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Dresdner Nachrichten : 25.09.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188209254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820925
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820925
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-09
- Tag 1882-09-25
-
Monat
1882-09
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.09.1882
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Vre«Lo» 188L. »««»»»»»,»««. rWZLL '' s»«r, «»«,,„ »u°. . ^ t«,rk7»V»e. »u«m.»0HW. «uft.« 37000 v«, »»«»Oft«», kin^«nd«n lui^rip«. «-Li ft« »t. fticdoclt», «ich» »«rttitltch. ««>>«>»» M» un« n»h«e» ,»» Vlk Annon^li^urtau» ». ^»I«n- Tagrökatt für Politik. Uuterhaltulig, Geschästsverketir. Lörscnbericht, Fremdeiiliste. <>»rl üeätzMM kadrik von I-iucke» uaü karbev. votmIxssedLkts: Soit 1833. Rl»rlei»»tr»«n« 87, 8oit 1833. ^iZioIlvu-tr«»,»« »v. 87. ^alirMvx. Snttral« Wirde» «arienIirafteR dl« Nachm, ft Uhr a»n»n»mn>«, Sonnlag» di« Mittag»»»Mir. I, Neuiiadi nur a» Wochentagen: är. KiaileegaiieNr. ddioNachm.ftUUg - I!» etiispalltge Pcliitetl« lalle, Id h>ll«. üiiigciandi S0 Psge. «ne Sarautie Mr da» »iichtt- tägige Seschkine» der Julei'»« wird nicht gegeben. ftuSwLrlige Lunoncen» SluttrLg« von »ndckanlilen »iciioue» injei>>cu wir nur gegen PrLiiumcraudo» »ahlung durch ,'Uicimarkc» odei Pottc>,„ai,t„ng. Sich, Ttibcil koiic, >d vfg. Jiiseroie sin die Momag«, R»m«er oder nach einem Ncliläjjl »t« Veltlteile üll P," ^ rrd«ft»rl«. «iLvo«" I «»I»rN«»t. d rrieaanfortiguNLon Dollar rVrt »odnoll unck oiac«. ^krmcix: Laar«, LI-wnuI,j,'»to un<i vorldxdUciloLrdoit. 6. L '8olm, vronckou.KvustLckt, Ui»ui>t8tra88o Kr. 24.! Lebort^ra« beste Flnrkv voi»AIe)er, Ä liömKl. Holupotjivko I)te8t!en, ^ NN» Livortzxvntbvr. ^ tvlnvr i»u«t »IIVZL«LiIN8. 22 H<uiei>8tiA88« 22 tklvltv «Ion Al»r»r»r«n»< v. ». «esse 22 MllMl'ilWv 22 Hi;bi;rLiekcr8r«ü'e. ILI-Itv «Nr Kl».8»r<;tI»en«,.r»«8L.l IVste, 80li<Iv I'reliiV. LN L'd , Witterung dom r«. Sept.: varomrter I Akk. 7SL Mill.. lett aesternü Mill. aelitegen. j 8»w..n«edr.reinv. w»w..di>chsie varometer na» creer Völolt. Wavsirabe Iv (Abend»!. Idermometrogr. nach Rcaiimur: Tcmp. djjchsleTemv.»" «W. Weit-Wind. Trude Ikussichten für den 25. Septbr.: Westwind, Bewölkung und Niederschläge abnehmend, Temperatur dieselbe. Montag, 25. Septbr. Rtuestereltgramme der „Dresdner Nachr." von,24.Septbr. Pest, 23. September. Bei dein Passiren der Brücke über die Drau bei Essen stürzte ein Ärückenjoch ein. Mehrere Wagen stürzten in den Fluß, »n welchem eine Anzahl Personen ertrunken ist. Die Maschine und ein Lastwagen rissen den nächsten Personenwagen mit hinab, in welchem sich Husaren-Urlaubcr besanden. Es werden argen 15 Militärpersonen verinibt. an 30 sind verwundet. Bonden übrigen Passagieren ist keiner ernstlich verlebt, da die Hinteren Wagen, rn welchen sich dieselben befanden, auf der Brücke stehen blieben. AIS Hauptursache des Unfalls wird der ungewöhnlich hohe Wasserstand der Drau angesehen. Die Brücke besteht aus Holz und ruht aus Holzpfeilcrn. — Dem regierenden Fürsten Heinrich XIV. zu Neuß (Gera) passirte am lebten Manövertag ein schwerer Unfall, selbe betheiligte sich bei dem Gefechtsschießen, bas die 06c Dresden, 25. September. zu Neuß s. L all. Lcr- . .. ... . .. 