einfuhr von Getreide, sei die ich» Kohle. Die Verteilung von Schifssrainn sei ein schwer M lösendes Problem, besonders wen» man bedenke, dast >te Lieferungen von Getreide einfach verfallen, wenn die Ware nicht bis zum 1. August abtransportiert ist. Darum müßten freiwillige Einschränkungen eintreten. Das Schlimmste ist, daß die Produktion in allen Zweigen» in beu industriellen wie in den landwirtschaftlichen, zurückgehi. Milchprodukte kommen immer weniger auf den Markt und scheiden für den Export ganz aus. Früher hat Italien seinen Zuckerbedars selber gedeckt, jetzt must cs 890 999 Doppelzentner entführen. Der Unterstaatssekretär scheute sich auch nicht, aus die Gefahren der wirtschaftlichen U,ebermacht Englands und Amerikas hinzu- «cisen. Früher hat die Gefahr eines deutschen Handels monopols bestanden, heule besteht die eines angelsächsischen. Darum wird sich bald als notwendig erweisen, dast die weniger reichen Nationen sich zusammenschließen, um gegen die wirtschaftlichen Ersticknngsvcrsuche der Angelsachse» Front zu machen. JtnlicuS diplomatische Schlachten. Rom, 12. Juli. lStcfanimeldung.i Tittoni hielt in der gestrigen Sitzung der Kammer eine Rede, die mit großer Begeisterung ausgenommen wurde. Er führte u. a. aus: In diesem Augenblicke, wo Italien auf diploma tischem Felde kämpft und die schwersten Schlachten schlägt» mutz das Bolk unter allen Umständen Reibungen vermei den. Ich schließe mich den Erklärungen Pichvns an. hie den Wunsch ausdrückcn, die Beziehungen zwischen Frank reich und Italien aufrecht zu erhalten. Wir werden in Paris mit Vertrauen unser Recht vertreten. In der Unterstützung und Zustimmung des Parlaments werden wir die Ermutigung sindcn, aber jede Kundgebung, selbst wen» sie ein Druckversuch gegen die Konferenz fein sollte, must vermieden werden. Dao Land kennt unsere inter nationale Stellung. Die Verhandlungen werden nun. aus dem Anfangsstadium lieraustretcuü, vielleicht schon in der nächsten Woche stch lösen. Aus diesem Grunde gilt eS beute Stillschweigen zu bewahren. Der Vertrag mit Oesterreich wird bald unterzeichnet werden. Er sichert Italien neue Vorteile zu. Die Kleinasiatische »rage wird Arrückgcstellt werden. Dafür must die Lösung der -Achrt«frage üurchgcführt werden. Die italienische .Delegatipn wird ihre Beschlüsse nicht überstürzen, aber jauch eine Verzögerung nicht mehr zugeben können. M« Dolegatton könne nur handeln, wenn sie die An- i-ürpennung de- ganzen Parlament« erhalte, ddmit der dann Unterzeichnete Friede» ein Frieden ganz Italiens sein. Sperrung der Italienische« Grenze. (»tstner DrahtSertcht der „DreSdn. Nachricht«»?.) > Z 1trrch. ir. In». Die italienisch« Gr««,« ist seit Kreit«« »rsth atsperrt. Berlin. 12. Juli. Zu dcm Totschlag an dem französi icke» Sergeanten Paul Man Ke im erfahren mir, das; Manheim in der F r i c d r i ch st r a st e mit einem Kame raden spazieren ging und dort mit deutschen Soldaten in ' Streit geriet. Bei der sich entwickeltem Rauferei wurde Manheim von einem deutschen Soldaten ins Gesicht ge schlagen, sein Begleiter durch einen Faustschlag ins Auge verletzt. Beide flüchteten und Manheim hatte bereits sein Hotel erreicht, als er nach Aussage des Pförtners vou einem Zivilisten einen Messerstich in den Rücken erhielt. Mehrere Polizeiwachtmeister, die die Menge zurückzuhalten versucht hatten, brachten den Schwerverletzten nach der Klinik in der Ziegelstraste, wo er aber bald starb. Sein Be gleiter, der zunächst nach dem Alexanderhotel geflohen war. wurde von einer Soldatenpatrouille nach der französischen Botschaft gebracht. Auf die Ermittlung und Ergreifung des Täters sind 10Mb Pik. Belohnung ausgcsetzt worden. Berlin, IN. Juli. Das .