Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 30.11.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188611304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861130
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-11
- Tag 1886-11-30
-
Monat
1886-11
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.11.1886
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»»i-nalr L — U. vurä«d — ZU-sttr-te 18. I I»tz»oHd»r ä«m L. 8ot>Io«. ^ sssrküLeLts. SsseLsrLs. eatalorv xrati» a. kraooo. I pMAchi ^ Haarbkatt für Hokitik» MchMU. KesWAkißchr. W««l. IrmdmM. H» »Stker«, ^gl. 8äok8. v. Lxl. krovss. LiofpkotoZrLpd,! ^ Vreiävn, X«nslu»u8, Sosslrnssv X». 10. ^ 0vrI1a, L«IpL»L«rp>»»t» >2. ESkW»«^^ ««B^SIWASKS Id. SeaseUus ß-Mücherftkik m- AiOriickmi SEUvrsck«»« Xr. >, I., kkelro L,lU«n»l»«»v. Srones- Vss»»p«n- M!>»«>> I, »bin» »IO,»» PeihnllAr- AuskeDnlll — übe se)>5n«t»n «>. b«U»b»»»t«n I-Vktumcoksnbo. lapizMiemsrek-ämerliriük « Vsrvn V«-1i»1l-L>s««>I,«rt»-4caN1iMnn»: mä dovor- iü stvkooäon Umruxes unsere» 1'nbrikmions- una Ln^ros- ^ xsseilLktss in oixeno l-nculitkt«n. ^ Hortmann L Kanin, Kellloss-Ktrnsso 17.^ »>LAAt-«iL««A^S^WÄt Stivksrsioll ck' ÜZI. 8«Lsk., vr«»s«l, LltwrrLt. smMIüt Lrw ßrossea Lusvarlliml von 8U0L ^ ' V«i»l88v» iv m »niitl»«1«r, rn LW8«rorävilMvd billiLM krÄLM. Witteronubanpft«»«» kftr »en 3». November. Westwind bei dnritzlchnlttllitz starker Nr. 334. 31. lahrg. Allslage: 43,001) Lrpl. ! «c°i>"u7«. Mi. ^^^^^ärmeei Bem.rkun»- Dresden. 1886. DltNstag, 30. NvVVr. Ur Se» Monat Zeccmver werden?lbonnen,cn1S aus die „Dresdner Nachrichten" in der Exve- dition, Martenstratzc Nr. LS» zu SO Pleimigen. sür auSwärtS bei den Kaiserl. Postanstalten im deutschen Reichsgebiete zu 00 Mennigen. in der Oesterr.-Ungar. Monarchie zu 77 Kr. excl. Agio- zuschlag angenommen. Expedition der „Dresdner Nachrichten". Marienstr.R». Lerimlworllicher Redatleur ffk Pplittschks vr. Smll Vieren in Dreiden. Ist es nothwcndig, die Militärvorlage an einen bclonderen Aufschub zur Begutachtung zu verweisen? Könnte der Reichstag sich nicht über die wenigen und klaren Grundsätze der Vorlage im vollen Hause schlüssig machen? Tie Frage der Neubildung der (sadres, welcher Waffengattung, welchem Armeekorps sie zu Gute Io innen sollen, ist militärisch-technischer Natur; im Reichstage sitzen nur wenig kompetente Bcurtheilcr, und man hat zu der Militär verwaltung das teste Vertrauen zul hegen, dag sie das Richtige zu treuen weih. Ist jedoch durch Verweisung an einen Ausschuß eine mö stichst große Einstimmigkeit für die Militärvorlage zu erzielen (in demselben könnten ja die Bundcsrathsvertreter gewisse Mit- theilimgcn vertraulicher Natur machen und einige nicht ganz klare Einzelheiten der Vorlage aushellen), so ist auf den moralischen Er folg einer solchen cinmiithigen Zustimmung der Volksvertretung ein Nilschätzbares Gewicht zu legen. Eine Verschleppung der Sache selbst braucht nicht einzutreten. Wochenlange Besprechungen sind nicht erforderlich; bis zum Neujahr kann die Vorlage recht wohl unter Tach und Jach gebracht sein. Eile thut hierbei Noch. Tenn wenn auch jetzt der