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Dresdner Nachrichten : 12.12.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188212120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18821212
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18821212
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-12
- Tag 1882-12-12
-
Monat
1882-12
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.12.1882
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»r. »4« «orten zu schenken. Statt der 3. 4. 5 Pfennige. Ä« jedesmal der Gast giebt. will und soll der Stammgast erst nach Z oder 3 Bo ttichen ein« solch« Mark« geben oder auch L o, 4 Stommgäst« «er- einigen sich zu einem gemeinsamen Geschenk. Der Empjänaer wird dadurch genötktgt. zu sparen, sich, wenn e» sein« IO Manen hat, ei« Sparkassenbuch anjuschassen und sich so ein kleines, werdendes, wachsendes Kapital zurüctzu legen. Dieser Gedanke könnte gerade in jetziger Zeit recht vrel Anwendemg finde», wo in den wohlbabrn- deren Familien Mittag«-, Kaffer-, Tkee- und Abendgesellschaften HLusiger sind und wo für die Dienstboten manche« Trinkgeld ab- sällt Wen» der Gast beim Weggehen der Fungier Köchin statt der silbernen Mark ei» Brieschen mit IO Sparmanen in die Hand drückt, ivird sie sich gar freundlich bedanken und so kommt dieser Betrag in die Sparkasse und auf diese Weise erzeugt der Gast eine doppelte Wohltt,at: da» Trinkgeld wird Spargeid. — LedenSversicheruiig — das beste W e i h n a ck t S - gesch e»k. Ein uno vorliegender Prospekt der durchaus soliden und einpsehlenSwertlien MagdeburgerLebenü-Bersicher- ungS - Gesellschast — eine der ältesten und best fundirtesten Kompagnien enthält nachsiehenbe beherzigenüiverthe Worte, die beim Herannahen des Wcilmachtüsestes manchen Familienvater zu obigem passenden Weihnachtsgeschenke sicherlich anregeii werden: Die Sorge des FamienhauvteS für die Zukunft seiner Angehörige» j ist das Natürlichste, das Allgemeinste, was in einer civilisirten Na tion sich denken Iaht. Wie viele Tausende von Hausvätern in! unserm Paterlande mögen jalirauü jahrein den Gedanken mit sich i herumtragen, wie sie cs doch anjulangen haben, die überlebende! Familie vor Entbehrung und Mangel zu schützen! Diesen Allen : möchte man zurusen: thut nur einnial die Augen auf, sehet Euch! die Sache recht an. vd sie nicht auf's Beste in Euren! ganzen LebenSvlan patzt und mit einem Male viel Bangen und l Mülien und Sorgen von Euch nimmt! Fbr versichert Eure Häuser j und Mobilien, uni nicht durch jeden Ton der Stunnglocke ge- > schreckt zu werden, als stehe ein TlieU Eures Ledensglückrü aus dem j Spiele: Fdr versickert Eure Ernten, um nickt in jeder Wetterwolke das heraniialieiibe Verderben sülchten zu müssen. 'Nun, Euer Haus > kann in Brand geratben, aber nur möglicherweise — wahrscheinlich wird eS nickt geschehen. Eure Feldfrüchte können verhageln, aber nur vielleicht — voraussetzen lätzt üch's kaum: dennoch zahlt Fbr gern Euere Beiträge, nur um die unschätzbare Gewitzheit des Er satzes zu haben lür den höchst unwahrscheinlichen Fall eines Per-, lusteS. Wie ganz anders verimli stch'S »nt der Lebensversicherung, da gebt Für Euere Beiträge für einen Fall, der gar nicht ausbleiben kann, da sichert Ihr ein Kavital für eine Eventualität, die unbe dingt eintreten mutz und es ist unmöglich, daß Fbr in die Lage kommen könnt. Euere Zahlungen zwecklos und unnötbigeriveise ge leistet zu haben. Ereilt Euch ein s r ü h e r Tod. so ist ja eben die Sorge, welche Euere Gedanken an diese traurige Möglichkeit um io viel trüber macht, mit der unfehlbar zu erwartenden vollen und unverkürzten, die bisherigen Spier vielfach übertresienden