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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.08.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160825013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916082501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916082501
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-08
- Tag 1916-08-25
-
Monat
1916-08
-
Jahr
1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.08.1916
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Aüv eLNgo Lefev am Freitag «arge«. Die bulgarischen Truppen setzte» ihren Vor marsch in Mazedonieli fort, und besetzte» Castoria uns Scres; die Franzose» un- Gerbe» erlitte» schwere Verluste. Die Italiener setzten gegen die Front Coltoronds— Cima di Ceee noch heftiger Artillerievorbereitung mehrere Angriffe nn. die abgeschlagen wurde». Die „Deutschland" hat zur Reise nach Amerika 17, Tage, zur Heimreise 22 Tage nebrauchi: das ungarische Abgeordnetenhaus sandte ein Glückwunschtelegramm. Der französische Mi »ist er rat genehmigte die von »er Pariser Wirtschastskonscrenz im Juni angenom menen Beschlüsse über de» Handelskrieg. In Marseille sind o»oo Kannibalen für landwirt- Ichastliche Arbeiten un- 1700 Chinesen für Munitions- arbcit cingelrosfeu. Der Direktor de? südafrikanischen RekrutierungS- dicnstes kündigte die Entsendung neuer südafrika. »ischer Divisionen nach Flandern an. Der Rat zu Dresden bewilligte für türkische Schüler 20 Freistellen und je 10 000 Mk. für die Jahre r»lO und 1017. Wetteransage der amtl. sachs. Landes Wetter warte: Zeitweise trüb, keine wesentliche Temperaturänderung. Gewitterneigung, sonst meist trocken. -4»» n SS? Lrs rr Si « « »2 S2 sr r» es» liinausfuhr und verliehen die Arbeit. In Hellen Haufen strömten sie hinunter zu dem nahe gelegenen Nenncnberg Pm Weserufer. In wenigen Minuien waren die Werk- ilätteu verödet, in denen das donnernde Geräusch der Räder und Hümmer noch eben die Lust erfüllte. Erst als die Direktion durch direkte Erkundigungen beim Nord deutschen Llovö mir Sicherheit fesrgesieUt hatte, daß die „Deutschland" er» am Donnerstag zu erwarten sei, tonnten die Arbeiter bewogen werden, zurückzukehren. Zum Empfange der Deutschland". Bon autorisierter Leite geht BoesmannS Telegraph.- Bureau nachstehende Mitteilung zu: Zum Empfange der „Deutschland" werden nur die Geladenen zngelassen. ES ist »aber zwecklos, das; von auswärts Publikum nach Bremen reift, um das Schiss zu besichtigen. Zum Lieg e p l a v d e r „D ciitschI a n ö" wird nie m a n d Z u g e l a s s c n. kW. T. VI Die englische» Metten. Auö Rotterdam wird gemeldet: Der letzt bekannt ge wordene Stand der Wetten bei Lloud in London in Lachen »cS deutschen Tauchbootes ist vom 15. Anglist. Es standen damals 0 3,8 Prozent der Wetten dafür, bas; die „Deutschland" von den Schiffen der Entente aufgebracht oder vernichtet würde. Zur HE.:nkehe der „Deutschland" schreibt die «Köln. Ztg." an leitender Stelle: „Run erst ist der grviie Wurf ganz gelungen, ist der Sieg vollendet, den d!e „Deutschland" dem deutschen Volke gewonnen hat. AIS sie am Ri argen des 0. Juli an der ame rikanischen Küste anitanchte und mit der schivarz-weiß- ovten Flagge am Bug in den Hasen von Baltimore einfuhr, da hatte ein neues technisches Wunder die Probe bestanden, da war der Menschheit ein neues 'Werkzeug zum Ausstieg, eine neue