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Nr. S7 L«U- 4 — »vr«dner Nachrichken" — Die Insei der Träume. Roman von Paul Roseohay». I .»»»«»tzuno. Die Prinzessin warf einen Blick auf den HauSbvfmeister. der in einem Eiemisch von Unsicherheit und Erumrlung an der Tür stand. „Sin bißchen. Die vielen Menschen... der Wein... eben «st der Großfürst gekoinmen. Sr n»>,r so liebeiisivürdig wie nie. Sr hat mir eine Menge von schonen Dingen gesagt, die ich dir in der Tsirbn erzählen werde." Wieder sah dte Sprechende mit leichtem Erstaunen zu Iwan hinüber. Der Prinz fing den Blick aus. »Was willst du eigentlich noch, Iwan?" Der Haushofmeister schrak zusammen. „DaS Geld. Hoheit." ^Das E>eld... Ja so. das Geld. Warte einmal." Sr falicte die Rechnnie,» auseinander. .Scchsunödrcitzig- «ausend Mark .. ?llso höre, I-nmn: Geh' hinunter in» Kassen- »immer und sage den Leuten, ich wurde ihnen daS Geld ge legentlich aus Monte Earlv überweilen " -Dm." »Woraus ivartest du eigentlich noch?" Iwan kroch in sich zusammen. »Jawohl, Hoheit." Damit schlich er hinaus. Katja iah ein wenig interessierter, als cS der Gegenstand verdiente, auf das Blumenarrangenicnl, das zur pinken der VcrbindungStür stand: ein Wolgaschiff auS Purpur-Lttchideen. Sine kleine Pause entstand, wahrend sie die Blüten mit der Hand liebkoste. .Bon wem?" fragte sic und wandte sich herum, er iah, daß sie blasi geworden war. „Bom Hoteldirektor." Wieder entstand eine 'Pause. Man hörte das ferne Singen der Musik, sonst inchis. Hinter den Fenstern lag, durch die gelbe Seid« der Vorlmnge in den Konturen verlchwimmend. die Lichierreibc der 'Bogenlampen. Sic wandte sich nicht: noch immer schien der Blumenkorb i!hr Interesse völlig im Bann zu halten. „WaS ist dir Liebste?" fragte er leise. Sie wandie sich langsam um. so. als ob sie auS ei-nem tiefen Grübeln erivache. .Wir müssen uns umkleiden." sagte er. .ich werde dir Madelein« schicken." Sie blieb stehen und antwortete leise: .Warum willst du die Hotelrechnung nicht bezahlen. Llerej?" Sr nahm das Zigarctteu-Stui vom Tische und knipste e» auf. »Warum ich die Rechnung nicht bezahlen will?" .Nun ja. Ich möchte cS irsissen Alercj" Sr nahm eine Zigarette und ließ sic ein paarmal glättend ans den Handrücken fallen. .Je nun. eS ist ziemlich einfach. Weil ich daS Geld nicht habe.^ „Du hast... du hast daS Geld nicht, Aiexcj? Du kannst St« Hotelrechwuwg nicht bezahlen?" Er zog das Zündholz-Etui. „Mein Gott... nun sa... was ist denn eigentlich dabei. Glaubst du im Ernst, daß mich d«S eine Minute beunruhigt?" Sie nahm ihm die Rechnung aus der Hand. „Do hast... wir haben... sechsunddreißigiausend Mark zu bezahlen; das Hotel erwartet, dah du... und du mutzt erklären, datz du nicht imstande bist?" .Mein liebes Kind," er setzt« dte Zigarette paffen- in Brand und schleuderte daS Zündholz in eine Base. »Ich sehe, -ah du nichts von Geldsachen versiehst. Sonst würdest du dich nicht über eine derartige Bagatelle beunruhigen." Sie hob den Kops. „Es ist nicht eigentlich das Geld, Alcxej. ES ist das Gefühl, dies... ich find« keine rechten Worte... wir haben dies halb« Hotel mit Beschlag belegt und müssen nun erkläre», daß wir nicht imstande sind, für unler Wort auszukommen. Ja. da» ist e«. Alexej. gast möchte ich lagen: ich schäme mich." Er lachte auf. »Aber Liebst«. Du siehst dies« Dinge au» einer völlig falschen Perspektive. Glaubst du etwa, der Prinz Alexander Arsentew hätte e» nötig