Persicherungs - Summe gehoben, ist Euch dagegen ein hohes Alter beschieden, vielleicht gar ein so hohes, datz die Summe der von Euch bis zum Tode gezahlten Beitrage die Höhe des Euern Erben von der Lebens« ersicherungs Gefellschatt auszuzahlenden Kaoitals erreicht oder übersteigt, min so werdet Fbr das nicht als einen Perlust, sondern als einen Gewinn empfinden, zumal wenn Fhr bekennen mützt, datz die ersparten Beiträge in Euerer Hand ichwerlick, zu einer gleichen Summe angewachsen sein würden. Fhr! habt es hier also nut einem Fnititule zu thun, welchem gegenüber Fbr in keinem Falle den Kürzeren ziehen könnt, und das Sailmimstc. waS Euch in peenniärer Hinsicht bei der Bethcil gnng an demselben begegnen könnte, wäre nichts anderes, als die überschwängliche Er- 'iillung eines Wunsches, der uns Allen, wäre es auch nur in Rück- sicht aus unsere Angehörigen, natürlich ist. Wie vielen schwer bedrängten Wittweii. wie vielen hilflosen Waisen, wie vielen uner wachsenen Söhnen, die einen mit Vorliebe ergriffenen und gehegten Lebensderuf auigcben muffen, wie vielen Töchtern, die jeder noch >o geringen Aussteuer entbehren, wie vielen Personen der Art würde geholfen gewesen sein, wenn die Pater und vormaligen Er näbrer mchi alüm sorglos und zuversichtlich auf ein längeres Leben gerechnet hätten. unb in Ansehung bes zeitlichen Gutes das Haus aufs Beile zu beschicken, dazu bieten eben die L ebensverfiche-, rungs-GeictlschnNen die Hand. i — Die diesig ui Mettittwaarensabrilanten Gcbr. Semmel ratb gaben am Somutteiid ikren Arbeitern ein fröhlich verlaufenes Fest, welches der Dorr, 'eier des lOjährigen Bcsicbcns der Fabrik in den Lokalitäten e r Reilauration der Gambrinusbraucrei tind der vor wenigen ÄeiuUeu erfolgten Belriebseröffmmg der neuen, ans eigene»! Grüne uue Bodni errichteten Fabrik-Lokalitäten gatl. Auch hier zeigte suli, wie glücklicher Weise fast überalt in Dresden, das schönste Einvenielnnen zwilchen Arbeitern und Arbeitgebern. Vor IO Fahren zählte die Fabrik nur weiiige Arbeiter, jetzt isi dort eine stattliche Anzahl tbälig. Schnelle Hü e lei D i v b t h e r i t i s e r k r a n k u n g e n ist von besonderem Wettiie. Zu dieiem Bebuse bat die homöopathische Sfsizin vvn Ear! Grüner, Schlotzitratzc, am Georgcntbor, eine sog. Dwblberilisavotbeke zu'au'unengestellt. mit Gebrauchsanweisungen, enthaltend diejenigen bomoovalbischen Nkittel. die als bewährt gelten. Diese Zusammenstellung scheint für solche Krankheitsfälle besonders geeignet, ivo ein Arzt nicht sofort zur Hand isi, also z. B., ttir die Landbevölkerung. — Donnerstag den II. d. findet in Rciiewib zum Beilen enier Eiinstbescherüng armer Kinder Plauens unter Herrn Kantor Wltzmann ein Kinver-Eoneerk und Bali statt. Stto's schönes „V aterIaiidst e st" gelang! zur Aufführung. — Der diesmalige H e u - und Stroh in arkl der am 15., , l>. und 22. ds. staltsindel. wirb wegen des Christmarktes vom 'Neu markt aus den Freibergerplatz verlegt. — P o l i z e i b c r i cb i. Eine Kellnerin und ein 8jührigcs! Piäochen ivollkeir vorgestern Nachmittag am Derraffentborc aus einem Stege nach einem Dampfschiffe geben, daü Kind glitt dabei' ans. siel in die Elbe und zog die Begleiterin mit hinab. Beide wurden von dem Steuermann Pfund noch schneit genug im> Wasser enatzt und ohne Beschädigung glücklich wieder hcrausgezo- gen. — Zn einem Hause der Nordilrapc ist vor einigen Tagen ein Mann infolge L ffensiebcns der KeUcrlbür die Kellertreppe, lnnabgetallen und bat an der Brust mehrfache Beschädigungen er litte». Fn seiner Wohnung wurde gestern früh ein 30 Fahre aller Markthelicr vergiftet vorgcsundcn. Der Mann warseil einiger Zeit stellelos und ohne Mittel