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Dresdner Nachrichten : 21.10.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187410219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18741021
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18741021
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-10
- Tag 1874-10-21
-
Monat
1874-10
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.10.1874
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fr«, ? ujr !n der SrpedMon M-rt-njlrobe 'S. kibou- »e»ent«»r«(» »lerle>i!>I-r- l«ch M,r>. durl» dl, Voll I» Ngr. Ltutkln« Hummern I N-r. «usloge: 2S000»r»l. 8«r die «illchiade «l»ge< sandter Manuicrifle mochl sich die Redarltou iiichl verbindlich. Inleroten-Rnimdme »„»- INärtS: Ilrn^ourlt'in Ul!l> Vozlvr ln Hamburg. Ber lin. Wlc». Lclpilg. Basel, Bredlan, siranlfnri a. M. - lluil. dlr,»a» ln Beriln, l.'e>Pjig. Wien. Hamburg, rirauliurt a. W., Mü»- Men. — vuuba L l'a til Uranlsnrt a. M. — l n »igl in lll/emnld. — lla- vas, l,t>llllo. lkullior ld 0o. i» Pari». Tagcbllitt für Politik, Unterhaltung n. Geschäftsverkehr. Druck und Eigmthum der Herausgeber: Liepsch Neichardt in Dresden. Verantwort!. Redacteur: Inlins Neichardt in Dresden. Nr. ZM. Remizehntcr Jitzrg«»,. 7lerale»«»n>V>»r>«i> rake w an«,,om»»n l, «b.l, Udr. konnlagd dl, Mlllag» t« Udr. In »leuliadt: gratz« »lolirr- aalfe d dtt oiachm., Udr. Der Raum »Ine« eln Ivalliaen Pellltelle loslel IS P'q, l!ingelandt dl, Zeile n Agr. Eine rliaraulle für da, nüchluaglae lLrsMci- »en der Inlerale rrled »ich« gegeben. bli.lmärlige Annouren- r. l>.äqe van u», uube» kauni.n Firmen u. Per« juncu inl rnen wlr mir gegen Pränumerando» Zablnng durch Briefe inacle» oder Poilcinjid- lnng. u Silbe» lullen IN, Rgr. Snierale lür dre ib'UltlagS Rnminer »dir »ach einem ifenlag- bic Zeile l! Rgr. Ltlitredacteur: llr. Lniill Ulvr^. Für das Feuilleton: lil»rt»»»iu». Dressen, 2L.^ctMer187L. Politisches. Arnim und kein Ende! Der Arnimlarm übertäubt alle Er örterungen über andere, wichtige politische Fragen; nian hat Äiühe genug, aus der Disharmonie von Tönen, die Freunde und Gegner Arnims erschallen lassen, den Laut der Vernunft, die Sprache der politischen Raison herauSzuhörcn. Wird der Prozeß gegen Arnim öffentlich oder geheim verhandelt werden- Obwohl Hundert gegen Eins zu wetten, daß die Staatsanwaltschaft seiner Zeit den Aus schluß der Leffentlichkcit beantragen werde, so kann ein Beschluß hierüber jetzt noch gar nicht gefaßt sein. Vielmehr kann derselbe erst nach erhobener Anklage in der öffentlichen Sitzung von dein Richtercollegium gefaßt werden, nachdem die Staatsanwaltschaft einen diesbezüglichen Antrag gestellt hat. Die Familie Arnim aber scheint dem Berliner Slaatsamvalte ein Schnippchen schlagen und eine wenigstens teilweise Oeffentlichkeit der Verhandlungen hcrbei- sührcn zu wollen -, denn sie geht damit um, gerade diejenigen Briese Bismarchs und Arnim's zu veröffentlichen, um derentwillen Arnim auf Bismarck'S Antrag verhaftet wurde. Diese Veröffentlichung soll in einem englischen Blatte bewirkt werden, denn das seitherige Sprachrohr der Arnim'schen Familie, die Vossischc Zeitung, hat, wahrscheinlich einem Drucke von oben nachgebcnd, pator pooeavi gemacht und Arnim als einen untergeordneten Geist traktirt, der vermessen in die Bismarck'sche Weltordnung cingegriffen habe und nun verdiene, von den Nädern des Wagens der Weltgeschichte zer malmt zu werden. Dadurch käme das Publikum in die eigenthüm- liche Lage, sich eher, als das Rchtercollegium, ein Urtheil darüber zu bilden, ob die Bismarckbriefe wirklich blos privaten oder einen amt lichen Charakter haben. Wahrscheinlich wird Arnim nach Abschluß der Voruntersuchung gegen Eaution auf freien Fuß gesetzt, da als dann eine Verdunkelung des Thatbestandü nicht mehr möglich. In den mit Beschlag belegten Cylinderburcaux und Secretären Arnim's scheint der Eriminalcommissar Pick, durch dessen Tabaks rauch bei d.