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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.03.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270303010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927030301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927030301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-03
- Tag 1927-03-03
-
Monat
1927-03
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.03.1927
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Xr. 104 S-tte r — »Dresdner Nachrichten" — Donner^ag. S. März 1SL7 ZtSder nicht rütteln können sind dicke Widerstände gefallen uu» dir erfolgversprechende Aubabnuna von ne-uen Verhand- lungen beider Parteien zur Bildung einer Arbeitsgemeinschaft wird jetzt, nachdem einige öink»blätter den Schleier gelüftet batten, auch von varteiossiziöser Geile des Zentrums und der Bayrischen VvlkSpartet bestätigt. Den neuesten Meldungen zufolge dürste ein At-ichluß schein tn nächster Zeit bevorktehe«. Wie grob der ilmichivung ist. der sich damit vollzieht, welch weitreichende innenpolitische Wirkungen er auSüben muh. zeigt sich, wenn man zwei Dokument« nebeneinanderhäli. die den Anlang and da» Sude des Konfliktes kennzeichnen. Ähre Trennung vom Zentrum hatte di« Bayrische BolkSpartei seinerzeit mit folgendem Wahlaufruf begründet: »Wählt auch nicht Zentrum! Auch da» ist beule ein Kuckuck ». «i, da» man in» bäurische Neft legt. Wir waren eins» dabei, bi» vom alte» Zentrum unter der unseligen Nahrung der (krzbergrr „nd Dr Wirth nur noch der Name übrig blieb, bi» die Grundsätze »er groben Nührrr au» der Windihorst-Zeit dem Techtelmechtel mit de» Lazialtsten geopsert wurden." Und heute erklärt daS Zentralorgan deS Zentrums, dle .Genmania", in einer pariciofsi.ziellen Auslassung: »Die Entwicklung de» letzten Jahre» hat gezetgt »atz tn »gen praktischen Nragen »er N n n e n p o l i i i k zwischen beiden Parteien keine wesenilichen Unterschiede mehr begeben. Wo solche vorhanden sind, tragen sie höchsten» theoretische» Charakter." In dielen Erklärungen ist schon getagt d»iß, ko lehr daS Interesse an einer parlamentarischen Annäherung auf beiden Heilen liegt, cs doch nicht die Einern lind, die zum Zenirum kommen, sondern umgekehrt: das Zentrum kommt j» den Bayern. Das scheint zn»ar dem auch in -er Politik geltende» Gravitaüonsgeletz zn widersprechen, wonach die kleinere Masse von der größeren angezogen wird, aber cS tteal durchaus in der politischen Logik begründet: denn die Wand lung ist vom Zentrum ausgcgangen. Erst nachdem eS leine nach Ansicht der Bayrischen Bolksr-artei allzu enge Verbindung mit den Sozialisten ausgegeben hatte und nachdem die damit verbundenen politischen und welianichailllchen Gefahren be seitigt ir>arcn. konnte eine Verständigung Erlös«, Izaben. Da sich die Stellung der Bayrische» BolkSpartei nich! geändert l>at. hatte aber auch in diesem Stadium der Enlwirklung der alte <z>egeiisav leinen Sinn verloren. Die Schwierigkeiten, die noch bestehen, scheinen ausschließlich tn den schwierigen Partei- verhallnissen in der Pfalz zu liege«. Hier haben sowohl bas Zentrum wie die Bayrische Bolksparlci ziemlich gleich starke eigene Organisationen und auch eine eigene Presse, die sich gegenseitig aitts bitterste bekämpfen. Auch in diesem letzten Streitpunkt sin» die Banern die fordernden, indem sie ihre Zustimmung zu dem geplante» Ausgleich von der Bedingung abhängig machen das! daS Zentrum auf jeden Wettbewerb ver zichtet. Tarin liegt eine starke Zumutung aber es scheint, dah das Zentrum um des höheren Zieles willen auch hier nach- zugebcn bereit ist. SS tü als« damit «u