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Länger «l» et« halbe» Jahr war JspaHan, die »wette Hauptstadt VerlienS, von den Russen besetzt: nun l,avc» die Bachtiaren die altberüHmte Stadt vom Feinde vesrett, ein Ereignis, da» sicherlich in der ganzen islomt. ,i,chen Welt, besonder- aber unter allen Schiiten, sicherlich gewaltige Freude auslüsen wird. Denn JspaHan ist nicht nur in Politischer, wirtschaftlicher und strategischer Bezieh ung neben Teheran Persien» bedeutendste» Gemeinwesen, die Stadt ist auch ein Mittelpunkt de» Glaubens für die ,»Mischen Mohammedaner, und deren höchste geistlichen Würdenträger halte» hier ihre Beratungen. Uever dieser Stadt. der ein tiefblauer subtropischer Himmel lacht, die ü», ihrer hohen Lage aus dem Plateau von Iran ent sprechend, eines reinen und gesunden Höhenklimas erfreut, die von der Sonne vergoldet und heiß durchwärmt, in mitten weiter, verträumter Gärten voll wildwuchernder Blumenfülle ausgebreitet daliegt, iiber dieser Stadt ruht der verblichene Schimmer einer weltberühmten Vergangen heit. Einstmals, im 16. Jaürhundcrt. war JspaHan eine ocr prLchtigsten und bedeutendsten Städte -es Erdkreises. Bon gewaltiger Größe, von der ihre 37 Kilometer im Um fang messerrden, Kalb verfallenen Mauern heute noch zeugen. an eine Million Seelen beherbergend, vereinigte ü» zu der Zeit, da in Europa die Renaissance blühte, in Jopahan aller Glanz und alle Pracht des Orients, Köst liche Schätze des Morgenlandes waren in schier unüber sehbarer Fülle in de« Basaren dieser orientalischen Welt- nadt ausgesvetchert: kühne, herrliche Bauwerke wuchsen unter der Herrschaft deS mächtigen Schah AbbaS l. empor, oer die Stadt an Stelle von Laswinn zu seiner Residenz erhoben und zu einem weltlichen Mekka gemacht hatte, in ein der ganze Handel Jnnerasicns zusammenstrümte. Nicht weniger als 137 königliche Paläste soll JSpahan im Ni Jahrhundert gehabt haben: kühne und prächtige Brücken überspannten damals den Sendcrud, einen Steppenfluß, un dem die Stadt liegt, und unzählige goldene Moscheen- kuppeln mögen zu jener Zeit in der Heißen Sonne Persiens gesunkelt haben. Der ggnze, di« Sinne verwirrende flarbenglanz des Morgenlandes muß in der Blütezeit der Stadt auf dem Metdan-i^Schah, dem .Königsplatz", ge herrscht haben, der bis zum heutigen Tage der größte Marktplatz der Welt ist. Nicht weniger als 845 Meter zieht er sich in die Länge, während er 227 Meter in der Breite mißt. Durch ein fünfstöckiges Tor, das noch heute erhalten ist, kam man aus diesen wahrhaft königlichen Platz, der von einem eigentümlichen Bauwerk mit zwei offenen Gängen übereinander, einer Art Doppelreihe von Arkaden, um- schlossen ist. Auf dem Meidan-i-Schah erhebt sich auch die gewaltige Moschee Mesdschid-i-Schah, die prachtvollste des Morgenlandes, die die Hagia Sophia in Konstantinopel in den Schatten stellt. Eine zweite große Moschee, die Lutf- Ollah, trägt eine Kuppel aus bunt glasierten Ziegeln. Aus jener Zelt des Glanzes stammt auch noch die großartige Brücke, die in einer Doppelreihe von 34 Bogen kühn das liefeingeschnittcne Tal des Scndernd überspannt. Zwischen dieser Brücke, der Tschehar-Bagh, und der Stadt liegen heute noch die mehr oder weniger erhaltenen Neste der Paläste aus JSpahans Glanzzeit. Bon Schah