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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.08.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030822027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903082202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903082202
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-08
- Tag 1903-08-22
-
Monat
1903-08
-
Jahr
1903
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Sivalln,e GlnndieUen so. «o de« so und «o P,» nack, be wilderem Larn Answarliae All, Iräae nur neue» Aoranodeiablnna. Beleabläller werden mit tb Lw. derecknlei. NernlvreÄanlchlutzl «Ul» I Rr. U und Nr. 2«t»k. Sil88Lrä8vk1 ll. 8edönroek8 IrekL, Wilslli'ullel' Slpssse. «r. 232. Neueste Dmhtberichle. Hvsnachiichten, Eiusährig-Freiwillige. Deutscher Photographen-Verein, „Die Instigen Weiber vm> Wiudsvr". Dresdner Theaterpiänc. Sonnabend, 22. August 1908. Neueste Drahtrneldulineri vom 21 Auqust Alten grabow. Der Kaiser wohnte heute von 8 Uhr ab auf dem Truppenübungsplätze einer Uebung der verstärkten Kaoallenedivision des 4 Korps unter Leitung des Gcnerattnspek- leurs der Kavallerie Edler v. d. Planitz bei. Die Division ist Gebilde! aus der 2>, 8. und 4. Gnrdekavalleric-Brigade. soivic aus der 5. zusammengesetzten und 7. zusammengesetzten Kcwallerie- brigade mit zugehöriger reitender Feldarlillcrie. Das Wetter nt stürmisch und regnerisch. Mühlhausen i. Th. Gestern ereignete sich in der Leder iabrik von Gebrüder Kleeberg hier eine Explosion, deren Wache noch nicht seststeht. Sieben Arbeiter sind zum Teil schwer belicht, zwei lebensgefährlich. Das infolge der Explosion cnt- slandene Feuer wurde binnen kurzem gelöscht. Breslau. Aus Natibor wird ilarkeS Steigen der Oder gemeldet. Auch die Glotzer Neige steigt. Hamburg Gegenüber den durch die Blätter gebenden Mit teilungen über ein Abkommen der Hamburg-Amerika- Linie mit der neuen Dänisch-Weslindilchcn Linie zwecks Rege- lung des Verkehrs nach Wcslindien können die „Hamb. Nachr." mtttcilen. daß Verhandlungen zwar slaligesunden haben, ein Re sultat jedoch nicht erzielt worden ist. Budapest. Ter König empfing gestern den Minister- Präsidenten Grafen Khuen in besonderer Audienz, die ungc- führ eine Stunde dauerte. Der Ministerpräsident iviro auch heute zur Audienz beim König erscheinen. Aus der Reihe her vorragender Parlamentarier, deren Anschauung der König zu hören wünscht, sind für heute zur Audienz berufen! der Präsi dent des Magngtenhauscs Graf Eiak». der Präsident des Abge ordnetenhauses Graf Apponyi, die 'Abgeordneten Alexander Karottst und Julius Andrassy. Paris. Gestern entstand zwischen den Stationen Rnc Zsarbc und Rne Amorcr der Pariser Untergrundbahn abermals ein Wagenbrand infolge Schmclzens einer Blei- platte in der Nähe des ersten Motorwagens, Die Passagiere verlieben ruhig den Waffen, der leer bis zur Place de la Nation fuhr. Paris. Der „Matin" veröffentlicht heute die Ergebnisse einer Mndfrage über den Ausgang des H u m b ert - P r o ze s s c s. Es sind 87112 Antworten eingeganacn. Bon diesen sprechen sich 28 685 für und 8427 gegen die Verurteilung Therese Hum- berts aus. 27671 stimmen für die Verurteilung Frödsrics und 844! für die Freisprechung. Di« Bahlen, welche Emile und Romain Daurignac betreffen, werde» vom „Matin" morgen ver öffentlich!, Paris. „Lanterne" veröffentlicht einen Brics der Großneffen des Marichalls Bazaine, in dem diese erklären, sie hätten niemals in irgend welchen Beziehungen zu der Faniilie humbcrl Danrignac gestanden und könnten