und scheint ans Motb seinem Leben em Ende gemacht zu haben. — Sb die Witterung, natzkalt oder trockenkalt — gleichviel, ein Schluck von dem weltberühmten M agcnligueur „ A roma lrgue" in zeilgemätz, er wärmt durch und bekommt gut. Dieses hochfeine Produkt ist das Erzeugnis! der Herrnhuter Eolonie Neu- dictendori unb mit jener Sauberkeit und Sorgfalt hcrgeitellt, die man von icber als Eigenschaften der Herrnhuter Bruderschaft schätzte. Dw Droguen- und Farbenliandlung von Earl Apell, Roicnslr.24, ivelcker der Alleinverkauf für Dresden und Umgegend übertragen ist, 'übrt aber außerdem die aus derselben Fabrik stammenden vorzüg- irchen Picfserm ü nzküchcI vonL.Favre. Fit jcnerMaqenicknaps ein treffliches Hilfsmittel gegen Verdaungsbcschwcrden, so bürgern sich diele anregenden Pieffcrmünzküchel in der feinen Damenwelt beim Besuche der Theater und des Circus immcrmchr ein. — W e i li na ck t osch au. Tie Tage sind gekommen, wo, uniere umsichtigen Hausfrauen ihre Vorbereitungen zum Stollen- baclen treffen. Diese süße Arbeit ist ihnen eine wakre Herzens j angelegenlieit, und die Frage: woher wirklich gutes Backmaterial nehmen " macht ihnen viel Kovizerbrechen. Hängt doch von dem selben das ganze Gelingen des grotzcn Werkes ab, zu dem oft: Tage lang vorher Nullungen getroffen werden. Von vortrefflicher > Qualität und bedeutender Ausgiebigkeit sind die Szcgcdincr ungarisch e n M chle der E g e r schcn Mehlhandlung, große Schietzgaffe 8. Wer lieber unseren Kaiserauszug verwendet, sinket solchen in ausgezeichneten Sorten in dem Magazin für Lebensbedürfnisse von Heinr. B r a u n. Wettinerstraße 14: auch' billige und gute Backbutter isi dort zu baden. Vorzügliches Plauenichcs Mehl aus der Biencrtschen Hosmühle indctz, sowie alle zum Stollcnbackcn Notlügen Zutkatcn lrisit man bei F. Machcrau ch, Antonsplatz 7 und Marienstraße. — Seitdem man auch von ärztlicher Seite das Schlittschuhlaufen angelegentlichst empfohlen und das Gesundheitsörbernde dieser Uebungen anerkannt hat, bestrebt man sich selbst in^ävagogocken Kreisen, dasselbe in einen gewissen Eontact mit der Schule zu bringen, weshalb von Seiten des Rackes und der Stavtvcroronetcn Erörterungen ange- siellt wurden, aus welche Weise auch armen Kindern die Benutzung der Schlittschuhbahnen zu ermöglichen sei. Aber auch in gerverb licken Kreisen werden Anstrengungen gemacht, die Hilfsmittel zu vervollkommnen und solche zu billigen Preisen zu liefern. Lv kalten die diesigen Firmen Gierisch und Flösset, grobe Brüocrgaffe 10. und Flachs Nachfolger (Tilln u. Scvffert-, Srtsirape 3. ein bedeutendes Lager von allen möglichen Cctsiitt- ik Seit» » — ^ dxunter die eneetoneit b^en Aufttta.. . Hebel- «nd Merkur-SAlittsaube im Preise ,on 80 Pf». , Nk. Der letztaenannte Nuflna-Patent-Schttttsedul, ist nr. sprünglich von »inen, .Herrn F. Waidmann aus Bölmiisch-Kamnitz erfunden worden, weicher das Hauptgeschäst nach Dresden verlegt« und die Fabrikation und den Vertrieb der hiesigen reiiominirtrn Fabrik von G e br. Barnrwih. Falkrnstraße. übertrug. Dieser neue 8<1>Uttschuk. der sich durch Hineintreteu am Fuße von sedst beseitigt, bat weit und breit berechtigte Anerkennung gesunden. — Vor den Festtaae« baden gewöhnlich alle »rvheren (SeschästSlrute viel zu thun und e< ist keine geringe Sorge für die Frauen nament lich. wenn ihnen die Fertimtellung ihrer Arbeiten, wie Stickereien tu Kiffen. Teppiche». Sesseln :e. vom Tapezierer nicht gewiß ver sorochen wird. Fm Interesse solcher Bedrängter sei aus das Geschäft eines jungen, strebsamen Meisters hingewiesen. der Holbcinstratze lO im Hinterhaus wohnt. Herr Böttcher fertigt alle Tavezier arbeite» gesch»iackvoll und zu