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Dresdner Nachrichten : 12.12.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188212120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18821212
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18821212
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-12
- Tag 1882-12-12
-
Monat
1882-12
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.12.1882
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Vresävv 1882. ,«,ltchk»» 7 U»r i» der «Mdlliin: «arlentzraßc >2. »d»n»«Mk»t«i>rei» »icrlkliiihlNch 7 Mail bv Pia»., dUtch die Pos, 2 Mort 7» Plae Numiiu IN Psgc. «utlossk 37000 <k,ki„»l. tzllr tl»»!l>ck»alk einc.kjnnile, Mo- n«i>cri)l» inocki sich I4e Rcdiicti«» nicht verUindlich. «lmionce» hie unt neinnc» «»: Die «imonceii'Vnrcaiit v.»>>>«I«n- ll»«>> 4» »»«>,«! — «ud»«> ««<?«! — r«u»« » Komp.; — Au.»li»«n»a»k: - «. Müller ,» rNoclt»; — «ob. 1»>«ll n> Mnükeiinw: — 2. Par» L ko. >n.z.-e.ne; — Steiner in Ho>»»n>„. Tageblatt für Politik, Uiittrhaltung,Geschäftsverkehr. Lorsenbericht, Tremdenlifte. -7. ^drzav«. -nterite «erbe» Mari«nll»»>« lb »>» «-chm. V Uhr ,»»en,m««»< Ko»,»»»« bi» M,lia»»t»U»r. An Reulladt nur an Wocheni»>e»: gr. alollcrss-IIr Nr.» dis «achm. auir. — Tic rinipollisic Pe,it»eti« koste« >! Pf. llcugclandi die Zeile 28 Pf. tiine «tiai-niie ftir da» »tchll- logigc iiricheinen der Jiiserit« wird nicht gegeben. Rniwilllige Äiiuonceu» «usiriige do»u»beko»nic»Perio»entnseriren wir nur gegen PrLuumernn»«« Ä«»lu»gduich »«ricsmorken oder 4-onci,,»>„>>»,w. ilchl Sude» toste» >d Pt>I- Iuienuc ui, die Ntonlogb« »iumincl u->e Noch euico, geiila»« die Piliiicile 22 Ps. st ft« 8iLu»i»uiMV in H Lll lluorkunut 'I l'it-iseii boi enonnvr AnsusliI K Ilrut iirmn L 6l 8 1 I» I «»>4 « - ich t r e» »«»a « HI». tV, m gogwuilln'r «toin ttrrl. 8<4>I<>880. Ilillll'IIü IllftI InlIIM. r:t»8»n»il HO» !>i»uU,tt«i» ir««vI»i»»ni;ItvoN«r IZIß«»ut«rIvii, o>»^ «rueiie», Ulirrlnn-, llrenre, RiiioNI»,,!«, toiiloro .trmt'Itnster, Ilul- ^»ro>re»,b:in»l.,.»»!!,,„ne, »»»rpselle, I'Iiebellen. V.»», I,nit«»»»IIpe. ote. ftpoetnlltlit: Svtlmnokxoewiwtilncko ann «whtom 3ott. ^NkUilullek» iiludtrirt« l'roiolintnn vvrstv» nentio nd^-v^-uiivu unü nocii un-viirtli s 1>uuc<» VV7.8ttN«1t. 8 I. 1t«>-8cki>», jtz »IliitliiiNt-idtr. 211). u. 8»i»I»1«'»n1t. Nu», l'vutptul/. ^ HU'. 1^. « ttoieksto .Xu?ze>i!>!. XoukCltk'n. ttillig-o kreise. ! »eriid. kkckisvr, 8 DNittt l»", «Ie ,„ 2, Rr. 34«. Witterung vom N Dccbr. i Vnromcter »nch OKar Dösolt, Wolistriisie Ist <Abcnd«>. 75» 1MU1.. seit gestern »nvcranderl. Tstermomelrogr. noch Reanmnr: Tein». 2"W.. ntedr. Tein», I " Sr>.. vümfte Tcmv, 6 » W. Nordwcsi Wind, Bcdeell. AiiösicktkN für den 12. Deebr. i Unbestimmt, sänvact,, Nebel, vor wiegend trübe, etwa? süledenctiloii, Temperatur um Null. Tmlstmi, 12. Tecl<r. veranilvorNichcr Sledaeieur sür Pvttl^cht« llr. tömil Bier ist in Dreöd: Um eine wirkliche Sonntagsruhe zu erzielen, ist in Berlin augenblicklich eine Bewegung von ungewöhnlicher Stärke im Gange. Seit sich vor vier Wochen ein diesbezügliches tsomitü gebildet, haben sich bereits MX) Berliner Handlungsgehilfen mittelst Unterschrift verpflichte, den gänzlichen Schluss aller GeschästSlokale am Sonntage herbeizusübren. Nach Beendigung