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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 16.04.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050416028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905041602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905041602
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-04
- Tag 1905-04-16
-
Monat
1905-04
-
Jahr
1905
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Dresdner» Nachrichten Sonntag. 16. Avril 166!» M» Nr. 166 Stunden warten. Er übergab d^halb sein Gepäck einem von ber Bak»ive>waltu»g angeiirlUe» Gepäck» agcr. Auf dessen ginge, ob er de» Koffer der AuidewahrilngsilcUc übergeben solle, erwi derte er: cs liege chm nur daran, bei der Writrriabit den Koffer am Zuge zu baden. De, Gepäckträger übergab deshalb den Kaiser nicht dar Auibewabtungsstelle. sondern stellte ihn in den Gepäck- raum. Dort wurde er gestohlen Das Gericht begründete die Klageadweiiung solgeiidcrmakt» : 3tack 8 37 der Veckehrsordniuig haftet die Bahnvenvaltung nur iiir das Befördern des Gepäcks durch die Gepäckträger von und zu dem Zuge innerhalb des 2ta tionöde reichs Lediglich die Beförderung des Gepäcks kommt nicht in grage, den» der Reisende hatte anderthalb Stunden Ausenthalt und der Gepäckträger sollte de» Koffer nicht nur zum nächsten Zug bringen, sondern ihn bis zur Abgangsreit ausbewahren; min destens ist er daher beauttragt gewesen, sowohl den Koffer zu be fördern. als auch ihn auszubewahren. Während de« Transportes nach der Aufbewahrungsstelle, also während der Beförderung, ist der.Koffer nicht, vielmehr erst in der Gepäckhallr. also während ihn der Gepäckträger aufbewahrte. abhanden gekommen. Zur die Aufbewahrung haftet aber die Bahnvrrwaltung »ach ji!!7 nicht. Da« der Gepäckträger nicht für eine bessere Aufbewahrung sorgte, das kann die Bah»verwaltung nicht einmal diesem gegenüber rügen: denn der Reisende hat gar nicht verlangt, daß der Koffer in die Aufbewahrungsstelle gebracht werden solle, er ist vielmehr damit einverstanden gewesen, daß er i» der Gcpäckkalle ansbewahrt werde. Deshalb kann die Bahnvcrwaltung nicht schadenersatz pflichtig gemacht werde». Man tut hiernach gut. Reisestückc einem Gepäckträger nicht in Aufbewahrung zu geben. Höchstens beauftragt man ihn, das Gepäck vom Zuge nach der Droschke oder sonstwo hinzubringeü. und nimmt es ihm sofort dort ad. Lieber zahlt man eine kleine Gebühr für Aufbewahrung, wenn das nicht angebt, als daß man sich einem Verlust ausseht; denn die Bahn- verwaltuna haftet für solche Ansbewahrung bei eurem Gepäck träger nicht. —* Bei der Schlußseier des Schuljahres 1904,1905. der Herr Kommerzienrat Opitz, der Vorsitzende der Dresdner Kauf mannschaft. und einer der Herren Schulvorstände beiwohnten, ge dachte der Leiter der r. essen tliche» Handelslehr- anstalt der während dieses Jahres erkrankten oc^. verstorbenen Mitglieder des Lehrerkollegiums und verabschiedete Herrn Dr Phil. Redell. der einer Berufung an die Städtische Handelsschule zu Frankfurt a. M. folgt, sowie Herrn Architektnrmaler Julius Martin, der seit 187." an der Schule als Lehrer des Zeichnens er sprießlich gewirkt und nun in den Ruhestand tritt, mit herrlichen und dankbaren Worten. Dem scheidenden trenverdienten Manne und Kollegen wurde nach der Feier vom Schulvorstande und