Waffe gegen die Elemente geschenkt worden. Auftcröem hatten wir der englischen Blockade ein Schnipp chen geschlagen und dem Dogma von der englischen Sce- herrschasl einen neuen Stob verseht. Aver uns bangte — gestehen wir es nur — ein wenig vor der Heimfahrt dieses ersten Fracht-UnterscerS. Bei der Ausfahrt waren unsere Feinde ahnungslos: sie erfuhren erst von der lecken Fahrt, als die „Deutschland" sicher im Schube der Dreimeilenzone ankerte. Wie groß ihre Eniftnischnng. wie heftig ihre Wut war, bewiesen sie alSdald durch die Schliche und Ranke, die sie gegen den deutschen Ankömmling unternahmen. Ihre Botschafter bestürmten das Ltnatssekrelariat mit Ein sprächen dagegen, daß die „Tenl'chiaud" als Handelsschiff anerkannt werde, vis eine amerikanische Marinekommissivn amtlich feftftellte, das; das Tauchboot niemals, auch auf hoher See nicht, in ein Krieg-,'chifs'vcrivandelt werden könne. Dann muffte ein kleiner britischer D-ampfer einen Ramm- versuch gegen das ankernde Schiss unieruehmen: doch die Wachsamkeit des Lchleppers. der die „Deutschland" be gleitete, vereitelte den Erfolg des Bubenstücks. Schlicsftich setzten unsere Feinde alle ihre Hoffnungen auf die Heim reise »es Tauchbootes. Sie versammelten ihre Kreuzer au der Grenze der Dreimeilenzone, gerade dort, wo die Cheia- pcake-Bucht in schmaler Mündung zwischen den Virginia- Vorgebirgen in den offenen Ozean übergeht, und lagen dort Tag nnd Rächt auf der Lauer. Doch deutsche Seemanns- kuust spottete ihrer Waüzsamkeit. Am Abend des 2. 'August, um 8 Uhr 20 Min., erreichte di'e „Deutschland" im Schutze eines dichten RebclS die Vorgebirge, und in der nächsten Rächt wird sie sicher und frei das Weltmeer gewonnen haben. Wir dürfen gewis; sein, das; die Engländer dann nichts unterlassen haben, um das verhaute deutsche Schiff ab zufangen: denn nichts märe ihnen willkommener gewesen, als durch einen derartigen Erfolg ihr Ansehen zur See wiedcrherzustcllen und unsere Leisrung zu verkleinern. Un) das; sie an die Möglichkeit des Abfangens glaubten, wissen wir aus dem Munde des englischen Generalkonsuls in Ncu- nork, der prahlte: „Ein grobes Unterseeboot lägt im Walser einen Strich von Del und Maschincm'chmicrc zurück. Diese Spur können unsere lchnelleu Kreuzer verfolgen und dann das Unterseeboot lotsicher abiangen." Nun ist die.Deutsch land" von Baltimore nach Hause zurückgekchrt, und nichts ist ihr palsiert. Damit ist die englische Blamage endgültig, und ebenso endgültig der deutsche Erfolg. Kapitän König weift und kann erzählen, wie man die rund 4000 Seemeilen zwischen Deutschland und Amerika sicher zurücklegt. und der neue Nnterwassermeg, den er gebahnt hak, wird nun häufi ger befahren werden, so häufig, wie es uns beliebt. Kapitän König wird allerlei gute Tinge von drüben mitbringen, die wir gut gebrauchen können. Gummi und Nickel, dazu amerikanische Post, in die die Engländer ihre Raubsingcr nicht buben stecken können. Vesser noch ist. daft er uns die „Deutschland" selber wiederbringt. das; ein deutsches Meister werk der Technrk die Probe der Hin- und Herfahrt über den Atlantischen Ozean so tadellos bestanden hat. Aber das allerbeste bleibt doch, das; er auch die Listen Englands zu schanden gemacht, das; er unfern ärgsten Feind zweimal glänzend besiegt hat. DaS dankt ihm henie das ganze deut sche Vvlk, ihm und seine'' teipfcrn Mannschaft. Ein