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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.10.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19161008018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916100801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916100801
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-10
- Tag 1916-10-08
-
Monat
1916-10
-
Jahr
1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.10.1916
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iNdek^iraueämat«'' et»«» tea Berlammlung. zu der auch Mtigltedrr de» Fachverein» für »a» D«ua»M«rt»er,e»e»r, zu Di,»de« und »,» »uu». Nicht »»- gehörend» Jnnnnadmitglie»»» ,»We«»n «arem, «NGNtNN N. a» »«Ir Syndiku« Fr. Gebhardt von der Eewerbekammer Zittau, Schneider meister Lchumann alt verirrter »er Innung Dresden, Dirlg««« Valbaus unb mehrere Fachlehrer »er Fach- »N» ynrtbildnng»- schule »et «llgemetne» Handmerkerverei»». Die B»rtrag»»d« ttthrre au»: Währen» »e» Heldenkampf«» »eitet« sich »er Pslt»t«N. kret» »er Fra». SS vertrage sich »tcht mehr »tt deutschem -mp. stHben, den französische» 6'eschmack all allein «aßaebend gelte« »u lassen. Bei dem anbrechenden Werdegang neuer Kultur solle« dt« Frauen Mitarbeiten. Die Kleidung sei da» sicherste Sujturmerk- mal eine» Volke», einer Raffe und eine» einzelnen Menschen. Gebildete Damen mtissen sich mit dem Modeftudium unb der Ve- kleidung«sr-ge beschästiaen. Wer geschmacklich gebildet unb eraage« sei, wisse, da» nur in der Maßschneiderei sein« «nspritchr voll bc- sriedigt werten kSnnen. Dir Damenschneiderei stehe am Scheide wege Lie müsse sich entscheiden, ob sie nur Kleinigkeiten sertiaen oder «ich bemüht werde» wolle, das, sie einer der anspruch». vollsten und interessantesten Berus« sei. Tüchtig« Schneiderinnen gebe eö genug in Deutschland, auch unter den mittleren und kleine re», sie brauchten nichts al» Anerkennung sllr ihre Leistungen. Sie sollten an der Mode Mitarbeiten. Das bedeute jedoch nicht, dag jede Schneiderin Modelle entwerfen solle. Diese» sei eine Be- aabuna sür sich. Paris habe 6666 Schneiderinnen, davon 80 bi» 46 erstklassige, und von diesen entwersen nur 16 »der 11 die Modelle. Modelle seien nicht aus Papier zu konstruieren, sie mühten schneiderisch mttglich sein, an der Puppe gemacht und bann erst gezeichnet werden- Das Kunstgcwerbe täte besser daran, da» Mate rial zu beeinflussen, das Entwersen der Modelle aber den Schneide rinnen selbst zu überlassen. Eine selbständige Mode dürfe nur mit und durch die Schneiderei entstehen. Nachdem die Vortragende noch die Modebestrebnngen in Deutschland, die Au»stellungen und Ver- anstaltungen einer Besprechung unterzogen und mehrere «nsragen beantwortet hatte, wurde die sehr anregend verlaufene Versamm lung von der Vorsitzenden unter lebhaftem Dank und Beifall sür Frau Gratz geschlossen. — Modevorsührunge» bei Renner. Aus drei in sich fest ge schlossenen Teilen bestehen die für diesen Herbst letztmaligen Modevorfiihrungen im Modehause Renner. Dresden, Alt markt 13. Den ersten Teil der Darbietungen bildet die Sonderschau „Hui unb Pelz". Sie bringt eine stattliche Reihe der besten Leistungen