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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.11.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271109013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927110901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927110901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-11
- Tag 1927-11-09
-
Monat
1927-11
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.11.1927
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Nr. 52S Seite » »»L/»rV0Vik, /raMrNrfi^N Mittwoch. S. November 1S27 Dresden rechts der Elbe. An dieser Stell» veröffentllyhev der Verband znr Förderung der Neustadt urrd dl» lhm anges^tosseuen Verein» ltzr» Vetauutruachoogeu. Werbewoche des Schutzbundes Dresden-Neustadt. Der Schutzbund DreSden-Ncustadt veranstalte« ln der erflen Dezomderwoche vom 28. Dooemder dis L Dezember eine Werbcwoche der GcschästSinhabcr im gesamten Bezirke des Postamtes 6. das Heist«, in der sog. inneren Neustadt, der Antonstadt und der Oppcllvorftadt. Die Borbcreltuugcn liegen in der Hand eines WcrbeauSschusic». mit Sausmann Pa,ist. Bautzuer Strobe der Spitze. Die Stadtverordnelensitzung am Donnerstag enthält unter den zahlreichen Punkten, die zur Beratung stehen, auster völlig nebensächlichen Dingen wie Aufwendungen sür Nenstädter Volksschulen u. ä. nichts van Belang siir die rechte Stadthälfle. Die letzte Studtvervrdnetensitzung hatte bekanntlich auch nicht einen Punkt ihrer Tagesordnung er ledigt: „wichtige" parteipolitische Auseinandersetzungen bil dete» den BeratungSstosf der Stadtvertretung. Der An- trag Noack, denen hier schon zweimal gedacht wurde — er hatte die Verkelirsnnsälle am Rielaer Platz zum An iah — steht nun zum dritten Male an! Wird er diesmal erledigt werden? Und anderes gibt eS ja wohl nicht sür die Neustadt zu tun. Wie lange noch? Die ganze Neustadl wirb!. Eine Beranstaltung aller, um z» zeige», waö sie ist. Werbcvcransialtnngen hat eS in der Neustadt schon eine Reibe gegeben: die Geschäftsleute sind es gewesen, die sich unter dem Druck der ungünstigeren Geschäftslage rechts der Elbe zusammentaten, um strastenwcise sür ihre Unter- nehmungen zu werben, man Hai Fähnchen herausgesteckt und Wimpel über die Breite der Hauplstraste gezogen: ja, man hat iogar MnsikkorpS spielen lassen. Der Schutzbund Dresden- Neustadt plant eben jetzt für die letzten Tage des November und die ersten des Dezember eine neue Beranstaltung dieser Art. deren Ausdehnung sie über daS bisher Geleistete hinaus- heben wird. Aber hier toll zum ersten Male ein Gedanke er örtert werden, der den Nahmen der Werbung viel weiter steck« als nur auf den Umkreis der Geschäftswelt. Notwendig ist. dah die Neustadt einmal aus allen Gebieten ihre Leistungen zeigt, und eben durch diese gemeinsame Leistung und durch die Leistungen ihre Bedeutung im Stadlganzen asi «culos dartnl. Die Neustadl leistet ans allen Gebieten Eingreifendes znm Nutzen der ganzen Stadt. Sie Hai ihre berühmten Stätten, ihre Museen. daS Staatsarchiv, die LandeSbiblivthek. das Alberttheater, ihre kleineren Bühnen und Lichtspiel theater. Etablissements allen und verdienten RuseS. Kunst schulen. Künstler, ein GeichäftSlcbcn. daS in kräftigem Aus- slrebe» begriffen ist — kurzum, sie ist eine Stadl im be sonderen. Sie ist nicht blost ein Stadtbezirk, wie etwa 2si andere. Aber daS Wissen derer, die sie genügend kennen, nützt nichts: in unseren Tagen must man die Stimme erheben, wenn man etwas erreichen will. Eine groste gemeinsame