Fest Ist uns die Heimkehr der „Deutschland", denn kie ist uns eine Bürgschaft frohen Gelingens. Deutsche Tüchtigkeit, die diesen Erfolg zuwege gebracht hat. w i r d a u ch in dem großen Kampfe obsiegen, den wir sür des Vatcr- lanö'cs Sicherheit und Unabhängigkeit führen." Die ungarische Presse über die Ankunft der „Deutschland". h- Mittwoch um io Ubr nachts vcrbreltelc sich im nngari schcn Abgeordnetenhause die Rachncht, das; die „Deutschland" glücklich in Vremen angelommen sei. Alte begrüßten freudig öeu Erfolg. Die ungarischen Zeitungen beschäftigen sich, teils an leitender Stelle, teils in besonderen Artikeln, mit dieser neuerlichen Grosftat: „Pesti Hirlap" hebt hervor, es sei nicht unmöglich, öaft die „Deutschland" bereits früher deutsches Gestade erreichte. Sic habe der Entente bloß nicht den Gefallen getan, ihr zu verraten, wie sie den Weg zurück- gelegt habe. Jetzt werde der englische Postraub in einem anderen Lichte erscheinen. Tic Neutralen werden Lord Cceil sagen können: Herr Blockadcminister, Ihre Flotte konnte es nicht vereiteln, daft Deutschland mit Amerika einen Handelsverkehr unterhält. Ter „Pestsr Llond" schreibt: Wie Ehristoph ColumbuS ausging, um dem europäischen Handel neue Wege zu bahnen, die ihn der feindlichen Gefahr entgehen ließen, so hat die „Deutsch land" unter Scc. vielleicht de» Spuren des Genuesen fol gend, den Welthandel vom englischen Joch befreit. „Billag" schreibt: Dl« „Deutschland" bringt -em deutschen Volke außer wertvollem Material auch neue Kraft. Feder- inan« mutz «unmrtzreinsehen. daß man dieses Volk nicht aushungern kann. Ungarische Glückwünsche zur Heimkehr der „Deutschland". DaS ungarische Abgeordnetenhaus beschloß mit ein stimmiger Begeisterung, an den Präsidenten des Deutschen Reichstages anläßlich der glücklichen Heimkehr der „Deutschland", durch die ei» neuer Beweis deutscher Kraft, deutschen Wissend und unerschütterlicher Ausdauer geliefert worden sei, «in Glückwunschtelegramm »u richten. lW. T. BI Die Kriegslage im Westen. n. lLchlttb > Berlin, 22. August 1U1K. Ihren seit mehrere» Monate» mit unbeschränkte» Mittel», seit sieben Tagen durch stärkste Artillcriewirkung vorbereiteten Durchbruchsversuch begannen die Engländer und Franzose», letztere den rechten Flügel bildend, am 1. Iult mit einem Masscnangriss gegen den etwa 40 Kilo meter breiten, von Gvinmeevurt über die Somme hinweg sich südwärts erstreckenden Abschnitt »njercr Westfront. Aber nur auf der von westlich OvitterS bis Svyecourt reichende» Halste dieses Abschnitts gelang cS ihnen am ersten Tage, in unseren völlig zerschossenen vorderste» Grabe» festen Fuß zu fassen. An allen anderen Stellen scheiterte ihr Angriff unter schweren Verluste», auch steht dort unsere Front noch heute unerschütteri. Nach Erstürmung der ersten Graben- stelluiig sind einheitliche Massenaiigrlffe von setndlichen, bis zu zwölf Divisionen starten Truppen, gegen den ganzen all mählich znrückgcbogencn Abschnitt unserer Front oder doch gegen dessen grösste» Teil noch am Al., 24. und 30. Juli sowie am 2., 12. und 10. bis 18. August, starke Teilangrisse an einer oder der anderen Stelle fast täglich, oft auch bei 'Nachtzeit, ansgefülirt worden. Bon allen diesen Angriffen ist die Mehrzahl gänzlich gescheitert oder erst nach häufiger Wiederholung geglückt, errungene Erfolge aber gingen nicht selten durch Gegenangrisse