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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 18.03.1909
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090318027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909031802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909031802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-03
- Tag 1909-03-18
-
Monat
1909-03
-
Jahr
1909
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Spive stehe, der an de» qegenwarttgen iu»archischeu Zu, > dung-aeluche ft nt mU La», «rforbar^icheu Nachweis»« strat- I Mart veNileUrt. ES sielen Länden die Schuld »rage. Di« aü,;cmeiur Bereinigung s liche» Zvngnt-, Eluiophnermeldsscheipl beim Stisttttrie, Chemnitz. öÜüOÜ Mark aus beschloh. gegen den s Landhausiit ratze 7, 3. -tage, siirzureichen. I Mark auf Nr. <1677 und 1ÜÜ00 Mark aus -* Ueber eine .missbräuchliche« B e n u tz u n g Kollektion von Leonhardt. Dresden »tt der Post- und Telegraphenbedienstetc» beschlob. gegen den IlnterstaaiSsekretär Lumian eine Ehrenbeleidigungsklage nnzuftrengen, weil er angedlich Telegraphistinnen in einer Ansprache beschimpft habe. ttltterstaatSfckretär Symia» er klärte meiirereu Berichtersütttern. dah diese Behauptung durchaus falsch sei, und nur den .'»wert habe, den Ausstand ,u beschönigen, für de» lein ernsibasler Grund vvrlie-ie. Die Negierung fei fest eulschlosseu. nicht nachzugeben. Paris. Heute früh o llhr wurde die Arbeit im H a u p t t e l cg r ap h e n a ui t e ohne Zwischenfall wieder ausgenommen. 60000 Mark aus Nr. 8S0S8 «ach Nr. 61 748 nach Leipzig, 80WO Nr. 34 678 tu die der Speisewag«» durch Reisend« mit einem Billett 8. Klasse Berlin iPriv.-Tel.s Der Seniorenkoiwent des N sichst«».,es einigt« sich dahin, dah die Osterserien am l r>dcr 2. April eintreten solle». ,>ranksurt a M Die „Franks. Zig." meldet aus ginittantinopel: Es gelang dem Grobwesir, diejenigen Ab geordneten, die Einwendungen gegen den Artikel 5» des onerrcichisch-türkifchen Protokolls betr. die Zahlung von 3' , Millionen Pfund geltend machten, zu be stimmen, diese tallen zu lassen. .Frankfurt a. Nl, Die ,.Frank,. Ztg." meldet aus Konstanlinopei: Die von Lir Ernest Kassel projektierte Banane Nariouale wurde mit einem Kapital von l Million Pfund definitiv gegründet. Die Siatuten derselben wurden regierungsseitig genehmigt. Paris. In der deutschen Botschaft fand gestern abend ein Diner statt, an Sem u. a. teilnahmen: der Mi nister des Aciihercii. der Kriegs-, Marine- und Justiz- minister, die Botschafter Nuhlands und der Türkei und die Gesandten Hollands und Brasiliens. An das Diner schloß sich ein grober Empfang a». L H- » 7 L « «» L -> Oertliches uuo Lüchftsches. Dresden, 17. Mäiz —* Le. Majestät der K ö nig wird Mitte nächsten Monats im ollmuer Novier zur Auertiahniagü orwartel. —* Die iungen P r i n e s > i » n e n besuchten gestern 'n Begleitung der ,si.au Oberhosmeisrerin v. d. Gabelentz- HiilNligen und Frl. v. d. Decken das Dresdner See-Aqua- riilm. - * ei« Ehren der scheidenden Natsmitglieder Herren Lkadtrat Dr. Koch und Stadtrat Haupt sand gestern abend eine A b sch i e d s ie i e r in der Forin eines Abendessens >m Noten Laale des städtischen A usuell iingsmilastes statt, aik dem nahezu iänirliche Natsmitglieder mii Herr» Ober- Inirgerineister Bentler an der Spitze teilnichmen. Herr Oberbürgormeister Beniler dantie den beiden scheiden ! den Herren mit herzlichen Wo neu »ür üire fleißige Arbeit I im Dienste der Ltadt und wies daraus