rivilen Preisen, wird sich auch gewiß drmüden, die liebrndwürdiaen Austraggeberliinen nicht zu lange warten zu lassen. — Der Weihnachtsmann vslegt i» der Negel auch der uiieiltbehrlichei» Schreib- und Zeichenutrn- silien für die liebe Schuljugend zu gedenken. An soliden und leisiniigSfiibigeii Geschäften in dieser Branche fehlt es liier keines wegs. Besonders gut wird man in dieser Hinsicht bedient in der Papierhandlung von Rudolf F ahn. Pragerstratze 3 und Biüuiarck- platz 8, sowie in dem Galanterie- n»d Papiergeschäft von Rud. Schönheit, ge. Schietzgaffe 4. Alles, was Kinder an Schul- hedürsniffc» benötkigeii, auch Bilderbücher, Malkasten, Mapi en, Albums, 'N'otizbücher re. findet sich in diesen Geschäften in reicher Auswahl. — Puvpen und Puppenwagen sind zwei unzertrennliche Genossen. Die bekannte Dresdner Klnderwagensabrik von G. E. H ösge n hat sowohl in der Fabrik, Königübrückerstrahe 75, wie auch m der Filiale. Zwingersiraße 8. ein so nettes Lager von Puppenwagen und Kindervelocipedv ausgestellt, da» alten Wünschen derart Genüge geschehen kann. — Für eine reizende Aus wahl niedlicher G l a ss p i e i s a ch r n für Puppenstuben hat auch dieses Fahr Herr F. K u b a s ch. am See 21 a. ausreichend gesorgt. — Wegen ernstlicher, nabe bevorstehender vollständiger Geschäfts auflösung bietet sich bei Herrn Josef Arndt, Marienstratze 8, (Ecke an, alten Polutechnikums günstige Gelegenheit diverse Weine, namentlich größere Porrätlie von echtem Portwein, Madeira ;c., französischen Rothweincn, Rhein und Moselweinen, ebenso vorzüg lichen Eigarren in alle» Preislage», auch noch sehr schöne, edle Kaffee'S billig und gut einzilkausen. — Ai» «onnavend Abend in der 7. Stunde ist das dem Guts- Msitzer Karl August Leusctmer i» Eossebau de zugehörige Scheuneugebäude mit den, Stall und Wirthschastsgebäude snmmt den darin vocliandenen Eintevorräthen total niedergevrannt. Leider Kat sich der Kaiamitoie Lemchner, welcher das Feuer noch ii» Er stehen bat löschen wollen, so schwere Brandwunden zugezogen, daß es fraglich erscheint, ob er am Leben erhalten bleibt. Auch sind mehrere Hühner und der Hofhund im Brande mit unigekomineil. Das Feuer ist durch die bei Leuschner ii» Dienst befindliche lOjähr. Magd Wilhelmiiie Zictwcke aus Dippelsdorf vorsätzlich und angeblich aus Racke wegen schlechter Behandlung seitens ihres Dienstherr» angelegt worden. -- Bei der Einfahrt des Ehemnitzer PersoneuzugeS in den Balm Hof W aldliei m sind am Sonntag Abend dem BnhiilwsSarbeiker L lto beide Fütze abgefahren worden. Der Unglückliche lebte noch. — Fm Ehemnitzflutz nui B u r l e r üd o r i e r Flur worb am Sonnabend, an eine» Stein angefroren, der Leichnam eines etwa lO- bis Njährigen unbekannten Knaben, der nur mit dem Hemd bekleidet war. aufgesundcn. — Porigen Donnerstag ist auf dem N au nd o rfer Forst revier der Bergarbeiter Dsear Lichlenberger aus Mohorn l o d t aufgefulidcn ivvrden. Ein Gebirnschlag infolge zu starken Alcvbol- genuffcs hat seinem Leben ein Ende gemacht. Fn die durch! die Uebcrsicdlung der Jäger nach Dresden verwaiste M c i tz n er Garnison wcrdnr nun oie beiden reitenden Batterien aus Riesa kommen: dagegen rückt die Frcibergec AlkiUeric- Abtliciluirg »ach Riesa in Garnison. Zwischen N ossc u und Teutschcnbora wurde am Sonnabend Abend gegen 4U Uhr ein Schiagivärter tödtlich überfabrcn, der noch kurz vor dem nahenden Zug über das Gclcis ivollte. — Der Sergeant K. in Zwickau bat sich in selbstmörderischer Weise mit dem Diciistgeivehr in den Kopf geschossen. Er wurde schwer verletzt, aber noch lebend in daS Hospital gebracht. — Ein sonderbarer. Alles in Aufruhr verfitzender Gast erschien am Freitag Abend in einer Weinstube in Leipzig. Wobt trat er durch die Tbürc ein. aber nicht in der Weise wie andere Menschen, sondern er zerschlug die große Glasscheibe der Tbüre und nalnn durch die so krackend und klirrend entstandene Dessmmg i'eni E'nlröe. Sofort sing der Eindringling nun mit den ii»» ganz sr.