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- 81« - - «1. beschäftigen, wir müssen unser richten, bi« Sie selbst, n er in ein irr Ihren Mr. Wood »u «nt« Augenmerk darauf larven. Lein LMnalement habe ich. Hier sehen . ..Er legte Elgin eine Art Steckbrief vor. den er in einem Portefeuille bei sich hatte. „Es stimmt nicht ganz." sagte Elgin aufgeregt, Wood bat einen tieflchwarzen Bart und »och ganz schwarzes Haupthaar, keine Spur von Grau. Auch trägt er niemals eine Zrille — Marvillwu war allerdings bereits angegraut." .Das sind Vecklcidungskniffe. auf Haarfarbe und Brille ist wenig Gewicht zu legen," bemerkte Buxton. „im klebrigen scheint das Signalement mit Ihrer Beschreibung zu stimmen. Ein für mich entscheidendes Verdachtsmoment ist der plötzliche Entschluß Wood s, England aus längere Zeit zu verlassen. Der alte Fuchs hat Wind bekommen, daß die Hunde ihm auf der Ferse sind. Es gilt letzt Alles daran zu setzen, ihn nicht entwischen zu lassen!" Vielleicht kann ich Ihnen behilflich sein, den Fuchs in seinem Bau zu fangen," siel Elgin lebhaft ein: am Mittwoch Nachmittag um drei Uhr holt er Fräulein Wolters in Brighton. Kings Noad Nummer zwölf ab, um mit ihr zur Eheschließung und von dort auf die Bahn zur Abreise über London zu fahren. Die lunae Dame hat mir dies Alles in ihrer Arglosigkeit verrathen. Ich dächte, wenn Sie sich da zur rechten Zeit einstellten, könnte er Ihnen nicht ent wischen.' mir das Augenblick , . . uns leine Leidenschaft für diese junge Dame glänzende Chancen — es ist die alte Ge schichte. Siuison und Delila: Sie wissen, auch Simson hätten die Philister nie über rumpelt, wenn er nicht seine Delila gehabt hätte." „Ja. ja," lachte Elgin. „und Kriem- hild verrieth Siegfried an Hagen; der Vergleich paßt noch besser, denn sie that es ohne Arg." „Delila und Kriemhild — die Hauptsache ist, wir haben das Weib gesunden und nun wird auch er uns nicht entgehen. Sie sind ein geborener Detektiv, ein unbewußtes Genie, daß Sie sich zuerst an das Weib gemacht haben! Also Mittwoch, drei Uhr, Kings Road — Nummer zwölf." Burton machte seine Notizen. „Darf ich Sie dazu begleiten?" fragte Elgin, „ich möchte Fräulein Wolters in dieser Krisis zur Seite stehen. Sie wird nothwendig einen Freund brauchen. „Ich wollte Sie sogar darum bitten." erwiderte Buxton. Nachdem die beiden Männer alle Einzelheiten ihres Planes genau verabredet hatten, trennten sie sich für heute. Erleichterten Herzens schied Elgin von dem Detektiv und ganz in seine Ge danken vertieft, bemerkte er nicht, daß von dem Augenblicke an. als er den Klub verließ, eine Gestalt ihm in kleiner Entfernung folgte, die das Laternenlicht der Straßen vermied und sich ini Schatten hielt. Sein Weg führte ihn durch menschenleere Straßen, deren auch London aufzuweisen hat, und plötzlich verschwand die ihn verfolgende Gestalt in einer Seitengasse. An der nächsten Straßenecke trat sie ihm jedoch wieder entgegen. Elgin fuhr erst aus keinem Sinnen auf, als in dem Dunkel, das ln dieser schlecht beleuchteten Straße herrschte, ein Mensch, wie aus dem Erdboden gewachsen, vor ihm stand und ihm den Weg vertrat. Unwillkürlich prallte er einen Schritt zurück, er starrte in ein wild fremdes Gesicht mit zottig röthlichem Haar und Bart und chm war. als mache der Fremde eine drohende Bewegung, den Arm gegen ihn zu erheben, in dessen Hand sich ein Gegenstand befand, der einer Waffe glich: es mochte ein Revolver oder ein Todtschläger sein. In diesem Augenblick wurde die nächste Hausthür ausgestoßen und ein Heller Lichtschein fiel dem Unbekannten gerade in's Gesicht. Die drohende Hand zuckte zurück uad während eine lustige, laute Gesellschaft aus dem Hause auf die Straße hinausdrängte, die die Stille umher mit Lärm und Leben erfüllte, ging der unheimliche Fremde scheinbar gleichgiltig vorüber. Elgin fragte sich, ob er an Halluzinationen litt; er hatte in der grellen Be leuchtung des Augenblicks