hin. daß sowohl Herr, Lradiral Dr. Kcxii als auch Herr Lladtrat Haupt auch in Zukunft in 'Verbindung mit der Lladl Dresden bleilxn wurden, erstcrer durch seine Bernsltng ins Ministerium. Innrerer als znkünfliges Mitglied des Kreisaiisjchust'es. Er ov'se. daß das bisherige gurr Einvernehmen zwilchen de» icheidendeil Herren und dem Naiskollegium auch in Zuknnil erhalle» bleiben möge zu Nutz und Frommen der Lladl Dresden, Zinn Andenken an Sie gemeinsame Arbeit über reichte der Neüner ledem der beiden -Herren ein Tablett mir iilvernen Letlbectwrn, gestistel vvn den Ntirgtt.edcrn des Nates. .Hieraus dankte Herr Ltadrrat -Haupt sür die ihm tmÄirend seiner Tätigkeit in Dresden eiitgegengebrachte ?sieiiildschail nnd Liebe, um deren Erhatlnng er auch ferner hin bar. Auch Herr Lladtrat D r. K v cb sprach seinen Dank in in'wegtcu 2Lortcu aus. Er habe sich iesoch dem Nuse ins Ministeriuni inäir entziehen Ihnneii, doch wünsche auch er. daß die bisherige» guten Beziehungen zwischen ihm und dem Naie zu Dresden dieselben bleiben möchten. Das älteste Naismitglied Herr Lladtrgt Baurat Adam wies darauf hin, daß sich während seiner Amtszeit fast das ganze Naiskollegium verjüngt habe und daß er auch bei der Ein weisung säst sämtlicher Nglsmi lg lieber zugegen gewesen sei. Die Node klang aus tu ein dreifaches Hoch aus den gegen wärtigen Leiter der Dresdner Lladtverwalrung .Herrn Oberbürgermeister Beutler, in das alle Anwesenden freudig cinirinnnten. Wetter sprachen noch die -Herren Gtadiräie Kammteycr und Köhler. Die Tafel, die vvn Herrn Traiteur Hohlfeld in bester Weise ausgestattek worden war, j wurde erst in früher Morgenstunde aufgehoben. * Das Kijähriqe Bürgerinbikänm beging am I V März die Prrvata Frau Louise Friederike oerw. Finke geb. Lützner. hrer. Königsbrücker Ltraste 5. Ans diesem An lass ist ihr ern <^>ückwnnschschrett>en der 'vädti.ichen Körper schaften übersendet worden. ^ Stiftung sür Erkoluugsbehttrftigc. Bei der unter »er Verwaltung des .'Rates stehenden Ferdinand Meinhold Lttftung stehen Mittel zur Verfügung zur Deckung von Kairkosten oder Gewährung von Kur- kosten-heihilsen oder zu fonisrigen Unterstützungen sür hilfs bedürftige und würdige, hier unterstützungswohiisitzberech- ttqte Personen männlichen oder weiblichen Geschlechts, die eines Erholungsaufenthaltes bedürftig sind. Vorzugs weise sollen Mitglieder des Vereins Dresdner Köche sein actragene Geirostem'chaftf berücksichtigt iverdeu, auch wenn ste nicht den Uiiterstiltzungswohitsitz hier besitzen. 'Bewer-! so daß sür morgen nur noch ein .Hauptgewinn von 20000 ist in der Budgetkommtssio», »et preußische» Abgeordnete» Halls«- Klage gesithrt worden. Wie aus dem Protokoll der Bubgetkomuttssion über dt« Einnahmen der Eiienbahnver waltuna herovvgeht, wie- der natioualliberalr Abgeordnete Schmieding al- Berichter flauer daraus hin, daß sich sür be stimmte Zeiten und Strecken eine groß« Anzahl von Per sonen, die früher gewöhnt geivesen seien, l. und 3. Klasse : zu fahren, jetzt ein Billett«. Klasse lösten und dann für die ganz« Strecke den Speis «wagen Ke- > nutzten. Der Minister erwiderte, daß die Ausübung einer strengeren Aussicht nicht aanz leicht sei. weil ste zu > unerwttnfcht«» Kollisionen zwischen dem Publikum und hem ! Personal führe. Dieselbe»»« Beobnchtuugön über die Unsitte > bei Benutzung des Lpelseivagen» sei auch in anderen Län- ! der«, besonders in Oesterreich, gemacht worden. Die Ver waltung habe sich mit dev Lpei>ew,rge»gese1lict>asten in Ver