06cr bei Altcnburg gegen einen niarkirten Feind auSzusübren hatten. Das Pferd, welches der Fürst ritt, wurde im Augenblicke des Sprunges über einen Graben scheu, stürzte und warf den Reiter so unglück lich, daß dieser sich die Kugel auSsiel. In einem Bauernhause wurde dem Fürsten die erste .Hilfe geleistet und derselbe dann in das Hotel de Russie nach Altcnburg gebracht. — Der Herr KriegSministcr v. Fabrice hat in der Marmor büste dcS Kaisers Wilhelm eine Auszeichnung erhalten, die anher ihm nur dem Fürst Bismarck, dem Feidmarschall Graf Moltke und dem verstorbenen preußischen KriegSministcr Gras Roon zu Thcil geworden ist. Excel!, von Fabrice besah das Grohkreuz vom Rothen Adler-Orden schon längst; vor einigen Jahren erhielt er die Brillanten-Dckoration dieses Ordens hinzu. Es ist dies die höchste Auszeichnung, die Kaiser Wilhelm als König von Preußen an nichtpreuhische Generäle zu verleihen pflegt. Die Verleihung deS Schwarzen Adler-Ordens an nichtpreuhische Generäle Hütte den Traditionen dieses Ordens widersprochen. Somit drückte der Kaiser Wilhelm seine Anerkennung dcS militärischen Organisations-Talents des sächsischen Kricgsininisiers durch Uebersendung seiner eigenen Marmorbüste aus, die, ein treffliches Kunstwerk, nunmehr einen lung unter zweite der stattgefundenen itzungcn Ist für zulässig endete dagegen erachtet, mit der erstmalig im Jeldschlöhchen auf. — Polizetbericht. Bor einer Konditorei in der inneren Stadt wurde vorgestern Nachmittag eine erst kürzlich auS dem Zuchthaus« entlassene Frauensperson bei Ausführung eine» Taschen« dt «bst ahls ergriffen. — Der zwischen Rosen« und Falkenstrahe liegende Theil der Ammonstrahe wird wegen Pflasterung vom 26. d. MtS. an auf di« Dauer von zwei Wochen für den Fahr« verkehr gesperrt sein. — Am Honnabmd wurde an einem Baume in der Bürger« «iel« «um «war an da Stelle, wo «bemal- La» Stadttbor mit dem Adjutant unseres Königs, der zum Ehrendienst beim Kaiser be fehligt war und der ebenfalls schon den Rothen Adler-Orden 1. Kl. besah, erhielt eine goldene, mit Brillanten besetzte Tabatiore; der Oberst der Kaiser Wilhelm-Grenadiere» Frhr. ü Bnrn, den Kroncn- orden 2. Kl. in Brillanten^ nicht minder kamen Rotbe Adler« und Kronenorden an viele Stabs- und Subaltern - Offiziere dieses Grenadier-Regiments, u. A. auch an Lieutenant v. Westrem, dem daS künstlerilche Arrangement bei dem Feste und Dejeuner zu danken ist, welches daS Offizierkorps zu Ehren dcS Kaiserlichen Be suchs veranstaltet hatte. — Am Sonnabend verschied infolge BrustlcidcnS ein im öfscnt- lichen Leben unserer Stadt und Sachsens viel grnanntcr und wohl- bewährter Mann Herr Ernst Rülke. Früher Inhaber einer renommirtcn Tapisserie-Handlung (auf der Schlohslrahc), wurde er schon vor länger als 25 Jahren durch daS Beltrauen seiner Mit bürger zum Stadtverordneten erwählt, wo er besonders als Mit glied der Finanzdcputation lebhaft thätig war. Länger als zwöls Jahre, bis zu seinem Tode, gehörte er dem Rathskollegium an und daS Wohl seiner zweiten Vaterstadt (er war in Annabcrg geboren) zu fördern, war ihm HerzenSbedürsmh geworden. Seit Jnslcben- trcten deS Instituts der Handels« und Gewcrbckammcrn war er Präsident der Dresdner Kammer, und daS Vertrauen seiner Commit- tenten emeuerte immer wieder seine Wahl. Se. Maj. der König ernannte ihn 1869 zum