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Dresdner Nachrichten : 05.01.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189501054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18950105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18950105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-01
- Tag 1895-01-05
-
Monat
1895-01
-
Jahr
1895
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.01.1895
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S«S,IlLtt für Hk-ttti». llnlrrdalwna, Ge>»ÜIt«vs^tbr Bortendenal. ftrem»»»l,sle. rso. ljllgoSlii'reii Wumdmc von «»tü»t>,a>EN. fftcm.M »V Von-, S ^MNa-twl Lo»nla,«v.Bon» I>> llnr Minao« s„ sicimat»! Pr »»olioa b nur an Loa cniaakii vi« Z »vr NaN>m,tla,o. D«t >wa!n»' Gninvjkilk „i„k!ä,'rsk,!l>en)is«i, >urM°n >aa» ovki na>I> i'clNa«t,n 2v Pia ltmcn» --»«t, > >vr>le 40 P ^ ».ukimdlattiiarn au> ^ lirivailcit«^ Ncitk so »>a Hu»wLil>«< «u»urak »uv ,r,ea B-rau^caMuna. Oilfuiidiaunqku urlnnrii mmminax „amluifir ^«nnNrluiiaolikNm an ( Nur ^'nikaabc c>n>ic'»»!>tc> -lt»>N- inicko lcn!k ^rrbniviichlk» tttrn^»re«1>N»Ur Uv. lt. öullus Vvlltlor, ,. Vnllstr. IS. 40. Jahrgmlg. vmptioült in r7rv88tvr Ausv.rhl: I I»<»vn<> Oetba uni ««lU«. und )resden. IK05. ^ LUwLrkt.8vvrtr»szs1. ni«u»»tlo»»»ur »» 1'Iitlt. UiHeno I)um«>n- 8 ^trümpltz. ni>4>t cfiithuihnä. eeltt- * ^4»vnrx. mit >»>u>I^ivi, K >n» I'nnr um I ln Ä < nrt>>U8 x» äK<>,tin:» ht>- K n»8> Irciilwn I» elogrrntcn 5» Jn88ÜrtI»il^ 1» '.- Iltttxaml »>'. .7.7 ZpecisI-kabrUl zvxrLster Liezvlvsrlivi» v»u > ^ > «^> »>N>>U> I !>,»»>. > >» ^L'Äun"" M«iii»«srSip Helnii mkiLiiK« V»I»St«N. I, Asntrztp«« 0. ^ ^ ///-MS/v; ^s§</6/7, /F ch?!' ^ Beziehungen zwischen Petti» nnd Stuttgart. .Goinachrichten. Steuererlaß. Bekänwinng der Unsiltlichkeit.! Bermnthlichc ^ * EF» - Kindescntführung. Straßenbahnveikehr. Weilinachtsseiern. Köhler EonecrtMWagner Ainicnin. ! Mäs;. Frost, An die geehrten Leser! Bei -er bedeutenden Auflage der „Dresdner Bachrichten" ist cs nothwendig, die HLestessungen aus das erste Vierteljahr 18U5 bei dein betreffenden Postamts sofort bewirken zu wollen, da andernsaUs aus ungestörte Fortlieserung siez, rechtzeitige Benlieferung des Blattes nicht gerechnet werden könnte. Die Bezugsgebühr beträgt bei den Aaiserl. Postanstalten im Deutschen Reichsgebiet vierteljährlich 2 Marli 75» 'Ms., VNOlRHH »», «I». »* Ileutsebo »Nil sn^Ii^elis < lievintv, tzannirn-ccii.! unä /.ccirn- '» ^ Luelislinis emnlielilt. xu billigen Arolsen. .» I stit knE S<I«»^, x« i>«»avi»ti»"»««»lu. " >> >>»»»»« » II» in alle» .Vrten riül«-n. Uol»«», >l v 1—Ä ßcht,IN<SON. Wittcriuigl > Lchneesal in Vesterreich. Ungarn 2 Sk. 53 Kr. und im 7luslande 2 Mark 75 Af. »nit entsprecheiidcin Postzuschlage. 2llls Postanstalten im Deutschen Reiche, in Gesterreich. Ungarn und im Auslande nehmen Bestellungen aus unser Blatt an. Für Dresden nimmt die Unterzeichnete Geschäftsstelle während der Dienststunden Bestellungen auf das nächste Dierteljahr zum Preise von 2 Mark 50 "Ns. (einschließlich Bnnaerloh») entgegen. t)icu- und Abbestellungen, sowie die Anu-laen übe, evkolo.te rOoluinngSvcrändernngcn in Tvesden, wolle inan ennvedei vcrsönlich nnbriinien oder schriftlich — nicht durch tierii- viecher — an die Geschäftsstelle gelanac» lassen. SeschiislsAcllc der „Srcsdnck Ällchrichlcll^ Marienstraffe 3di. ^rdgcschoü. PolUiiches. Der amtlichen Veröffentlichung der Telegramme, die