zunächst wieder verloren. So er klärt sich die G e r i n g s ü g i g k c i t d e s R a u in g e ivi n n S von durchschnittlich nenn bis zehn Kilometer nach vorn, den unsere Gegner in der Zeit von sieben Wochen nur ge wonnen haben. Noch geringer aber war der Erfolg ihrer beißen Bemühungen, sich seitwärts, besonders in ihrer linken Flanke, in der Richtung ans Vapaumc, anszubrciten. Tenn ihre »ach Osten gerichtete Front, die beim Einbruch noch 20 Kilometer lang war, mißt heute nur 10 Kilometer. Der bisherige Verlauf dcS gegenwärtigen Durchbrnch- vcrsuch-S unserer Feinde unterscheidet sich hiernach von dem ihrer voranfgegangenen gleichartigen Unternehmungen nur durch die größere Zahl der für ihn eingesetzten Slreitkräste und die etwas größeren Raumvcrhältnisse des Kampfgebiets. Jene früheren Angriffe sind sämtlich ergebnislos im Sande verlaufen, was. wenn nicht einen Sieg der Verteidiger, lv doch einen empfindlichen Mißerfolg der Angreifer bedeutet. Tie geringfügige Verbiegung der beiderseitigen Frvnt- linicn, die sie zur Folge gchnbt haben, ist für daS Ganze von untergeordneter Bedeutung. Nichts spricht sür die An nahme, daß der AnSgang diesmal ein anderer sein werde, ginn wird zwar von gegnerischer Seite zur Beschönigung des bisherigen Mißerfolges die Meinung verbreitet, cS handele sich gegenwärtig nur darum, unsere Kräfte zu „zer mürben". Danach werde unS der GarauS gemacht werden. In der Tat ist das Ringen an der Somme und bei Verdun die dentöar schärfste Prüfung der LeistungS- und Wider standsfähigkeit der beiderseitigen Truppen. ES toben dort heiße, zähe Kämpfe, wie sic in der Kriegsgeschichte kaum ihresgleichen finden. Aber bei aller Anerkennung der Tapferkeit und Zähigkeit, von der dort auch unsere Gegner Beweise geben, sind wir doch aus guten Gründen der festen Zuversicht, daß im Zermürbiingskainpse, besonder? einem inilizarttgcn Heere, wie dem englischen gegenüber, wie über legen auch die Feinde an Zahl sein mögen, da? Kräftever hältnis sich mit jedem Tage mehr zu unseren Gunsten ge stalten wird. Daraus wessen schon die überaus schweren, »nlere Verluste mindestens um das Dreifache übersteigenden Opfer ln», mit denen unsere Gegner ihre geringen bis herigen Fortschritte an der Somme erkämpfen mußten. Am stärksten aber würde der Kraftiinterschied zutage treten, wenn einmal der Stellungskrieg wieder in den Bewegungs krieg übergehen sollte. p. Blume, General d. Inf. z. D. Der Wirtschaftskrieg. Dem ..Journal ofsiciel" zufolge ratifizierte der französische Ministerrat die von der Pariser Wirt schaf t s k o n f e r e n z im Juni angenommenen Be schlüsse und ließ die Ratifizierung den alliierten Re gierungen Mitteilen. kW. T. B.j Durch die Veröffentlichung im französischen Amtsblatt wird also, soweit cS Frankreich angelst, der Wirtschafts krieg nach dem Kriege beschlossene Wirklichkeit. Musterung der französischen Achtzehnjährige«. Tie „Basler Nachr." melden aus Paris: Tie Musterung des französischen Jahrganges 1018 beginnt am 1. Oktober. Südafrikanische Truppen für die Westfront. h. Rach Meldung französischer Blätter aus Johannes burg kündigt der Direktor deS Rekrutierungsdienstes Oberst Price die Entsendung neuer südafrikanischer Divisionen nach Flandern an. Nene Kulturträger in Frankreich. Wie „Temps" aus Marseille meldet, sind dort 5000 K a n n i b a l e n sür landwirtschaftliche und 1700 