auf den Gebieten der deutschen Hutmode und der Rauchwarenherstellung. An diese Ein leitung gruppieren sich zwei das Allgemein-Interesse be sonders stark fesselnde Kleidervorsührungen. weil sie jede für sich einen Programm-Standpunkt verkörpern. Die Kleidungs stücke der durch Professor Rud. Bosselt geleiteten Magde burger Kunstgewerbeschule beweisen, daß auf scheinbar dürf tigem Kulturboden doch ein kräftiges Künstlertum gedeihen kann, welches sogar den Willen fand, eine seiner schwierig sten Aufgaben zu lösen, nämlich die Schaffung geschmackvoll vollendeter Kleider, die sich harmonisch den internationalen Modcanschanungen anschmicgen. Als ihr Gegenstück müssen die preisgekrönten Renner-Kleider betrachtet werden, deren Preiskolleginm von der Absicht sich leiten lieh, Kleider- schöpsungen auszuzeichnen, welche durch künstlerische Schlicht heit und entsprechende Zweckmäßigkeit den Geschmacksbedürf- nifsen der Gegenwart Rechnung tragen. Die Veranstaltung findet wieder zugunsten deS LandcsvereinS vom Roten Kreuz statt, und zwar Mittwoch, den 11.. Donnerstag, den 12., und Freitag, den 13. Oktober, nachmittags von ^4'bis 8 Uhr und abends von ^46 bis 7 Uhr. Der Kartenvorverkauf beginnt Montag an der Hauptkasse. — Zoologischer Garten. Es muß jeden nur einiger» matzen aufmerksamen Beobachter überraschen, wenn er jetzt, zur Zeit deS Eintrittes der unwirtlichen Witterung, einen so auffallenden Bogel wie den afrikanischen Strauß in die Balz treten sieht. Man ist eben gewöhnt, die Balz mit dem Erwachen der Natur in Verbindung zu bringen, und erwartet daher, daß die Liebesspiele der Vögel all gemein im Lenz stattfinden müssen. Aber wie gesagt, gerade jetzt bat die Balz des Vogels Strauß begonnen und sie ist so auffallend, daß es wohl verlohnt, dabei zu verweilen. Der nackte Hals verrät schon durch seine lebhafte rote Färbung, die an die Hühnerkämme erinnert, daß die Balzzeit ge kommen ist. Aufgeregt läuft das Tier in seinem Gehege umher, schnellt die wehenden schwarzweißen Flügel ab wechselnd nach oben, hockt sich dann plötzlich nieder und pendelt mit den weit gespreizten Flügeln und dem aus dem Rücken niedcrgekrümmten Halse wie ein Perpendikel von links nach rechts, springt dann wieder auf und stößt mit auf geblähtem Halse einen Ruf aus. der an das Brüllen einer Rinderart erinnert, aber nicht an das Krähen eines Hahnes. Jedenfalls lehrt uns diese Balz, die sich bis zum Frühjahr erstreckt, daß die Kälte auch Tiere südlicher Breite nicht der art beeinflußt, wie man gemeiniglich anzunehmen pflegt. Welche Umstünde beim Vogel Strauß den Eintritt der Balz zu dieser Jahreszeit verursachen, müssen wir dahingestellt sein lassen, es ist von Reisenden gelegentlich die Ansicht ge äußert worden, die Balz trete mit der Reise bestimmter Grassamen ein. damit ist aber noch nicht gesagt, daß sie die Folge der Ernährung mit diesem Samen sei. — Im Agua- rium ist den S ü ß w a s s e r b c ck e n zurzeit besondere Auf merksamkeit zu schenken, da sie eine große Menge inter essanter neuer Zierstiche enthalten. Von diesen sei nur der absonderlich gebaute Mondfisch aus dem Amazoncnstrom ge nannt. der in einem prächtigen Paare vorhanden