des Weihnachts geschäftes wird inan die Agitation in grosserem Stule in die -Hand nehmen und durch öffentliche Volksversammlungen sür diesen Gedanken Propaganda machen. Eine Anzahl einsichtsvoller Prinzipale ist bereits sür diesen Plan gewonnen. Nicht minder ist unter den Arbeiter-Gewerkschaften Berlins eine ähnliche Agitation thätig. Diesem Stücke sozialer Forderungen kann man von Herzen nur einen recht ausgiebigen Erfolg wünschen. Die gesetzliche Sonntags ruhe liegt in allen deutschen Bundesstaaten recht sehr im Argen. Man hat sie zwar einer Airzahl Gewerbebetriebe geboten, aber weder ist man bei dieser Auswahl sehr glücklich gewesen, noch befolgt man die betreffenden Gesetze gewissenhaft, noch weniger ist die sonst so flinke Polizei überall hier hinterher. Speziell aus den Berichten der sächsischen Fabrik-Inspektoren hat sich ergeben, dass in vielen Fabriken des Erzgebirges und des VoigtlaudeS ganz holdselig Sonntags gefchäftert wird, als ob kein gesetzliches Verbot der Art bestünde. Mit Mühe und Noth hat die Post ihren Beamten etwas mehr Sonntagsruhe verschafft, aber auch nur in ungenügendem Grade, denn ein ganzer freier Nachmittag ist dem Beamten werthvollcr, als einige Freistunden VomittagS und des Nachmittags, wenn diese Zeit durch etliche Dienststundcn unterbrochen wird. Die Be mühungen, dem Eiscnbahnbctricbspcrsonal einige Erleichterungen dadurch zu gewähren, dass man Sonntags die Gütcrzüge einstellt, stoßen auf den hartnäckigsten Widerstand der Direktionen. Selbst die sonst so wirksame Agitation der Kirche und der kirchlich Gesinnten um strengere Sonntagöfeier hat nennenswerthe Erfolge bisher nicht zu erzielen vermocht. Und doch ist es ein hoher und unanfechtbarer Gesichtspunkt, daß jedem die Woche hindurch angestrengt arbeitenden Menschen am Sonntage körperliche Ruhe und geistige Erholung unbedingt nöthig ist. Vielleicht ist es nicht zu viel behauptet, daß die große Zahl der Selbstmordfälle, durch welche das Königreich Sachsen eine so traurige Berühmtheit erlangt hat, nicht selten auf den »ütwirkcndcn Grund hinweist» daß einem großen Theile unseres arbeitsamen Volkes die zur geistigen Sammlung erforder liche Zeit fehlt und entzogen wurde durch die keinen Augenblick rastende Hast des GcschäftslebenS. Eine Sonntagsfcicr von der Strenge der englischen und ameri kanischen verlangen wir nicht. Sie wäre in Deutschland auch uncin- fübrbar. Aber nur Vorurthcile, Bequemlichkeit und schnöder kurz sichtiger Eigennutz, der um des naheliegenden Augcnblicksvorthciles willen seine dauernden Interessen verkennt und schädigt, nur diese können sich auflchnen gegen eine weit ausgedehntere und besser über wachte Sonntagsruhe. Von der absoluten Sonntagsruhe sollten in Deutschland nur ausgeschlossen sein diejenigen Berussartcn und Gewerbe, die zur geistigen und körperlichen Erholung des Volkes gerade am Sonntage unentbehrlich sind: also außer der Seelsorge die ihrem edlen und herzerhebcndcn Berufe vorzugsweise am Tage dcS Herrn dient, alle Anstalten und Etablissements, welche den Volksmasten Naturgcnuß vermitteln und erleichtern, Bildung und Kunstgenuß, Zerstreuung und Erheiterung gewähren und den Bezug von Lebensmitteln verschaffen. Gerade diese Berufszweige werden im Gegensatz zu den übrigen Gewerben am