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Nr. Z49 Seile 10 — »Dresdner Nachrichten" — rnllkvoch. 2r. 3«a isrs LebenSphasen der innigstgeliebten Oßiilin berühre«. Kenn -er König der im Umgang bekanntlich recht wortkarg, schwer fällig, nüchtern-korrekt bis an die Grenzen der Unliebens- würdtgkott war in diesen Auizcichuungen nicht müde wird, seine Luise in überschwengliche,i. lie-empsiinbril^n Ausdrücken zu preisen, wenn er >» red-eliaer Aus'ührlichkcii auch die unbedeutendsten Einzelheiten ihrer letzten Lebcnsstunden »nd deren Spiegelung im eigenen Herren zu Papier bringt, wenn ihm die Wiederkehr des TodcSwges der Heißgeliebten Nit. Juli) immer wieder di eder >u die Han- drücke zu einem rührend zärtlichen Ergüße über die llneemeßlichkeit seines Verlustes, so seht er damit nicht nur der über alles verehrten Gattin, sondern auch sich selbst ein ehrendes Denk mal. Die neu verö'sentlichicn Schriftstücke pi'enbaren eine bisher an ihm unbekannt gebliebene oder wenigstens nur ge ahnte Tieke des Gemüt« und eine glaubensstarke Religiosität. Nebenbei sind sie in hohem Grade sesielnd durch das rück- lxrliloS p'fcne Eingeständnis eigener schwachen, durch eine telt'ame Hinneigung des Königs zu abergläubi ger Zeichen- -eulunq iKapitel Xsi!,. und — um auch eine Aeuher'.ichkeit zu berühren — durch eine Schreibart, die mit den Lehren des dcui'chen Stils. der Rechtschreibung und der Zeichen setzung kehr oit aus dem Kriegsfuß« siebt. Lin ae-'chm-.ickr'ollcr Liebbäbereinband und e:n:ae graphisch« Beigaben schmücken daS kür den o-csichichrssor-cher wie -ür den Laien gleicher maßen beachtliche Buch ..Vom Leben und Sterben der Königin Luve" tVcrlag von K F. Noehler. Berlin und Le.pzigi. Die Leserin von einsi und hcui. Johannes Tcherr hat einmal die Bebauptuna aufgestellt daß der literarische Ruhm durch die grauen gemacht werde. Lr behauptete in seinem C'üari über Olrabbe, den unglücklichen Dichter, desien Werke Heine eine späte Au-erstehung auf der Bühne erfahren, der Veriasicr von ..Don Juan und Faust" sei nur deshalb totgeschwiegen morden weil er nicht für die Frauen geschrieben habe. ZweiselloS ist der Ruhm >'o manches grosxn Dichters — man denke nur an Goeibe und Jean Paul — durch das weibliche Gcschlech, gemacht worden. Frauen sind sa zu allen Zeiten eitrige Leserinnen gewesen: sic sind leichter entflammt als die Männer und treten begeisterter für ihre Lieblinge ein. Deshalb iü cS für den Gc-'.'bwack jeder Zeit pon besonderer Wichtigkeit, was das schönere Geschlecht lieü. und die Literatur wird nicht Zum wenigsten du:ch dic-'e weib liche Borliebe oder Abneigung bestimmt. In neuester Zeit haben sich nun perschledene Wandlungen im Geichmack der Leserin gezeigt, kurz nach dem Kriege ging eine Welle von Büchern über die Welt, in der in mehr oder weniger ver hüllter Form geschlechtliche Dinge behandelt «nrden. Man dars woht annehmcn, datz besonders dt« Frauen, deren Moral durch den Krieg besonders >ns Banken geraten war, solche Lektüre verlangten. Fm Film war ja eine parallele Ent wicklung zu bemerke». Runmcbr ist diese unsaubere Flnt ein gedämmt worden. Die Frauen »»enden sich beim Leien ivieder ernfthaiterrn und harmloseren Stoffen zz» Diese Beobachtung, die man bet un- machen kann, wird durch die Angaben einer englischen Umfrage bestätigt, in der sich zahlreiche Buch händler über je» Wandel im Geschmack der Leserin äußer», .^aö moderne Mädchen." beißt eS da, „sucht Spannung und Aufregung nicht mehr in den bedenklichen Sittenromanen. sondern sie befriedigt diese Bedürfnisse durch die Detektiv- geschschte. die Iiente bei Frauen beliebter ist alS je." Bor allem aber sucht die moderne Frau in ihrer Lektüre eine Bestätigung ihrer eigenen Persönlichkeit. Daraus weisen verschiedene Antworten bin: „Man will nicht langer jene sentimentalen Romane, in denen eine ideale Heldin romantische und unmög liche Abenteuer erlebt, sondern die Frau von heute verlangt eine Heldin, die au- dem wirklichen Leben genommen ist und jene Gigenikbasien besitzt, die die Frauenwelt verlangt: Selb ständigkeit, Tüchtigkeit, resolute Aufnahme des Lebens kampfes. Neben dieser 'Bevorzugung packender realistischer Schilderungen siebt die Borlicbe kür gute Schriftsteller der Bergangenbeit. die ebenfalls aus eine Gesundung des Ge schmacks kinn-eist." Außerdem liebt die Fran von heute Bücher, die sich mit Psmbologie und Spiritismus beschäftigen. Auch die kriminalistische Literatur findet in ihr eine eifrige Leserin, und vor allem wird die Nachfrage nach Sportbüchcrn immer größer. Die zunehmende Beteiligung der Frauen an den LcibeSubungen steigert ihr Interesse für alles, was mit ihrem Liebiingsipori zusamiuciihängl. und so werden von ihnen Bücher über Tennis, Schwimmen, Golf »sw. sehr viel § gekauft. Don Düchern unv ihren Sch-piern. > Entdeckung eines verschollene« kostbare« BuckwcrkeS ia der Preußischen Staatsbibliothek. In der Preußischen StaarS- bibliotbek bat der Bibliolheksrat Tr. Bi. I. Hutung eine Reibe von sechs Bänden gesunden, die durch ihre Verknüpfung mit drei interessanten Persönlichkeiten -cS 18. Jahrhunderts ein ungewöhnliches Schicksal gehabt haben: cs sind Prinz Heinrich von Preußen, dcS großen Friedrichs Bruder: Frau de Montesion die Stiefmutter des Philippe Egalite, und -er Bucheinbandkünsiler des Paris vor der Revolution. Terome der Jüngere. Wie lein Bruder halte ja auch Prinz Heinrich eine Vorliebe für Frankreich und soll in seinem spateren Lebe» -anz nach Pari» habe übersiedeln wollen Fm Tksatw Pr,n- g»i, kam e» beim Besuch he» Lieger» von Roßbach zu einer Ovation für den Prinzen, al» dort der Schauspieler Fleur, i« der Bearbeitung des deulscheu Stückes „Ter Sdclknobr* von F. F. Engel Friedrich den Groben lebensartreu kopierte. Auf diesen Besuch des Prinzen in Paris gebt, wie Husun, in der -Zeitschrift für Bücherfreunde" berichtet, das Vor handensein von sechs Bänden der anonnm erlchiencnen WeO, der Madame de Montesion in der Berliner Bibliothek zurück. Diese schöne Theatersrenndin, die selbst gern svtelte. war da, mals schon dir Gattin Louis Philippes. Herzogs von Orleans, nachdem sie als iunges Mädchen den 70Iähngen Herrn von Montesion geheiratet batte, und dieser aeitorven war. Aus dem Schlößchen des Herzogs, wo die ihm im geheimen an. getraute schöne Frau die Honneurs machte. lernte der sißi- au» Preußen Ne kennen, und damals schenkte Ne ibm die ersten sechs Bände ihrer Werke, die zu den größten Seltenheiten gr- hören: Ne sollen überhaupt nur in zwölf Ersvivlaren gedruckt sein und gingen nur aiS Geschenk in die Welt Die dichtende Frau, deren literarischer Ruf übrigens wesentlich unter dem ihrer Schönheit stand schenkte dcm Prinzen die Bande in einer mnsteraülttgen Einbandarbeit DeromeS der sein Etikett drinnen angebracht hat: draußen isi da- i! des Prinzen sicher aus Anordnung seiner Austraggeberin auf dem rotgesärblen, goldgeschmückten Ztegenledrrbond zu sehen, innen sind die Bände mit hellblauer Seide anSgeschlagen. DaS Geschenk muß 1784 erfolgt sein. Während der Revolution kam Frau v. Montesion in den Kerker, bald aber wieder frei, erhielt lo> gar von Napoleon eine Rente und batte noch einmal ihren Salon: sie siarb lksisi. vier Fahre nach dem Prinzen Heinrich. ßß Ricienpreise für Shakespeare und Milton. Die reich, haltigen Bestände der Shakespeare-, Milton- und Svenccr- Sammlungen der Elawson-Biblivihck wurden dieser Tage in Neuyork versteigert und brachten sehr hohe Preise. Tie Isi Bücher und Bilder von Shakespeare ergaben im ganzen die Summe von l!N 61si Dollar. Tie erste und einzige Sender- auSaabe von »Viel Lärm um Nichts" brachte es aus 21 MO Dollar. Noch höher, am höchste» von allen Bücher» dieser Versteigerung, wurde ein Maskenspiel MiltonS, ausgcnibrl zu Ludlow Eastle, datiert von lsillt. bewertet, nämlich mit 21 500 Dollar. Bon anderen Erstausgaben Shakespeare- brachte „TroilnS und Eressida" IlsiOO Dollar, die „Tragödie von Othello" von 1622, das beste erhaltene Exemplar, lsi'OV Dollar. Spencers „Schäfcrkalender" von 1579 wurde für 17 706 Dollar zngeschlagcn, Tie Versteigerung der Bibliolhck brachte in zwei Tagen im ganzen über 572 060 Dollar. 8 U äs? vielen Mrvei'irauftZmqeMßs bi-mqeir imi> eioso Wdellkekianci! oMer IkidokMa- falmk.ckden LdZeuqnirx reit. isaliMvtsll iw ki-liricl Mlaoci eine urlaebeude I)eichkeitaiAi«Mäeiikabell MsM. . . enlkäkt cies wrtea,bei aew ieckr einzel ne Mck einen weit.M Lokei-en Meß km e: irt eineqcwL dsZonck N - MIL >125, v §ein. U« Lsr'naw äie TÄe5eien5ie möqlickr^ morqen frük ^ 9 llkr bei unr. AlM ^10^ ktlNÄklZ KI», Mil 2^ >nste^- A 'E' —^ 85-c MMMÄN 88.95. 95. !! Viele wissen es noch nielltü vnü unsere nsct>«ei-zkar monatlich d>8 PWd«. S00.— an Provision verdienen d->i lE.ctilen ni!» /XrlikBlki sul ks wsi-llen nock einige vsmen unc! ttekken eingestellt füs Okesklen unä Umgebung. >1p>c1uncr erd . ölilliv-xH u VonkierrtFL d 1L vorrn L-S li.icdn, Lmmonstr. 28.1. kotlenslreick L kütss x»»vi-vs, s»anni>u». «mv>. Mai DtklriH, Ll,II»noksman,s. 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