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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.03.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270303010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927030301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927030301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-03
- Tag 1927-03-03
-
Monat
1927-03
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.03.1927
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Oerttiches und Sächsisches. Sin schulischer Landlagsanlrag. LandtagSabgeordneter G r e l l M a n n hat im Auftrag« der Deulschiiativiialen VolkSpartet folgenden Anlrag gestellt: Die Negierung zu erluclien, einen Gesetzentwurf etn- »ubringen, der 8 16 Abs 4 des Gesetze» Uber die Aufhebung der Schulgemeinde» tSchulbezirkSgesetzi vom 11. Juli 1021 wie folgt abändcrt: »Den Vorsitzenden im SchulbczirkSvorstande und dessen Stellvertreter wählt der Schnlbczirkövorstand." Eine miilelslan-sparleiliche vandlags- ansraqe. Abg. Aßmann von der Wirtschaftspartei hat folgende Kurze Ansrage gestellt: 1. Der B e a m t e n w i r t s ch a f t S b u n d.kurz Beivtsa ge nannt. ist im Jahre l02b in die Deutsche Bcamleii-Waren- Versorgung G. in. b. H., kurz „Debewa" genannt. ausgegangen. Diese hat sich wiederum mit der Firma Köster, Lew!» u Lohn. Hamburg, liiert. Nach meiner Information sotten der Be,Visa sowie der Tebewa LtaaiSgelder zur Bersüguug gestellt wor den fein. Ist die Regierung bereit, mir Auskunft z» geben: a) Wann und in welcher Hohe und zu welchen Bedingungen sind diese erfolgt? t,j In welcher Weise hat die Rückzahlung staltgefuudcu? c> Bestehe» noch ZinSverpslichlungen? 2. An der Deutschen B e a m t e n - W a r e n v c r s o r - gung 61 m. b. H., Anstalt deS Deutsche» BeamtenivirlschastS- bundeS lZiveigsteüe Dresdens ist seit Anfang 1026 die Firma Köster. Lewin u Sohn mit einem Kapital von 70MO Reichs, mark bei nur einem Gesamtkapital von 100WO Reichsmark be teiligt. Den Beamtenorganisa,tonen steht lediglich ein Kon- trvllrechi zu. Ist der Herr Iuhizminister bereit, mir Au», knnft zu geben, ob genannte Firma sich vollinhaltlich dieses Namens bedienen darf, da doch sestgestellt tst, dasi es ein Privatunternchmcn ist. Vandwirtjchaklsfragen im Kaushailaussklutz ^ -es Landlaas. Am Nkittwoch wurden im HaiiShaltauSschuh F die land- wirtichafilichen Kapilcl deö StaatshauShaltvlancö für 1027 be raten. Beim Kapitel B c t e r i » ä r v o l i z e t wieS der Be- richierstatker. Abg. Schladebach, aus die bedrohliche Zunahme der Biehscnchcn bin. die eine neue grobe Bela'tnng liir die Landwirtschaft bringe, weil dicke die Ent schädigungen selbst durch Umlagen aufbringen müsse. Er sor- -erte c»e ver'chärstc Kontrolle an der Grenze bei der Ein- fuhr lebenden BiedeS und verlangte Berhindcrung de» Imports minderwertiger Tiere. Diele Fordcnngen mühten gerade im Interesse der kleinen Landwirte gehellt werden, weil diese durch Seuchenvcrluhe in ihrem geringen Bich- bchandc am schwersten betroffen würden. Er stellte den An trag. dah der Staat wieder, wie in der Vorkriegszeit, einen Anteil zu den EiullhäbigungSkosten und zu den Kosten der Verwaltung der