Reichstag die Vermehrung des RenhSheercS beschließt, so sind die 41,000 Mann deshalb noch nicht gleich zu Ostern aus die Beine gebracht. Die Militärverwaltung bedarf zur Ausführung des Gesetzes doch auch ihre Zeit, und wenn sie auch bisher schon im Stillen, vertrauend ans den Patriotismus des R ichStags. ihre Vorbereitungen getroffen und im Voraus schon di: Garnisonen der neuen Formationen, deren Offiziere und Unter offiziere bestimmt haben wird u. s. w.. so ist die baldige Gewißheit, daß sie nicht vergebens arbeitet, doch ein sehr förderlicher Hebel ihrer Thiitigkeit. Ter Reichstag wird cs also nicht an .Beschleunigung in der Beralhung der Militärvorlagc fehlen lassen. Ob die Militärverwaltung unverändert die Vorlage durchsetzt steht dahnt. Tcren Begründung eröffnet selbst die Aussicht auf Zug Rand,lissc, nicht betreffs der Zahl der Truppenvermehrung, aber der i-niici dcS neuen MilitärgesetzeS. Ter BundeSrath giebt au.duickilch zu, daß eine Zeitdauer von 7 Jahren nicht unter allen Uiustmwen sür die Weitcrentwickclung der deutschen Wehrkraft maß gebend zu icin braucht, d. h. die ve,kündeten Negierungen gebe» sich auch mit einer geringeren Giltigkeitssrist zufrieden, etwa 5 Jahre. Ob7 oderö Jahre, das macht grundsätzlich keinen Unterschied; sollten aber Widerstrebende aus die Verkürzung Werth legen, warum sie Mil diffem Zugesländniß nicht befriedigen? Die Hauptsache bleibt doch, daß das Ansland erkennt: die ganze deutsche Nation ist ent schlossen, sich aus alle Fälle cinzurichtcn. Eingekeilt zwischen Ruß land und Frankreich, die uns beide feindlich gesinnt sind, müssen wir unser Venheidigungsmittel so vervollständigen, daß wir den Krieg nach zwei Fronten mit Aussicht aus Erlolg bestehen. Eine Niederlage würde »nS, abgesehen von allen Einbußen in nationaler Bestehung, finanziell geradezu ruinircn. Man denke nur, wir hätten 5, Milliarden Kriegskostcii zu zahlen! Um das zu vermeiden, er scheinen die in Fritdenszeiten gebrachten Opfer verhältnißmäßig gering, und sie sollten uns nicht reuen. ES ist keine unproduktive Ausgabe, wenn man sich einen Gcldschrank anschafft, um sein Eigenthiim vor den Tiebesgriffen von Neidern zu schützen. Zu dieser Erkeimtiiiß ist zwar Eugen Richter mit seiner verbissenen .Freis. Ztg." noch nicht ciiiporgedriiiigcn, aber die gcochtctsten Zeitungen der deiitsch-sreismiiigen Partei finden die Militärvorlage vollständig berechtigt. Ja, das Organ der bürgerliche» Demokratie ist auf richtig genug, anzuerkenncn, daß die Militärvorlage „die ehrliche Durchführung der allgemeinen Wehrpflicht" verwirklichen würde. W im die Demokratie ihre Zustimmung zu der Vermehrung der Wehrkraft an die Bewilligung anderer Forderungen knüpft (kürzere Dienstzeit, jährliche Bewilligung des Militär-Etats, illbschasfung des Einjährig-Freiwilligen-Systems u. s. w.). so braucht man sich über die Möglichkeit oder Reichlichkeit solcher und ähnlicher For derungen nicht in einen Streit eiiiznlassen. Es genügt das Zuge ständnis! auch vom demokratischen Standpunkt aus, daß die ver langte Vermehrung des Heeres eine unabweisliche, patriotische Noth- wcndigkeit ist. Ter