lebenslänglichen Mitglieds der 1. Kammer der Ständevcrsammlung, und in dieser Stellung war er wiederum als Mitglied der Finanzdeputalion hervorragend thätig. Mebriach war er als Direktorial-Mitglied bei groben industriellen Unter nehmungen bctheiligt, so z. B. bei der Dresdner Papierfabrik und bet der societätS-Ärauerei; bei der Sächsischen Bank war er von ihrer Gründung an Mitglied des Verwaltungsrathö. — Einfach und anspruchslos in seinem Aeuheren. klar in seinem Denken, bieder von Charakter, aufopfernd gegen seine Freunde, immer bereit dem öffentlichen Interesse zu dienen, ein Patriot im besten Sinne des Wortes, geliebt an der stillen Stätte seines häuslichen GlückcS, ge achtet von seinen Mitbürgern, ausgezeichnet durch die Huld seines Königs — daS ist in wenig Zügen sei» Lebensbild. Still ist er von uns gegangen; aber sein Andenken bleibt in Segen! — Post. DaS Postamt mit Telegraphenbetricb in dem Orte „Weißer Hirsch" wird am 30. d. M. Abends für das lausende Jahr außer Wirksamkeit gesetzt. — Mit Mittwoch begannen am Landgericht Chemnitz unter Vorsitz des Herrn Landgerichtüpräsident Brückner die Verhandlungen der 3. diesjährigen Sitzungsperiode des oasigen Schwurgerichts- Hofes. Im Ganzen werden während derselben gegen 36 Ange klagte 22 «traffälle zur Aburtheilung gelangen, von denen 5 das Verbrechen deS Meineids, 4 Verbrechen gegen die Sittlichkeit, bcz. ... ... e..... g hcn dcS , . . - .. 1 daS Verbrechen deS Mordes, der vorsätzlichen Kindestödtung, des ver suchten TodtschlagS, der räuberischen Erpressung, dcS FalichmünzcnS und der gewinnsüchtigen Fälschung einer öffentlichen Urkunde zum Gegenstände haben. Am ersten Sitzungstage wurden 2 Strafsälle erledigt. Die erste betraf das Verbrechen der vorsätzlichen Brand stiftung, welches dem schon wegen desselben Verbrechens mit 3 Jah ren Zuchthaus vorbestraften 29 Jahre alten Dienstknccht Fnedr. Anton Niedcrwerfer ans Mittwcida zur Last gelegt wurde. Allent halben überführt, am 6. Mai d. I. Abends den Brand deS Ulbricht'- schcn GutSgehöstes in Hermsdorf vorsätzlich veranlaßt zu haben, wurde der Angeklagte auf Gmnd des Wabrspruchs der Geschwo renen zu 5 Jahren Zuchthaus, üiährigein EhrenrechtSverlust verur teilt und ferne Stellung unter Lolizeiaus" Wach- und EinnelnnerhüuSchen stand, ein alles eingcrnhmtes Bild jenes Häuschens bemerkt; unterhalb des Bildchens war aus einem Bret zu lesen: „Dieser Stätte, auf welcher vor 161 Jahren oben abgebildctcs Wach- und Accishäuöchcn errichtet wurde, zur Erinne rung gewidmet." DaS Bild befindet sich jetzt im Bureau der Stadtgärtncrei. — Am 22. September Abends um 7 Uhr entgleiste ein Kohlenzug der Dux-Bodcnbachcr Eisenbahn zwischen Kosten nno Tcplitz. Drei Wagen wurden zertrümmert, 4 stark und 10 leicht beschädigt. DaS Personal blieb unverletzt. Die Entgleisung wurde durch eure Trennung des Zuges hcrbcigcsührt. Ter Verkehr der Bahn war nur während der Nachtstunden gestört. — Am Freitag Nachmittag wurden rn Z schop a n die vier Opfer des Mörders Nietzcl unter einem außerordentlichen Mcnschcn- zudrang beerdigt Von weither waren die Leute gekommen, denn es hatte sich das Gerücht verbreitet, Nietzcl selbst — der Mörder werde an daS Grab gcsübrt werden. Dein war allerdings nicht so, aber die allgemeine Wuth gegen denselben conecnlrirte sich nun aus dessen am Grabe