Sonntage hauptsächlich zu arbeiten haben, wie sie es jetzt schon thun, venn ohne diese ihre Thätigkeit kann die übrige Menschheit eben den Sonntag nicht aus giebig feiern und genießen. Das lunt also die Beamten der Eisenbahnen und Dampfschiffe, die Künstler, die Gastwirthe und Kellner, die Händler mit Eßwaaren. — Für sic gicbts in der Woche schon Erholung; Sonntags machen sie ohnehin die besten Geschäfte. Man braucht hier nicht in die Details einzugchcn: der Arzt wird in schweren Fällen auch Sonntags an's Krankenbett eilen, der Telegraphenbeamte Jour haben, die Apotheker, wie die Polizeiorganc Dienst thun müssen, die Sonntagsschnlcoffen sein können u. dergl. mehr. Aber solche Ausnahmen verstehen sich von selbst, ebenso die Ausnahmen beim Weihnachtsgeschäft u. s. w. Nur komme man nicht mit dem Einwande, daß die Arbeit ja nicht der Haufen sei, wenn ein Commis Mittags 1, 2 Stunden hinter die Ladentafel tritt. Zugegeben. Aber das zerreißt eben den ganzen Sonntag. Der Einkauf von allerhand Lebens- und GebrauchS- waaren, wozu die Maste der Einwohner nur den Sonntag übrig bat, kann recht gut vor der Kirche beendet sein. Wir werden ja bald erleben, welchen Erfolg die Berliner Handlungsgehilfen mit ihrem Verlangen: „Sonntags die Geschäfte zu!" erzielen. Tie Bewegung wird bald auch andere Städte erfassen. Zu einer rcichs- gesctzlichcn Regelung eignet sich die Angelegenheit nicht völlig, da hier zu viele Provinzial - Eigcnthümlichkciten, Gewohnheiten und S'tten in Frage kommen. Wohl aber drängt Alles aus ein dankens- wertheS Vorgehen der Landesgesctzgebung. Mögen die sächsische StaatSregicrung und die Konservativen im Landtage sich diese An gelegenheit nicht entgehen lasten! D»r zweite Tag der Reichsliauohaltsetat - Debatte öffnete dem Budgetrcdner gar oxeollonco, Herrn Engen Richter, den langver- schlostenen Mund. Denn eine Budgctbcrathung ohne Richtern wäre ebenso undenkbar, wie ein WeihnncktSbüchertisch ohne eu r neuen Roman von Georg EbcrS. Nur mit Unterschied! Während die Jungen dieses RomankaninchcnS jedes Jahr immer schludriger zur Wett kommen, ist ein Onalitätsiückgang in den zweistündigen Etats- rede» Richters bisher nicht zu bemerke». Vieles, was er sorbrachlc, hatte Hand und Fuß; seine Bemerkungen gegen die Auferlegung neuer Steuern, über die in Verfall geratbenen Erträgnisse der Branntwein- und der Zuckerstcucr, betreffs der übergroßen Macht sülle des Fürsten Biümarck, der auf Kosten der Kronrechte die Minister ernennt und entläßt, sind wohlbegründet. Daß Eugen Richter sich gegen die Börsensteucr als solche aus- Iclmen würde, war zu erwarten; diese Thatiachc raubt aber dock, seinen sonstigen Ausführungen einen großen Thcil ihres Werths. Die Interessen des Großkapitals, der Großschachcrer, der Börsen iobbcr sind sür den sonst so schneidigen Lpvositionsmann ein Kräut lein Rührmichnichtan. Der ganze Scharfsinn, den Richter sonst an- wcndct, um die Regierung zu bekämpfen, scheint verschwunden, so bald die Börse in Frage kommt. Hier entdeckt er absolut nichts zu tadeln, hier ist Alles rosig. Hier schweigt sein sonst so beredter Mund. Man kommt fast auf die Vcrmuthung, daß alle Angriffe Richters nur dazu dienen sollen» die Aufmerksamkeit von dem brennenden Punkte der Börsensteuer abzulcnkcn. Dieses