rech»««, dah di« Wiodervereinlgung der beide« -rohen Gruppe« de« politisch«« Katholizismus tn der Form einer ArdetiSgemeinschast. der vielleicht bald eine FrakiionSgemeinschvst »m Reichstag folgen wird, demnächst zur Tatsache wird. Di« außer« Folge wind sein. Hab der katholisch« Block mit üv Gitzen de« Zentrum« und tv d«r vaortschen VvlkSpartet zusammen über 88 Stimmen verfügen wtvd, n»a« betnahr der alten Stärke ded Zentrums tm Rrich»iag« «nt- spricht. Man kann trotz gswtsfer -senken, dle einer Stärkung de» Zentrum» rntgegenstehen. d«f< Sndwtcklung be grüßen. venu solche Nachletle werden reichlich aufgewogen da durch. daß sich der Einfluß der konserimtiven Elemente in brr grossen katholischen Mittelpardet durch die enge Verbindung mll der Bayrische» volk»oar»ef vermehrt, -tvrsichtlg wie immer scheint ia die Bayrische BolkSpartei ihre Selbständig- keil nicht aufgrben zu wollen, und auch da» Zentrum, da» sich in den Ländern die Hand nach links freihalt«n will, dürft« eine Verschmelzung heute noch nicht al» wünschenswert an- sehen. Unter diesen Umständen bedeutet die Annücheruna eine erfreuliche Befestigung unserer innenpolitischen B e r h ä'l t n i s f e. die sich vorteilhaft anS-mirken kann, wenn dadurch Ertrem«. die beim Zentrum in der uni da rischen Ei«, stellung und bei der -lanrtschcn BolkSpartei in der übertrie benen Betonung ihre» föderalistischen, manchmal pariiknla- rlsttlchen Charakters zutag« treten, -urückgedrängt werden. Auch die von manchen Seiten tn den Vordergrund ge stellten .kulturellen Gesahrcnmomcnte* tn der neuen Ent wicklung tollten nicht überschätzt werden Einmal ist dl« Er füllung de» Zentrumswunsche», »atz durch die Arbett»grmeln- schalt die ..politische Einigung des deutschen KatholtztSmnS* angebahnl werden soll, schon dadurch unmöglich gemacht, datz grolle katholische BolkSkreis« in einer Gruppe der Deuisch- nanonalcn Partei politisch organisiert find, die ihre klaren nnd sestumrillencn Ausgaben nur um so energischer durchführen wird. Dann aber liegt auch in dem aus vvlkSr»art«ilichcn Kreisen laut gewordenen Ruf. der diese neue Entwicklung mit einem neuen Zusammenschluß de» Liberalismus gegen die schivarze Gefahr beantwortet willen will, eine ge wisse Verkennung der durch die Tatsachen gegebenen Hage. ES gibt sicher heute wichtigere Ausgaben, als die Entfesselung einer Bewegung, die notwendig in dem Wiederausreillen von alten Gegensätzen auf dem konfessionellen Gebiete enden muß. und eS scheint vor allem auch unmöglich, aus der politischen Deinokratie. wie lle sich im Laufe dieser Jahr« parteimäftig bei uns enttvickeli hat, eine wirkliche und wirksame Hilf« für den Liberalismus im guten alten Sinn deS Wortes heraus» hole» zu können. Die Entwicklung ist auch hier an einem Punkt angelangt, an dem daS Rad nicht mehr zurückgcdreht werden kann. Darum ist eS besser, pvliiiiche Wandlungen, die ln der Natur der Dinge liegen, nicht mit untauglichen Mitteln zu stören, sondern das Gute, das in ihnen liegt, zum Besten unseres inneren WiedcraufbancS auSzuwcrlen. Der Aetchsinuenelat tm Ausschuh. lIortsetzung de» Bericht« von der ersten »eit«.t Adg. Dr. Sremer tD. Vp.s fortsahrrnd: Htnflchtllch de» Auswanderungswesen» führte der Redner weiter au», e» sei zu unterstreichen, datz «» sich nickt nm ttn« Erhöhung d«r AuSwandererzlsser handeln dürfe, i« Gegen teil müsse nach Kräfte« da» Abftrvmen »«rtooüer Detlev» dentfcken Volke» Verhindert »erde« Wir Würde* diele Kräfte i« adsehdarer Zelt auch i« WirtfchastSprozrtz dringend brauche». »n«al leider der BeodlkernngSzuwach» lick ständig vermindere. Bezüglich de» Retchdehrenmaled dürfe man an der Stellungnahme der ehemalige« Frontkämpfer nicht Vorbei gehen, wenn auch naturgemäß die künstlerisch« und verkehr»- technische Sette nicht vernachlässigt werden dürfe. Wenn eine Einigung aller Beteiligten nicht gellnge, dann sel «» der beste Ausweg. da» letzte Wort über da» NeickSehrenmal de« RelchSpräfidentenzn ttderlaffen, der hier,« al» Führer de» deutschen Heere» tm Weltkriege ei» morali« scheä A»recht bade. Abg. Bernd« (D.