Ver anstaltung über alle Breiten des Neustädter Lebens hin ist notwendig: sie wird offenbaren, warum die Ansprüche der Ncnstadt gerechtfertigt sind. Wie wäre sie aber zu denken? Die Vorbereitung müsste in der Hand eines groste» SaminclausschusseS liegen, dem Vertreter der verschiedenen Gebiete «sachlich geiprocheni »»gehörten und der die Richtlinien im allgemeinen sestzulegen hätte: unter seiner Führung hätten Sonderausschüsse sür die Sondcrgebiete zu arbeiten. Ein Zeitraum von etwa einer Woche wäre sür die Veranstaltung ins Auge zu fasten. Eine entsprechende Werbung in der Oesscntllch - keit hätte voranzugehcn. Tann spielt sich daS ganze in einer Folge von Einzelveranstaltungen ab. Es gibt da Tage der Museen und Bibliotheken: aus die Museen wird besonders hingcwiesen: sie selbst unterstütze» das durch Ausstellungen ans Sondcrgebiclcn und durch besondere Vergünstigungen beim Besuch. Die Theater und Licht spielhäuser bringen Sondcraufsiihrungcn heraus, eben falls zu Ausnahmebcdingungen: die Kunstschulen ver anstalten össentliche Darbietungen: eS finden F N h r » n g c n durch die berühmte» Stätten der Neustadt statt: jedes groste E i a b l i s s c m e n k hat seinen Sondcrtag mit einer grostcn werbenden Veranstaltung, die ihrerseits wieder Nebenzwecke erfüllen kann — etwa Neustüdter Künstler Herausstellen oder Arbeiten aus dem Knnstgewerbe der Ncnstadt zeigen, und waS noch mehr ist. Als Abschluss der Worbe, die in ihrem ganzen Umsange auch eine Wcrbewocbe der gesamten K a n s m a » n S w e l t der Neustadt lein must, denken wir uns eine groste gesellschaftliche Veranstaltung, etwa im Alberttheater, die den Rang einer der grostcn Ver anstaltungen des Dresdner WinierS haben müsste und eine bleibende Einrichtung werden könnte. Soviel zur ersten Kennzeichnung. Es soll eine Anregung sein, und es sollen erst einmal diejenigen, die betroffen wer den. zu Wort dazu kommen, nicht in dem Sinne, dast schon am einzelnen, an der Durchführung, z. B. an der Länge des Zeit raumes, Kritik geübt werden sollte, sondern dah grundsätzlich Stellung genommen wird. Deweyung o-er Dereinsbelrieb. Am .Freitag, den 18.. hält der Verband zur Förderung der Neustadl die zweite Vertretcrsitznng nach den Grasten Ferien ab: eS ist vielleicht nicht unangebracht, and diesem Anlast eine grundsätzliche Frage ansznwersen. WaS soll in der Nenstädter Sache in Zukunst lein, bleibt es bei der Bewegung, die im Anfang des Jahres, die Oefsentlichkeit schier nberraichend. losbrach, und mit der grostcn Kundgebung von, >4. Juni einen Ausdruck fand, desiengleichen man in der Geschichte der Neu stadl nicht nndet, weil hier, wie überall in Dresden, das Heil immer von oben, vom Fiirstenbos oder von de» Tladt- bebörden erwartet worden ist — und in der Veraangcnhcit nicht ohne Grund: oder soll nun Vereinsbetrieb im üblichen Sinne an die Stelle treten? Warum die Frage? Wir finden, dah eS merkwürdig still geworden ist seit der letzte» Stadtverordnetensitzung vor den Grosten Ferien, im Stadtparlament und austerhalb davon. Damals zuerst von austcn her die drei Versammlun gen an drei Stellen deS rechtSelbUchen Dresden: damals ans dem Kollegium der Vürgerschaft»vertre»er der Widerhall der Kundgebung in einer Reihe von «„trügen, die sich häuften: Anträge vom Stadtverordneten Becher, von Kuntzsch, von der Stadtverordneten Frau Brückner. damals erste Erfolge: die Bewilligung einer Forderung de» Schutzbundes Dresden. Neustadt, die Bewilligung eine» Neubaue» für dt, Zweigstelle Neustadt der