-niden Gäste» Streit und Prügelei an 'und mir mit Mühe kenme er von der berbeigeeillen Polizei entfernt und nach der Pol nein : ! e gebracht werden. Dort zeigte sich leider, datz nicht Uehermulb E L l:ebieder bes skandalösen Handelns gewesen, sondern Gei ie. kennkheit, denn der jiliige Mann verfiel alsbald in volle Dobmebl und »mtzte der Frrenklinik zugeführt iverdeu. — Als am ^ominbend Abend vou eineiu Dieuslmädchen die Treppe emeS Hauses iu der Borwitzstratze iu R eudui h gekehrt ward, fand dasselbe einen in Betten gehüllten etwa 4 Monate alten weiblichen Säugling nnd einen Zettel mit den Worten: „Bitte zieht mir mein Kind ^rotz, seien Sie so gilt und behatleu Sie cö, die Mutter werden Sie »och kennen lernen." Bis jetzt ist eine Spur der Mutter noch nicht gesunden. — Am 9. d. entstand in dem Gemeindchause zu Klein- schwcidiiiI; eine Feuerobruust, welche durch die Löbauer Feuer wehr wieder gelöscht wurde, ohne datz bedeutenderer Schaben entstand. — Landgericht. Prozeß gegen den Rechtsanwalt Dr. Georg Schmidt. (Fortsetzung) Mcwimilian Freiherr von Fritzsch. ehemals Rittmeister bei dem in Dlchatz gariiisoilireiiden Ulanen- leginieitt, vermählte sich am II. Man 1872 mit der am 2-4. Mai 1847 geborenen Freifrau Hennetle Florcittine v. Fritsch geh. v. Fordan, einer seiiigebildeten Dame, deren Mitgift in der statt lichen Summe von über 700,000 Pik. bestnno, während ilir Gemahl, zu damaliger Zeit wenigstens, unvermögend war. Tie Ehe ge staltete sich schon nach eimgen Monaten zii einer nichts weniger als glücklichen, denn dcr Herr Rittmeister verschütt alsbald zu beleidigen den Ausfällen gegen seine Gattin und ging später zu Tlsiitlichkelten über, die den Ebaraker lebensgefährlicher Handlungen annahmen. Fm Fahre 1877 gericth v. Fritzsch eines TageS bei Gelegenheit des Millagstisches mit dcr Freifrau in Streit und dabei fuchtelte er mit einem Tranchirmeffer io lange herum, bis dieselbe eine Schnitt wunde am Halse erhalten batte. Fm darauffolgenden Fahre, als die vercliel. v. Fritsch die Herausgabe der Generalvollmacht von ihrem Gemahl verlangte. gcrietli dieser dermaßen in Zorn, daß er seine Gattin bis zur Bcstmimigslosigkeit n.v Halse würgte und eine ähn liche Szene scheint sich im Seebade Travemünde abgespielt zu haben. Eharakterlslisch iür die Gesinnungen des Frcihenii ist gewiß auch die auf den Angaben seiner Gattin beruhende Behauptung, daß v. Fritzsch, nachdem er früher ans lein Ehrenwort versprochen batte, die erwähnte Generalvollmacht herauszugchcii, seine Weigerung ans einen diesbezüglichen Port,alt mit dcr Bcmerlrmg motivirtc, Frauen gegenüber gelte kein Ehrenwort. Unter diesen Umstände» war es der Frau v. Fritzsch im Fahre 1878 nicht mehr möglich, an dcr Seite ihres Gemahls zu leben und um eine Aciiderung, womöglich ans dem Wege einer faktischen Trennung herbeiziifültten und nnr in, Weigerungsfälle seitens des Barons den Prozeß ans gerichtliche Scheidung anznstreiige». begab sich die unglückliche Frau »ach Dresden. um mit dem Pater ihres Gatten, des im vergangenen Sommer z» Bad Ems verstorbenen Generals v. Fritzsch weitere Schritte zu beratbc». Sowohl der Schwiegervater, als a»ih dessen Bruder, ein großb. säcks. ivirii. geheimer Rath re. waren vollständig aus Seiten der Freifrau, da sie den Ebarakter des Rittmeisters ge nügend kannten und in einem darauf zusammcngetrctenen Famillcnrcnh, zu welchem auch dcr Testamcutsvollslreckcr des Vaters der Freifrau, Hr. «.