-r Haussuchung das Feuer bei der Arnim'schen Echwie- germama entzündet wurde, bisher noch Nichts von den gesuchten Documenten aufgefundcn zu haben. Das Septennat Mac Mahon's, dazu begründet, die Ordnung aufrecht zu erhalten und in die Gemüther der Franzosen Ruhe ein kehren zu lassen, erweist sich je länger je mehr seiner Aufgabe nicht gewachsen. Statt die erledigten Departementssitze auf einmal durch Neuwahlen zu besetzen, wurde jetzt in drei Departements um die Frage der Gestaltung der französischen Staatsform gestritten und in wenig Wochen wird in drei anderen Departements abermals ge wählt werden. In Wahrheit ringen nur Republikaner und Bona- partistcn um den Sieg ; alle dazwischen liegenden Parteien ver schwinden. In den Seealpen, der ehemaligen italienischen Graf schaft Nizza, dringen die französisch gesinnten Dcputirtcn gegenüber den Anhängcrn der Wiedervereinigung mit Italien durch. Um dieses Ziel zu erreichen, unterstützte die Regierung die ihr sonst so verhaßien republikanischen Candidaturen. Nach anderer Richtung hin muß man der französischen Regierung nachloben, daß sie, wenn auch spät, ansängt den gerechten Beschwerden Spaniens abzuhclfen. So soll endlich der Präfcct des Departements der unteren Pyre näen, Monsieur Nadaillac, vsn seinem Posten entfernt werden. Er war es, der bisher die Grenzt eziric gegen Spanien zu einem offenen WnssenMtz für die Kartisten verwandelte, wobei er sowohl seinen Instructionen, als den bestrickend-schönen Augen der Gemah lin des Don Carlos, Dm,na Margarita, folgte. Oesterreichs Haupts adt, Wie», ist weniger durch den Zusam mentritt des Rcichsraths, zu dem bereits die ersten vorberatheuden Elub-Sitznngen oebalten iverden, als durch ein Duell aufgeregt. Ein Huiaren-Le' ln ut v. Bajya wurde tödtlich verwundet und ist bereits verschieden; wer sein Mörder ist, weiß man noch nicht. Viel mehr sprengen diejenigen Husaren-Ofsieiere, mit denen der Ge fallene zuletzt gcsel,en wurde, aus, ihr Kamerad sei infolge eine» un glücklich losgegnngcnen Jagdgewehres gestorben. Andererseits hat man bei ihm einen Zettel gefunden, auf den er mit eigener Hand geschrieben hatte, daß er sich aus Lebensüberdruß erschossen habe. Die Wiener Bevölkerung urtheilt mit allein Rechte sehr hart über das Duell. Leider ivill cS noch immer nicht gelingen, die Welt von dem Vorurthcil des Dulles zu reinigen, aber cS liegt doch ein Fort schritt darin, daß die richtigdenkende Majorität der Bevölkerung das Duell bei», richtigen Namen nennt und die verbrecherische Tollheit nach Gebühr vcrnrtheikt. In den Ausschüssen deS deutschen BundesratheS ist das Bank- gesetz mit einer einzigen Erleichterung für die nicht in Berlin domi- cilirenden Banken bclnffs der Einlösung der Banknoten, angenom men morden. Das Bankgesetz gelangt nunmehr in das Plenum des BundesratheS; die Hoffnung, daß eS dort rationeller gestaltet werde, ist nur gering. Die Synode des Großherzogthums Weimar, die bisher nur ihrer strenggläubigen Richtung entsprechende Beschlüsse gefaßt hat, huldigt leider auch veralteter spießbürgerlicher