wieder jene haßglühenden, pdosphoreszirenden Augen gesehen, die den blutdnrstenden Augen eines Wolfes glichen. Er hielt cs für gerathen, belebtere Straßen für seinen Heimweg einzuschlagen. Der unheimliche Fremde blieb verschwunden. (Sortierung folgt.) Madonna! Eine Malergeschichte von Bi. v. MaIapert - Neusville. (Sortierung.) Nicht mit Unrecht sagt man, daß der Spanier ein geborener Hidah oft übertriebener, ist ein Ärundzug spamschen Wesens, und er war es au Murillo'S. Von der freundlichen Aufforderung des castilischen Granden o sei. Stolz, im Charakter . wollte er, so wcrthvoll sie ihm war. nur iin äußersten Falle Gebrauch machen. Seine Arbeit sollte ihm . :n Fi - . . . Unterhalt und Namen verschaffen. Ach, der Arme sollte zur Genüge erfahren, wie viel gerade in seiner Kunst das Fortkommen von der Begünstigung nbhängt. Nach großen Aufgaben sehnte er sich: allein wie sollte man in Madrid, wo damals bekannte Künstler, wie Antonio Pereda und Juan Carenno de Miranda nach Gelegenheit, ihr Können zu bethätigen, geizten, einem noch wenig bekannten Jünglinge solche anvertrauen. Eifrig studirte und copirte dieser einstweilen nach den Meisterwerken der Italiener und Nieder länder, an denen die Galerien von Madrid schon damals reich waren, aber daneben galt cs „für s Brot malen", und wo die Kunst nach Brot gehen muß, schwindet gar leicht die Begeisterung. Und so glücklich Murillo auch hinsichtlich seines Naturells veranlag manchmal uverkam ihn doch eine tiefe Melancholie, wenn er, anstatt den hohe» I- - . —- - - könne», oft bis in die sinkende Nacht an kleinen, band» Ile, nur um das Tageslicht zum Studium frei zu behalter S zu entfalten — endlich würde man den Künstler in seiner Seel« Ausdruck geben mäßigen Heiligenbildern mal immer höher feinen Genius zu ..... . . anerkennen und ihn mit den großen Ausgaben betrauen, nach sucht stand. Vergebens — die Ausschmückung der Kathedrale tltch seines Naturells verqnlaat war. wenn er, anstatt den hohe» Idealen welks ten und ihm denen seine glühende Sehn- — bewährte anderen — bewährten Don Diego tzt durste der bescheidene Künstler die selbst rieth ihm dringend dazu, hnttc nach de Künstlern, wie mau sagte, übertrage», trotz der ÄclaSquez. seines »evillanischen Landsmannes u« Letzteren Rath zu befolgen und für's Erste s bewerben. Hierzu bot sich gerade jetzt günstige Altar für feine Hauskapelle ausgeführt zu haben. Fürsprache seines Hohen Gönners erbitten: VelaSauez ^ ^ . Es war an einem Julimorgen, als Murillo seine (schritte nach dem Palaste des Grasen Nunne, de Leganez lenkte. Klopfenden Herzens stand er vor der Pforte, bang erwägend, wie viel für seine Zukunft von diesem Bittgang abhänac — und. wunderbare Schickung - gleichwohl nicht ahnend, welch' tiefgreifenden Einfluß er auf sein ganzes Leben ausüben sollte. ^ Der Palast des Grafen war. der dainallgen Zeit entsprechend, von außen duster. Hohe Mauer», von nur wenigen, großen Fenstern unterbrochen, ein schweres, cisenbeschlageiies Tbor, ein zinnengekröntes Dach — dies Alles machte einen festungsartigen Eindruck. Aber als die Pforte sich aufthat. bot sich dem Künstlerauae ein unerwartet schöner Anblick. Die südländische Baukunst verwendete damals ihr ganzes Genie auf die Ausschmückung und Ausgestaltung der Hofräume. Man umgab sie mit Säulenhallen suchte sie durch Blumen flor und reiches Grün, glitzernde Springbrunnen, die ihre Strahlen über marmorne Statuetten ergossen, ebenso heiter und anmuthsvoll zu gestalten, wie die Außenseite düster und unwirthlich erschien: außen Festung, innen kleine Paradiese! — Aber auf der Schwelle hielt der Fuß des Jünglings inne — erstaunt, geblendet hafteten Murillo S Augen aus einer Erscheinung, die ihm wie ein Traumbild erschien. Keines Wortes mächtig stand er einige Augenblicke — dann rang sich aus seiner Brust, ihm halb unbewußt, cm Ausruf, halb zagend, halb jauchzend: „Madonna I" Im Hintergründe des