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Dresdner Nachrichten : 07.09.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188009071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800907
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1880
-
Monat
1880-09
- Tag 1880-09-07
-
Monat
1880-09
-
Jahr
1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.09.1880
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rlr »»» Vlsnitvst, 6» V, Soptomdor 1880, » 81t«»- »u 10 Pf. uuv ähnlich«» „Sbrengaven" Heilanden — da» Ist doch ein starke» Stllck. Selbst die kindlichen Gemülher ankerten sich in den stärksten Ausdrücken über solch ein ..Ktuvertrst." - Die »kr den Eintritt in den PoNbIenft bislang gsttig gewesenen Bestimmungen baben bezüglich der Altersgrenze lest einige Abänderungen eriadren. Posteleven. welch« sich kür die hadere Beaintenlamdahn bewerben. dursten bisher nicht vor vollendetem 17. Lebenölahre angenommen werden, wahrend kür die niedere Pvstlauidadn daö zurückaelegte lb. LebenSIahr zur Slniial'ine genügte. Jetzt ist durch Erlatz des SteichSpvstamtes mit Rücksicht dargui. daß »ach den «estlmmunaen der Sivilvro- zchordnung und Stralprozefforbnnng die Fädigkeit, vor (bericht ein eidliche» Zeugniff abzulegc», ii» ganze» Reichsgebiet erst mit de», vollendete» itt. LebcnSladre ermorden wird, im Interesse eine» eindcitlichen Verfahrens. unter Aufhebung aller ent- gegensledcuten Vorichriiten, icstgesetzt worden, daff taS vollendete 10. Lebensahr als Altersgrenze iür die Annahinezum Postdienst gelte, aber anch beim Vorhanbcniein der sonstige» Er» ivrkernine knrchweg alü genügend erachtet werden soll. Aut Personen, welche als Schrelbgehilirn (ohne Beamtenbelugiilff» bei de» Postanstalten geringere» NmfangS dcschastigt werden, finden kiele Bestimmungen keine Anwendung. — Seit Sonntag hat taS Schützen-Regiment „Prinz Georg" Nr. de» lNgrnisonwachdienst, soweit sich dericlde aut Altstadt (Haupt und Königliche Schloffwache' erst reckt, übernommen, während die Neustädtcr Hanptirack'c di» zur Rückkehr der Truppe» von di» PionnicuBataiilo» Str. >2 gegeben wird. Erstgenanntes Regiment wird sich nach neuerlicher Verfügung nickst, wie anfangs bestimmt war. mit einem Bataillon an den Divisionsübunge» bei Grc ße:-hai» delbeibge». sonder» sich iür diesen Herbst aui dicDetache- mcnie-l!. nngen bei Dresden beschränken. Diesel den weide» ganz in der 'Näbe wie z. B. in 20elßer Hirsch, Wilder Mann bi» Moritzbnrg, Lneble», llläcknitz i. m. abgebaltcn und nabme» an denselben unser dem l, Iägetbakaillon '.'kr. I'.', Garberclterregiment und einigen BaNericn des l. Fcltartiiicric - Regiments 'Nr. ,-g auch noch da» Piennlcrl'alaillon ?!r. >2. welches cbensalis von den giH-eren Hebungen sür dieses Iabr tiSpenfick ist, Th.il. Gestein Blorgen hörte man In Dresden den Donner der Geschütze. Die Ntuiikchöre sammtiichec Truvventl'eile bleiben iadeß In der Garnison zurück und rücken dieselben lediglich mit der Bataillon», .-e. Muiik. resv. mit den Shicllcuken au». 