-N.i wie» daraus hin, datz seine politische» Freunde schon stet» die Dürftigkeit der Ausgabeposten für Kultnrzwecke bemängelt ballen. Die Schuld liege nicht an fehlendem guten Villen, sondern an wlrtschastllchen Verhält- nissen. Sobald diese sich bessern, werde auch eine Gteigerun- der Ausgaben sür Kultur, und wissenschaftliche Zweck« er folgen können, einerlet wer der Innenminister sei, denn in der FSrdeenng der kulturellen Zwecke leie» erfreulicherweise «lle Fraktionen de» Reichstages einig. Die sozialdemv kratisch« Forderung nach Ausrechterhaltnng des Republikschntz» gcsetzeS wie» der Redner zurück, die Dauer des Gesetzes fei von «ornheret« beschränkt. Der dcutschnationalc Redner setzte sich dann mit einige« Aruberungen de» soziasdemokratischen Abgeordneten Soll mann auseinander. Dieser wollte sür eine Entschließung der Dentschkonservativcn die Dcutschnationalcn verantwort lich macken. Der sozialdemokratische Redner übersieht dabei, betonte -lbg. Berndt, daß die Deutschnaiionale BolkSpartei schon mehr al» acht Jahre besteht. Ihre Zusammensetzung in diesen Jahren beweist, daß die D. N. B. durchaus nicht au» Angehörigen der früheren Konservativen, sondern aus frühe ren Angehörigen verschiedener anderer Parteien und au» den verschiedensten Schichten sich zusammensetzt. so datz sie eben eine wahre BolkSpartei ist. Mögen die Dentschkonseroatloe» ihr« Entschlietznng Verantworten, die Deutschnaiionale Volks, variel trägt «ne die Verantwortung sür da». waS sie selbst beschließt. Nbg. Dr. Schreiber lZZ hielt am Gedanken de» Föderativ staatc» fest. Die bayrische Psyche verlange eine taktvoll« Be handlung WaS die grsamlpolitischc Lage Deutschlands angehe, so schreite die Konsolidierung der Republik fort. Zur Frage de» Konkordats erklärte der Redner, daß dieses Problem jene Achtung und jenen tiefen Ernst verdiene, den die große welt historische Auseinandersetzung von Staat und Kirche verlang«. Allgemeiner Wirrwarr in China. Einigilnqsverhandluligen im Gange. London, 2. März. Der Londoner Prelle wird auS Tokio berichtet, daß die Führung der Nord- und Lüdarmee in China vielleicht zu einer Einigung kommen würde. So meldet „Daily Telegraph" auö Tokio: Gut informierte tapa- nische Persönlickkeilen sind der Ansicht, daß die militärische Lage und die ausfallende Ruhe aus eine Nersiändigung zwischen Tschangisoiin nnd Sun hin deute. Man glaubt, daß diese sich usammentun würden, um zu dcmviniriercn, daß eine remde Einmischung zum Schutz srcinder Interessen unnötig sei. Japanische militärische Beobachter erwarteten eine bal dige Besetzung Nankings nnd LchinkiangS durch die Üantonelcn mii einem darans folgenden Vertrag zwischen Süden und Norden. Im übrige» aber erscheinen die jetzt auS Schanghai ein- tressenden Berichte auch der englischen Prelle schwer verständ lich. So wird berichtet, datz die Führer der Nord- nnd Süd armee beschlossen hätten, die Kampfsroni anS dem Schang haie« Distrikt nach dem ldü Meilen westlich von Schanghai gelegenen Westuscr deS Taiho-SeeS zu verlegen. Beide Armeen sollen icyi im Begriff stehen, die hierdurch notwendig gewordene Lreiöbewegnng um Schanghai herum durch- zusührcn. Inzwischen stehen die Nationalisten i» Hankan in einer