um Nachsicht zu bitten wie ein Krämer, der leine Wechsel nicht bezahlen kann? Glaubst du. ich bäte um Kredit? Nein, »ein, liehe» Kind, Ich ha b e Kredit. Auch daö ist nicht daS richtige Wort. Ich gebe der Direktion dieses Hotels die Möglichkeit, den Prinzen Arieniew mit sechsuubdrcißigiausend Mark in ihren Büchern z>u führen. DaS ist eine Ehre für dieses Hotel. Begreifst du da»? Sine Reklame, wie eS sich keine bessere wünschen kann, olaiiz Europa wird von unserer Hochzeit sprechen, und daö Hotel wird den Nutze» davon lm-bc»; denn nicht nur alle Aristokraten, auch alle Parvenüs iverden de» Wuuich l-aben, cü den ArsentewS gleichzuiun. Kann da» Hotel sich eine bessere Geldanlage wünschen?" Es klopft«. „Das ist Iwan. Du wirft sehen, er bringt einen höflich zustimmeudcn Brief der Direktion." .Alcrej". saglc Katta leise. „Alexet, wie soll da» werden? Selbst u-enn das Hotel einverstanden ist — wovon wollen wir leben?" Sr antwortete nicht. »Soll ich dir osjcn cttva» sagen? Ich hatte dich für reich gehalten." „Ich bin reich, mein Kind. Oder vielmelrr: ich wäre cs. wen» man mir das Geld für meine konfiszierten Gitter aus,zahlen wurde." .^Lsovoii wollen nsir leben, Alercj?" Es klopfte zum zweiten Male. Sr legte ungeduldig die Hand auf die Klrrek«. „Du wirst scheu, man nimmt uns mit offenen Arme«, auf i» Monte Earlo. Dazu ein bitzchcn Spielglück — in einem Monat sind wir wieder gaicz oben." „Und wen» nun daö Hotel nein sagt, Alexej?" Der Prinz öffnete die Tür. Es war nicht der Haushofmeister. Ein Kellner stand draußen, der dem Prinzen mit einer Verbeugung eine Bistte»karte präsentierte. Der Prinz nahm di« Karte vom Tablett und laS: John I c I l i c o e. Verständnislos sah er zu seiner Gattin hinüber. Sr drehte die Karte mecizaniich in der Hand; auf der andern Seite stand: „in einer dringende» Angelegenheit." .ILttr sind im Begriff, abzureiscn; sagen Sie da» dem Herrn." Und aus KaijaS fragender, Blick setzte er. ein wenig zögernd, hinzu: „Ein Bittsteller, vermute ich." Der Kellner, aus dem Instinkt seines Metier» heran», mochte fühlen, -atz in dieser Sekunde eine wichtige Mission in seinen Händen lag. Sr erlaubte sich, leise den Kopf zu schütteln. Der Prinz matz ihn mit eimem schnellen Blick. »Kennen Sic diesen Herrn Jellicoc?" »Jawohl. Hoheit." »Nun also?" „Mister Iclttcoe ist -er Präsident de» Mangantvust». Ihm gehören alle Mangan-Bergmerke der Welt." Der Pr>nz ivarf einen nachdenklichen und zögernden Blick aus die Karte und iah hinüber zu seiner jungen Frau. „Also schön. Ich lasse bitten. Aber sagen Sie dem Herrn. Satz ich höchstens fünf Minuten Zeit habe." Der Kellner, wiederum mU einer knappen Verbeugung, schloß die Tür hinter sich. „Willst du inzwischen deine Toilette wechseln, Katja?" Sr küßte ihr zärtlich die Hand, die einen Augenblick kühl in der seinen lag; dann öffnete er galant die Tür »um 'Nebenzimmer. „Was mag dieser Mister Jellicoc wollen?" fragte sie durch die halbgeöffnete Tür hindurch. Aber schon klopst« e». und der Prinz sagte mit gleichmütiger Stimme: »Bitte!" —- ——- Mittwoch. Z. 1«, »um Der Eintreten-«, groß, brritschuUertg. da» Haar glatt zurückgelegt, mochte in der Mitte der Drettzig sieben. Dt« nachlässig sichere Haltung »>U> der gleichmütige Ausdruck seine» svuuengebräunlrn Gesicht» wirkten wt« et» Stück fremder Welt in der prinztichen Atmosphäre diese» Stamme». »Was führt Sie zu mir?" fragte der Prinz weder häß lich noch unhüstich. »Ich