2stie berlaukct, sinken beim Schützcnrcglmcnt infolge der erneute» 'Abkürzung ter Hcrbstübungen bereits näch- sie» Soim.-b.md, ben li. d . die Enllasinngcn zur Reierbe. rciv. die Bencstubungei! zur Disposition 'statt. Der GcsnnbhcitS- zuistand sowol ! der Manmchattcn wieP'erkc soll trotz der gegen wärtig berricheicheii grosen Hisse im ganze» 'Armeekorps rin durchweg icbr günstiger sein. — All' dem gcMigen S cl) l a e>' tbies> m arkte standen 330 Rinder, 717 Land- und 701 Nngarichweine, Ii>84 Hammel und l77 Kälber zuiu Verkam. Mittelmäßiger Besuch sowohl seitens hiesiger wie answärligcr Fleisch« und die anhaltend große LOärme der vergangenen Wochen gestalteten den Gcichäitsvcckehr zu einem kaum beuiedigenke». Primagualitüt in Rindern wurde, zumal da Weidwunder icdltcn. mit «ist Bit. pro Centner Schlachtgewicht gern gcnommc», während NUltclwaare mit .77 ?.>tk., geringe Sorte hingegen mit 27 Nit. vro Ecntncc ivcniger angenehm war. Zu- irietciigestelit ivaocn die Händler mit Hammeln, welch letztere infolge starken HoniuiiiS von Schöpicnstciich zu vorwöcl'igc» Preisen rasch verkamst wurden, innige belanglose Posten eng lischer Kammer wurden mit 7»> Mt. pro Paar zu 70Kilo Fleisch schnell vergriffen und auch Landhammel in derselben Schwere ianten mit 00 N!k., Bracken bingegcn mit lio Ntk. pro Paar ihre Abnehmer. Weniger flott verlies dee Schweinehandel unb übte namentlich ein greßer Posten russischer Landichweiiic ans de» Um'atz englischer Lanticl'wcine eine» ungünstigen Einfluß ans. Letzlcre wurden mit st«; Mack pro Centner Fleisch ge bandelt. während Schlesier nickst über 78 Mark erzielten Mecklenburger gleichwie Bakonier wurden unter Bewilligung einer Tara von io Pstmd crstcre mit 00-02 N!k.. letztere mit 70 02 Nik. vro Eenkncc lebendes Gewicht angcboten. Die be reits erwähnten l«>7 Stück Oswiccinec Lantichwclnc, welche in ausgesucht schönen Stücken ansgetrieben und ibrcS zarten Fleisches wegen begcl rt waren, ianhcn bei 30—37 Pik. Tara mit st3 Mk. pro Centner lebendes Gewicht raschen Umsatz. Für Kälber be willigten die Käufer nur ungern vorwöchigc Preise, weöbalb sich taS BeikamSgcschmt lehr in cie Länge zog. 'Nur Stücke bester Qualität wurde» mit 107 Pi. pro Kilo Fleisch bezahlt, indcß leichtere Waarc recht gern mit 87 Pi. pro Kilo abgelasscn wurde. Der Austrieb vom Ictzieu Kleinvlcbmarkte, welcher am 2. -Sep tember statl and, bezifferte sich mit 3 Rindern, l 14 Schweinen, 7«) Hammel» und lZ'.U Kälbern. Der GeichäitSgang gestaltete sich zu einem schleppenden, die Preise blieben im Allgemeinen jene vom vorigen Hauptmarktc. — Hin Berliner Unternehmer, Herr Carl Na not hat hem Stadtrath geacnwärtig ein Projekt »merbrcitet, welches das all gemeine Interesse icdcniallö in 'Anspruch nlmmk. Der Genannte will vor der Hand mm oder sechs öffentliche Bedüriniff-Anstattcn — der Zeichnung nach höchst geschmackvolle HänSchen inil Toe- peltach BeulilalionSvorrichtnng und Oberlicht — an den iregncn- testen Punkten der Stadt ans seine eigenen Kosten amttcllc» und verlangt dazu nur die nnentgcldliche Ucbcrlassnng dcö Platzes und des Wassers auö der städtischen Geltung. Eine solche ..Zstn- statt" enkl'.ist n. 