anwesenden Bruder, von welchem man gehört hatte, daß er eine höchst lieblose Acußcrung gcthan habe ; er ward derartig verfolgt und bedroht, daß die Polizei zu tbun hatte, nur um ihn vor dem Schlimmsten zu schützen. Herr Pfarrer Mosen hielt eine ticfcrgreiscndc Rede. Die Knaben der Schulklasse in der Bürgerschule, welcher der brave !1 Jabrc alte Nietzcl nngchört hatte, waren mit ihrem Lehrer erschienen und legten klagend Blumen aus sein frühes Grab. Ni an hatte die Mutter mit dem jüngsten Kinde in einem Sarg und die bciven Brüder von 4 und 9 Jahren auch in einem Sarg zuiammcngebctlct. Zur Ergänzung der über die schreckliche Morbaffaire vorliegenden Mittbeilungen wird jetzt von dort.noch FolacnvcS berichtet: Nietzcl war, als er heiratbcte, nicht mehr jung. Nictzcl's Ekcsrau war eine ruhige, häusliche Frau mW gute Mutier. Sie hat vor ihrer Verhcirathung viele Jahre als Wirthschastcrin uns Kellnerin im Gaslhof „zum Eichhörnchen" im Zschopciithal mit Treue gebient und stand von daher schon bei vielen Bewohnern Zschopau's und der Umgegend noch in sehr gutem An denken. Die Theilnahme an ihrem traurigen Ende ist deshalb uni so größer. Nach Nietzcl's Aussage ist er übrigens auf seine Frau eifersüchtig gewesen und der Gedanke von der Untreue seiner Frau scheint ber ihm zur fixen Idee geworden zu sein. Aus den Tisch in seiner Stube hatte er die Worte geschrieben: „Vergicb mir, himm- iischcr Vater! Ich that cü aus Liebe zu Frau uns Kindern." Tie Frau hat er mit dem Schllhinacherbammer gelobtet, denselben aber, wie auch daS Messer wieder an seinen bestimmten Platz gelegt. Ins Wasser ist er zwei Mal gegangen, hat aber nicht den Mulh gehabt, sich selbst das Leben zu nehmen und ist selbst wieder an's Ufer gestiegen. — Kurz vor dem oberen Bahnhöfe in P4arren i. B. wurde in der Nacht zum Freitag ein im 2l. Lebensjahre stehendes Mädchen von den Räumern dcö um 11 Uhr Abends in Plauen ciutrcsscndcn Güterzugs von Hof ergriffen und von dem Schicncngelcise, auf welches sich dasselbe anscheinend gelegt hatte, um sich überfahren zu lassen, in den Graben geschlendert. Der Zug wurde alsbald zum Stehen gebracht. DaS Mädchen wurde bewußtlos anfgehvbcn und nach dem Bahnhöfe gefahren, von wo es Nachts 2 Uhr in das Krankenhaus überführt worden ist. Tie Verunglückte befand sich am Freitag Nachmittag noch in bewußtlose», Zustande. Sie heißt Christl. Wilhclmine Schau», ist in Bernsdors bei Greiz geboren, diente zuletzt im Dorfe Linda bei Pausa und befand sich gegen wärtig bei ibrcn hier wohnhaften Pflcgccltcrn, wo sie in ganz ge regelten Verhältnissen lebte. Sie hat am Donnerstag Abend 10 Uhr die elterliche Wohnung heimlich verlassen und daraur die That aus- gcsührt, über deren Beweggrund zur Zeit nichts bekannt ist. — Auch in und um Großenhain regnet es seit Mittwoch säst ununterbrochen in ziemlich heftiger Weste. In Folge dessen ist die Röder bedeutend gestiegen und über ihre Ufer getreten. Oberhalb und unterkalb der Stadt sind weite Wicsenflächen und einzelne Fußwege bereits unter Wasser gesetzt, und Alles scheint eher auf ein Wachsen als aus eine Abnahme der Wasscrmengen hin- zndeutcn. Ein Glück, daß schon seit 2—3 Wochen alles Grummet unter Dach und Fach gebracht worden ist! — In einem Chemnitzer, irr der Stollbcrgcrstraße gelege nen Restaurant machte sich ein bis dahin