ist. — Koufirmandennnterricht. Demnächst beginnt der Kcnfirmandennnterricht. Die Taufbescheinigung oder eine mit der Taufbefcheinigung versehene standesamtliche Ge burtsurkunde ist dem betreffenden Geistlichen einzuhän- digcn. Für Konfirmanden, welche nicht im Besitze der Taufbefcheinigung sind, ist sic seitens der Eltern oder Pfleger von der betreffenden Kirche (KircheiÄanzlei) bal I s-isi digst zck ervttt«». vekauntltch ««>-«« «—taust« Ki»d«r »ur Konfirmation nicht zugelaffen. — «»«anM-ltznU,»» f», ho» Kro,»ch»r Sani R«t». bekauutmachuug i» unserem Blatt find«« in -er diesigen Kreuzfchul« demnächst dir Neuvrüfungen sür den Oster» Eintritt in de» Sreuzchor statt. Die Ehoricküler haben im Kr«u»>ymnastum freie« Unterricht und er halten in -er Folge bestimmte Geldbeträge, die Alumnen auch freie Wohnung und Beköstigung. Musikalisch, Knaben im Alter von etwa 10 Jahren mit guten Soor an stimmen und guten Gchulirnsuren können sich unter Vorlegung der letzteren jeden Donnerstag 8 Uhr in der Aula -er Krruz- schule IGeorgplatz) melden, woselbst geeigneten Bewerbern -aS Nähere über die Aufnahmeprüfung für das Gymnasium mitgetellt wird. — Helft bie Lücke« be« vaterlanbe auSfüllen, -te sich erst recht nach dem Kriege fühlbar machen werden. Dann gilt eS. Deutschland- Platz an der Sonn« zu behaupten und vor allem die Aufgaben zu lösen, die unS auS dem end- lichen Siege erwachsen werden. Dazu braucht da» Vater land allerdings unbedingt einen starken männlichen Nachwuchs. Auch hier kann vielen Gelegenheit gegeben werden, eine schöne vaterländisch« Pflicht zu erfüllen, in dem sie Knaben, auch schon in zartem Alter, in unentgelt liche Pflege ober an Kindesstatt annehmen, sie in gesunder Umgebung aufwachsen lassen und zu tüchtigen Männern erziehen. Jedem wird begreiflich sein, -aß eine gedeih liche Entwicklung um so mehr gewährleistet ist, je früher dies« Pflege und Erziehung etnsetzt. Bei der Ab- teilungv der Zentrale sllr Jugendfürsorge, die sich mit dieser Aufgabe befaßt, sind eine ganze Anzahl Knaben gemeldet. Möchten sich ebeldenkende Menschen, noch mehr als bisher, zu diesem Lhebeswerk entschließen! Vielleicht auch solche, die eigene Kinder infolge deS Krieges verloren haben. Nicht nur ein Werk -er Barmherzigkeit« sondern auch der Vaterlandsliebe kann damit geübt wer den, den Betreffenden selbst zur Freude und Bereicherung ihres Lebensinhalts! Obige Abteilung erteilt bereitwilligst, auch mündlich, nähere Auskunft: DreSden-Alt stabt. Marien st raße 32, Sprechstunden hierfür Dienstag, Donnerstag IN bis 1 und Sonnabend 8 bis 8 Uhr. — Der Stenvgrapbenverei» »Gadelsderger- DreSden-Söd er öffnet Montag, den 9. Oktober, abend» 8 Uhr, in der 1. Bürger schule, Georgplatz 5, 3., Ziuimer 3S, «inen AnfängerkursuS für Herren und Damen. Da» Honorar mit Lehrbuch beträgt 19 Mark. Zur weiteren Ausbildung in der GabelSbergerschen Stenographie unterhält der Brrein sechs Fortbildungs kurse. deren Benutzung gerade setzt nach Beendigung der MichaeliSfertcn dem Anfänger wie dem Fortgeschrittenen emp fohlen werben kann. Di« Diktatgeschwindigkeit steigert sich in den einzelnen Kursen von 46 bis 266 Silben. In einem beson deren Kursus