bindung gesetzt, die auch davon überzeugt feie«, daß es so nicht weiter acbe. Die Maßnahmen, die in Betracht kämen, seien tkwa folgende: Es werde mehr als bisher zum Aua- druck gebracht werden müssen, daß die Speisewagen Wagen erster und zweuer Klasse seien. Die Wagen führten heute zwei Räume, von denen ursprünglich einer sür Raucher und einer sür Nichtraucher bestimmt gewesen sei. Cs solle ^auver nun künftig einer dieser Räume als Raum l./2. Klasse n« bezeichnet werden und der andere Raum «ar keine Bezeich nung erhalten: dieser werde also allen »lasten zur Ver- fiignnq stehen. Das werde schon dahin führen, daß emp. kindlichere Reisende wieder in die l. oder 2. Klasse gingen. Dann sollte» die Lpeisewagen bedien steten airgewiefen wer» den. die Karte» zur Teilnahme an den Hauptmahlzeiten zunächst den Reisenden l. »nd 2. «laste anzubieten. ES sollten ferner nur solche Reifende einen Zutritt zum Speise, wagen erhallen, die mit Platzkarten verleben seien, die nach Eiiinahmc eines Platzes lm Zuge auSgegebeu oder dnrch- locht seien. Ferner werde augenblicklich von sämtlichen Ver waltungen die Frage geprüft, ob man die Speisewagen auf bestimmte Strecken beschränken könne. Las werde freilich ans Betriebsgrüstdcn vielfach schwierig sein, weil die Speise» wagen tunlichst i» die Mitte der Züge eingestellt würden. Es würde dann weiter zu erwägen sein, den Reisenden 8. Klasse den Zutritt zum Wagen in der Weise zu be- schränken, daß man ste erst nach den Reisenden l. und 2. Klasse zulasse. Mau würde also beispielsweise anvrdnen können, daß der Speisewagen eines Zuges, der vvn Berlin in der Richtung nach Hamburg abgehe, von Reisenden 8. Klasse erst ab Wittenberge benutzt werden dürfe. Aus der Kommission wurde hervorgeüoben, daß diese Maßnahmen wohl wenig Helsen würden. Die Einrichtung besonderer Speisewagengbicile für die dritte Klasse würde wirkungs los bleiben, wenn z. B. eine größere geschlossene Gesellschaft das ganze Abteil aussülle, so daß man den übrigen Reisen de» dritter Klasse den Zutritt zu den Lpeiscwagenabkcilen für die erste und zweite .«laste gestalten müsse. Das Er fordernis des Vvrweijes einer Platzkarte würde bei Eil- zügen. die mit Speisewagen versehen sind, hinfällig werden. Auch die Maßnahme, die Passagiere dritter Klasse erst aus Zwischenstaliviiell znzulaste», würde dem Mißstaud nicht abhclsen, da die Reisenden höherer Wagenklasten, wenn sic im Laufe der Fahrt etwas genießen wollen, dann doch -den Speiseivagen überfüllt aiitreffe» würden. Das Richtige wäre gewesen, den Reisenden dritter Klasse, die zudem den Speisewagen meist nicht in der richtigsten Weise benützten, da ste nur etwas zu trinken, aber nichts zu essen pslegten, gar nicht erst den Zutritt in den Speisewagen zu gestatten. Eine endgültige Abbilse würde wohl nur durch Einführung besondere» Platzkarte» sür den Speisewagen herbeigesührt werde» Vvn einer Seite wurde darauf hingewiesen, daß aus den großen Linien der englischen Eisenbahnen eii.e a», scheinend befriedigende Regelung der Spesseivagcnfrage ge trosten sei, da hier eine besondere, einfacher ansgestattete Abteilung für die Reisenden dritter Klasse vorhanden sei, in der auch billigere Speisen und Getränke verabreicht würden. 