Abba» siannnt der Palast Tschihul-Sutun, ü. h. der Palast der vierzig Säulen. Ebenso der Hascht-Bihischt. was die acht Paradiese heißt. Beide Paläste liegen eingebettet in grobe Gärten voll üppigster südlicher Pracht und voller BZasserspringkünste. Ein Gang durch die üben Räume dieser beiden Paläste läßt den unerhörten Reichtum jener entsäiwundcnen Zeit ahnen. Uoberall sieht man kostbare Vergoldungen, überall fällt der Blick in Spiegel: alle Wände sind bedeckt mit Malereien und kunstvollen Ara besken. Im Hauptsaal deS Palastes Tschihul-Sutun. dessen Bogen kühn emporstreben, und der prachtvoll geschmückt ist, sieht man in Wandgemälden Bilder aus dem Leben des großen Schah Abbas, der von 1586 bis 1628 regierte. DaS heutige JspaHan zehrt nur noch von dem Ruhm und dem Glanz der Vergangenheit, wenngleich cs auch jetzt noch ein sehr ansehnliches Gemeinwesen ist, daS zu den schönsten und vornehmsten Städten der islamitischen Welt gehört. Leit im Jahre 1722 die Afghanen unter Mir Mahmud die Stadt erobert und verwüstet hatten, konnte sie sich nicht mehr erholen, und die einstige Blüte wurde auch nicht an nähernd mehr erreicht. Heute hat JspaHan vielleicht 80000 Einwohner: natürlich ist diesen ihr Wohnsitz sozusagen viel zu wett geworden, wie einem Manne der Rock, wenn der Träger gewaltig adgemagert ist. So kommt es denn, daß uian innerhalb der alten Mauer« von JspaHan stunden weit durch verödetes Gelände wandern kann, über Schutt und Ruinen, zwischen denen an vielen Stellen die Vege tation die -Spuren der Zerstörung und des Unterganges überwuchert hat. Doch in Len unabsehbaren Reihen über- wölbter Basare, die sich auch jetzt noch wohl 5 Kilometer lang durch die Stadt ziehen, erkennt man Len lebhaften Handel der regsamen Bewohnerschaft: in den Karawan sereien lagern ständig ganze Berge von Gütern, die aus allen Teilen Mittelasiens und vom Persischen Golf her hier zusammengetragcn werden, um von diesem Stapel platz ans thren weiteren Weg zu nehmen. Immer noch hat JSpahan auch zwölf große und an die fünfzig kleinere Moscheen: es hat wohl ein halbes Hundert Gelehrtenschulen iiir die religiöse Wissenschaft der Schiiten und 80 bis 100 öffentliche Bäder. Die Hauptstraßen sind breit und an» sehnlich: daneben freilich zeigt auch JspaHan das vom Orient unzertrennliche Gewirr enger, dunkler und schmutziger Gäßchen, in denen ein großer Teil der Be völkerung haust. Auch darin war, wenigstens vor dem Kriege, JSpahan ganz echt und unverfälscht orientalisch, daß eS nur eine ganz gering« Zahl von Europäern, vielleicht 80 btS 100 Personen, beherbergt«. Im übrigen war hier die persische Bevölkerung, unter der es auch einige tausend Armenier gibt, ganz unter sich. Sr. Hüll. M. 12.1.. „lunar »«tu« Be«»t» »t««toe »„k. ß Sprechzeit 2—8 Udr.Fernruf 11027. Ist. weil. l.i»elilw, SMuer 8tr. II. Mx leinlli'Me Spreckel, im Vinterksldledr kür S-10. 2-5. Lonntg. 11- Lsknerr» 8peci»Ii,t t. Talinürevltbeiten. Operationen unä T,kners»tr. g kr. 10 j. Oeorgpl., jetrt «iporticus). T. 10224 Dentist Hitsnis ° verrogsn nsek ösnkZif. 1, II. Isl. 28389. fit üerMe-iledei'ewBistIlirlie keksnäl. möglichst stets »ckmerrstei! 8et»i„«ru- Btomb»„. Täkoe mit u a»vt> ot»„« Blatt«. 8pe». r Vledl«»« t dleusib Biuurl». Preis,Nachläße. Tarte stellen- u. l),menbek,ncklungk Violckgelck wirä tu Lr»t>l„„g genommen: 10 als 12 unä 20 ,1s 2S di»,I«. Kr.