wird die Redeschrift gelernt. Der Unterricht findet abend» von 8 bi- )4l6 Uhr in der 9. BezirkSschule unb in der 1. Bürgerschule am Georgplatz statt. Anfragen beantwortet dt« Geschäftsstelle: Polizeisekretär P. Knittel, Blasewitzer Straße 54. S. — »ansmänalscher ArbeitSmorkt i« September. Angebot und Nachfrage sind etwa» gestiegen. ES wurden bet der Stellenver- mittlung de» Verbandes Deutscher HanbluugS- gehil,en zu Leipzig 1138 l944s offene Stellen angemeldet, während sich 436 s40l> Bewerber neu etntragen ließen. Neue Stellung wurde 368 (SS2t Bewerbern vermittelt, darunter 291 sSOKs an Stellenlos« und US l86j an Nichtmitglieder. Am MonatSschluß war ei» Bestand von 813 (605) Bewerbern und 968 offenen Stellen vorhanden. Die Stellenvermittlung ist für alle Handlungsgehilfen kostenfrei. Auskunft erteilt der obenstehende Verband. — I« TymianS Thalia-Theater gibt «S heute zum ersten Male in allen drei Vorstellungen den glänzenden neuen Oktober-Spielplan, welcher seit Mittwoch gespielt wird, um 11 Uhr zur Frühschoppen-Vorstellung, um 4 Uhr Familien-Vorstellung bei kleinen Preisen, wovon Kinder nur die Hälfte zahlen, und abends 8 Uhr. — Butttes Theater im Tivoli-Pafaft. Der Direktion ist es gelungen, an Stelle des ausgeschiedenen Fräuleins Heinz eine ganz hervorragende Künstlerin zu gewinnen, und zwar Fräulein Elsa Wulff-Wulffen vom Kaba rett Bonbonniere. München. Plätze - Vorbestellung durch Fernruf 30 584, sowie Vorverkauf im Bureau von früh 9 Uhr an. — Die neue Filmwoche. Im Olympia-Theater erfreut wieder einmal die beliebte Darstellerin Herrny Porten durch ihr frisches Spiel die zahlreichen Besucher. Gerade dieser Film erweckt ganz besonderes Interesse, denn die Aufnahmen zu diesem vieraktigen Lustspiel „Die Räuberbraut", die vollständig klar und scharf auf der Bild- fläche erscheinen, sind in der Sächsischen Schweiz bei Rathen erfolgt und bieten daher auch eine Fülle von Naturschönheiten. Ein gewandter Mitspieler ist Herr Feher vom hiesigen Central - Theater. Das fesselnde Genrestück „Die Ehe des Herrn Mac Allen" und die neuesten Kriegs berichte beschließen den sehenswerten Spielplan. — Im U. -T. -Lichtspielhaus e wird allabendlich unter großer Anteilnahme der Besucher das phantastische Filmwerk „Der Boghi" aufgeführt. Der Film, der aus einem Vorspiel und fünf Akten besteht, ist ein Meisterwerk -er Lichtspiclkunst. Paul Wegener. durch den Golem-Film hier schon bestens bekannt, leistet in der Doppelrolle Noghi und RasmuS Vorzügliches. — Das neue Prinzeß.Theater bringt eine vieraktige Tragödie „Die Sünde der Helga Arndt" und «in drciaktiges Lustspiel „Leo Saperloter". Neben den Kriegsberichten finden auch die Bilder vom Einzug des dtWml An fÜufaktig,S,Dra«« au» dem »ünstlerleden: „Muer arotzen Ltr-e Sterben. Der »rohe Kunftsilm »ite-nl si» dn»« —»nehme «»»statt»»» »nt glänzende« Spi«l an». Urwüchsig«» Humor entwickelt Joseph Lude vom Berliner Mrtropoj-Tbeater in dem Filmsptel „Aller umsonst^ — Dt« virrakttge Sriminaltraaodt« ^KtSmer" (mit Herrn Kammersänger Professor RatnS. Dresden, I» der Hauptrolle), worüber wir bereits einen ausführlichen Bericht gebracht haben, wirb auch in den Edison-Licht, spielen, Prager