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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.10.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19161008018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916100801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916100801
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-10
- Tag 1916-10-08
-
Monat
1916-10
-
Jahr
1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.10.1916
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in Vieser Ansicht bestärkt, indem sie vielsach sür Heu tede» verlangten Preis zahlten. Die Heeresverwaltung konnte diesen Preistreibereien nicht folgen. Sine einmalige Er höhung der von ihr zu zahlenden Preis« .hätte ersahrmig»- gemüß bald weitere Preiserhöhungen zur Folg« gehabt, die bei der guten Heuernte dieses Jahres in keiner Weise be rechtigt gewesen wären. SS ist daher erforderlich, wiederum aus das in der Bergangenheit bereits bewährte Verfah ren der Lanülieferungen zurückzugreisen. Sin ent sprechender Entwurf einer Verordnung liegt dem Bundes» rat vor. Umgelegt werden sollen tm ganzen 1 Million Tonnen Heu. die sich auf 10 Monate verteilen. Da dieser Betrag nur einen geringen Bruchteil der gesamten dies jährigen Heuernte darstellt, so ist nicht zu befürchten, daß durch die auszuschreibende Landlieferung eine irgendwie er hebliche Belastung der Besitzer eintreten wird. Die Ver teilung soll erfolgen nach der Anbauerbebuna einem durch- schnittlichen Hektarertrage und unter Berücksichtigung de» Eigenbedaris. der nach dem vorhandenen Bestände an Groß vieh berechnet wird. Die in dem Entwurf vorgesehene Preisfestsetzung entspricht den zurzeit handelsüblichen Preisen,- ZinSverlust und Schwund werden durch eine an- gemessene Staffelung berücksichtigt. Selbstverständlich bezieht sich die Preisfestsetzung auch auf das Heu. das auf Grund der Verordnung sür das Heer beschafft werden muß: eine allgemeine Festsetzung von Höchstpreisen für Heu ist nicht ln Aussicht genommen. sW. T. B.s — (dl. I.) Höchstpreis für Sauerkraut. Die Kricgs- gesellschaft für Sauerkraut erinnert daran, daß die von ihr festgesetzten Höchstpreise für den Verkauf von Sauerkraut am 1. Oktober d. I. in Kraft getreten sind. Danach darf in den Ladengeschäften Sauerkraut nur noch zu einem Preise von höchstens 0.10 Mark für das Pfund ver kauft werden. Ueberschreibungen dieses Preises werden mit Gefängnisstrafe bis zu 1 Jahr und 10 000 Mark Geld strafe oder einer dieser beiden Strafen geahndet. — Die Lederpreije und die Preise sür Schuhmacher- Veparatureu. Die S ch u li m acher - Innung zu Dres- den wendet sich in einem Schriftsatz gegen die von ver schiedenen Seiten vertretene Auffassung, daß „nach Herab setzung der Lederpreise sür das Besohlen von Stieseln ein Preis von 4 bis 5 Mk. angebracht sei". Sie macht daun eine Ausstellung, um zu beweisen, das? der Preis von einem Paar Herren-Sohlen und -Absätzen selbst nach den Höchst preisen vom 1. September immer noch 7,75 M k. sein müsse. Dann heißt es noch: „Diese Aufstellung dürste beweisen, das? bei den Reparaturen der Schuhmaren von Wucher- preisen bisher wahrhaftig keine Rede sein konnte. Für die zukünftige PreisbemessiMg kommt weiter noch das wichtige Moment hiirzu. daß die wenigen frei werdenden Quanten Leder, die dem Schuhmacher in diese» Tagen zu geteilt iverden. für die Preisherabsetzung ab 