Manöver wird ihm jedoch nicht viel helfen. lieber die sonstigen Gesichts punkte. welche die Budgetdebatte bot, verbreiten wir unü demnächß. Nenkste Telegramme der „Dresdner Rachr." vom 11. Dccbr. Berlin. Reichstag. Die EtatSberathung wird fortgesetzt. FinanzministerTchor; erklärt, daß er durch seine Mitthcilungcn aus den Ministerialsitzungsprolokolleu den Abg. Hobrecht nicht habe vcr letzen wollen; er habe keineswegs die Absicht gehabt, den MinistcrHo- brccht mit dem Abg.Hobrccht iuWiderspruch zu bringen. Staatssekretär Burchaid: Der Bundesrath habe seine Meinung übcrdie Auslegung der Verfassung nicht geändert. Die Vorlage aus Abänderung dcrRcichs- vcrsastung verpflichtete Bundcsrath und Reichstag zur zweijährigen Feststellung des Etats; ohne Abänderung der Verfassung halte sich der BundeSrath indeß sür berechtigt, die Etats sür zwei Jahre gleichzeitig vorzulegcn. Die Zollcinnabmcn verringerten sich nicht, auch nicht die aus den Tabakzöllcn. Im EtatSjahre 1880—81 be trug die Bruttoeinnahme aus den Zöllen 180'ö Millionen, darunter 12 Mill. aus der Tabaksteuer, i. I. 1881—82 Iltö'/e Mill., darunter 1l>'/2 aus der Tabatncucr und i. 1.1882—83 voraussichtlich 200 Mill., darunter 25'/e Mill. aus ver Tabaksteuer. Redner äußert sich als dann über die günstigen Wirkungen der Wirthschastspolitik. Tic düsteren Provbezciungcn von der Zerstörung des deutschen Exports durch den 1879er Zolltarif hätten sich in das Gegcntheil verkehrt. — Abg. Hobrecht: Er und seine Kollegen im Ministerium seien der Meinung gewesen, daß die Protokolle des Staatsminislc- riums nicht zur Veröffentlichung bestimmt seien. Die Mitthcr- lungcn daraus konnten nur unter Genehmigung des Minister- vrästdcntcn erfolgen und mit dem habe er sich nnseinanderzlisctzcn Entweder die Konslntirung eines Gesinnungswechsels sei ganz un schuldig oder sic geschähe m verletzendem Sinne. — Minister Scholz konstatirt wiederholt, daß er von einem Gesinnungswechsel des Vor redners gar nicht geivrochcn, daß ihm ein wicher üherhaupt unbekannt sei. Es fei doch wirklich nicht Aufgabe der Regierung, einen einzelnen Abgeordneten, der frübcr einmal Minister gewelcn, anzugrcifcn. Nach einer Replik des Abg. Hobrcckst erklärt Finanzminister «cholz, er würde das betr. Votum des Staatönnnisteriums zum Vortrag bringen, wenn er nicht glaubte, dadurch die Zeit des Hauses zu lange in Anspruch zu nehmen. - Abgg. Hänek und Lasker ver langen Verlesung, Abg. Hobrecht erklärt, daß er kein Bedenken gegen die Verlesung habe; Winvthorst, v. Bennigsen, v. Kardorff, v. Kleist und v. Mrnnigcrode sind gegen Verlesung, welche daraus unterbleibt. — Windlhorsl erklärt, daß seine Fraktion sür die Beratliung beider Budgets nicht stimme» könne, weit sic dieselbe als nicht im Einklänge mit der Verfassung erachten, lieber zweijährige Etatoperiodcn ließe sich ja sprechen, wenn nicht gewisse Abnormitäten im Reiche beständen. So lange dieselben be uchen, müsse auch so viel als möglich Gelegenheit geboten werden, Beschwerde darüber zu führen. Für den Dresdner Kascrncnbau hatten nicht nur Konservative und Ecntrum, sondern auch viele Liberale gestimmt. Tie Nolliwendigkcit des Baues sei damals von Niemand bekämpft worden ; mir die Sozialdemokraten seien natür lich nicht davon überzeugt gewesen. 