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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.08.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160825013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916082501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916082501
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-08
- Tag 1916-08-25
-
Monat
1916-08
-
Jahr
1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.08.1916
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Sertlichtt md Siichstsches. L«» L»bmifiion»amt im Königreich« Sachsen. Der Verein „Submtfstonöamt im Königreiche Sachsens mit dem Sitz in Dresden, hat durch Mtnistertal- beschluß die Rechtsfähigkeit erhalten. Aus Anregung des sächsischen Kriegsmtntstertums, da» ähnlich wie in Bayern, Württemberg und Baden die auf das sächsische Handwerk entfallenden Heeresaufträge möglichst einheitlich zu vcr- geben wünscht, übernimmt der neue Verein die Bermitt» lung von Aufträgen an sächsische Handwerköveretnigungen an Stelle des SubmtsstonsamteS der MittelstandSvereint- gung, das biGer gegen 11 Millionen Heeresaufträge dem sächsischen Handwerk zugesührt hat. Die Organisation ruht auf folgenden Grundgedanken: Das Submisftonsamt übernimmt die Aufträge im eigenen Namen und gibt sie an Landesberufsverbände weiter, die sich bis 1818 über das ganze Königreich er strecken und jedem tüchtigen und zuverlässigen Kollegen den Beitritt offcnhalten müssen. Damit soll der erste Leit satz über den „Angemessenen Preis", daß jeder tüchtige und zuverlässige Gewerbetreibende an den öffentlichen Leistungen angemessen beteiligt werden solle, nach Möglich keit in der Form verwirklicht werden, wie ihn der Ret ch S- deutsche Mittel standsverband in dem bekannten Schrtftchen über den „Angemessenen Preis" seit Jahr und Tag vertritt. Nach außen hastet das Submissionsamt allein. Das vom KrtrgSministerium geforderte eigene Vermögen wurde von den bisher (.«geschlossenen 14 Bcrufsverbänden gezeich net und ist schon -um große» Teil eingezahlt. Stach innen haften die Landcsberusöverbände und diesen ihre Mitglie der unbeschränkt. Den Berufsverbanden bleibt die Wahl ihrer NechtSfvrm überlassen, doch übernehmen die Mit glieder der Genossenschaften und Gesellschaften m. b. H. eine solidarische Zusatzhaftung. Die unbeschränkte Haftung -er Berufsverbände ist notig, um das Submissionsamt nach Möglichkeit vor Verlusten zn schützen. Sie ist auch ein Ansporn für jedes Mitglied der Landesberufsgemein-- schaften, nur handwerkliche Qualitätsarbeit zu liefern. Neben den Berufövcrbänden sind gleichberechtigte Mit glieder die amtlichen Vertretungen des Handwerks, die Gewerbekammern, die von den Berrrfsverbänden über die Verteilung stets unterrichtet werden, sowie die Gründerin des Submifsionsamtes. die Mittelstandsvereini- gung. Daneben können die Landesverbände der Hand werker» und Gewerbevereine, der gewerblichen Genossen schaften usw. Mitglieder werden. Dannt wird eine Ge meinschaftsarbeit zwischen den amtliche» Stellen und den Selbsthilfe-Organisationen des Handwerks angebahnt und zugleich eine einheitliche Meinung im sächsischen Handwerk gefördert. Der Verein ist keine