erhöhte Friedensstand deS HeereS kommt der Wehrkraft unserer Nativ» in zweifacher Hinsicht zu Statten: einmal werden erheblich mehr Mannschaften militärisch geschult und ariSgebildet, sadanii wird die kriegsmäßige Durchbildung der Ablheilimgen und Tnivpcnkvrper von der Compagnie bis znm Armeekorps auswärts nm!o»iehr gefördert, je mehr sich der FricdcnSstand des HecwS dem Kriegsstaudr nähert. Die Hauptbedrutimg dieser Vergrößerung unseres Heere? liegt jedoch in der mit der Neifformatio» icncr aus- zustellendi» 3l Bataillone, 24 Batterien u. s. w. verbundenen Ver mehrung der Endres. Die EadreS sind es nämlich, welche daS einem Heere überwiesene „Memchcnmatcrial" in taktische Körper gliedern, in den Armee'Organismus nmbilden und für eine den krieg-gemäßen Zwecken entsprechende Leitung horanziehcn. Die Cadres bilden sozusagen den Knochenbau eines HeereS-OrganismuS, welcher durch das Zn- und Abströmen des Menschenmateriales in Fkiedenszeitcn einem liiiun terbrochenen Stoffwechsel, einer alljährlichen Regeneration unterworfen ist. Die Cadres stellen das Bleibende in vielem ewigen Wechsel dar, welcher sich jahraus, jahrein in dem RekriilenzuwachS und der Neservisten-Aeurlmibung vollzieht. Die Cadres allein endlich sind eS, welche tlir die modcruen Millioiien- hcere den Ucbemang von rcduzirten JriedenLbcsiänden aus den oft drei- biS vwrlachm Kricassland ermöglichen und derart vermitteln. daß er bei rationell eingerichtetem Mobilisinings-Apparatc geradezu spielend, wie von selbst, vor sich gehen kann. Eine Million der > tapfersten .Krieger ohne Endres wäre ein unleiikbarer Ricscnhausen von Menschen, mit dem sich trotz aller kriegerischen Tilgenden und Geschicklichkeiten der Eimeinen kein Krieg, am allerwenigsten ein moderner, führen ließe. Dagegen ist von mehrere» Armeen diejenige sür den Kriegsfall am besten daran, welche von den im Kriege zur > Verwendung gelangenden Formationen bereits im Frieden die! meiste» oder, wenn möglich, sämmtliche Cadres besitzt. Bisher, zählte das deuliche Heer, von Kavalcric- und sonstigen Trnvven > abgesehen. 503 Bataillone und 340'Feldbatterien; künsiighm soll es 53t Bataillone und 304 Felvvntterieu zählen. ES vermehrt also seine Bataiklons-Eadreö um 6, seine Artillerie-Cadres um 7Pro;e»t gegen die bisherige Anzahl, ohne daß übrigens selbst dieses ziffer mäßige Moment die Bedeutung dieser Verbesserung der deutsche» Heercs-Organisation zum vollständigen Ausdruck brachte. Auch die räumliche Eingliederung der neuzuschafsendcn Truppeu- theile giebt einen wichtigen Faktor ab. Ans der Be-zründuna der Militärvorlagc ist'zu ersehe», daß Deutschland die bisherige Gliede rung seines HeereS in 18 Armeekorps und deren Territorialcin- theilung unverändert laßt, somit an der alten Organisation im großen Ganzen sesthält. Unbeschadet dessen werden durch diele Zuweistmg der neiisvrmirtcn Divisionen an das 12. und 15. Armee korps die Richtungen markirt, nach welchen Deuffchiand seine Doppelfrontstellung verstärken muß. Das 15. Armeekorps steht i» El aß-Lothringen; es setzt sich aus Regimentern zusammen, die den verschiedenste» Armeekorps entnommen sind. Das 12.. kgl. sächs. Armeekorps hatte bisher 2 Infanterie-Divisionen, in Dresden und in Leipzig. Tie neue, 3.. käme wahrscheinlich nach der Lausitz.! Wohin Das zielt, bedarf keiner Darlegung. Man wird aus der l Ziithesluna der gleichzeitig neu auszuslellenden 5 preuß. Regimenter. 