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ttonättorei llmderg ^r»g»r Str»S« 10 Nockkelne ttonigkucken Liserae Okea aller Lvsleme V»» cuU»»«t »i»«» Ot»»» et» L« o—ieAt,,«,, »«»« u »» :r f»ed «L«»»»et„ Vv^o»» » viMeedeeeilSt«» 6«H>rSK^»» klorisn droekerts Dlsckk. r- .> rs«o, r: vresrieii-^.. Töpk«n»tr. 9 19 n i„., 25 «o> Visls tzlsutisiter, — SrotZs /^us^csiil TI»«I»-T«N«I»»p>«t« unel Ttnell» s. IVILMSR, prsgsr Stssks Sr Neue Terrorwelle in SberWefien. Ter deutsche Kredit in Amerika ««erschüttert. - Minister Hergt über den Mieterschutz. Wieder drei Deulsche in Oberschlesien übersatten. Sattowitz, 8. Nov. Wie erst heute bekannt wird, sind am Allerheiligen-Tage drei junge dentsche Leute aus Gaschowttz, Kreis Rnbnik, als sic von der FricdhosSbelcuchtung heim« kehrten, siegen 0 Uhr abends von etwa Itt Personen, unter denen sich zwei in Zollbcamtenuuisorm bcsandcn, überfallen »nd verprüsielt worden, weil sic sich unterweaS deutsch unter hielte«. Zweien jungen Leute gelang cö, zu entfliehen, mährend der dritte von den Banditen mit der Pistole hedrvht wurde. Mau hieb aus ihn so lange ein. bis er besinnungslos liegen blieb. Man sch'cpptc dann de» Verletzten aus Umwegen nach der Polizei in Lummin, von der er freigclalsen wnrde, ohne daß jedoch von den Personen, die ihn überfallen hatten, ein Protokoll ausgenommen worden war. Aus die anderen Leiden jungen Leute wurden von den Angreifern mehrere Schliffe abgegeben, die jedoch zum Glück nicht trafen. Gegen de» Uebersallenen, einen gewissen Schawerna. war bereits im Jahre INN ein Uebcrfall verübt worden. Damals hatten Banditen mit Gewehren lein elterliches HanS bedroht, wodurch die Mutter deS Uebersallenen einen Nervenschock erlitt, an dessen Folgen sic noch heute leidet. <TU.j Die Folgen -es Ueberfailes auf -en Abgeordneten Franz in Kallowih. SönigShütte. 8. Non. Der „Obcrschlesische Kurier" in KSnigshütte. die „Ostschlcsische Post" «nd die „Schlesische Zeitung" in Bielitz sind wegen der Veröslcntlichung von Be richten über den Ucbersall ans den deutschen Abg. Franz be schlagnahmt worden. Wie verlautet, wird der Deutsche Klub sowohl beim Wojewoden wie auch beim Präsidenten der ge, machten Kommission. Ealondcr, wegen des Ucbersallcs bc- schwerdesührcnd vorstellig werden. Das, die Anfständiichen überhaupt von der vertraulichen Besprechung der deutschen katholischen Vvlkspartci Kenntnis bekommen konnten ist. wie setzt bekannt wird, nur dadurch möglich gewesen, das, die Einladungen, die brleNich ver sandt wurden, aus der Po st geöffnet worben sind. Bemerkenswert ist ferner, daß in dem Augenblick des Ucbersallcs von der Polizei weit und breit nichts zu schcu war. Die Polizeiwache, zu der soso« ein Versammlungs teilnehmer ging, war ansfallendcrweise geschlossen, so daß angenommen werden mutz, daß die "'ufständischen den Ucbersall im Einverständnis mit der Polizei aussührtcn. Die „Polouia", das Organ Korsantns. nimmt zu dem Ucbersall Stellung. D-as Blatt verurteilt den Vorfall und verlangt VersammlungSsreihett auch für die Deutschen. Tic „Polonia" bezeichnet den Ucbersall als eine Propaganda^ zu gunsten der Deutschen. Die -eukfche Ärankenkassen-WahUifke in Katiowitz gittliq. Kattowitz. 