ernste« Krise. General Tschangkaischek soll im Begriff gestanden haben, den Zowjeiagenten Bvrvdin anS dem Parieirai zu entfernen. Daraufhin organisierte BorodinS Gefolgschaft eine Siraßen- -emonstratton und agitier! jetzt für den Sturz deS Generals Tichangkaischek. lieber den Konflikt innerhalb der Kantonesen wird über Moskau berichtet: Der gemäßigte Flügel der Kuomintang be müht sich schon seit langem, den großen Einfluß Moskaus, der als Haupthindernis einer friedlichen Einigung mit Tschangt- solin betrachtet wird zurückzudrängcn. Die Teilung Chinas in Nord- und Südchina mit dem ?1angtse-Fluß als Grenze wurde von Golondo idem Bertrcter MoSkauS) als ein un annehmbares Kompromiß lebhaft bekämpft. Die radikale Gruppe unter Führung BorodinS hat vorläufig die Over- Hand, was zur Folge haben kann, baß Tschangkaischek in Nangtschang eine neue Negierung bilden wird, die Borodin und seinen Anhängern die Feindschaft erklären wird. In Hankan wurde ein cinstiindiger Solidaritätsstreik für die Radikalen erklärt. DaS russische Konsulat in Schanghai hat eö abgelehni. englischen Reisenden daS Visum sür die trans sibirische» Eisenbahnen zu geben. Tschang Kommandeur der Derleldigurigs- armee von Schanghai. Schanghai. 2. März. Angesicht» deS Abfalls deS Generals Mengiichaoyuch von Dun soll, wie der VcrteidigungSko-mmiffar von Schanghai, General Li Pao Tschang bekanitt gibt, die ganze Armee SunischuansangS in Stärke von ungefähr 24 00» Mann von Sungkiang zurückgezogen und durch Schantung- inivpcn ersetzt werden, die bereits mit allen verfügbaren Eile »bah» zügen nach Sungkiana geschasst werden. Ctcneral Tschangilchnngisckmng ist nuiiiiiehr Oberbefehlshaber über alle Sircitkräsie, die de» Weg nach Schanghai verteidige«. Englische Arbel'erverlreier nach Südchina? London. 2. März. Die Zeitschrift „New Leader* verüsscnt- licht eine Unterredung mit dem Justizministcr der nationa listischen chinesischen Negierung Dr. Hsü, in der der Vorschlag gemacht werde, daß Vertreter der englischen Arbeiterpartei eine Abordnung nach China entsenden sollen, um in unmittelbarer Fühlung mit dem chincstschen Kuomintang zu treten. (W. T. B.) StabWerungsailleihen Frankreichs? Moniague Norman in Berlin. Mitwirkung Deutschlands? Berlin. 2. März. Der Gouverneur der Bank von Eng land ist heute in Berlin cingeirossen. AIS Zweck der Reise wird die Besprechung lausender Angelegenheiten bezeichnet. Doch knüpfen sich an die Tatsache, daß Norman vorher in Paris mii dem Leiter der Bank von Frankreich ver handelt bat. Gerüchte von neuen Plänen zur Frankenstabili, sierung. Man verweist besonders daraus, daß nach dem Beginn der französischen Tchnldcnzahliingen an England und Amerika die Hindernisse, die bisher einer französischen Ausländsanleihe entgcaenaestandcn haben, zum großen Teil beseitigt seien. ES wird weiter die Möglichkeit erörtert, daß auch B e l g ie n nnd Deutschland sich an einer Aktion beteiligen könnten. Amerikanische Anleihe an Frankreich? Neuyork, 2. März. Nach Abschluß deS provisorischen SchuldenabkvmmenS mit Frankreich versuchen amerikanische führende Bankiers, die Washinatoncr Regierung zur Begebung von Anleihen an Frankreich zu bewegen. Eö haben deshalb heute schon lanaere Konferenzen der Bankiers mit Kelloga und Mellon stattaesundcn. <T. U.) Russisches Entgegenkommen gegenüber Frankreich Riga. 2. März. I» den russisch-französischen Schulde». Verhandlungen ist. Meldungen a»S Moskau zusolge, angeblich eine Wandlung eiugctreten. Es verlautet nämlich, daß cS Rakowski gelungen ist. die Svwjctregierung zu veranlaßen, den französischen Forderungen entgegenzukommen. Paris Ist sofort vvii dem Entaeaenkommen