Straße 48, aufgesührt. — g« Gasthaf ttzölsuitz geben beut«, Gonntag. unb monae«, Ldoutag, die bekannten VScar Junghähnel» hum »rißt, scheu Sänger zwei große Vorstellungen mit neuem reich, haltige» Programm. Beginn Sonntag 8 Uhr, Montag 8,1» Uh, ab,nt». V»r»»rk«»f findet tm Gafthof Wölfnitz statt. — vlasemttz. Au den Sinlteserungen in der abgrlause- nen Woche durch die Goldankausöhauptstelle «lasewttz sind beteiligt: Vlasewih mit 1798 Mk.. Losch. Witz mit 848Z8 Mk., Lauvcgast mit 844,89 Mk.. Wachwitz mit 885M Mk„ Hosterwitz mit 219,70 Mk. ES wurden ins gesamt abgeliefert 2918H Gramm im Werte von 4294,18 Mk. — Weiher Hirsch. Mittwoch, de» 11. Oktober, abends 8^ Uhr. findet t« Kurhaussaal« der erste vom Verschönerungs-Verein ve,. anstaltet« Ltchtbtldervortrag statt. Frau Hartkltzia Karü- pulo» au» Patra», «ine Deutsch-Griechin, wird über da» Thema: „Da« alte und neue Griechenland" sprechen und dazu über hundert farbenprächtige Lichtbilder vorführe». — Klotzsche,SönigSwald. Zur 8. SrisaSanlethe zeichnet« bie hiesige Sparkasse MONO Mk. — Die Wald- unb Tagesschule von Direktor M. Pollatz hat das Grundstück KönigSdrttcker Straße 76 erworben und so für den 1919 bereit» i0 Klaffen umfassenden Ausbau Raum ge wonnen. Etwa SM Quadratmeter Kieferuhochwalb stehen künftig für den Unterricht im Freien zu Gebote, hinzu kommen noch etwa 4M Quadratmeter Garten- und Wiesenlanb. — D»h»«. Gauutag, den 32. Oktober, hält hier tm Waal« de» Gasthose» zum Müglitztal der Ortsausschuß für Jugendpflege seinen ersten össentlichen UnterhaliungSabend ab. Im Mittelpunkte steht ein Vortrag de» Herrn vürgerschul- lehrer» Martin Banitz au» Dresden, Oberleutnant' d. R. a. D., über seine Kriea»erlon«rungen. Umrahmt wird die Rede durch Gesänge de» unter Leitung de« Shrenchorinetster» Förster stehen- ferner durch Deklamation und GesSng« den Gesangverein» Liederkranz, turnerische Darbietungen. — Lende» bet Ntebersedlttz. In der letzten »emetnde. ratSsttzung nahm man «. a. Senntnt» von der Auszahlung eines Staatldarlehn» von 3566 Mk. an «ine» infolge de» Kriege» geschädtaten Gewerbetreibenden, nachdem der Nachweis erbracht wurde, baß dt« gefordert« Stch«rung»hqpothek grundbücherlich verlautbart worben ist. Fertrer nahm man von dem tm Konzept vorliegenden Rechnungsabschluß der Ga«- und Elektrizitätswerkskasse aus 1918 Kenntnis unter Bei tritt zu dem Gutachten de» Ausschusses für öffentliche Arbeiten. Hiernach wird der VcrwaltungSauswanb auf 10 669 Mk. festgesetzt unb eine Rücklage von 19 966 Mk. in Rechnung gestellt. Außerdem solle« au» den Beständen des Srnruerung»fond» 19 009 Mk. zur Kriegsanleihe gezeichnet werden. Die vom Nahrungsmittel- au »schuß in der Kartoffel- unb Eterversorgung getroffenen Maßnahmen heißt man gut. Insbesondere begrüßt man, daß e» der Einwohnerschaft ermöglicht worben ist, sich den gesamten Wtnterbebarf an Kartoffeln anzuschaffen unb, soweit möglich, selbst etnzukellern. Der NabrungSmittelauIschuß unb der Finanzaus schuß haben mit Rücksicht auf dl« allgemeine Fletsch-, Milch- und vutterknapphett in der Gemetube dem Gemctnderat vorgeschlagen, geeignete Maßnahmen zu ergreifen und dt« Verhandlungen über