Chinesen für Munitionsarbcit eingetrofscn. lW. T. BI Lord Cecil, über dessen Rede im englischen Unterhaus im Borabcnd- Blait bereits kurz berichtet wurde, führte des 'Näheren auS: Aas die Lage auf dem Balkan betrifft, so glaube ich, daß gegenwärtig in dieser Beziehung die militärischen Operationen, die in Saloniki begonnen haben, vom wesent lichsten Interesse sind, lieber diese irgend etwas diesem Hause zu sagen, würde» das ist ganz klar, für mich durch aus unangebracht sein. WaS unsere Haltung gegenüber der griechischen Regierung betrifft, so hat das Haus davon Kenntnis genommen, daß cs vor kurzem für uns unbedingt notwendig wurde, an die griechische Negierung bestimmte Forderungen zu stellen. Sie wurden gestellt im Einver nehmen mit unseren Alliierten und wurden angenommen, wie das Haus weiß. Die Negierung Skuludis wurde ent lassen, eine neue Regierung wurde zur Macht berufen unter dem Vorsitze von Zaimis, der ein allgemein geachteter Mann in Griechenland ist und der nicht, wie sonst dort üblich, an der Parleipolilik beteiligt ist. Er ist ein Mann, der große Achtung besitzt und großen Einfluß hat. Unsere Beziehun gen zu seiner Negierung sind, soviel ich weiß, zu einem durchaus befriedigenden Schluß gekommen. Im weiteren führte Lord Eeeil aus: Die Politik der Schwarzen Liste mar einfach die, daß unser Land cs für vernünftig hielt, daß sein Eigentum» sein Kredit und seine Schiffahrt nicht zur Verfügung seiner Feinde gestellt werden sollten, und daß seine Untertanen und Bürger dazu angehalten werden sollten, nicht mit gewissen Personen Handel zu treiben, wenn sie durch solche Handlungsweise die Feinde unseres Landes unterstützen und die Macht des Feindes er höhen. daß seine Soldaten unsere eigenen Soldaten töten. Ich glaube nicht, Laß irgendein Land, einschließlich der Ver einigten Staaten, unter ähnlichen Umständen zögern würbe, dieselbe Politik zu verfolgen. Ich bin überzeugt, daß, wenn sie verstanden würde, der Tadel daran als auf falscher Auf fassung beruhend und als unwesentlich erkannt werden würde, und daß die Kritiker einsehcn würden, daß die Re gierung bei dem. was sie tut, lediglich die Pflicht von Mi- nistrrn eines Landes erfüllte, daS in «inen groben Krieg verwickelt ist. lleell sagt« tlber den nteberlänbis-iA U « berseet rust: E» besteht aller Grund zu der An nahme. daß er im ganzen genommen gut arbeitet. Einige» Durchsickern könne nicht vermieden werden. Es sei da eine flache Grenze ohne jedes natürliche Hindernis mit sehr! hohen Preise» auf der einen und großen Vorräten auf brr anderen Seite. Was man auch sür Vorsichtsmaßregeln treffe, eS würde doch immer einige Schmuggelet geben. Natürlich könne die britische Negierung der holländischen nicht vorschretben und wolle ihr nicht vvrschretben, was sür Schritte sie zu unternehmen habe. DaS liege bet den Holländern. Er müsse sagen, daß ihre Gesetze gut gefaßt seien, um den Schmuggel zu unterbinden. Es sei ihre Sache, dafür zu sorgen, das, diese Gesetze ordnungsgemäß aus. grführt würden. 