der Sorojelreaterung ver- itänbigt worden. Insolaedellen sollen die russisch-französischen Verhandlunaen zwückxn dem lü. und lö. März bereits wieder ausgenommen werden. Rakvwlki begibt sich morgen oder übermorgen von Moskau nach Paris. <T. ll-s Die Dorbereilung der Genfer Tagung. Pari-, 2. März. Wie die T -U. erfährt, wirb Botschafter v. Hoesch, der bei Dr. Siresemann in San Remo weilte, am Donnerstag seinen Posten wieder anireicn. Der »TempS* will willen, daß Herr v. Hoesch vor der Abreise BrtandS nach Gens eine U n i e r r c d u n g mit ihm hoben wird. Ehamberlain wird in Negleitu g seiner Frau am Sonntag früh in Genf erwartet. Mit dem gleichen Ins« «K Part» «erden vrtont. -er japanisch« Botschafter Graf JSHit, sowie Vandervelde eintrefs«». Polens Vertreter >-m Bölkerbundsrat wird Außenminister Zaleski sein. Holland wird dem Vernehmen noch diesmal nicht durch den Außenminister Korncheck, sondern durch den Berner Gesandten v. Troestwük. China durch den Gesandten in Rom. Chu. Rumänien durch den Londoner Botschafter Titiilescu. und Italien wie bisher stets durch den Senator Scialoja vertreten werden. Don den drei lüdamertkanlschrn Raismilgiiedcrn wird, wie bisher, Columbien durch de« Berner Gesandten Uruiia. Chile durch den römischen Ge- sandten VillegaS. und SauSalvabor durch den Gesandte» in Paris, Gerero, »erircten werden. Au der Ratstagung trisst ferner in Genf der neue italienische Uniergeneral- sekrciär des Völkerbundes. Paolucct, ein. Au» Bukarest wird gemeldet, daß Be ne sch die klein« Entente in Gens vertreten werbe. Im Anschluß an die Rats tagung sollen die Außenminister der Kleinen Entente zu einer Konferenz zusammenlreten, deren Hauptgegenstand die Aufhebung der Militärkontroll« tn Ungarn sein soll. Die AheinlandrSumung. Pari», S. Mär,. Am Quai ö'Vrfay nimmt man an. daß die Sitzung deS VölkerbunLSrat» nicht länger als fünf bi» sechs Tag« dauern wird. Die beiden wichtigsten Fragen, die zur Verhandlung kommen sollen, betreffen nach franMischcr Anfsallnng daS Saar-eblet und die dentsche« Gchnlen in Oberschlcstcn. Man glaubt daß ein« Einigung über den Bahnichutz im Saargebiet noch leichter fein wird als die Wahl des Nachfolgers für den Präsidenten der saar ländischen Neaierungskommlsston. Stephens. Mit hesontzere« Interesse »irv da» Präfidtn« Stresemannö i« Rat er«artct. Da e» al» sicher gilt, daß vrtand. Chambrrlatn und Vandervelde an der Tagung tetlnehmen werben, erwartet man. daß die Verhandlungen hinter de» knlisse, sehr lebhas« sei» «nd hauptsächlich die Rä«««n« de» Rheinland«» h«. rühre» Werde«. Wie Amerika abrüskel! Tooltdge unterzeichnet Re Vorlage üder drei nen« Srenzer. Washington. 2. März. Die Bewilligung für die drei neuen Kreuzer, die vom Kongreß in die Flottenvorlage gegen den Wunsch de» Präsidenten Kooltbg« ansaenommen »nrde. «e, hielt hent« R, Zustimmung des Präsidenten, der die Vorlage unterz^chuet«. iV. T. V.» Die deutsch-rumänischen Finanz verhandlungen. Berlin, 2. Mär,. Wie von zuständiger Stelle erklärt wird, stehen zurzeit zwei Finanzsachverständige sowohl Deutschlands wie Rumäniens mit Willen der beiderseitigen Negierungen in ernsthaften Berhanblungen, die sowohl der Bereinigung der »wischen Deutschland un- Rumänien seil fünf Jahren bestehenden Streitfragen Dienen sollen, wie auch dem Wunsche Rumäniens nach dem wirtschaftlichen Wieder aufbau des Sandes. Die Regierungen selbst haben zu blesep Verhandlungen noch keinerlei Sicllung genommen. Bo» definitiven Abmachungen zu sprechen, wäre verfrüht. Sowjeloerlrag m l der Siemens-Bau-Anio». Riga, 2. März. Wie aus Moskau gemeldet wirb, hat dle Unterzeichnung eines Vertrage» Uber technische Beieiligu«- am Ba» de» Dnjevcr-Kraftwerkes »wischen der Siemens» Bau-Union und der Sowsetrcgierun« stattgefunden. Seitens der Sowietreglcrung ist da» Ab- kommen vom Vorsitzenden de» Obersten VolkSavirtschastd- rateö Kuibyschesf und seiten» der Bau-Union vom Ober» tngenlcur MellS unterzcichnel worden. Demnächst ftche« größere Bestellungen an deutsche Firmen sür die Lieferung von Maschinen und AuSrttstllngSaegenltünde« sür datz Dnjcper-Srastwerk bevor. sTU ). Eine S00-MMlonen-Anleifte der Relchspost. Berlin. 