8. Nov. Der Einspruch der polnischen Par teien gegen die Gültigkeit der deutschen Litte bei der am Sonntag, dem lv. Oktober, ftattgcsundcnen Krankenkasienwahl tn Kattowitz. die bekanntlich erneut einen Sieg der deutschen Liste brachte, ist vom vrrsicherungSami abgelebt,« worden Die ausgestellte deutsche Liste und somit die gesamte Wahl ist für gültig erklärt morden. Falsche Derdiichtiimnqeil. Warum Dentschland mit Polen wieder verhandelt. Berlin, 8. Nov. Gegenüber der Behauptung einiger aus ländischer Blätter, die Deutschland unfreundlich gcgenübcr- ttehen, Deutschland habe sich zur Wiederaufnahme der deutsch polnischen Handelsvertragsverhandlungen nur entschlossen, nachdem eS durch die Gewährung einer amerikanischen An leihe an Polen und durch das Schreiben des Neparations- agcntcn Parker Gilbert mürbe gemacht worden sei, ist sest- znttellcn. das, der deutsche Beschluß zur Wiederausnahme der Verhandlungen dadurch veranlaßt worden ist. daß Polen in bezug auf das Niederlassungsrecht jetzt anscheinend mehr mit sich sprechen läßt. Wenn von hervorragender polnischer Seite neuerdings der Befürchtung Ausdruck gegeben worden ist. daß durch die Gewährung des NiedcrlassungSrcchtcs eine deutsche Fu ll asion in Polen erfolgen könnte, so ist diese Befürchtung ganz »nd gar unbegründet. Wer nicht nach Polen m u tz, geht schwerlich hinüber. Der role Tag. Auf dem 9. November wird ein Fluch lasten, solange eine deutsche Geschichte geschrieben wird. Und wir sollen ihu feiern! Hohnlachend setzt die übrige Welt unserer Feinde diesem verblendeten Beginnen den 11 November gegenüber. Sie zieht am Tage des Waffenstillstandes, der ersten ver nichtenden Auswirkung der deutschen Revolution, ihre Sieges fahnen aus zur Feier eines deutsche» Zusammenbruchs, wie er in der Vergangenheit seinesgleichen nicht hat. und wie er mit so furchtbaren Folgen für Land und Volk niemals mög lich geworden märe, wenn die "'"volutivn dazu nicht den Weg gebahnt hätte. Mag man über die Schuld an der deutschen Niederlage streiten, niemals wird man an dem Satz rütteln können, den der keineswegs rechts eingestellte Sach verständige im parlamentarischen Untersuchungsausschuß. Oberst Schwerdtfeger. geschrieben hat: „Die Lage machte es möglich, einen für Deutschland immerhin noch erträglichen Frieden zu schassen. Daß es anders gekommen ist. daß wir an den Verhandlungstisch haben treten müssen, ohne auch nur einen einzigen Trumpf in der Hand zu haben, das hat der für Deutschland so untragbar schwere Ausbruch der Revolution verschuldet" Schneidend klingen darum heute noch die Worte Scheidcmanns in die Gegenwart, die er von der Freitreppe des RcichstagSgcbäudes in die Maßen schrie: „Das deutsche Volk hat aus der ganzen Linie gesiegt." Daß nach der Nieder lage von 18k>7 in Preußen sich Staat und Vollsgeist zusammen- sonden, war die Grundlage für die deutsche Wicbererhebung von 1813. Daß aber die deutsche Revolution den deutschen VolkSgeist zerstörte, daß die stärkste dentsche Parte« heute noch diese schimpfliche Revolution mit der Gloriole einer Volks- befrciung zu umgeben und gerade den 9. November zum Auftakt gewaltiger innerer Kämpfe zu machen sucht, ist ein beschämendes Zeichen dafür, wie weit wir heute, neun Fahre nach dem Zusammenbruch, noch von den inneren Voraus setzungen einer kraftvollen deutschen Erhebung entfernt sind. Niemals kann der 9. November z» einem deutschen Feier tage werden. Er ist eS im Reiche und in den meisten deutschen Ländern nicht einmal geworden, als die Sozialdemokratie die alleinige Macht in den Händen