Ansicht. So stellte ein Synodale den vernünftigen Antrag auf Beseitigung der Ehren- prädieate Jungfrau und Junggescll bei kirchlichen Aufgeboten. Diese Chrenprädicate sind geradezu ein alter konventioneller Zopf, wie früher die Titulaturen Hochgeboren, Hochwohlgeboren, Wohl geboren und Hochedclgeboren auf den Briefen waren. Sollten diese Prädicate etwas anders sein, so setzte deren Beilegung oder Weg lassung bei Aufgeboten Recherchen voraus, die weniger indasGebiel scclsorgerischer Thätigkcit, als vielmehr das Bereich medicinischer Aufgaben fallen würden. Aber trotzallcdem erklärte der Abg. Bollert mit großer Naivctät: er könne nicht für den Antrag stimmen, da er mit der Volkssitte in Widerstreit komme und schließlich nahm die Synode, um diesen alten Zopf nicht abschneiden zu müssen, den Verschiebung«- und VerlcgcnheitSantrag des Abg. AppeliuS an: inan möge den Antrag der Kirchenregierung zur Erwägung empsMir.. .. Günstigen Falls richtet sich solche KeuschheitSschnüffclei immer s nur gegen die Aermeren. Bei Neichen und Vornehmen fragt man wenig nach Jungfrau und Junggescll. Wir haben z. B. nicht ge-! hört, daß die jetzige Herzogin von Edinburgh, die Tochter des russischen Zaren, nach ihrem Keuschheitsprädicalc gefragt worden wäre. Und doch machen die Engländer ihre Glossen über die vor eilige Ankunft eines jungen Prinzen. In Hast mußten bei seiner Geburt Acrzte und Wärterinnen Herbeigerusen, der Minister des Innern konnte gar nicht einmal herbeigeschafft werden, um seiner verfassungsmäßigen Pflicht als Zeuge zu genügen, und mußte das Zeugenamt seinem Cvllegen Lord Derby überlassen. Die Kaiserin von Rußland kam, trotz angestrengtester Reise in einer Fahrt von Breslau erst 5*/z Stunden später im Buckingham-Palast an als ihr jüngstcr Enkel. Derselbe erblickte nicht das Licht der Welt, aber einen der allerschlimmstcn Herbstnebel Englands. Es steht zu hoffen, daß er dem jungen Halbrusscn und seiner Mutter nicht schlechter bekommen wird als englischenVollblutsänglingen. „Post" und „Standard" behaupten, daß die Großfürstin nun erst recht den Engländern thcucr geworden sei, daß ihr junges Kind eine ncne Bürgschaft, ein neuer Kitt (warum nicht gleich ein Patent Eement - für die Freundschaft Englands und Rußlands sein werde; aber da derartige Phrasen bei derartigen Gelegenheiten überall geläufig sind, kann man über sie hinweggchen. Seltsam ist es, daß die Erstlinge der Ehen von Kaisertöchtern immer früher kamen, als man es er wartet. So war es bei der Prinzessin Gisela, so ist es jetzt bei der Zarentochter. Treibt sie es rascher in die Welt der Erscheinungen oder — bst! stille! wir haben Nichts gesagt. Locales nnd Sächsisches. — Die nachstehenden Offiziere haben die nachfolgenden Ordens - Decoratiomn erhalten: Lberstlieutenant Schweingel des Generalstabes den Preußischen rothen Adler-Orden 3. Elasse, Ritt meister Poten des 1. Reiter-Regiments den Preußischen Kronen- Ordcn 3. Classc und Hauptmann von Römer des 1. Leib-) Grena dier-Rcgiments Nr. IM das Ritterkreuz 1. Classe des Sachsen- Ernestinischen Hausordens. — Der Oberhofmarschall Freiherr von Könneritz hat das Großkreuz des Jtatienischen Kronen-OrdcnS erhalten. — Seit dem Jahre 1862 bereits ist in den städtischen Collc- gien darüber wiederholt verhandelt worden, ob eine Jncorporir- ung der Gemeinde Strehlen in den hiesigen Stadtbezirk zeit gemäß und unter welchen Bedingungen es thunlich sei. Früher weigerte sich die Gemeinde der Stadt Dresden einvcrleibt zu wer den