Viehseuchen-Entschädigung beiträgt. Zur Position Landwirtschaftliche Schulen be antragt Abg. Schladebach, dah der Staat einen gröbe ren Prozentsatz zu den persönlichen K o st c n der landwirtschaftlichen Schulen bcilrägt. Wäbrcnd in Süddeutsch- land diese Kosten von den Staaken sah restlos und in Preußen bis zu 7b Prozent übernommen und. betrage der Kosten beilrae! in Sachsen nur etwa In Prozent. Debet sei zu bc- achten. Sah in Prcuhen wie in Sachsen die LandwirtkchaftS- kammern die Träger der landwirtichastlichcn Schulen sind. Die Belastung der Landwirtichaftskammer durch die Unter haltung der landwirtichastlichcn Schulen sei außerordentlich hochprozentig. Die sächsische Landwiit'chasiSkammcr müsse 10.il Prozent ihrer Gesamtausgaben für die landwirtschaft lichen Schllicn auiivendeil. Trotzdem !ci die LandwirhschastS- kammer immer bestrebt gewesen. daS landwirtschaftliche Unterricht»>vcsen vorbildlich auSzubauen. Der beste Beweis dafür sei, das; sich die Zahl der landwirtschaftlichen Schulen seit dem Jahre 1013 bis jetzt von N auf 33 erhöht habe. Bei Annägeu aus Errichtung neuer landwirtschaftlicher Schulen müsse man sehr vorsichtig sein. Jetzt gelte eS, die bestehenden Schulen lebensfähig zu erhalten. Nur für daS obere Vogt la u d könne die Errichtung neuer Schulen in Frage kommen. — Der Regierung-Vertreter gab zu, dah die land-wirr'chastlichcn Schulen in anderen Staaten höhere Staalsunterstützungcn erhielten stellte aber fest, dah die Zu- 'chünc in Sachsen im allgemeinen dem entsprechen was anderen gewerblichen Schulen an LlaatS.zu'chüiscn gegeben wird. Bei der Petition Verfüg ungss um me zur Für. d e r u ii g der Landwirtschaft begrüßte cs der Bericht erstatter S ch l a d c b a ch, dah die Abteilung Landeskultur lrei der LanlKvirlichastSkammer diesmal einen etwas höheren Zu- schnh aus Staatsmitteln erhält. Trotzdem aber bleibe ste auch hier noch weit hinter anderen dcutichen Staaten, z. B. Bauern, zurück. Ter Berichterstatter sprach den Wunsch aus. dah zur Regulierung von Fluhläusen. Meliorationen ulw. möglichst grob« Mittel zur Verfügung gestellt würden. well hier dt« Beschäftigung Er»erb»loser in grobe» Umsang« erfolgen könne. Neu» die Pläne, di« dir Adtrtlung für üa«de»kultur det der Landwtr»ichast»kammrr ausgestellt hat. dnrchgefsthrt würden, dann wäre dir Möglichkeit gegeben. lüOOOV Erwerb», lolen Arbeit z>u verschaffen. Belm Kapitel Landespferdezucht wie» her Bericht- erstatt«! Schladebach darauf hin. daß der außerordevtlichc Rückgang In der Stutenzuführung tm Vorjahre feine Ursache mit in den hohen Deckgclbrrn gehabt habe. Deswegen sei die Herabsetzung der Deckgelder sehr zu begrüben. — Der Regierung-Vertreter tetlte mit. dab tm vergangenen Jahre aus den staatliche» Auszuchtstatione» nur l?8 Hengste gestanden haben, dab diesen aber nur 1221 Stuten zugesührt worden sind. Der Berichterstatter hielt e» für notwendig, dab von dem Ertrage der Nennivet-tsteucr für dl« Lairdespferdezucht ein höherer Betrag al» bisher abgezweigc wird, der der Land- wiriichaft-kammer zur Förderung der ländlichen Fahr- und Rettvrrein« und der Reit- und Fahrschule tn Leiönlg zur Verfügung gestellt werden möchte Tr gab weiter dem Wunsche