komm« eigentlich »ich! zu Ihnen", sagi« Mr. Jellteoe, indem er sei» Gegenüber mit srenndlichcm Lächeln auscch. El überragte den Prinz«» um ei» beträchtliches Stück. »Ich möchte vielmehr mit Ihrer Frau etwa» GeschästlicheS be sprechen." «Sie meinen: mit der Prinzessin Arseniew." »Wollen Sie die Güte haben, sie zu rufe»?" Der Prinz runzelte ei» ivenig die Brauen. »Die Prin zessin schickt sich eben an. sich für die Reise umzukletden. S-te wird also nicht mehr als einige Minuten Zeit haben." Jellteoe zog di« Uhr — eine einsache silberne Tasche»»- uhr - und sagie: „Das paß, ausgezeichnet. Auch ich habe in zehn Minute« eine Konferenz." »Hm. Darf ich fragen, um ,va» eS sich handelt?" „Gewiß", nickte Jellteoe. »Ich ivUnschc Ihrer Fra« et« Geschäft vorzuschlagen. Ein aus der Stelle realisierbares, sehr bedeutendes Geschäft." Ter Priirz iah seinem Msucher einen Moment lang ins sittsichi. Einen Augenblick schien es ihm, als ob rin leise» Lächeln in der Tiefe seiner Augen läge; er sagt«, unwill kürlich um eine Nuance höflicher: »Ich werbe die Prinzessin fragen," und öffnet« dt« Tür Nebenzimmer. Der Amerlkaner sab sich mit gleichmütiger Neugier in dem Raume um, und seine Augen blieben mtt sichtlichem Interesse auf einer goldenen Krone haften, die über der Tür zum Nebenzimmer angebracht ivar. Irgendein Wahl- ipruch in russischer Schrift bildete ihren Rahmen. Hier auf dem Tische lag ein Blatt Papier: die Hotel- rechnung. Fast ohne cS zu wollen, erspähte der Amerikaner die Endsumme: Sechsunddreißigiausend Mark. Wieder schweiften Icllicoes Singen hinüber zu der Krone. Die Türe öffnete sich; Prinzessin Katja, gefolgt von dem Prinzen, trat ein. Der Besucher ging ihr mit jenem völlig selbstverständlichen Respekt in Blick und Haltung entgegen, der für den Amerikaner charakteristisch ist. »Das ist Mister Jellteoe", sagte der Prinz. »Er wünscht dich zu sprechen." Die Prinzessin sah dem Besucher tu» Gesicht und neigt, mii höflichem Lächeln den Kopf. Er verbeugte sich, nicht allzu tief, dennoch mit etue» Untcrlvn der Befangenheit, der ihr nicht entging. »Sie wünschen mich geschäftlich zu spreche», Mtfte« Iellecve?" »In der Tat." »Wollen Sie nicht Platz nehmen?" Die Prinzessin ließ sich in dem Sessel nieder,- JelNeae nahm ihr gegenüber Platz, der Prinz blieb «eben feiner Kran stehen. Da» Licht der Klublampt fiel auf Jellicoe» energisch« Züge. Die Augen waren blaegrau und kühl, dennoch war irgendwo in ihrer Tiefe ein beunruhigter Ausdruck. Di« Nase, eher groß al» klein, sprang in einer geraden Linie vor; das Kinn, ziemlich breit, lxttie ciuen Zug, der ihm di« Härt« »ahm. DaS Haar war dunkelblond und voll. iizocii»,i>na »öl«.« I-a/rr/-e/r ösksnnt billiger Invsntur-Vsrksuk. ^ Pk'3y6l'8tt.12 Konfektion - Ztokke V/äseke Woll^sren Vom 1. bis 6. f^edi'iiak' 10°/° »uk »I!« rsgiBLrsn ^/srsn f^SStpOStSO "Dk-ikotageti. Soj-iOs-ren Oamen-, i-ss^ren- u. f^inclskwäsclie dis /o srrnülZIgt WsseliS I^ÖslSk' si?ossnsti'Ll3S 14 k-unkdsll me 1. kl!>Ms SdM '/,I Hilf Srov«r Saat ck«. ii stieZisseur: Larl ttlumsu) TannoreAvster r Dresdner kunäkunk Orchester Lintklii lelnrrl,!. 8ieuen -H 1.R0 d«I1«dlr —> - L«tn si/>4ikisk-rss alldevNkri n. ^fsirlvbsn MU" l»os<p1,1r "M> VnniUe-huppenpulvor Liä > ^Eg. rjebolloinckan-pulver empfiekll LcdokoIaäen-NerliiK. r-iid» »iM«r« ttiii«. a»»itn«e Nu»a«, Hs»»«»». Si-»,i»«i>» Iv. «I. DILd - I-skntLtts >-ii,«jensupIslD 4.1. 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