Erwerbsgcssllschaft. Das mündel- mäßig angelegte V c r e i n s v e r m ö g e n wird bei der vergebenden Stelle als Sicherheit für die überwiesenen Aufträge hinterlegt. Kleine Abgaben von den Auftrags summen dienen als tttücklage, um etivaige Verluste zu Lecken und die Sicherheit zu verstärken. Zur Durchfüh rung der vermehrte« Arbeit leisten die Berufsveroände Dnterhaltsbeiträgc für das Submissionsamt. Das Sach v e r st ä n d i ge n v e r sah r c n, das sich be sonders in der Kricgszeit bei der Kalkn-ativn von Auf trägen gut bewährt hat, soll in Verbindung mit den Be- rufSvcrbkinden weiter ausgebaut werden, um nach und nach auf sicherer kalkulatorischer Grundlage auch den zwei ten Leitsatz über den „Angemessenen Preis", daß die Arbei ten zu augeuressenen Preisen zu vergehen seien, zu ver wirklichen. Es verdient Anerkennung, wie sehr das Kricgs- ministerium und das Ministerium des Innern bei Wah rung aller Belange, die sic an die Organisation stellen mußten, doch de» berechtigte» Wünschen des Kleingewerbes Rechnung getragen haben. So wird das Submissionsamt im alten Geiste auch in der neuen Gestalt Weiterarbeiten -um Wohle des sächsischen Handwerks. Ausführlich wird über die neue Stelle auf der Tagung des Sächsischen Jnnungsvcrbandes berichtet werden. — Die Straßcn-Atteebänmc, so wird uns aus unserem Leserkreise geschrieben, die zur Belebung der Fluchtlinien des Häusermeeres der Großstadt beitragen, wird gewiß niemand missen wollen. Man muß aber oft einen kleinen liebelstairb mit in Kauf nehmen. Er betrisst den Znstackd der für das Gedeihen der Anpslanznnqen so überaus not wendigen sogenannten A a n m sch c t b c n. Durch die Fußgänger werden diese durch Granitsteine, Beton oder dergleichen meist scharf abgcgrenztcn Flamen so fest ge treten, daß sich mehr oder weniger große Vertiefungen ergeben. Diese bilden nun für die eilig dahinstrebcn- den Passanten ein gewisses Hindernis für das Fort kommen. geben unter Umständen auch den Anlaß zum Stürzen, zu Verstauchungen usw. Abends und des Nachts bei verminderter Beleuchtung ist das Ueüel besonders fühlbar, das durch Rcgenwetter womöglich noch eine Ver stärkung erfährt. Aus dieser Erkenntnis heraus wurden vor kurzem auch auf der Marienstratze und dem Postplatz Aufschüttungen an den Baumscheiben vorgenommen. Diese Arbeiten könnten sehr wohl auch auf die nahe Ostva-Allce Sammelt Altpapier! wie auf manche anderen Gegenden de» Stadtgebiete» aui> gedehnt werden. — Da»pfers»«dersahrte«. Während der Dauer de» Lorenz ktrch euer Markte», -er am SV. und bl. Aug. ftattflndct. wird die Sächsisch-Böhmische Dampsschtssahrts- Gesellschaft ab Dienstag, den 28. August, eine Anzahl Son derfahrten zwischen Meißen—Strehla, unter Anlausung sämtlicher Zwischenstationen, ausführen. Die Fahrzeiten sind durch Aushang besonderer Plakate aus den Schissen und an den Stationen bekannt gemacht. — Victoria-Theater. Die Spielzeit 1816/17 beginnt morgen, Sonnabend, abend 8 Uhr mit neuen Spezialitäten, erstklassigem Variete und der großen Burleske „Episoden aus dem Künstlerleben" oder „Dresden auf Stelzen". Auch der Theater-Tunnel eröffnet mit Variete-Vorstellun- en, die von der Gesellschaft Paul Lindau auSgcführt