'A. aus jeder Seite Clo'ets -- I. und 2. Klasse — c>e eine Seile gehört den Damen, cie andere den Herren und die Eingänge sind io gelegen, dass ein Zusammentreffen selbst anfferdach der 'Anstalt nicht crwlgt. In de» CloietS — iür deren Benützung eine Kleinigkeit an eine angestclltc Frau, der auch die grüiuliebe üicinbaitnng derselben obliegt, zu zahle» ist — würde man dann jederzeit ein irisches Handtuch, Waschbecken, Kämme und Bürsten rinden; auch wird die erwähnte'Ansschcrin ange wiesen, die Iticiclii und Schuhe abzubürsten. Die CloietS solle» natürlich ganz gcrachirei bcrgcstellt werben »nb man sicht, man kann sie anch clniach als Toilettezimmer benützen. Wie» :c. lind die c Slnstaltcn bcicilö sehr in 'Amiiahnic. Ucbrb gens macht der Unternehmer dem Rathc zugleich die vicliclcht ni.lst nnbcackstliche Propolilion. raff icke der 'Anstallen l7 Jahre nach ihrer Erbauung in daS alleinige Cigcntbum der -ladt übergehe» lest. — Der herühmte Lorenz»,a>kt in Strebla — welcher am 1. k. begann — war wieder anhcrortcntlich besucht. Cs waren circa >700 durchgängig anögezcichnelc Tllere anigelrlcbeii. Die Marktrage hindurch herrschte rege» Leben, »nr Schankzelte waren nickst io viel Vorhände» wie sonst, dagegen ichlte cS aber an Lang- ungern und Kümmelblatlchcnspiclern nickst, deren eliiche zur Halt gekracht werden konnten. Ci» Bäuerlein haben die Langfinger gründlich gceuvst. Der Mann kam mit '.»»«> Mark in her Tasche, iür die er einen Deinen kauicn wollte, an unb zog ohne sein Geld, aber anch ohne cinc» Ochsen wieder ab. Belm Kaffee warb er zu einem Spielchen animlrt, gewann aniänglich 170 Mark unb dann wandte sich das Glück - er verlor unb vcrlcr. bis er nlckstö mehr zu verlieren hatte, dann vcrdnilelen die Bauernsänger. — N cnheit. Schon vor einigen Jahren brachte die hiesige SlstivS- und Cravalteniabrik von Nicharv Poppe und Weise iWilsdrnfferstr. 20 und Frcibcrgcrplatz 31 > eine Neuheit iür die Cravatteniabrikation. welche darin bestand, daö sür An hänge - Cravatte» oit ßunliebiamc Gummibändchcn durch ei» Schlo>! zu er ctzcn, welches sich auch allgemeiner 'Anerkennung »nt Beliebtheit erfreut. Seit Kurzem bat »nn genannte Fabrik sich mit Her,» Goltarbeitcr Oehme hier iReilhahnstraße 1->» !n Bcrhindniia gesetzt, um dieses Cravattewchloff nach einer Erfin dung des Letztgenannten mit einer reizenden Verzierung in Ver bindung zu bringen, welche zugleich einen praktischen Hintergrund bezüglich re» SchenenS der Cravatte hat. BlSber war die icst- ballendc Mechanik an der Cravatte vernietet, während daö neue Schlo-r leicht von einer Cravatte an die andere bciestlgt werten kan» Die von Herrn Ocbme in Golv gearbeitete Verzierung reicht über den Knoten der Cravatte vererb und verleiht der letz teren einen cffeklvollen Anblick, umsomtbr, da die in Form einer Hand erscheinende Verzierung nach Wunsch mit kleinen Brillanten besetzt werden kann. Eine derartige Mechanik kann man iahre- lang traacn. ohne sie iraenb zu beichädigen; auch schont dieselbe dle