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Dresdner Nachrichten : 24.02.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187202242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18720224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18720224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1872
-
Monat
1872-02
- Tag 1872-02-24
-
Monat
1872-02
-
Jahr
1872
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.02.1872
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Cylinderuhr hllette und Medaillon, sowie ein leere» GeldtLschchm mit Messingbügeln gefunden. Da sich bi» rVerlustträger nicht hat ermitteln lassen, so hat die Mutter heRefnen der Kncwen dm Fund an die Behörde abgegeben. — Vorgestern Nachmittag hat ein in derBautzener Straße M Diensten stehende» Mädchen au» Lommatzsch den Versuch ge macht, sich hinter dem Körnergarten in der Elbe zu ertränken. -Pwet Schiffer wurdm jedoch noch rechtzeitig ihre Absicht gewahr u^z zogen sie lebend wieder au» dem Wasser. Aus der Wiesenthorstraße hat in der Nacht zum 20. «Debruar ein Küchenbrand stattgefunden. Es war eine Parthie «nie» dem Kochherd liegende» Holz in Brand gerathen, und da- ' »Urch auch der Fußboden vor dem Herde theilweise beschädigt «Äorden. Da» Feuer ist durch die Logisbewohner, die durch den Äauch rechtzeitig darauf aufmerksam geworden, selbst gelöscht Jtzordm. — Me weit die Rohheit einzelner sogenannter Hausirer Mt, lernten die Bewohner eines Hauses in der Pirnaische» Vor stadt aestern Nachmittag gründlich kennen. Zwei junge, etwa Jahre alte Burschen, Führer eines zweispännigenHunde B erlin, 23. Febr. Ein Attentat?! ? Vom Polizeiprä sidium geht der V. Z. folgmde Mittheilung zu: „Am Mittwoch Vormittag ist hier ein ehemaliger Apotheker au» Posen verhaftet worden, weil er im dringenden Verdachte eines beabsichtigten Attentats gegen den Herrn Reichskanzler steht. Der junge Mann ist Pole von Geburt und fanatischer Katholik. Für letzteres spricht eine längere Dienstzeit bei den päpstlichen Zuaven und sein Aufenthalt in den letzten Monaten bei einem neuerdings vielgenannten dortigen Domherm. Dagegen hat er seinen eigent lichen Beruf als Pharmaceut schon seit Jahren vernachlässigt. Am Sonnabend kam «r hier an, nachdem er in Posen die kaum mißzuverstehende Drohung, daß in Berlin bald alles anders wer den und sich vieles ändern werde, ausgestoßen hatte. Glücklicher weise ist diese Aeußerung nicht unbeachtet geblieben und es in Folge dessen gelungen, den jungen Mann in seiner hiesigenWoh- nung bei dem Küster an der St. HedwigS-Kirche, seinem Adoptiv- Vater zur Haft zu bringen, wobei ihm ein Terzerol abgenommen worden ist. Bemerkungen über den Character dieses neuesten politischcnAttentats unterdrücken wir für den Augenblick, werden aber noch darauf zurückkommcn " — Soweit die polizeiliche Mit theilung. Auf fernere Notizen sind wir sehr gespannt, denn was die Behörde bis jetzt angeführt hat — eine von einem Polizei- ^uhrwerks, boten im gedachten Hause Kohlen zum Kaufe aus und versuchten, trotz wiederholter Abweisung, in mehrere Logis wo K merkten, daß nur Frauen und Kinder darin waren, förmlich gewaltsam einzudringen, betrugen sich in der robesten Weise und . . .. verunreinigten Mißlich das Haus auf gemeinste Art. Zum ^ Ww" ,n