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Dresdner Nachrichten : 30.04.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189604304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 23-24 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-04
- Tag 1896-04-30
-
Monat
1896-04
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.04.1896
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merkt Oesterreich. Zu kt die Wiener »TI der Audie Dr. Lueger'« beim Kaiser de nk Dr. Lueger'S ist Mi M lenz Dr. Liuegl : ..Die Berufung die feierlichste Form der Anerkennung der antisemitischen Partei in ihrer haben politischen Bedeutung — die feierlichste Norm im monarchischen Staate, weil die Anerkennung von, Monarchen selbst ausaeht. Die Berufung Dr. Luegers bedeutet nichts Anderes, als daß sich die Regieruna an die antisrmitlsche Partei mit der Bitte wendet, ibr dabei behilflich zn sein, den Ausweg zu finden: sie beleuchtet hell die ganze Hilflosigkeit der Regierung. Liegt schon in der bloßen Thatsache der Berufung Tr. Lueger S zum Kaiser die Anerkennung der politischen Bedeutung der anti- lemltischen Partei und ein Einbekenntnis! der Schwäche der Ne gierung, io bedeuten die Worte des Kaisers eine glänzende Gcnng- t>)uu»a sür all' die Unbill, welche Dr". Lueger von seinen Partei- acgnern und von der Regierung zngesügt wurde. Man vergleiche damit die Worte des Tadels, welche Graf Badeni im vergangenen Herbst im Abgeordnetenhaus? gegen Dr. Lueger gebrauchte. ÄaS der Minister, welcher heute noch im Amte ist, fehlte, sollte offenbar durch die Worte des Kaisers gutgemacht werden. Tie Genug- thuuug, welche Dr. Lueger zu Theil wurde, steht einzig da in ihrer Art: cS dürfte in der Geschichte der modernen Staaten kaum ein Fall zu finden sein, der sich damit vergleichen liehe." Der antisemitische Bürgerklub in Wien hielt eine Sitzung ab, in welcher Dr. Lueger in einstündiger Rede eine eingehende Dar stellung der Audienz beim Kaiser gab und die Vorgeschichte der selben mittheilte. lieber die Details der definitiven Regelung der Wiener Frage, wie sie zwischen Dr. Lueger und dem Minister präsidenten vereinbart wurde, ist strengstes Stillschweigen auferlegt worden Hieraus wurde die Frage der vorläufigen Besetzung des Bnraerinelsterpostens erörtert, und mau einigte sich angesichts der verschiedenen ansgelauchte» Kandidaturen dahin, dass ein Komitee einzusetzen sei, welches Komitee d m Klub bestimmte Vorschläge zu erstatten hätte. Es wurde beschlossen, in der nächsten Zeit eine grohe Versammlung eiinuberusen, in welcher Dr. Lueger die Gründe seiner Resignation auSelnandersetzen wird. Tic Neuwahl des Wiener Bürgemieisters an Stelle Lueger's ist auf den 0. Mai angesetzt. (Wiederholt.) Nach dem ..Dtsch. Dolksbl. soll der Statthalter von Nieder- östcrreich, Graf Kielmansegg. demnächst aus seinem gegenwärtigen Amte scheiden und in den diplomatischen Dienst übertreten. Be stätigt sich die Meldung, so dürste der Rücktritt wohl als eine Folge der Lösung der Wiener Bürgermetsterfrage anznsehen sein. Die Beschlagnahme des TienStags-Morgenblattes der „N- Ir. Pr." wegen des darin enthaltene» Artikels über die Audienz Lueger s beim Kaiser ist wieder ausgehoben worden. Ungar», lieber das zweite Duell, das der Honved Minister Baron Feservarh mit dem Redakteur Korbul» hatte, wird noch gemeldet: Das Duell hatte drei