--t-tthr-Abendblatt" brachte am Sonnabend eine Notiz, wonach in der französischen Militär- Mission Erregung herrsche, weil die Regierung von dem Erstechen eines französischen Soldaten in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend keine Notiz genommen hat. Ein > französischer Major habe vergeblich im Kriegsmini- sterium versucht, den R c i ch s w r h r m i n i sie r zu t r e s f e n. An amtlicher Stelle wird es für undenkbar ge, halten, daß ein Mitglied der französischen MilitärmissiNn stch so geäußert baden kann. Da die französische Militär- Mission mft MWkm Ministerium Beziehungen ausgenom men M? ist das geschehen. was nach internationalem Brauch üblich ist. Der Unterstaatssekretar Hantel hat Sonn abend vormittag itS Uhr beim spanischen Botschafter. Ser zurzeit noch immer die französischen Interessen in Berlin wahrnimmt, einen Besuch abgestattet und seinem Bedauern über das Vorkommnis Ausdruck gegeben. Wenn ein fran zösischer Major jm ÄriegSministerium nach dem Reichs- wehrnnnistex gefragt hätte, würde er dort erfahren haben, dast der Minister nie im KrtegSministerium seinen Sitz ge habt hat. sondern in Ser Bendlerstrahe leicht zu erreichen war. , Sie Zlltnmeruiig twu deutsche» Staatr- auie-Srigeu iu Pole». Die Antwort der polnischen Regierung. Berlin. 12. Juli. Tic deutsche Waffenstillstanüs- kommission hatte an General Dupont in einer Note vom 2. Juli mitgetcilt, dast die polnische Regierung umfangreiche Verhaftungen von deutschen Bürgern vorgenommen und für die Verhafteten im östlichen Polen Internierungslager vorbereitet habe. General Dupont war gebeten worden, die polnische Negierung um Aufklärung zu ersuchen un feinen Einfluß geltend zu machen, um die Freilassung zu erwirken. In einer zweiten Note vom 8. Juli waren dann deutscherseits direkte Verhandlungen mit den Polen vorgcschlagen worden. Auf die erste Note ist der deutschen Wasscnstillstandskommission nunmehr die nachstehende Er klärung der polnischen Negierung zugcgangcn: 1. Die Nachricht von Massenvcrhaftungcn unter der deutschen Bevölkerung Poscns ist durchaus unrichtig. Ver haftungen wurden lediglich in verdächtigen Fällen vor- gcuommen. 2. Die Verhafteten wurden weder nach Plnsk noch nach dem ehemaligen Königreich Polen verschickt: sie verbleiben im Lager Szcypiorno. Anfänglich war die Ein richtung eines Lagers im östlichen Polen vorgesehen. Diese hat zu -cm Gerücht von der Ucberführung nach diesem Ge biete Anlaß geben können. 8. Die deutschen Besitze sind nicht konfisziert worden. 4. Und schließlich sind die Ver haftungen in Posen seit einigen Togen eingestellt worden. . Gleichzeitig erhebt die Posener Regierung in einer Erklärung Einspruch gegen die von den Deutschen in Schlesien und Ostpreußen vorgenommencn Massen- verhastungen polnischer Bürger, deren Anzahl so groß sei, daß es sich nicht »m Einzelverhaftungen handeln könne. Die Antwort der polnischen Regierung kann nur als höchst unklar bezeichnet werden. Die polnische Regierung erklärt. Verhaftungen seien nur in verdächtigen Fällen vorgenommen worden. Wie der deut schen WaffeustillstandSkommission aber bekannt ist. belaufen sich diese Fälle in die Tausende, und daß diese Nachrichten au« zuverlässiger Qtwlle stammen, geht schon daraus her vor. dast die deutsche Behauptung, für die verhafteten Deut schen seien besondere Internierungslager im östlichen Polen vorgesehen worden, von der polnischen Regierung selbst zu gegeben wird. WaS die polnische Behauptung von Masse»- vrrbaftungen polnischer Staatsangehöriger in Schlesien und Ostpreußen anbetrisft, so kann hier nur festgestellt werden, Last dies« nicht den Tatsachen entspricht. Jm gegen seitigen Interesse kann man nur wünschen. Satz die polnische Regierung auf den deutschen Vorschlag, in direkte Verhand lungen «tnzutreten. endlich eingeht, um allen Streitigkeiten ein End« zu bereiten. Di« Antwort der polnischen Regie rung auf diesen Vorschlag steht jedoch noch.ans. Die neutral« Post von englischer Zensur befreit. Stockst«!«. 12. Juli. Laut Mitteilung an das schwedi sch-». Auswärtig- Amt aus London ist die englische Zensur über -ie neutrale Post aufgehoben worden. - - Der jetzt in München vor dem Standgericht zum Ab schluß gekommene Prozeß gegen Mühsam und Genossen, die Urheber der Münchner Räterepublik, war nicht reich an dramatischen und sensationellen Zwischenfällen, die ge eignet wären, ihm das Interesse weil eher Kreise zu sichern, er war aber überreich an Enthüllungen über das schamlos- verabscheuungswürdigc Treiben, über die Motive und die Gesinnung der Elemente, die eine Reihe von Tagen eine unumschränkte Herrschaft und ei» entsetzenerregendes Schreckcnsregimcnt ausgcübt habe». Tic Beweisauf nahme hat ein bemerkenswertes Leitenstiick zu der seit der Revolution immer häufiger hervorgetretenen Er'chcinung geliefert, daß sich innerhalb der beiden Parteien 'eldfi, die die Revolution ^gemacht" haben, eine