-Ksssen-lAitgl. ftsbsttl Brnxti» kur jsäsrmsau! 20 ^ ^ . Vermischter. ** Atlanta und Lille. Die von der deutschen Heeres verwaltung getroffene Maßregel, die französische Bevölke rung von Nordfrankreich, besonder» aus der Umgegend von Ltlle, aus der unmittelbaren Kampfzone zu ent- fernen und auf die Landdistrikte zu verteilen, wo sie sich bei Einbringung -er Ernte und auch sonst landwirtschaftlich betätigen kann, anstatt lediglich als unbeschäftigte Esser die verfügbaren Vorräte aufzuzehren, bat uns natürlich wiederum den Borwurf eingebracht, als grausame Bar baren gegen alle Bestimmungen des Völkerrechtes ver stoßen zu haben. Die französische Regierung hat mit Unterstützung durch England bei der amerikanischen Regie rung in Washington dagegen Beschwerde erhoben, und selbstverständlich fand die von englischen und französischen Blättern ins Werk gesetzte Hetze ein bereitwilliges Echo in der amerikanischen Presse. Da ist es vielleicht ganz angebracht, einmal die Amerikaner daran zu erinnern, wie sie sich selbst unter ähnlichen Umständen verhalten haben. Am 2. September >864 hatte General Sherman, in dem die Amerikaner den' bedeutendsten Stern ihre» berühmten TrioS Grant, Sherman und Sheridan verehren, nach hartem Kampfe gegen den südländische« General Hoob di« Hauptstadt von Georgia» daS gut befestigt« Atlanta, eingenommen. Als bald ging er daran, «inen längst gefaßten Plan in die Tat »mzusettVn. Er wie» die gesamte Zivilbevölkerung von Atlanta, ungefähr hunderttausend Einwohner, durch eine Berfügtzng an de» Bürgermeister au, sich binnen wenigen Tagen »erett zu mache» «nh dl« Stadt zu verlassen, wobei er ihnen dt« Kahl stellte, sich entweder ntirdltch in da» von Bundestruppen besetzt« Gebiet von Tennessee usw. zu -e^ geben oder weiter südlich durch die Linie» der Konföderler. tcn. zu welchem Zweck er mit seinem Gegner Hood in ver- bindung trat. Da» Ziel dieser harten Maßregel war. daß General Sherman auf seinem berühmten Zug« durch Georgia, der ihn von Atlanta bi» Savannah und znr Küste Fortsetzung siehe nächste Seite. ^/77/V HpseürL/ä/.- n Revision, Einricht, v. Geschäfts!,., Vertretung. Auseinander setzung. Liquidation, Vergleich. Erbichaftsreglung, Verwaltung, Stcuersachen. Büchcrrcv. Severin, Holbcinstraste 04. (8 l^üi' jscisn Qk-ÜKSNLLML sins Spsrial- Soi-lisi-une, ciaksi' bssls HusnülrunL cjsl- Sokisniläelis Oröüe 20-22 Qrö6eiOröLe^OröÜe 25—26>27-S0 31-35 SperiU- ;QröÜe!Qrö6e ^7-7' 36-39 40-42 OröLe 43-47 K. 7i«. i.«!I Ssi VsnwsnciunA clisssi- pkakliseksn Lokisnselionsi- lssbsn siek im^aliks mit wsniksn pfsnniLsn viele ülsfll ei'epsl'eli! M ?a, cki« vielen vew«1s« cker z-HLogllcbkeit. ««Icke mir »u, meine» «er»«» Kuuckenirrsise »uUisslick meine, QsseiiLttsjudi!Lum8 «christlich unck in klumeaspenäea ru teil ururckeu, »sge ick vielen t»er»>l«I»«„ »«»nie. krau HVIvIr«- ^o6sms Xo8ms1ik. ii>iiilIl!l!lälllIlllI>>lIlläIIiI»li!lllIllllillI,llllill!!!l!lIIlMIIIMIIII>«I!MII»IIl!ll,>lIllIIIIl>I>II!l>IIMIlMgl!D l! krau Llr» I.iinlasi' - Ueldoäe Narckezi BIot»»«I»e-ILüntgnm»»I«I, 5ckiIIer»üssre 18, l-ckeri^ 3^1 ö65lü3ül! !