Gänge. Beim ersten Zusammen- stutze erhielt Korbul» einen leichten Hieb über den rechten Arm. Die Wunde wurde von den Aerzten untersucht und auf Grund dieser Untersuchung die Fortsetzung des Kampfes beschlossen. Ter zweite Gang verlief restiltatloS. Beim dritten Gauge führte Baron Fciervar» einen wuchtigen Terzhieb gegen seinen Gegner, durch welchen derselbe am Kopse und im Gesichte schwer verwundet wurde. Die Sekundanten stellten hierauf das Duell ein. und die Acrzte vernähten die Wunde Korbutv's, die eine ernste ist. Minister Jeiervar» erlitt bei dem dritten Gauge eine leichte Ritzung an einem Finger der rechten Hand, blieb aber sonst vollkommen un versehrt. Veranlassung zu dem Zweikampse bot eine von Korbul» in dem von ihm redtgirten Blatte veröffentlichte Erkläruim, in welcher er die Nationalpartei gegen den Vorwurf in Schutz nimmt, als hätte sic nienials gegen die Veröffentlichung der per sönlichen Angriffe gegen den Honved-Ministcr in ihrem Organe Einspruch erhoben. Gleichzeitig aber machte Korbnl» dem Minister in hämischem Tone wiederholt den Vorwurf, das; er nncrlcdiglc Assairen habe. Die Herausforderung war deshalb unvermeidlich, obgleich sowohl Baron Feiervar» selbst, als auch die politischen Kreise empfinden, wie nützlich es ist. wen» ein Mitglied der Re gicinng binnen kurzer Frist wiederholt genvthigt wird, sich a»f die Meninr zu stellen. Baron Feiervar» erschien unmittelbar nach dem Duelle im Abgeordnctenhanse, um seine politischen Freunde zu verständigen, daß er unverletzt geblieben. Kaiser Franz Joses ist gestern früh ", Uhr 40 Ministen ans dem prachtvoll geschmückten Bahnboie in Budapest eingctrosien, wurde von den Ministern empfangen und sprach seine Freude darüber ans. wieder in Budapest zu sei» Er besichtigte den ans Anlatz der Millenniumsseier hergcsteilten neuen Hoszng und begab sich, überall lebhaft von der Menge begrützt, zu Wagen durch die festlich geschmückten Straßen nach der Hofburg. Frankreich. Gutem Vernehmen nach stützt Meline bei seine» Bemühungen, die radikalen Dcpntirtcn Volle und Lacombe sür daS Handels- bez. Arbeitsministcrinm zu gewinnen, auf Schwierig keiten. Senator Rambaud, der sich zur Ucbcrnahme des Unterrichts ministeriums bereit erklärte, hat rin Senat stets sür Bourgeois gestimmt. Es wird allgemein geglaubt, datz das Kabinct bei der Interpellation in der Teputirtenkammer die Stimmen der regier ungsfreundlichen Republikaner nnd die der Rechten, welche zu sammen eine ziemlich beträchtliche Majorität sichern, ans sich per- einigen werde. — Die Radikalen behaupten. Mölme habe sich die Mitwirkung der Rechten durch das Versprechen gesichert, die Aus siebung des Prinzciiverbannnnas-Geietzes Herbeijuhrcn zu wollen. — Der „Jour" greift den Präsidenten Fanre wegen der Berufung M'kine's anf's Schärfste an: das Blatt schreibt. Fanre werde dnrch sein antiparlamentarifchcs Vorgehen eine Präsidcisteiitrise herbei führen, die ihre Losung ini Schmutze finden werde. Präsident Fanre veranstaltete zu Ehren des Fürsten Ferdinand von Bulgarien ein Diner, an dem auch die Generale Saussiec nnd Boisdcffrc und die Admirale Ehanvin nnbRicnnier Theil nahmen. Präsident Fanre brachte einen Trinkiprnch ans den Fürsten Ferdi nand. denen Gemahlin und den Prinzen Boris ans. Fürst Ferdi nand erwiederte, er trinke auf die Gesundheit des Präsidenten Fanre »nd damit ans das Wohlergehen