Lehrerkollegium unter ehrenden Worten des Herrn Kommerzienrats Opitz und des Herrn Oberlehrers Spalteholz als Zeichen der Dank barkeit und zur Erinnerung Silbergcrät geschenkt. —* Verschiedene Blätter haben die Meldung gebracht, daß die Dresdner Bürgcrvcreine im Vereine mit den städtilchen Behörden die Errichtung eincs monumentalen Landes- Schiller-DenkmalS zur Jahrhundertfeier bcnhlossen hätten. Die Kosten sollten auf eine halbe Million Mark beziffert sein. Diese Nachricht entspricht, wie wir initzuteilcn gebeten werden, nicht der Wirklichkeit. Tatsache ist, daß sich aus der Dresdner Bürgerschaft heraus ein Ausschuß zu bilden im Begriff steht, der gelegentlich des 100. Todestages Schillers den Gedanken der Er richtung eines Denkmals unseres großen Volksdichters in die Tat umzuseyen bestrebt ist. Nähere Mitteilungen werden nach der am Montag stattsindenden Sitzung des vorheratende» Ausschusses ge geben werden können. —* Im Bereinsregister, betreffend die Litterarische Gesellschaft, eingetragener Verein in Dresden, ist ein getragen worden, daß Dr. Adolf Leonhard Lier aus dem Vor stände geschieden ist. sowie daß Dr. Alfred Stöffel als erster Stellvertreter des Vorstands, und die Hoirats- und Doktors- Ehcirau Adele Osterloh grb. Günther als zweite Stellvertretern! des Vorstands bestellt worden sind. —" Dem Verein ver Blinden in Dresden und Umgegend, Geschäftsstelle Dürerftraße 92, wurde von seinem früheren Vorstanosinftgliede, dem am 15. Februar verschiede- nen Frl. Natalie Hüäel. ein Vermächtnis von 5000 Mk. z» teil und von der Erblasserin zum Besten der Gründung des König- Albcrt-Blindcnheims bestimmt. —* Der Kyn alogische Verein zu Dresden wird auch dieses Jabr große Gebrauchssuchen für deutsche Vorstehhunde veranstalten. Gleichzeitig findet ein« Prüfung der Jugendklasse statt. Die Suchen erfolgen voraussichtlich im Sevtembcr. Das zur Suche nötige Revier ist noch nicht genau bestiiniiit word.'n. Zur vorjährigen Suche hatte weiland König Georg das Reichenberger Revier für die Suche zur Verfügung gestellt. Tie Veranstaltungen des im Königreiche Sachsen weitverbreiteten Kynoloattchen Vereins Dresden er stritten sich ieit Jahre» der hochherzigen Förderung der Könige Albert und Georg, und auch König Friedrich August bringt dem Jagdiport lebhaftes Interesse entgegen. 'Der langjährige und verdienstvolle erste Vorsitzende -es Vereins. Herr Kammerberr v. Atamincr, hat sich leider infolge Krankheit genötigt gesehen, die Leitung an erster Stelle niederznlegen. —* Aus Anlaß des am Osterfeste zu erwartenden lebhaften Personenverkehrs werden aus der Hainsberg — Kips- d o r s e r L i n i e am 1. und 2. Osterseicrtage s23. und 24. April) folgende Sonde rzü ge abgelassen werden: 1. ab Dippoldis- uxftde abends ei Uhr 25 Min., in Hainsberg 7 Uhr 20 Min. «Anschluß in Dresden Hanptbohnhoj abends 8 Ubr 12 Min.s, 2. ob Schniicdeberc, abends 9 Uhr 46 Min., ab Dippoldis walde 10 Uhr 20 Min., in Hainsberg 11 Uhr 7 Min. sAnichluß in Dresden Hauptbahnbof abends 11 Ubr 49 Min.j. Beide Sonderzüge halten an allen Unterivegsstalionen und sind aus gewöhnliche Fal-rkarlen benutzbar. —' Im Monat März betrug die Zahl ber von dein Exekutiv- personal der hiesigen Königlichen Polizeidireklion angezcigtc» Verbrechen. Vergehen und Uedert rein »gen 3385. di« Zahl der erslailelen Anzeigen 