Polen amgeschnappte unbestimmte Redensart und den Rück kam'ein Gcnsdarm dazu, der. als er den Sachverhalt er ! eines TerzerolS ln-recht,gen dieselbe doch nicht im innidesten . Uhr, sich der beiden Burschen versicherte und sie nach der Polizei Behauptung, daß ein ,.politisches 'Attentat" vorliege Soviel beförderte ! "eht seit, daß die Polizei ängstlicher zu sein scheint als ,vurst ^ Bismarck, denn letzterer promeiurle heute Mittag ganz allein im Thiergarten. «förderte. — In der Singspielhalle des „BazarkellerS" hat heute der KMiker Herr Tettenborn «ein Benefiz. — Am gestrigen Tage feierte der hiesige Tischler und Büchfenschäfter Herr Johann Gottlieb Henschel sein OOjährigeS Meister-Jubiläum und wurde ihm Seltene der Innung eine Votiv-Tafel überreicht, die in prachtvollem Goldrahmen eine außergewöhnlich schöne calligraphiiche Arbeit enthält, angefertigt- von Herrn Fliege!, gr. Oberseergasse. In reizenden ArabeSlen und phantastischer Blumen Uiurankuug. in welcher sich eine aller litzbste kleine Aguarelle, einen in der Werkstatt rhätigen Ti'chler Darstellend, befindet, ist der Tert in der wundervollsten Schrift in Bunt und Schwarz gemalr und geschrieben. Diese Arbeit er w«»ft einen besonderen feilten EXichmack. — Gestern Mittag verfiel ein anderAugustusbrücke stehen her Brazelmann in heftige Krampfe. Da dieser Kranlheitszu stand sich zusehends verschlimmerte, io wurde dessen Unterbring ung durch Dienstmänner in seine Wohnung bewerlstelligt. — In Pania bei Plauen sind die Blattern in erschrecken der Weise ausgetreten. Zn vielen Familien liegen Opfer dieser Epidemie darnieder und beffircktec man, daß sie noch weiter um sich greife. Posen, Freitag. 23. Februar. Heute hat eine Haussuch ung unter Leitung des hiesigen Polizeidireclors in der Wohnung de-e Domherrn Koziiüan, bisherigen Rathcs des erzbischöflichen , Konsistoriums, stattgesunden, und zwar an» Anlaß des intendir ren Attentates gegen den Fürsten Bismarck. <Dr. I.) lt, alle Schkachtm de» glorreichen ersten «Mtz» eorp» «tt und trat nach abgeschloffen«« Frieden, neichtm» sch»« Wunden vollständig geheilt warm, wohlbehalten dmHchnnninchtz an. Am 3. August kam er mit seiner Abtheilung nach SaeaBurß tn'S Standquartier, woselbst er sich am 7. August badet». Kaum ,war er aus dem Flüßchen heraus und wollte sich wieder in seine Kleidung werfen, als zivei Bauern mit dem Rufe auf ihn zuge stürzt kamen: „das ist ein bayerischer — todt muß er «erdend« Hund!" und ihn überwältigten. Als er auf dem Boden lag, zog einer der Schufte sein Messer und schnitt dem Unglücklichen die Kehle durch. Weit und breit war kein Mensch zu erblicken. Vesttk Strolche schleppten nun den Soldaten, welchen sie in Folge der gräßlichen Verwundung für todt hielten, in ein Gebüsch, woselbst er, ohne einen Laut von sich geben zu können, zwei Tage in sei» nein Blute liegen blieb. Nach einiger Zeit entdeckte ihn ein alte» Bauer, welcher sofort in Saarburg Anzeige machte. Darauf wurde der Unglückliche in's Spital verbracht, wo eS einigen braunschweigischen Aerzten gelang, das Wunderwerk seiner Rett ung und Heilung zu vollbringen. Der Bedauernswerth« hätte indcß den Tod vorgezogcn, da er nunmehr nur aus einem in den Hals eingesetzten silbernen Rohr Athem schöpfen kann. Von Saarburg wurde der Kranke nach München geschafft, woselbst im Müllcr'schcn Spital seine Heilung vollendet wurde. DaS arm« Opfer verabscheuungswürdigcr Bestialität macht einen erschüt ternden Eindruck. Abgesehen von den Beschwerden beim Äthcm- schöpfen, wodurch ihm jede etwas anstrengende Bewegung völlig untersagt ist, kann der Arme leinen Laut von sich geben, kann Speisen nur im fast flüssigen Zustand zu sich nehmen, und be darf einer unausgesetzten sorgsamen Pflege. Zu alledem noch ist der Unglückliche ohne alles Vermögen und nur auf die magere Pension von monatlich 20 fl. angewiesen, mit welcher er seine Pflege und seinen ganzen Unterhalt bestreiten soll. * Als Kraftprobe des Musil Birtuosenthums bringt Herr Professor Hans Schmidt in den „Blättern für Theater, Musi! und Buiist" den Caleule, daß der belannte Claviertitane Anton Nubinslein in seinem letzien Concert in Wien 62,990 slloten Moritzsiraße ge Mittwoch außer aolvene Ubrkeue — Aus der Kutscherfiube eines in der lsgenen herrschaftlichen Hauffs i't an voriger einer grauen Hose eine sehr ivcrtlwolle schwere gestohlen worden. — Verlautbarung imHandelsregister. Die Firma Oscar Weibezahl; Jnöabcr Herr Earl Oskar Weibezahl hier. — Oessenrliehe GerickltSsitzung am 16. Februar. Am 11. Juli 1669 ereignete sich aus dem Bahnhöfe zu Coswig Barmen, 20. Febr. Etwas über die Polizei. Wir wer- > auswendig spielte, eine Gedächtnißprobe, welche der bekannt« Physiologe Ewald Häring These vollinhaltlich erhärtet: Di« Proöueuon vollendeter Instrumental-Virtuosen zähle zu den größten Gedächtnißleistungen; neben diesem stupendcn Beweis« von Geisteskraft legte Rul inftein eine achtenswerthe Probe phy sischer Starke ab; Professor Schmidt untersuchte das Elavier, dessen Rubinstein sich bediente, indem er den Niederfall der Tasten abwog; als Gewicht benutzte er österreichische Neukreuzer zu Hz Loth; als die Durchschnittszahl für den Tastenuiederdruck des „Bösendorfer" ergab sich 4',,, Leih (24 Neukreuzer). Hätte Rubiußein — argumeillirt nun Schmivt weiter — die 62,990 Roten auf einmal gespielt, so hätte er die achtenswerthe Druck kraft von 94 Ctr. 46 Hg Psd. gebraucht. Eine theoretische Aus- BoÜ-.ei überhaupt lieh mit der Angelegenheit befassen konnte,! einandersetzuug führt zu dem Resultate, daß Rubiilstcin auch auf dem „schwerer gehenden" Flügel, welchen Hans von Bülow be nutzte, hatte spielen können; sein körperlicher Kraftaufwand hätte Untersuchung das s daun der Druckkraft von 116 Ctr. 10'/., Pfd. entsprochen. * Die Llmüyer N. Z. erzähltSamstag gingen fünf i den um Veröffentlichung nachstehender Zeilen ersucht: „Vor einigen Tagen brachte man zwei Knaben im Alter von I l und 12 Jahren mit Kelten aneiuandcrgeschlossen, unter Begleitung eines Polizei Kommissars und eines Sergeanten nach dem Poli zei Burcali. Die Kinder harten auf dem Schutgange die Toch ter eines hiesigen Fabrikanten, von der sie geschimpft worden waren, auf den Tornister geschlagen. Der Fabrikant machte hiervon Anzeige und so wurden die beiden Knaben in der Schule wahrend des UnlerrichrS verhaftet, zusammengeschlossen und in vielem Zustande durch die Stadt geführt und zum Polizei Amt gcbracht, wo man sie später wieder entließ." — Wenn die beiden Kinder noch nicht 12 Jahre alt sind, so ist es unbegreiflich, daß vi da dieselben in vielem Falle der Gerichtsbarkeit der Schule und Rehr der Polizei unterliegen. Hoffentlich wird die bei der Ctber seldcr Oberprokuralur anhängig gemachte Weitere ergeben. Wien, 19. Februar. Ein Sinke, der sich dem Publikums Tagelöhner auf der Bahnstrecke gegen Proßnitz auf Povcl zu. ert das Aussehen Wiens in bedeuten - i Sie wurden vom Bahnwächtcr angehalten und von den Schiene» sehr fühlbar machl, verändert ?as 'Auszeyen Wiens m bedeuten-i Lie wurden vom Bahnwächtcr angehalten und von den Schiene» d.»l Maße. Die Kutscher und Eonducteure der Allgemeinen gewiesen. Vier gehorchten, der fünfte, ein gewisser Kovarilh EmniöuS Aeticn Gesellschaft, über 2000 an der Zahl, haben seit, jedoch, den sein Rausch eigensinnig machte, ging, ohne sich hsiz- - gestern die Arbeit eingestellt und die Wagennmh ist ungeheuer.! dcrn zu lassen, zwischen den Schienen weiter fort. Da komurt ein trauriger Borsall. Ein aus Pristewitz kommender Güterrug' Gestern, es war säst ein Frühlingstag, standen Hunderte von der Eiscnbnhnzug herangebraust, der Mann wird erfaßt, die stieß aus einen Streckenwagen: die Loeomottve wurde beschädan und eine Anzahl Wagen zertrümmert, ein Schaden von über 5000 Thal-r. Was aber schlimmer als dies war, war der durch den Zusammenstoß verursachte Tod des Bremser Birke. Ange klagt dies Unglück angerichtet zu haben, waren «'Arbeiter, welche Leuten an den Standplätzen der Eomsorrables und Fiaker und stritten, tankten und schlugen sich, um ein Plätzchen zubekoimnen. Natürlich benutzten die Kutscher dies sogleich zur Ansetzung einer Schraube, die dem Publikum recht tief in die Börse ging. — Auch die Schneivcr machen Slrike und haben alle Aussicht, ihre auf den Streckcnwagen Schienen ausladen sollten, das Signal) Forderungen bald bewilligt zu sehen, das Gleis zu räumen zu spät wahrnahmen, und dann statt eiligst > P aris. Ein Arlillcrieofsicier. Namens Broüsseau, liefert zurückzufahren, dem Zug cutgegeufuhren, um schnell ein ander ^ in einem von der „Republ. franc." publieirtenBriese den Beweis, Gleis durch die Weiche zu erreichen. Dies mißlang, und so ge ' daß Gambetta am 7. Januar 1671 über die wahre Situation schah das Unglück. Die Arbeiter Wols. Hipolv, Koch wurden von Paris vollkommen unterrichtet war, daß er wußte, dieHilfS vom Moritzburger Gerichtsamt ru 6 Wollten, derArbeiterZeltler, welcher erst Tags vorher an die Bahn gekommen, und sich nur den Weisungen seiner Eollegcn gefügt, zu 1 Monat Gefängnis, verurtheilt. Ein andrer Angeklagter, Birlemeld, liegt am fran zösischem Schlacktselde als braver Soldat, und ein zweiter, Hase, ist amnestirt. Zettler erhob gegen das erstinstanzliche Erkennt- yiß Einspruch und wurde heute seine Strafe, nachdem Staats mittel winden acht Tage später völlig erschöpft sein, und das; diese zwei Mal von Trochu wiederholte Erklärung ihn doch nicht abgehalien hat, unsinnige Hoffnungen in der Bevölkerung und in den Armeen der Provinz zu erregen. Der Verfasser war am 2. Januar per Lm'iballon von Paris abgercist und hatte von Trochu folgende Mission erhalten: „Herr Brousseau, Sie reisen diese Nachc per Ballon ab und dringen folgende Nachrichten den anwalt Roßtäuscher und Adveeat Fränzcl warm für ihn ge- Generalen Ebanzn. Bourbaki, Falbherbe und Herrn Gambetta. sprachen, aus 14 Tage herabgesetzt. — Ernst Julius Treue be saß früher zu Magdeburg ein Geschält; er verkaufte dasselbe und Was man auch sagen möge, 'Paris wird alle seine Mittel am IO. Januar erschöpft haben. Von diesem Termine an kam, cs nahm wieder Eondilwn an bei Sauerzapf u. Co. hier. Von die- - sich nur noch wenige Tage halten. Die'Armee ist sehr zusammen- i tcur rucfe sen mehrfacher Veruntreuungen angeklagt, kam er in Untersuch ungShaft, wegen mangelnder Bcweffe wurde die Sache jedoch Räder schneiden ihm beide Füße auf einmal ab und der Körper des Unglücklichen wird in einen Graben daneben geschleude.t Erst Tags darauf fand man ihn — noch lebend, jedoch hatte ex bereits so viel Blut verloren, daß er auf dem Transporte in'S hiesige Krankenhaus starb. Er hinterläßt eine Wittwe mit Kindern. * Aus einer schwäbischen Eisenbahn. EinHKr suchte für seine Frau einen Platz in einem Wagen 3. Clafftz endlich findet er einen solchen, allein auf demselben liegt ein» Reisetascheer wendet sich deshalb an den Herrn gegenüber und es entspinnt sich mit diesem, einem ehrlichen Schwaben, folgendes Gespräch. Fremder: Mein Herr, wollen Sie so freundlich sein, diese Tasche ivegzunehmcu? —Schwabe: Noi, mein gut'SHcrrle, das Taschlc werd' i net wegnehme. — Fremder: Sie nehmen sie nicht weg ? — Schwabe: Noi, noi! — Fremder: In diesem Falle wäre ich genöthigt, den Herrn Conducteur zu lu'en — Schwabe: Rufet Sie nur den Conducteur. — Crnducteur (h r- bcieilend : He, mein Freund, Cie muffet so gut sein, 'S Täschl« wcgz'nehme! — Schwabe: Noi, sel thue i net — i nehm'S net weg. — Conducteur: Ich müsset wohl dem Herrn Oberconduc- Schwabe: Nuefet Sie den HcrrnOberconducteuk. piedergeschlagen. Als er frei geworden, schrieb er darauf hin an ssinHaus einen Brief, worin er ihnen meldete, daß „ihre wisscnt lich falsche Denunciation" beim Staatsanwalt nichts gefruchtet, daß er frei sei und nun einen Schadenersatz verlange; er werde sehr erfreut sein, wenn ihm das Geld durch Herrn Adv, Schanz übermittelt würde. Herr Sauerzapf und Compagnon sahen in diesem Briese eine Erpressung und machten abermals Anzeige. Mann sind kampfunfähig geworden in den verschiedenen Kämpfen vor Paris; die Krankheiten und die Strenge des Winters haben das klebrige nelhan ; in 5 Tagen sind 1200 Erfrorene gemeldet. Paris kann sich nickt selbst befreien, sondern mir den Feind fcst- halten. Wir werden noch eine letzte Ansrreiuznng mit .Hilfe der mobilisirtcn Nationalgarve machen. Geliizgt der Versuch nicht, sind unsere Tage gezählt mrd wir müssen daran denken, zu unter Außerdemsist Treue beschuldigt, aus einem Notizbuchs, das sich Handel«. Nach dem 15. Januar ist Alles möglich, Aufstände bei der Staatsanwaltschaft befand, ein Blatt herausgerissen und können auSbrechen und der Gouverneur steht für nichts znehrere Notizen wegradirt zu haben. In dem Notizbuch« aber hatte er seine Verlage, Ansgilben u. s. w. einzutragen gehabt. Hu 5 Wochen Gefängniß verurtheilt, erhob er hiergegen Ein spruch. Staatsanwalt Assessor vr. Hartmann beantragte Frei sprechung wegen der Erpressung. Advocat Richard Schanz voll ständige Freisprechung resp. Anrechnung der langen Untersuch- ungsAkst. Der Gerichtshof erkannte, daß die Strafe durch die, Untersuchungshaft verbüßt sei und bestahl die sofortige Frei lassung Treue's. — Einspruchsverhandlungen Sonnabend den 24. Februar 1872. Vormittags 9 Uhr: in Privatklagsachen dcS Agl. Gerichtsamts Tharandt und anderen Privattläger wider Ferdinand Julius Backmann hier. 11 Uhr: in De- und Ne- denunciationtzsachen Friedrich Wilhelm Jäger's wider Friedrich August Matthss in Polenz. 10H, Uhr: in Privattlagsachcn- Friedrich Herrmann Schütze s wiver Johann Christian Withklm .Schlösser in Lberhösterwitz und Genossen. 1 NR Uhr: unter Ausschluß der Leffentlichkeit, in Privatklagsachen Emma v.Nätz- mehr ein." Brüssel, Donnerstag, 22. Februar, Nachmittags. In der heutigen Kammersihung kündigte der Abg. de Fr« cm, daß er über die Anwesenheit eines auswärtigen Verschwörers auf bel gischem Boden morgen eine Interpellation an die Ctaatsregier- ung zu richten gedenke. (Dr. I.) Italien. In Grotta Ferratn hat dieser Tags der Pater Cirillo di Querrino ein junges Mädchen, das sich während deS CarnevalS maskirt hatte, dergestalt im Beichtstuhl ausgcschiyipft und zu allen Teufeln verwünscht, daß die Aermstr im Krämpfe verfiel und zum allgemeinen Aergerniß ohnmächtig nach .Haufe getragen wurde. Das Kind phantasirt seitdem unaufhörlich von der Hölle und der ewigen Verdammnis;. geschmolzen. Von den 106,00(> Mann aclivsn Truppen zur Zeit! — Obercoffducteur: 's ischt mir gesagt worde, daß Sie'» Täschle der Einschließung sind nur ß>6/.»oO Mann noch übrig; 20,«XX>! net wegnehme wollet. — Schwabe: Ja, 'S ischt nu so, i nehnrff ^ ' ^ ^ amal net weg. — Lberconducteur: Spaßet Sie net, i miteßt wahrhaftig den Herrn Schcmdarm niese. — ES geschieht. Säbcb, rasselnd naht der Wächter des Gesetzes: MeinHerr! — Schwabe: Befelstct, .Herr Wachtmeister? — GenSdarm: Ich frag« Sie in drei Teufelsnamsn, ob «Ne 'S Täschle wegnehme wollet? — Schwabe: Noi, Herr Wachtmeister, noi. —Allgemeine Bestürz, ung. — Gensdarm: Aber Herr Gott von Biberach, warum wollet Sie 'S Täschle net wegnehme? Schwabe: Ja, mein SeekE weil's nit mein ischt, i werd' doch a fremd'» Täschle nit weg» nehme, bin ja kan Dieb! * Riesenkanone. Auf dem Artillerieschießplatz« bH Tegel traf vor Kurzem ein« Riesenkimone, ein 120Pfünd«r, her» vorgegangen aus der Krupp'schen Gußstahlfabrik zu Esten, ei«. Das Rohr wiegt 27,505 Kill) oder 550 Eentner, e» hat eins Lange von 20 Fuß, an der größten Starke einen Durchmesftr von 4 Fuß, an der Mündung 15 Zoll. Da» Kaliber oder di« innere Weite des Rohres mißt 11 Zoll 28 Crntimeter), d«» Verschluß des Geschützes — cs ist ein Hinterlader — wiegt ca. 5 Centner und das eben so schwere Geschoß wird durch eine Pulverladung von 50 Pfund über eine Meile geschleudert und soll auch die stärksten Panzerplatten durchschlagen. Zur Erleich terung des Transportes hatte man das Rohr, welche» auf einem vierachsigen Wagen verladen war, mit der Verbindungsbahn bi» zur Norddeutschen Fabrik geschafft, von wo au» der Landtra«»- port bis zu dem eine Stunde weit entfernten Schießplatz« be gann. Den hierfür getroffenen Anordnungm nach sollte' Noht vom Wagen hxrcchgehohen, auf " * Ein beklagenswerth'es Opfer fr-rnzösischen Nationalhasses ist vor einigen Tagen ist Larchshut bei sei nen dovt lebenden Angehörigen eingctrosfen, nämlich der frühere Soldat Heinz königl. LeibrcgimenH Johann^Weinmäi'er. Derselbe
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