Volltext Seite (XML)
Dt«I«» Blatt wird d«n Lesern von Dreeben und Umgebung am Lage vocher bereit, al« Nbrna-Nurgabe ,ug,stellt, während e» dl- Post-Abonnrnten a« Morgen in einer L«laintau»gab« erhalten. 87. Jahrgang. 188. vkj„s»-«erahr ,l«rl«llllhrl. t»r Dr»»- den d«t »üglich jwet- maliger gulra,ung<an Sonn- und Moulagen nur einmal) S.bv M., durch auauuiritg» Nom- millionäre dio ll.do M. Bei einmaliger Zu- sirliung durch die Post »M lohneBrsteligrid). Ilualand: Oester reich Ungar» d,«d 1>r., Lchmeiz b.lid Krt».. Iiaiirn 7.17 Lire. - Nachdruck nur mit dcnlllcher Ourlten- nngabr („Dreadner !I!achr.">zu>i>Mg.-Un- »erlangie Manustripl« werd. »ichtausbcivahrt. Donnerstag, 10. Juli 1013. Telegramm-Adresse: Nachrichten Lrr-den. Druck und Verlag von Liepsch öc Rcichardt in Dresden, kiauxtgesichäftsstelle: Marienstrasic 38/isO. Fernsprecher: II . 2«!>« . ^«Nl. A»;eige»-Tarif. Annahme von Ankün- Liquugen dts nachm. » Uhr. Lonntoqs nur Martenslrahe :»« von N bi;Uhr. Die eli'ipaliige Ztil, (etwa r iliien» 3U Pf., die zri.iijvtiliige Zeile o»lf Dliljeile 7N Pf., die ?.we»jps,lt. ^eklaluezcile i/»<» ^'i.. Unrnilien- N.uhrichlen our. Dre», dl.',» c-le ei'ljpait. Zeile Pj. — In Num- men» nach Sonn- unk Feiertagen erhöhle» 2 uns. — Auüwäritfl« Austräqe nur gegen ^'"allübe^ali.'nnfl. Bclegl-latt 10Pf. l.anoIin-5eife mit clem „k^ieiliEing" 25 pfg. per' Äück. Aviv oitigo Leso^. Die N e u f o r m a t i o n c n und FormationS- ä n d e r u n g e n, die am 1. Oktober eintretcn, werden seht im K. S. M i l i t ä r v e r o r d n u n g s b l a l t verössentlicht. Das italienische K ö n i g s p a a r traf heute vor mittag auf seiner Jacht in S w i n c m ii n d e ein, von wo aus es die Heimreise im Hofsonderzugc sortsctzt. Gras Berchtold erklärte gegenüber dem cnglisch- sranzösischen Vorschläge aus Richleinmischung der Mächte in die Balkansrage, das« Oesterreich-Ungarn aus das Recht der Intervention nicht verzichten könne. Nach einer Meldung ans Belgrad gelang es den Serben, mit den griechischen Truppen Fühlung zu gewinnen und Istip zu erobern. Der offiziöse Sofioter „Mir" stellt in Aussicht, daß der Krieg länger dauern werde, als man anfänglich geglaubt habe. Zwischen Bulgarien und Rumänien befiehl nach einer deutschen Zeitiingsmeldung ein Geheim abkommen, das Rumänien zur Stellung von Hilfs- truppen verpflichtet. Ser Krieg auf dem Balkan. Eine Erklärung Gras Bcrchtolds. Der französische Botschafter in Wien hatte eine Unter redung mit dem Grasen Bcrchtvld. Der Botschafter teilte dem Minister des Aeußercn den von Frankreich und Eng land ausgehenden Vorschlag mit, daß die Mächte sich gegenseitig zu einer N i ch tein m ischnng in die Fragen des Baltantrieges verpflichten. Graf Bcrchtvld antwortete: „Die österreichisch-ungarische Regierung begrüßt herz lich die französische Mitteilung und den beruhigenden Aus blick. den sie eröffnet, um so mehr, als Oesterreich-Ungarn glühend wünscht, den europäischen Frieden zu wahren und den Valkankricg zu lokalisieren. Es entspricht der bis herigen weisen Politik Frankreichs, Englands und anderer Mächte, die vom Kricgstlieatcr weit entfernt sind und sich mehr sür allgemeine Umrisse als für Details interessieren, daß sie für die Nichteinmischung sind- Sic erwarten mit Recht, daß auch wir einer Intervention abgeneigt sind, wie ja aus allen unseren Erklärungen und Handlungen hcr- vorgchen mußte. Wir wollen die Balkanstaatcn von jeder