Städtischen Bücherei und Lesehalle. SS war ge» wih nicht viel, aber man konnte e» — bet gutem Willen — für einen Anfang nehmen. Seit den Grosse» Ferien «st ein recht rrklectlichSr Zeitraum verstrichen, und unsere Stadtver waltung hat seither eine ganze Menge von Gelegenheiten ge habt. ihre Meinung gegenüber der Neustadt zu zeigen: aber Ne hat entweder nichts oder — wenn man pessimistisch urteile» will — sie hat den Willen gezeigt, nichts zu tun ES „schwebt" — wie der wundervolle Ausdruck lautet — dies und tenes: „glaube nur", heistt das, in die Sprache der Frömmigkeit übersetzt. Es schwebt etwas wegen der Verwendung der Sa- loppe, eS schwebt etwas beim Zirkus, eS schwebt allerlei wegen deS AlaunplatzeS Unsere Stadtverwaltung umgürtet sich mit einem Ring von Verschwiegenheit, damit die Bürgerschaft im bekanntlich demokratisch zu regierenden Gemeinwesen Dres den beileibe nicht irgendwie mitralen könne: man mutct der Bürgerschaft zu, z» glauben, die Stadtverwaltung werde ihrerseits ichon daS Beste finden. Ein Zustand, der sachlich verderblich und formell unberechtigt ist: die Oefscntlichkeit hat Anspruch darauf, zu erfahren, was z. B. mit der Saloppe ge- schehcn soll. Hier wäre eS nun Sache der Stadtverordnete» ihre Pflicht gegenüber der Bürgcrsclmft wahrznnehmc» und den Rat durch Anfragen aus dem Versteck z» holen. Aber eS geschieht nichts! Und nun die Nenstädter Bewegung. Soll sie sortgehcn oder versanden? Man soll sich klar machen, ivaa den Unter schied zwischen Bewegung und VcreiSistätigkelt macht: der Verein beschlieht in der Versammlung seiner Mitglieder etwas, und der Vorstand ist am Werke, bis zur nächsten Sitzung ei» Ergebnis des Beschlusses vvrzuiegen. Zwischen den Versammlungen liegen VorstandSsitznngen. und zwischen den VorstandSsitznngen wird in der Regel nicht viel getan. So wird etivas fertig, so geschieht unstreitig viel mehr, als ein einzelner vollbringen könnte. Aber das Weien einer Be wegung liegt in etivas ganz anderem. Eine Bewegung ist der Zustand, dast viele einzelne einen und denselben Willen empfinden, dast dieser Wille folgerichtig auch aus die Bereini gungen libcrgreift. dast wieder diese BcreinSiättgkeit ein fort, gesetztes aufmunterndes Echo ans der Ocssentlichkcit erhalt, dast Entlchlnst zur Tat und Tat zu neuem Entschlust wird. Da kann eS keine Unterbrechungen, keine Zwischenräume, kein Rasten und Ausrulicn geben, sondern der Angriff geht vor- würtS, und sei» Heister Atem bedeutet Kamps bis zur Er zwingung des Ziels! Unseres Erachtens kann der Neustadl heute nicht mehr mit Kloster Vcreinstätigkeit ge dient werden, dazu ist ihre Lage zu kritisch geworden: der Augenblick ist da zu handeln: wenn die Kräfte, die sich letzt bieten, nicht genützt werden, so verspielt man vielleicht eine groste Möglichkeil aus alle Zeit. Praktisch: es ist unerträglich, dast die Stadtverordneten im Kollegium noch nicht wieder gezeigt haben, dast es Nenstädter Forderungen gibt: der Einwand, dah keine bekannt wären, gilt nicht, denn sic sind schon in der Kundgebung vom 14. Juni klar genug erhoben worden, und es ist noch keine einzige davon erfüllt. Plan soll doch nicht denken, dast dieser Wille, ctwaö von der Stadtverwaltung zu verlangen, mit einiaen Redewendungen und einem leichten Lächeln befriedigt werden könnte. Ci» theoretisch gezeigtes Wohlwollen nütz» nichts: Ergebnisse! Aber darüber must man sich auch in den Verbänden klar werden, dast der Verlust von Zeit sür die Sache der Neustadt eln sehr gefährlicher Verlust ist Es