15 Bataillone, 17 Batterien und sonstigen Formationen und aus der Wahl ihrer Garmscmorte einen weiteren Fingerzeig erhallen, ob die Militärverwaltung die West- oder die Oügrcuze des Reichs des eroberen Schutzes sür bedürftig ansieht. Jedenfalls wird durch die Vergrößerung des stehenden HeereS DentlchlandS KnegSlüchtig- keit nicht blos quantitativ, sondern weit mehr noch qualitativ be deutend gehoben und. die Zukunft mag bringen, was sie wolle, die Bürger des Reichs können sich sür die ihnen auserlegten schweren Lasten wenigstens mit der Zuversicht trösten: Lieb Vaterland, kannst ruhig lein! Wie hat die durch die Thronrede ar,gekündigte Verstärkung unseres Heeres in Petersburg und Paris gewirkt ? Die run»che Presse verbirgt ihren Zorn unter wnnderlichen Bemerkungen; die Friedensliebe Deutschlands sei nur Phrase, es halte cs bloS noch nicht an der Zeit, mit Rußland §n brechen. Die Franzosen aber reden sich in eine unsinnige Begeisterung sür Rußland hinein und reffen außer Deutschland in erster Linie England, dann aber auch daß Italien sich aus die Seite der Frietensmächtc stellen, d. h. gegen die Fricdrnsbrechcr Rußland und Frankreich kehren wird? Etliche srmuösische Blätter find so albern, zu behaupte», Deutsch land habe Furcht und niste deshalb Einige sin» so vernünftig, ruzuarbcn: Moltke thue doch eigentlich nichts Anderes, als Bon- langer. er niste im Frieden, um für den Kriegsfall bereit zu sein. mtvai . rn Machenden: Frankreich und Rußland, fühlen sich also, indem Tcutichland ans ihrem Thun die zu seiner Sicherung nöthigen Schlüffe folgert, schuldig, getroffen, entlarvt. Krnrftt Telegramme ver „Dresdner Nackr." vom 29. Novbr. Berlin. Die Presidenten des Reichstags v. Wedell-PieS- dorf, v. Frankenstcin und Hoffman» waren zur Audienz bei dem Kaiser aui heute Mittag I2'/r Uhr befohlen. Die Herren kamen vor der festgesetzte» Ze,t im Palais an und wurde» ohne Verzug zum Kaiser geführt, dessen Aussehen frisch und dessen geistige Reg- lamkeit erstaunlich war. Der Kaiser sprach während der ganzen Dauer der Audienz, etwa 10 Minuten, fast ununterbrochen. Er er wähnte die auswärtigen Beziehungen Deutschlands und gab der Hoffnung aus Erhaltung dev Friedens Ausdruck. Mit größerer Ausführlichkeit ging der Kaiser aus die Militärvorlagc ein, deren Zustandekommen ihm sehr am Herzen liege und nochwendig sei, angesichts der Herresventärkungen, die in Rnßlaud, namentlich aber in Frankreich vorgenommcn worden seien. Der Kriegsniinister werde wohl Gelegenheit geben, dem Reichstage in letzterer Be- zzchung weitere Letailauffchlüsse zu'gebeii. Dian verlange schwere Opier. aber der Kaiser hoffe, daß der Reichstag sie bringen werde, wie andere Parlamente es auch thäten, in denen ähnliche Vvilagen ohne Schwierigkeit durchgingen. Der Kaiser stand während der Andierr). Er richtete an jeden der