den bereit» vor KrtrgSbcgtnn in» Auge gefaßten Ankauf de» Möller scheu Gute» wieder auszunehme», um möglicher- weise in der Gemeinde eigene Biehwtrtschaft, ins besondere Schweinemast, einrichten unb den allernotwendtgsten Be darf stchcrstelle» zu können.. Dieser Vorschlag wurde im Gemetnbe- rat allseitig begrüßt in der Ueberzeuguug, baß der Ankauf wesent liche Vorteile für bie.Gemeinde bet Ausnutzung be» ganzen Guts- Hofe» und Verwertung der dazu gehörigen Wiesen und Felder, di« meistens in dem aenehmtgten Bauplaugebiet liegen, bringen wird. Insbesondere ist hervorzuheben, daß der GutShof vor allen Dingen a»ch nach dem Kriege sich zu den verschiedensten Zwecken und Wohl- fahrtSeinrtchtungen verwenden lassen wirb, z. B. zur Beschaffung geeigneter Räume für «Ine Krankenpflegerin, zur Einrichtung eine« Kinderhorte», zur Unterbringung der Straßen- und Schleusenbau- gerätschastcn, zum Einbau von Wohnungen für Minderbemittelte usw. E» wurde deshalb einstimmig beschlossen, den am hiesige» Marktplatz gelegenen GutShof Möller» mit den dazu gehörigen SO Scheffel Feld unb Wiese mit 186 096 Mk. anzukaufen. Die wettere Beschluhfafsnng über bie Einrichtung einer Biehwtrtschaft oder über die sonstige Ausnutzung der Besitzungen wird Ipäter er folgen nach eingehender Vorberatung tm vereinigten Nahrungs mittel- und Finanzausschuß. — Dölzsche». Durch Nachforschungen hat sich eraeLen daß die hiesige Schule nicht, wie in verschiedenen Chroniken zu lesen ist. erst 1887 inS Leben gerufen wnrde, sondern bereits 1816 ihre Gründung erfuhr, mithin in diesem Jahre ihr 10 0 jährigcs Besteben feiern kann. — Hartha. Zur Förderung der bargeldlosen Zahlungsweise hat der hiesig« Stadtrat beschlossen, bei der Gemeindegirokasse alle Guthaben auf den Konten mit 2 Prozent zu verzinsen. Lie Vergebung von Arbeiten und Lieferungen für die städtische Verwaltung ganz all gemein an die BeLtnguna zu knüpfen daß die Begleichung der Rechnungsbeträge durch Ueberweifung auf Konten bei der Girokasse zu geschehen hat und ferner, daß den Beamten und Lehrern Ihre Gehalte durch UeLertveisuna auf Giro konten gezahlt werden. Auch ist den auswärtigen Dar- lehnöschuldnern der Sparkasse aufgegeben worden, künftig die Hypothekensttnse« ausschließlich im Gemeinbegirowege einzusenden. alias" und seine Schulwandkarten sind weitverbreitet. Das Institut pflegt neben der Schulkartographie auch die Dar stellung des Verkehrs. In vielen, besonders in Militär kreisen, ist „Gacblers Handatlas" wegen seiner Reichhaltig keit und Ilebersichtlichkeit beliebt. Ebenso wissen Freunde der Sternenwelt den .Himmelsatlas" wohl zu schätzen. Der Krieg zeitigte Kricgswandkarten von allen Fronten. Das in der Stille begangene KOjährtge Jubiläum trifft das Institut in voller Arbeit für weitere Erscheinungen aus -em Gebiete der Geographie, worin eS durch einen treuen Stamm langjährigen technischen Personals, aber auch durch hervorragende wissenschaftliche Mitarbeiter unterstützt wird. Es wird jetzt von dem Sohne des Gründers. Adolf Gaebler, und von seinem Schwager. Dr. pbil. Steitmann, geleitet. p Soldatenlcbeu und Volkskunde. Sine großangeleate Unternehmung zum Zwecke dauernder