Ausdruck, dab bei dem Ankauf von neuen Hengsten für die LandeSpfevdezncht mehr tn Lachsen geborene ange- kauft werden, vor allen Dingen bet den Warmblütern, da die Landeöpferdczncht nur gefördert und stabil gemacht werden könne, wenn man bodenständige Tiere verwende. Dir ein- zelnen Kapitel wurden ohne besondere Aussprache bewilligt. v»r!Ms l!si'nol!i»lüor>üoi> llttulss.lli'Msiiiki! KIt«m! prinllirk- lle.keld mit Sen neuen dl» 80 tun! 1927 gelten««» »wtlicden r>e «er pnetverli.iul «ulleksn Kit, »in« zz»rlken di» »ut veitete» »oek »u Koben bei «er K»»»« «Is» »INeltl»«»,«»» r, I., a ccieaitne, 8 di» z Udr> Kampf um -en AchMuri-enkaq UN- um die Schlichter tm Lan-taq. Im H a u S h a l t a » v s ch u h v standen am Mittwoch die kvmmunistiichcu Anträge wegen Regelung der Arbeitszeit und wegen Entfernung der tu Sachsen amtierenden Schlichter zur Verhandlung. Der erste Aulrag tst im AuSschub bereit« früher verhandelt und mit den Stimmen der Kommunisten. LinkS- sozialsten sowie deS Vertreter» der AnswcrlungSpartct und deS Allsvziaiistc» Wirth angenommen worden. Bei der zweiten Beratung tm Plenum ivurde der Antrag zur nvchmatigen Be ratung an den Ausschuss znrückverwicsen. Sachlich wird in dem Antrag verlangt, die sächsische Negierung solle bei der ReichSrcgierung dahin wirken, dah 1. der Achtstiiiidentag gesetzlich sestznlegen sei; 2. jür besonders gesundheitsschädliche Betriebe den Sieben- sinn de» tag ci nznsühren: 8. dah der freie Tonnabcndnnchmittag für industrielle und ge- werbliche Betrieb cinzusühren sei: serner dab die sächsische Negierung die zuständigen Behörde» anweisen solle, dah 4. ohne Gutachten der Gewerkschasten Ucberstunden nicht be willigt werden dürsen: d. rcgelniähige Ueberstniiden sllr »»zulässig erklärt werden: 6. tn sämtlichen Staatsbetrieben der Achtstundentag dnrch- gcsührt werden soll. In längeren AuSsUbrungen lieh die Negierung durch ver schiedene Vertreter ans die llndnrchsührbarkcit dieser Anträge Hinweisen, Trotzdem stimmte der Regierungssozialist Wirth wieder mit den Linkssozialisten und Kommunisten, so daß da durch die Anträge mit 10:0 Stimmen sämtlicher bürger lichen Parteien angenommen worden sind. Eine weitere Forderung, bei allen Behördenstcllen, in Gefangen-, Heil, und Pflcganstalten sowie den staatlichen Kliniken und Kranken. Häusern die Arbeitszeit aus acht Stunde» sestznsctzen, wurde aus Antrag deS AuSschnhvorsitzcnden Berg abgelehnt. In diesem Fall stimmte der Altsozialist mit den bürgerlichen Ab. geordneten, aber lediglich deshalb, weil für die Kliniken und Krankenhäuser bereits im AuSschub ^ ein entsprechender Be- schluh gesatzt worden ist. Eine lange Aussprache entstand bei der Behandlung deS kommunistischen Antrages aus A b b e r u f » u g der Schlich ter Brandt, Haack uud Panosrba. Obwohl der Antrag gar nickt zur Zuständigkeit des Landtages gehört, liehen Kommu nisten und Linkssozialistcn ihre Hetzreden gegen die erwähnten Schlichter los Die Regierung, insbesondere die beiden Schlichter Haack und Brandt, verteidigte» fick gegenüber den Angriffen sehr geschickt. Bom Abgeordneten Berg wurde dar aus hingcwiesen, dah die dentschnationale Fraktion an diesen Neoolutionscinrichtungen