Präsidenten einige freundliche Worte und reichte ihnen beim Abschied die Hand. — Das Beil. Tgbl." stellt eine neue Flottendemoiistration gegen den Sultan von Zanzibar in Aussicht, weil Said Bargasch sich der AiiSsübmng der Abmachuiiqen, die kürzlich in London zwischen Leuiichlond und England rncksichllich Ostosiens getroffen worden sind, zn widersctzen anschicke. Um den deutschen Forderungen von vornherein den er forderlichen Nachdruck zu vcrlcchcn, werde sich das Schauspiel vom August v. I. wiederhole». — Die „Post" theüt mit, es bestehe in konservativen und nalionalliberalen Kreisen der Gedanke, ein sleuer- polilischeS Programm zu vereinbaren, auf dessen Basis ine Mittel zur Ausführung des neuen MilitärgesetzeS zn beschaffen seien. — Eine Korrespondenz der „Voss. Ztg." ans Sofia erwähnt ei» da'elbsl sich erhaltendes Gerücht, demzufolge die Absicht besteht, Ostrumelicn mit türkischen Truppen und einem russischen Koimniffar in der Person de? Generals Kantacuzew zu besetzen. Ein analoger Vorgang fand in Rumänien in den 40cr Jabren statt. Maßgebenden Ortes ist das Gerücht noch unbestätigt, — Die „EichSfeldia" in Heilige»- stadt berichtet über die Verhaftung eines Mannes mit Stelzfuß, der sich einem Bahnwärter als Anarchist vorgcstcllt, diesem für den " II Aufenthalt in der Dienstbnde größere Gcldvcrsprechimgcn gemacht und die Absicht bekundet hat. den Nachtschncllzng mittelst Dvnamit in die Lust z» sprengen. — Eines der aus der Echiechauscken Werst in Elbing neurrbanten Torpedobooten ist aus der Reise nach Italien an der spanischen Kiiste untergegangen. Hamburg. Der nächste Conalistenprozeß findet hier am 13. Dezember statt und zwar gegen 13 Angeklagte. Paris. Eine Gambettfficn-Versammluug imtcr Vorsitz des Senator Tolam im Tivolisaale wurde gestern durch Anarchisten aesprengt. Es kam zu einer heftigen Prügelei, in welche Senator Tolain kräftig ciuarisf. ES iauden aus beiden Seiten Verwun dungen statt. Zahlreiche Verhaftungen wurden vocgc'nommen. Die Berliner Börse ccössnete fest mit meist höheren Kursen, doch trat bald eine kleine Abschmächnng ein, die auch später im Anschluß a» einen schaffen Rückgang der Montnnwerthe in Folge GerüchiS vom Scheitern des intemationalen Schienettkartels anhielk. Die Nachböffe war schwach. Soekiilatwe Bank:» waren anfangs höher, erfuhren aber 'pater Abstriche, ebenso deutsche Bahne«, während ausländische Lahnen sich behaupteten. Ebenso ermäßigten sich fremde Fonds. Bergwerke waren matt. Im Kaffaverkchr mar die Tendenz im Allgemeinen ichwach, nur Banken, veulschc Fonds, letztere trotz der Bankdisconterliöhung, fest, österreichische Prioritäten schwach. Privatdiskont 3V» Prozent. g r a >> k f u r t a. M„ L». No». '?«»>» Mgl». biaitiibalin M,75. Lvm- lmrdcn 86.1L. Galizier—,— . Saavicr 77.SZ. «»rar. Nnaar. iSol»rente AM. DiSconla i!lv.8«. «'er Niisscu —. Mrtlentnracr —. geh. w i e »,!-!>. November. Isredit .'W.iia. Sioaiebab» etS.M. vombarbrn UX>,2ä. Nordwrstb. 1KS.ao. Marlnote» ei.sa. Na«, crredi, 3MM. JLwSLer. U a r t «, 2S. Novbr. Schlich. Nente «,2d. Nnleide »!S,R. glaUcver iül.SL. Siaatabadn b08,7L. iiombardri, 227,k>». bo. «rioriiiiiru —. Spanier es»/,, irgvvlce Wb. Llioniauen L3«. Neue Tinleibe —. riciiaaplet. L 0 » » 0 I>, 22. November, BormU«. n Ubr >0 Mi», ikonsol« 102'/,,. 