'Wenn irgendein Mangel bei der Aus führung zu seiner Kenntnis gebracht werden sollte, so werde er nach Möglichkeit dafür sorgen, daß dieser der nieder- ländischen Negierung mitgeteilt werde. Im allgemeinen habe der Trust gut gearbeitet. Aber e» sei da in der Lage Hollands ein Punkt, der der Negierung große Sorge mache. Holland sei, was feine Laiidivirtschnst betresse, ein au»-' führendes Land. Bor dem Kriege habe cs eine beträchtliche Menge seiner Erzeugnisse in verschiedener Gestalt aus geführt. Unzweifelhaft habe rS vvr dein Kriege einen viel größeren Teil nach England ausgcftthrt. als seither. Die Holländer seien ein kaufmännisches Volk. Sie könnten in Deutschland sehr viel höhere Preise erzielen, als In dem Bei-> einigten Königreich und de» alliierten Ländern. Deshalb »erkauften sie ihre Waren nicht. DirS sei vom britischen Standpunkte ans keine befriedigende Lage. An einigen Waren habe England bei Beginn deS Jahres fast die ganze Einfuhr auS Holland verloren, was durchaus nicht befrie digend sei. Es sei entschieden eine schwierige Frag«. Er könne -cm Hanse nicht sagen, was die Regierung getan habe, um mit ihr fertig zu werden. Aber er könne dem Hause versichern, daß die Dinge sehr viel bester ständen, als bisher. Es sei in den letzten Wochen eine entschiedene Besserung eingetrcten. Er habe Veranlassung zu der Hofs- nuna, daß die Besserung In Zukunft nicht geringer sein würde, als bisher. Die Engländer würden nicht sehr viel Anlaß zu Klagen haben im Vergleiche zu der Lage vor dem Kriege. Cecil sagte, er wolle nicht versprechen, daß Eng- land befriedigt sein werde, denn er werde niemals be friedigt fein, solange rin Krümel an Lebensmitteln nach Deutschland gelange. D>e Regierung habe eine sehr schnür- rigc Sache von einer Reibe vv» verschiedenen Gesichts punkten aus betrachten müssen. Sie habe sich bemüht, den Fisihmengen eine Grenze zu ziehen, die auS Norwegen und Holland nach Deutschland gelangt seien. Er glaube, daß die ergriffenen Maßregeln im ganzen ihren Zweck er füllten. sW. T. NI Churchill über bie Kriegslage. Nach dem „Ntcuwe Rotterb. Cour." erklärte Churchill im englische» Unterhäuser Vor Verdun und an der Somme dauere das strategische Gleichgewicht fort. Die deutschen Armccn seien niemals zahlreicher nnd bester an»- gerüstct gewesen alS setzt. Deutschland spöttele über die englischem Siege. England wisse, daß Deutschland der furcht barste Gegner sei. Man müsse in voller Rübe aus wissen schaftliche und fnstcmatische Weise daS ganze Leben für die Hauptaufgabe einrichten, die England zu vollbringen habe. kW. T. VI Aus der Suche nach der Leithe KitchencrS. si. Seitens des englischen Marineministcriums wur den bei den skandinavische» Behörden Schritte unter, nominell, Lord KitchencrS Leiche an der jüt« ländischen und norwegischen Küste zu suchen, wofür eine Prämie von 104 Millionen schwedischer Kronen ausgcsctzt wird. „Aftvnbladet" erfährt von kompetenter Seite. eS wäre ausgeschlossen. KitchencrS Leiche an jener Stelle zu finden, wo das englische Marineministcrinm sucht. Falls Kitchcncr wirklich bei den OrknenS oder den Hebriden verunglückt wäre, könnt« er von dort durch den Golfstrom einzig nach Norwcgisch-Finnmarken treiben. Der Umstand, daß die Engländer gerade an der jütländlschen und norwegischen Westküste die Leiche suchen, wo so viele Opfer der Skagerrak-Schlacht ans Sand geschwemmt wur- den. läßt vermute», daß Kitchcncr wahrscheinlich -er Skagerrak-Schlacht beiwohnte und dabei um kam. England Hütte darauf KitchencrS Tod verheim licht, schon deshalb, weil die Anwesenheit KitäienerS auf einem englischen Kriegsschiff den Beweis für die Richtig keit der Ansicht sichern müßte, daß England etwas ganz Be- sondcreS