365». während sich die Zahl der zu Voll,ei- und anderen Allen gegebenen Guiachten und Auslassungen aus 5364 belief. Die Geicnnizadl der im Monat« März 1305 im bieügen elektrischen Ltrahci,balmbetriebe vorgekomuienen Iliisälie betrug 88. darunter S« Zniminnenstöß», bei 17 Un° stillen »«d«, ,7 »Al s-> — Wjbmttch — « und dt« Jabl der -» m tl, danwt« I Per «»19 «rfonen. von denen «8 Person«, Hqsckiras«, «erk-nn» «tzteUon, Zur Hausarbeit »ur- den verwende,: 8« .InvasneNe iväbrend iMBoschästwungdlaaen. La»Sin- woliner- u>» strcmde»mel»«u>«s»,> geftni«»«, sich n», sdltzl: «tzemeldet wurden in, pandtnwldeaml«: »i al» Einwohner ««94 von «uewüuv »„gezogene Personem 9998 nach au«n>än« «erzogen» Personen taudschlteßli« »er Tiens«. boteni, 8917 üladnungdivechsel, »9t seldliandtg geworden«, dier bereü« . wnhnlwt, g»w«s«,e Persvnen, 1»«» von a»«w«is zugezogen, r>«nSbo»«n, : l« von hier au» «rftmalt, tn Li-ntt getrewn« Personen, l»l> nach aud- ! wä«0 verzogne Dienstboten, 299» tienhwechsel: d> al« Aremd«: 9999» > angekonnnen, 2»g»l adgereiü. »777 zugereiste Gew»rd«ged,is«n, 9«K ab laereil«, GewerGaebilsen Im gleichen Zeitraum sind bei der Kinia- > lichen volizeidirenion hierselbft tl Seibftlnordt und » Srlbßmordversuch« ! zur Anzeige gekommen. —* In Oberpoyrih bei Pillnitz hat gestern dir Frau des Privat»« Jähnichen geb. Hofnianu aus Lohmen während einer ganz kurzen Abwesenheit ihre« Mannes ihr ein Jahr altes Töch ter ch c n aus eine Bank gelegt und ihm in einem Anfälle geistiger Gestörtheit mit einem Belle den Kopf abgeha ckt. Das Kind hatte außerdem noch mehrere Ficischwunde». Darauf hat sich dir nugilickiichk Frau mit Petroleum begossen und angezündet, so daß sie bald über und über brannte. Als der Mann zurüctkai». fand er die Frau in Hellen Flammen, da« Kind tot vor. Obgleich die brennende Frau noch gerettet werden konnte, hat sie doch so be deutende Brandwunde» erlitten, daß der ganze Körper eine Kruste bildet. Mittags hat man sie sofort nach dem Sonnenstein bei Pirna gebracht, während da« Kind in die Leichenhalle überführt wurde. — Die Eheleute Jähnichen hatten in Oberpoyritz jahrelang eine Wirtschaft und privatisieren erst seit einigen Jahren. Die Frau hat früher schon Spuren geistimcn Defekt« gezeigt. Das Ehepaar hat außer dem erschlagenen Mädchen, wie die „Elbg - Pr." mitteilt, noch einen Knaben im Alter von 4 Jahren, welcher während der grauenhaften Mordtat unmittelbar daneben schlief. Dir Leute leben in guten Verhältnissen und auch daS Famiiien- leben ließ nichts zu wünschen übrig. —* K v » igstei n. Die Wiedereröffnung der Feste Königstein für den öffentlichen Besuch am Freitag ivar für unsere freundliche Elbestadt ein Freudenfest. Die Be wohnerschaft beging den Tag durch Schmückung der Häuser. Königstei» hatte durch di« vor Jahren erfolgte .Schließung der Festung ein« nicht unerhebliche Einbuße erlitten, und neuerdings machten sich die Folgen der Aushebung der Festunasgarnijon. die bekanntlich durch ein kleines Wachkommando ersetzt wurde, bei den Geschäftsleuten höchst unangenehm fühlbar. Um so dankbarer ist Königstein den Militärbehörden für die Nenöffnuna der Festung, woraus kür die Stadt eine nicht unbeträchtliches Hebung des Verkehrs erhofft wird. Zur Führung der Fremden aus dem Königstein sind Invaliden angrstellt worden. Die ersten Besucher der .restung