1872k« Nüssen S8"/„. Italiener Wo/,. Lombarden 9'/,. Ikon». Türke» >>'/„. rvroc. snnbirle kimerlknner 121. «proc. Nnanr. «olbrcicle !N>,. Ocftcrr Gold- rrnlc 91. Vrenft. gonsa>4 IY2>Gavvtcr 7S'/„ Neue GavVter !«>/,. Garant. Gavbler 98'/,. Otlomanbank ll. Suez-Aette» 82. Spanier 6S>/„ — Stim» m»n„! gkst. — Wkller: Nra»erisch. Stettin, 29. Noobr.. Nach'». I u»r. tGeterlbemarkt). Selze» rubl», lac» 152-159, pr, Nov.-Lcccmbcr I98H», Pr. Avril-Mai IS2.ö». Noaacu rotzig, loco 121—124, pr. Novembcr-Dccrmbcr 125.5». pr. Aprtl-Mai 12g,»». Nübül geschiijtSlan. pr. Nov. 44.7», pr. April-Mai 44.7». Spiritus gcschSflsl., loco 36,8», pr. Rl'vember-Deccmber 36.2». pr. Tcccmbcr-Ianuar 36M, pr. April-NIai 38,««. Petroleum loco versteuert Maure 4 Proc. Tara ll,4». « r e « l a u . 29. November, Nachm. (Getreibemarktt. Splritur pr.1»» Liter 1»« Proc. vr. Novbr.-recbr. 35.5». «r. AvrU-Mat 37.V». Nvgaru pr. Novbr.» Deebr. 130.5». vr. Avril-Mat 135,1'». Rübiil lvkv »r. November 45,ao, pr. April- Mai 46,25. tZinI; Umsatzlos. — Wetter: Schis». « mfterda »,, 29. Notzevibrr. Produkte» iSchiutzs. Weizen Per Novbr- 207. per Mai —, fest. Roggen per Mürz 126, per Mal —, seft. Lon» on , 29. November. Probukten «Schlus». Weizen ruhig, fest, engl. >,, Sch. HSHrr. Mal» Iheurrr, knapp. Mehl seft, Gerste slctim Haler mstoutrr williger, enorme Russen, insuhr. «ohnrn, Er»sen >„ bis h,3Sch. gegen »orige Woche Heller, — Wetter: Regnerisch. - Lokales uns Sächsisches. — Se. Majestät der König nahm gestern Nesidenzscklosse die üblichen Bortcäge der Herren und Deparlementscheis entgegen. — Heute soll die erste große Hofjagd der Saison in Moritzburg ans Hochwild abgehalten werben. Dazu sind 20 Kavaliere einqcladen worden, zurJagdtmel das Musikkorps des Jüaer- vataillons besohlen, die Tarel selbst im Bankersaale dcS Schlosses aiigeordnct und bestimm! worden, daß, wie bereits früher ge schehen ist, das erlegte Wild zur Strecke auf die breite Schlcßkerraffe gebracht werde. Die hohen Herrkchaitcn werden die erlegten Stücke bei Fackelschein in Augenschein nehmen. — Bei der am Sonnabend von Sr. Majestät dem Königauf Ullersdoffer Revier abgehaltcnen Jagd wurden 1 Hirsch, 8 Stück Wild und 1 Rehbock erlegt. — Der bisherige kiesige Rathsassessor Otto Fischer wurde dieser Tage zum bisoldete» Stadtrath i» Zittau gewählt. — Zum Kapitel der Ei > e» bahnunsälle I. Groß mütter und Tanten pflegten meist eine Eisenbahniahlt für den In begriff aller Fährlichkeiten zu halte»; manche andere Leute denken noch heute so, und seit ma» gar noch schier alle Tage von einem Eiienbahnmifalle in den Blättem liest, hat sich auch manch' Bc- he«lerer unter die Angstmeier geschlagen. Biele glauben es schon nicht mehr, daß man, wie die Statistik uns belchrt, auf der Estk!:- bohn seines Lebens sicherer ist, als ans der Landstraße. Woher kommt das? Sind die Eilenbabmmsälle in der Neuzeit häufiger geworden und gefährlicher ? Ist die Ausbildung des Betriebes, die Tüchtigkeit der