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Sonntag, 8. Oktober ISIS. 51. Jahrgang. 2L LTV. nach. Wg. lhten der Wr,e iatte. die in». orch- lver- hen- sctzl. tien, nie» Sei« Hegvürr-eL L8SS F»r»bmch«»Sam»«dmmmer: LÜLL1. «ur siir NachtgesprLch«: N00U. ^ K/s ^AänSanti- 8ekokola-e b«^r4«§->^hm-Ackotw!aöe » E - Ki i-ser- Sekokolaöe ILkao, De,s,^. . Schriftleitung und KauptgeschLftspeUe: Murienstratze 38 4V. Druck u. Verlag von «irpsch L Reichard« in Dresden. »t»r«»Ifl»rU« t» ve«»«n »tlp»ei»«ll^r Zutraaun, <an Sonn- und M»n«a,en nur einnuM »,A> vt.. > Die «inlpattlge Zeile «ein,- » Silben» „ Pf.. «arr-^pL»« und «iq-1«» in Nummern nach ^)egUI8»vDbvUl)l. >n den Vororten S,N> vt. Bei etnmali-er Zustcllun, durch di« Post »,»» M. <«tzn, vestellgeid». ! ^engLtIeN» und Feiertagen laut Torts. —«uswlrtigc Austrige nur-egen Borau-d^ahiung.— Leiegbial Nachdruck nur mit deutlicher Quell-nan-ad« i.Dreedner Nachr.'» pMIsi,. — Unoerlan,!« Schris,stück« werde» nicht »ufderoahrt. S.nn» BelegblaltlvPf. Iuckksu5 >»»»»«»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»,»»»»»« ^oelifsins T'ueiiwafsn ru /^nrüxsn, k'alslols, ttossn un6 vamsn- l(os1ümsn. vauskliatts Otisviols für Kin^skanrüss. öillsrci- uncj LetirsibliseMuclis. öunls l'ucr^s. vamsnluclis. Uniiokmluclis. «srmsnn NürscksS SekekkSlstrsüs 19/21 -rai egen .VS aooo rooa »ooo sooo 7 000 sooo sooo aooo sooo I ooo sooo ro« sooo sooo sooo l««o sooo sooo l ooo s.ss. nde rer, 62. Deutsche Fliegererfolge auf dem Balkan. Fortschritte der I.«. k. Trudve« bei Lrsava. — Abweisung italienischer Angriffe nördlich de» Pelegrinotale». — Sie kiurahlunge» »ul die neue Kriegsanleihe. — Irr dentlche Kronprinz über Amerika. — Sie englische ffrMrnag gegen die Unterseeborte. Seutsche zllegerersalge aus de« Balkan. Berlin. jAmtlich.) Deutsche Seeflngzenge haben am S. Oktober gröbere russische stark bewaffnete TranSport-ampfer i« Schwarze« Meer östlich «ou Tnzla augearifseu »ub Treffer a« De«k der Dampfer erzielt. Andere deutsche Seefluaseug« «arfe» erfolgreich Bombe« auf feindliche MuuitiouSkolouueu «ud Kavallerj- in der »örbliche« Dodr » ds ch a. (W. T. B.s Ststerrrichilch-nugarifcher Kriegrdericht. Wie«. ««tllch wird verkavtbart de» 7. Oktoder: Vefüicher KrisgssthiMplK^« Bei Orsooa habe» unsere Truppen wieder Gelände gewonnen. Südlich von Hatszeg verloren die Rumänen de» Greuzber« Sigle», im Fogaraser Ge-irge den Snrnl. Die de» Geifterwald «ud das Parsaner Gebirge dnrchschreitende« österreichisch, «ngarische» «ud dentschen Kolonnen brachen in der Verfolgung schwache« rumänischen Widerstand. Auch an der siebenbürgischen Ostfront wurbe der Feind au mehrere« Punkte» geworfen. In Ostgali»ie« kam eö zwischen der Narajowka und der Alota»Lipa i« Räume südöstlich vrzezauq wieder zu erbittere» Kämpfen. Der Feind erlitt, von der Einnahme eines vorgeschobene« Grabens abgesehen, wieder einen vollen Mißerfolg. Oefterreichisch» ungarische Abteilungen eroberte» durch Uebersall eine am »0. September »erloren- gegaugene Höhe zurück. Weiter nördlich nichts von Belang. Italienischer Kriegsschauplatz. DaS starke italienische Feuer auf der KarfteHoch- släche lietz gestern etwas «ach. Einzelne Unterabschnitte wurde« jedoch zeitweise mit grober