mann, auch von uns. unabhängig sehen, aber wir sind Nachbarn und erwarten, daß sic sich nachbarlich benehmen. Dieser Grundsatz und die Nichteinmischung sind der Grund stein unserer Politik. Das löbliche Bestreben Frankreichs, sich im vorhinein auf eine Nichteinmischung zu binden, er klärt sich ans seiner geographischen Entfernung vom Bal kan, während wir jede Bewegung dort spüren. Wir sehen keinen aktuellen oder wahrscheinlichen Anlaß, der uns von unserer Nichteinmischung abivcichcn machen sollte. Aber mir müssen gewisse Möglichkeiten berücksichtigen, unter denen unsere Interessen gefährdet sein würden, wenn sic auf Grund von Abmachungen behandelt werden müssen, bei denen jene Möglichkeiten außer acht gelassen wurden. I Erst vvr kurzem waren mir gezwungen, die Durchsetzung i unserer Interessen in einem Lande in Erwägung zu ziehen, wo cs unsere feste Absicht gewesen war. nicht zu intervenieren lgcmcint iß offenbar die Lkutarisrage. Tie Reh s. Weder Frankreich, noch England, noch Deutschland waren in derselben Lage. Niemand kann garantieren, daß sich derartiges nicht wieder ereignet, und keine Regierung könnte unter solchen Umständen auf ihre Aktionssrcihcit verzichten. Oesterreich-Ungarn ist entschlossen, jetzt und in Zukunft die Balkanstanten ihr eigenes Heil finden zu lassen innerhalb der durch unsere Interessen gezogenen Grenzen. Aber wir können aus das Recht der I ntcrve n tion für liniere Interessen nicht verzichten." lieber die militärischen Operationen sagt der offiziöse Sofioter „Mir": Nach ihrem bisherigen Gange sei zu erwarten, daß der Krieg länger dau c r n werde, als man anfänglich geglaubt habe. Ent scheidende Erfolge könnten erst in einigen Tagen erwartet werden. Bis daliin möge sich die OesscnUichlcit in Ge duld fassen und auf die siegreichen bulgarischen Waffen vertrauen. Im Interesse der Geheimhaltung der Opera tionen dürften bis zum endgültigen Triumph der bulga rischen Waffen keine Einzelheiten darüber veröffentlicht werden. Völliges Schweigen sei heute notwen diger als während des TUrkcnkricges, wo es sich so be währt habe. Die Krie.qSProklamntion König PeterS. Tie am Dienstag abend veröffentlichte, vom König und den Ministern Unterzeichnete Proklamation hät folgenden Wortlaut: „Meine teuren Serben! Das ist cin- getrctcn, was ich niemals erwartet habe. Tic Bulgaren, unsere Brüder durch Blutsverivandtschast und Religion und unsere Verbündeten, haben in unmenschlicher Weise die Verwundeten massakriert, haben mit Schivcrthicbcn den Vertrag durchgehanen und die Freundschaft und Brüderlichkeit zerstört. Schon seit acht Tagen kämpft man bei. Ovtsch Polje in Mazedonien und an den alten Grenzen unseres Vaterlandes in b l n t i g e n Schlachten und man vergießt R r u d c r b l u k. Tic Herzen unserer Hcldcsi krumpfen sich zusammen und die vor Adriaüopel gefallenes! Serben zittern in ihren Gräbern. Tic Bulgaren haben die brüderliche serbische Hilfe vergessen: sie haben das ver gossene Blut vergessen und die Helden, die ans den Schlacht feldern Thraziens gefallen sind. Sie haben der slawischen wie der ganzen zivilisierten Welt ein verachtenswertes Beispiel von Undankbarkeit und Habgier gegeben. Tie nnbrüderliche Handlungsweise der Bulgaren hat mich schmerzlich berührt und hat meine aufrichtigen slawi schen Gefühle tief L c r rv ii n d c t. Die Verantwor tung für die Sünde gegen den Slawismus und die Mensch lichkeit möge ans diejenigen znrückfallen, die sie begangen haben. Und warum das alles? Weil man die Streitig keiten bei der Teilung nicht in brüderlicher Art und aus friedlichem Wege lösen will, sondern weil man uns unsere Eroberungen, die Siege' unserer Borväter, das Land der Ncmanitsch, das Ihr mit Eurem roten Blute getränkt, be freit und für Serbien wiedcrcrobcrt habt, entreißen will. Tic Gräber der toten Helden dieses glorreichen Krieges rufen Euch zu und beschwören Euch, sie zn rächen. Ver teidigen wir uns und unsere heldenhaften griechischen Ver bündeten in dieser Gefahr. Tie mutigen und edlen montc ncgrinischcn Falken kämpfen an unserer Seite, um die serbischen Lande zu verteidigen. Tie Lcbcnöintcresscn des Vaterlandes haben mich, wenn auch schweren Herzens, gc- l zwungcn, mich an meine heldenhafte Armee zu wenden. 1 damit sie mit ihrer Entsagung, mit ihrem Heroismus sich der glorreichen Velden der Siege von Kumanoivo, Prilcp, Mvnaslir und ^Adrianvpel würdig erweisen. Gott schütze meine teuren Soldaten in diesem traurigen Kriege, der mir ausgeziviingen worden isl." Die Eröffnung der bulgarischen Sobranje isl am Dienstag nachmittag erfolgt. In der Tobranjc ver las Ministerpräsident Tr. Taiiew eine innigliche Bvrschast. durch weiche die Sobranje behnss Abstimmung über das Budget sür das zweite Halbjahr ION! einderusen wird. Ein Gesetzentwurf isi der Sobranje uiuerbreitet worden, in dem für Hcerescrsvrderuijje ein Kredit von Mi Millionen Lei verlangt wird. Istip von den Serben erobert Isiiv wurde, nach cincr serbische". Meldung, von den serbischen Truppen erobert. Tie nutg.irischcn Truppen ziehen sich in eiliger Flucht unter Zurücklassung von Kriegs material über Radosvisee gegen Pecevv zurück. Ein rumänisch-bulgarisches Geheimabkommen? AuS gutnnierrichtcter Quelle will die „Straßburger Paß" über ein angeblich rumänisch-bulgarisches Geheim abkommen nachstehendes erfahren haben: Bei der Peters burger Kvnsercnz überraschte alle Weit das plötzliche Nach- gebeu Rumäniens gegenüber Bulgarien. Es begnügte sich, nachdem es vorher eine bedeutende Greiizregulieriing ge fordert hatte, auf einmal mit der Stadt Silniria, und seine Beziehungen zu Bulgarien blieben trotz alledem gut. Des Ratiels Lösung isi die, dasi neben dem amtlichen Abkommen von Petersburg ein Geheimabkommen geschlossen worden ist, dessen Einzelheiten von den beiderseitigen Staats männern ans der Heimreise von Petersburg seslgelcgt und in Bukarest, wo Tr. Tanew sich einen Tag anshielt. end gültig u n t c r i ch r i c b on worden sind. Nach diesem Ge heimabkommen tritt Bulgarien an Rumänien das ge wünschte Gebiet ab gegen die Bcrpilichtnng, daß ihm Ru mänien mit einem H i l fskorpS von 5 0 0 0 0 0 Manu in dem öamails schon von Bulgarien voransgcschenen Kriege gegen die beiden bisherigen Verbündeten zur Seite steht. Daraus erklärt es sich, daß Bulgarien durch die ru mänische Mobilmachung keineswegs beunruhigt wird, son dern seine Unternehmungen ^n Mazedonien weiter ver folgt. N u r s o s c i d i c Z u r ii ck halt n n g Rußland s, das von diesem unter seinen Augen abgeschlossenen Ab kommen eben falls Kenntnis hatte, zu ver stehe n. Die neuesten Meldungen lauten: Bereinigung des serbischen und des griechischen Heeres? Wien. Tie „Südslawische Korrespondenz" meldet anS Belgrad: Offiziös wird mitgeteilt, daß es der serbi schen Heeresleitung gelungen sei, Fühlung mit den grie- ch i > ch c n Truppen zu gewinnen. Einzelheiten werden aus taktischen Gründen nicht veröffentlicht. Effad Pascha in Wien. Wien. Essa d P ascha ist heute vormittag hier cin- gctrosfen. Grausamkeiten einer bulgarischen Bande- London. Eine Depesche aus Saloniki enthält einen Bericht des katholischen Priesters Ntichel, des Leiters der französischen Mission des hauptsächlich von Griechen bc- I wohnten Torfes Kil lisch. Dort sollen bulgarische Komi- ! tadschis die Männer des ganzen Distrikts in eine Moschee Kunst und Wissenschaft. 1'* Gerhart Hauptm,a>nno Iahrhundertsestspiel versuchte gestern die Ortsgruppe Dresden des Deutschen Mo ni st c n b n n d c s ihren Mitgliedern und Freunden durch einen Vortragsabend nähcrzubringen. Der heftige Streit, der um die letz'e Schöpfung des schlesischen Dichters ent brannt ist, hatte auch viele dem Monismus — der bekannt lich jedes Jenseits leugnet und die Welt nur als ein ein heitliches. sich ans naturwissenschaftlichen Prinzipien nns- banendcs und sich nach aanz bcsiimmtenGcictzcn verändern des Ganze ansieht, vor allein dein Menschen keine Aus nahmestellung in der ihn umgebenden Welt zumeist — Fernstehende nach dem Künstlcrhaus gelockt, so daß der aroße Saal mit der Galerie ziemlich aesüllt war. Nach der Aussage des Versammlungsleiters sollten sogar MO Per sonen anwesend sein, wobei allerdings das weibliche Ge schlecht die überwiegende Mehrzahl bildete. Schriftsteller Schrickcl begrüßte das Auditorium und legte dar, wie gerade der Deutsche Monistcnbund dazu käme, zu der Hauptmann-Affäre Stellung zn nehmen. Die Behandlung des Breslauer Iahrhnndertscstspiels zeige auss neue, wie „unsozial, wie unfrei" man auch heute noch in Deutschland denke. Da der Monistenbund in der Verwirklichung der Glaubens- und Gewissensfreiheit auch die Tenkfrcihcit anstrcbc, so könne er an den Ereignissen der letzten Wochen nicht achtlos vorübcrgchcn. Ter Redner erteilte nunmehr dem Schainvieler Mar Bing vom Wiener Bürgcrtheater das Wort zur Vorlesung des Festspiels. In ganz ausge zeichneter Weise verstand cs der Vortragende, warmes, pulsierendes Leben den zahlreichen und vielgestaltigen Rollen ctnznhanchen. Gerade die Massenszenen, die ja dank der Reinhardtschcn Regte in Breslau einen gewissen änhcrlichcn Ersvla des Festspiels zustande aebrachl hatten, waren besonders sein heranSgearbeitet. Worte von er schütternder Traaik fand Bina übrigens ein trefflicher Be herrscher der Klangmalerei, bei dem Auftreten der Furie und der Mütter. Ehaiakteristiich war, daß die schmutzigen K r a f t st e l l e n, die sich mehrfach im Festspiel vorsinden, samt und sonders ansgcmcrzt morden waren. Stür-! Mischer, minutenlanger Beifall, der, wie man bemerken konnte, zum weitaus größten Teil mehr der ausgezeich neten rhetorischen Kunst Bings, als der Dichtung selbst aalt, folgte der Rezitativ«. Ucber die Bedeutung des Wer kes als solches konnte sich allerdings die Mehrzahl der Be sucher, ror allem die, welche das Festspiel nicht gesehen oder cs wenigstens ganz gelesen, kaum ein Urteil bilden. Tic Rezitation ist wohl ein treffliches Hilfsmittel, sie kann aber nie und nimmer die Wirkung einer Dichtung er schöpfen. Am Schlüsse des Abends, als das Publikum sich schon nach den Ausgängen drängte, benutzte man seitens des Borstandcs die Gelcacnheit, um in billiger Weise, ohne jede Abstimmung eine Resolution zu saßen, die in einem flammenden Protest gipfelte. —ck. f Eine Ausstellung der modernen Reklame. Aus Leipzig wird »nS geschrieben: Ans der Internationalen Ausstellung sür Buchgewerbe und Graphik, die im Jahre 10I-t in Leipzig siattiindet, wird eine besondere Abteilung den neuzeitlichen Werbemitteln, also dem gesamten Gebiete der mode r neu Nckla m c, gewidmet sein. Es ist natür lich. daß in der heutigen Zeit, da unsere ersten Künstler. Maler wie Graphiker, sich in den Dienst der Reklame stellen, das Rcklamewcsen ans einer graphischen Aus stellung eine der ersten Stellen cinnehmcn muß. Zunächst wird eine historische Gruppe die geschichtliche Entwicklung der Ncklgmeknnst zeigen: von dem Warenverzeichnis, das der römische Kaufmann an die Mauer seines Hauses malen ließ, bis zn den modernen Plakaten und Gcschästs- drucksachc», die durch ihre künstlerische Bvllciiduiig eine Zierde für jedes Kontor sind. In der technisch-bclehrcu- >s,-»""e .'M das gesamte Gebiet der modernen Re klame- und Propagandamittcl unter besonderer Betonung Ser nrnrn Bestrebungen vvrgcsttlirt werden. Es sollen hier also Annoncen. Prospekte, Plnkate, Kataloge und andere kaufmännische Drucksachen, dazu Propaganda- und Briesvcrschlußmarken, Etiketten, Warenvcrpacknngcn und Umhüllungen gezeigt werde». Die Bemühungen bekannter Firmen, die einen Weltruf dadurch erworben haben, daß sic ihre Drucksachen und Plakate in künstlerischem Sinne gestaltet haben,-, werden hier zur Anschauung komme». Auch die Lichtreklame wird berücksichtigt werden. Der Verein Deutscher Neklamefachlcutc wird in einer geschlossenen Gruppe die Wirkung sachgemäßer Reklame und Propa ganda vorführcn. Ebenso hat der Verein der Plakat- srcnndc icine Mitwirkung bereitwilligst zugcsagt. insbe sondere für die künstlerische Turchstthrnng der Abteilung „Plakatiammelwesen". Der Kirchcnvorstand alü musikalischer Zensor. In Hamburg hat die „Kommission für die musikalische Aus gestaltung der Gottesdienste in der M i ch a e l i S k i r ch c" ldcren Organist Alfred Sittard istj erklärt, daß Opcrn- inusik bei ihren Konzerten durchaus unzulässig sei. Ihr war vom Hamburger Lchrergesangvcrcin ein von den Dirigenten Professor Barth und Dr. Georg Göhlcr ausgestelltes Programm vvrgclegt worden, auf dem sich das Vorspiel z ii in „P a r s i f a l" und der Pilger chor aus dem „T a n n h ä u s c r" befand. Dr. Georg Göhlcr, der Ehor- meistcr des Vereins, sagt nun in einer öffentlichen Er klärung mit großem Recht, daß in Kirchcnränmen bei Kon zerten außerhalb des liturgischen Gottesdienstes scdc Art von Musik zulässig sein müsse, welche die Hörer aus ihrer Alltagssphärc hingushcbt in die reinen Höhen geistiger Welten. Er weist darauf hin, daft in Sachsen keine kirch liche Behörde etwas darin gefunden habe, als man vor wenigen Wochen in der Dresdner Frauenkirche dieselben Werke, die man in Hamburg beanstandet hat, und außerdem das Gebet der Elisabeth aus dem „rannhüuser" vorgctragen habe. An der Heerstraße der Weltgeschichte. Unbekannte Dresdner Tagcbitchaufzcichnnngcn aus de« Jahren 181L und 1818. Mitgctcilt von G. Bauer. II. Den 15. Mai 1813 war sehr starker Marsch von Fran zosen und dc» 18. Mai den ganzen Vormittag viel Geschütz und Eavallerie. Um 2 Uhr ritt der Kaiser Napoleon vor bei, von einer starken Suite begleitet, zwei Polizci-Gcn- darme ritte» voraus und 2 Dresdner Gcndarme hinterher. Den 20. Mai Nachmittags 4 Uhr mar die Bataille bei Bautzen angegangen, bis Nachts 12 Uhr. Die Russen waren