hatte. Ein gesunder nationaler Sinn empörte sich gegen ihn. Und wo er einzelnen Ländern, wie in Thüringen und Braunschmeig. mit wenigen Stimmen Mehrheit trotzdem aufgczwungen wurde, da ist er längst wieder verschwunden. Nur in Sachse» fristet er heute noch ein kümmerliches Daseiir. Nicht weil ein überwiegender Teil des sächsischen Volkes innerlich an ihm Anteil nähme, dazu cmpfickden auch ehrliche Sozialisten viel zu sehr die Schmach und die Folgen der furchtbaren AusbcutungSpolitik. die von diesem Tage anSgehen. Ein Feiertag kann nur ein Tag sein, der tief im Volkscmpfindcn wurzelt. Wenn aber trotzdem heute noch in Sachsen der 9. November als längst geborstene Säule einer Zeit tiefster nationaler Verblendung das äußere Zeichen eines gesetzmäßigen Feiertages behalten bat. über den man im übrigen Reiche lächelt, bann liegt daS einzig und allein daran, daß die Allsozialisten, die im Landtage den Aus- schlag geben, cs gegenüber der maßlosen Agitation der wilb- radikalen sächsischen Sozialisten nicht wagen, auch äußerlich den Bruch mit dem 9. November zu vollziehen, den sie innerlich längst vollzogen haben. Gewiß, der 9. November ist die Ge« burlsstunde der heutigen Republik. Und aus dieser Tatsache versuchen nicht nur die Linkssozialtsten den belebenden Quell für einen riesigen Propagandafcldzug hcrzuleitcn. den sie um den diesjährigen 9. November gruppieren wollen. Daran klammern sich auch die Altsoztalisten, obwohl ihr erfreulich klares Wißen um die tiefe nationale Not des deutschen Volkes innerlich längst zur Abkehr von der nationalen Schmach des 9. November geführt hat. Aber auch diese Geburtsstunde der Republik feiern sie zweifellos nicht mit innerer Anteilnahme. Denn so einwandfrei eS ist, daß mit der Revolution der sozialistischen Arbeiterschaft zahlreiche Machtpositionen in den Schoß gefallen sind, die sie Jahrzehnte lang nmkämvst hatte, so kann doch auch kein aufrechter Republikaner den Blick davor verschließen, daß diese Machtpositionen nicht tn einem freien und unabhängigen Staate errungen worden sind, sondern daß man sie erkauft hat mit einer demütigenden Abhängigkeit ro» feindlichem Unterdrücknngowillen und ungeheuerlicher Bolköausbculung durch fremdes Kapital. Die deutsche Republik ist als Preis der deutschen Kaplt«. lation in» Leben getreten. Die Spuren ihre» Ursprungs hasten ihr auch heute noch an. Und wenn die Sozialdemokratie heute, da die Revolution in ihr zehntes Jahr eintritt, mit den ganzen Mitteln ihres finanziell wieder gestärkten Partei-ApparateS zu einem riesigen Werbefeldzug aufruft — einer Werbewoche großen Gttls zur Feier des RevolutiouStageS —. dann lastet Krllenmache um die Gilbert-Denkschrift. Kalttose Gerüchte über Köhler. Berlin, 8. Nov. Ein Berliner demokratisches Blatt weiß heute unter Bezug aus das Memorandum des Reparations agenten Parker Gilbert zu berichten, daß man in den Kreisen der Rcgierungspartcicn teilweise die Auffassung vertrete, „daß die Stellung des Ncichssinanzministers Dr. Köhler unhaltbar geworben sei. Auch tn den Kreisen des Zentrums sei die Stimmung gegen Köhler sehr stark angewachsen". Wie wir dazu ans Kreisen der Rechtsparteien hören, ent« Lehrt diele Meldung selbstverständlich jeder realen Grundlage. Es könne keine Rede davon sein, d'ß durch das Memorandum Parker GilbertS die Stellung des Finanzministers Dr. Köhler irgendwie erschüttert worden