(Bitickmidt, als Vertrauensmann gezogen wurde, gelangte ein Vertrag zur Niederschrift, der über die mit der faktischen Trennung ver bundenen Details »äkcre Bestimmungen enthielt. Auf Vorschlag des Generals v. Fritzsch winke beschlossen, in den Vertrag die Be stimmung ciilznflcchtcn, daß sich dcr Rittmeister v. Fritzsch auf Ehren wort vervsiichtc, die von ihm zu unterzeichnenden Bestimmungen innecuhalten und der Enlwurs gelangte sodann in die Hände des Rechtsanwalts Tr. Schmidt, der. wie bereits erwähnt, als Rechts- beistand der Freifrau tuvgirte. Ter Ebreliwortveltlag mtinelt im Wesentlichen folgende Beslinunusigeim Rittmeister v. Filhsch ver vfiicktct sich, einer Ebescheiknng, falls solche von seiner Gattin ver langt wird. keine Hinbrrniffe zu bereiten, sowie selbst eine Ehe scheidung nickt einzuleite«,: ferner sich »orläusig weder der Gattin noch deren Schwester zu nähern u»o Elfterer die Eizielniiig der ! drei dcr Ehe entsprossene» Kinder »ollstäiwig z» überlasten, bcz. I kein« Bestimmungen hierüber zu treffen: das gesummte Vermögen Vianet»-, äan >». vaoomdar 1882 und Mobiliar der »««bl. v. Fritzsch sofort, ebenso wie die ihm über- -ebene Generalvollmacht herauszugeben und Verwaltung und Nutz- nteßuna vet Vermögens der Frau zu überlassen, sowie auch, den BesWtrl auf daü Rittergut Unwilrde abzutreten ie. Die Gattin wolle dagegen auf Ersatz der durch ihren Gatten angeblich ver brauchte» 30,000 Thalrr verzichten, dem Rittmeister eme jährliche Rente vou 1800 Mt. gewähren und auch die Veipsllchtung zur Be. stieituiig der Erzirliungskosten für die Kinder aus sich nehmen. Der von dem Angeklagten Dr. Schmidt gut geheißene Inhalt deS Ent winks wurde sodann im Interesse dcr Geheimhaltung von der Frei frau selbst zweimal »imidirt und der Vertrag hierauf am II. Dez. 1878 dem damals aus dem Rittcrgule Unwürde weilenden Rittmeister in Gegenwart des Angeklagten und einiger Mitglieder des Familien- ratheo vorgelegt. Anfänglich weigerte sich v. Fritzsch das Dokument zu unterzeichnen, »ach zweistündigem Kampfe entschloß er sich je doch hierzu und fügte gleichzeitig die schriftliche Bemerkung „Vor stehendes unterschreibe ich in der Voraussetzung, daß meine liebe Frau nicht wegen Ehescheidung klagt und indem ich wr die lieben Kinder bis zu unserer Aussöhnung überlasse." Einer Bestimmung des Vertrags gemäß verließ der Rittmeister bald darauf seinen Wohnsitz aus Unwilrde und sandte auch die Werthpnpiere seiner damals in Dresden lebenden (stattin in einer Kiste zu. Den» Vor schläge des Rechtsanwalts Schmidt gemäß, betreffs der rechtlichen Wirksamkeit einiger bereits i» drin Eiircnwortvertrag enthaltenen Bestimmungen „och einige spezielle Auöfülirmigsverträgc anzufertigen und rekogiioüziren zu lassen, stimmte die Frau v. F. bei und cS kam svdaiili zunächst noch ein Entwurf zu Stande, der sich aus die Uebcr- tragmig b»s Besttztitelü von 10 St. Aktien einer Berliner Fcuer-Ver- sicheruugügeseilschast im Wertbe von ItO.OOO M. a» die Freifrau, sowie die aus einen sogenaimten Reeeptionsvertrng bezog. Zwei Schriststücke, die um Geltung zu erlangen, vor Allem auch um der Unterschrift der Parteien zu versehen wäre». Tr. Schmidt soll nun und dies betrifft die Anklage selbst, dem Rittmeister mündlich durch die Erklärung, im Falle der Weigerung würde die Angelegenheit dem militärischen Ebre»gericht lUlterbreiter werden, bez. in einer Zuschrift a» den in zwischen verstorbene» Rechtstzeistand des Freilwrrii, Fustizrath Cckardt, unter Beifügung der beiden Dokumente niit dem Hinzufügcn, er werde sich rv. Falls im Aufträge dcr Frau v. Fritzsch an daS Ehren gericht wenden, cur Unterschrift der Schriftstücke grnötlsigt haben wenden, da eben schon n»f Grund des Elirenwortveiträges die ver mögensrechtlichen Fnteresseii seiner Klientin gewahrt worden seien. Er habe nur, um Wetterungcn bei Dmclffühnmn der Bestimmungen eiitgegeiiziitrete», die Existenz der Ausfül>ru»gsvelti äge für iiothwendig erachtet und eü der rescrvirten Haltung des Rittmeisters gegenüber für erforderlich befunden, den 'Vollzug der Cckinftstücke durch einen Hinweis auf ev.