^Ü88l6f KonzertsSnger, i Joban Nr. ». Aüsbild. f. Over, Konzert» 1 Mdelwilltz!iü88l6, i Wiederbeg. d. Unterricht». inn- George». Allee veffeiit!. VsiillilzlelisLiirtrlt Sei' HsttünN ltzllfmMzcM. IniiStniintiiiillms'slnsiiS in?,«»». IS Dovvelftnnden 20 Mk. u. SO Pf. Einschreibgebühr. Beginn: DieuStag den 10. Oktober 4—S Ukr. Anmeldungen tm Schulsekretariat Ostraallee 0, 1., Zimmer 17. Tresde», im September 1916. Hofrat Prof. Or. Banl Knvliel. Wir eröffnen neu- U in llNZkrsm kikim, ^.LNljiiau88ll'alj613, lll, (Telephon Nr. 15804.) 1. Dienstags u. Freitags von Lv->,,12 Uhr am 10. Oktbr. 2. Mittwochs u. Sonnabends von S—VrS Uhr am 11. Oktbr. 3. Donnerstags abends von 8—>/-10 Uhr am 12. Oktbr. Eintritt in die 10 Wiederholuugs- und Fortbildungs kurse kann jederzeit erfolgen. Näheres und Anmeldungen im Heim von S bis 12 Uhr vormittags und S bis O Udr nachmittags bei der Vor. sitzenden und Leiterin der Kurse Fräulein <K. Hartung, staatlich gepr. Lehrerin der Stenographie, Louisenstrake 80, I., von 10 bis S Uhr oder schriftlich. 1. Dresdner Zamen-Berein für Gabelrbergersche Stenographie, 8. B. Lrönvi1-81ik1, Xoek- unli llLusjialtungnnekuIs in vsuden (ösr. llrosrlon). Gründliche Ausbildung fürs Haus. Der Lehrplan erstreckt sich aus Kochen. Haushallungskunde, Körperpflege, Behandlung der Wäsche, Plätten, Hausreinigung, Wäschenähen und Ausbessern, Schneidern. Sorgfältige Erziehung und Pflege. Haus in großem Garten, schöne und waldreiche Umgegend. Beginn des Lehrganges Oktober. Lehrplan frei durch Gemeiudevorftand Kammerrat »„«teil oder di« Sliftsledreri« Frau in Denken, Bez. Dresden. WlckWstl. Wle Hltibttg. Der nächste Winter-Unterrichtsknrsus beginnt Dienstag den 24. Oktober vormittags 10 Uhr. Anmeldungen nimmt entgegen und nähere Auskunft erteilt Brok. vr. ILotiwvliiiilckt. vl. ^t8edvr86li6 VorbvrvituuTSrmstalt Leit.: l)r. 8ckünsin,nn. Oerllo W. S7, Tieienrtr. 22/23, tlle »l>« Nllltsr- u. 8oku>-pröfiing«o, »uvk f. 0»msn. Onterrickt, Oirriplin, Tisch, >Voknunß, von äen käcksten Kreisen vorrüglick empfohlen, biervorrsgenäe llrkolee. In 27 Iskren bsetsscl», 3424 kiigliage, u. ». 2?57 ffaknenjunster, 518 flinjäkrixe. kereitet ru eilen diotprükunxen such öeurl. oä. Kneßsbesck. r. Keikepr. vor. Einladung g Zur LvmeiLSLwvll ^LdresvvrsLwwIuue des iüdmckll isilleMkdsliig illi i« ikUllM SM- Sonnabend den 14. Oktober im oberen Saale deS Künstlerhauses, Nlbrechtftraste 6. Vorm. >/z11 Uhr: Geichafts- und Kassenbericht ,) des Dresdner Bezirksverein«, b) de» Sächsischen Landesverbände». Wahlen. Anregungen zum weiteren Ausbau der Vereinstätigkeit. Nachm. >/r5 Uhr: Vortrag des Herrn Professor vr. Vro„>ii>er»ti»„»«»» Marburg über: Gefahren deS Alkohol» in Krieg und Frieden und ihre Bekämpfung durch Sta«< und Gemeinde. Aussprache. Abends '/,g Uhr: Oeffentlicher Vortrag im großen Saal« de» Künstlerhaus«» von Herrn Professor vo„,«-i--Berli» über: Die Deutsch» Familie in Not und Gefahr. LinÄvrlarnoii in der 08»en V„r„I»«ll« an der Permoserftraste, und in der 8vI»„>t„r„I»„ll«, Tedanftraste IS, Mittwochs und Sonnabends nachmittags »/,3 bi» 6 Uh, (nach Altersstufen geordnet) für und vom 4. bis 14. Jahre. Monatsbeilr-rg 50 Pf. Anmeldungen in den Turnhallen und in brr Ge>chästz>stelle Peno-jerstraße ZÜ. »»»»> üeiie «iier Kekrsukiit« kelvIverbLllii«, gut erhallen, bis 32 Millimeter Spindelbohrung, ,u kaufen gesucht: Lrisrdsmmsr LSartburastraße 20/24. »4SI 8 vv»«u-A