Erhaltung der volks kundlichen Erscheinungen im Soldatenleben der kriegerischen Gegenwart ist vom Verband der deutschen Ver eine für Volkskunde, dem auch der rührige Verein fürsächstschc Volkskunde angehört, in die Weg« ge leitet worden und bereits im Gange. Die Arbeit umfaßt vier Gruppen: die Soldatenbriefe, die Soldatenlieder, die Soldatensprache und den Soldatenaberglauben. Bei der Sammlung von Solbatenbrtesen soll in der Hauptsache auf die Erlangung von Briefen dinsächer Mann schaften Wert gelegt werden. Die Sammlung der Soldatenlieder hat das deutsche Volksliederarchiv in Freiburg i. B. übernommen. Die Lieder sollen nicht nur durch Auszeichnungen des Texte» unb der Melodie, sondern auch durch Grammophonplatten feftgrhalten werben. In Sachen der Bearbeitung der «oldatensprache, die draußen Im Felde ganz wesentliche Bereicherungen erfahren hat. sind Verhandlungen mit dem AuSfchuß der Akademie d«r Wissenschaften in Berlin im Gange. Die Sammlung und Erforschung de» soldatischen Aberglau bens besorgt ein Sonderausschuß der deutschen Volkskunde- Vereine. Der Hauptpresseausschuß der Heeresverwaltung Lat sich bereit erklärt, alles in seinen Händen befindliche soldatenvolkskunbltche Material den erwähnten Stellen zu übergeben. Das selbstverständlich erst im Frieden zu voll endende Werk wird nickt allein ein« große Bedeutung für die Volkskunde haben, sondern auch der NeschichtSschktldung tu hohem Grabe dienen, «ndem ed da» Denken und Kühlen, den Geist be» deutschen Soldaten «a-rhefthg«treu »iber spiegelt, also einen Schlüssel zu dem gegenwärtig noch nicht aufgeklärten Geheimnis der ungeheuren deutschen Waffen- erfolge bietet. Dresdner Künstler bei Arnold. Zum zweiten Male hat die Galerie Arnold, d. h.. in diesem Falle ganz besonders ihr rühriger Leiter Lud wig Gutbicr, eine Ausstellung von Arbeiten Dresd ner Künstler, die im Felde stehen, zusammeu- gebracht und damit für die künstlerische und wirtschaftliche Lage der bildenden Künstler Dresdens aus eigenem An triebe Pionterbtenste geleistet, die um ihres Zweckes willen Anerkennung in jedem Sinne verdienen. DaS Verdienst kommt dem Veranstalter zugute, der Verdienst sollte für die Männer der rührigen Hand nicht auSbleiben, die es ferttggebracht haben, bald Gewehr und Spaten, bald Pinsel und Stift vorm Feinde zu gebrauchen. Das ist nichts Kleines. Denn bie meisten der Bilder auS dem Felde (nur rin kleiner Teil der Ausstellung ist Widerschein stiller KrtedenSarbett) sind Zeugnisse persönlicher Tatkraft un- künstlerischen Geiste», der unter Gefahr und Tod nicht dar auf verzichtet, seine Triebe zur Gestaltung zu erfüllen. Mag manches Bild tn der orrhältntSmähigen Sicherheit der Etappe unb de» Lazarette» entstanden sein, andere sind angesichts der Zerstörung ringsum, oft unter Lebensgefahr, schnell und sicher festgebannt worden al- Zeuantsse des nicht zu ertötenden Drange», da» Erlebte unb Geschaute «tn- zufangen und ebenso al» kttnstlertsche», wie al» aeschtcht- liche» Dokument festzuhalten. Der stofflich« Gehalt der Bilder ist natürlich tn diesem Falle gar nicht auSzuscheidenr er begründet zunächst ihren geschichtlichen Wert, der mit der Zeit immer größer wrrbsn