Cravatte, da ter Knoten derselben, welcher durch die Rauh- best dev ManncökinncS am meisten leidet, vollständig geschützt ist. In den Schanicnstcrn der Herren Poppe und Weise sind Hirse Cravattcnickstösier anögelegt. — Ans dem Polizelbericht. In einem Hoiraume ans der aroffen Frobngasse itel am Sonnabend Nachmittag ein stlädrlaer Knabe von zwei aberelnander ausgestellten Kisten, die er erklettert hatte, und brach ben rechten Vorderarm. — AuS einem Iuwelierlabrn in Pisachen wurteu am Sonnabend Nach« mittaa. ri«r anher gelangten Sltittheilung zufolge, verschiedene ein golkner Fingerring «st groffem B »b. eia bergl. mtt Opal iorr. werib, < unbekannten ettva mittag, ei Pretiosen. 800 Mar Kreuziorw bessern. Gestern batte«! stahl. Sachbeschädigung. . als: ark wert ocm. 200 mit groffem Brillant. unb kleinen Brillanten, ^ wertb. e>n Paar Ohrringe tn Silber geiaht. mit Brillanten. SLO Mk. wertb. von einem n ^ Sv Jahre alten Mann gestobIen. - Für die im 2L. 'iirlck'stagSwablkretse sich nbthlg machende Beuwadl iit vom Sltinisterluin des Innern der io. Oktober als Wahltag ieiigeietzt und AmiSbauptmaiin von Polenz zu Auer dach zum Wabikommtiiar ernannt norden. Spatesten- am 2». d. Ni. müssen in den Ortschaften des belr. Relchskagswahlkreisco dle Wahlliste» ausgclegt werben. — Das vorgestern Vormittag erfolgte BegrSbniff des früheren Oberaitesten der hiesigen Flelscherinnung «nb Stadtverorbnelc» F. A. Lehmann fand unter auhcrorventllch zahlreicher Bethel- ligung statt. Am Sarge, ben Vater. Geschwister, Gattin und Kinder umstanden, sprachen i» der Parentationsballc zunächst Herr Hottath 'Ackermann Namens des Stadtverorbneten-Collc- glumö, soba»» der Präsident des tentschen FleischerverbandeS Herr Lüdikc anö Stctll», und hiernach Herr Conststorlalrath De DideliuS. Dem Sarge wurden rie umflorten Fahne» der hie sigen wie her Leipziger Fleischcrinnung nachgetragcn. Der über aus würdige rcick-e Conduet war von der ..Pietät" gestellt worden. — Daö ..Leipz. Tagebl." berichtet über einen cmpörenten Akt des Ntiffbrauchc» ter Die»stge >va > t. her am 2«!.August im Gehöfte des G.oihoies Den den dei Wurzen coiiilatirt worden sein soll. Wir leien: ..Der wegen mehrfacher tbätllcher Mlsh Handlung a» Ilntcrgchcncii jetzt noch ln kriegsgerichtlicher Unter suchung stehende Wachtmeister Henker der I.CSeadron des dort manöveriienke» 2. Husaren-RegimentS Nr. ist inspteirte den vo» Chargirken alü cinc» der teste» Leute bezeichneten Husaren Kcilack, obr'kigte tcnsclbeii wegen einer Gcringiügigkelt, schlug ihn mit einem Stock, de» er stets bei sich lüdet, sorigeictzt über Kopf und Gesicht dermaffen, taff z.B. über einem '.'luge eine mehrere Ml lange Schwiele entstand, au» welcher Blut strömte w." — Inm Glück läfft sich sagen, baff dergleichen Fälle in der sächsische» Armee höchst selten sind. ES ist bereits iür krlcgSgerichllichc Verfolgung der Handlungsweise dieses Herrn Husarciiwacht- ineisterö gesorgt. - Unsere Hauöirauen und die ländliche, den Wochenmarkt beschickende Bevölkerung wünsche» nun iehnlichit. ans den engen, gnetschenken