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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.07.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260728017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926072801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926072801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-07
- Tag 1926-07-28
-
Monat
1926-07
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.07.1926
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Mittwoch. 28. Iult 1928 — »Dresdner Nachrichten" —> Nr. 349 Seite 11 Der WeNkohlenmarkl und -er englisches Streik. Von sgchverstäiibsger Seite wirb uns geschrieben: Wie die Folgen des englischen Bcrgarbeiterstreiks aus den Weltkohlen, markt sich im einzelne» auSwtrken werden, ist jetzt noch schwer zu Übersehen. Das eine diirftc jedoch scststehcn, das, auch eine Verlängern na der Arbeitszeit die Schwierigkeiten im englischen Bergbau sttrS erste nicht beseitigen wtirde, da bisher schon aus dem mit Kohle übersättigte» Weltmarkt die Förderung kaum unterznbringe» war, eine durch die Arbeits- zeitvcrläiigcrung crhvsste Mehrfördcrung also nur ver stärktes U e b e r a n g e b v t erzeugen würde. Ein Aus gleich für die Mehrsvrderuug und eine Beseitig«»" etwaiger Schwierigkeiten könnte allerdings dann etntreten, wenn die unrentabel arbeitenden Zechen sttllgelegt würden, wohin cs im Lause der »aalten Zeit sicher kommen wird. Wenn diese Stillegungen bald erfolgen, würden die "'wtcrigkeltcn weniger grvsi, da die Verringerung der Kohlcnbestänbe in England in Verbindung mit der erst ganz langsam wieder in Vang kommende» Förderung zunächst sicher starke Ansprüche an den englischen Bergbau stellen wird. Sehr schwierig wird für den englischen Bergbau die Preisfrage werden. Der nach de» Erklärungen Baldwtnö mit ziemlicher Bestimmtheit zu erwartende Wegfall der staatlichen Subventionen wird in Verbindung mit der Notwendigkeit, zwecks Umstellung des Bergbaues zunächst sehr hohe Kapitalien zu investieren, eine Steigerung der Selbstkosten zur Folge haben, von der jetzt noch nicht zu übersehe» ist, ob und wieweit sie in höheren Preisen sich auswirken kann. CS ist klar, das, für die Dauer dieser Schwierigkeiten die ansterenglischcn Kohlcncrzcugcr ihre Bemühungen um Ein- dringen in die englischen Kohle nabsatzgebiete svtrscheu werde». Erleichtert wird diesen das Voraehen durch die langfristigen Abschlüsse, vor allem aber dadurch, daß die ansterenglischcn Kvhlenvcrbrancher im Laufe der letzten Kochen und Monate gelernt haben, auf die Verwendung eng lischer Kohle zu verzichte». Auch in ansterenglischcn Kreisen war früher vielfach die Ansicht verbreitet, dast die englische Hoble die beste sei und dast sie nicht entbehrt werden könne. Jetzt hat sich hcrauSgestellt, dast auch die englische Kohle ersetzt werden kann und durch geringfügige Ncnderungen in der BcrfeucrungStcchnik die bisher gefürchteten Schwierigkeiten überwunden werden können. Bei dem für England auf dem Spiele stehenden Absatz handelt cS sich um recht erhebliche Mengen: man darf nicht übersehen, daß England bis vor kurzem mit beinahe ^ an der WcltkohleunuSsuhr beteiligt war. Ein etwaiger Rückgang in de» AuslandSliesernngcn an englischer Kohle wird nicht nur für den englische» Bergbau, sondern auch für die gesamte englische Wirtschaft von auster- ordentlicher Bedeutung sein. Man braucht nur aus die Ver hältnisse i» der englischen Schiffahrt hinzuwciscn. Bisher konnte die englische Kohle in weitgehendstem Umfange als Ballast mitgenommen und dadurch ein Ausgleich im Fracht- raum in Verbindung mit billiger Preisgestaltung für die Bcrschissnng erzielt werden. Bei wesentlichem Nachlassen im englischen Kohlenausfuhrgeschäft wird das in Zukunft nicht mehr möglich sein. CS ist selbstverständlich, dast auch der Ruhrbergbau Nutzen aus den geänderten Verhältnissen gezogen s'gt bzw. ziehen wird. Während sich die tägliche Durchscbnittssürderung im Ailhrkohleubczirk vor Beginn des Streiks auf knapp MW Vouncn belief, konnte sic letzthin zeitweise auf über MM Tonnen, d. h. ans mehr als Friedenshöhe, steigen. Meiden, war eS möglich, die Feierschichten fast ganz in Kcgsall kommen zu lassen und die Haldenbeständc wenigstens zu einem Teil stuSgcsamt etwas über 15 Prozents nbznfahren. Bon besonderem Vorteil für den Nnhrbergbau ist die Tat sache. dast er wieder an der deutschen Küste festen Fnst fassen konnte. Tost im jetzigen Umfang der Absatz bzw. die Förder- steigcrung »on Dauer sein wird, ist jedoch nicht anznnehmcn. Für den Nnhrbergbau ist der Nutzen aus den gestiegenen Weltinarkivreiscn nicht so grvst, wie vielfach angenommen wird, da der Beraba» weniger Wert gelegt hat auf einzelne Abschlüsse zu hohen Preisen, als auf langfristige Abschlnst- veriräge, bei denen er im Preise vielfach sehr weit entgegen- gckommcu ist. Allgemeine Depression in -er Mett-BaumwoN- in-uslrie. Wie >ni soeben veröffentlichten „Julernatloncrl Cotton Bulletin" au^esüNr, wird, kann das Vanmwollgcschäst tn Oesterreich und in der T sch e ch o - S l o w a k e 1 kaum schlechter werden, als gegen wärtig. Die Aussichten sind ungünstig und Lte Werke arbeiten SO bis IN Prozent weniger als im Vorjahr«. In Belgien wird be sonders in de» Webereien »oll gearbeitet. Doch wird die Verd-ienst- spnine immer geringer. Die Aussichten sind nicht vielversprechend. In England sind die amerikanilchen Spinnereien in einer sehr schlechte» Lage. Käufer halten sich fern. Von den ägyptischen Be trieben hat der .Kohlcnstreik eine grobe Anzahl stillgelegt. Die Lage der Webereien war im ganzen Jahre unbefriedigend. Die Kauf- leut« haben kein Vertrauen und leben nur von der Hand In Len Mund. Sic hoffen trotz des niedrigen Preisstandes auf weitere Rückgänge. Das Geschäft ist völlig unlohncnd. In Frankreich arbeiten die Werke voll und Warenlager sind nicht vorhanden: doch bängt alles non der finanziellen Situation des Landes ab. Das Geschäft in Deutschland ist schlecht. Die Preise sind niedrig und die Spinnereien sind im Besitz gnosicr Vorräte. Eine Besserung ist vor Oktober-November kaum zu erwarten. Die Preis« sind manch- «al so schlecht, das, die Tuche billiger als die Garne sind. In den Weberei.n wird durchschnittlich nur drei Tage gearbeitet. Die Pro- duliion beläuft sich Es 50 Prozent. Auch In Holland ist die Lag« unbefriedigend. Doch liegen die Verhältnisse nicht so ungünstig wie in England. Das Italienische Geschäft ist nicht so gut wie im Vorjahre. Die Webereien arbeiten normal. Die Tuchlagcr haben sich nicht wesentlich vergrößert. Die Spinnereien sind auf zwei Monalc im voraus beschäftigt. Die japanischen Fabriken arbeiten in zwei Schichten zu je 10 Stunden. Der Exporthandel ist crichwert. der Gewinn ist »nr sehr gering und manche Konzerne sitzen noch Geld z». In Portugal ist der Baumwollhandcl schlechter den» je. Ausländische War« wird weit unter inländischem Produktionspreis aiigcbvicn. In Spanien arbeiten die Spinne reien und Webereien mit verkürzter Arbeitszeit. In der Schweiz ist da» Geschäft der Spinnereien sowohl in der amerikanischen wie i» der ägyptischen Abteilung äusicrst unbefriedigend »nd die Pro dukte werden sehr oft unter dem Selbstkostenpreis angcboten. Biele Firme» hoben ihre Arbeitszeit von 18 auf .10 Stunden »nd darunter herabgesetzt. Etwa ei» Viertel aller Spindeln ist stillgelegt. DaS Tuch in England ist viel billiger als in der Schweiz. Die Abwerlungsmöglichkeilen nach -em Aufwerlungsgeseh. Die Hoffnungen des Hauseigentümers und per - sünlichen Schuldners, aus Grund der sogenannten Härteparagraphen des AufmcrtungSgcsetzeS die normale Hypothekenausivertung ganz oder zumindest teilweise aus- schltetzen zu können, werden nach den bisher ergangenen Ent scheidungen der Auswertungsstellen aus ein recht bescheidenes Matz herabgcdrückt. Ein verschwindender Teil der Auswer- tungSbcgehren ist bei der bekannten Uebcrlastung der Aus- wertungsstcllen allerdings erst erledigt, Entscheidungen der Instanzen sind dementsprechend tn noch, geringerem Maste er gangen, jedenfalls ist die Tendenz bei den Gerichten unver kennbar, einer weiteren Abivcrtuna unter den Normalsatz von 2K v. H. nicht stattzugebcn. Die Praxis solgt also der Ansicht der Kvmm«ntatoren, dost die Härtevorschristen des AiismertliiigSgcscbcö als AuSnahmcregelung streng auSzu legen sind. Nach den bisher ergangenen Entscheidungen lästt sich bereits statistisch so viel sagen, dast mehr als ist) Pro zent der Abivcrtuiigsvcrfahreii. die in begreiflicher Unkennt nis der Auslegung des Gesetzes von dem heute keinesfalls wirtschaftlich günstig dastehenden Eigentümer eingclcitet sind, mit einer Enttäuschung für den Antragsteller enden wird. Die Abwertungsanträge werden daher zweckmästig nochmals sorgfältig nachzuprllfcn und evcnt. zurnckzuziehen sein, um eine ungünstige, übrigens auch mit Gcrtchtökosten verbundene Entscheidung zu vermeiden. DaS Aufwcrtungsgcsctz schasst zwei Möglichkeiten einer Herabsetzung unter den Normalsatz von 25 v. H.: 1. eine allgemeine in 8 8, wenn die Abwertung zur Ab wendung einer groben Unbilligkeit unabweisbar ist. Hier ist eine Herabsetzung nur von lll v. H., also aus 15 v. H., möglich. 2. eine besondere ln 8 15 für Hnpotheken, die in der Zeit vom 15. Juni 1922 bis 14. Februar 1N21 zurückgezahlt sind. Hier ist eine Abwertung eventuell bis ans 0 Mark möglich, soweit die Aufwertung eine unbillige Härte bedeuten würde <->> für den Eigentümer oder Schuldner mit Rücksicht auf seine wirtschaftliche Lage: h) für de» Schuldner mit Rücksicht aus die Höhe des bei der Verfinsterung dcS belasteten Grundstückes erzielten Erlöses ober wegen wesentlicher Erschwerung der Ver wirklichung seines Negrestanspruches gegen den Eigen tümer oder c) für den Eigentümer oder Schuldner, weil er nachweis lich durch die Kündigung des Gläubigers gezwungen war, zur Deckung der Hypothekenschuld Vermögcns- gegcnstände unter dem wirklichen Wert zu veräutzcrn. In allen Fällen must also die normale Aufwertung von 26 v. H. eine „unbillige Härte" bedeuten, im 8 8 must sogar „grobe Unbilligkeit" vorliegcn. Welche Härte unbillig ist, sagt der Gesetzgeber nicht, ebensowenig, wo die Grenze zwischen unbillig und grobunbillig liegt. Er hat vielmehr die Aus legung individuell dem Richter überlasten. Der Richter wird in der Praxis also die wirtschaftliche Lage des Eigentümers mit einem anderen Faktor in Vergleich zu setzen haben, und bei einem ausfälligen Mistverhältnis zuungunsten des Eigen tümers znr Anerkennung der Unbilligkeit oder groben Un billigkeit gclgngcn. Als Vcrglcichsvbjckt wird neben der mirtschgstlichcn Lage des Hypothekengläubi- gers insbesondere auch die allgemeine wirtschaft liche Lage hcranznziehen sein. Gerade den letzten Punkt übersieht in der Rcgei der Eigentümer. Er vergibt, dast er sich immerhin im Gegensatz zu einem groben Teil seiner Volksgenossen n»S der Inflation einen, wenn auch manchmal nur kleinen, Sachbesitz gerettet hat. Die bisher ergangenen Entscheidungen der NufwertungS- stellc» lassen bezüglich der Auslegung „unbillige Härte" fol gende Richtlinien erkennen: 1. Von vornherein so gut wie aussichtslos sind Abmcrtnngsanträge von Eigentümer», die erst während der Inflation ihr Grundstück erworben haben. Hier lag der Kaufpreis in der Regel sehr erheblich unter dem Goldmark- prciS. Eine Auswertung mit nur 25 v. H. erscheint daher unter Würdigung des ErwcrbSpreises als alles andere als Berliner Schlich- und Nachbörse vom 27. Juli. Im wehere» Verlauf setzte am Elektroaktienmarkt eine größere Gcschäsiöiäiigkcit ein, an der vor allem A. E. G.- und Slemcns- Alticn beteiligt waren. A. E. G. zogen von 187,2.5 ans 188,5, Siemens «on 101,5 aui >01,5 an. Auch in SchiffahrtSaktien entwickelt« sich regere Gcichäs,Stätigkeit. Hapag holte» ihren AnsangSvcrlust wieder «In, Hansa stiegen bis 100,5 «Vortag 157.5s. Im Mittelpunkt standen aber nach wie vor Montanwcrte »nd von diesen wiederum Kohlen aktien. Harpener 117,75 nach 111,25 am Vortag, Gclscnkirchcn 108,5 nach 102, Schlesische Zink -si Och. Von sonstigen Spczialbesestignngcn sielen Chemische Heyden mit einem 4 Aigen Aufschlag auf. Aus gehend «an diesen Märkten und dem am Geldmarkt vorhandenen gtohen Getdangelwt sein hglböfsentliche» Institut war zu 3 bis 8,5 Abgebcrs verlief die Börse In freundlicher Haltung. Nur Kall- aktien lagen infolge des Widerspruches der Landwirtschaft gegen die Kaliprctscrhöhuiig unter Druck. AichcrSlcLen —1, Salzdetfurth —0. Privatdiskont, kurze und lange Sicht 1,5. An der Nachbörs« hielt die feste Grnndstimmung an. Das Interesse erweiterte sich noch auf türkische und anatolische Werte, die zu den höchsten Tageskursen schlossen und ans die Goldanlciheii der Montangescllschaften. Die 7 Aige Harpener Anleihe verzeichnete einen Gewinn von Ich, Rhein- stahlbond« von 0,025. In der Stahltrnstanleiüe fanden rege Umsätze zu 98,5 statt. ReichSbaiikvorzugsaktienzcrtifikate 98,25. Auch ober- schlesische Montanaktien wurden lebhafter ans dem Markt genommen, und zwar Laura zu 50,25, Hohenlohe zu 70,25. Eine Ausnahme von der zuversichtlichen Verfassung machte die Kriegsanleihe bei einem Kurse von 9,197s-L. An der Nachbörse nannte man von Schifsahrts- aktlen Haiisa mit 108 (erster Kurs I58ch>, Hapag mit 119,25, Nord- dcutichcr Lloyd mit 113,75 und Hamburg-Süd mit >81. Sonst schlossen Schuckert mit t28,5, Siemens mit 161,5, A. E. G. mit 189, Farbe mit 119.75, Harpener 117,1, Rheinstahl 133,75, Phönix 112.25, Gelsenkirchen 103.75. Am Kassamarkt notierten Chemische Milch mit 80,75 und Union Chemische Fabrik