unverdächtig gewesener Bierausgeber dadurch plötzlich irgend einer verbotenen Tbat ver dächtig, daß er seinem Prinzipale den Schlüssel zu seiner Schlas- kammcr verweigerte. Darausbin ward die Kammer sofort untersucht und dabei verschiedenes Wcrthvolle gesunden, dessen Diebstahl der BieranSgeber auch cinräumte, wie er gleich bekannte, daß das in zwei Sparkassenbüchern über 360 Mark und 800 Mark angelegte Geld zum größten Theil aus unredliche Weise erworben sei. Mit dem Bicrausgcben war cs nun vorbei, denn der vigilantc Mensch wurde sofort ocm Gericht überliefert. — Wegen Verdachts, zwei ihm gehörige Gctrcidefeimcn in Brand gesteckt zu haben, wurden iu Cunnersdorf bei Kilchberg der Besitzer derselben, sowie seine Tochter »erkaltet. Nacht gegen I Uhr die F. Wg. „1) Würde cg nicht an der Zeit fern, die Straße „Am See" jetzt „Poststraße" zu nennen, um den häufig vorkommcnden ' Grund zu vieler Verwechselungen mit der Sccstraßc vorzubcugcn? Bezeichnung dürste ' die Fertigstellung des neuen Postgebäudcs sein. 2) Würde cs sich nicht empfehlen, .an den Ecken der Straßen (be sonders der Hauptverkehrsadern), die Bekanntmachung: „Rcchtsgcben" und „Rechts ausiveichcn" anzuhringc», um die ostmals sehr auffällige Ucbcrsüllung aus der einen Seite zu vermeiden ?" — l) Mit Ab änderung von Straßennamen soll man recht vorsichtig sein, dein, eS entsteht immer viel Verwirrung dadurch. Im vorliegenden Falle verdient Ihr Vorschlag indes; Berücksichtigung. 2) Nein, nicht zu viel Beschiänlungeii. Anderwärts bestehen dergleichen auch nicht. Outi S. „Beschauliches bei einem Blicke auf oic Ncustädtcr Reiierslalue des Kurfürsten August des Starken, Königs von Polen, die — verräuchert, defekt, ohne Schmuck — beim Einzüge des Kaisers von estrigen iragchalsigen Burschen besetzt gewesen sein zoll: Spreng' hi», Tu goldnei Reiter, — Nach Polciuand und weiter! — Wrr andern Sachsen bleiben liier. — Tic Residenz liegt binter Dir. — Zu Warschau im iächsischen Garlen, — Ta magst Du auf uns warten! — Wenn ich ein wenig sehr reich wäre und nichts Besseres zu thun wüßte. würde ich mir vielleicht von Sr. Majestät, unscrm allverchrtcn Könige die Gnade ausbitlcn, die beiagte Reilerst-atue nicht zu rcmoviren, auch nicht zu rcnovircn, nicht zu zersetzen und nicht zu versetzen (nicht einmal bei Vaterlcben Abrahamsohn), sondern hcrumziidrchcn, daß er ans die Augustusbrücke loSsprcngtc. Wer Hilst mit? Ich nicht! Wer noch ?" — Ich auch nickst. B. W. „Einsender dieses machte vor ca. 22 Jahren als Vicekorporal bei den „Maxcrn" die Kantonirnng bei Lommatzsch mit, von der wir uns, weil dort die reichen Bauern sitzen, viel Gutes hinsichtlich der Verpflegung versprachen. Meine Kompagnie lam in vier verschicscnc nicht weil von Lommatzsch gelegene Dörfer zu liegen, wovon das eine, wo ich lag, nicht einmal eine Schänke ^heilte. Mit knapvcr Noth konnte man beim Schmied an der Straße „ein Töpfchen Ecfaches" kriegen; ein Beweis dafür, daß die Baucrn alle so geizig waren, daß Bier bei ihnen als Luxus galt. Ich lam mit ca. 10 Mann und einem Unterarzt in ein großes Gut zu liegen, dessen Besitzer uns zumulbcte, halbausgcklcrdct Abends über den — In Rödlitz brannte vorvcrgangcnc Fankbähnci'scke Besitzung nieder. Da von den Bewohnern, vier Familien, das Feuer zu ipät bemerkt wurde, mußten sich dieselben in der