beim Jahreswechsel zwischen dem Kaiser und dem Könige von Württem berg ausgctauscht worden sind, liegt zweifellos die Absicht zu Grunde die beunrnhigenden Gerüchte zu zerstreuen, die auch neuerdings wieder über eine tiefgehende Misistimmring zwischen Berlin und Stuttgart verbreitet worden waren. Bei den lebten Kaiscrnmiiövern in Ostpreußen, so wurde behauptet, sei cs zwischen den Monarchen zu einem ernsten Konflikte gekommen: die Königin Charlotte sollte sich ferner in sehr mißliebiger Weise über die Berpreu sjuug der abkommandirten württcmbergischen Ossiziere geäußert hoben und nach wie vor sollte der Modus der Ablvmniandirnngen preußischer und württernbcrgischer Offiziere die Quelle lebhaftester Unzufriedenheit in militärischen und politischen Kreisen Würsten, bcrgS bilden. Der herzliche, kameradschaftliche Ton, der ans beiden Depeschen hcrausklingt, bezeugt, daß, wenn überhaupt eine Trübung der persönlichen Beziehungen zwischen dem Kaiser nnd dem Lchwabcnkönig bestanden hat. sedenfalls gegenwärtig van einer solchen nicht mebr die Rede sein kann. In beiden Glückwunsch- Iclegraunncn wird ausdrücklich auf die ostprenßischc» Manövcrtagc Bezug genommen: König Wilhelm von Württemberg spricht noch mals seinen Tank ans für die „unvergeßlich schönen Tage", die er bei lenen Manövern verlebt hat. und gicbt zugleich dem Wunsche noch einer „erneuten persönlichen Begegnung" Ausdruck : Kaiser Wilhelm hofft ebenfalls auf ein „frohes Wiedersehen" in der Er- nmerung an die „unvergeßlichen" Tage, die beide Fürsten „in Neuer Kameradschaft" znsammen verlebt haben. Diese wechselseitige Bersicherung persönlichen Einvernehmens nnd aufrichtiger Freund- schos! ist uni so weniger als eine bloße Höflichkcitsbezengung an- zusehcn, als man es in Stuttgart für angezeigt gehalten hat. die Telegramme durch den „Staatsanzeigcr für Württemberg" zu publiziren. Blau will hierdurch offenbar nicht bloS icne Gerüchte über persönliche Differenzen zwischen den Höfen von Berlin und Ltutlgart beseitigen, sondern auch eine weitere Mvthenbildnng über preußisch-württcmbergischc Konflikte unmöglich machen. Tie Kundgebungen der beiden Herrscher sind aber auch, abgesehen von dem unmittelbaren politischen Zweck, den ihre Veröffentlichung verfolgt hat, vom nationalen Standpunkte aus als ein erfreulicher Beweis dafür anznsehcn, daß man sich in Berlin wie in Stutt gart vollkommen bewußt ist, daß die herzlichen Beziehungen zwischen den Bundesfürsten die erste Bedingung für die Pflege des rcichstrcnen Gedankens sind und die größte Gewähr gegen das Wiederaufleben partiknlaristischer Neigungen bieten. Es ist charakteristisch für den Umschwung der Stimmungen, der infolge des letzten Kanzlerwechsels innerhalb der ehemaligen Caprivi'schcn Gefolgschaft cingctrctcn ist, daß es ausschließlich frci- siuunige und nltramontaue Blätter waren, welche die Legende von dein »ncußisch'württkinbcrgischen Zerwürsniß geflissentlich ge nährt haben. So lange sich Graf Cavrivi der kaiserlichen Gnade zu erfreuen hatte, spotteten die Organe der bürgerlichen nnd der klerikalen Demokratie über den schwarzsehcrischcn Pessimismus, der als Wirkung der Eaprivi schcn Neichspvlitik ein sichtbares An wachsen des Partitularismns wahrznnehmcn glaubte. Jetzt erachten cs dieselben Organe im parteipolitischen Interesse für angebracht, auch ihrerseits eine Zunahme partiknlaristischer Neigungen zu kon- slatirc». Die