mit 70 befestigt. Die beiden Gesellschaften wurden mit Gerüchten über einen angeblichen Zusammenschluß in der SuperphoSphat-Jndustri« in Zusammenhang gebracht. Bei ruhi gem Geschäft besestigten sich außerdem Nordwcstdeutsche Kraftwerke um 3, Vcr. Glanzstoff um 8,5, Stoewer um 8, Harkcrt Berg um 8, Flöther Maschinen um 2, Nockstroh um 1. Anderseits gingen u. a. Excelsior Fahrrad, Dclmcnhorster Linoleum und DonncrSmarck- Hütt« um ie 2,25, Christoph und Umnack um 8,5, Siemens um 8, Banning um 2,5, Mälzerei Brede mn 2 zurück. Am Goldpfandbries- markt waren kaum wesentliche Veränderungen zu verzeichnen. ffrankfurrer Aben-bSrle vom 27. Juli. An der Abcndbörse setzte sich die AufwärtSbcwegung der Montan aktien fort. Auch Elektrowcrte waren weiter begehrt und höher. Ferner erhielt sich Nachfrage für Bankaktien, die scsi lagen. Im ganzen wnrden die Nachbörsennotlcrungcn bet etwa» lebhafteren Um sätzen ni» 0,5 bis 1^ überschritte». Frankfnrter Maschinen — 1^. Der Schluß der Abcndbörse war scst. Deutsche Anleihen: 5/Zge NcichSanleihe 0.502N, l^ige Preußische KonsolS 0,10, HA^Igc Preußische KonsolS 0,10, SchutzgcbictSnnlcibe 5,8: Bankaktien: Darm- städter Ultimo 181, Deutsche Bank Ultimo 101,87, DiSconto-Gcscll- schast 150,75, Dresdner Bank Ultimo 185. Mctallbank Ultimo 119, Reichsbank 159: SchissavrtSaktien: Norddeutscher Lloyd Ulttmo 111,25; BcrgwerkSakttcn: Vochumer Ultimo 138, BndcruS Ultimo 90, Deutsch- Luxemburger Ultimo 118, Gcisenkirchcner Ultimo 101, Harpener Ultimo 117,5, Chemische Bergbau Ultimo 181.25, Klvckncr - Werke Ultimo 110, Mannesman« Ultimo 122,75, ManSfcldcr Ultimo 108, Oberbcdars Ultimo 05, Phönix Ultimo 1l2,5, Rheinische Braunkohlen Ultimo 170, Nheinstabl Ultimo 131,25, Karo 73,5, Laurahütte 51; Jndnstrieaktlcn: Adlerwcrkc Klcycr 70,5, A. E. G. Ultimo 189, Berg mann Ultimo 127, Chemische Milch 79,5, Daimler Ultimo 85, Deutsche Erdöl Ultimo 112,5, Scheideanstalt Ultimo 185, Elektrische Lieferung 182, Eftlinger Maschinen 58,5, Farbenindiistrlc Ultimo 259, Frank- siirtcr Maschine» 71, Goldschmldt 90,5, Metallgcsellschast Frankfurt Ultimo 180, RtttgcrSwcrkc 100,75, Schlickert Ultimo 128,75, Badischer Zucker 72, Stuttgarter Zucker 71,5. Nachbörs«: ö^tge Deutsche NcichSanleihe 0.508A, Deutsch - Luxemburger 111,5, Klöckner - Werke 1Il,25, Weyß K Freytag 104. eine unbillige Härte. Spätere Insolvenz, selbst völliger Ber» mögcnsversall des Eigentümers wird kaum zu einer Benach teiligung der Hkipothekciigläubiger führen können. 2. Allgemeine Neparaturbedürstigkett des Grundstückes, soweit die Reparaturen nur aus die jahre lange Verwahrlosung der Grundstücke in der Kriegs- und Nachkriegszeit zurückzusühren sind, rechtfertigt auch dann keine Abwertung, wenn die Kosten aus den Mietscrträgen und sonstigem Vermögen des Eigentümers nicht gedeckt wer den können. Der verwahrloste Zustand der Häuser ist vom Gesetzgeber bereits bei der Festsetzung des normalen Aus- ivertunnsbetragks aus nur 25 v. H. berücksichtigt. 