könnte sein, dast die Zeit der "Weihnachtsserten herankäme, und dast die Möglichkeit, etwas zu tun gar erst hinter Weihnachten gefunden würde. Es ist notwendig, dies einmal deutlich zu sagen! O. O. dringendste Projekt der «uSgestaltuug der Ekhuser heute da» Gelände »wische» August»». und Martenbrälcke, nicht mehr .das schönste Stück Dresden» au der Slbe7 betrachtet. Bemerkenowert ist dt« Schätzung der - ost« n für die Herstellung de« KüntgSufer« »wischen Finanzministerium und Japanischem PalaiS; «inschltebltch der Svaben und der Terrassenstlltzmauer. der Dreppenanlagen ui«L der Ueber, Wölbungen der Wtesentvrstratze und de« Bivchhausgäbchent sowie der »osten für die Landbeschasfung auf dijeser Strecke sollte» sie 1S80000 Mk. betragen. Ueber 1 Mhtlton davon sollte dte Stadtgemeinde übernehmen. Zur BeNdeutlichnng. ob man hiernach die Wiederaufnahme de» Projektes sür möglich halten könne, sei erinnert, daß dte in ihrer Dringlichkeit sicher fragwürdige «rücke am Flllgelweg allein mit etwa 4 Millionen zu veranschlagen ist. Unmöglich kann dte Durchführung de» König» users darum unter keinen Umständen genannt wer. den, auch wenn man den Unterschied zwischen den Posten von damals und von heute berücksichtigt. Was den Erlweinschen Entwurf einesteils p»S. zeichnet, anderntetls schwerlich als den geeigneten erscheine» lässt, ist sein Verhältnis zu dem gegebenen Zustande des Nenstädter Ufers. Zusttinmen kann inan seinem Schöpscr, wenn er wünscht, „die Bebauung nicht künstlich zu forcieren". „So allmählich, wie die alte» Städte entstanden sind, so all„ mählich möchte auch das Ufer entstehen." Aber widersprechen must man ihm, wenn er den Wunsch nach organtschcr Eni- Wicklung des Uferbtldes verbindet mit einer durch weich vder nichts gerechtfertigten Bewunderung der gegebenen Verhältnisse. „Wenn man von der Brühlschen Terrasse au» das User stromabwärts von der Carolabrücke betrachtet, so mühte ein Maler wünschen, dast dies immer so bliebe." Das Bedürfnis der Konservierung von Altiiberkommciiem ehrt gewist das Vermögen des Künstlers, sich in eine ferne Zeit einzulebcn und ihrem Geiste gerecht zu werden,- aber cs lässt sich ihm ein anderes und — sür den Bauschöpscr — wesentlicheres Gefühl gcgenüberstellen: der Mut, um Neues. Groste» schaffen zu können, auch Gut der Vergangenheit preiszugeven, das an sich eines bescheidenen Wertes nicht entbehrt. Dresden wird durch jene altertümlichen Häuser im Hintergründe des Königsufergeländes gewistlich niemals berühmt werden, so wenig es durch sie dazu geworden ist. Dergleichen findet man in Frciberg, Bantze» und Meiste», de» sächsische» Städten mit ansschliestlich mittelallerlich deutschem Charakter, ohne jede Frage viel besser und er haltenswerter. Der Dresdner Städtebauer must sich schon ein wenig Herr der Aufgabe fühlen, einer Stadt mit stark italienischem Einschlag in ihren Bauten die dazu eignende Fortsetzung zu geben: der etivas sentimentale Historismus, der sich damals auch in der Erhaltung des Narrenhüuschens anösprach, ist unmöglich die Vertretung der rcchtvcrstandcnen Notwendigkeiten des Ausbaues unserer Stadt. Umstände der besondersten Art. der Weltkrieg selbst, haben seinerzeit die Ausführung des schon beschlossenen Werkes verhindert. Das wird man stets beklagen müssen, wenn die jetzt lebende Generation nicht ihre Pflicht erkennt, den groben Plan wieder aufzunehmen. Wenn dicS aber ge- schähe t» dem Bewnsttscin der Fehler von damals, weiin sich zu der rechten Vorstellung dessen, was es hier gilt, die