Heuer aber ist sie entgegenkommender und wünscht diese Ein verleibung, nur spricht sie Bedingungen und Wünsche ans, die der Stadtgemeinde überaus erhebliche finanzielle Opfer auferlcgen würden. Die Gemeinde Strehlen würde der Stadt Dresden ein Aktivvermögen von etwa 5»,OM Thlr. zubringen, wünscht und bediirgt aber dagegen wirklich nicht wenig. Man höre: 1) die Schulanstalt zu Strehlen ist in derselben Weise wie die Elementar schulen der Stadt Dresden einzurichtcn und der bereits in Aussicht genommene Bau eines neuen SchulhauseS unverzüglich auSzuführcn, auch die Lehrergehalte sind denen in Dresden gleichzustellen; 2) die Dohnaische Straße, insoiveit solche in der Strchlcner Flur gelegen, ist in der im dasigen Bebauungspläne festgestelltcn Weise umzubauen und dieser Bau bis zum Schlüsse des Jahres 1875 fertig zu stellen; 3) bis zum Schlüsse des Jahres 1376 ist der Kaiybach in Strehlen bis zum Austritt desselben aus dem Dorfe zu überwölben, 4) die Einwohnerschaft von Strehlen, sowie die öffentlichen Straßen und Plätze daselbst sind zu denselben Preisen und unter denselben Be dingungen wie die Einwohner von Dresden, längstens bis zum 31. Dec. 1877 mit Gas und mit Wasser aus der neuen städtischen Wasserleitung zu versehen; 5) es ist dafür zu sorgen, daß die Pferdebahn von Dresden nach Strehlen, sobald deren Bau von Dresden aus in Angriff genommen, ohne Verzug in der neuerdings projectirten NichtungSlinie bis zum Gasthofe zuStrehlcn fortgesührt werde; 6) die Eigenthümer und Bewohner der Grundstücke in Strehlener Flur erlangen ganz dieselben Rechte wie die Mitglieder der Stadt-und Schulgemeinde Dresden, und ist denjenigen Be wohnern von Strehlen, welche zur Erlangung des Dresdner Bür gerrechts berechtigt oder verpflichtet sind, solches unentgeltlich zu crthcilen, sobald sie innerhalb einer dreimonatlichen, vom Rache zu Dresden besonders bekannt zu machenden Frist darum nachsuchen; 7) Strehlen ist mit einer besonderen Einnahmestclle für directe und indirekte Steuern und Abgaben mit ihrem Sitz in Strehlen zu ver sehen; 8) die Besitzer von Grundstücken in Strehlen sowie die Orts einwohner sind innerhalb der nächsten zwei Jahre nach der Einver leibung mit directen städtischen Abgaben zu verschonen und dann so lange, bis die Bedingungen unter 1—4 erfüllt worden, nur zur Hälfte zn den directen städtischen Abgaben hcrbeizuzichen; 9) die Stadtgemeinde Dresden hat für regelmäßige Sprengung der Stra ßen in der Strehlener Flur mit Wasser zu sorgen. (Wenn nur erst die Dresdner Straßen ordentlich gesprengt worden wären!! Mehr verlangt Strehlen vor der Hand nicht. Mit überwiegender Ma jorität hat sich der Rath in seiner letzten Plenarsitzung denn schlüssig gemacht, den Strehlener Jncorporationsantrag abzulehnen. — Im Rathsplcnum war die Frage aufgctaucht, ob nicht der unschöne, und in Folge seiner Abschüssigkeit für den Verkehr wenig nutzbare Platz am Poppitz durch Bebauung nutzbar gemacht werden könnte, die Frage ist jedoch mit Majorität zurückgcwicsen worden, weil durch eine Bebauung alle Rücksicht auf die den Platz umgeben den Grundstücke verletzt werden würde. — Die Stadtverordneten haben schon mehrfach für die Er richtung von Volköbädern, wie solche in anderen Städten in großen Gebäuden bestehen, angeregt und in letzter Zeit > ein Stadtrath zur Erwägung anheim gegeben, ob nicht da« cominunlichc Schicßhaus- areal zur Einrichtung eines Volksbades sich eigne. Nach Erörterung Seiten des Stadtbcmamtes ist dieses Areal, seiner langgestreckten