Frankreichs nnd der französischen Nation. Fürst Ferdinand von Bulgarien stattete in Paris vor dem Begräbnisse des Barons Hirsch der Wittwe einen Kondolenzbesuch ab. der etwa zwanzig Minuten dauerte. Nachdem der Fürst der Baronin sein Beileid ausgedrückt hatte, wellte er noch einige Zeit in stiilnmer Theilnahme nnd Rührung am Sarge. Spanien. Tie Mauren in der Umgegend von Melilla griffen die spaniichen Soldaten an und verwundeten zwei derselben. Der Gouverneur von Melilla fordert von der marokkanischen Behörde die Züchtigung der Schuldigen. Der spanische Kriegsminister hat dem Gouverneur telegraphisch den Befehl zngchen lassen, in der energischen Haltung zu verharren, bis er die Züchtigung durch- gejetzt haben wird. Belgien.^Tie Regierung hob die Beschlüsse der sozialistischen Gcmeinderäthe aus, die den ersten Mai zum gesetzlichen Feiertag erklärten »nd die Schließung der Gemeindeämter nnd der Schulen, sawle die Theilnahme der Lehrer nnd Schulkinder an der Maifeier anordneten. Alle Stratzenzüge in der Provinz Lüttich sind wegen der dortigen Streikbewegung verboten worden. England. Im Unterhause theilte der Staatssekretär der Kolonien Chamberlain den Hauptinhalt der Antwort des Präsi denten Krüger ans die englische Einladung mit. Tic volle Wirk ung der Antwort könne nicht gehörig gewürdigt werden ohne Keimtnitz der ganzen Depesche nnd des ihr voransgcgangenen Schriftwechsels. Krüger antwortet, er sei überzeugt, die britische Negierung werde die Schwierigkeit seiner Stellung anerkennen »nd würdigen, er halte es für weher, die Frage seiner Reffe nach England gegen wärtig nicht zn erörtern, ganz besonders im Hinblick ans die heran nahende Tagung des Volksraads, welche im Mai beginne nnd seine Gegenwart wenigstens während eines Theilcs derselben i» Prätorin nöthig mache, da wichtige Maßregel» von der gesetz gebenden Körperschaft berathen werden müßten. ES sei klar und er hoffe zuversichtlich, datz durch Geduld und Takt ans beiden Seiten eine friedliche »nd vefriedigeiidc Lösung der Angelegenheit werde erreicht werden. Ehamberlain fährt fort, unter diesen Um- ichernna gegeben, datz dies ihre Ueberzeug- " Ew. Ehrwürden sei." Auf weiter« >. es sei stets zweifelhaft gewesen, ob önlichkeiten unter dem in Transvaal Robinson zu einem kurzen Besuche nach England kommen solle, »in mit der Regierung zu berathen »nd Weisungen zu erhalten, welche er bei ferneren Unterhandlungen, die beschlossen werden könnten, zu befolgen haben werde. Der gesammte Schriftwechsel werde zur Veröffentlichung vorbereitet. Ferner theilte Staats sekretär Ehamberlain mit. er habe ein Privattclcgramm erhalten, dessen Nichtigkeit unzweifelhaft sei. Darin wird mitgeiheilt, datz fünf Führer des Johannesburger Reformkomitecs znm Tode vcr- rrrtheut worden find. Nach Empfang dieser Nachricht habe dte Regierung an den Gouverneur Robinson folgendes Telegramm gesandt: „Uebermrttelt dem Präsidenten Krüger folgende Botschaft Die britisch über nicht, P, una hinsichtlich der Absicht. Anfragen erklärte Ehamberlain. die in Frage kommenden Persönlb geltenden Gesetz oder nach römlsch-liolläiiviscvem gestellt werden. Sei letzteres brr Fall, so könnten verurtheilt werden. Die Führer, um die eS sich handele, leim Oberst Rhodes, Philipps. Harrar ri»d Hammorrd. der amerikanischer Unterthan ist: der Name des fünften sei ihm entfallen. Die Mit tbellung »S