Hofes, auf einer Steinbank saß eine weibliche Gestalt. Ein bellrotheS Gewand von einfachstem Schnitt verhüllte und zeigte zugleich die jugendschönen Formen. Das edelnebildete Antlitz mit dem durchsichtigen, zartgerotdetcn Weiß der Haut, die freie von kastanienbraunein Haar umflossene Stirn, das war nicht die mvreskciihafte Schöndelt Südspamens. nein, die reine ernste Schönheit des kastilliansichen Thpus. in dessen Adern germanisch-gothilches Blut fließt. Das schöne junge Weib hatte die Augen gesenkt auf ein holdes Knäblein. das in ihrem Schooße, auf einer Decke von dunklem Blau ruhte. Auch das Kind mit dem Blondköpfchen war von kastilffchem Thpus. Bei dem Ausruf des Jünglings hatten Beide unwillkürlich die Augen aufgeschlagen nnd nun ruhte der erstaunte Kinderblick. wie der ernste Blick der wunderschönen, sanfte» braunen Äugen des jungen Weibes fragend a»f dem Eindringling. Noch rang dieser nach Fassung, noch wagte er kaum, einen Schritt vorwärts zu thun, aus Furcht die Erscheinung könne verschwinden. Er hätte ja! vor dem Heiligenbilde mcderknieen und die Hände an betend zu ihm erheben mögen. Die junge Frau — es war Donna Maria Leganez. die jugendliche Wittwe des Sohnes des Grasen, mit ihrem Knaben. Jetzt erhob sie sich und schritt mit freundlicher Würde, das Kind im Arme, auf den Befangenen zu. nicht die Himmelskönigin, die er zu sehen vermeint, das holde Weib voll milder, mütterlicher Hoheit, in dem Altspanien. das edle christliche gewissermaßen verkörpert schien. Jetzt erst fand der Jüngling die Worte wieder. Er theilte. noch halb verwirrt von ihrem Anblick, rhr seine Begegnung mit dem Grafen und dessen gütige Aufforderung mit. von der Gebrauch zu machen er nun gewagt habe, da es sich um seine zukünftige Kunstlerlaufbahn handle. Maria hörte ihn iheilnahmsvoll an, forderte ihn auf, im Garte» bei ihr zu verweilen,und ihr ausführlich seine Wünsche auszusprechen, damit sie dem gerade Abwesenden die Lache recht an's Herz legen könne. Und als der Jüngling nun an der Seite der holden Frau — wenn auch in ehrerbietiger Entfernung — sich niedergelassen, als er in die milden Auge» blickte, die einen io wunderbar schönen, fast kindlich reinen Ausschlag hatte», da ging ,hm das Herz auf und ii seinem Bangen und wie der Strom der < sagt, daß sie zum Singen geschaffen, an ihr Ohr klang, da haftete auch das schone Auge der junge» Frau mit innigem Wohlgefallen aus dem von Begeisterung durchglüthen. feinen Künstlerantlitz. Die beiden merkten kailm. wie die Zeit verging. Fast stand die (sonne im Mittag: das Knäblein war im Mutterschooke eingeichlafen — da schauten sie einander fast erschrocken in die Augen, als sie inne wurde», da» sie über dem Geplauder der Zeit nicht geachtet. Der Jüngling erhob sich und. eine leise Bitte um Verzeihung stammelnd, neigte er sich tief über die schlanke weiße Hand der Grästn. Mario Leganez fühlte die heißen Jünalingslippen aus ihren Fingerspitzen — dann war er verschwunden, so rasch, als wolle er plötzlich ihr und sich selbst entfliehen. (Forttztzung folgt? MM vsIIMäigtt SttclÄksufgabe meines seit 10 Jahren bestehenden Kurz-, Weih-, Wolltvaaren- und Putz-Detallgefchäfts beginnt RI»nt»L 7. <>«. Ml». Da meine Läger für die 8«u,u»vr-8»i8«i» svrtii't sind, bietet sich dem geehrten Publikum eine ganz besonders günstige Gelegenheit, zu noch nl« zu kaufen. ES versäume deshalb Niemand, sich von der »LIIixlrvLI der sämmtlichen Artikel zu überzeugen. . VVLÄSX, Htviiarschrr-j)latz, Ecke Grunaer-Stvasze. «««Ll na«I versilbert gleichzeitig Nickel, Messing. Kupser rc. — Eins« laut ille Gege »a. Ni «schoff VIS, u« UillLotrsLeves iVaarenLviedeo. EloI«Isvbn»1eck «osslevsbv's Saraullrt «tttlreier mit beben» Pllnnne, alle Gegenstände aus Silber, Alfenide, Chrlstoflc. Britania. bebrllvb Ntr llansbnlt, »etvls, Uvstnnrants et«. Preis vro Flasche ea. 8V Gramm Inhalt 1 Mt., ea. 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