Technik, de- Pflichteifer und die Schulung des Personals ven Krebsgang gegangen? Nichts von alledem! Aber woher dann „die vielen Unfälle?" Ja. niit den vielen Unfällen hat es, scheint mir, eine besondere Bewandtnis;. Es sind ihrer Vormittag im Staatsmmister Bekanntlich sind in Sachsen Effcnbahmiiisälle auch m neuerer nr höchst seilen vorgekommcn. Wir setzen hinzu: „Gott sei "" geschulteste Fachmann weiß, daß er nicht alle h° weniger als sriiher nicht mir der absoluten Zahl nach, sondern viel mehr noch im Lerhältniß zu dem imachciier gestiegtzne» Verkehr unserer Tage. Aber man spricht mehr von ihnen, wenn einmal in rascherer Folge sich Unfälle aneinanderreihen ; man lauert aus jeden mit der Sucht, den Betnebseinffchtungen die Schuld in die Schube m schieben, und — was die Hauptsache ist, — die Presse beschätligt sich weit eingehender mit .hnen, als in früheren Zeiten. Hat doch sogar in neuerer Zeit ein Medizinalvroicssor in einer der Hygiene dienenden Fachschifft Zeit und Raum gesunden, den Eisenbahn' Verwaltungen den Text zu leien und Dinge zn fordern, die längst vorhanden sind. Und noch ein anderer Umstand muß hcrvorge- hoben werden, der Anlaß zu Uebeffchätzung der Unsallsziffeni aiebt. Bekanntlich - ^ - Zeit nur höchst selt Dank!" Denn der Fäden in der Hand hat, an welchen sich die Betri-bscreignisse ab spinnen und daß cs auch liier des Segens von ovc» bedarf. Die anscheinende oder wirkliche Häufung der Unfälle hat vielmehr Preußen zum Schauplätze. Dort habe» sich aber die Dinge durch die Verstaatlichung gegen früher völlig geändert: a»S einer großen Zahl kleinerer >md größerer Komplexe ist ein maßer, der preußische geworden. Wenn aber früher bei der Köln-Mindener Eiscnbahn- gcsellschart aus irgend einer obienren Station ein Gükcrzug mit einem Pcrsonenziig zusammensfieß und Tags darauf aut der thüringische» Eisenbahn de: gleiche Fall paffirtc, so nahm die Presse nur wenn ein großes Uimlück geschah, Notiz davon, keinesfalls aber brachte sic beide Fälle in irgend welchen Ziisaminenbang. DaS ist heute ganz ande>ö geworden. Wenn oben in Königsberg ein Unfall Passiff, meldet ihn der creignißbunarige Telegraph ebenso wie eine Earambolage i» Frankfurt nach allen Gegenden, und aus ein Conto. daS der der Rclchsmctrot'ole aber, weiß aui solche Weise immer von einer großen Anzahl von Eisenbalmunsällcii zn berichten, die in früherer Zeit ebeiffalls vassirtcn, aber das Publikum nicht so gruseln machten, weil sie ihm nicht bekannt wurden. Deralcichcn Umallsnachrichten Hausen sich zu Zeiten und dann zerbrechen sich ganz ernsthafte Leute die Köpfe darüber, warum z. B. die Uebcr- eilung oder die Nachliffsigleil eines Beamten in kurzer Zeit mehr mals sich wiederholt: man glaubt an eine Epidemie der ratschen Weichenstellung, man fahndet ans den Bacillus, der drei mal Hinte,einander, wenn auch Hunderte von Kilometern von einander, eine Fiaiitiruiia zweier Züge herbcisührlc und man bevölkert die Eisenbahnlinie» mit einem Heer von Kobolde», die wie nach einem -Ansisll 8ekIEr L 8ei-nI,aM,Iohilnnes.ALee 7, Lass Völlig
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite