Reich’ ihm die Schale! Schenke dem Dichter, Hebe, nur ein ! Netz’ ihm die Augen mit himmlischem Thaue, Dass er den Styx, den verhassten, nicht schaue, Einer der Unsern sich dünke zu sein. Sie rauschet, sie perlet, Die himmlische Quelle, Der Busen wird ruhig, Das Auge wird helle. Schiller. b Geheimes. Ueber meines Liebchens Aeugeln Stehn verwundert alle Leute; Ich, der Wissende, dagegen Weiss recht gut was das bedeute. Denn es heisst: ich liebe Diesen, Und nicht etwa Den und Jenen. c Lasset nur, ihr guten Leute. Euer Wundern, euer Sehnen! Ja, mit ungeheuren Mächten Blicket sie wohl in die Runde. Doch sie sucht nur zu verkünden Ihm die nächste süsse Stunde. Goethe. Greisengesang. Der Ernst hat mir bereifet des Hauses Dach; Doch warm ist’s mir geblieben im Wohngemach. Der Winter hat die Scheitel mir weiss gedeckt, Doch fliesst das Blut das rothe durchs Herzgemach. Der Jugend Flor der Wangen, Die Rosen, sind gegangen Einander nach. Wo sind sie hingegangen? In’s Herz hinab, Da blühn sie nach Verlangen wie vor so nach. Sind alle Freudenströme der Welt versiegt ? Noch fliegt mir durch den Busen ein stiller Bach; Sind alle Nachtigallen der Flur »verstummt, Noch ist bei mir im Stillen hier eine wach. Sie singet: Herr des Hauses, verschleuss die Thor, Dass nicht die Welt, die Alte, dring’ in’s Gemach. Schleuss aus den rauhen Odem der Wirklichkeit Und nur dem Duft der Träume gib Dach und Fach. Rückert. Billets zu 1 Thlr. sind in der Musikalienhandlung des Herrn F r i e - j C h Kistner und am Haupteingange des Saales, Sperrsitze zu 1 Thlr. 10 Ng r - nur am Concerttage an der Kasse zu haben. Einlass 6 Uhr. — Anfang halb 7 Uhr. — Ende nach halb 9 Uhr. Das 15. Abonnement-Concert ist Donnerstag' den 30. Januar 1868. Druck vou Breitkopf uud Härtel in Leipzig.