Ursache ist klar: sie ist in der unbehagliche» Stimmung zu suchen, die in den Kreisen des EcntrumS nnd des Freisinns der Sturz des Grafen Caprivi erzeugt hat. Die Aus lassungen eines demokratischen Blattes, des Stuttgarter „Be obachters". lassen dies u. A. deutlich erkennen. „Es lag auf der Hand", schreibt dieser unter dem Stichwortc „Bedenkliche Zeichen!", „daß die süddeutschen Mitglieder des Bnndesrathcs cigenthümlich davon berührt sein mußten, als sic eben mit dem Grasen Caprivi in Berlin das Programm für den Reichstag vereinbart hatten und dann unterwegs die Nachricht erhielten, daß Graf Caprivi cnt- lasjc» worden sei." Als besonders bcklagenswerth findet es der „Beobachter", daß diese Entlassung „ohne jegliche Mitwirkung der einzelnen Bundesstaaten" erfolgt sei. Als Fürst Bismarck ent lassen wurde, da war der Sicgesinbel in den »leihen der Demo kratie oller Schattirungcn so groß, daß kein einziges Organ der selben daran dachte, daß diese welterschüttcrnde Entlastung sich nicht nur „ohne jegliche Mitwirkung der einzelnen Bundesstaaten" vollzog, sondern das; sie in fast allen Einzelstnaten, bei den Fürsten, den »legierringen und im Volke, eine tiefe Mißstimmung herbcisühren mußte. Kein nativnalgesinnlcr Alaun vermochte damals mit seinem schlichten, gesunden Menschenverstände zu begreifen, warum der Begründer der nationalen Einheit, der Verkörperer des RcichSgcdankens, znrücklrcten nnißtc. Gerade die Persönlichkeit des Fürsten BiSmarrk bot die sicherste Bürgschaft gegen das Wicder- erslarken partitnlaristischrr Strömungen. Denn er hatte vermöge seiner glorreichen Politik und des unbegrenzten Vertrauens, daS er sich infolge seiner steten sorgsamen Rücksichtnahme aus die Stimmungen und Wünsche der Einzelslaatcn nnd auf die Eigen arten der verschiedenen deutschen Bolksstämme erworben hatte, die ehemals in der Mehrzahl demokratisch gesinnten Süddeutschen mit dem ursprünglich verhaßten Norden auSgeföhnt nnd aus rcpnbli konischen Schwärmern, aus wnrttcmbcrgischen, badische» und bayrischen Parlilnlarisle» treue Reichsdeutsche gemacht. Mit ihm harte man den stärksten Blagnet hinweggenonimen. der den Süden nach dem Norden binzog. Und dennoch hat kein einziges demo statisches Blatt zugcben wollen, daß die Entfernung des nationalen Helden und die Art der Behandlung, die ihm rahrelang zu Theil geworden ist, eine tiew Mißstimmung in der reichstreuen Bürger schaff des Südens erwecken mußte. Heute erinnert man sich auf einmal der früher verlachten Mahnungen, die der Altreichskanzler wiederholt angesichts der bedenklichen Wendungen und Schwankungen ausgesprochen, welche die Rcichspolitik unter seinem Nachfolger durchgemacht hat. Ter demokratische „Beobachter" knüpft in seinen Betrachtungen über die Zunahme des PartikularismuS an die Worte an, die Fürst Bismarck vor anderthalb Jahren an die Ab gesandten von Lippe-Detmold gerichtet hat: er sei enttäuscht, daß die Mitglieder des Bnndesrathcs, wenn sic in der Minderheit ge blieben, von ihrem »rechte, im Reichstage ihre Meinung zu ver treten, nicht Gebrauch machten. Jetzt sei es, meint daS schwäbische Demokratenblatt, an den Einzelrcgicrnngcn, den nationalen Ge danken gegenüber Preußen zu verthcidigen. König Wilhelm II. von Württemberg möge sich an die Spitze der Opposition stellen nnd den Kampf gegen die preußische Reaktion ansnehmcn: die Antwort würde ein Begeisternngsbcifall durch ganz Deutsch land