1. September noch nicht in Betracht kommen, so daß also von einer Preis herabsetzung des LederS für den Schuhmacher sowieso -nnerhalb der nächsten Monate noch gar nicht gerechnet iverden kann. Infolge der Knappheit des Leders ist der Schuhmacher, um seine Kundschaft zu bedienen, außerdem oft gezwungen, zu Ersatzmitteln seine Zuflucht zu nehmen, sür welche Höchstpreise nicht festgesetzt sind und mosür er oft recht hohe Preise zahlen muß." V — Der Stänöige Ausschuß deö LandesknlturrateS be- schloß in der Sitzung vom 2. Oktober, beim Ministerium dahin vorstellig zu iverden, daß die von der HeereSvcrwal- urng zu zahlenden Preise sür Pferde eine ent- W -vrcchei-öe Erhöhung erfahren, damit es gelingt, den Be darf sreihändig anszulausen, und eine ZwangsauShebung vermieden wird, die besonders im Königreiche Sachsen, da,, infolge der dichten Bevölkerung zahlreiche Formationen , lZ artzznsteUen hat, zu großen Härten führen dürfte. — Der «K Verkant des P e r n - G u a n o hat eine unliebsame Ilitter- —brechung erfahren. TaS Ministerium ist zu bitten, sur eine Z 8 Beschleunigung der Festsetzung von Höchstpreisen einzu- ^ ucien, damit dieses Tnngemitlcl noch zur Herbstbestellung Z - zur Verwendung kommen kann. — Eine vermehrte Zu- s; ^ Weisung von Futter au Geflügelzüchter und Gc- ^ , slüge'lmlter ist sehr erwünscht. Eine Grenzlinie zwischen L L Geflügelzucht und Geflügelhaltung läßt sich jedoch nicht Z ^ziehen, beides geht iueinander über. — Der Vorschlag. - "rr Beseitigung der Fett - und Eiwcißnot -7> 2 größere Flächen dem Hülsensruchl- und Oelfruchtbau eilt et « zuräuuv'n und Lazn einen Teil unserer Wälder bcranzu- .Z ziehen, kann nicht als durchführbar bezeichnet werden, da ^ ..'.ad.- diese Pflanzen einen in hoher Kultur befindlichen A .etdooen verlangen. Erneut soll aber darauf hingewie- !> iverden, daß es notwendig ist, die Aufforstung während, D Krieges zu verbieten und daß bet Ncuaussorstungen ein A bestimmter Abstand zu nehmen ist, um Schädigungen der Gr Anl-cger zu vermeiden. ^ — Der Evangelische Bund veranstaltet Freitag, den ^0. Oktober, abends 8 Uhr, im großen Saale des Gewerbe- Hauses, Ostra-Allee 10. wieder einen öffentlichen vaterländischen F a m i l i e n a b e n d. Dabei hat Herr Koiisinorialrat Superintendent Dr. Költzsch dey Vortrag über das Thema „N a t i o n a l e H r e" über nommen, während der E l b g a u s ü n g e r b u n d unter Leitung des Herrn Kantors Nötzold Chorgesänge bieten wird. Der Eintritt ist frei gegen Entnahme einer Vor- kragsorünung i20 Pfg.l. — Der Dresdner Gnstav-Ndols-Ziveigvereiu veranstaltet Jrcilag, den 20. Oktober, abends 8 Uhr, im großen Saale des Gewerbehauses einen öffentlichen bulgarischen A b e n d mit einem Lichtbildervortrag des früheren evan gelischen Pfarrers in Sofia (Bulgarien), des Herrn Pfarrers Rothkegcl, jetzt bei der Kaisers. Marine. Er spricht aus persönlicher Erfahrung über Bulgarien. Land und Leute und evangelisches Leben. Außerdem stellen sich der Lehmann-Osten-Ehor und Herr Hofopernsänger Alfred Otto in den Dienst dieses Abends, wahrend der Vorsitzende Herr Pfarrer Lic. Dr. Kühn die Begrüßungsansprache halten wird. Am Sonnabend, den 21. Oktober, hält außer dem Herr Pfarrer Rothkeael nachmittags 5 Uhr vor Schülern über: „Unsere Bundesgenossen, die Bulgaren" einen Vortrag, Sonntag, den 22. Oktober, predigt er in der Annenkirche abends 0 Uhr. — Der Bund für