Verhältnissen des NcnmarktcS erlöst zn werde» und Ihren gewohnten Markt aus vem A ltmarkr abbaltc» zn hüricn. Die schleunige Wegrärnnung der Flaggenmasie und „der letzten her Tribunen" käme sehr erwünscht. — Die gegen de» Kirchschnllchrer Eckardt >» Co » radö - dort, welcher bekanntlich vor einigen Monaten bei der nächt lichen Jagd ani einen in der borkigen Kirche elngedrnngcnen Dieb diesen durch einen Degenstich tödtcte. anhängig gewordene Straiiache «Anklage: Körperverletzung »stttödtlichcm Erfolgs, hat Le. Mai. der König i» Gnaden nickcrzuschlagcn geruht. — Obwohl auch das letzte Conccrt iSchützciircgstncntS-Ka- peilei im i ool og i ich e n Ga rte ii sehr gut besucht war. blicken einzelne Vorstandsmitglieder dleieS Etablissements nur mit Sorgen ani die finanzielle ^ukunit kcffelbcn. Sie gehen sogar so weit, zu prophezeie». taff wenn nicht seitens der Aktio näre oder der Statt grössere Unterstützungen dem G-irle» zn- slössen. cö nicht möglich sein würde, denselben im künftigen Jahre zu halten. — Am Sonnabend u»v Sonntag Abend wurden die um daö Siegestenkinal stehenden 4 Festkanbelabcr nochmals, aber nur die grössere Halste der Flammen, benutzt. CS geschah ries icdenialls aus SpariamkeitS Rücksichten, da die 4 ."andelader, wenn sie voll brennen, gerade ebenso viel an Gaö koniumiien, wie zu der ganzen übrige» Festbeleuchtung de» Altmarltco ge braucht wurde. — Zn einem eci den Geri»a»Ia,CnlhüllungS-Feierlichkeiten geiundc neu OrdcnSkrcnze bat sich trotz mehrfacher Inserate bis !cl-t noch kein Verluitträger gemcikct. Der Finder iBnchtlllckcrcibcsttzcr Schröer hicri bittet uns, burch bicse Vlottz die bctr. Herren zu einer Revision ihrer OrdcnSschätze zn ver anlassen unv dadurch vielleicht erst den Verlust zu entdecken. - Wegen ter hohe» jüdischen Feiertage iNcnjahrö- icsts ist hcirtc wie gestern eine groffc 'Anzahl Geivölbe in den feinsten Geschäftslage» der Stadt geschlossen. - Heute Abend findet im Kgl. Belvedere der Brühl- schc» Terrasse zu Ehren der hier veiiai»»:elten deutschen Müller ein Dovpel-Concert statt, weiches von der Kapelle Ves HanseS und der der Pionnierc anögciührt wird. — Herr Krimtnalratl) W c l l c r ist vom hiesigen Ntllitär- Vcrcin „Saronia". weicher sein VcrcinSlokal '.'.ffar!enslraffe2 hat, zn seinem Chrenmitglicce ernannt worden. — Zu de» Fremden, welche gegenwärtig alle Hotels Dresdens lüsten, stellen die Mitglieder des hier tagenden Kongresses deutscher Müller ein erhebliches Kontingent. Der Bericht über die Verhandlungen dieser bedeutsamen Korporation, welche von Herrn Bürgcri»e:stcr De. Rüger Namens der Stadt begrüßt wurde, befindet sich !