Heftigkeit beschaffe«. An Iufanteriekämpfeu kam «S nicht. Au der Fleimstal- Front standen die Faffaner Alpen, di« Stellungen im Ge biete der Lnsla und die Front nördlich des Pelegrino-Talcs bis zur Marmolata «nter heftigem Feuer aller Kaliber. Wiederholte »ngrifse aus Garbinal, Busa Alt« und Cima di Cace wnrben abgewiese«. Nördlich des Pelcgrino-TalcS setzte nach Steigerung des Feuers abends ein allgemeiner Angriff gegen die Stellungen von der Costa Bella bis zur Marmolata»Scharte ei«, der bis 1v Uhr nachmittags überall blutig abgewiese« war. Südöstlicher Kriegsschauplatz« Bet de« k. «. k. Truppe« nichts Nenes. Der Stellvertreter d«8 Chefs des GeneralstabeS: lW. T. B.j v. HSfer. Felbmarschall-Lentuant. Ser Weltkrieg ein Kamps der Seele«. Trauer und Tränen sind die unzertrennlichen Begleiter jedes Krieges. Vielmals mehr als je zuvor sind sic es jetzt, wo ein ganzer Erdteil In Flammen steht und das deutsche Volk die Hauptlast der Kampfmittel und der Kampf arbeit tragen mutz. Aber wer wollte deshalb kleinmütigen Gedanken Raum geben? Singen und sagen wir nicht auch: Und setzet Ihr nicht das Leben ein. nie wirb Euch das Leben gewonnen sein! Ja. das Leben! Um nicht mehr und nicht weniger geht eS in diesem Weltkriege, — nicht um das Leben de» Einzelnen, da» eine kurze Spanne währt, das der Strom der Zeit heranspült und mit sich fortntmmt, und bald, oft schon nach Wochen ober gar Tagen, erinnert nichts mehr an sein Dasein und Wirken. Ein anderes, ein höhere» Leben lebt der Mensch in dem Leben seines Volke». Unbeschränkt durch Zeit und Zahl kann es sich ent falten, es kann zum Segen oder zum Fluche für die Mensch, heit werden, es kann glücklich und unglücklich, e» kann gut angewendet und e» kann verfehlt sein. Darüber e»ttchpidet im letzten Grunde das Matz der sittlichen Kräfte, die in einem Volke vorhanden sind. So ist es deutsche Auffassung von jeher gewesen und soll und mutz es in Zukunft erst recht sein. Mit unbedingter Zuversicht dürfen wir hoffen, datz uns die sittlichen Kräfte in aller Zukunft nicht verloren gehen, denn sic sind hcrvor- gcwachsen aus dem deutschen Idealismus, der aus dem Erdenrund nicht seinesgleichen hat. überhaupt nichts, was ihm vergleichbar wäre. Er ist wie ein Zeichen der ewigen unzerstörbaren Jugend unseres Volkes nach dem Worte unsere- grötzten Dichters: „Trunken müssen wir alle snst. Jn-kAb ist Trunkenhett ohne Weite!" Bon einem eng. titschen, französischen oder amerikanische» Idealismus per« mögen wir nicht einmal in Gedanken zu sprechen. Aus diesen Ländern, aus diesen Völkern führt kein Weg in die Welt des Idealen. Man mache nur einmal den Versuch, das, was wir selbst unter Ideal verstehen, in der Heuchelei und Habsucht des Engländers, in der Eitelkeit und Flüchtig keit des Franzosen, in der Unrast und Gier des Amert kancrs miederfindcn zu wollen, und man wird schleunigst davon ablassen, um nicht zu entweihen, was das Irdische verklärend durchleuchtet und was wir besitzen. Der deutsche Idealismus ist die grötzte Kraftquelle unseres Volkes, zu gleich freilich auch der Ausgang grotzcr Nachteile: ohne ihn hätte sich niemals unser Volk so kraftvoll zu Wehr gesetzt gegen den mörderischen Uebersall seiner Feinde: ohne ihn