Gcgenwartschristcntum veranstaltet im Künstler-Haus eine Reihe von Borträgen über: „Die p a n th e i st ich ch e n Strömungen der neueren Z e i t". Mittwoch, den 11. Oktober, abends (40 Uhr, spricht Pastor Mensing über: „Die deutsche Mn st i k", vier zehn Tage darauf trägt Friedrich Erhard Stimmen der Mvstiter vor iTantc, Franziskus, Meister Eckart, Suso, Friedrich v. Spec. Angclius Silesius, Novalis, Stephan George, Reiner Maria Rilkes, beides zum ErweiS, daß deutsche Friünniigkeit in einer besonderen Art der christ lichen MniEk ihren Ouellpnnkt hat. - Vcrciu für das Deutschtum im Ausland. Frauen- ortsgruppe. Sonntag, den 15. Oktober, findet im U.-T.-Lichispielhaus, Waisenhausstraße, der öffentliche Vor trag des Herrn Prof. Lutz Korodi. Berlin (Sieben bürger Lachses, statt. Thema: Siebenbürgen Unit Licht- bilderns. TaS Ergebnis der Einnahme ist sür die Flücht- lingskassc des Vereins bestimmt, aus der noch immer zahl reiche. aus dem Auslaride geflüchtete Deutsche unterstützt weroen. — Ter Verkaufslaöen der Ortsgruppe, Prager Straße 35, in dem ebenfalls zum Nutzen der Flücht linge die verschiedensten Gegenstände verkauft werden, er freut sich regen Besuches. -- Die Fricdcuskirchc in Vorstadt Labtau feiert heute den Tag, an dem vor 25 Jahren die Kirche ihre Weihe erhielt. Stachdem am 14. Oktober 1880 die feier liche Grundsteinlegung stattgesunden hatte, wurde am 0. Oktober 1801 die Einweihung vollzogen, bei der der da malige Ephorus Konsistorialrat Superintendent v. Dibelius die Weiherede hielt. Im Festgottesdienst predigte der an diesem Tage zum ersten Pfarrer der Gemeinde bestellte Pastor Walther. Aus Anlaß des Kirchweihjubiläums hat der Vorstand der Friebenskirche der Gemeinde ein schönes Erinnerungsblatt mit Bildschmuck überreicht, baS die wesentlichen Vorgänge im kirchlichen Gemeindelebrn in die Sammelt Altpapier! Erinnerung zurückruft und eine lesenswert« Schilderung deS KirchbaueS selbst enthält. — I» der TrivilattSklrch« »eranltaltet Kantor Johanne» Lech- rttz mlt dem ständigen und freiwilligen Ktrchenchor, sowie unter Mitwirkung künstlerischer Sräste auch in diesem Winterhalbjahr alle vierzehn Tag« an den Freitag-Abenden musikalisch« Krt«g»anda«htrn. Di« erst« l»1> findet Freitag, IS. d. M„ abend» 8 Uhr, statt. — arie,«.«elper in »er Dreik»»igSkirche, Mittwoch, den ll. Oktober, abend« fjll Uhr. Ansprache: Pfarrer Dr. «dttsching. Mitwirkend«: Fräulein Gertrud Sachse, Süntgl. Hosopernsängerin. Organist Dr. Schnorr v. EarolSfeld, der ständige tttrchcnchor. Leitung.- Kirchenmnsikdirektor W. Borrmann. Eintritt frei, Text« an den Kirchtiiren. — Rote»Kre«z»S»«nde ISIS. An allen Anschlagsäulen und anderen Stellen künden die Plakate des LandcSauS- schusseS der Vereine vom Roten Kreuz im Königreich Sachsen die HauS-Listen-Gammlung für den 18. und 14. Oktober an: sie soll dem Roten Kreuz die Mittel zur Verfügung stellen, deren dieses bedarf, um in feiner vaterländischen Arbeit durch halten zu können bis zu einem glücklichen Kriegsende. Freilich leicht ist cS jetzt nicht für daL Rote Kreuz, seiner vaterländischen Aufgabe dauern- gerechi zu bleiben. Die gewaltige Verteuerung aller Lebens mittel. die immer geringer werdenden freiwilligen Spenden, auf die das Rote Kreuz vorwiegend angewiesen Ist. er- schweren ihm ein Durchhalten in höherem Grabe als in vergangenen Zeiten, machen seine Arbeit zu einer weit schwereren, als