'Auffallend sei, daß man die Angriffspunkte immer in den kleineren Staaten suche, namentlich sei man in Bezug aus Sachsen damit außerordentlich schnell bei vcr Hand. Redner bespricht die guten Folgen der neuen Wirth- schastspolitik. Freihandel sei in der Theorie so richtig wie der ewige Friede ; an die Durchführung beider glaube er nicht. Er verlangt die Vorlegung eines GesammtplancS sür die Steuerreform, den man übersehen uno dann zum definitiven Abschluß bringen könne. In einen solchen Gesammtpian seien Branntwein- und Rübcnzuckcrbestcuerung mit amzunehmcn. Was von Bennigsen in Bezug aus Rübenzuckerstcucr Reform gesagt, verdiene höchste Beachtung; cS lei dringend nolhwendig, hier Aenderung zu schauen. - Kgl. Bam. Bundcsbevollmächtigtcr v. Racßscld: Der Reichstag habe die Abänderung der Verfassung zum Zwecke der zweijährigen Etatöperioden ahgelelmt, theils aus politischen Gründen, thcils weit man zweijährige Etatsperioden nicht lür ausführbar hielt. Ui» die technische Ausführbarkeit zu beweisen, sei vorgeschlagen, probeweise den Etat auch pro 1884 85 zu berathc». Er tonne nur wiederholen, daß eine Beschränkung der Etalsrcchte des Reichs tags keineswegs beabsichtigt sei. Zweijährige Etatsperioden seien auch i»i Intereste der Sparsamkeit wünichenSwerth. Es gebe da immer eine Menge Posten, die ganz gut noch um ein Jahr zurückgeslcllt werden könnten: aber die jährliche Elalsausstcl-§ lung lade >a geradezu zu deren Ausnahme ein. — v. Kardorff: Bezüglich dcü Lpiritüg sei nachgeiviescii, daß eine Exportprämie wirklich nicht bestehe; cü werde noch nicht die volle Steuer zurück- vergütet. Die Spiritussabrikatsteuer würde die Spiritlisinduslrie i»r Osten vernichten. Wenn man erst eine wirkliche Erportprämic cinsühre, dann könne man auch die Maischraunisleucr erhöhen. Die RcichSpartci beantrage Ueberiveisung dcS Etats pro 1884 85 au die Budgctkommission zur Erörterung der Frage, ob durch denselben tue technischen Bedenken gegen zweijährige Etatsperioden als erledigt angesehen werden könne. — Genfer konstalirt, daß man ihm. dem von der sozialdemokratischen Fraktion desjgnirteii Redner, das Wort durch Debattcschluß abgeschnilten habe. r>. Lollmar: Skandal! - v. Levctzow rust v. V. zurSidnung. — Der Antrag v. Mnnigerode aus Ueberiveisung eines TlicrlcS des Etats l88l—85 an die Budget Kommission wird mit 224 gegen 48 St. abgelchnt. Abgclchnt wird ferner der Antrag v. Kardorff, angenommen dagegen der aus Ver weisung eines Tbeilco deü Buch,cts pro 1883-84 an die Kommission. Vertagung wird beschlossen. Der Präsident setzt die nächste Sitzung ans Mittwoch an; ferner soll noch am Donnerstag eine Sitzung staltsinLen unv Van» eine Paule hch zum 9. Januar eiuliele». Berlin. Die Vorlage in Bezug aus Erhöhung der Holzzölle ist beim Bundesratlie eingegangcn. Danach soll der Rohlwlzzoll ver dreifacht, der Zoll aus bearbeitete Hölzer verdoppelt werden. - Die Wahlprüsungskommisston Hot die Wabl des Reichslagsplüsidenten v, Levctzow beanstandet. — Die Anträge aus Einiilbr mg obliga torischer Arbeitsbücher, sowie ans Einsügung einer Bestimmung in die Gewerbcnovclle, wonach Lehrlinge nur durch geprüfte Innungs- meister ausgebildct werden dürfen, ist noch nicht eingebracht. Pest. Bei der Berathung des Budgets der Staatsbahncn wurde der