>» Böricnlheile. - Die von uns in der Sonntagönummcr gebrachte Notiz über den Stand dcö FlcckthphnS in Gei sing können wir heute nach dircctcn Nachrickttcn ans Gelting glücklicher weise um ei» Bedeutendes motcriccn. Herr Bezirksarzl Dn. Riedel aus Dippoldiswalde schreibt nnö: daff man cinc Veröffentlichung über Stand, Fortgang :e. der TvphnSepidcmic zu Gcislng von dort aus unterlassen habe, um die Interessen der ohnehin ge schädigten Statt nicht nech mehr zu schädigen. „Thatiäcl'lich - schreibt er weiter — Ist »nr Unterleibstyphus herrschend, nicht Flccktvphns. Den» wenn auch Cinige der ersten Kranke» etwas reichliches C.rantbei» am Rnmpie targebotcn baben, so ist das selbe dock) keineswegs derartig gewesen. kaff bestimmt von Fleck- >» Berlin, typdnö zu sprechen gewesen wäre. Am 30. August, dem Tage wo der Ort „angeblich von allen Seiten gesperrt" war, kennte Ich nur >4 TvphnSkeanke und 7 RceoiivalcSccntc» zahlen, über haupt iestilcUen, das« von Ansang August an bis kabln dort nur 30 Erkrankungen, davon 4 init tödtlichem Ansgange, vorgekom- men waren. 'Aon der Absperrung dcö OrlcS konn'e ich nichts scbe», eine iolcbe ist in mekizinalpolizcilichcr Hinsicht auch nicht angeorbnct worben. Eben io wenig ist der erwäbnte, allerdings von allen Häusern bisher am stärksten beiaUcnc Lamm'sche Gait- hoi gesperrt, vielmehr (neben sonstigen Vorsichtsmaffregeln) das Nächtigen von Personen in ihm nur Verbote» wor den. Eben io fälschlich ist die leiste Bemerkung. Haff „wegen Verrcisenö des Geilinger Arzteö der Attenberg« erst »ach einigen Tagen zu erlangen gewesen wäre". Die Kran ken. soweit iic übcrbanpt ärztliche Hille angernien baden, sind soiort vom Gciiingcr unb Lancnstclncr Arzt bebandclt worben. Richtig ist nur, daff der Altcnderger 2lrzt durch die vorüber- gebcnb geleitete Behandlung einiger Kranken sich den TyphnS selbst aegnirirt dal. Da seil tcm30. v. M. noch 3 neue TypbuS- krankc und der Tod eines KinecS (letzterer mehr zu Folge binzn- gctretencc Diphtherlc) gemeldet worden ist, liegen augenblicklich neben einigen Rcconvaleöeentcn nur IO noch krank, also etwa nur ter vierte Tbcil von den „angegebenen 00"." — AnS Kummer über einen Geldverlust unb auöLiebeSgram hat sich vorgestern ein 20 Jahre alles, anS Böhmen gebürtiges Dienstmädchen in Meißen in ihrer Kammer durch Er hängen entleibt. — Vorsicht gegenüber ircmden Hunden empfiehlt sich doch! Am Schleuffiger Weg i» Leipzig riff dicierTagc ein vor einen Wagen gewannter Zughund einem vorübergehenden Knaben ein Stück Fittich anS der Wabe. — Während des Sedanlcstcö ln Wer hau war der Kranz der Puchcrt'ichcn Dampiesie mit Pechiackeln gclchmückt worben. Der liijährigc Fabrikarbeiter F. kletterte während dieselben brannte» im Innern her Esse empor — warnm i wird nicht mltgcthrilt —, wurde jedoch, nachdem er bereits 2 Stockwerk hoch war. von herabtropientem brennenden Pech getroffen, ver lor durch Vas Schmerzaeiühl ben Halt unb - stürzte herab. Auffer einem Bruch res linken Armes hat er noch schwere innere Verletzungen davon getragen. — Landgericht. Von ten 20jährigen Handarbeitern Ernst Friedrich Wilhelm Hennig auS BrlcSnitz und Heinrich Robert Beyer auS Zauckerota kann man mtt Fug und Recht be haupten. kaff Hoyicn und Malz, wie man zu sagen pflegt, an ihnen verloren ist. Denn selbst die empfindlichsten Zuchthaus strafen vermochten die Beiden nicht zu sich Hennig und Beyer wegen Diebttab.. .. .. HauSiriedknSbruch unv Betrug vor der H. Ferien - Strafkammer unter Vorsitz