in keiner Weise in die 'Affäre hineingezogen werden. Sie weisen ferner daraus hi», daß der Marschall i» Armut gestorben ici. Paris Der in der Hu m bert-A ffä rc genannte Chef des Sicherheitsdienstes Eochefert ist nach Erreichung der Altersgrenze aus dem Polizerdienst ausgeschiedcn und übernimmt die Leitung des Nachrichtcnbiircaiis der Pariser Wechselagenten. Paris. Ein von Brest kommender Personen zug fuhr infolge Unoornchtigkeil des Maschinenfllhrcrs so heftig auf einen Prellbock des Pariser Bahnhofes, daß mehrere Per sonen, welche die Wagentüren bereits geöffnet hatten, auf den Bahnsteig geschlendert und schwer verletzt wurden. Madrid Ter Finanzminister hat das Gerücht von einer durch die Zolleinnabmen zu garantierenden Kreditoperation für unbegründet erklärt. Bern Der vom Zaren als Schiedsrichter in dem Streit fall verschiedener europäischer Mächte mit Bcneziicla bezeich- ncle schweizerische Gesandte in Paris Dr. Lardh hat diese Mission abgelchnt. Artikel 8 der Washingtoner Vereinbarung benimmt, daß kein Untertan oder Bürger eines Signatar- oder (Milbiger-Dtaatcs dem Schiedsgcrichtshofe angeboren darf. Da die Bundesregierung verschiedene schweizerische Forderungen gegen über Venezuela unterstützt hat, und Unterhandlungen zur Be stellung der Schicdsgerichtskommission im Gange find, so kann lein Schweizer Bürger das Schiedsgerichtsamt übernehmen, trotz aller Ehre, die eine derartige Wahl für bie Schweiz bedeutet. Londo ». Der deutsche Botschafter Graf W olfs- M etter- vich trat seinen Urlaub nach dem Festlande an. Die Geschäfte der Botschaft für die Tauer der Abwesenheit übernahm der erste Sekretär Graf Bcrnstorss. K o »st a n t i n v p e l. In hiesigen diplomatischen Kreisen wird die Enliendiing der russischen Flotte »ach den türki- scheu Gewässern in friedlichem Sinne ausgefaßl. Man habe Ginnt» zu der Annahme, dnß die Maßregel, welche der ericgtcn öffentlichen Meinung Rußlands Rechnung trage, den Zweck vcr folge, sowohl ans die Türken, als auch aus die Ausländer he inhigeiid eiuzmvirkeii und ans diese Weise die durch die Bnnden- bewegnng beeinlrächtigtc Rcsoimnkllon Ocsterreich-UnganiS und Rußlands zu fördern. K o n sl a n l i n o p c l. Während der K ä m pfc um Kruschcwo und auch der Besetzung der Siadt sollen die türkischen Truppen geplündert und von der Bevölkerung viele Bulgaren und Grieche» gelötet haben 'Auch ans anderen Teilen des Sandichnks Monastir liegen Nachrichien über zahlreiche Brandstistunge» und Plünderungen durch türkische Truppen vor. Derartige Vor kommnisse werden bei der rücksichtslosen Bekämpsung des Banden unwesens für unvermeidlich erklärt. Ter Umstand, daß viele der jüngsten türkischen 'Angaben über Bandcnvorsälle sich als un zutreffend erwiesen haben, soll teilweise ans absichtlich falsche Dar stellung, zum anderen Teile auf Verwechslung von Namen beruhen. Ocrtlichcs mid Sächsisches. Dresden. 21. Anglist. —* Se. Masestät der König wohnie heute vormittag aus deni Dresdner Uebnngsgelände der Besichtigung der 5. Jnsanleric- Brigade Nr. 68 bei. Nach den Truppenübungen traf König Georg in» Rcsideiizichlosse ein, nahm eine Anzahl militärische Meldungen entgegen und hörte die Voriräge der Herren StaoIS- minisler, der Departementschess der Königs. Hosstaaten nnd des .Königs. Kabinettsiekretärs. Von 12 Uhr mittags ab erteilte Se. Maiestät den nachstehenden Herren von Zivil behufs Entgegen nahme von Meldungen w. Audienz: LgndgcricbtSvräsidenl Dr. Eberhgrdt-Bnittsen. Geh. Oekoiwmicrcit Steiger-Kleiiibcuitzen, Bergamtsdirektor, Dberfingiizrat