Antrag Pazmandn's auf die Ausichiietzlichteit der unga rischen Sprache als Tienstsprnche der ungarischen Vertchrsanstaltcir mit 13l gegen 90 Stimmen abgelehnt. Berliner Börse. Man hält die Ablehnung des Antrags aus Erhöhung der Börscnstcllcr für sicher, weshalb die Tendenz beruhigter erschien. Der Wochenausweiü der Rcichsbank befriedigte; das Geschäft war ,'elir still, die Conrse etwas höher. Banken schwankend, deutsche Bahnen tbcilweis gut belebt, fremde fest, Berg werke, Industrie ohne Leben, Fonds wenig verändert. Zra»«ur» a.M.. U. Dccbr., Alicild?. Crcdll UUUi,. TlnalSba»» A7. L°m> oardcn Wcr Looic —. Scsi. CNbcrreiUc —. Pcvierrciiie —. SiaUjicr dclicrr. Goidrcnic —. itz» ilnst.Goidrcnlc . 7<cr Rutzc» —. »o«r Russe» —. 2.Ör>cn!aiUel»c —. Rcucsic Ungar. 0!ulda>!lci»c . ü. Lr>citt»ulc>»c—. Un garische PavtcrrclUe—. Ticcanlo . Cgnpicr 72.ia. GolUiardlal,» IW.I2. stell. Wien, li. Te.br.. Abnu». Credit 2»7.!IV. Ltaali'd. :!).',.20. 2m»i'»>dcn 127,A. Nardweslbaiin iM.M. Marklinien Ung. Credit 270,50 Mall. Part», I I. Teeember. (Schluß.) Rente Anleihe I ILM. Italiener 8S.2C. Staalsbalni 742.22. isambardcn 222.75. de. Prioritäten 28?. Cgyxter 2iU. Ocstcrr. Äoldrcnti 8!>g. Ruhig. Lokales tlltd Sächsisches. Zu der letzten Hosjagd, die im sog. Bildchen am Thier garten zu Moritzburg am Sonnabend abgchalten wurde, batte Se. Matz der König außer dem Prinzen Georg, Kgl. H., 10 Kavaliere mit Einladungen beebrt. 'Als Jagdbeute tamen l Faian, 2 Dam- tbicrc, 1 Saue, 0 Rehböcke, I Reh, 131 Hasen und 1 Fuchs auf die Strecke, zusammen 143 Stück Wild. Bei der vorletzten zu Ehren des Prinzen von Koburg abgebaltcnen Hosjagd aus Hochwild am ltz Decembcr, an welcher der König, Prinz Georg, der Prinz von Schönburg und 0 Kavaliere theilnalmien, wurden 81 Stück erlegt, nämlich 10 Hirsche, 30 Tiucrc. 34 Lauen unv 1 Fasan. — Gestern beehrte Ihre Maj. die Königin das großartige Magazin des Hoflieferanten Robert Hoffman» (Louis Hcrrmann'ä Nachs.) und bewirkte daselbst verschiedene Einkäufe. — Ihre Majestät die Königin beehrte gestern die Nieder lage der K. Porzcllaiimanufaktur in der Schloßstraße mit einem Besuch und machte hier sowohl wie in noch einigen anderen Ge schäften verschiedene Weibnachtscinkäufe. — Unterförster August Frei, in Kleinzschachwitz erhielt das Albrcchtskreuz. — Gestern Nachmittag ward die K u n stgewerbe in esse von Ihren Kgl. Hobelten Prinz und Prinzessin Georg nebst ge lammter bobcr Familie mit einem längeren Besuch beehrt. Merk würdiger Weise bemerkte der an der Kaffe bcdienstetc Beamte gar nicht, wen Alles er vor sich hatte und hielt Sc. Kgl. Hob. Prrnz Georg, welcher leulscligst nach dem Eintrittspreis wagte, sür einen hoben Offizier, weshalb er gcivobiilcrmaßcn sein „bitte. 25 Pfg. pro Person" ertönen ließ. „Dann bitte ich um sieben Billctü, wir sind sieben Personen" — sagt Prinz Georg mit heiterem Lächeln ans die Scinigen blickend und bezahlend. Erst nachdem dies geschehen, wird der hohe Besuch erkannt und von mehreren Herren Aus'lcllcrn sodann ehrfurchtsvoll durch die ausgcstapcltcn Schübe geleitet. Es bat das kleine Intermezzo die Kgl. Roheiten aber nicht wenig omüsirt. — Bereits am 2. Januar wird diesmal die Einführung der ncugewählten Stadtverordneten stattfindcn und Tags darauf sollen die 5 