^eiiitrciende weitere Maßnahmen zu erwirken. Gegen wärtig ist der Scheidungsprozeß zwischen der inigliicliichen, aus dem Gute Unwürde erkraiiklen Freifrau nnd dem Rittmeister im Gange und für letziercn jede Ansfichl für eine Wiedervereinigung der Gallen geschwunden, ein Umstand, der vielleicht zu dein eigentlsiimlichen Verhalten des Rittmeisters, erst nach Verlaus vv» über drei Fahren gegen den Angklagleu gis Deuunciaitt auszuttelen, Ausschluß gebe» dürfte, v. Fritzsch, der sich, nebenbei l einerkl, in Vertretung seiner Fiitereffen ein für ihn sein günstig lautendes (stulachleu des berühmten Pandektisten gel>. Ratb Professor Winkffcheid verschafft batte, be- kauplet und zwar eidlich, daß er sich niemals seiner Gattin gegen über habe lebensgefährliche Mißhandlungen zu Schulden kommen kaffen : die betreffenden Vorgänge feie» ziemlich harmlofer Natur gewesen und von seiner leicht erregbaren Frau verschuldet und im Zulanimenbaiige damit geht er sogar so weit, die Angaben dcr ihm cntgegeiislebeilden Zeugen, »ameittiich des Dieners der Frau v. Fritzsch, des Pastors Rentzsch, seiner Gattin »nd deren Schwester, sowie seines Sittels in der Hauptsache als vollständig unwahr zu bezeichnen. Ferner versichert er eidlich, das, er durch die Androlnmg des Rechts anwaltes Schmidt, die Angelegenheit ev. Falls dein Militärgericht zu unterbreiten, genölbigt worden sei, die Unterschrift der ilnii vor gelegten Dokumente zu bewirten. Er fei f. Z. schwer leidend ge wesen, habe in bei Aufregung nicht einnial den Fiilmlt der Schrift stücke, obwohl er dieselben durchgclesen, verstanden bez. richtig aus gefaßt und sei in der Tbctt nur, gegenüber den unangenehmen Ebancen einer ehrengerichtlichen Eiin»ischn»g veranlaßt worden, die Dokumentc zu unterzeichnen. Fm Widerspruch steht dagegen nainciitlich der Umstand, daß sich v. Fritzsch seinerzeit cingeheiid über die Bestimmungen der AuSsübrungSverträge ausgesprochen nnd u. A. auch den Versuch gemacht batte, eine Erhöhung dcr ihm bewilligten Rente von 1800 aus 3000 Mk. zu erwirken. Von sein entscheidendem Gewicht bei Ahurthcilung deS Falles waren nun folgende Zeugendepositioneii und sonstige Angaben, durch welche die Glniibmüldigkcit des Hauptzengc» und Temmeiantcn arg er schüttert wird. Frau v. Fritzsch, deren eidliche Abhörung nrtt dem Rittcrgnle Unwürde erfolgte, konstalirte, daß ihr seinerzeit, als sie dem Pater ihres (statten die unglückliche Ecke gcllagt, Letzterer be merkt babe, sie werde froh sein, wenn sie den K los lei. er wolle seine ganze väterliche Aittorilät einsetzen, daß ihr Recht werde und in Bezug ans seinen Sol»' bade er sich dalsi» geäußert: „Fa, Ter lügt, io lange er warm ist! er ist ei» Fnttiguant, ein Verschwender, ein Heuchler w." Fhr Gatte habe sich inanchmal gestellt, als ob er moinenlnn geistesabwesend sei, und lieber sterben wolle, dies sei aber Alles nur in der Absicht geschehe», um seine Schlechtigkeiten zu verdecken. Von vornherein sei ihr Entschluß daliin gegangen, eine möglichst diskrete, dauernde Trennung, ev. Falls mittelst Scheiddesertivn hcrbcizusühren, und hierbei sei sie von dem Vater ihres Gatten, sowie de» übrigen Mitgliedern der Familie