Vorstellung auch der rechten Ausführung gesellte, dann freilich könnte man jenes frühere Mistgeschick noch als eine günstige Fügung begrüften. Zur Geschichte -es Aöniysusers. Am 14. Januar 1910 veröffentlichte der Rat zu Dresden eine» „Ideenwettbewerb zur Erlangung von Skizzen sür die Ausgestaltung des Königsufers in Dresden-Neustadt". Ein PreisrichterkvUegium von Ist Herren, darunter einer gröberen Anzahl führender Architekten, wie Dülser. Bestelmcncr. Gur litt und Ludwig Hossmann, wurde eingesetzt und die Lumme von MM Mk. sür die besten Entwürfe ausgclobt. Tie Skizzen sollten Wege zeigen, dast man einen guten Anschluss der — eben scrtiggestcliten — Fricdrich-Angust-Brücke an das rechte Elbuser sinden, dast gleichzeitig die bauliche Er- jchliestung des „sür die Entwicklung der inneren Neustadl wichtigen Gebietes" gefördert und dast ein „gutes Stadtbild" geschaffen" werden könne. 14 Dresdner Architekten, ferner die Architekten Fischer, Kreis und Erlivein — dieser mit zwei Entwürfen — beteiligten sich, am 12. September lsilO fand die entscheidende Sitzung des Preisrichterkollegiumö statt: der erste Preis wurde mit 4909 Mk. dem Königs. Baurat Professor Ernst Kühn in Dresden, der zweite und dritte den Architekten Rumpel und Krntzsch und Oswin Hempcl zu- gcsprochen. AnSgcsnhrt sollte nach der Entscheidung des Kollegiums mcrkwürdigcrivette nicht der preisgekrönte, sondern der Entwurf des Hoch- und Tiesbanamtes, d. h. iin wesentlichen das Werk Erliveins werden. Erlwci» selbst er hielt die Gelegenheit, am 2t." März 1912 vor einer festlichen Versammlung im Neuen Rathauie über die Ausführung des KönigSnscrs zu sprechen. Soweit in kurzen Umrissen die Geschichte des Königsusers, dieses als ein Projekt der Aera Beutler betrachtet. Dr Rentier selbst hat nach dem Bericht Erliveins den Anitost zur Förderung des Ausbaues der Nen städter Hochuserstraste gegeben: die Vollendung der Fricdrich- Angust-Brücke ist der unmittelbare Anlast dazu gewesen. So sehr inan über die Auswahl, die schliestlich für die Durchführung getroffen worden ist, geteilter Meinung sein kann, so sehr verdient doch der Geist anerkannt zu wer den. mit dem das Werk unternommen wurde. Erlivein spricht in seinem Vortrage von der Notwendigkeit, zu sichern, dast ..an dieser für daS Städtebild Dresdens bedeutendsten Stelle nur wirklich hervorragende Schöpfungen entstehen, die den Ruhm deö Stadtbildes nicht zerstören, sondern vermehren" Er sagt: „Wenn die User- Promenade wirklich errichtet wird, so wird sic sicher ein Lieb- lingSspazicrgang der Dresdner werden, und die Fremden werden diese Promenade ebenso besuchen, wie sic jetzt die Brühlsche Terrasse aufsuchen." „ES wird gelten, mit Idealis mus und Energie dafür cinzntreten, dieses schönste Stück Dresdens an der Elbe der Banspeknlation zu entringen," und er endet seine groste Rede mit den Worten: „Möge alles von dem Wunsche beseelt sein, das groste Bau vorhaben dnrchznsühren. zur Zierde dieser wundervolle» Stadt, zur Ehre seiner Bürgerschaft und zum Muhme unserer Zelt." DaS sind Klänge, die wir In unseren Tagen ver. missen, und daS sind vor allem Einsichten, die der Stadtver waltung gegenwärtig unglücklicherweise nerlvreiigegangcn zu sein scheinen: cö wäre sonst nicht möglich, dast man als daS Derke-rssragen im yrohen. Der Bezirksvcrein rechts der Elbe gab In seiner Novcmberversammlung dem Direktor des Stadtver- mcssnngsamtcs, Dipl.-Ing. Kießling, Gelegenheit zu einem Vortrage über VcrkchrSfragcn. Dipl.