neu- bez. wiedergewäblten unbesoldeten Stadträtbe ein- gewicscn werden. — Das soeben ausgegedenc 0. Vcrzeichniß der beim Reichstage eingegangcnen Petitionen enthält wieder eine größere Anzahl von Eingaben aus Sachsen. Die Vorstände des hiesigen Tliierschntz- vereinS sowie des Kmrologischen Vereins petiren um ein Verbot der Viviscction, die Vorstände der 'Vereine der Schlltzgcmcinichaft für Handel und Gewerbe in Dresden, Leipzig. Ehemnitz, Frankenberg, Gencr, Dahlen, Werdau, Wurzen, Zittau, Timm, Mittweida, Leisnig, Hoheustcin-Ernstlbal, Hainickeu und Glauchau um Aus hebung des Anwaltzwangcs, die Vorstände der Gaslwirtbsvercine zu Leipzig, Ebemnitz, Großenhain, Roßwein :c. um Abänderung dcS i; 33 der Gewerbcnovellc bczw. um Ablehnung des 8 33a derselben Novelle und E. Ulbricht und Gen. in Leipzig um Ab- iclmung des Entwurfs der Arbeiter - Kranken - Versicherung. Eine Petition dcS Vorstandes des Eentralvcrcins deutscher Kol- portagebuchbändler zu Leipzig betrifft den Hausirhandcl mit Druck schriften, Bildwerken w.. eine solche von Falckc u. Gen. in Hoben- slcin-Ernsttbai die Erbölmng der Reichsstcmpeistcuer. Endlich liegt eine Perition von Aug. Bebel vor. die durch Kapier-Frcibcrg überreicht wird. Dieselbe enthält den Antrag, der Reichs tag wolle durch eine Deklaration des Freizügigkcitsgesctzes aiiösprcchcn, daß die von der Königlich Sächsischen Regierung dein sächsischen Hcimathsgeictz gegebene Auslegung mit dem Frei- zügigkeitsgesctz und dem Rcichsstrasgeictz in Widerspruch stehe und aljo eine Verletzung der bezüglichen Reichögeictze entbalte. Even tuell wolle der Reichstag eine 'Aenderung deü 8 3 des Freizügig- keitsgesetzeS in dem Sinne beschließen, daß Ausweitungen wie sic im Königreich Sachsen verkommen, künftig unmöglich sind. — Im neu hergcstelltcn großen Baiisaale in der 2. Etage dcü Kgl. Schlosses soll beute eine Muiikprobc behufs Prüfung der Klangwirkung daselbst stattfinden. Es naht die Zeit der Hofbälle! — Ein Geväckschaffner der Leipzig-Dresdner Bahn vcging gestern in aller Stille sein 25jal,rigcs D i e n it i u b i läu m; der Jubilar heißt Julius R o st. - Der gegenwärtig in Petersburg weilende Erbauer der bicsigcn russischen Kirche, Sc. Exc. Staatsrath v. WikuIin. hat seine Anbnnglichkeit an die diesige griechisch-katholische Gemeinde dadurch bctbätigt, daß er der Geistlichkeit mehrere Prachtgcwändcr von nambastenr Wcrlhe zngcsandt hat. Die aus echten Goldfäden gewebten Gewandungen wurden am Sonntag i»r Anschluß an den Mcßgoltesdicnst feierlich geweiht. — Tie beiden unteren Schikling'scken Gruppen an der Te. rrasientreppe werden überdacht bcbuss endlicher Aus- sühruiig der schon längst geplanten Bronecvialirung derselben. Hoffentlich mit gutem Erfolg, damit die zu den schönsten Werken der modernen Plastik zählenden Skulpturen vor den» gänzlichen Ruin bewahrt bleiben. ^ — Der „Frbrg. Anz/ schreibt: Es ist zwar ein von vielen «eiten angesvchtencr und anfechtbarer, aber es ist doch immerhin ein Brauch, daß. wen» man ein Töpfchen Bier getrunken hat» den, Kellner oder der Kellnerin noch ein Trinkgeld verabreicht. Wie wir mit Pcignügeu gclwit Halen, ist de> Vmübstig gemacht worden und hat Anklnng gesunde», nicht haare Münze, wildern Spar«
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