Form wegen, als nicht geeignet bezeichnet worden und wird nun jedenfalls durch Zerlegung in Baustellen der Stadt nutzbar gemacht. Bis »ach Beschlußfassung über die in Aussicht genommene neue An leihe will der Rath sich über die Volisbäreremrichtung nicht schlüssig machen, die Angelegenheit aber bis dahin im Auge behalten. — Tie Studirenden des Polytechnikums werden am Freitae Abend ihrem ehemaligen Lehrer, Herrn Geheimen Rath Schlömilch, zum Zeichen ihrer Verehrung einen glänzenden Fackelzug bringen. Vom Antonsplatze aus nach der Porticusstraße wird sich der Zug, der aus über 500 Fackelträgern bestehen wird, bewegen. Nach der Begrüßung vor dem Hause des Herrn Geheimen Aathcs verfügen sich die Polytechniker nach dem Feldjchlößchen, woselbst Eommers statlsindct. — Unter Bezugnahme auf unsere nculiche Mitthcilung von der bevorstehenden Umwandlung des 1. und 2. Reiterregiments in Husarenrcgimenter haben wir weiter zu berichten, daß dem Ver nehmen nach auch eine Aenderung in der Adjusiirung des Garde- reitcrregiments und 3. Reiterregiments insofern beabsichtigt wird als man diesen beiden, die schwere Reiterei in unserer sächsische» Armee bildenden Regimentern anstatt der seit i d67 von den säch sischen Reiterregimentern geführten Naupenhelmc, Stahlhelme nach Art der preußischen Euirassierheline zu geben gcdcnlt. — Die Ausstellung dcö Naugcwcrten-Tageö ln der Societät, .NönWraße k «I. Etage und im Gartens zeigt ein vollkommenes Bild der in Dresden cnistantcncii gegenwärtig wichtigsten Bauten und der gcwil)ltcsic» AilsstattungSgcgcu- siände, welche hiesige Gcwerdtrcit'cntc z» dicicn vcnnögcn. Llcich am Eingänge lallt eine Parauctt Rwette von Heinrich Gaucr hier aui, an welche sich Taiclii zu gleichem Zwecke von Iacobi u. Gabriel in Leipzig anrcihcn. Die dcrnhmtcn künslic:!- schen Produkte der Ofcniadrik von Edr. Tcidcl u. Sohn iüllcn eine Tafel an der Rückwand und Kncppcr ici-e Tapeten die eine Seite. Die -Mitte ist verwendet zur Auolagc der Pläne iwer die Arsenalbautcn und das Wasserwerk; auch titcratiiche Erschein ungen und die beliebte» Gutbicr scheu MMiabe nnd Tabellen sind vorhanden. Im zweite» Zimmer findet man die interessan ten alteren »nd neuen Pläne über die ilrauenkirche, die Ver breiterung der Badebrücke und die iämmtlichen neueren Schul bauten Dresdens aut elegantem Mappenträgcr vom Tischler Z. R. Bauer hier. Das dritte Zimmer enthält die Darstellung einer Eentrai-Heiznng mit Brauukrhleupas auSgcinbrk vrn Ehr. E. Lichtenbergcr, Ehemiker i» Trrsbcn den Ewoigcnthor Umbau, iowie Zeichnungen von Villen und Wrhnbäickcrn in Dresden und Ehciiiiiih, endlich tieAuinahme der katholische» vctkirchc mit dem Reparatur-Gerüste. Daneben sichen: ein schöner .namin von Serpentin vo» rer Zöblitzcr Sickicn-Gesellschaft, Tapeten von .üoch ii. Lemke, Oientheile von Ernst Tcichcrt in Ri eisen unk Stuttgarter PargucttS. Im Garten tanken die zahlreichen Or namente, Gebrauchs-Gegenstände v n EvpS lAcbrmaim hier», von Eemcnt tFinteiscn, Ehciniiin, Köhler u. Eomp., Plagwiht, vo» Eajalith iSchmidt, Dresdens und von Then tL.Tborschmidt, Dresdens eine» Platz neben Röhren anö Ehanwtte (Fickentscher, Zwickaus und ASt hast tKapftc Nack'., DreSk.ns. Elegante Orten auS Schmclzkachcln von Förster u. Busche hier, aus Ellen von N. Kikcrlcii hier iEomburatmr» und Pan! Krctschmanu, Leipzig. Die reiche Ausstellung von F. Emit Türckc hier, bestehend aus Be>ttstube, Watcrciosct und Trlrgrar-He,,-Eimichtung. taö Cement aibeniortinient vom Prager T tadtlcww'-ll