Tr. Kretzschmar-Freiberg. Landes- ältester v. Zezschwitz-Bautzen. Amtshauptmann Lossow-Dippoldis walde, Herrn v. Trebra aus Neustädte!, Supeiintendent Herzog- Oelsnitz i, V.. Rechtsanwalt Justizrat Bcutler-Reichenbach i. B.. den Obercimtsrichtern Wiedner-Borna und Dr. Domsch-Cbcmnitz, den Regierungsrätcn Giafch-Bantzen nnd Schubert-Leipzig, Ober bergrat Pros. Tr. Erbard-Freiberg. den Bauräten Katzer-Zitian und Maß-Riesa, Forstmeister Evpendorf-Weißig, Betriebsiii'pektvr der Königs. Vorzestgiimgiiusaklur Bergrat Dr. Fverster-Meißen, Haiiptbergkaisicrer Hütlenmeister Großmann-Freiberg. Hosrat Prof. Hosmann-PIanen i. B., Oberlehrer Prof. Dr. Lauge-Leipzig, Staatsanwalt Guettel-Zwickau, Tomknpitiilcir Prälat WaschaiiSki- Bautzen, Univcrsttätsrentmeistcr Hosrat Riemcr-LeiPW, Bezirks- nrzt, Medizinalrat Dr. Flinzer-Planen i. B.. Ockoiiomierat Kasten-Roienbeig, den Kommerzienräten Hendel-Oelsnitz i. V-, Wiedc-Bockma und Sieler-Ehemoitz. Sanitätsmt Dr. Hcrrmann- Bantzeii, Bürqermeisler Gaieis-Schwarzenbcrg. Postdireltor Jaerig, Kaufmann Wappler-Leipzig, Fabrikant Langhaninier-Ehemnitz. Kanfnigim Sieter. Fabrikbesitzer Kniesche und Fabrikdiiektor Hoider-Leipzig, Babubofsinspektor Rane-Gera, Militärvereins- Voriieber Haensch-Großschönau. Bahnbofsinspeltor Heise-Seitzschen. Oberlehrer Kieß Zichopnu. Lehrer Hering-Dresden, Hausvater Zimmeimaiiii-Lieske n»d Friedensrichter Herold lsiiederwüischnitz. Nach diesen Audienzen kehrte der König in den Rachin ittagSstnndcn in das Königs. Sommerhoslager Pillnitz zurück. —* Se. König!. Hoheit Prinz Johann Georg rückte heilte früh mit dem Schützen-Regiment Nr. 108 ins Manöver aus. Der Prinz nimmt in Riesa Quartier. —* Wie der „Leipz, Gen.-Anz." erfährt, wird der komman dierende Generai des 1!« Armeekorps, Exzellenz v. Treitschke, nach den diesjährigen Manövern seinen Abschied nebmcn. —* Der Obcchvfmeister Ihrer Masestät der Königin-Witwe, Wirst. Geh. Rat v. Malortie. Exzellenz, ist gestern abend vom Urlaub »ach Dresden znrückgekehrt, —"Anläßlich der Anwesenheit des Deutschen Kaisers in Dresden findet am 1. September, abends 8 Uhr. im König!, Opernhanse eine Borstellnng aus allerhöchsten Befehl statt. Hierbei sind die Plätze des ersleri Ranges, bis ans die der Stammsitz- inhaber, vom Königs. Obcchosinaffchallnint für die Gäste des König!. Hofes in Anspruch genommen. Die anderen Plätze iverdcn zn den üblichen Kassenstunden an der Tageskasse verkauft. —* In Leipzig ist gestern Herr Neichsgerichtsrc, t a. D. Walter Pctsch, ein hochverdienter Jurist, gestorben. Ter Verewigte wurde am l2, Dezember 1825 in Dresden geboren er begann seine Laufbahn als Advokat, um jedoch schon 1854 a!e Hilssarbcitcr beim Dresdner Appcllationsgerichl in den sächsischen Staatsdienst übcrzngehen. Im Jahre 1856 murdc er zum Gcrlchtsrctt beim Bezirksgericht Löbcin, >868 zum Bezirksgerichts dircklor in Freibcrg ernannt, in welcher Eigenschaft er 1870 nach Ehemnitz versetzt wurde. Im Jahre 1878 erfolgte seine Er- Nennung zum Dircklor des Bczirksgerichis Leipzig und glciclx zeitig zum Geheimen Jnstizraß Dem Reichsgerichte gehörte er seit dessen Begründung an. In den neunziger Jahren trat er in den Ruhestand. — * In einer Verordnung des sächsischen Ministeriums des Innern und des Kricasminiilcrinms wird u, a, folgendes be kannt gegeben! Es sei nicht zuläisig, die m i l i I ä r p t i i ch i ig e n Einjährig-Freiwilligen, die vor nennmonatiger aktiver Dienllzcii als di e n sl u n b r a n ch b a r zur Disposition der Er satzbchörd«'» cnilasscn, demnächst