sein. In diesen nnd ähnlichen Regungen des sonst so kümmerlich zur Geltung kommenden Nationall'ewußtseins bei den Demokraten Süd- und NorddeutschlandS wird man nur eine neue Bestätigung für das Mißtrauen sindc» können, welches die Politik des aller- neuesten Kurses ans dieser Seite findet. Sollen aber die Er wartungen, die das wahrhaft narionnle Bnrgerthnm im gcsammten Baterlande liegt, erfüllt werden, so würden die neuen Männer vornehmlich dafür Sorge tragen müssen, das verloren gegangene Vertrauen zu der Leitung der Rcichspolitik wieder hcrzustcllcn und die Freude an der Mitwirkung der nationalen Geschicke, die in den letzten Jahren so schwer beeinträchtigt worden ist. wieder zu be leben. Ein großer Theil der Mißstimmung der letzten Jahre, die vielfach eine vartilnlaristischc Färbung angenommen hatte, ohne daß doch ernstlich Jemand daran dachte, die nationalen Errnngcnschaften prciszugebcn, ist ans die schwankende, unklare nnd in den meisten Fällen der Bismarck'schen diamelral entgegengesetzte Politik der letzten vier Jahre znrückznsnhrcn. Tie Unsicherheit und die Un- bcrcchcnbarkcit der Berliner Politik, die vielfach den Reichsgrvanken verdnnkclle nnd den partiknlaristischen Neigungen Vorschub leistete, muß durch eine klare, programmatische Festigkeit ersetzt werden. Eine kluge Rcichspoliiik wird ferner bestrebt sein müssen, alles zu vermeiden, was eine Reaktion gegen den preußischen Par- tiknlarisinnS Hervorrufen könnte, der nach Bismarck s Zeugnisse der schlimmste von allen ist. Auch wird man sich in Berlin in Zukunft sorgfältiger als seither vor Aenßernngen und Maßnahmen zu hüten haben, die anch nur den Schein antostalncher Neigungen erwecken. Gerade absolutistische Regungen, obwohl sie in Wirk lichkeit doch niemals mehr gewesen sind als momentane Gefühls äutzcrnngcn einer Iclbstherrllchcn Auffassung der Hcrrschcrwürdc ohne praktische Bedeutung, haben in Süddentschland vicstach Un behagen nnd Verstimmung erzeugt. Wenn c-S auch eine arge Ucbertreibnng ist. zu behaupte», daß der Reichsgedantc jenseits des Mains in starker Abnahme begriffen ist. so wird es doch eine der vornelnnsten Ansgaben der maßgebenden Berliner Kreise ? Sonnabend, 5. Januar. hält. -Dem Bnndcsrathc ist setzt die letzte der Denkichiistea > > die deutschen Schutzgebiete, diejenige irber das TvgogebuR z» gegangen. Der Gcietzentwnri gegen den unlauteren Wcttbewcu ist ansgearbeitct und wird binnen Kurzem weiteren Kresten zur Beurtheiliing unterbreitet werden. — Die „Nordd. Allg. Zig ' wendet sich gegen die Behauptung, daß eine Reaktion eiilgctreien sei. DaS offiziöse Blatt schreibt: Ter Entschluß, der Umsturz gesahr mit Energie z» begegnen, gehört doch wahrlich nicht c» das Kapitel „Reaktion", wenigstens aber für Nic'niniwcu, dessen politische Begriffe nicht denen der Sozialdemokratie selbst nahe verwandt sind. Wird insbesondere in zahlreichen Blättern ans die Vorliebe hingcmicsc». die unser kaiserlicher Herr bei der schiedenen Gelegenheiten für den Adel an den Tag gelegt b itte, io sollte man nicht übersehen, daß der Kaiser, wenn er dem W.: besondere Erwartungen enlgcgenbringt. auch hohe Anwrdcrnnge'r an ihn stellt. Wo diesen nicht entsprochen wird, ist auch >> Tadel doppelt streng. Von einer Gunstslcllung. die »ich! durch eine besondere Bewäbrnng, durch eine loyale, die Ehre des König tlnrms und die Wohlfahrt des Vaterlandes über alle anderen Er ivägnnaeii