8. Solange der sonst vermögenslose Eigentümer auch nur seinen „notdürftigen" Lebensunterhalt bezieht, liegt in der Normalauswertung keine unbillige Härte. „Standcs- gemäster Unterhalt" steht dem Eigentümer aus Kosten des Hypothekcngläubigers nicht zu, auch wenn letzterer wohl habend ist. 4. Soweit eine tatsächliche K r e d i t m v g l i ch k e i t für den Eigentümer besteht, gcmäh 8 7 deö Answcrtnngs- gesetzes Hiivotheken cintragen zu lasten, also in besondere nach der ersten Hypothek, wenn diese noch in der Mündcl- sicherhettsgrenze lag, liegt eine unbillige Härte nicht vor. Hier ist beachtlich eine Entscheidung der Auswertungsstelle Eharlottenburg, die eine Abwertung auf 15 v. S. zubilligte, weil der geldbedürftige, vermögenslose Eigentümer hinter 25 Prozent der ersten Hypothek einen notwendigen Kredit nicht mehr erhalten konnte. 5. Psandbrtefan st alten usw., die verpflichtet sind, einen Auswertungsstock für ihre eigenen AufivcrtnngSglänbi. gcr zu bilden, gelten als arm. weil der Erlös der TcilungS- maste zugute kommt. 8. Die Möglichkeit, ob 1932 das Hypotheken kapital vom Eigentümer ausgezahlt werden kann, hat die Answertungsstelle nicht zu prüfen, da auch tn Friedenszciten bet Fälligkeit der Eigentümer tn der Regel nur aus Ablösung durch eine andere Hypothek besorgt war. Die nach sorgfältiger Prüfung zusammengestelltcn Richt linien auS meist noch unveröffentlichten Entscheidungen lassen erkennen, bah ein AbwertungSantrag nur in ganz besonders gelagerten Fällen einen Er- folg versprechen wird. So hat man Abwertung z. B. zugesprochcn in einem Falle, wo eine kostspielige Schwamm- entsernung zur Erhaltung des Hauses unbedingt ausgeführt werden muhte, aber die notwendigen Mittel vom Eigentümer nicht aufgebracht werden konnten. Man wird sie ferner zu lasten bei einem völlig vermögenslosen Eigentümer, besten einzige bescheidene Existenzmöglichkeit noch in dem Verbrauch der Mietserträqe liegt. Dies aber auch nur bann, wenn unterhaltsverpflichtete, zahlungsfähige Verwandte, z. B. Kinder, Enkel, nicht vorhanden sind. Für „lachende Erben" soll ein Grundstück nicht aus Kosten der Hypothekengläubiger abgewertet werdenl Wesentlich günstiger liegen die Verhältnisse bei Ab» Wertungsanträgen der persönlichen Schuld- ner. Hier wird die oben erwähnte Ziffer d in 8 15 häufig zum Erfolge einer völligen Abwertung auf 0 Mark führen. Wer sein Grundstück verkauft hat. hastet bekanntlich persön lich für die Hypothekenschuld weiter, sofern nicht der Gläubi ger eine zwischen dem Veränherer und Ncncrmerber ver einbarte Schuldübernahme ausdrücklich oder nach 8 418 BGB. stillschweigend genehmigt hat. Auch bet nicht genehmigter Schuldübernahme wird man allerdings in der Regel eine „unbillige Härte" dem verarmten Schuldner gegenüber im allgemeinen nicht annchmen können, da dieser bei Inanspriich- nähme einen Negrehanspruch gegen den Eigentümer erwürbe. Anders tn den Fällen, wo der Veränherer einen derartigen Negrehanspruch gegen den Ncuerwerber nicht mehr hat, wenn nämlich die vorherige Ablösung der Hypotheken zur Be dingung des Verkaufs gemacht wurde. Hier wäre es „eine unbillige Härte", den Veränherer für einen AuswertungS- betrag verpflichtet zu halten, der sich oft höher stellen wird, als der tn Goldmark umgerechnete, tatsächlich erzielte Papier markerlös für das Grundstück. London, 27. Juli, 5,45 Uhr engl. Zeit. Devisenkurse. Ber lin 20,12,50, Paris 196.50. Brüssel 190,50, Amsterdam 12,19,126, Jta- Oen 151,625, Spanten 81,51, Schweiz 25,12,25, Kopenhagen 18.85, Stockholm 18,16,25, OSlo 22,11, Neuyork 180'/.