plante, beispielsweise die Forcierung der Ostsee. Auf der anderen Seite wird allerdings behauptet, Kit chcncr habe am Tage der Skagerrak-Schlacht an einer Sitzung des Unterhauses tcilgenommen. Die britische Anleihe in Amerika. Im Unterhause teilte, wie Reuter meldet, Mae Kenna mit, daß die Verhandlungen über die Ausgabe 5-proz. zweijähriger britischer Regierungs wechsel im Betrage von 280 Millionen Dollar» durch die Firma Morgau in Ncunvrk zum Kurse von VS Prozent ab- geschlossen seien. Als Sicherstellung für die Anleihe werden amerikanische, kanadische und andere Wertpapiere bei Kura toren hinterlegt werden. sW. T. BI Italien und die Ballanoffenswe. „Giornalc d'Italia" schreibt zur Landung italie nischer Truppen in Saloniki u. a.: Heute ist die Stunde der Tat gekommen. Italien hat seine Fahne in Saloniki neben denjenigen der Alliierten gehißt. So stürzt die künst liche Propaganda zusammen, welche Italien so darstellen wollte, als ob cs nur seine eigenen Interessen verfolge und mit den Alliierten auf dein Gebiete der großen europäischen Fragen nicht recht übereinstimme. Italien will energisch, aber ruhig Vorgehen, ohne sich darum zu kümmern, wen cS auf seinem Wege findet. Es zeigt, daß e» an der Lösung aller großen Probleme, die mit dem BölkerstreU in Verbindung stehen, tcilnehmen will. Italien hat aus der Balkanhalbinsel große politische und wirtschaftliche Interessen, deren Wahrung von der im europäischen Osten geschaffenen neuen Lage abhängen wird. Die Stellung Ita liens in der Adria nnd im östlichen Mittelmcerc wird in Beziehung stehen zu der künftigen Balkanlagc. Seine Teilnahme an der Unternehmung von Saloniki ist also ge leitet vom Erfassen seiner besonderen Interessen, wie von der Berücksichtigung der allgemeinen Interessen der ganzen antideutschen Koalition. — „Id ca Nazionale" schreibt: Die Regierung ist sich des wahren Charakters und der wirk lichen Ergebnisse unseres Krieges klar bewußt. Unsere Alliierten und unsere Feinde haben den greifbaren Beweis sür den Willen Italiens, im östlichen Mittelmcerc die Stellung zu erlangen, auf die cS berechtigten Ampruch er- hebt. Der offen von uns angenommene Grundsatz der ein heitlichen Front führt uns heute nach Saloniki, wo wir mit. kämpfen werden für unsere Zukunft gegen alle, die wir auf unserem Wege finden werden. — „Tribuna" freut sich, daß die Italiener jetzt endlich in militärische Berührung mit Türken und Bulgaren kommen, mit denen sich Italien seit einem Jahre im Kriegszustände befindet. DaS Blatt schreibt ferner: Wenn wir auf dem Wege von Saloniki deutsche Soldaten finden und eine Kriegserklärung seitens Deutschlands erfolgt, so ist bas seine Sache. Italien ist nicht geneigt, sich durch die Geste eine« anderen bccin- slussen zu lassen oder von seinem Wege abzuwcichen. Ita lien gibt einen neuen hohen Beweis von der vollkommenen Loyalität seiner Politik und von seiner militärischen Macht. Wie „Corrlere dclla Sera" aus Athen meldet, wird die Tatsache der Ausschiffung italienischer Truppen von der öffentlichen Meinung Griechenlands mit dem Gefühl der Uebcrraschung ausgenommen. (W. T. BI Die Freude der „Tribuna", „jetzt endlich" mit den Türken zusammcnzutreffen, ist nicht recht verständlich. Wir dächten, die Italiener hätten In Tripolis Gelegenheit genug gehabt, die Türken kennen zu lernen.
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