wer- en und ebenfalls um 8 Uhr ihren Anfang nehmen. — An jedem Sonntag finden zwei Borstellungen statt, nachmittags 4 Uhr und abends 8 Uhr. — Die Eintritts- vreise sind ermäßigt: der Vorverkauf ist täglich von 8 Uhr früh an in der Vorhalle des Theaters. — Im Künigshof wechseln die Oscar Jung- hähnel-Sänger morgen, Sonnabend, mit dem Spiel plan. Zur Aufführung gelangen zwei neue Burlesken von Oscar Junghähnel: „Der Holzwurm" und „Der Löwe kommt". — Ein Verkehrshindernis sonderbarer Art inmitten der Großstadt bot sich gestern nachmittag gegen S Uhr aus der Marienstratze. Ein biederes Bäuerlein führte eine Ladung Kürbisse, die für Suppen, zum Einlegen und zur Herstellung von Marmeladen setzt eine sehr begehrte Frucht bilden, zu Markte. Dem Gewicht war der wohl etivaS altersschwache Wagen nicht gewachsen. Durch Bruch eines Hinterrades wurden die mächtigen grellgelvcn Früchte plötzlich auf das Straßenpflaster befördert, so daß der Verkehr zum Stauen kam. Hilfreiche Hände aus der an- gcsammcltcn Menschenmenge sorgten für Unterbringung der schweren Last ans einem schnell hcrbcigcschassten anderen Gefährt, zum Teil fanden die Kürbisse an Ort und Stelle flotte» Absatz. — Blasewitz. Mitte September soll hier für die örtliche Kriegshilfc eine H a u s sa m m l u n g zugunsten einer Weilmachtsbeschernng der im Felde stehenden Einwohner stattfinden. — Sanitätsrat Tr. med. Rasch ist in Wies baden, wo er Heilung suchte, gestorben. — Klotzsche-KönigSwald. Der hiesige Hilfsgeiftliche Walter Börner wurde einstimmig zum Pfarrer von Ottendorf bei Pirna gewählt. ' — Kötzschenbroda. In der letzten Gemcinderatssitzung gab Gemerttöcvvrstanö Schüller das Ableben der Frau verw. Thiele bekannt, die ihr hiesiges Grundstück und ihr anderes Vermögen größtenteils der Gemeinde zu wohltätigen Zwecken vermacht hat. ES wurde u. a. do-r erste Nachtrag zur Gemeindestenerodnung, die Erhöhung der H n n d e st eu c r s ä tz e betressend, in zweiter Leimig angenommen. — Dippoldiswalde. Im Gästehaus „DippoldiS- hvhe" fand am vergangenen Sonntag ein Knnstlcr- abend für die dort aufhältlichen ochvlungsücdnrftigen Krieger statt. Die Veranstaltung war recht gut besucht und die gebotenen Vorträge fanden reichen Beifall. — Glauchau. Für den nach Leipzig berufenen Pastor Nicdncrist der bisherige zweite Diakonus, Pastor L n d- wig, vom Kirchenvorstand zmn ersten Diakonus an der St. Georgcnkirche gewählt worden. Das Landcskonsisto- rtum hat dle Wahl bestätigt. — Zwickau. Schmer verbrüht bat sich hier ein vier-jähriger Knabe dadurch, daß er einen Topf mit heißem Wasser umriß. Der Kleine, dessen Vater im Felde steht, ist durch den Tod von seinen Qualen erlöst worden. — An Stelle des Pfarrers Linke wurde Pastor Fleischer, zurzeit tm Felde, als zweiter Geistlicher von der Nachbar- gemeindc Planktz gewählt. — Bautzen. Hier sind neuartige Selbsthilfe- best r e b u n g e n der V e r b r a u ch e r s ch a ft im Gange, dahin gerichtet, angesichts der Schwierigkeiten auf dem LebenSmittelmarkte auch die landwirtschaftliche Erzeugung in genossenschaftlichen Betrieb überzuführen. Es soll eine Eigenerzeugungs-Genossenschaft m. b. H. gegründet wer den, die zunächst ein mittleres Gut