dies in der Bevölkerung angenommen wird: sind doch zurzeit über 7000 Betten in den VeretnSlazaretten mtt Verwundeten belegt, müssen doch setzt wieder die Liebes- gabensendungeu für unsere getreuen Feldgrauen zum dritten Kriegsweihnachten draußen im Felde vor bereitet und alles, was hierzu notwendig ist, beschafft wer den. gilt es doch, auch dauernd sür unsere kriegsgcsangenen Brüder in Feindesland zu sorgen. Dafür aber sind heute erheblich größere Mittel im einzelnen und tm ganzen not wendig. als in den vergangenen Kricgöjahren. Das müßte ein Jeder in unserem Laude bedenken und würdigen, wenn das Rote Kreuz am 13. und 14. dieses Monats bittend an die Türe klopft. — Nachsorschnnge» «ach deutschen Untertanen in Dentsch» Ostafrika seitens deS Roten Kreuzes sind, nachdem die Besetzung der Hauptstadt Daressalam durch englische Trup pen erfolgt ist. nunmehr nach einer Mitteilung der Aus kunftsstelle vom Roten Kreuz über Verwundete, Vermißte und Kriegsgefangene. Drcsden-A.. Königs. PalaiS, Am Taschenberg 8. möglich. — lieber den Briefverkehr mit den von englischen Trnppeu gefangenen deutsche» Soldaten, die sich noch im französischen Operationsgebiet befinden, B. E. F. sBritish Expebitionarn Force) schreibt uns die A u s k u n f t s st e l l e v o m R o t e n K r e u z über Verwundete, Vermißte und Kriegsgcsangcne, Dresden A.. Königs. PalaiS, Am Taschen- borg 8: Da vor dem Abtransport der Kriegsgefangenen nach England ein unmittelbarer Briesvcrkehr mit diesen nicht möglich ist. erklärt sich obengenannte Auskimstsstelle bereit, bis aus etwaigen Widerruf die Beförderung zu über nehmen. Geld- und P§ketsendungen sind vorläufig zu unterlassen. — Freiwillige Kraftfahrer gesucht! Die Freiwilligen Autvmvbil-Kolonnen des Allgemeinen Deutschen Automobil- Elubs nehmen wieder Anmeldungen für den Eintritt in die F. A. K. entgegen. Herren, die noch nicht eingczogcii und nicht krieasverwcnöitngSfüliia. sondern arbeitsverwen dungsfähig oder garnisvndiensttauglich sind, können sich unter Beifügung einer Photographie bei der Hauvt- aeschästsstelle des A. D. A. C.. München, Neutnrmstraße 5, melden. Der zu stellende Kraftwagen muß mindestens 10 Steucr-Pferdekrüfte besitzen und für den Verwundeten- tranSport umgcbaut werden. — (dl. I.j AuSbeutuug -er Opfer,villigkeit durch Be« trüge». Neuerdings ist iw Vogtlande ein Schwindler auf getreten, der, unbefugt das Band des Eisernen Kreuzes tragend, sich als Kriegsverlctzter ausgab und durch mitleid- erregende Vor-spic gelungen vielsach Unterstützungen erlangt hat. Da sich die Fälle dieser Art mehren, wird nachdrück- lichst znr Vorsicht bei der Unterstützung Unbekannter er mahnt, die unter Berufung ans ihre Eigenschaft als Aricgs- verletzter die Ovscrwilligkeit der Bevölkerung in Anspruch nehmen, ES ist sehr geraten, sich vor jeder Unterstützung die Papiere vorlegen zu lassen und rücksichtslose An zeige bei der Vcbürde zu erstatten, wenn die Angaben des vorgeblich KriegSverlctzten sich nicht durch den Inhalt der Papiere einwandfrei bestätigen. Im Interesse der Auf- rechtcrhaltung der Opfermilligkcit für die Kriegsbeschädig ten nt dringend notwendig, daß die Allgemeinheit vor der Ausbeutung durch Betrüger der gekennzeichneten Art ge schützt werde. — Im NachmittagSheim kür genesende Krieger stellten sich bei den am vergangenen Mittwoch stattachabten musika lischen Aufführungen auch die Sängerin Frl. M. Fisch- bach und Herr Tonkünstler C. Preiz sch (Klavier) in den Dienst der guten Sache und ernteten für ihre meisterhaft durchgesiihrten Vorträge lebhaften Beifall der Anwesenden. — Spielsolne zur Platimnsik ans dem NUmarkte heute Sonn tag )4I2 Uhr (Leitung: König!. Musikdirektor Rehs. 1. Choral: „Ach, Gott und Herr". 