des Herrn Kaminrrdlrektor Hoiratb Elnert zu vrr« autworten. Die Angeklagten, welche seit Ende Mai wiederholt und meist tn Gemeinschaft mir einander die Umaegrnv Dresden- unsicher machten, besahen zunächst vie Unverschämtheit, mit leeren Taschen in einem Restaurant zu Lbbtau einzukneipen unv aus allgemeine Kosten zu zechen, wübrend schliefflich einer der Zechpreller noch eine Hausirlebens- Nbrung entrirte, weil er trotz wiederholter Au«lorberung bas Gastzimmer nicht verlieb unb brr andere, Bttier, einstweilen auffc» ans der Straffe hie GastboiSlaterne mit Steinen zer trümmerte. Am 30. Mai kamen die Burlck'en in eine Wlrth- schalt zu Cotta, lizffen sich auch hier Essen unb Trinken ovne Bezahlung schmecke» und alö die Wirihin iroh war, diese Art Gäste los zu sein, vermiffte sie2Tück>el, weiche nachweislich Hennig gestohlen hatte. Ai» 5. Juni verausgabte Beyer in Neu- nlinptsch bei dem Gasiwlrth Dictrick, eine Spielmarke iür ein Zwanzigpiennigsiück; der permuthilche Betrüger behauptete aber die Marke bei her Löhnung mit erhalten, bei der Verausgabung auch keine Kenntniff von der Uneckstbttt gebabt zu haben. Noch ist Bevcr geständig, tn der Nacht zum 2l. Juni l» die Banvnde eines Neuvaucö an der Floraslraffe eingcbrochcn. 0 Arbestökaiie» Im Innern erbrochen unb ein PaarStrümpie gestohlen zn haben. Dagegen leugnet ter Langfinger tic Tbäterichatt an einem weiteren Einbruchs - Diebsiable. In ber 'Nacht zum 20. Juni war in eine Arbcitcrbute von Ober-Gorbitz gleich, falls eingcbrochcn worben. Der Dieb hatte vom Dache auö Eingang In die Bude gciundcn und aus derselben einen Steinhammer unv ei» Bergeisen im Werthe von >3 M. mitge nommen. Am nächsten Morgen war Beyer mit dem Nachts vorher gestohlenen Bergeisen, das er am der Straffe gciuntcn habe» wollte, in einer Wirthschaik erschiene» und lieff cö dem Wirtb iür die Zeche zurück, obwohl Letzterer dem fortlaufenden Burschen nachries: „Sie Lump, bas habe» Sie doch nur ge maust!" Ani Grund deö von Herr» StaatsanwaltVikarialörath Luiit gestellten Antrags wurde Beyer wegen zweier schwerer Diebstähle und Sachbeschädigung unter Anvichluff milbern- bcr Umstände zu I Jahr und 0 Monaten Zuchthaus, 2 Jahren EhrenrcchlSvcrlutt, ionie guck' Stellung unter Polizeiaufsicht, Hennig wegen einiache» Diebstahlö Im wieder holten Rücklage unter Annahme mildernder Umstände und Hauö- iriedensbruch zu 0 Monaten 2 Wochen Geiängnlff vernrthttlt. — A mtogerick> t. Robert Hermann Rätzc ans Tharandt, ein 23- iährigcr Hankarbeitcr, iregucntlrtc am Abende des 17. Juli eine Destillation in der Nenstabt und später, aus dem Heimweg be griffen, umnebelte der Alkohol ten Nachtwandler derart, baff Rätze vor dem Hanse Ritterstiaffe l icheinalige Insantcriekaserne» Halt machte unb Anstalten trat, tirekt aus vem Trottoir dem nächsten Morgen entgcgciizuichiuminer». Ais später ein Wächter her Nacht bei bei» provisorischen Nachtgugrtler vorbei dcfilirtc. rüttelte dieser anicmgS ganz höillch ben Schläfer munter und suchte ihn Hann zum Auitteden zu veran lassen; ic mehr sich aber der Nachtwächter