Fritzsch stets unterstützt worden, nachdem sie erklärt habe, unter keinen Um ständen mehr mit ilnem Gemahl zusammenzuleben. „Alles, was man von einer feigen Natur Falsches und Schlechtes denkt, das ist er!" Halle die unglückliche Freifrau ferner als Beitrag zur Eharak teristik ihres Mannes angeführt, sowie auch bemerkt, daß ihr v. I. in einer schwachen Stunde einmal zugcsiandcn habe, ihr Vermögen sei von ihm bereits nm 00,000 Akk. gekürzt worden. (Fm Gcaen salze bicrzu sei bemerkt, daß dcr Herr Rittmeister bei seiner Per nehmung erklärt batte, das Vermögen seiner Gattin sei wäbrcnd dcr Ebe stets gcwnchien.) Ter Sittel des Rittmeisters, Geb. Ralli v. Fritzsch, Ere., bleibt ebenso wie ein zweiter Verwandter bei den schon srübcr an Gcrichtsslcilc dcpoiiirten Angaben sichen, wonach v. Fritzsch eine siihzornige, unmoralische und von unehrenhaften Gesinnungen beseelte Penönlichkeit sei, vor welcher sich mit Abscheu die ganze Familie zurückgezogen habe. Auf den Zeugen Pastor Rentzsck von Kittiitz, welcher s. Z. der Freifrau aus deren aus drüctlicken Wunsch bcbiiss einer Unterredung über ihre traurige Lage in Al>wefi»hcit des Rittmeisters einen Besuch abstattetr, batte v. Fritzsch einen ticseii, unversöhnlichen Groll geworfen, welcher dahin auSarrete, daß er alle Hebel in Bewegung setzte, um den Geistlichen aus der Stelle zu bringen, ja daß er sogar den Versuch machte, sich zu diesem Zwecke ves dortigen Gemeiiidcvorstandes als Vermittlers zu bedienen. R. schitvert den Baron als boshaft, von niederträchtiger Gesinnung beseelt und fügt hinzu, cS sei in der Umgebung des Rittmeisters förmlich unheimlich gewesen. Herr Staatsanwalt ltr. Genscl fand sich nach den Ergebnissen dcr Be weisaufnahme nicht in der Lage, die Anklage ausrecht zu erhalten und entwickelte sodann in längere», Vortrage die Gründe für seine Ansicht, wobei er iiainentlich aus die sehr erschütterte Glaubwürdig keit des Rittmeisters v. Fritzsch hinivies, sowie hervor!,ob, daß bei' zweiten Punkt der 'Anklage betr., die betreffenden Actien bereits im Besitz der Freifrau gewesen seien, als die ineriniinirte Auslastung Seitens des Angellngten geschcbcn lei. Herr Fustizrath Ur. Stein der Verlbeidiger, spricht die Annahme aus, daß wohl Jedermann de» Ausdruck des 'Bedauerns theile, unter den obwaltende» Uiir- sländeii eine Person von der höchsten Ehrenhaftigkeit des Charakters und Tüchligleit im Berufe, wie den Angeschuldigtcn Schmidt, aus der Anklagebank zu sehen und hcmerkke feiner, der Laie suche gewis den Angeklagten in einer ganz anderen Persönlichkeit, als dies hiei der Fall sei. Hageldicht und wiederholt zündend sielen sodann di, Schläge, welche Redner in Bezug auf den Charakter des noch in» Saale anwesende» Hauptzeugen fallen ließ, denn wiederholt ver suchte dcr durch die Schilderung in hochgradige Aufregung versetzt« Rittmeister dem Vertheidiger »iS Wort zu fallen. Unter Bezug nahme aus das schon erwähnte Gutachten des Pandektisten Wind: scheiv, aus welchem allerdings ersichtlich sei. daß die in Red« flehenden Besttinniuiigen des Verliages «-»»tin komm innrou feie» »gegen csie gulen Sillen verstoßend,, hob Redner lieruvi, ei müssezwai >- ! : g, ! wg -'twalligen Respekt vorder Autorität Windschcid'i m WO > n, >-! e» dic-nnal habe der gefeierte Furiil weit über dai h l ! nin, ^,en> offen und er, der Vertheidiger, weil« die Ansicht n>o > „w»11es, man müsse hier den konkreten Fall in -i oi: i>, i olliMndig. Die Belm,ipttmg des Angeklagte», der« seil e si-j , ! , Ansicht geweien, dm,Haus korrekt zu verfahren, auch »in «lleuve'igsien beabsichtigt zu Hatzen, seiner Klientin einen recht»
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