2. Vorspiel zu „Dichter und Bauer" von Suvvtz. 8. Menuett von Bocherini. 4. Einzug der Götter in Walhall aus „Rhcingold" von Wagner. S. „Der Noie Hochzeits tag", Charakterstück von Jescll. a. Milttäruiarich von Fr. Schubert. Deutsches Reich. Zum Negierungsjubiläum des Königs vom Württemberg. In einem Allerhöchsten Befehl an seine Truppen er klärt es der König von Württemberg am Tage seiner 25jährigen Regierungszeit für ein Herzensbedürf niS, besonders auch seiner unter den Waffen stehenden LandeSkknder zu gedenken, vor allem derer, die in Feindes land in heißem Ringen den Ansturm der an Zahl über legenen, die Beruichtung Deutschlands erstrebenden Feinde mit vorbildlicher Tapferkeit trotzen, dann aber auch derer, die in der Heimat durch rastlose Arbeit das Schwert scharf, die Reihen der Kämpfenden vollzählig erhalten. Ihnen allen wird höchste Anerkennung und innigster Dank ge zollt. Als äußeres Zeichen der Anerkennung verleiht der König an eine größere Anzahl Offiziere und Mannschaften Auszeichnungen, und bestehlt, daß ihm alsbald tau send bedürftige Angehörige von Kriegsteilnehmern nam haft gemacht werden, die der König mit besonderen Zu wendungen bedenken will. Der Allerhöchste Befehl ge denkt ferner Ser für das Vaterland Gefallenen und be fiehlt alle tapferen Truppen Gott. Die Truppen werden ermahnt, Soldatentreue und -Ehre hochzuhaltcn bis zu einem ehrenvollen, die Zukunft sichernden Frieden. In einem Allerhöchsten Gnadenerlasse werden den Militär- vcrsoncn im württembergischcn Kontingent die im Disziplinarwege verhängten und noch nicht vvll- streckten Strafen, mit Ausnahme derer wegen Beleidi gung oder vorschriftswidriger Behandlung eines Unter gebenen, erlasse,-» Ferner fordert der König von dem Kriegsministerium und den Truppenteilen in ge eigneten Fällen Vorschläge zum Erlasse oder zur Milde rung militürgerichtlich verhängter Strafen. Gleiche Vor schläge werden gefordert vom Justizministerium zur Er- Weisung der königlichen Gnade vorzugsweise an solche, die zu ihren Verfehlungen gegen die Strafgesetze unter dem Drucke äußerer Not. durch Unbesonnenheit oder Verführung veranlaßt worden sind. Auf die vom Präsidenten der Ersten Kammer Fürsten zu Hohenlohe-Barten stein beim feierlichen Empfange der Landstände, desgleichen auf die vom Präsidenten der 2. Kammer v. Traut verlesene Adresse, worin die Stände zum Zeichen herzlicher Dank- barkeit des württemkcrgischen Volkes den Betrag von 300 000 Mark zur freien Verfügung des Königs stellen, dankte der König bewegten Herzens mtt den Dichterworten: «In Fäbrdem und in Röten zeigt erst das Volk sich echt." Der König führte «. a. weiter auS: Die Dahetmgebliebenrn und nicht zu« mindesten «ein landesvätrrllche» Herz erfüllt Trauer um dir viele« gefallenen Soldaten. Ihrer gedenke ich heute mtt heißem Danke. Sorge habe« wIE nicht um den Steg, den uns kein Feind entreißen soll, wohl aber um all die Lieben draußen, dir stündlich dort ihr Leben rinletzrn sür die heilige Sache de» Vaterlandes. Trotzalledew soll der Tag aufrechten und mannhaften Sinnes