'Vielleicht empfehle es sich, auch hier so zu ver fahren, und in diese» Speiseabteilen dritter Klaste nach der Essenszeit auch das Rauchen sreizugeben. - Unliebsame Vorkommnisse bei Droschkenbestelluugcn. Man schreibt uns: llm unliebsamen Vorkommnissen vor- .ttlbeugen, gibt der Drvichkcnbesitzcrverein bekannt, daß die Droschken l «lasse nur drei erwachsene Personen oder zwei erwachsene Personen und zwei Kinder unter sechs Jahren und nur bis stO Kilo Gepäck fahren dürfen. Die Herr schaften telephonieren oft nach einer Droschke t. Klaste oder lasten eine ivlche durch das Dienstmädchen holen. Der Kutscher schaltet den Tarameter ein. kann aber oft. wenn er vorgesahren ist. die Fahrt nicht unternehmen, weil zu viel Personen oder zu schweres Gepäck in Frage kommen, und er deshalb bestrast werden würde. Die Herrschaften müssen aber den Kutscher bezahlen, obwohl sie nicht ge fahren werden können. Ten Droschke» 2. .«laste ist es erlaubt, fünf erwachsene Personen und Gepäck unbeschränkt zu sahren. —* Laudeolotterie. Bei der heutigen ersten Ziehung sind die drei größten Hauptgewinne der vierten Älgste und auch der Hguptgewinn von 10 000 'Mark gezogen worden, —* UeLer die konfervattv« Partei al» VolkSpartei sprach gestern abend in einer össentlichen Bevsammlnng der (»vneralsekrelär des Konservativen Lan despOreinS. Herr K nnze - Dresden. Die Versammlung ,c»u>vtze vom Vorsitzenden des ttoirservativeu BcretnS im Amtsgericht »bezirke Mügeln bei Leipzig Herrn Arndt ll hie m a n „ geleitet nnd war zahlreich b«su«Ä. Der Red ner de- Älbends berührte in seinen Ausführungen auch die Stellung der konservativ«» Partei zur R ei ch s s t nanz r« s o r in. Er hob hierbei hervor, daß die konservatiive Partei mehr als je bereu sei, den Besitz genügend »u besteuern. ES handle sich lediglich darum, eine gerechte und allseitig befriedigend« Form zu sinden. Aus Borschlag des Herrn Uhlvmann wurde elnftimmlg folgende Resolution angenommen: »Die vom Konservative» Verein d«- Amt-gericht-bezirke- Mügeln b. Leipzig in Wermsdorf ctnberuirne zahlreich besuchte Versammlung er wartet von dem Vertreter des ReichsiggsnaulneiseL, Herr» Znälizrat Gieße, daß er mit aller «rast für eine gerechte und besrrodigcwde Lösung der Naich-fina-nüresormsrage ein treten werde." —* Dt« Pri». Bogmischüßrn-Sesellschast veranstaltete gestern adond im großen Saale des lbewerbehaus«» ihr Konvent Souper mit Ball. Wie alle hohen Feste der Kilüc, so rgnügen der Saison eia «des Bild vornehme» aeselljchastUchen Lebens. Mil welcher Treue di« Mitglieder ihnr Gilbe Gsfolgschaft leisten, das bewie» der überau» starke Besuch: etwa 380 Teilnehmer könnt« man cm den acht langen Tafeln zählen, di« sich durch die ganze Läng« des mit Geschmack dekorierten Saales zogen Da» Konzertxooium wurde, wie immer, von den allen Fahne» der Bogenschützen flankiert, wirkungsvoll zu Wappensorin ge Brüstung der Emporen, zierter Baldachn rafftes Fahnentuch schmückt« die er» bül-Saale» hatte Herr Deputierter Maler Schlenkrich seinen schon oft bewährten künstlerischen Sinn walten lassen: von roten Diedermeierkränzen, die von der Mitte des Raumes nie derhingen, liefen rote, mit Rosetten geschmückte Girlanden hinüber zu den Wänden, an denen bunte Blumonketten ihre sanften Bögen zogen. In der Nische des mit prächtige» Teppichen und goldenen «ammetsesseln traulich cmsgestatteiett Raumes streckten hochstämmige Rojenstöcke ihre dichten Blumen krönen empor. Den ersten Trinkspruch brachte der Vorstand. Herr Etadtrat Weiaandt, aus: er entbot den Anwesende» Willkommgruß. Auch die Bogenschiitzengild« stehe am Ende ihrer Winteroergnügniige»: mochten nur angenehme Erinne rungen die Mitglieder an die verflossene Saison erinnern. Treu dem Wahlspruch der Gilde, habe man auch im