hätte es aber auch niemals bis zum Beginn des Krieges die Hinterlist und Tücke seiner Feinde jahrelang übersehen können. Lernen wir nur erst recht begreifen, was und wie viel wir damit besitzen! Da gibt es keinen besseren Lehr meister als diesen Krieg, der all der Verstellung, Verlogen heit und Verleumdung, die uns umgarnen, die heuchlerische Maske abgerissen, uns aber erst sehend gemacht hat. der uns auch d i c Wahrheit gelehrt hat, datz der gigantische Kampf, den wir durchkämpfcn müssen, über weit mehr als über Landbesitz und Volkszahl, über politische und wirtschaft liche Macht entscheidet. Wer hätte nicht längst empfunden und erkannt, datz zwischen den beiden Vorkämpfern in diesem gewaltigen Kriege eine Kluft besteht, die nichts übcr- brückcn kann! Wenn cs immer noch Deutsche gibt, die das Wort „Verständigung mit England" im Munde führen, so ist bas nur möglich, weil sie noch nicht begriffen haben oder nicht begreifen wollen, datz eine S ch i ck s a l s st u n d e ge schlagen hat, in der die Entscheidung über höchste Mensch- hcits- und Sittlichkeitswerte fallen soll. Erkenne Dich selbst! Der Mahnung bedarf es mehr als je, damit wir die dauernden Errungenschaften des Krieges, die schon jetzt abgeschlossen vor unS liegen, herübernchmen in die Friedcnszeit, die menschlicher Voraussicht nach keine Friedenszeit im bisherigen Verstände sein wird, damit wir uns selbst treu und damit wir stark bleiben zur Er füllung der Kulturaufgaben, zu der die Vorsehung das deutsche Volk — das und nichts anderes bedeutet unser Deutschland über alles" — vor allen anderen Völkern ausersehen hat. Auf Grund welcher Eigenschaften, welcher überlegenen Kräfte und sonstigen Vorzüge? Davon zu sprechen, kann heute nicht mehr den mindesten Bedenken begegnen, nachdem unsere Feinde mit den nichtswürbigsten und verwerflichsten Mitteln gearbeitet haben, um sich in Szene zu setzen, um die neutrale Welt glauben zu machen, datz sie — die „Bara- long"-Schlächter, die NettoyeurS, die entmenschten russischen Schergen — die Hüter von Recht und Sitte, die Träger und Vorkämpfer von Menschheitsidealen wären. Englands Ehrgeiz war und Ist. in der Anwendung heimtückischer Waffen, zumal es dabet keine Blutopfer und keine nennens werten Gelöopfer zu bringen braucht, seine Verbündeten noch zu überbieten. Deshalb set gerade ihnen vorgehalten, wie derjenige Mann, der deutsches und englisches Wesen aus dem Grunde kennt, der. von Geburt und Erziehung UvalÄl-er. vv« der bedlu-nng-lolen Verachtung alle» Eng. lischcn zu unbegrenzter Hochachtung deutscher Eigen- und Denkart aufgesticgcn ist. über die tiefsten Ursachen und die letzten Entscheidungen des gewaltigsten Völkerkampfes ur- teilt, den die Geschichte kennt. Es ist Houston Stewart Chamberlain, der in seiner.neuesten Schrift „Ideal und Macht" zu einem vernichtenden Schlage gegen Englands auf Geldmacht und Gcldstolz pochende Weltherrschaftspläne ausgcholt hat. Hören wir zunächst, was er über die „amoralische, brutale Geld- und Wucher- und Faustrechtsherrschast" der Engländer, über ihre „Zivilisationsmethode des allbeherr- sehenden Mammons" sagt. Jeder Deutsche kann, nein, mutz es sich und seinen Kindern einprägen, mutz eS sich ein für allemal