käuflich erwerben und versuchsweise bewirtschaften soll. Bewährt sich der Ver such, soll der Gedanke in größerem Maßstabe verwirklicht werden. Die Genossenschaft beabsichtigt in erster Linie Bichwirtschaft zu treiben und die üblichen Marktproduktc (Milch, Butter. Geflügels zu erzeugen. — Löba«. Der Stadtgemeinderat beschloß, beim Kultusministerium um die Ilmwandlung der Realschule zu einer Oberrealschule nachzusuchcn. — Wegen der verminderten Beschlußfähigkeit der Staütvertretun- gen infolge Einziehung von Stadtverordneten zum Heeres dienst soll die Regierung ersucht werden, zu genehmigen, daß deren Stimmen bei Beschlüssen während der Kricgs- daucr und solange Gtadtverordnctenwahlen unterbleiben, ausscheiden. >örfe«- md -mdelrleil. Wi«»er »des« vom 2«. August. Die feste Stimmung tm gestrt» gen freien Börsenverkehr Übertrug sich unter dem Eindrücke »er günstigen Kriegsberichte, der freudigen Genugtuung über die glückliche Heimkehr der „Deutschland" und der andauernd freundlichen Haltung deS Berliner Marktes in verstärktem Maste auf den heutigen Verkehr. Namentlich zu Beginn zeigte sich lel>- hafte Kauslust sür KrlegSwerte, sowie SchissahrtS-, Sohlen- und Petroleumwerte. Die feste Tendenz behauptete sich trotz ad< nehmender Umsätze auch im weiteren Verlaus. <W. T. V.s b. Berlin, Lä. August. tEig. Trahlmeld.j In der gestrigen Gesellschastcrversaminlung des tk a l t s y n d i k a t S konnte fest- gestellt werden, daß der Kaliabsatz die Höhe de» I r t e d e n s u in s a n g c s erreicht hat. In den ersten siebe» Monate» deS Jahres lvlö sind rund »/> Millionen Doppelzentner Neinkali abgesetzt worden, gegenüber Millionen Doppelzentner Rcinkalt in den ersten sieben Monaten des letzten FriedensjahreS tül.1. Der Mehrabsatz !in Jult dieses Jahres wird mit etwa l2)ä Millionen Mark bczissert. Um die weiter ii» Herbste zu erwartenden großen Ansorderungen der deutschen Landwirtscha't befriedigen zu können, wird, wie in der Versammlung allseitig betont wurde, t» erster Linie ein Entgegenkommen des Kriego- ministcriuinS bzw. der Generalkommandos in bezug aus die Stellung der nötigen Arbeiter erforderlich sein. Großes Inter esse erregten die Mitteilungen des Sondikalsvorstandcs bezüglich der diesjährigen tn den Vereinigten Staaten von Amerika zu er wartenden Ernte. Die dortigen Ergebnisse werden nach amtlicher amerikanischer Feststellung einen sehr bedeutenden Ausfall er leiden, der offenbar auf den gänzlichen Mangel an deutsche« Kaltbüngersalzen zurückzusühren ist. Japanische Gcldhilse au England. Den Stolz, den England immer über seine finanzielle Kraft und Selbständigkeit zur Schau trug, scheint cS im Kriege nach und nach vollständig abgesircist zu haben. Das Land, bas sich von jeher viel daraus zugute tat, den Mittelpunkt des internationalen Geldvcrkehrs und die Zentral, stelle des internationalen Anleihemarktes zn bilden, sieht sich in zunehmendem Maste in die Zwangslage verseht, ausländische Gcldhilse ln Anspruch zu nehmen. England als Darlchcnösucher im Auslände, wer hätte daö früher für möglich gehalten! WaS hat nicht alles England in diesem Kriege an Gewaltmitteln und Maßnahmen anwcnden müssen, um seine Währung einigermaßen ausrecht zu erhalten und seinen finanziellen Bedürfnissen gerecht werben zu köncn, angesangen mit der Aneignung des Gold bestandes der Belgischen und der Aegnptischcn Nationalbank, mit der Eventualbeanspruchung des gesamten Goldbestandes der Russi- scheu Staatsbank und der Bank von Frankreich, bis zur Geld- Hilfe bei kleinen neutralen Staaten in Europa und in den Ver einigten Staaten unter beschämenden Begleitumständen und zn drückenden Bedingungen. Jetzt scheint auch Japan unter die Länder ctngerückt zu sein, die England Gcldhilse angedcihen lassen müssen. Man bedenke: Japan, das bis noch vor wenigen Jahren in starker Gcldkalamität steckte und umfangreicher Geld- Unterstützung auS Europa bedurfte, um seine Wirtschaft nur einigermaßen im Gange halten zu können, spielt jetzt gegenüber England die Rollo deS Bankiers. Dieser Tage schon war über London gemeldet worden, daß die japanische Regierung t> Mill. Das ist eine TatN Kapitän König, das ist eine Lat, Die macht Staat! Du hast das ganze Reich geehrt, Gezeigt, Laß auch uns Lie See gehört! Du nahmst den Briten ihre Ruh': „Sohn Bull, John Bull, wat scggste nu?!" „kn clonc, was macht Lie „Deutschland" für Lhoscn?"«5, Ihr Herren Franzosen l Ich möcht' sie auf dem Meere seh'n» Mannschaft sowie Kapitän, Wenn sie's hören in den Drähten: „Weiteres Suchen nicht von nöten! „Deutschland" schon ln Bremerhaven! Ihr habt geschlafen! Umsonst öle Tausende von Spesen! Der König ist schlauer als Ihr gewesen!" Wir aber felcrn's mit Flaggenwch'n: Line große deutsche Tat ist geschch'n! Das war wie eine Siegverkündung: Die „Deutschland" an der Wesermündung! Wie hieß es7: „Alles wohl an Bord!" Das ist ein Wort! Liebe, tapfere, deutsche Jungen Haben im Boot das Meer bezwungen. Donnern- an den Fronten zieht Das deutsche Lied. Wie Tuba-Ton zum Feinde schall' es: „Deutschland, Deutschland über alles!" „Luginsland" irr Sen „DresSnee Nachricht«»»-. *) Diese Zetten schickt uns unser von Ser Deutschen GzeanresSerei zum festlichen Empfang Ser „DeutschlanS" nach Bremen eingelaSener Mitarbeiter von seiner Relsa dorthin. Nachdruck u«S Vortrag «ur mit Slejer Duelleuaugab« gastattrt. 8- Ho -- s » « A, r'- s: e» V Kunst und Mffeaschaft. h Dresdner Theatcrspielplau für heute. Residenz- Theater: „Tante Tüs'chen" (^8): Central-Thea- ter: „Die Steiner-Mädeln" l^8). ch Mitteilung d«S Albert-TheaterS. Das Lchauspielpcisoual der neuen Spielzeit besteht ans den Damen: Bcchicl, Bllugcr. Dergan lneuj, Epstein, Ewald, Fliest sncuj, Gebhardt «ncuj, Grawz, Holm» (neu), Kleinrhuby inen), Limburg, Lorenz lneuj, Mebtus, Paschen inen), Schlüter lneui, Wcnglor lnenl, und de» Herren: Dr. Albcrty, Albrecht lneui, Brauer, Deutsch, Füstlcr, Gerst lneui, Günther, Klttzsch, Müller lneuj, Römer inen), Schöne- mann, Schuch lneuj, Schubert lneuj, Staufen, Steiner lneuj, Winterhelb, Zimmcrmann. Frau Lotte Klein ist Gast für die Saison und tritt bereits am erste» Abend als Vickp in „Hos- gunst" auf. ch Neuerwerbungen des Kupferstichkabinetts. Der Hauptteil der Neuerwerbungen besteht in lithographi schen Arbeiten Max Lieb er man ns, die meist höchst lebensvolle SoldatcngruPpen aus dem Felde, Einzcl- figuren sowohl wie Gruppen von