aber von der Obcrcrsatzkommission wieder als tauglich beinndcn würden, für denselben Truppenteil zu bestimme», von dem ihre Entlnisung erfolgt sei. Ferner be- >agi die Verordnung, die Vorschristen der Wchrordnung böten keinen Animi! dafür, daß Einjährig-Freiwillige, die nach dein dritten Milttärpilichljahre der Ovcrersatzkommission wieder vor- gestellt würden, ihres Atters wegen der Ersatzrcserve oder dem Landstürme zn üöerweisen seien, lieber sie sei, wie auch im vor liegenden Falle, im Dinnc dcS s? 04 Ziffer 81, der Wehrordnnng zn entscheiden !d. h. der Einjährig-Freiwillige wird für eine be stimmte oder für mehrere bczw. für alle Waffengattungen be- zeicbneis. Einjährig-Freiwilligen, die vor erreichtem miliiär- psttchiigcm Alter als militärisch iinausgebildet zur Entlnssung kom men, sei der Berechiignngsschein wieder cmszuhändigcn. Aus diesem soll die bereits aktive Dienstzeit und der Grund der Ent lassung vom Truppenteil vermerkt werden. Dagegen habe der Berechtigungsschein für die im mitttärpslichtigen Älter befindlichen Einjährig-Freiwilligen als Beleg bei der alphabetischen Liste zn verbleiben. Für diese Leute diene der Militdrpgß mit den ent sprechenden Vermerken der Obcrcrsahkommission als Ausweis. Bon der erfolgten Wicdercinstellung eines Einjährig-Freiwilligen soll der Truppenteil dem zuständigen Bezirkskommando Mit teilung geben. —* Der Vorstand des 'Allgemeine» Hansbesitzeivereins. Herr Stadtrnt Baumeister Hartwig, erläßt in der neuesten Nummer der „Bnrgcrzeitung" in bcüig aus einen in dieier Zeitung erschienenen Artikel betreffend die Wahlrechtsfrage und die Haus beiitzer folgende Erklärung: „ES wird zur Vermeidung von Mißverständnissen hiermit ausdrücklich erklärt, daß weder die darin entwickelten Anlichten, noch die am Schlüsse des Artikels erficht liehen Vorschläge ffic die künftige Gestaltung der Landragswablen von dem iiiilcrzcichneten Vorstände herrühren oder von demselben veranlaßt oder auch nur gebilligt worden wären. Der Vorstand steht allen diesen Darlegungen völlig fern und ebenso ist in bei Gesgintverwaitmig unseres Vereins über die etwaige künftige Ge stgltniig der sächsischen Landtagswableii bis jetzt überhaupt noch nichts verhandelt worden. Die gedachten Artikel stehen somit iliitcr der alleinigen Verantwortung ihres Herrn Verfassers Der Vorstand. Stadtmt Baumeister Hartwig." —" Eine weseniliche Verbilligung des Zuckers ^stellt mit dem l. Spctemher zu erwarten. Es tritt am genannten Tage eine Stenercimäßigii'ig von 6 Mk. für 100 Kilogramm Zucker, also »ni 8 Pfg. pro Pstind. ein. Außerdem fällt mit dem genann ten Tage die Betriebsstcner fort. —* In der heule vormittag 10 Uhr abgchaltenen Sitzung des Deutschen Photograph en-Bereins beschäftigte man sich zunächst mit der Frage des photographischen Schutz- ge setz es. Das Bedürfnis znm Erlaß eines solchen Gesetzes wurde allseitig anerkannt und der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß dem Reichstage bald ein Gesetzentwurf vorgelegi werde, der den Photographen besseren Schutz gewähre, als es bisher der Fall ist. lieber die beabsichtigte Gründung einerPH otographcn- schnle berichtete der Vorsitzende Herr Schwier-Weimar. Leider bestehe znr Zeit eine begründete Aussicht, das Unternehmen ins Leben zn rufen, noch nicht, cs werde sich aber vielleicht auf dem Umwege über die Meistcrkurse auch eine Photographenschulc erreichen lasten. Zur Frage des unlauteren Wettbcwerbs tcilt der Vorsitzende einige Versuche aus neuerer Zeit mit, diesem zu Leibe zu gehen. Man