wird. Wa» ist nicht alle» an Beobachtungen und Eindrücken auf dtesen Blätter« de- wahrt! Die friedlich« Landschaft vor dew Kampfe und da von» Rechen de» Tode» aufgewühlte Gelände: die Wut de» Handgemenge-mit den tollen Gebärden der Angreifer unb der bedroht« Frieden de» UnterstanbeS, deutsch« Soldaten tn Tobrsetnst und sorglosem Scherz, die Menagerie unserer Feinde au» allen Erdteilen. Ruine« und Brandstätten, Ort« ewigen Ruhmes, die Gefilde Polen». Serbien», de« Eham- pagn« und Argonnrn, Kltegeroltck« auf »ngeheure Flächen. Granatenfontänen und Massengräbir. Rtefeagelchütz« unb Wagenkolonnen, -er ganz« ungeheure rhärne Apparat ded Weltkrieges, den ein halbes Volk an den Fronten be dient. Das ist ein stofflicher Reichtum, gegen den die gesamte KriegSmaleret tn und nach dem Dcutkck- Franz'östschen Kriege fast entwertet erscheint. UNb was hier auf nahezu 750 auSerwählten Blättern und Leinwänden von etwa ISO Künstlern in den verschiedensten Handschriften niedergeschrieden worden ist, stellt nur eine« kleinen Bruchteil dessen dar, was andere Hunderte und vielleicht Tausende im Felde malen und zeichnen. Und es ist selbst wieder nur eine sorgfältige Auswahl aus 3800 (!) Gemälden, Zeichnungen. Aquarellen, Lie von der Dresdner Künstlerschaft eingesandt worden sind, al» der Ruf erschollen war. Man ermesse daran die sichtende und auSscheidende Arbeit deS EinberuferS! Wenn er auch da» Beste und Geeignetste für die Ausstellung zurückbehielt, so ging er gewiß nicht darauf aus, lauter fertig« und reife Meisterwerke zurttckzubehalten. ES galt, zu zeigen, was künstlerisch unter erschwerenden Umständen geleistet werden kann. Und da ist eS erstaunlich, welche deutsche Sorgfalt und Liebe zum Kleines», welche Ruhe und Hingebung auf vielen Blättern sich auslebt. Die meisten haben sich für ihre mehr oder weniger skizzenhaften Arbeiten eine be stimmte Technik zurechtgelegt unb auS Schwarz und Weiß de» Stifte-, au» farbigen Tönungen und Erhöhungen. auS Wasserfarben und Oel sind die mannigfaltigsten Bilder entstanden, so wie jeder das Große um sich sab und wahr nahm. Die jungen Dresdner Künstler bestehen hier tn vollsten Ehren, sei es, daß sie tn gewohnten Bahnen arbeiten, sel es» daß Augenblick und verfügbare Mittel ihnen tech- Nische Griffe besonderer Art aufgenötigt haben. ES ist nicht möglich, auf den ersten Blick allen oder auch nur de« Hervorragendsten gerecht zu werden. Di« Anordnung in Gruppen erleichtert die Uebersicht und e» treten Künstler wte Dtetsch, Oehme, Peres. Paul Wilhelm, Karl Paul, Burkhardt-UntermhauS, Vberhosf. Krön», Müller-Gräfe. F. R. Scholz, Schulhe-Görlitz, Zeistng» Meyer-Buchwald, Otto Schubert mit tüchtigen Leistungen meist tm älteren Stil heraus, während Böckstiegel. Glatter. Otto Dix die modernste DarstellungSweise vertreten. Uebrr Art und Wert der Einzelnen wird noch einige» zu sagen sein. Die Ausstellung, die bi» Ende d«S Monat» beieinander bleibt, wahrt einen schönen, ehrenvollen Gesamtgehalt, ist ge- schmackvoll und bequem georbn,t unb erfordert als ein« de- sonder« Lre-dne« Unternehmung Anteil und Unterstützung der Kunstfreund«. L
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