Kämpfern, darstellen. Das Titelblatt -u -cm Liede „Der Trommler", einer von Graenci- komponierten Dichtung Gustav Falles, ist beson ders glücklich ersaßt in der monumentalen Geschlossenheit der Gestalt. Die Blätter haben den Charakter des gegen wärtigen Zeichenstils Liebermanns mit allen Vorzügen raschester Erfassung und einfacher linearer Wiedergabe der Form. Die Bildnisstudien Ulrich v. WUamowitz-Möllcn- dorss sind als hervorragende Leistungen anzusprcchen, neben ihnen ist das Bildnis des Reichskanzlers ein künst lerisch und historisch gleich bedeutendes Blatt. Ferner sieht man einige meisterhaft radierte Ltranöszencn nnd zwei der köstlichen, juwclenhaft leuchtende», in Pastellfarbcn ausgcführten DtranSbilder, ein reifes Selbstbildnis und ein mit köstlicher Frische wiedergegebencs Blatt, den DachS- und des Künstlers, beides Lithographien. Im gmrzen ist te reiche Liebermann-Sammlung des Kabinetts um nicht weniger als 30 Blätter vermehrt worden. Sehr erfreulich find die Zeichnungen und Lithographien des Marburgers Karl Docrüccher, von denen die weich und in den Tönen wirkungsvoll abgcstuften Bildnisse des Geheimrats Kön- necke, des Gcheimrats Cohen, ein durch besondere Feinheit und Anmut der Zeichnung hervorragender sugendlicher Fraucnkopf genannt sein wöge». Außerdem sind non Doerbccher noch ein Bildnis seiner Mutter, eines Kindes und ein in Kreidezeichnung ausgeführtes Künstlcrbildnis von hohen zeichnerischen Eigenschaften. Die Arbeiten lassen den Künstler als bedeutenden Zeichner erkennen. — Bon Jovis Corinth ist ein vorzüglicher Krauenkopf in lichter Graphttzcichnung ausgestellt, der höchst einfach und klar in der Wirkung ist Der Farüenholzschnitt der deutschen Botschaft tn St. Petersburg von Charlotte Rolli us zeigt ebensoviel graphisches Stilgefühl als Sinn sür die Größe der Architektur. Carl Anton Reichel ist mit zwei Radierungen, einem sein in den Bilöraunr komponierten Mädchenakt nick» einem weiblichen Prvfilkopf, Dora Hih mit der sehr schönen Zeichnung eines Mädchenkopfcs ans dunklem Papier, der viel von der Anmut umbrischer Meister hat, Margaretlic Geibcl mit zwei guten Farbcnholzschnittcn, Ahornzweig und Ein gang zum Belvedere, vertreten. Tie Mldnisradievungen der Großherzögc von Baden von Wilhelm Tritbner sind klar, -och etwas hart im Strich. Sehr interessant ist eine Aktzcichnung Georg Kolbe s. Werter sind noch zu nennen die Lithographie „Vertreibung aus dem Paradies" von Wilhelm S t e i u h a u s c n, -te Vignette „Trauern der Genius" von E. N. Weiß, sowie eine Landschasts- rat ierung von R ü d i g e r V e r li tt. In den Schaukästen ist das „Deutsche Balladenbnch" von 18S2 mit Holzschnitten nach Zeichnungen meist sächsischer Meister, die Lcder- slrumpf-Ausgabe mit Slevogts genialen Illustrationen und ein Silhouettcnalbum von P. Kvnewka aus gestellt. —SS— 1' Kleine Musiknachrichtcn. Lilli Lehmann wurde sür ihr selbstloses Wirke» im Dienste der österreichischen Kriegsfttrsvrge mit dem Ehrenzeichen 2. Kl. vom Noten Kreuz mit der Kricgsdekoration ausgezeichnet. — Aus dem Mitglicdcrverbandc des F r a n k f u r t c r O p c r n h a u s c s. dem sie fast 30 Jahre cmgehört hat, ist nunmehr Frau Klara Keller-Weber