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Erster Theil I. Concert-Ouverture (No. II.) von S. Jadassohn. (Unter Leitung des Componisten.) 2. Der Morgen. Gedicht von Polonsky, ans dem Russischen übersetzt von J. Wenzig, für Männerchor und Orchester componirt von A. Rubinstein. (Neu, zum ersten Male.) Seht, ob steilen Bergen, die zum Himmel streben, Dort aus Blüthenthalen Nebel sich erheben! Seht, wie er gleich Rauch sich zu den Wolken windet, Die mit Gold sich säumen, Bis er unter ihnen, den verwandten, schwindet! Und jetzt zittert unten Frühroth auf den Wellen, Schon beginnt der Osten flammend sich zu hellen! Ha, schon strahlt des jungen Morgens Sonne ! Nacht entweicht und alles grüsst den Tag mit Wonne Am Azur, den blauen, ist nur Licht zu schauen. Genius der Menschheit, freue dich! Zur Trauer Seit jeher verurtheilt, fühle Wonneschauer ! Freue dich und glaube: Enden muss das Leiden. Wenn auch währt das Ringen ! 3. Abendruhe. Gedicht von Fr. Oser, für Männerchor componirt von M. Haupt mann. (Ehrenmitglied des Vereins, gest. den 3. Januar 1868.) Ueber den Hügeln hin Ziehen die Wolken sacht, Um zu verschwinden dort Sanft in des Abends Pracht 1 0 wie so schön, so ruhig schön Zieh’n sie dahin an des Himmels Höh n! Herz, mein Herz, steig auf auch du ! Gebe Gott dir Ruh’, und heiteren Himmlischen Frieden dazu ! Droben am Himmel nun Glänzet ein Sternlein schon; Hat es gelauscht von fern, Horchts auf der Glocke Ton ? 0 wie schön, so mild und schön Lacht es herab von den blauen Höh n! Herz, mein Herz, steig auf auch du ! Gebe Gott dir Ruh’, und seeliges Fröhliches Hoffen dazu 1 4. Recitativ und Arie aus der Oper „Joseph in Egypten“ von Mehul, gesungen von Herrn Robert Wiedemann (a. o. Mitglied des Vereins). Recitativ. Ach, mir lächelt umsonst huldvoll des Königs Blick! Man kömmt meinen Wünschen zuvor, und doch fühlt sich dies Herz, denk ich an ihn zurücke, von Sehnsucht gequält nach dem Glück, das ich verlor