stellende Haltung erworben wäre, ist uns nichts betau»: nnd Niemand hat ein »recht zu der Annahme, daß sich in der Handhabung dieses festen Maßes in Zukunft etwas ändern werde. Ist endlich der Entschluß, mit allen irgend entdeckbaren Mitteln gesunden Ebaratters der nothleidcnden Landwirthschast bei znspringcn, ein Triumph des AgraricrthnmS, so sind wir Alle, sestäi bis in die Reiben der freisinnigen Partei hinein, Agrarier, nnd w nehmen wir Alle an diesem Triumphe Theil. Eine einschneidende Schwenkung ist aber ans diesem Gebiete nicht vollzogen: denn der beste Wille, der Landwirlhschask zu helfen, war auch den im Oktober und November von ihrem Amt zurückgctretenen Berathcrn der Krone eigen »nd von ihnen bethätigt. — Heute früh ist ein in dem Fabrikbetricb einer Buchdruckern in der hiesigen Bcniburgcr slraße befindlicher Fahrstnlst mit vier Personen «.drei Lehrlingen nnd einem Hausdieners ans dem 4. Stock in den Keller gestürzt. Alle vier Personen sind schwer verletzt. — Die Grünwaarenhünolenn Kochmann in der hiesigen Gartenstraßc hat zwei ihrer Kinder ver giftet und sich dann selbst erhängt. Die Mörderin war eine ziem sich wohlhabende, arbeitsame Witrwr: sie hatte lange Jahre mit einem Manne znsaminengelcbt. welcher sie später heirathete Diesem Mann hatte sie das Vermögen nnd das von ihr Erarbeitete ge opfert, ist aber von ihm gestern früh verlassen worden. Aus dicwin Grunde vergiftete sic heute die aus dem Verhältnis; mit ici»'m Mann herrübrendcn zwei Kinder nnd erhängte sich sodann selbst an der Tbnrtiinkc, nachdem sic ihre beiden älteren Kinder zu einer Tante geschickt hatte. Berlin. Auf der Tagesordnung der heutigen Minister- sitznng stand, wie verlautet, die Bcrathnng des Ltempelslener geietzennvnrss. Berlin. Tnrch einen Brand Im Atelier des Malers Mar Licbeimann ist fast das ganze Studienmaterial des Künstlers ver loren gegangen. K ö ln a. »sh. Die Stadtvcrtretnng beschloß, den 80. Äebnrls tag des Fürste» Bismarck durch Beranstaltnna eines großen Fest aktes ans Gürzenich feierlich zu begehen. Ferne» werden den, Jubilar durch eine aus drei Herren bestellende Abordnung eine Ad reffe, sowie ein Ehrenpokal nnd eine Blnmenspcndc überreicht werden. Für den Festakt sind 4000 Mk. bewilligt. F r a n k surt a. M. Wilhelm Meister, Begründer der hiesigen Farbwerke, ist gestorben. Er war ein intimer Freund der Fannüe Bismarck. W i e n. Die von Budapest cinsgehendcn Gerüchte über die angeblich erschütterte Stellung des Ministers dos Answärligen, Grafen Kalnoky, wobei der Reichsiinanzministcr Baron Ka!lw als Nachfolger genannt wird, entbehren, wie von nnterrichtelei Seite gemeldet wird, leglichcr Begründung. Bon zuständiger Seile wird versichert, daß Gras Khuen-Hcdervarv mit der Kabine!- bildnng betraut weiden wird und nach Annahme des Programni - der liberalen Partei der hingebungsvollen Unterstützung derselben sicher ist. Die Bereinigung mit der Nationalpartei erscheint gegen ivärtig an deren Abneigung vor einem Ausgehcn in der liberale:! Parte> gescheitert, jedoch dürste des Grasen Khuen Berufung a!s Preinierminisler ein engeres Znsammcnschließen aller ans der Hast - des 1807er Ausgleiches stehenden Parteien bedeuten. W i e n Der Nordpolsabrer Payer kündigt eine neue Nordpol fahrt an. die der wissenschaftlichen Ersorichung der Polarwelt dienen soll. Paris. Laneffan soll eine sehr beleidigende Depesche an den Kolonialminisler gerichtet