begangen werden, voll Zuversicht und vor allem voll Dankbarkeit gegen den allmächtigen Gott, brr in seinem unerforschlichen Ratschlüsse un« eine schwere Prüfung ausrrleat. zugleich aber auch die Kraft gegeben hat. sie s t r g r e 1 ch zz, bestehen. Der König schloß mit dem Wunsche, daß der Tag nicht mehr allzu fern sein möge, an dem eS vergönnt sei. die so schnöde unter- brochenr FriebenSarbelt wieder aufzunehmen, die Wunden des Kriege» zu Hellen und ungestört von äußeren Feinden die teuere Heimat als würdige» Glied deS großen deutschen Vaterlandes wieder schöneren und glücklichen Tagen ent- gegenzusübren. sW. T. B.) In seiner Ansprache an den König bei der Heber- reichung der Jubilüumsgabe de» Volke» hob Graf Zeppelin hervor, daß nicht weniger al» annähernd 2ft> Millionen Mark au» dem ganzen Lande In groben, kleinen und kleinsten Beträgen zusammengekom- men seien. Der König dankte ttesgerührt für die geradezu überwältigende Summ« als Beweis der Treue und An- Häuslichkeit. Stets habe das schwäbische Volk seinen Stolz und ein gewisses Vorrecht darin erblickt, auch da an erster Stelle zu sein, wo eS Leidende zu trösten und Not zu lindern gilt. Der König bedauerte, daß er nicht jedem Geber selbst die Hand brücken und chm sagen könne, was an diesem Tage sein Herz bewege. Was in seinen Kräften stehe, die reiche Gabe gerecht zu verteilen, solle getan wer- den. Er schloß mit -er Bitte zu Gott: Möge der Tag. wo die Glocken im ganzen Lande Sieg und Frieden einläutcn, nicht mehr allzufern sein! iW. T. B.s Der König hat auS P r t v a t m t t t e l n 300 000 Mk. in Deutscher Kriegsanleihe je zur Hälfte an den Württem- bergischen Landesausschuß der Nattonalsttftung für Hinter bliebene der im Kriege Gefallenen, sowie an den Württem- bergischen LandesauSschuß für Kriegsinvalidenfürsorge, und zwar zur Verwendung für Lanbcskinder. über- wiesen. sW. T B.s Dem König von Württemberg wurde anläßlich seines RegierungsjubiläumS von der evan- aelischen theologischen Fakultät der Universität Tübingen die Würde eines Ehrendoktors der Theologie vrr- liehen. In dem Diplom, welche» als erstes Ehrendivlom der Universität Tübingen in deutscher Sprache abgefaßt ist, wird der König als treuer Sohn der evangelischen Landeskirche Württembergs und zugleich als gerechter Schirmherr aller religiösen Bekenntnisse gefeiert. Von der Technischen Hoch- schule in Stuttgart wurde der König ehrenhalber »um Dr.-Jng. ernannt, sd.s Dt« NeichStags-Ersatzwabl für Dr. Oertel. i>. Wie der „Ltb. Korrespondenz" zufolge verlautet, ist von den Konservativen der frühere Kolonialstaatssekretär v. Lin des ui st als Kandidat sür den Wahlkreis Nams- lau—Brieg in Aussicht genommen. Den Kreis hatte bisher der kürzlich verstorbene Abg. Dr. Oertel vertreten, v. Lindeguist ist der Nachfolger Dernburgs und Vorgänger Solss' als Leiter deS Neichskolonialamtcs gewesen. Oesterreich. Bemühungen n« Wiederaufnahme des parlamentarischen Lebens in Oesterreich. Nach Blättermeldungen haben die drei Gruppen deS österreichischen Herrenhauses am Freitag in mehrstündigen Beratungen gleichlautende Entschließungen angenommen, in denen sie den Wunsch aussprcchcn. die berufenen Stellen möchten Vorbereitungen zur Wiederaufnahme der parlamentarischen Tätigkeit, besonders zur Ein berufung der Delegationen, treffen. Diese Beschlüsse wer den dem Ministerpräsidenten Gräfin Stürgkh überreicht werden. iW. T. B.s