er B cr>möUcr, sowie die reiche Auswahl von Draht, Drahstcilcn und Stillen, sowie Zimmcr-Rägcln der 's u spitzer Drahtwcrte sW. Baten dicri vervollstänth.te dir Ancstcllung zu ciuem erwünschten Musterlager, anö dein sich gewiß Mlc der anwesenden auswärti gen Meister bald und gern ihren Dctars auSwählcn werden. — DaS F c st in a h l der Herren Baugewerke», vorgestern Abend Im Saale der Societät abgchaltrn, brachte nach am Tage vorbcrgcgangcncr Eulerirung der Tagesordnung sUmn.imgsvouc Erholung und Fröhlichkeit. Zugegen waren Herren und Damen, welche säimutiich beim Eintritt i» de» S- al von zwei Polieren mit Mcirichallsläocn cmpsauaen wurden. Die Jubel, ouverture. vom Ehilicb's-t cn Chore g>spielt, l-i cle die Takt und die zai'lrcichcn Toaste und humoristischen Ta'ellwrcr rin und wenn im Verlaus dcö Festmahles die--linimuug eine .lllgrinem gehobene ward und blieb, so hörte man doch leider dazwischen klagende Stimmen über tie Speisen nnd Getränke, die auch stellenweise sehr berechtigt waren. Ter RathSoauincistcr Klemm aus Leipzig crösfnctc die Toaste mit einem Hock- au! Kaiser Wilhelm; Hcrr Ataumeister Kaiser anö Zwickau mil einem Hock'aus Kcnig Albert, beide Hochs fanden begeisterten Rachl-aä. Baumeister Kaller aus DrcSkcn ließ die hiesst cn B-b rdcn, Bnun-ristrr Bruno -Müller die Gäste, Bamncistcr Kickclhaui den sächsische» nnd alle Nau- gewcrkcnvcreine in unsctm dcullchrn Bote: laut leben. Dem Staminvcrein der dcun'chcn Acrcinc, dem sächsischen Baugewerkcuvereii! bringt Dircctor Simon auS Berlin ein bc- gclslcricö Hoch. Baumeister P ß'cr bringt c n Hoch „den lieben Frauen" und Holzblikhauci- Etmcndrn singt: tcn Schönen Heil! Dem Baumeister »clisch auS Berlin wird ais Ehrcnmitglick und dem Vorstand und Loralcomitcc dcö Vereins von Herrn Professor Havn ein Hoch gebracht, woraus der durch sci» schönes Impro- viiirtalent I» weite» Kreisen hc!ann!e Baumeister Güuti cr, tcr Allmristcl-, in genialer Weise die edlen Franc» unk der Männer schassende Hand stierte. Der trcstlick'e Rcdncr ließ später noch mals i» iinprovisirtcn Vcrstn die Frauen Icbcu, von denen er rühmte, daß sic uns zuerst das Trinken artet rt habe». Nock' mancher Toast, manches Hock' erscholl; Piostllw: Arndt, „dem alten Herrn Lclncr der Baugcn crkeillck ii'c": Prostssor Hann, „kein Erbauer des neuen Polnttchillkums', ga'tcu die nächsten-, dann aber schwammen die Toaste etwas tue t-einauder, die iröh- iiehc, gehobene Stimmung ließ Redner au allen Eric» uudEuden anstrsichcn »nd das Ohr vermochte nicht nichr Alles zu llllstu. Erwähnt sei noch, daß während der Tafel der Troiiipetinensotist des El'rllck'llche» ElwrcS acmz vortrrt'llck' die Eavatine ans Ncbucadnczar vo» Verdi dlstS. — Der zweite Tag dcs hier vcrsammcltcn Bangrwerkenverems galt der Besichtigung der drei interessanten, jetzt in Dresden unter nommcnen Bauwerke. Bercits früh um 8 Uhr sah inan außer den arbeitenden Maurern und Zimmcrlcutcn große Gruppen von Bau- und Zimmermeistern sich auf dem Hostheatcr-Neubau be wegen. Alle Treppen waren besetzt, manch' Brct schwankte unter der Last der Besucher. Allgemein bewunderte man die geniale Kühnheit des Comperschcn Planes. Nicht minder fand die Solidi tat der Bauausführung, die Sauberkeit und Gediegenheit der Orna mentik alle Anerkennung. Doch ging das Urtheil der Sachverstän digcn, die von den Brüstungen des 5. Ranges in die riesige Rüstung im Innern d»s Theaters prüfend hineinschautcn, dahin, daß aller
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