gar kein Interesse habe, dab sie aber im Interesse der Objektivität scststellen müsse, dah die merk- würdigcrn»riie von den Linksparteien bekämpften Schlichter in gewerkschaftlichen Kreisen erhebliche Anerkennung finden, ein Beweis daiür, dab die Arbcitgcbcrschast gar kein Interesse habe, sich etwa schützend vor die Schlichter zu stellen. Mit den Stimmen sämtlicher bürgerlichen Parteien einschließlich deS Altsozialisten Wirth wurden die Anträge abgelchnt. Eine Enlfchttedung -e» Dre»d«,r Vehr»ro«r»lns. Der Dresdner Lehrerverei« bitte» n« AsömM folgeudcr Sntschltehung: ..Am »l. März lv27 tritt das «eamtenadbaugese» außer. Kraft. Die Lehrerschaft bat bet der Ltnfüüruna de» Ad« bau» al» einzige Veamtengattuna ein« Erhöhung der Pflicht» stundenzabl aus sich genommen, nachdem versichert worden war. dag diese Erhöhung nur eine vorllberpehend« Matz» nahm« sei. Nach der Erklärung de» Bolksbildungsmtniftertu«» tm Landtage mub die Lehrerschaft leider annehmen, datz da» Mtntstertum nicht gewillt tst. aus die Wiederherstellung de» DchulbedarfSgefelces am l. April zu dpingen. Der Dr«»d»«« Lebrerreretn erbebt Einspruch dagegen, dab der gesenltch« Zustand der Lehrerschaft vorenthalten. dab die Lehrerschaft »ach der Aushebung des Beamtenabbaugcfetze» weiter unter ein Abbaugesetz gestellt werden soll. Die Lehrerschaft er» wartet von Regierung und Landtag, dab Ne auch für tzt« Lehrerschaft da» Abbaugesetz ausheben und den gesetzlich«» Zustand des SchulbedarsSgeseveS wtrderherftellen. — Todesfall. Wie aus den Familtennachrichten t» der heutigen Nummer ersichtlich, verstarb am 1. Mär» in München Ferdinand Easpar Adolf Dam Freiherr vonSchönberganf Thammcnhain, Fideikommibberr auf Hohburg und Rieder- zwvnitz, Gehcimkämmerer Sr. Heiligkeit de» Papste» Ptu» XI, Kgl. Sachs. Kammerherr. — Ehrung de» Rate» der Stadt Dresden. In Aner kennung besonderer Verdienste »m die »Grob« Polt »et» Ausstellung Berlin 1 026" tst dem Rat« der Stadt Dresden eine Ehrenurkunde der preuhischen Staatsregirrung verliehen worden. Der Rat lxitte insbesondere Ue-berflcht». tafeln und zahlreiche AnschauungSstücke au- dem Gebiet« der städtischen WohlfahrtSpolizci ausgestellt, die allsrit» Aner» kennung gesunden haben. Die Aussteliung»stücke sind der t» Enlstchrn begriffenen Lehriniltclsammlung der städtische» WvhlsahrtSpolizei zugeführt worden. — Ein Berliner Maurer als Bürgermeister »—» Oesgnltz t. B. gewählt. In der Stadt Oelvnitz t. B waren al» Bürger» Meisterkandidaten zur engeren Wahl «tnbezogen: Kandidat der vereinigten bürgerlichen Partei Regierung»»«» D r. Elans. Annaberg: Kandidat der Sozialdemokrattsche« Partei Gtadtrat Fischer, Werdau: Kandidat der Kommu nistischen Parte» Bachmann, unbesoldeter Gtadtrat und Maurer tn Berlin. Eö entfielen tm ersten Wahlgang a»f Negier»,igSrat Dr. ClauS 12 Stimmen. Stabtrat Fischer s Stimme». Gtadtrat Bachmann « Sttnrmen. I» zweiten Wablgang entfiele» auf Gtadtrat Bachman» 18 Stimmen »nd ans RegternngSrat Dr. Elan» 12 Gttmn»«». ES Ist somit der Kommunist Bachmann au» Berlin »»» Bürgermeister von Orlsnitz geiväblt. —* Nene Krastwagenlinie? Ter Rat »u Meisten tze» williigtc die erforderliche tziarantiosumiin« zur Beteiligung