pol! Gesetz vor Gericht lten ne zum Tode rllung Ehamberlciln'S wurde schwelgend ausgenommen. — j E-s werde» im "aüle der Speaker", welcher als Organ Lord Nosebenv's gilt, meint, in § Bolk'-Ilieater in Wien Mischen Kreisen habe die Antwort des Präsidenten Krüger das j„ München Herr W 2 aase auf als nsinnig". „Eine lellung beginnt f Im Rejide „ ztheater beginnt morgen die S o in incr spielzeit. Frau Direktor Karl nimmt diese» Sommer das Theater in eigene Regie und sind zu diesem Zweck interessante Gastspiele abgeschlossen worden und Werke der bedeutendsten modernen Schriftsteller znr Aufführung in Aussicht genommen. affon gastiren: Herr B- Tewele vom Herr Emil Drach vom Königl. Hoslheatcr St Wilhelm! von, Stadtthrater in Hamburg. Adalbert Matkowsln. Weitere Gastspiele sind noch zu erwarten. An Novitäten wurden erworben: „Der Herr Direktor". „Das Drei" Gefühl hervorgernfen. als müffe in einem emstercnTone mit den j ^au Kälhe Bastö. .Herr Earl Wagner vom Stadttheater'in Harn Boerü gesprochen Werdern Der betreffende Arlrkel sch letzt mit den Fräulein Körner vom Stadttsieatrr in Hamburg nnd Herr Worten: Hier wir in Envpten triumphirt die Parte, der Jingos — " - - — - und wir sind dem großen europäischen Kriege, welchen Lord Saus brrr» und seine Kollegen z» veranlassen entschlossen scheinen, um! xiis« einige Grade näher gerückt. Mutter" Eornelius Herz wurde in Bouriiemonth in seiner Wohnung > 'Harakiri vom Londoner Richter Bridge vernommen. Dem halbstündigen ^nmw-^ ? kt»«» «»»in- tischen nnd fror» die Untersuchung nten die Vertheidiger Herz', sowie Vertreter der eng- sranzösischen Regierung bei. Es wurde vereinbart, datz chring vor dem Bowstreet Gerichte in Anwesenheit der telegraphlrtc „Nachruhm", „Marrarra", „Wettrennen", „Tic Goldene Herzen", „Barbaren", „Der kleine Lord". „Fräulein Doktor". „Genossen". „Wildlinge". Da das ommerrepertoir speziell Schau- nnd Lustspiele nmsatzt, sind auch in dieiem Sinne die Nenengagements der darstellenden Mitglieder getroffen worden. . s Im Sächsischen Kunst verein bildet den Haupt- arrzieliiingspirnlt in den letzten Tagen das allerliebste kleine Gips mobell des SchlotzbaueS, das sich durch die geschickte Verarbeitung beiderseitigen Rechtsvertreter fortgesetzt werden soll. Afrika. Der amerikanische Konsul in Kapstadt , an de» Staatssekretär Llnen in Washington, er habe erfahren, datz daS vom Gerichtshof in Prätoria gefällte Todesnrthcil gegen das ! ^ Mirglied des Johannesburger Neformkomirces Hammvnd. welcher > Ä anrerlkanllcher lDürarr sei von d?m Vräiidenteii Krüarr mnaeniaii- sch. .ff.»^ antzerordenstich deternrinirl ansgesatzten schonen Damen delt würde " ' 4.«lch,veiikcn Krüger „mgewan ^,Kniffes von L-Pohle, datz gleicherweise die Aiifmerksnmkeil fessell. Ans Jobanneskrirn wird n?n,i>ldi-t dok in dom Vioi-Ü NiiranS übler Gcwvhnheit des Tadelns sei bemerkt, das; cs »nsc- das Rcsoimkomilec 1>v Angeklagte, nnlcr denen sich die erste» Ge ^ schästsleutc des Rand befind«!, 200) Pfund wurden. In herrsche grobe Erregung. Asien. In der letzten Woche erkrankungen an der Vcrrlenpest nnd >e« '»and vi-„nd«, -» i? -wo, etwas Schweres bekommen hat. nanientlich im Gesicht. Mit Ans Geldstrafe imd dreiiäl riner ^'-crbaii imn vc nrst estt s'ffbme eines hnbschen Genrebildes „Aus dem Felde" von R. Böhm, dem "e ecrr^ ff» welchem besonders der frisch nnd ge,und gegebene lnnd vem ^eiegram», wird hin,„gelugt, ,n ^oi)n»nrsvrrrg Hintergrund z» loben ist. gehört Alles, was sonst »er, ist, der Landschaft an. A. Thnmm's „Teich im Walde" sind 75 ff in Hongkong 75 Nen- odesfalle vorgekommen. Ktttist und Wissenschaft. st Heinrkch von Treitichkc ist am Dienstag Vormittag nach längerem Leiden in Berlin sanft entschlafen. Mit ihm hat ni»er Baterland einen seiner glühendsten und beredteste» Patrioten, die deuliche Geichichrswissenichast ihren glänzendsten Vertreter, die gebildete deutsche Jugend ihren begeisterrsten nationalsten Erzieher verloren. Seit den Zeilen Johann Gottlieb Fichtc's hat auf die akademische Jugend kein Lehrer solchen segensreichen Einfluß ans- gcübt wir Treilschke. Wie kein anderer seiner Zeitgenossen hat er die emvfänglichen Gemütber seiner Hörer durch das echte, heiß blütige. ans begeisternnqsfrischem Herzen entspringende Pathos seincs Vortrages sür die Ideale einer unerbittlich strengen denffch- nationalen Weltanschauung zu entflammen gewußt. Der zauberhaft hinreißenden Kraft seiner Sprache hat kein deutscher Jüngling zu ' ' - . ... - ist hübsch. ohne Neues zu geben. Gleiches gilt von C. .Hennig's „Madalsch spitze", »nd S. Dahl's etwas flauer Waldlandtchaft. H. Krcvtzig's Vorfrühling im Böhmerwold hat manches Gute. leidet aber unter einer Technik, die das, waS sie darstcllt, manchmal geradezu per deckt. Auch flott gemalt, aber doch viel rücksichtsvoller ist P. Mnller-Callnberg'S Winterlandschaft, eins von den Bildern, die besser sind, als sie erst scheinen. Dem Künstler ist eine besondere Art. die Natur zu sehen, eigen, die er nicht ohne malerische Fein heit znm Vortrag bringt. Hübsch sind seiner L- Harconrt's Abend landschaft am Oybin. Mm Fritz' malerisch feines Motiv ans Danzig, in welchem nur die violetten Töne zn sehr überwiege». nnd K. Qnnrck's beide Arbeiten „Winterabend" und das stimm ungsvolle, wenn auch in der Farbe etwas schwere „Gewitter in der Rhön". Bei diesem letzten Bilde macht der dctaillirtc Vordergrund einige grundsätzliche Einwendungen rege. Wenn ein .Künstler ein kleineres Stück Natur, eine Gartenecke oder bergt, malt, jo ist das Verfahren richtig, die Tinge im Vordergrund am schärfsten dar- zrislellen, »nd weiterhin allmählich mehr und mehr ineinander ver fangen beim Schauen >a qseichmm wider,leben vermocht. Tic Eine heilige Flamme, die,,ein gaines ! stietzcn zu lassen. Denn wir Welen ,,»d Wüten c> S Lehrer. Rcdner. Publicist. GeichichtSlchreiber, „,ri untere» Rande des Bildes an und gebe» langsam weiter, weil imd Polltiler diirchglichte, war die treueste Liede z» seinem deutle» eben das Kleine, daS wir da sehen, Gegenstand der Betrachtung Vaterlande. Sem Pal,lotlsmns war eine gewaltige Leidemchast., jst. Bei einem Bilde aber, das einen weiten Ausblick in die die sich stets in ihrer elementaren Stärke. rm Licben und im.Haffen. »latnr gicbt, iehcn wir zuerst nnd hauplsächlich auf die Mit:«-, gleich geblicbciillt. Tie Ge,chichle rin,eres Lstrterlandes war ihm, Nichts soll znm Schaden des Ganzen unsere Aiffmerksamkeit de niemals em Verzeichnis; von Namen .und Taten, nicht, ein von ! w,,derS auf sich lenken, wie das ein Vordergrund, der sich nn'- trvckei,ein Staub „niwltkertes Muscum. sondern der lebendige v.ncll -rängt, thnn mntz. R. Heinniann's Aanarelle. grvtztcntheils See-, patllotischen Denkens und Emvsindens. „Der Erzähler deittjcher Strandstncke, sind recht hübsch, aber elwas nüchtern. R. Hell- Geschichte sagt er ,n der Widmung seines Hanvtwerkes. „Ivst l wag's virtuoses venetianischcs Motiv ist einfach und koloristisch seine,Aiisgnbc schlecht, weim er blo? den Ziisammenhang der Ec- gesehen. Käme last not Ie.i5;t noch A. Norman, ohne den nun mal! cignme aiisivcist nn.d nitt Frciiiinlh sein Unheil sagt: er soll auch rcine AnSstellimg möglich zn sein scheint. Er bringt zwei Arbeiten: irlber willen nnd m den, Herzen seiner Leser zn erwecken wissen, beides Motive vom N'ärrösjord. Die größere erreicht durch die was viele unserer Landsleute über de» Zweck und Verdruß ves- ^ ' Augenblicks heute schon wieder verloren haben: die Liebe am Välcrlcmde." So mächtig wie lein kategorischer Jmverativ der vatriotischen Pflicht, wie seine Begeisterung sür DeuIschlnndS Einheit und Ehre war sein heiliger Zoni gegen alles Nirdcntiche, gegen alles Antinniionnte und Internationale, seine schmerzvolle Entrüstung über partifnlaristische und kosmovoliti'che Sentimen talitäten. Zu der nüchternen epischen Ruhe und Lbjettipstät eines Ranke, dessen Nachfolger er in dem Amte eines Historiographen! o' ,. , des preußischen Königshauses wurde, bildet seine scharf cinsgeprägle Snbwtlivitäl den schroffste» Gegensatz. Dnrch diesen Snb,eltipis- i>Ä„^ mns sind der T>citschfe'sche„Gesch'chtsschreibnng ge>visse Schranken ' gezogen, aber in ihm wurzelt die überzeugende packende Kraft seiner Tarftkllnngslveise. Treitschke war ein .Künstler des Stils, ein Meister der Sprache, die er vermöge seiner hohen dichterischen Begabung und der Energie seines schriftstellerischen Tcmpercnncnts zn vollendeter plastischer Anschaulichkeit zn gestalten wußte. Hierzu loinnrt, daß Treitschke ein Mann der Ucberzcugnng, der furchtlosen unbeugsamen Unabhängigkeit, ein Charakter war. dessen sitten strenger Adel selbst seine erbittertsten Gegner anerkenne» müssen. Es mng nur daran erinnert werden, daß er, der mit denr großyi historischen Verdu» - Preise bedacht war, diesen wegen seines scharfe» Urlhcils über König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen nicht erhielt, weil er sich das Mißfalle» des-Hofes zngezogen hatte »nv der Entichcidnng der Koinmission die Bestätigung versagt wurde. Treitschke wird sortleben als einer der lautersten nnv tapfersten Vorkämpfer des nationalen Gedankens ans der.Heroen- zcii Kaffer Wilbelm's I. und Bismarck's. Vor 1870. in der Zeit " ves propbeliichen Cchanens, Ringens und Mahnen- stand derbe Spachtcltechnik eine außerordentliche Kraft der an sich auch schönen Farbe, nnd stellt eine hochanscbnliche Leistung dar. Von der kleineren ist dagegen nicht viel Gutes zu melden. Das ist ein gewöhnliches Receptbild, wie sic der Künstler wohl bald im Dunkeln malen könnte. 0. c In einem vor Kurzem edirten Buche „Dentlches ^ hca tcr nnd deutsche Schauspielkunst" — Berlin. deutsche Verlngskinstalt. 