baben. Seine Pariser Freunde ve, sichern, er werde den offenen Komps gegen die Regierung an> nehmen, an Geld fehle es ihm dazu nicht. Neue Siandalc dürften bevvrstehcn Der Bantenininistcr sagte bereits im vorigen Sommer zu dem Depntirten Janres, gegenwärtig beziehe kein Politiker Gelder von der Südbahn Gncllschast, woraus der Abgeordnete schloß, das; frühere Politiker bestochen worden seien. Zwei An' sordcrnngcn von der Kammer-Tribüne innerhalb der lewen 0 Monate waren nöthig, um ein Einschreiten der Justiz hcrbci- znsührcn B r ü s i c l. In einer gestern abgchaltciicn Versammlung der Konservativen wurde vcichlosscn, der Regierung die Uebcrnahme des Kvngostaatcs zu empfehle». »,' o in. In der vergangenen Nacht net hier der erste Schnee. Bern. Der cidgenöffische Bundesrath verbot mit dem k. Januar die Einfuhr gefrorenen Fleisches aus Australien. London. Nach einer Detzeichc aus Tientsin gingen dort bleibe», die Eiiffffindnngcn nnd Stimmungen des öffentlichen ! Berichte ein über einen am 22. Dezember erfolgten sechsstündigen Lebens, anch in den größeren Einzetstaatcn. besonders Süddeutsch Kamps zwilchen den Ehinesen und Japanern bei Ninttchwang landS, mit größerer wchonnng als bisher zu berücksichtigen, damit nicht die Freude am gemeiiynmcn Baterlande getrübt winde. Aernschrcib- nnd Hcrnsprech-Bcrichte von, 4. Januar. B erli n. In Gegenwart des Kaisers fand heute eine Sitzung des Prcnßischen Staatsministcrinms unter Vorsitz des Fürsten Hohenlohe statt. — Offiziös wird die Nachricht, die Reform der Milikärstrasprozessc sei auf unabsehbare Zeit vertagt worden, als Erfindung erklärt: an keiner der in Betracht kommenden Stellen wisse man etwas anderes, als daß die Arbeiten für die Reformen ihren Fortgang nehmen. — Die Tabakstciicrvorlage, wie sie ans denr Rcichsschatzamt hervorgegangen ist, ist bisher im Bundesrath noch nicht berathen worden, cs sind daher auch alle Angaben über die Stellungnahme verschiedener Bundesregierungen verfrüht. — Der, Entwurf von Ansnahiiicbestinimnngen über die Sonntagsruhe für! lichstcn die Industrie wird demnächst im Bnndcsrathc berathen. Bei j Häuser dieser Gelegenheit erfolgt auch die Festsetzung des Zeitpunktes, zu! welchem die Lonntagsrnhe für die Industrie gesetzliche Kraft er- ^ Kampf zwischen den Ehinesen nnd Eckt in je. Der Papst crwicdcrte das Telegramm des Fürsten, in weichem dieser von der Eclcbnrung der ersten römisch katholischen Liturgie in ilavsicher Sprache in Montenegro Mll- therlnng machte nird dankte für den tL-chntz der katholischen Kirche in denr Fiirstcnthnm. Belgrn d. Tie bulgarischen Emigranten Zankvw, Mntzklanow und Tratitow sind gestern Abend nach Bulgarien abgereist. Der Elftere erklärte, er werde tonal zum Fürsten stellen und mir allein dahin wirten, daß Bulgarien mit Rnßland ansgesvlntt werde. Nathwcndig sei, damit Fürst Ferdinand das Mißtrauen Rußlands zerstreue, die Wiederherstellung einiger aNgeänderte, Bcrraffnngs artikcl in orthodor nationalen Dingen S h a » g h a i. Mnkden hesindct sich im Zustande vollkommener Anarchie. ES finden fortwährend Kämpfe zwilchen den chinesischen Soldaten »nd den Mandschns statt. Dadei spielen sich die gräß- ecncn ab. Ilcberall werden die Frauen geschändet, zerstört und geplündert, nnd alle Bewohner, welche sich diesem Unwesen lvidcoetzcn, werden von den Soldaten erbarmungs los inedergemctzclt.
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