a« einer von der Staatlichen Krastn'agenverwaltwn« ein.zurichte«»» den Krastwagenlinie Meisten —Niederwartha—- Eossebaude. Di« Linie soll Mitte April eröffnet werde». —* Erweiterter Fernsprechverkehr mit Sanensteln. Bet der Fernsprechvermittlungsstelle in Lauciistctn lS.t wird vo» l. März 1027 ab Fernsprechdicnst bi» abend» 11 Uhr für Rechnung der Teilnehmer abgchalten. Der Aug lfiusplay in Leipzig — Knrl-Marr-Platzl Die Leipziger Ctadtvervrdnetenversammlung lehnte in ihrer Mltlwoch-Titzung entsprechend dem AnSschubantraa di» RalSvorlagc über die Ausgestaltung des AugnstuSplatzev g». Angenommen wurde ein Antrag, wonach der Rat Vorschläge zu einem OrtSgesctz machen soll, das den gegenwärtigen Ver hältnissen Rechnung trägt, sedoch nicht auf dem Augustusplatz beschränkt, sondern auf daS ganze Ringgebiet rinschltestltch de- Bahnhofsvorplatzes ausgedehnt werden soll. Im Nnschlust hieran wurde ein sozialdemokratischer An trag auf Umbenennung deS AugustuSplatze» ist Platz der Republik gegen die Stimmen der Antragsteller abgelchnt. Ein kommunistischer Antrag ans Umbenen««»» in Karl-Marx-Piast wurde mit den Stimme« der Kommnniße« und Sozialdemokraten angenommen. ist jetzt undocimots dlcNcvenckigkeit: Orippouist 5t nur tlder>rs«bar auk ctev e,Ic<tlteten unck entrllncteten LcAIvimtiktuton »er Ftmun^cvegs«. — Uiistelmsn-kr^nknn« akvr ct«-«int>- i rieren, lÜ56n, lincteml WStironO clor Q'ippere t suk Sirtlietzon kisi in ihrer Oesinteirtion krati vsrnitlilct Ueutel 30 Lkx . 8cksetztel 80 ?kg. diu« In Dinierten unct Xpcrtk« Icen. ß daS Klavier »och Füsiinstrument ist zu einem E-Moll-Adagio aus hem Ol-Tur .Konzert des kurmchstichen Kapellmeisters Ernst Binder ivo das Instrument schon iolistisch hervortrttt, und zum vollen Auobau der Form durch Mozart, besten O-Dur- Keuzert zu Oschör kam. Bei Moulcverdi machte der Redner ^ stilgeniäs; vom Klavier aus selbst den Dirigenten. Den Satz! von Binder spielte klar und ausdrucksvoll Elln M c h n e r t, ! das Mozart-Konzert Marie M c i st n e r. deren hervor- ^ ragende Eignung für solche Ausgaben bekannt ist und die der > Splelsreudtgkcit des Werkes ebenso tresflich gerecht wurde, ! wie de» tieleren HerzcnStönen im Aidagio. DaS Orchester war unter der liebevollen, eindringlichen Führung von Florenz Werner mit vollem Herze» bei der Sache. Nicht allent halben in dem Saale waren sich die sugendlichcn Hörer ihrer Pflicht gegie» Kunst und Künstler bemüht. Aufklärung und Aufsicht scheine» noch nicht überall gleich durchgreifend gehnnd, habt zu werden. An sich aber bedeuten die Konzerte einen vollen, kunstcrzieberischen Erfolg und ihre Fortsetzung tm nächsten Winter eine volle Notwendigkeit. —cd—. ^ Die Bceihovön-Ausftcllung in der Städtischen Bücherei zn Dresden. Im Zusammenhang mit den Beethvvenieiern unö BeelhoveiigedenkauSstellungen, die jetzt allerorts tnS Werk gesetzt worden, hat die Städtische Bücherei zu Dresden iTheatcrstratzei dieser Tage eine Beethoven- Gedächtnisausstellung eröffnet, die allen denen, die für ihr Zustandekommen verantwortlich zeichne», vor allem Direktor A. Löckle und seinen Helfern wie D r. Q u a a S, das ehrendste Zeugnis auSstettt. und deren Bedeutung vor allem darin