möge sich aber hüten, hier zn weit zu gehe». Nicht alles sei unlauterer Wettbewerb, was vielleicht Kunst nnd Wissenschaft. t* Mili<!jlun.g aus dem Bureau der König!. Hof- theater. In der Sonntag, den 23. August, im König!. Opern hause zur Aufführung gelangenden vieraktigen Oper „Aida" von Verdi wird Frau Rocke-Hemdl zum ersten Male die Tttclvartie und Herr Plaschke zum ersten Male den „Amonaro" singen. Die übrigen Partien der Oper sind besetzt wie folgt: Amncris - Frl. v. Chavanne: Priesterin — Frl. Nasl: Radames — Herr Peiler: Ramphis — Herr Rains; Bote — Herr Erl; König — Herr Drapal. — Wie bereits bekannt gemacht wurde, eröffnet das Königs. Schauspielhaus die neue Spielzeit Sonntag, den 6 September, mit der Neuaufführung von Schillers „Jung frau von Orleans" in völlig neuer Ausstattung. Vom l4 September ab finden im Königlichen Schciiffpielhause, wie in mchcren Jahren, wöchentlich sam Montag, Dienstag, Mitt woch. Freitag und Sonnabends fünf Abonnements-Vor stellungen statt Die Abonnements-Bedingungen sind durch ötscnllicheii Anschlag bekannt gemacht und werden außerdem im Bureau der König!. Hoftheater sSchössergasse 16, 2. Etagej un- cittgeltlich abgegeben. Abonnements — bei denen die erste Äbonne- mcntsratc ffür 10 Vorstellungen! entrichtet werden muß — wer den sür die bisherigen Abonnenten von Sonnabend den 5., bis mit Mittwoch, den 9. September, zu den üblichen Kasscnstnnden an der Tageskasse des Königlichen Schauspielhauses ausgegeben. Bei Erneuerung des Abonnements müssen die Billetts des IV. 'Abonnements der Spielzeit 1902/1903 vorgezeigt werden. Von Freitag, den II., bis mit Sonntag, den 13. September, ge- langen zu den üblichen Kasscnstnnden die dann noch etwa vcr- fugbaren Abonncmentsbilletts zur Ausgabe 4* Königl. Hofover. In der gestrigen, unter Herrn Hof- kavcllmeistrr Hägens Leitung künstlerisch abgerundeten Vorstellung non Nicolais komisch-phantastischer Oper „Die lustigen Deibervon Windsor" sang Herr Kieß hier zum erstenmal den Fluth Er führte die Rolle, die nicht gewöhnliche Ansprüche stellt, gleich befriedigend im Spiel, wie in der musikalische» Wieder gabe durch, so daß man mit dieser, in vielem feinsinnig und ge schmackvoll abgetönten Leistung durchaus zufrieden sein durfte. Jedenfalls stand dieser Fluth künstlerisch nicht unbedeutend höher, aie der Luna, mit dem Herr Kieß wohl den Besitz nicht zu unter schätzender Mitte! uachwies, im übrige» aber aus dem Rahmen einer Durchschnittsericheinnng nicht herauszulreten vermochte. Es fehlt dem Kiliislter, wie man gelter» beobachten konnte, nicht a» Anpassungsvermögen, das ihn voraussichtlich batd aus daS Niveau der aus unserer Hvibühnc sonderlich gepflegten Noblesse der Dar stellung nnd der Distinktion des musikalischen Vortrages bcbe» wird. Gleich glücklich bestand Irl. v. d. Osten im ersten Ver suche mit der Anna. Sie faßte ihre Ausgabe herzhaft und mutig an, gewandt und liebenswürdig in der Darstellung, auch sicher ist wurde, bemerkbar machten. Ein Zug der Aitklughett, der Frl. v. d. Ostens Jugend nicht glücklich zu Gesicht steht, läßt sich in Zukunft wvbl leicht vermeiden. Mit lebhaftem Beifall wurden nach Verdienst wieder Frau Wedektnd sFluth), Frl Eiben sch ntz (Reich!, namentlich auch Herr Wächter für leinen humor- frischen Falstaff ausgezeichnet. Auch in den kleinen Partien deS Spärlich, Emus und Reich, wie gewöhnlich mit den Herren Erl. Nebiischka unb Gntzichbach besetzt, und in der Sicherheit desEnsembles. stellte der Abend den ausgezeichneten künstlerischen Bestand