1896 — wirft Adolph ge, der vielgenannte Gründer, des „Deutschen Theaters" nicht »n- . . besonders ans die ja sattsam berüchtigten Tbcaterverhältnisse unserer Rcichs- hnnvtstadt. Der Titel des Werkes ist zn weit gefaßt, er kann die Leser mir irre führen: denn von deutscher ..Schniispielknnst" ist in der ganzen Schrift sehr wenig die Rede. Auch wer in ihr Anreg ung oder Belehrung über dramaturgische oder ästhetisch-theatralische Dinge zn finden hofft, wird seine Erwartungen getäuscht sehen: daS Wenige, was in dieser Hinsicht LÄrronge. der sich übrigens als einen begeisterten Schüler der Meininger belennt, bringt, ist weder neu, noch originell. Gern wird man dagegen dem gewiegten Praktiker, dem Theatcrdirektor par oxeellanee, in dein Buche zir- hören: hier ist der Antor ganz in seinem Fahrwasser nnd hat nur allzu recht mit dem. was er über die Tbeaterfreilieit, über Regisseure nnd über die Btthnen-Vereinc und Genossenschaft sagt, io unglaub lich es bisweilen klingen mag. Manches Belicrzigenswerthc bringt auch das Kas'itcl ..Vorschläge znr Besserung unserer Tbeatcr- »k! Zessionen müßte durch diese Kommission geregelt werden" (S. 97«: »tinanr raipra eüsvm! — Soviel von dem Sachlichen in dem Buche., Soweit es sich nur Persönliches handelt — und leider hal „iislcinde", in dem jeder Kenner der Verhältnisse manchen Passus mir Vergnügen wird unterschreiben können. „Eine .Kommission der vordersten Reihe der tan,viberc'iten Männer, die für die deutsche Einheit gestritten haben. Schon früh war er zn der Ueberzcngiing de^ ysinö er^sel»?, gekommen, daß nur die Monarchie der HohenzoNern die staaten- ! 7 m ^ - , bildende Kraft besitze, der, deutschen Frage die .ech^Lösnng zu L » geben. So wurde er cm Pionier der grohen Staatskunst, -w .ru-ur»ng ocr^eninr,ri»o oie Erniciurng »er Kon ow diese Aufgabe sich stellte nnd erfüllt hat. Und da er sich bewußt war, daß seine Thätigkeit erziel,crisch auch ans wirken "nik,ii>""^n^ er i'Rei- dm ^ davon L Ärronge seine'Hand'nicht lassen können —, läuft es ans SKinet in" d/e wei»7? kine zwar recht nett entrirtc — die Vorrede „den ehemaligen Mii- l ^en'»nmuseL''imd^ wurde e,!w?r„dH äs, ^der m'i^dew iUw ewenes,! nliedcrn dcS Dcutikhen Theaters !zn Berlin gewidmet zur Erirrner- mI°iwwwiede. eu d -r Me?m,^m <üeäiw-^den uua an ihren Direktor" ist sogar äußerst amüsant zu lesen —, aber ^ w/» > doch zu aufdringliche Glorifikation >cine-s Verfassers bilians, der sich we?en -V. ^'euer erüt n, i'ÄeUe d" d!e^ l^w"uier ^wis'dermsu^f lils den ideale» deulschcn Vvllsbeglücker in Tbeatcrsachen ausipielt. Ä.e« iww.!,endeu müi!!!5 ^eder^ l Ucbcrhanpt wird das Wort „deutsch" in dem Buche zn oft ge- seines stammenden Pathos inederzwliigend nnd am letzten Ende ,„w -,r betont. Der liebe L Ärronge bat gar keinen Grund, gegen einen Künstler dom Range Friedrich .Haasc'S, gegen den er sich einige mehr oder weniger Plilmvc Ausfälle leistet, die gerade jetzt sehr wenig am Platze sind, in's Feld zn ziehen von wegen dcS „nationalen deutsche,r Theaters" und des „deutschen NalionaltbeaterS", — oder meint der betriebsame Theatergründcr etwa, das; sein sogenanntes „Deutsches Theater" in Berlin wirklich ländischen Willen gekräftigt. - T.-itschke hat mwein Alter pan nicht j i°»'»'er steine D?.Br^ die ^erLst'st! a!«^a«w"dc^Vi§"^erswrbpnen^äcdü^en GenercilleMimnksi'O^ i ^chcii-Händen hält"??? I-neim a »an Iiwamia. Da konnte in schließlich auch der Direltor des Berliner Leffingtheaters brhaiipicn. " leite sein Theater nicht »ach jüdischen, sondern nach Leising'schen Prinzipien. - Auch sonst wachen die offenen Angriffe ans Hanke l »»^ versteckten Anzapsungen Baman's einen üblen Eindrncl. 'wÄkÜw ^wenn L Ärronge auch mit etwas sauersüßer Miene zngcben muß. , fftitz „der Glan; der beiden berühmten ?i'anien Friedrich Haaw „ns Lnäwig Vornan für die Einsührnng des „Dcnticlicn Theaters" von ivÄ ^ graßcni Werth gewcsen ist." Es ist nur gut. da-: bas wenigstens ?tnd dann dauernd nach Berlin, ^on, 18cl li-.' st 88 gehrrtc !