liegt, daß sie tm besten Sinne de» Wortes volks tümlich und instruktiv, für den Laien äusicrst brauchbar, da neben aber auch für den Wisionschastlcr durch wertvolle Etnzcl- hetlen bedeutsam ist. An dem Zustandekommen der Aus stellung sind unter anderen der hiesige Bcethovenforscher Dr. Hans Volkman», der ReichSverband deutscher Tonsetzer und Musiklehrer und andere Organisationen und Privatpersonen in hervorragendem Maste beteiligt. Prächtig ist die Anord- nung des Materials, haS an Vollständigkeit keine Wünsche offen lässt »nd in beivW»ter Weise tn Biographisches, Bild material. Nvtenmatertal «Erstdrucke, Frühdrucke und wichtige Nachdruckei. ältere und neuere Beethoven-Jnterpretierung, Beelliovenkommentierung, musikästhctische Exegese der Werk« und Beethoven-Ikonographie gegliedert ist. und neben dem dem Musiksoricher bekannten Material auch Entlegeneres, wie die ganz neuzeitlich eingestellte Beethoven - Interpretierung Fritz Eass'icrerS. bietet. Dast die großen Hauptwerke in viel- sacken Ausgaben und den verschiedenartigsten Bearbeitungen, zweihändig, vierhändig und achthändig, zur Stelle sind, tst vor allem wieder für den Zweck der Städtischen Bücherei al» volkstümlich brauchbarer Musikleihbibliothck bedeutsam. Odahezu anderthalb Hundert Beethovenbiographten sind zur Stelle. Bon den selteneren und wenig bekannten Vokalkomvo» sttionen Beethovens sind u. a. die irischen und mallistschen Lieder da. Beim Eintritt in den Raum, tn dem unter Senk- bar grösster Platzansnutznng reiches Material plaziert wurde, grüßt eine Büste Beethovens, die sich von dem grünen Hinter- gründe aus Lorbeer wirkungsvoll abhcbt und von der Firma Bock zur Verfügung gestellt wurde. Die Beelhovcn-Ausstrl- lung der Städtischen Bücherei zu besuchen, sollte niemand ver säumen. k. r. l» 1° Gelchrtenehrnng. Der berühmte Chemiker der llni- versität Leipzig mud Direktor des Ehen,Ischen La-boratoriumS Gcheimrat Professor Dr. Rudolf Hantzsch wurde anläh- ltch keine» 70. Getzurtütagc» durch eit« Feier tm Hvrsaal« de» Laboratoriums geehrt, wozu zahlreiche auswärtige Pro- fcsioren wich Leipzig gekommen waren. Rudolf Hantzsch wurde l85>7 in Dresden geboren. Professor Dr. v« Blanc überbrachte die Glückwünsche der Universität Leipzig und überreichte eine Adresse der Bunsen Gesellschaft. Professor Dr. Scholl gedachte der Züricher Jahre des Jubilar» und überreichte namens seiner früheren Schüler ein« Plakette mit dem lebensgroszen Ssildnt» von Hantzsch. die der Leipziger Bildhauer Alfred Thiele geschaffen hat und die tm Hörsaal« verblcbbcn soll. Professor K. H. Meyer überreichte eine Adresse der Deutschen Lhemtschen Gesellschaft. Die Leipziger Ehemische Gesellschaft ernannte Hantzsch zu ihrem Ehren- Mitglied. Professor Hantzsch wird zum U April ln den Ruhe- stand treten. s* Popularisierung Beetbovenscher Musik in England «nd Amerika. Die Londoner Blätter berichten Einzelheiten über die Pläne de» Ausschüsse» für die Beethooen-Jahrhundertfeier, Beethoven» Musik tn England und Amerika vermittels Grammophon populär zu machen. 