unserer komischen Oper wieder in das günstigste Licht. L. 8t. Dresdner Theaterpläne. Von Wolfgang Kirchbach. In Ihrem geschätzten Berichte über eine Sitzung des Dresdner Kreisausichusses (15. Augusts, welche sich auch mit einem Theaterplane für Dresden befaßte, in dem der Schreiber dieser Zeilen als künstlerischer Leiter in Wirksamkeit treten soll, wirft die verehrte Redaktion der „Dresdner 'Nachrichten" die Frage awf, wie man „bei der Realisierung solcher künstlerischer Ab sichten nicht mit dem Spielplan des König!. Hofcheaters in Kollision kommen will". Diese Frage ist so interessant, daß man zu so manchen Artikeln, die in jüngster Zeit über das Dresdner Theaterproolem erschienen sind, wohl einmal ganz im Allgemeinen die Umstände erörtern darf, die cs zahlreichen Kreisen wünschens- wert erscheinen lassen, daß zu den vorhandenen Bühnen noch eine weitere hmzulreten soll. Schon seit fast zehn Jahren spielen solche Pläne. Eine ganze Anzahl von bewährten Theatermänncrn, Regisseuren, Schriftstellern haben seit jener Zeit Versuche gemacht. ein neues Theater für Dresden zu realisieren aus der allge meinen Ucbcrzeugung weiter Fincinzkreise heraus, daß das geistiae Bedürfnis und das Publikum zugleich dafür in Dresden da sei. Diese Projekte sind aber bisher fast ausnahmslos an Ban- schwierigkciten gescheitert. Möglich, daß man sich über die E>- tragSmöglichkeit eines neuen Dresdner Theaters in jenen Kreisen täuscht, sicher aber ist, daß beim fortwährenden Steigen der Dresdner Bevölkerungszahl, bei der in ihrer Art ganz einzigen, herrlichen Entwicklung der Stadt die Idee immer wieder ani- toucht, in einer solchen Stadt werde auch ein neues Theater besonders gedeihen. In Dresden selbst ist man sich vielfach ge wiß recht bewußt, wie sehr diese Entwicklung der Stadt z. B, im Publikum Berlins gerühmt wird: wer auswärts hanii, weiß das besser, Ter sonst so kritische Berliner pflegt, zu Haio- angelangt, nichts mehr zu rühmen, als die schöne Nesideiizstadi an der Elbe. Und damit sind auch ganz bestimmte Geistcswnntche ver bunden. Man lasse nun einmal die Frage nach Eriragsmöglichkeit einec- neucn Theaters gänzlich die Sache derjenigen Fnianzmänner sein, die an dieselbe glauben: man stelle die Frage: liegt, gegenüber dem Bestehen eines in seiner Art mit Umsicht trefflich geleiteten Hofschauspiels überhaupt ein künstlerisches Bedürfnis, ein Kuttnr- bedürsnis »ach einem neuen Theater vor? Es besteht noch das Residcnztheater, in dem wir nun fast schon vor fünfundzwanzig Jahren die erste Aufführung von Ibsens „Stützen der Gesell chaft" saben, wo man um eben diese Zeit die „Kamciicndamc" als das neue Ercianis der Saison spielte, wo wir die Meininger gastieren sahen und eine ganze Anzahl von Jahren auf dem Lausenden erhalten wurden über die Erscheinungen der Schauspiel kunst in München, Berlin und anderen Städten durch Gast- piclc der Künstler, Welche Wandlungen auch dieses Haus aus der Eircusstraßc in. seinem künstlerischen Betriebe durchgemacht hat, wie cs uns Offcnbachs köstliche „Schöne Helena" nach dem Vorgänge des alten Ncßmüllerschcn Sommertheaters und Rie leichte Operette pflegte, um dann wieder mit schwerem Geschütz aufziovgrtcn: jedensglls ist hier vieles geschehen und gesehen wor den, was die Hvsbühne zufolge ihrer 'Natur dem Dresdner Publikum nicht vorführen konnte. Für eine Zeitlana war daher das Residenztheater nicht nur eine Stätte des leichteren .Kunst- gennsi-s tnndern auch eine Art Ergänzuna zur Hofbübne.
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