Während de» Druckes nacht» eingegangene Neueste Drahtmeldnugen. Amsterdam. sEig. Drahttneld.) Wie die ,Höln. Ztg." meldet, gibt die britische Regierung bekannt, daß vom I. bis 24. September 66 neutrale Schiffe durch deutsche Unterseeboote versenkt worden seien. sES ist selbstverständlich anzunehmen, daß diese Schiffe Bannware mit sich geführt haben. D. R.) Köln. sEig. Drahtmeld.) Bon der schweizerischen Grenze wird gemeldet: Nach einer amtlichen französischen Statistik stehen gegenwärtig über 8000 deutsche und österreichisch-ungarische Firmen und Ber- mögen unter Zwangsverwaltung. (.Köln. Ztg") SSl». sEig. Drahtmeld.) Die Havas-Agentur meldet, die griechische Regierung sei davon in Kenntnis gesetzt worden, daß chiffrierte Depeschen nach Deutsch land und den mit ihm verbündeten Ländern künftig nicht mehr gestattet seien. s,Löln. Ztg") Bern. Nach französischen Meldungen veröffentlichte Kalogoropulos im „Embros" eine Erklärung, die jede Unstimmigkeit zwischen dem Könige und dem abgehen- den Kabintztt in allgemeinen Fragen der Politik in Abrede stellt. — Aus Kanea wird gemeldet, daß Venizelos. Eonüuriotis und DangliS am Mittwoch an Bord der „Hesparia" die Suda-Bai verlassen haben. sW. T. B.) Berlin. Ans Anlaß deSErfolgesder 5. Kriegs anleihe hat der Deutsche Handelst«« in Berlin fogende Depeschen an den Staatssekretär des Ncichsschatz- amtes und an den Reichsbankpräsidentcn gerichtet: „Staats sekretär des Reichsschatzamtes Graf v. Noedern, Exzellenz. Der herrliche Erfolg ber 5. Kriegsanleihe ist der beste Be weis für die ungebrochene wirtschaftliche Kraft unseres Landes und sür die unerschütterliche Zuversicht unseres Volkes. Ew. Exzellenz beglückwünschen wir herzlich zu diesem Siege der Heimat. Deutscher Hanbelstag: Dr. Kämpf." — „Reichsbankpräsident Dr. Hcwenstein, Exzellenz. Nachdem es gelungen ist» nach 26 Mvnaten Krieg bei einer 5. Kriegsanleihe ein den vorangegangenen finanziellen Krastaustrengungen würdiges Ergebnis an die Seite zu stellen, so ist auch dieser neue glänzende Erfolg zum her- vorragcnden Teile Ew. Exzellenz großes Verdienst. Hier auf Ihnen Dank und Glückwunsch auszusprechen, ist uns herzliches Bedürfnis. Deutscher Handelstag: Dr. Kämpf." Berlin. Das Kriegsmintsterium weist in einem Er laß im „Armee-Verordnungsblatt" darauf hin. daß nach 8 26 des Gesetzes betr. Aenderung der Wehrpflicht vom II. Februar 1888 in gleicher Weise lvie bei der Landwehr kriegöverwendungsfähigeMannsch asten des Landsturms sl. und 2. Aufgebotes), Sie das Zeugnis und die wissenschaftliche Befähigung für den einjährig-frei willigen Dienst besitzen und sich dienstlich und moralisch zur Ausbildung zum Offiziersaspiranten des Beurlaubten- standes eignen, hierzu ausgebildet und ernannt werden können. tW. T B.) Köln. sEig. Drahtmeld.) Schweizer Blätter melden aus Petersburg, der „Reichsbote" veröffentlicht einen Be fehl zur ärztlichen Untersuchung der Jahresklasse 1010 im Dezember und im Januar. („Köln. Ztg") Amsterdam. (Eig. Drahtmeld.) Die irische Wehr- pflichtfrage soll nach der „Dailn Mail" in den nächsten Tagen gelöst werden. Der Minister von Irland, Duke, kehrt deshalb zu Beratungen nach London zurück. l„Köln.Z.") Amsterdam. Wie ein hiesiges Blatt aus Weltevreben vom 4. d. M. meldet, ist der militärische Kommandant von Djambi seine« Amtes enthoben worben. lWTB.)
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