20 000 Pfund Sterling sollen dafür auSgegrben werden. s- Amerikanische Lchrfilmsvrdernng. Für dt« Herstellung von Lehrfilmen für den Schulgebrauch hat die Firma East man Kodak einen Betrag von VW 000 Dollar zur Verfügung gestellt. ES sollen in erster Linie biologische Filme, darunter auch Pslanzenfilme unter Verwendung der Zeitlupe, her- gestellt werben. — Nach Vereinbarung mit amerikanischen Uni versitäten soll n. a. ein Film hergestellt werden, der die Krank heiten an den äußeren Organen und deren medizinische Be- Handlung Im Bilde vvrfsihrt. Der Zweck diese» Film» tst der. bet leichten Erkrankungen die zweckentsprechend« Behandlung selbst durchzuftthren. Das Model! zu Kaupimanns „Biberpelz". Von FriedrlchNatteroth. Eher zu früh als zn spät kommt dieser Versuch, eine« Bei trag zur Quellenforschung über eines der frühen Dramen Ger» 1 hart Hanplmaiinv, dem „Biberpelz", zu liefern. Wa» vielen nicht bekannt sein wird, der „Biberpelz", diese lebendig« blut» durchpulste Komödie, die den Dichter in seinem kraftvollsten Werden zeigt, sie beruht aus einem tatsächlichen Erlebnis. Bor 2b Jahre» stieß der Dichter auf sein Motiv, auf den gestohlene» Biberpelz. Die Personen seiner Haiidlung lebten« er kannte sie persönlich, er brauchte ihnen säst nicht» htn»N» zudtchten. Meist waren c» Menschen, die gleichsam wie er, de« Dichter, sich von ihrem eigentlichen Heimatboden rntfrrlu hatten, die oft nun al» verschrobene eigenwillige Gestalte» ihr Glück an der Peripherie der wachsenden Städte aufbaute»: Beamte, Händler, Hausierer und Handwerker, die den Typus ihrer Gattung klarer formulierten als da» große Gemenge t» den Städten. Durch Zufasi geriet ich auf die Fährte, baß in Erkner, einem kleinen, idyllisch an Sec» und Wäldern gelegenen öst lichen Bororte Berlin», heute noch Personen leben, die mit dem damaligen Aufenthalt Hauptmanns tn Erkner Bescheid wußten, sogar solche, die mit in die stoffliche Handlung verweht sind. Es reizte mich, ihre LebcuSmaSke nach so vielen Jahren zu sehen. Bereits das äußere Gesicht Erkner» ist ein andere» al» zu de» Dichter» Zeit. Dom ehemaligen ÄutSbeztrk ist nicht» weiter vorhanden al» ein paar Leutehäuser, die noch an der Hauptstraße stehen, umgeben von dem Typus der Klein» stadtvillen der »ciinzigcr Jahre. Hinter ihnen die Gärten noch mit einigen alten Bäumen au» dem ursprünglichen Park. Hier dominierte der schneidige monoklebehastcte AmtSvorKeLer von Wehrhahn, der seine srtschgebackene Stellung mit niedliche» MajestätKbeleidigungSklagen zu befestigen versuchte. Er scheint sich zuletzt aber doch in di« Verhältnisse gesunden zu haben, wie e» auch der Dichter am Schluß de» „Biberpelz" anbrutet, denn die Einwohner haben sogar eine Straße nach ihm dt» "veust"straßc benannt. — Dagegen steht noch da» Im altdeut schen Stil erbaute und zwischen dem Grün der Bäume immer vornehm wirkende Hau» am Ende de» Orte», wo Hauptman» mit seiner Familie wohnte, Sein Erbauer Aßhelm hatte hier einen umfangreichen sen; der »wette er Breltenfclder machte ein beliebte» AuSflnaSlokal. da» ^lurhanS" daran», während seine Frau tn Berlin rin« Damenkneipe bewirtschaftete. E» waren eben lehr betriebsam« Zetten. Jetzt ist der ganze Strand de» Dämerihsre» mtt 1 solchen AiiSslugSIokalen besät; die Natur lockt Tausende vo»
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