«, Wien 81,18, Rumä nien 10,70, Alexandria 97FS, Buenos Aires 15,87, Yokohama 1/11"/,, Hongkong 2/3'/,, Schanghai 2/11'/,, Montreal 185,10, Budapest 27,80. Prag 101,125, Warschau 15,59, Athen 109, HelsinglorS 193'/„, Konstaiv- tinopel 879. Mexiko 21,99, Belgrad 275. Sofia 670, Rio 787, Lissabon 253, Montevideo 19,99, Valparaiso 39,79, Buenos aui London 15Z1. Neuyork, 27. Juli, 8,19 Uhr amerik. Zeit. Devisenkurse. Berlin 28,81, London-Kabel 180,75, Paris 2,16,50, Schweiz 19,13, Ita lien 3,29,50, Holland 10.18, Wien 11,12, Budapest 11,12, Prag 2,96,25, Belgrad 1,77, Warschau 10,14, OSlo 81,90, Kopenhagen 20,50, Stock holm 20,77, Brüssel 2,15,50, Madrid 15,11, Helfingsors 2.52, Bukarest 15.50, PrivatdiSkontsatz 3>j bis 8!4 A, Montreal 1,9°/„, Sofia 72, Japan 17,83. Neuyork, 27. Juli, 8,20 Uhr amerik. Zeit. Devisenkurse. Berlin 23,81, London-Kabel 180s^, London 60 - Tage - Wechsel 182X. Parts 218A, Schweiz 19,85, Italien 3.20, Holland 10,18. Wien ll^i. Budapest 11A. Prag 290s/, Belgrad 1,77, OSlo 21,90, Kopenhagen 20,59, Stockholm 26,77, Brüssel 2,18, Madrid 15,18, Bukarest 15,50, Argentinien, Goldpcso 198,82, Papierpcso 10,13, Sofia 72, Athen 110, Japan 17,15. 8 Alge z« 19! A rückzahlbare Goldhqpothekar 2 Anleihe der Bohrisch Brauerei Eonrad Brennerei Aktiengesellschaft in Stettin Laut Inserat in -er vorliegenden Nummer legt ein Bankcnkonsor- tium unter Führung des Bankhauses Gebr. Arnhold, Dresden- Berlin, 900 000 Reichsmark obiger Goldhypothekar - Anleihe zur Zeichnung aus. Die Brauerei wurde im Jahre 1901 errichtet. AuS ihr ist tm Wege der Fusion mit der Wtlh. Conrad A.-G. fttr Brauerei und Kornbrennerei mit Preßhescsabrik im August 1920 die Bohrisch Brauerei — Conrad Brennerei Aktiengesellschaft hcrvorgcgangcn. DaS Grundkapital der Gesellschaft beträgt 1555 809 Reichsmark. An Divi dende sind auf die Stammaktien für das Geschäftsjahr 1924/25 19 A verteilt worden. Die Produktionsfähigkett der Braiierei beträgt 175 999 Hektoliter. Der Absatz für das vergangene GcschästSsahr 1921/25 belief sich ans 197 982 Hektoliter: In den ersten neu» Monaten Le« lausenden Geschäftsjahre» hat sich der Absatz um II A gegen die gleiche Zelt des vorhergehenden Jahre» erhöht. Die für die neue Anleihe zu verpfändende Brauerei ist modern eingerichtet und be findet sich ln tadellosem Zustande. Die Goldanleshr ist bis 1982 un kündbar und wird von da ab jährlich mit mindestens 2,185 A deS ursprünglichen AnleihckapitalS zuzüglich ersparter Zinsen getilgt, und zivar tm Falle der Auslosung zu 193 A. Die Zeichnung findet vom 2«. bis 81. Juli 1920 — vorzeitiger Schluß Vorbehalten — statt. Der ZetchnungSkur» beträgt 98 A. Sperrzeichnungen werden vorzugsweise berücksichtigt. Am hiesigen Platz werden Zeichnungen von dem Bankhaus« Gebr. Arnhold und dessen Filialen und Dcpo- siteirkassen cntgegcngenommen, woselbst auch aussührliche Zcichnungs- aussorderungcn erhältlich sind. * Anfwertnng von Spareinlage« Vei polnischen Sparkasse«. Da« dentsche Konsulat ln Thorn teilt, wie au» Sparkayenkretsen, ver lautet. folgende» mit: Für eine Reihe von Sparkassen tm früher deutschen Gebiet Ist die AnfwertungSquote bereit» festgesetzt worden. ES sind dies, wie aus Grund von Nachfragen sest- gcstellt ist: Stadlsparkasse Dirschan AnswertungSquote 19 Prozent, Stadtsparkasse Graudcnz 29 Prozent, Kreissparkasse Könitz >0 Pro zent, Stadtsparkasse Neustadt 13 Prozent, Stadtsparkassc Schwetz 7 Prozent. Krcissparlasse P.-Stargard 8 Prozent, Stadlsparkass« StraSburg 5 Prozent. SGbispariagc Thocn 8s4 Prozent. KrriSspgr-
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