letzten Fahre manches scherflein guten Zwecken dargebracht, so für den Grafen Zeppelin und das neue Rathaus. Man Halle mit der letzteren Gabe seinen treuen Bürgersinn bekundet. Es galt, ein Wahr .»eichen zu schenken sür das Haus, wie cs vielleicht nur aller 200 Jahre einmal nötig wird. Der Redner kam dann auf Seine den» auch die Bogenschützen Denn sein Glück sei auch Majestät den König zu sprechen, l eine fröhliche Heimkehr wünschten, ihr Glück. Darum möge ein dreisac iHr Glück. Darum möge ei» dreifaches Hoch auf ihn erklingen. Stehend hörten die Anwesenden die Köniashymne an. Spater erhob sich der Vorstand, Herr Stadtverordneter Schulze, zu einem Toast aus das jetzige Königspaar der Gilbe, Herrn Hof lieferant Förster unb Frau Hofjuwelier Fahne. Der Redner wies daraus hin, daß die Künigskett« eine Geschichte Hab«, die bis zum Anfang des lii. Fahrhunderls zurückreiche, und schloß mit dem Wunsche, daß die Gilde fort und fort blühen möge und daß sie stets die Traditionen Hochhalten möge, die sie zu ihrer Höhe getragen habe. Gleich daraus sprach der Schützenkönig Herr Hoflieferant Förster seinen und seiner Königin Tank aus. Er gab einen Rückblick über das letzte Fahr: trotz vieler großer Ausgaben sei es der oortresslicheii Leitung der Gilde doch gelungen, noch etwas auf die hohe Kante zu legen. Zum bleibenden Andenken gn seine Königszeit habe er sich entschlossen, ein tragbares Zeichen für einen guten Schützen zu stiften. Seine Rede klang in ein begeistert aufgenommencs Hoch auf die Gilde aus. Herr Deputierter Stadtrat Kandier weihte sein Glas den Damen, die er in sinniger Weise mit KnoGen, Blüten und Blumen verglich. Den .Künstlern, Frau Konzertsängerln Fosefine Schoos, tue zur Begleitung des Herrn Kantors Borrmann während der Tafelpausen einige reizende Lieder für Sopran gesungen hatte, und den Vertretern der Presse galt der Toast des Herrn Deputierten Privatus A d a m, Herr Tapeziererober meister Schulze endlich feierte die Verdienste der beiden rjih rigen Vorstände. Lin launiges, von Herrn schien kr ich jun verfaßtes Tasellied, das in sehr ansprechenden Versen di« Er eignisse des letzten Lereinsjahros vorüderziehen lieh, fand viel Beifall: es gedachte u. a. auch des löjährigen Jubiläums, das Hofjuwelier Fahne mit Geschick geleitet wurde, führte die Ka pelle der Leib-Grenadier« aus unter Herrn Musikdireltor Herrmann, der sich mit einem sein ausgewählten Programm viel Anerkennung errang. Der in der 12. Stunde sich anschlie ßende Ball entfaltete eine entzückend« Pracht kostbarer Toiletten modernsten Schnittes und in allen Farbentönungei^ die ver lockende Anmut der reichen Schar gewandter Tänzerinnen ließ Tänzer die nicdl die noch größere Schar eleganter Tänzer die niedlichen Ball knnnt ist, daß die Delegiertenversammlung der Genossenschaft weder aus Diplomaten. Furisten. noch aus kühl rechnenden Ge schäftsleuten. sondern aus Künstlern zusammengesetzt ist, deren Berus es erheischt, „temperamentvoll" zu sein. Vor allem aber muß der Bühnen-Verein anerkennen, daß in der Delegierten veisaminlung der Genossenschaft auch eine starke gemüßigte Partei am Werke gewesen ist. die durch eine „unbegreifliche" vcrsönlichc Bemerkung des geschüftsführenden früheren Genossen jchasisprästdenten total lahmgelegt wurde. Außerdem verlangt es die Wahrheit, zu konstatieren, daß nicht die Verhandlungen über den neuen Vertragsentwurf die Abdankung des früheren Präsidiums der lstenostenlchaft herbeiführten, sondern eben jene „unbegreifliche" provozierende Bemerkung des früheren Präsi denten Wenn der Bühnen-Verein verküirdet, die Genossenschaft nicht mehr als Vertreterin des Schanspielerstandes anzuerken nen, jo erklären wir ausdrücklich, daß wir die Genossenschaft lisch wie vor als die einzig berechtigte Vertreterin unserer Fnteressen ansehen, und sprechen dem Präsidium der Eenossen- i^afl unser vollstes Vertrauen aus. Den Bühnen-Verein ge statten wir uns darauf hinzuweisen, daß. wie es sich kürzlich erwiesen hat, der Reichstag — Abgeordnete und Minister - die Genossenschaft Deutscher Bühnen Angehöriger als Vertreterin der Arbeitnehmer ebenso wie den Bühnen-Verein als Vertreter oer Arbeitgeber bewertet. Daß sich der Bühnen-Verein bewogen gefühlt bat. das gemeinsame Schiedsgericht vom I. März tOOO ab, einseitig aufzüyeben, nnd die genossenschaftlichen Beitrage von demsefwe» Zeitpunkt an Nicht mehr in Abzug dringen zu lassen, stellt sich als ein klarer Vertragsbruch dar Der Bühnen- Verein bekundet mtt seinen Beschlüssen unzweideutig die Absicht, unsere „Humanitären" Anstalten. Alterspensions-Anstalt, Witwen- und Waisen Anstalt, Sterbe-lasse und Unterstützung-, kessen zu schädtge». Er bewerft damit zur Evtdenz, daß er sich zu rächen gesonnen ist an denen, die in seinem Dienste alt und cnvolid geworden sind Die vom Bühnen-Verein in Aussicht besten Fe für Armsnnot und Bettelet sein wird. Dt« Generalversamm lung de» Ortsoerbandes Dresden sHoftheater) vom 28. Februar erhebt gegen die Beschlüsse des Bühnen-Bereins energisch Protest und behält sich vor, in Gemeinschaft mit dem diu« der Genossenschaft da« ordentlich« Gericht zur ung vertragsmäßiger Recht« anzurusen. Die ge nannte Versammlung des Ortsoerbandes Dresden sHof- theater) ist von der Ueberzeugung durchdrungen, daß unser Chef, Sc Erzellenz Graf Seebach, Generaldirektor der Königs. Hostheater, dessen Gerechtigkeitssinn über allen Zweifel erhaben ist. der zu allen Zeiten aus Ueberzeu- gung die Humanitären Bestrebungen der Genossenschaft gern ge fördert lmt, sich niemals hätte bereit finden lasten, aus eigener Erwägung heraus inhuman Vergeltung zu üben an einer Kor poration, die zugestandenermaßen im Bewußtsein ihres Rechtes und ihrer Verantwortlichkeit den neuen Vertragsentwurf ab- lehnte. Die E-eneraloersammlung hält es darum sür ihr« ' schönste Pflicht. Seiner Exzellenz Grafen Seebach auszusprechen, ! daß sie sich die schroffe Stellungnahme der Königl. General direktton gegen den Verband Dresden (Hoftheaters der Ge nossenschaft nur damit zu erklären vermag, daß Se. Erzellenz so lange an die Beschlüsse des Bühnen-Vereins vom 80. Fanuar ^ 1000 gebunden bleibt, als er Mitglied desselben ist. Fm vollsten ! Vertrauen aus die vorurteilsfreie und gerechte Gesinnung Sr. Exzellenz des Grasen Seebach richtet die Generalversamm lung des Ortsoerbandes der Genostenschaft Dresden (Hoftheaters ^ unter Versicherung treuester Ergebenheit an Se. Erzellenz di« dringende Bitte: Se. Exzellenz möge seinen Einflug als Ches des größten genossenschaftlichen Verbandes dahin geltend machen, daß der Bühnen-Verein seine Beschlüst« vom 30. Januar 1000. di« ibm keinerlei Nutzen bringen, den Humanitären Be strebungen oer Genostenschaft aber unheilvollen Schaden berei ten, einer Revision unterzieht und womöglich zu einer Verstän dignng mit der Genostenschaft gelangt." König! Opernhaus. Der erste Tag der Nibelun gen Tetralogie brachte gestern einen bedeutenden künst- lerilchen Aufschwung: namentlich im ersten und dritten Akte