Revolution vollzogen hat. Die allen Organisationen, die G c w c r s ch a s t e n . die ein Mcnscheualter hindurch das Vertrauen von zwei bis drei Millionen Arbeitern und ihrer Angehörigen genossen, die sich in heißem Bemühen um die Förderung und Wahrung der Arbeitcrinteressen verdient gemacht haben, werden durch neue Vertretungen, durch „Räte", die die Revolution geboren hat, nach Möglichkeit beiseite gedrängt und des Verrats an der Arbcitcrsache.bezichtigt. Das ge schieht in derselben Zeit, in der sich der Mitgliederbestand ürr Gewerkschaften gegen die Zeit vor dem Kriege mehr als verdoppelt, gegen Len Tiefstand während des Krieges ver fünffacht hat! Die Bewegung geht auch über die Köpfe der erprobten politischen Führer hinweg, neue Männer treten hcrvob und gewimutn innerhalb weniger Wochen einen Ein fluß auf die Massen, wie ihn jene vielleicht in ebensoviel Jahren aus Grund gewissenhaftester, mühevollster Arbeit für Partei oder Gewerkschaften erlangt haben. Wer sitU» die neuen Männer? Der eingangs erwähnte Prozeß bietet Gelegenheit, einige von ihnen näher kennen zü lernen. Diese nähere Bekanntschaft zu machen, ist ganz nützlich für jeden, der sich über die Ideenwelt in den Reihen bei Anhänger des NütesystcmS unterrichten will, ganz be sonders nützlich aber für die deutschen Arbeiter, die noch immer demjenigen anhangen und nachlaufen, der ihnen die besten ZukunftSherrlichkciten in Aussicht stellt, der jedes im Tone der gerechten Empörung, der „flammenden" Entrüstung vvrgctragcne Wort gegen die Unterdrücker und Ausbeuter, aus denen nach ihrer Auffassung die gesam.'e „Bourgeoisie" besteht, als bare Münze nimmt. So zu reden und die Massen zu bearbeiten, haben die Mühkam und Genossen auch verstanden. Was aber soll man von der Urteilsfähigkeit dieser Massen denken, wenn der „Vor- wärts" kürzlich festgestellt hat, daß neben Mühsam und Dr. Wadlcr in der Münchner Räteregicrnng tätig waren: ein notorischer Geisteskranker, ein aus dem Sanatorium entlaufener Irrsinniger, ein sich Nationalökonvm nennen der Unbekannter, dessen Schriften, wie der „Vorwärts" sagt, gletckssalls auf dem schmalen Grat zwischen Vernunft und Unzurechnungsfähigkeit wandeln. Irrsinnige, llcbcrgc- schnappte, sittlich haltlose und halbvcrkommcnc Ele mente. das waren sozusagen über Nacht die new'n Führer sür viele Tausende deutscher Arbeiter ge worden. So wenigstens wurde es damals durch die Organe der gewaltsam geschaffenen Räterepublik allenthalben verkündet. In Wirklichkeit würde man sicherlich der überwältigenden Mehrzahl der ehrlichen und selbstbewußten deutschen Arbeiter Unrecht tun. wenn uran sie mit solcher Gesellschaft in Verbindung bringen wollte. Die Gefolgschaft der Mühsam und Genossen sah etwas anders aus: Schiffbrüchige, Deklassierte, Verbrecher bildeten, dcm „Vorwärts" zufolge, das „Lumpenproleta riat", das Mühsam um sich versammelte. Ans ihn und Dr. Wadler fielen in der umfangreichen Beweisaufnahme recht eigenartige Schlaglichter. Ein Zeuge bekundete, Müh sam stabe ibm erklärt, Karl Marx sei der größte Idiot der Weltgeschichte. Das binderte ihn aber nicht, die Gefolgschaft und Unterstützung derjenigen sich gefallen zu lassen, d:e in Marx den grüßten Wohltäter der Arbeiterschaft und den ersten und seitdem unerreichten wissenschaftlichen Begrün der deS Sozialismus verehren. Dr. Wadlcr hat sich wäh rend des Kriegs als überzeugter Anhänger des Gewalt- standpunkteS in der Frage der Zwangsdcportationen belgi scher Arbeiter »nd als entschiedenster Gegner jeder Er- lcichtcrung und Rcchtsgewährung an diese Arbeiter be tätigt. Bon einem Hanptmann im bayrischen Kriegsmini- sterium wurde bezeugt, daß Wadler dabei nicht etwa der Geschobene, sondern immer der Anreger war. Derselbe Mann ist im Frühjahr 191» aufs eifrigste für die Diktatur des Proletariats «ingctreten! Uebcrhaupt ergab die Be weisaufnahme, daß an führender Stelle währen- der Dauer der Räteherrschast vielfach Leute hervortraten, »wolitftche ParvenüS", die bis zum November der sozialistischen Be wegung völlig fcrngestandcn hatten. Solche Elemente haben sich in großer Zahl an maßgebende Stellen zu drän gen verstanden, und man begreift die Entrüstung des „Bor. wärtS" über die „traurige Tatsache, daß große Arbeiter.. Massen heute blindlings Leuten folgen, die nie »nd nimmer