zur Richtschnur seines politischen Denkens und Handelns werden lasten: „Jeder Engländer ist davon über- zeugt: von England beherrscht zu werden, sei das größte Glück, das einem Volke widerfahren könne . . . England verfolgt seit drei Jahrhunderten den Plan. Herr der Welt zu werden, sich ein Wcltmonopol zu schassen: es hat jeden Staat zerstört oder bis zur Gefügigkeit geschwächt, der diesen Plan gefährdete: jetzt ist Deutschland an der Reihe..." Was hat diesem englischen Wcltherrschaftstraum gegen über, dem die selbstherrliche, dünkelhafte Idee eines Gvttcs- reichs der Engländer zugrunde liegt, die sich allen Ernstes als das auSerwählte Volk Gottes fühlen. Deutschland der Menschheit zu bieten und zu geben, vorausgesetzt, datz es von der Zivilisation des Geldbeutels, in die es hincin- zugeraten droht, wieder loskommt und sich wicöerfindct in dem willenstarkcn, kraftspendendcn Vcwutztscin des geistig sittlichen Kapitals, bas es besitzt? Dem englischen Knebe- lungs- und Ausbeutungssystcm stellt H. St. Chamberlain, an Goethes Wort erinnernd: „Der Deutsche hat Freiheit der Gesinnung" das deutsche Ideal der Freiheit ent gegen: „Andere unterjochen ist ganz und gar undeutich: deutsch dagegen, ihnen den Weg zur Entwicklung zu weisen. — Daß die Welt wieder voll werde, erlöst aus dem britischen Einerlei: bas ist bas deutsche Ideal! Freiheit für alle, ge währleistet durch Gesittung. In diesem Kampfe ist Deutschland der Protagonist aller. Datz es mit der eigenen Befreiung beginnen mutz, liegt auf der Hand. D i e Freiheit hat nur noch eine Hoffnung: den Sieg Deutschlands über England. Dieser Sieg kann nur durch Macht erfochten werden. Wer in Deutschland den Willen zur Macht nicht hat. der hat auch den Willen zum Deutschtum n i ch t." So fasten wir die beiden Mächte, die in dem Kampfe zwischen Deutschland und England einander gegenüber stehen. in die Worte zusammen: Deutschtum und Business und kennzeichnen damit gleichzeitig den Wert des einen, den Unwert des anderen. Es ist ein Kampf auf Leben und Tod, ein Kampf des belebenden und beseligenden Lichtes gegen die mcnschheitsunwürdige, weil sittlich erniedrigende, alles höhere Streben und selbständige geistige Leben ertötönde Finsternis einer Geld-Zivilisation, die langsam, aber sicher alle Farbe und Wärme des Lebens austilgt und, Sen niedrigsten Instinkten die Menschheit preisgebend, gähnende Leere, traurige Dumpfheit und widerliche Verkommenheit, Fried- und Freudlosigkeit an ihre Stelle treten läßt. Wer wird in diesem Kampfe siegen? Man müßte an der gött lichen Weltordnung und Vorsehung irre werden, wenn nicht das deutsche Ideal siegreich bliebe, wenn cs ihm nicht be- schieden wäre, die pax britannioo zu verhindern, mit der Englands fluchwürdig-egotsttsche Gcldkultur die Menschheit beglücken will. ES wäre die Gcldkultur eines Volkes, von dem, und zwar von seinen ersten und angesehensten Ver tretern, Prinz Heinrich von Preußen gesagt hat: „Ich habe mit ihnen jahrelang gelebt und gearbeitet. Tennis gespielt und gesegelt, aber alles bei ihnen, sogar beim Spiel und Sport, ist nur die Sucht, mit allen möglichen Kniffen obenauf zu kommen. Naive Freude am Spiel kenne» sie nicht, nur Sel-stsucht und brutalen Egoismus!"