«-a,„ni,n<- mnicur niellcickit erinnert er sich gelegentlich auch ciii- n»r die Liebe lehrend, die Liebe zur.Heimath, die Freude am Vaterlande, die Treue zu den idealen Gütern, die eine starke und gesicherte Stellung des deutschen Volkes im Naihe der Nationen erringen nnd bewahren läßt. Nnd nach der glorreichen Erfüllung des Jahres 1870 hat er unermüdlich nnd erfolgreich wie kein anderer Schriftsteller und Lehrer die Liebe zu dem geeinten Vaterlande j gepflegt, unser nationales Selbstbewiltztscin gestärkt nnd ' lt! ' " ' ' ' ' Treitschke nationnlliberalcn , heil gegnerischer .Haltung der nationalen Wirthschaftspolitik DaS Hariplwerk seines Lebens, die „Deutsche Geschichte im 19. Jahrbnndeit". dessen fünfter Band bis zu den Ereignissen von 1848 reicht, wird nunmehr leider ein Torso bleibe». i- Königl. Hosoper. Tie vorgestrige Wiederholung von Berdi's „Violetta" mit Frl. Franceschina Prevosti in der Titelrolle fand in Anwesenheit der Königl. Majestäten nnd vor c»,s- verkariftcm Hanse die gleiche glänzende Aufnahme wie die Aufführ ung anläßlich des ersten Auftretens der berühmten Geiangskünstlerin. Sie entzückte vor Allem wieder durch nicisterlichc Vortragskniist und eine bis in das Feinste abgetönte Darstellung, die in gleichem Matze von Vornehmheit erfüllt »lS von Wahrheit nnd Natürlich keit durchdacht ist. Man nahm diese selten schöne nnd fesselnde Darbietung unter außergewöhnlichen Beifallsbezeugungen ent gegen als eine Kunstleistung der erlesensten Art. tz Eingctretener Hindernisse halber kann die sj»r heute im Altst 8 dter Hostbcater angcietztc Oper „Romeo und Julia" " ! gelangt „Die Regimenlstochtcr" mit Frl. Kurmärler und die Picarde" niit Frl. Grimaldi "M seiner Sozielärc — unter diesen standen Borna» und Haajc an erster Stelle — cs ihm seinerzeit ermöglichten, sein viel gepriesenes „deutsches" Theater zn gründe». Lapienti sak. kV. Herr Otto Urbach, chenml. Schüler des Dresdner Königl. www-ii.w« nw ^.cadtthenter zn Frankfurt a. M. einen einaktigen Oper „Der Müller nicht siottsinden, dafür gcia Wedekrnd nnd „Kurmärler Henn Scheidemantel hmng. (Anfang glänzende» Erfolg mit einer von Sansiouri" erzielt. s Einen zündenden Erfolg halte am letzten Sonnabend in London die neue komische Oper von Sidne» Jones und Lionel Monckton: „ Die Gaisha", wozu Owen Hnll den Tczt ge schrieben hat. Gaiiha bedeutet im Japaniichen Singinäbchcn wie sie dort in den Theehänscrir airstrelcn. Die Handlung bietet siir Dekorationsmaler und sonstige Ausstattung seltene Gelegenbeil. Die ncnc Over ist reich an einschmeichelnden Weisen. Man stellt die Wirkungen noch über die des Snllivan'schcn „Mikado". -s Mittbeilnna ans dem Buren» des Königl. Hosthcaters. Am Freitag den I. Mai findet im Altstädter Hoftheater das lctz:c Gastspiel des Herrn Friedr. Hac> se im „Körrigslerrtn <rnt" statt. Der Künstler nimmt damit für immer von der Bühne Abschied. — Dte Königl. Generaldirektion war bemüht, auch sür die Freitagsadonnenten eine Verstellung mit Herrn Hache zn arrangiren. konnte aber diesen Plan eingetretener Verhältnisse wegen nicht zur Ausführung brtr Dresdner Nachrichten. Hx, 1li>. Eeile :k. Donnerstag. 30 April 1800
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