wäre. Auch von feiten des Zentrums wird betont, daß man nichts davon wlße. daß im Zentrum „die Stimmung gegen Köhler sehr stark an« gcw'chscn" sei. Es handelt sich bei diesen Ausstreuungen um die übliche demokratische Krtsenmachc mit dem Zweck, der verhaßten Rechtsregierung Schwierigkeiten zu bereiten. Die gleiche Ten« dcnz kam auch tn der sensationellen Meldung eines demo« kratischen Berliner Mittagsblattes zum Ausdruck, tn der von einer amerikanischen Anlethespcrre gegen Deutschland die Rede war. Was es tn Wirklichkeit damit auf sich hat, geht aus der nachstehenden Meldung hervor. Deulschlands Kredit unerschülterk. Das Urteil eines Renyorker Bankiers. Renyork. 8. November. In einer Unterredung über das Memorandum des Rcvarationsagenten Parker Gilbert und die Antwort der deutschen Reichsregierung macht eine führende Persönlichkeit der Wallstreet beachtenswerte Aus- sührungen über die Auffassung maßgebender amerikanischer Finanzkrcise bezüglich der Reparattons« und Anleihefrage Der amerikanische Bankier erklärte unter anderem, der DawcS-Plav arbeite »orlänsiq gut. «nd er fef überzeugt, daß Dentschland imstande fei. auch die Höchstleistungen ans Grund des DaweS»Planes z« erfüllen. Der NeparationS- agen« habe nur darüber z« wachen, wie der DaweS «Plan technisch dnrchgcfiihrt werde. Darüber hinaus habe er keine Bollmachte«. Die dentsche Regier«»« habe eS daher nicht Nötig. Ratschläge GilbertS «nzunehmen. In «allftreetkreife» erwarte man auch nicht, daß dies geschehe. Die deutsche Kreditlage nach dem Memorandum des Reparationsagenten als besorgniserregend anzusehen, dazu liege nicht der geringste Grund vor. Trotzdem sei natürlich damit z» rechnen, daß tn Amerika für kurze Zeit Zurückhaltung herrschen werbe. Aber diese Zurückhaltung werde sich sehr schnell wieder legen und Deutschland werde seinen Kredit in Amerika behalten. Der Kredit der deutschen Wirtschaft sei «ach wie vor unvermindert gut. Deutschlands Privatindustrie bleibe auch weiterhin in vollem Maße kreditfähig. Sein eigenes HauS werde zum Beispiel mit dem Herausbringen deutscher Jnbustrieanlcihen einige Wochen warten, bann aber erneut mit Anleihen heraus kommen. Sine EinschrSnkitng komme in Frage bei Staats- nnd Kommnnalanleiben. Die deutschen Städte geben offen bar z» viel Geld für Sportplätze, Verschönerungen des Stadt bildes usw. a«S. Pariser Ueberraschung über -en Berliner Dörsenfiurz. Paris, 8. Nov. In den Kreisen der großen Pariser Ban» kcn hat der Sturz an der Berliner Börse die lebhafteste lieber« raschung hervorgerufen, da man der Anschauung ist, daß die Panik, falls sie nicht durch rein spekulative Manöver hervor, gerufen wurde, in kelnerHtnstcht gerechtfertigt sei. weder durch den Brief Parker GilbertS. noch durch die Antwort des RcichsfinanzministerS Dr. Köhler, noch durch die Kommen tare der angelsäch««-'-cn Presse. In dem Schreiben Parker GilbertS und in der Antwort Dr Köhler« war nichts Sensa» tionelle» enthalten, keine einzige Tatsache, die nicht in gut unterrichteten vankkreifen schon vor der Veröffentlichung der Schreiben bekannt war. F» Gegenteil ist man in diese« Kreise« der Anschauung, daß die deutsch« Wirtschaft blühe. Die Versicherungen Dr. Köhler«, baß er den DaweS-Plan ersüllen wolle «nd baß er bemüht sei, jede Maßnahme zu vermeiden, die de« deutlche« AuSlandSkredtt gefährde« könne, habe hier de» beste« Sind««! hinterlasse».