wurde eine Höhenlinie innegehalten, di« sich weit über dem Niveau einer durchschnittlichen Spielplanvorstellung bewegte, die «ine wirkliche Feftspielstimmung im dicht- besetzten Haufe verbreitete. Der zweite Akt litt in seiner Gesamtwirkung bedenklich unter einem unseligen Strich, der das Beste von Wotans großer Erzählung, dt« machtvoll sich aufbaumende Steigerung mit ihrer erschütternden Au-- lölung, unterschlug. Erinnert man sich hier nicht, welche üblen Erfahrungen Weingartner im Borjabre in Sie» machen mußte, al- er gerade die „Walküre" so bedauerlich zusammenstrich? Bon den wenigen ganz großen Theatern kann, darf und muß man ungestrtchene Aufführungen der Wagnerschen Werke fordern, um so mehr dann, wenn da- gesamte Künstlerpersonal so hervorragend leistung-fähig ist wie da- hiesige. Hoffentlich kommt man in Zukunft von ötefem leidigen Grundsätze de- Streichen- auch hier ab. Kapellmeister Malata führte seine tapfere» Scharen mii gewandter -Hand um alle Fährnisse der Partitur herum, auss beste unterstützt von Orchester »nd Sängern. Herr v. B a r » stellte einen prachtvollen, heldcnhaiten Lieginiind auf die Bühne, der sich nicht nur durch eine hohe gesaug lichc Kultur, sondern auch durch eine echte, stilgerechte Dar stellung auszelchncte. Mag sein, daß gelegentlich eine etwas flache Vokalisativn inamentlich des i in den höheren Lagens die Rundung des Tones etwas beeinträchtigt - alles in allem bleibt sei» Siegln»») eine Prachtleistung. Daß der Länger auf „Rötung", „Waise". „Wälsungerbliil" nicht die üblichen üblen Fermaten machte, sei ihm ganz be sonders gedankt. Und wie die musikalische Auftastung, zeigte , sich auch die Darstellung allerseits vvn echtem wagnerische» Geiste belebt. Frau v. Falken sang zum ersten Male ' die Sieglinde nnd brachte namentlich den ersten Akt un gemein schön und stimmungsvoll- Tie Sängerin bring! I von Natur aus so ziemlich alles mit, was eine Sicgltnde haben muß, ein glockenreines, sympathisches Organ, das auch in der Tiefe und Höhe viel hergibt, eine machtvolle Bühnenerkcheinung usw. Die Partie war sorgfältig studiert, die musikalische Sicherheit, die deutliche Textaupsprache leg ten davon Zeugnis ab. Mitunter würde sich noch eine ge nauere Beachtung der dynamischen, namentlich der Piano-Zeichen empfehlen, auch die Traumszene iw zweiten Akt könnte noch etwas visionärer gebracht werden Wird das Spiel bei Wiederholungen noch an Operuqeften verlieren und dafür an Wärme und Innerlichkeit gewin nen, wird die begabte Künstlerin auch der letchtenErmuLuna. dem geringen Klackern ihres Organs im dritten Akte nom ganz Herr werden, so kann ihre Gieglinde «ine ihre» besten Partien werbe«. Der Wotan des Herr» Perron enthüllte wiederum wahr« Wunder echter Stilkunst: in majestätischen Linien zeichnete er da» Bild de- Gottet nach und füllte es mit der ganzen Wucht persönlichen Nach- erleben- auS. Mit welcher gelassenen, erhabenen Ruhe brachte er Stellen «ft« „Heut' hast du » erlebt" oder „Mein« vetsmra doch nahm ich «vioder zurück"! Mtt welcher über wälti>gend«n, dabei doch niracmdSiwetchlichen, sondern männ lichen und gefaßten Menschlichkeit wirkte der Abschisd von vrün,nhtlde! Freilich hatte er auch in Frau «Sittich eine Partnerin, die «ine Brünnhtlde auf die vübne stellt, -4e zum Besten gehört, wa- die hiesige Oper zu bieten vermag. Gesang, Ausdruck, Spiel weiß ste zu einer vorbtldlkcheu Gesamtleistung -u vereinen, Frau Venber-Gchäser
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