-Ing. Kießling erörterte in der Grundlegung zu seinen Ausführungen die Fehler, die man früher bet der Behandlung solcher Fragen begangen hat. Jede Gemeinde hat für sich gehandelt, ohne im geringsten aus eine künftige Ausdehnung des Verkehrs, ohne a»f die Verkehrslinien in den Nachbarorten Rücksicht zu nehmen. Tie zusammenhanglose Aufstellung von Be bauungsplänen hat erst aufgehört, seit das Ministerium des Inner», die Kreis- und die Amtshauptmannschasten iech. nische U e b e r w a ch u n g S st e l l e n erhalten haben. Der Entwurf zur Abänderung deS Landesban gcsetzes, der eine durchgreifende Besserung verspricht, ist noch nicht an genommen. Dresden bildet innerhalb des deutschen Verkehrsnetzes keinen Knotenpunkt, so sehr ihm auch schon die Bemühungen des Berkehrsvereins und der übrigen beteiligten Kreise seiner Bewohnerschaft zu einer Besserung seiner Vcr< kehrslage gedient haben. Die eigentliche Neustadt ist wieder nur seitlich tn das Verkehrsnetz Dresdens ein- bezogcn: mit, Absetzung der beiden Verkehrsziige von Nord nach Süd i-Haupt. und Königsbrücker Strastes und von Oll nach West lAntvn- und Bautzner Strastes liegt es verhält nismässig tot da. Man must damit rechnen, dast in geraumer Zeit die Heerstraße und Carola-Allee ausgentttzt werden, um den Ost—Weit-Verkehr an der inneren Neustadt vorüber- znleiten. Der Albertplatz bedarf einer gründlichen Um arbeitung. denn zurzeit riegeln ihn die Züge der 12 und der 17. die Kraftomnibusse der und U-Linie und die Halte stellen vorm Artesischen Brunnen gefahrdrohend ab. Dem Vortrag schlost sich eine Aussprache an: dic Stadträte Plötncr und Gottschalk und der Vorsitzende des Verbandes zur Förderung der Neustadt. Rechtsanwalt Richter, nahmen daran teil. Ein dreigliedriger Ausschust soll die VerkchrSfragen weiter bearbeiten. Die Woche -er Äeu!ladt. Lhealer und vichlfpiele. Albert-Theater. Mi. >44 Uhr „Die Fahrt In» Blaue". >48 Uhr „Zweimal Zwei Ist Fünf": To. >48 Uhr „Das vierte Gcboi": ,Fr. >48 Uhr „Das Klar Wäger": So. >48 uhr „Ter Jahrmarkt in Pulsnitz: So )4ll Uhr geschlagene Schlilervorstcllung: „Man» Stuart", >44 Uhr „Tic Fahr« in» Blaue", >48 Uhr „Ta« mein Gebot": Mo. >48 Uhr „Ter Clown Gölte»". Tymians Thalia-Theater. Ml. und alle folgenden Tage, 8 Uhr: „Ter KcuichhcllSpräsidcnt": Mi. und So. 4 Uhr Märchcnvorslclliiiig: „Tie Zaiiberlchlöger". „Tie drei Haulemänncr". Lichtspielhaus Schauburg. >47 und >4«. So. auch 4 Uhr, Tl. bis To. „Der Licbesreigen": Fr. bi» Mo. „Eln rheinische» Mädchen bei rheinischem Wein": Dt. bl» To. „Ter Weltkrieg", dazu: „Tic Gesonnene de» Scheich»", Lichtspielhaus Theater am Blschasplaft. .1. >47, >4l>. So. r Uhc Kindervorstellung: 8, d, 7 und V Uhr sür Erwachsene. Mi. bi» Te. „Tie aesährlichen Frauen": Fr. bis Mo. „Heidelberg, ich kann dich nie ocrgcncn": Ti. „Das edle Blut". Deretnsnardrtchien der Neuskadtr - Ter Bürgerverrin sür Reu- uod Antonstadt veranstaltete am Donnerstag, dem S. November, aus dem WaldschlSgchen eine K i r m e S - ^ c t e r , dte sich eine» guten Besuche» erfreute. St herrschte gleich von Ansang an dte richtige KlrmeSsilmmung, die noch durch Borlräge de» Humoristen Hanckc gestetgcrt -vurde. Nur >o> rasch vergingen die Stunden, die Zcugni» davon ablcgten, daj, r>> der Blirgervercin versteht, neben den gemclnnützlgen Bestrebungen auch die Geselligkeit zu pflegen und leinen Mitglieder» und Gäuen gcnubrelchc Stunden zu verschossen. llochM M ümtkll L LmMm,, L ii L —> Lkrig L Kürbiss, vregäen, /VUtle Webergssse 8 *
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