ausgcschkeöen. — Eine neue Oper von Max v. O b e r l c t th n e r: „La Vallißre", Buch von Bruno Warden und I. M. Welleminskn, den Autoren der Oper „Die Schneider von Schönau", wurde vom Hvf» theater i» Stuttgart und vom Stadtthcater in Bremen zur Aufführung erworben. — Kapellmeister Katai vom Carl- Schultze-Theater in Hamburg wurde an das Ronachcr- Kttnstlcr-Thcater in Wien verpflichtet. — In Leipzig feierte Otto Seele das Läjährisc Jubiläum als Mitglied des Stadtorchesters. — In der nächsten Zeit wird auf einer der Reinhardt-Bühnen in Berlin eine neue Operette her- auSkommen, deren Textbuch von Oskar Straus nach Blumenthals Lustspiel „Niobe" geschrieben ist. — Für die am 17. September tn Main» beginnende neue Spielzeit ist unter anderem angenommen die Oper „DeS Tribunal» Gebot" von Dr. E b g a r I st c l als Uraufführung. — Mar garete Hart mann, eine Schülerin von Marie Thoma- Löschcke, wurde nach erfolgreichem Probesingen an die Dresdner Hofopcr verpflichtet. — Das Salzburgei Mozarteum veranstaltete unter Mitwirkung Lilli Leh manns. sowie hervorragender Wiener Künstler ein kleines Kammermusikfcst. — Der ungarische Geiger Emil Tel- many hat als Konzcrtspiclcr in Kopenhagen große Triumphe gefeiert. — Paul Gläsers soeben vollendetes Oratorium „Jesus" soll im Januar 1817 in Dresden durch die vereinigten Kirchenchüre der Drciköntgs- und der Lnkaskirchc in der Treikvnigskirchc zur Uraufführung kommen. — Leo Blechs einaktige komische Oper „Ver siegelt" wird demnächst in kroatischer Sprache im Nationalthcater in Agram aufgefüürt. -st Hochgestellte Komponisten. Eine Komposition vom Prinzen Ludwig Ferdinand von Bayern, „Wilde Jagd", Fantasie sür großes Orchester, wirb bei der Vorfeier zu deS Königs Namenstag im Kaiserhof der Resi denz gespielt. Damit tritt PriM Ludwig Ferdinand von Bauern zum erstenmal als Orchestcrkomponist in die Oeffcntlichkeit. Eine de.m König Kwidmete „FestmicIl" vom Münchener Generalintendanten FreiHerrn von Franken stein wird bei dieser Gelcigenheit gleichfalls zur Uraufsührung gelangen. j j- Eine „Nevolntionsopcr" von Eugen d'Albert. Wja gemeldet wird, hat Eugen d'Alüert mit Svphus Michaelis einen Vertrag abgeschlossen zur Vcrtvnnng seines dreiaktigen Dramas „R c v o l n t i o n sh o ch z e i t". 1 Wiederherstellung der Kaulbachschen Wandgemälde im Berliner Neuen Mnsenm. Die berühmten Wand gemälde Wilhelm v. Kaulöachs im Trcppenhanse des Ber liner Neuen Museums werden zurzeit einer durchgreifen den Wiederherstellung unterzogen. Schon seit Jahren be stand der Plan, die Fresken, die außer den ganz durch gehenden Sprüngen des Maucrwerks auch noch durch die Zeit recht matt in der Karbe geworden sind, wieder herzu stellen, und ein chemisches dafür geeignetes Verfahren war mehrfach ansgeprobt worden. Die letzten Versuche ergaben ein sehr günstiges Resultat, die Farbe leuchtet in gau- neuer Frische auf. Deshalb ist jetzt ein großes Gerüst anf- gebaut worden, nnd die eine Wand des TreppenInmseS init dem „Fall Llabels", -er „Blüte Griechenlands" und der „Zerstörung Jerusalems" werden jetzt wieder her- gestellt. Dann wird die andere Folge an die Reibe kommen.
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