2. Mär^ Der Berwaltungörat der Deutsche» Reichspvst hat im Etat für l»27 eine Anleihe von 800 Mtll. Mark ei,dgestellt. Wairn diese Anleihe zur Auslegung kommen soll, steht noch nicht fest, kaum aber vor Ablauf eine» halbe» Jahres. SryShung -er Grund- und Gewerbesteuer tu Berlin. Berlin, 2. Mär,. Der Magistrat der Stadt Berlin ve«- abschtebete heule abend den Haushaltsvoranschlag für 1SÜ7. Danach sind die Grundsteuern von 200 Prozent auf 280 Prozent und die Gewerbeertrags st euer von 42» Prozent auf 800 Prozent erhöh« worben. Auch dieHunbe st e u e r wurde aus 80 Mark jährlich herausgesetzt. <T. UI Kommunistischer Parteilos in Essen. Essen, 2. Mär,. Der S. Partetiag der Kommunistisch«» Partei Deutschlands wurde heute in Ellen mit einer öffent lichen Kundgebung etngelritei. Die Begrüßungs ansprache hielt Abg. Eberlein. als Vertreter de» Zentral, komttees sprach G e s ch k e. Entsprechend der Bedeutung, die di« Kommunisten den Vorgängen in China betmesien, erhielt al» erster Vertreter der ausländischen Parteien der Delegiert« der Kommunlstischrn Partei China» das Wort. Außer dem würbe ein Thina-Film vorgeführt und an die chinesisch« Partei ein Telegramm abgesandt. Goschkc teilte u. a. mit, daß aus der Tagung der KPD. vierzehn ausländisch« kommi»- nistische Parteien durch eigene Delegierte vertreten seien. Sehr betfüllig wurde von der Versammlung einem Telegramm an da» Zentralkomitee der russischen Kommunistischen Partei »ugestimmt. in dem mit Hinblick ans die Chamberlaln-Rot« von «ene« die SolidaritLi der deutschc» und der russische« Arbeiterschaft beton« wird. Bon den anwesenden 186 Ber- sammlungSdelegierten rechnen sich unr zehn zur Opposition. Der Geschäftsbericht enthält eine scharf« Kritik an de» Arbeiten der Partei und ihren Unlerorganen im letzten Jahre. Trotzdem Ist nach dem Nericht «lnc Festigung uns rin Fort schritt de» EinslusseS der Partei unter den Arbeitern »u ver zeichnen. Sodann ergriff der Vorsitzende der Parsei. Abg. Thälmnn«. da» Wort zur politischen Lage. Er wieS daraus hi», daß di« tiefgehend« innerparteilich« Krise im großen und gan,e« überwunden sei und einer zunehmenden Konsolidierung Platz gemacht habe In den Mittelpunkt seiner Ausführungen stellte er die drohende Kriegögefnhr. Er erwähnt« den planmäßigen Aufmarsch Englands gegen dle Sowletnnion und machte den Kommunisten zur Pflicht, mll allen nur möglichen Mitteln dle sozialistischen Massen non der Politik der sozial- demokralsschen Führer, dt« objektiv die Inlerventton»- beftrebungen Englands gegen dir Sowsriunion unterstützten» zu lösen. Am Schluß seiner Ausführungen befaßte sich der Reiner mit der neuen Lage ln Deutschland, di« im Ver gleich« zu 1V28 »en wachsenden Einfluß de» neudeutsche» Imperialismus M >m Rahmen der Wrltpolittk zeig«. Gldne». 2. März. Australische Eingeborene vom Festland« haben die Millingimbn-Miftion aus den Krokobilinseln a» iS. Februar angegrissen und einen Geistlichen leicht ver- wunde«. Die Missionar« brachten ihren Angreifern eftr» Niederlage bet und »ahmen mehrere von thne«-«» fa»,«».
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