notbdürstigsten Kleidung retten. Die ganze Habe der Kala- mitoscn verbrannte. DaS Feuer entstand in der Hauskammer, welche mit Holz und Stroh ungefüllt gewesen war. Leider vermißt man bis setzt noch einen 13 Jahre alten Sohn deS Besitzers, welcher vermuthlich im Feuer umgekommcn ist. — In Naunhof brannte daö Stallgebäude des Gutsbesitzers Moritz nieder. Der Besitzer wurde verhaftet. — Auf Ottcndorfer Revier bei Scbnitz verendete dieser Tage ein Hund, welcher von einer Kreuzotter gebissen worden mar. Elbtzvlie i» Dreöde«, 24.Scptbr., Mittags: 2 Acnt. unter 0. Briefkasten. ^ ^ einrich Wagner, Freibcrg. „Ist eS in Den Ver- einigtenlStaaten von Nordamerika gestattet, ohne Weiteres Medika mente (Bandwurmmittcl), nur gegen eine bestimmte Steuer zu verkaufen, oder unterliegt der Verkäufer dort einer vorherigen Prüfung?" — Nein. Mücke, JonSdorf. „Warum heißen die Lebkuchen durch- bends Pfefferkuchen und daS Gewerbe Pfefferküchlerei (auch in den hrbllchern der Schule so genannt), wo doch meinem bescheidenen wissen nach von den Gewürzen Pfeffer gar nicht zu Pfefferkuchen verwandt nnrd ?" — Die Franzosen nennen den Pfefferkuchen Gewürz- brod, die Engländer Jngwcrbrod, die Baseler Leckerli. Wobcr dre verschiedenen Benennungen rühren, daS vermag Ihnen vielleicht der bg. Dr. Braun zu sagen, welch« im vorigen Reichstage in dem levall, welche» die Herren Escbcbach u. Haußner in Dresden maffen- »ast verarbeite»» drei zweistündige Reden über Len Pfefferkuchen »alten bat. ziemlich großen Hof zum Schlafen zu gehen. Eine Bodenkammer über den Pseedcstall, darin mehrere Schütten Stroh, einige Kissen aus frischen» -Heu und 4 zerrissene abgenutzte Pferdedecken, die weder hin noch her »eichten, war unser Lager. Fenster hatte das Lokal, oder Loch, keine, vielmehr »varcn es mit bunten Dachspünen (krcuz- wcis zusammcngcstcckt) zugcmachte viereckige Löcher, durch die auf uns wie Häringe zusammeng« schichteten 10—11 Mann der nächtliche Gewittcrsturm und Regen hcrcinpsiff, daß von einer Ruhe (nach 8slündigcm Marsche mit vollem Gepäck) n»cht zu denken »var. Des anderen Morgens verlangte ich für mich und meine Kameraden Bettstellen, »»»»»»bestens aber ein Lager da, wo wir unsere Ausrüstung halten. Erst d,e Drohung, ihn zu melden und Ausauarticrung auf seine Kosten, brachte cs io weit, daß der Bauer 5 Bettstellen aus- schlagcn und »ins da »mtergcbracht hatte, wo »vir sein nmßtcn — bei den Sache»». Nun tan» die Kost! Nachdem die dreitägige Marsch verpflegung eigener Beköstigung Platz machte, »varcn »vir alltäglich auf die Güte der Wirtlie angcwicscn, indessen bin ich fest überzeugt. Laß wir zu st« so schlechte Kost erhielten, daß »vir in einem sächsischen erzgebirgischcn Dorfe nicht schlimmer dran sein könnten und dabei hätten »ins noch die biederen Erzgebirger den dreimal täglich auf den Tisch kommenden „KürbSpappe" rcsp. die Suppe davon lieber gegeben, als die Lommatzscher reichen Baucrn, die das Geld mit Vierteln inessen und den D.... mit Löffeln essen. Da war'S sreilich in den Jahnaschcn drei Dörfern Nochzahn, Weichteritz re. etwas Anderes, »vo ich mit einem Sergeanten für ineine Kompagnie Quartier machte. Da waren die Quartierzettcl noch nicht fertig, da hingen auch schon Ochsen, Schweine, Kälber geschlachtet da und in einem Quartier, was ich mit 16 Mann und dem Oberarzt bezog, gabS