trafen bereits ein. —* Mit einem für die Geschichte der oltberühmten Fürsten- und Landesschule St. Afra in Meißen hochbcdeutjamen Aktus wurde am Donnerstag, den 13. April, früh 10 Uhr, m der Aula das Schuljahr geschlossen. Der bisherige Leiter der Anstalt, Geheimer Stuoicnrat Dr. Hermann Peter, trat nach gljähriger Tätigkeit vom Rektorate zurück. Seine letzte Amts- ^indlung verrichtete er damit, daß er Herrn Professor Dr. Schwabe verabschiedete, der nach zehnjähriger Ämtierung da selbst an das Königin Carola-Gymnasium zu Leipzig berufen worden ist. In seiner Abschiedsrede erklärte Geb. Studienrat Tr. Peter, es sei ein schwerer Entschluß gewesen, sein ihm liebgewordenes Amt niederzulegeni. aber völlige Verkennung seiner Kräfte wäre es. hätte er es länger noch verwalten wollen: er glaube, der Schule es schuldig zu sein, ihre Leitung in die Hand eincs jüngeren Rektors zu legen. Nachdem der Sänaerchor das ergreifende Lied von Richard Müller: „So lang ich leb', will ich Dir singen" vorgelragen hatte, betrat Professor Lic. thcol. Türk den Katheder, um im Namen der Schule und des Lehrerkollegiums dem teuren, unvergeßlichen Rektor tiefgefühltesten Dank zu sagen für das, was er gewesen ist und getan hat für Schule, Kirche und Gemeinde, für die Stadt Meißen, für das engere und weitere Vaterland, für das Gelehrtenwesen und die Wissenschaft, insbesondere aber für die Fürstenjchule und sein afranisches Kollegium. Unter herzlichen Wünschen sagte der Redner dem Manne Lebewohl, der sich rühme,, kann, seit der Gründung der Schule in den 362 Jahren ihres Bestehens daS längste Rektorat geführt zu haben. — Abends brachten die Fürstemchüler ihrem scheidenden Rektor einen Iackelzug. —* In einer Sandgrube zu Ossig bei Rohwein wurde gestern der 21jährige Sohn des Ziegeleioesitzcrs Ullrich ver schüttet: er konnte nur als Leiche zu Tage gefördert werden. —* Der infolge Tmnkiucdt geistig nicht ganz zurechnungs fähige und deshalb entmündigte Wirtschaftsdesitzcr W Andel« in Erbisdarf bei Brand geriet anscheinend im trunkenen Zustande vorgestern abend gegen 10 Uhr mit seiner Ehefrau in streit, sodaß diese aus dem vaule zu Nachbarn flüchten mußte. Kurz daraus ging das Wirtschaftsgebäude in Flammen auf. Andels wurde ieit dem AnSbrnch des Feuers vermißt und gestern mittag unter den Trümmern als Leiche hervorgezogen. Den Brand hat er zweifellos selbst angelegt. Ob er hierauf Selbstmord verübt oder ungewollt den Tod in den Flammen gefunden hat, ist bisher noch nicht festgestettt. —* Landgericht. Unter der Anklage deS Rück- salldiebstahls «richeint das noch in jmzendlichem Alter stehende Dienstmädchen Bertha Mucke aus Äernburg vor der 5. Strafkammer. Anfang Februar entwendete sie einer Äohnungs» genvssin ein Zwanzigmarkstück und aus einem gewaltsam ge öffneten Koffer eine Anzahl Kleidungsstücke. Tie Angeklagte muß indes auf Grund eines ärztlichen Gutachtens des Herrn Professors Dr. Wolf sreiqeiproctten werden. — Das 14jährige Schulmädchen Emilie Hulda Schneider aus Lindenau war im vergangenen Winter als Aufwartung bei einer hiesigen Beamtens eheirau tätig. Am 27. Dezember und 5. Januar hieß sie aus der Wohnung der letzteren ein wertvolles Taschenmesser und einen Hundertmarkschein mitgehen. schlich am 25. Januar nachts nochmals in die Wohnung, beruhigte den sehr scharfen Wachhund und stabl aus einem Wandschränkchen noch 160 Mk. Von dem krpreffuna » «ung gemacht. Girant« erkannt. — D Mar Aumfft Gchuffenhauer bat sich wegen antworten. Der Angeklagte hatte dr« B« ' «ner seiner Lehrlinge Lei dem Vormund« des geltend und erhielt darau er brieflich eine noch»» ' 53 Mk. an den Voemu ^ Famftieiwrrhällnissr des Lehrling« o-,,ilu>cv vrcni>,>» , Die 6. Strafkammer erkennt aut 6 Wochen Gefängnis eine nochmalige Aufforderung zur Zahlung weiterer den Bocmzmd und drohte, bei Nichtbezahlung mtime Famllienoerhäjtilisse de» Lehrt in ah öffentlich bekamt zu machen OtMvtPrwk,«« der 147 Gönigl. Elchs. La«v«»l»tlerte. Minsk««»,. Med"", a« 1». «»rtl»«». <0d„» »»»«»> »oo« «. aus Ar. «« «7, «7, -80, 41S» MK» »77 SSO» 1»l« ,a»l ,»8SV tSL« WW» ,17« ,7t«, 40S«S b«71 «XN7 «11, 7«1« 77882 78t« 818« «8l» ,1884 »7719 ,<»<><» « au» ^r. «8 ,0«, 1«79 17«8 U«» »899» »09» EU» S70S« 7t777 7SS8S «0»8» 9li,4 84787 V0V48 9»«1 10«« M. aus Ar. lM« 7484 »»so VW6 »977 tt>»»7 11979 17918 IE 27789 740»l 7470« 78,7« 998,9 99998 »1797 88917 »9»97 »978« 8»««» 3947« «4714 «8,98 48788 47999 4889» 8V>60 81188 9«88« 88998 88489 54818 87877 88914 8977» 9«l0t 84,17 84798 9997» «999» 7919» 79198 79888 79878 80801 80488 88118 »>«77 S>7«9 99991. «Lasserstand »er «lv, «n» «totda». , vn»we>» Prag Pardubitz Mr>nt» Leümeritz Nullt« Lr«9tz«n 1«. >»r«l 88 seblt -tz >7« Z- 199 4- 9« 4- 1»» 4- 1» 1». «»rtl 4- 99 fehlt 4- 199 4- IM 4- »« 4- »»» -^1» Der russisch-japanische Krieg. ^>rr au- . . telegraphiert: Es ist hie- c^v- Rvshestwenski beschlossen Hot. sich sobald als möglich mit Admiral Togo zu messen, und sofern letzterer ebenso willig ist. den Kamp, zu wagen, so kann die größte Seeschlacht unserer Zeiten, welche wahrscheinlich a>zck die definitive Entscheidung m diesem Kriege bringen dürste, nicht mehr lange verzögert wer- den. Roshestivenski muß, josern er seinen bisher emgeschlage- nen Kur» nicht unerwartet ändert, schon heute, späte stens morgen, mit den Japanern tn Fühlung treten, und die offene Seeschlacht zwischen den massierten Streikkrästeii RoshestwenSkis und Togos kann hiesiger Auffasinng zufolge in de» Gewässern um die japamickk Insel Formosa schon am Sonntag ausgefochten werden. Roshestivenski ist Dienstag nicht bloß vom englischen Postdainvser „Nubia", sondern auch kurz vorher vom Frachtdampser „Purnea" gesichtet worden, und Kenner der dortigen Seerouten schließen aus der Lag« der ver schiedenen Punkte, an welchen die baltische Flotte seit dem Ber- lassen der Anamba-Jnseln beobachtet wurde, daß Rvshestwenski niemals die Absicht haoen konnte, Saigon anzulausen, daß er sich vielmehr so nahe als möglich längs des Kurses hielt, den alle von Sinaapore nach Hongkong lausenden Dampfer einzuschlagen pflege», daß er unter Beibehaltung seiner bisherigen Fahrt- geschwiudigkeit sich gestern morgen etwa in gleicher Höhe mit Manila, beim 113. Meridian, befunden haben muß, beute morgen schon an den Seeriffen von Macclessield vordeigekommen sein dürste und, sofern er nicht oorzieht, die Meeresstraße von Basch i aufzusuchen. Sonntag in die Meeresstraße von Formosa ein- drinaen wird. . . Daß man russischerseits mit einer Schlacht i« Kürze rechnet, dürste auch folgendes Telegramm bestätigen: Das russische tz os p i t a l s chi ff „Orel" hotte in Saigon einen Aufenthalt von 36 stunden. Es nahm 900 Tonnen Kohlen, Lebensmittel und Medikamente an Bord. Eine Krankenwärtern, und ein französischer Arzt erklärten, das Ziel deS russischen Geschwaders sei Wladiwostok. Vier TranSpvrtschifse ankerten vor Kap St. Jacanes. gingen aber abends wieder in See. Das Marinedepac'tement in Tokio gibt bekannt, daß dir Mrl- dunaen von einer Seeschlacht aus der Höhe von Saigon unbegründet sind. Der in kompetenten Kreisen Autorität genießende Kriegs berichterstatter der „Nußkija Wjedoniosti" schreibt Wer das Passieren der Malakka-Meersirahc durch das Geschivader RoshestwenSkis folgendes: Man darf nicht verhehlen, daß sich Rvshestwenski zu einem sehr dreisten, sogar verwegenen Schritte entschlossen hat. Das jetzt den Japanern entgegen- schwimmende Geschwader besteht bekanntlich nur aus 15 Schlacht schiffen, von welchen nur vier zu den neuesten erstklassigen Panzerschiffen gehören, die übrigen sinid älteren Typs, einige müssen sogar wogen ihrer geringen Schnelligkeit von 15 bis 16 Knoten zu den Userverteidigungs-Panzerschiffen gezählt werde». Aus den ersten Blick scheint es, Laß Admiral Roshcstwenski einen großen strategischen Fehler dadurch be gangen hat, daß er gegen den doppelt stärkeren Feind ohne dos Geschivader des ihm zur Hilfe eilenden Kvntreadmirals Nobo- gatow ausgefcchren ist. Aber das Geschivader Nobogatows besteht aus solch' alten und schlecht armierten Schiffen, daß cs nicht im stände ist, Rvshestwenski eine wesentliche Hilfe zu leisten. Im Gegenteil, Roshestivenski müßte seine Äusmerk- samkeit mehr dem Schutze dieser Schisse, als den Japanern zuwenden." Ueber die Ereignisse aus dem Kriegss ch a uplatze in der Mandschurei besagt eine amtliche Mitteilung aus Tokio: Eine japanische Streitmacht traf aus dem Vor märsche nach Osten über Fuschun—-Haftung aus den Feind und schlug ihn am 12. d. M. morgens hei Erhuola, 7 Meilen östlich von Mngpa»' der Feind war ein Regiment Jnsonteri«. sechs Sotnien Kavallerie und vier Geschütze stark. Die javanische Truppe besetzte Tsangschin, ungefähr 19 Meilen östlich von Ningpan, während der Feind sich, bei jedem Schritt kämpsend, in der Richtung aus Haftung zurückzoa. Seit dem 11. d. M. zog sich der Feind noch und nach aus der Kinn-Straße zurück, ein Teil befindet sich noch in Barsyuschu. In den Bezirken Scbangtu und Faknmen ist keine Aenderung ein- noch vor Ablauf des Kontraktes erfolgten Tode 1717 den Kontrakt wieder prolongieren. Schließlich nahm der Rat im Jahre 1729 das 2 Erben, die sogar .. . . , gingen, in eigene Regie und fand die Erben mit insgesamt 2K5 Rcichstalern ab. womit er die vorhandenen Monturen »ich Sänften bezahlte. Als das alte Rathaus 1707 abgerissen worden war. wechselte der Standort der Chaisen zum erstenmal. Sie wcnderten in ein „offenes Behältnis" in einen Winkel an der Kreuzkirche. Es wurde dann l7l9 für die Träger eine besondere Stube mit anstoßendem Slhuvvr» an den Brotbänken auf der Frc.uengaffe erbaut. Hier blichen sie bis 1710, in welchem Jahre das Haus, in dein sie uiitergebrncht waren, abgerissen wurde. Die Station wurde nun in das alten Dresdnern noch bekannte „Eh-isenpalcfts" auf dem Altmcirkte verlegt. Tic Gestalt der damaligen Sänften ist im weientlichen noch heute dieselbe. Sic waren außen mit schwarzem Leder überzogen, trugen auf der Rück seite «ine vergoldete Ziffer als Numenernng. waren innen mit blauem Tuch ausgeichlagc». mit „blanrascheucn" Vorhäiiacn ver leben und batten Spiegelscheiben. Tie Höhe betrug 2'»Dresdner giiiig nicht, so daß die unliebsame Konkurrenz bestehen blieb, ja ......... sogar reckt gut florierte und schließlich sich an Zahl der Träger mstitul trotz des heftigen Protestes der Landsbergerschen, verdoppelte, da viele Standespersonen hinüber nach Alt-Dresden vergeblich bis zun, Kurfürsten Friedrich August zogen. 1720 endlich begründete der damalige Schloßtrcibanten- ' " ' " ^' " - - --- - hanptmann, Freiherr v. scyffertitz. die sogenannten Hofportechaisen- träger. Er schloß „zu besserer Bedienung des Hofes und der am Hofe verkehrenden Edeln und Standesvcrsonen" ein Abkommen mit dem Rate, wonach acht Sänften nebst Trägem am Schlvktor gestellt wurden. Diese Leute „dcpendiertcn" vom Kurfürstlichen Hofmarschallamt, d. h. sie standen unter dessen Botmäßigkeit und empfingen von ihm eine besondere Instruktion, sie »nltztcn aber alljährlich 51 Reichstaler und 1t Groschen an das Reliaions- und das Waisenamt der Stadt als Abgabe zahlen. Ihre Livree wies die noch beute üblichen Farben kanariengelb mit hellblauen Auf schläge». blauer Weste und blaue» Strümpfen aus. Jeder hatte anßer der bereits erwähnten Gesamtabgabe wöchentlich 12 Groschen an das HofmarschaÜanit zu zahlen, die „zur Unterhaltung ver Portechnisen, zu Mouillierung, ingleicheu Holz. Breunöl und vor das Arniillh" wieder verwendet wurden Ueber die weitere Ent wicklung der Ratsportechaisentrciger-Gcnossenschast findet sich nichts Wesentliches, wenigstens nicht aus dem 18. Jahrhundert zu berich ten, so daß niail aniichmen kann, die Entwicklung sei in großer Stille weitergcgaiigcn. Eigentliche Volkstümlichkeit erlangten die Ratsportechaisenträger zu Beginn des l9. Jahrhunderts. Damals stand ihre Station — nicht gerade als eine architektonische Zierde — aus dem Altmarkte Sie war ein unschöner, niedriger Kasten und erfreute sich durchaus nicht der Beliebtheit der Bürger, so gern gesehene Gestalten auch die Ehaisenträger selbst sein mochten. 1878 inuslle sie endlich dem Drängen der Bürgerschaft und den erhöhten BcrkehrSansprüchen weiche». Bon der Meinung, die man über sie hatte, zeugt ein Spruch unter einer aus den 70er Jahren stammenden Abbildung des alten ChaisenhauseS: O ThaisenhauS, du Dresdner Zier, Wie prangest du im Bilde hier! O Stadtrat, gib zu dieier Frist, Daß diese- Jahr sein letztes ist! 1978 siedelte die Genossenschaft in ihr eigenes HauS auf der Schreiberaasse über, in dem sie sich heute noch befindet und ans dessen Besitz ihre Mitglieder nicht wenig stolz sind. Statten wir nna einmal der 200>ährigen Jubilarin in diesem Hause «inen Besuch ab. C9 ist schawe» daß Professor Ellen, die Breite 1'/-. die Län^c IN»; Ellen, welche Maße genau vorgeschriebe» waren. Die Präger waren nach einem alten Aquarrllbilde, welches sich im stadtmuieum befindet, in braunes Kapuzinertuch mit gelben Aufschläge», gelbe Weste gekleidet und trüge» gelbe Schnüre »in die schwarzen Dreimaster. Tie Bein kleider. welche sich jeder Manu selbst beschaffen mlißte, waren demnach in ihrer ,;arbe wohl nicht vorgeschriebe». Jeder Träger mußte wöchentlich in den vier Soiiuiicrinonaten von Mai bis August einen Reichstaler 12 Groiche», tu den acht Äinter- moncllen wöcheilltich einen Taler an den Ratskänimerer zahlen. Während dieser Entwicklung hatte sich für die Ratsportechnisen- irägcr trotz der fürsorglichen Bestimmungen des Rntes bereits mehrfache Konkurrenz anfgetg». Zunächst war in Alt-Dresden dem heutigen Tresden-Neustgdt! eine kleine Sänftenträger- Genossknschcist konzessioniert worden, die allerdings zunächst nur 4 Mann mit 2 säinten stark war und völlig iellutändig dastand. Tie zahlten an das Religioiisanit der Stadt jährlich 16 Reichs« taler für die Konzession und konnten im übrige» frei mit ihrem Traaeloh» schalten und walten. Seitens des Rates zu Neu- : Dresden-Altstadt) wurde zwar der Versuch gemacht, tzetdr Grnosienschaftcn zu vereinigen und so mehr Abgaben herauS- zuschlagen, doch fand dieser Versuch di« landesherrliche Genehmi- Gotthardt Knekil seine Kunst bis jetzt nur an den Hofportechaisen- trägcrn versucht hat, hier würde er ein seines Pinsels gewiß nicht weniger würdiges Motiv gesunden hoben. Im „Empsanys- salon" der Genossenschaft, der zu ebener Erde liegt und i« dem sich die Unbeschäftigten aufhalten, siebt es etwa aus, wie in dem Gastzimmer einer Schänke zu Großmutter- Zeiten, nur zwei Tinge wollen in dies stimmungsvolle Milien nickt gat« Hinein passen, ein moderner VentilationSapparat über oem Ofen und ein — Geldschrank. Der alte gelbe Kachelofen mit der Ofenbank und dem rotbraun gestrichenen Holzgitter, an dem einzelne Wäschestücke -um Trocknen aufgehangt sind, davor «in paar Holz pantinen, an der Wand rechts eine alte Schwarzwälder mit Rupfergewichten, verschieden« alte Kupferstiche, ein kleines Wand regal mit einer alten, m goldgepreßteS Schweinsleder gebundenen Encyklopädie, drei lange, rotgestrichene, stark mitgenommene Tische mit je einer Rundbank darum: wie altväterisch-malerisch mutet uns nicht dieses Bild an! An der Hinterwand des Zimmers führt eine Tür in ein niedriges, langgestrecktes, dunkle» Gewölbe, das allerlei Gerätschaften und die Klelderspinde enthält. Hier befindet sich auck — eine ganz moderne Errungenschaft -- das Telephon. Auf den Bänken des „Empfang-salons" sitzen etwa l'/2 Dutzend Leute — im ganzen zählt die Genoffenschali gegenwärtig 34 Mann — und vertreiben sich die Zeit aus allerlei Weise, rauchen, plaudern, lesen Zeitung und — spielen. Und hier zeigt sich wieder eine von früheren Zeiten her überkommene Eigenart: daS Bölkchen bevorzugt nämlich Brettspiel«, und vor allem ist eS das edle Schachspiel, in welche» fast stet« zwei oder mshr Paare vertieft sind. Die Mär, welche uns ein befreun deter Einheimischer aufbinden wollte, daß em« Anzahl Chaisen- träger sich an dem nächsten Deutschen Schachkonarefs« aktiv de- teiligen würden, dürfte schon deshalb von der Hand zu weifen sein, weil die Leutchen viel zu bescheiden und stillzufrieden sind, um nach solchen prunkenden RuhmeSkränzen zu greifen. Weniger sieht man daS sonst in Sachsen so beliebte Kartenspiel, wohl auch deshalb, weil Spielen um Geld in der Station nach dem GenossenschastSstatut überhaupt verboten ist. Jetzt treten wir heraus in den Hausflur und steigen die Treppen hinaus. DaS der Genossenschaft gehörige vierffugelige HauS ist zum Teil an allerlei Leute vermietet, teils dient «L im Erdgeschoß zu Schuppenräumen und im ersten Stockwerke als Wohnung für die unverheirateten Mitglieder
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