mehr Bier in einem Tage, als wir drei Wochen lang zu sehen bekommen hatten. Diesen alten Soldatcnfrcund mit seiner lieben Frau vergißt gewiß Keiner und heute gedenke ich noch meines Brod- bcutels, dem ich gebratene Tauben rc. bei der Rast entnahm, eben sowenig rvie ich vergessen kann, daß mein Sergeant, den ich im Quartier bei Lommatzsch zum Quarticriiiachcn bei Jahna abholtc, beim Abschied vo» seinen Miethslcutcn noch die ganze von ihm während dreier Wochen gegessene Butter bezahlen mußte, wovon vorher keine Rede gewesen war." — Das »var damals! Diesmal haben sich die übrigens mit sehr reichlicher Mannschaft vclguartiertcn Lummtzschcr thcilweis sehr anständig benommen. E i n A b. „Bitte mir doch wissen zu taffen, ob wohl ein Chef, welcher einen jungen Mann beim freiwilligen Austritt aus den» Geschäft ein solches Attest ausstcllt, um »hm jedenfalls die Erlangung einer neuen Stelle zu erschweren, bei Aenderung des Ältestes strafbar ist oder iiicht?'^ — Wenn der Chef zu der ueber- i zcugung gelangt, daß das erste Attest zu hart ausgefallen ist, so ! kann er ganz gewiß ein anderes ausslellcn, ohne sich strafbar zu machen. **» I. ß). I. U„ R i c s a. „Darf man eine Cousine heirathen, ! wenn dieselbe auch denselben Namen »vie der, welcher sie heiratpen Zvill, hat? Und ist diese Sache noch mit irgcndwclchcn großen Kosten verbünde»», mein Freund hatte gehört, daß man an den Staat eine Abgabe zu entrichten hat." — Steuer bei Heirathen m»t Ver wandten ... ja, das wär' eine Idee! Thcilcn Sic die doch gleich Mal dem Reichskanzler in Varzin mit; so ein neuer Stcucrvorschlag ist immer zu gebrauchen. Ihre Cousine dürfen Sie vorderhand noch steuerfrei heirathen, wenn Sie sonst »vollen. k"* E-, Kindergärtnerin. „1) Vor mehreren Jahren trat »ch hier in Stellung und machte mir aus, daß ich (va ich Waise bin) erst abgehe, wenn ich schon andere Stellung habe. Für den Fall, daß mir »»eine Herrschaft kündigt, muß dies nicht 6 Wochen vor Ablauf nieiucS Quartals geschehen? 2) Wie lange dauert und wie hoch belaufen sich die Kosten eines Schwimm-KnriuS ?" — Als Kindergärtnerin dürsten Sie kaum dem Handelsgesetz unterstehen. Die angeführte Bestimmung gilt nur für Handlnngsgchilsen. 2) Nächstens wird wohl noch Jemand um Auskunft bitten, »vie viel beim Bäcker ein Dreierbrod kostet. **. Alter Topper. „Den neuesten VolkSwitz bezüglich dcS Kaiserbcsuchs in Dresden dürfen Sic mir nicht unterschlagen. Was ist für ein Unterschied zwischen dem diesjährigen September und Dezember?" — Im September ivurde beim Kaffer-Einzug viel Geld auSgcgebcn, im Dezember wird uns beim Slollcnbacken der Kaiser- AuSzug viel Geld kosten. Brrrr! i. **. Hz/'„In Chemnitz ist Streit darüber entbrannt, ob die von einzelnen Blatten» über die Betheiligung am Albertsfestc an- gcgebcnftn Zahlen 28—30,600 Personen diejenigen Zuschauer umfaßt, welche BillctS n 1 bcz. 3 Mark gelöst haben, oder ob unter dieser Zahl die sogenannte»» Zaunbillets mitgcrechnct sind. H. behauptet, eS sei ein; Beschränkung der ausgcgebcncn Billcts auf 18,000 be stimmt gewesen. L. w»ll daö nicht z,»gestehen. Lieber Onkel ent scheide." — ES sind »in Ganzen 45,000 Billcts gedruckt worden, folglich werden 30,(OO wohl verkauft ,vorbei» »ein Die Zaunguckcr machten die 100.00) voll
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