Ntühe gab. Rähr'n aus die Beine zu bringen, desto gröber wurde dieser unb schließ lich griff der Renitent sogar zu. drückte seinen Gegner an ble Wand und wari tcnsclbcn zu Boden. Ein auf das Hilföiignal bcrbelttiender zweiter Wächter tank die Parteien zu platter Erde im Handgemenge und beireite alSbaid mit Hilie bcö Publikums seinen angegriffenen Kollegen. Ratze wurde selbst verständlich eingesteckt und saff bis zum Tage seiner Adurthel- lung in Hast. Vor dem Schöffengericht hielt cs ter wegen Wider stand gegen die Staatsgewalt unh Ucbcrtrctung angcklagtc R.iür angczcigt. totale Trunkenheit Vvrzuschützcn. denn er bemerkte aus de» entsprechende» Vorhalt des Herrn Amtsrichters, ob er de» Nachtwächter gepackt und zu Boten gcworien habe re., mit möglichstem Nachdruck: „Davon wccff'ck, ooch gar nischt." Da durch die Ergebnisse der Beweieaninadme genügend iestciestellt wurde, daß Rätzc, wen» auch angetrunken, io dock, nicht sinnlos vetrunkc» gewesen war, nützte tic übliche Ausflucht dem Ange klagten nichts und erfolgte seine Verurtbcstuiig zu 6 Wochen Ge- iängnist und 2 Tagen Halt. Die Straie wurde in Rücksicht auf ticvon Rätze verbüßteNntcriuchungöhastalS völlig verbüßt erachtet. - 2 !> »d gc rt ch I de» 7. Tcpicmvcr. III. und IV. Fcllensirailamincr. Voi- mlltngr v .Yaudwerlmidliu'.ji wider ?!»»» Marie 'Niyilic »cd. Welle und deren iN>e- mnnn Auqnli Eduard üüylche aus Drc -dcn wcae» Korvcrverlctzmig, N qcqcii den Lchlkller und Liedmachcr Auivn Vnii aus Tresdcn wesen Unznchl. Nachiniiiag! i acaen den Schneider Ikarl Anqusi MüUcr »ud dessen Ehcsra» Amalic Müller aeb. Hoimann au» Tiesdrn wegen clupdeiei. Llraskamnicr v. iverusnngcn. ü inPrival- kiaaiache» de? VculeindevorsiandcS Karl Täuscher i» ü'laicwid gr»cn den PrivaiuS Friedrich Herma»» Äcilüer liier wearn Bclcidigung. >0>l, in Privaillagsachcn der Icdi- acn Pauluic krause gegen Guiiav Tücodor Kummer drögl.. II in Privaillagsachcii de» ynsroiijisicn Karl Sudan» aus Striesen gegen de» yimmerman» Friedrich Wilheim Bachmann dalciinl. iü I» Prinaikiagiachcn de» RiiicrguiSMchlcr Franz Thürmcr In lancha gegrn den Nrdalicur Karl Muduldli Reinhardt hier wegen Beleidigung. wind. Wetter. 764 lcicht heile: 76l »icisnil bcdcctl 7LK »cv mäkiü bcdccll 765 ,-cü hcücr 762 14 lccclit Haid bcdcckt ^64 lcnbl dcuer . . 766 S? LlNV lkicht halb bcdcckt 5 770 8>V iclnvach wollciilo» 766 nr!ä slül woilcnloS 766 8 3 inil wolkenlos 7«Z lüil wolkenlos 7«i> 830 lcicht wollcnlo» Meteorologische Beobachtungen der deutschenSccwarle ln Haiubnrg a», ü. Scpl. um v Uhr Morgen»: cn. Kopenhagen . . Stockholm . , Haparauda . , ?i. Petersburg Mos!au . . , Hamburg. Memel . . . Pari» .... München. . . Sechzig . . . Beriin . . , Wien .... Breslau . . . Nehcrslcht der Wlltcrung. Wcihreuü da» ^ sich riwas verlies! Hai. lagert Uder Eeuiralcuropa hoher _ Mil schwacher, »will südlicher vuilslrbuiiiiig imd warmcm. audaucnid Irockenem und heliercur. icduch oieisach duusiigrm Wciicr. Tie Tcnipcraiur lil auucr im uordunlicheu Tenijchland last ailciilhaibeu gcsücgcn und licgk an uiclen Llcüc» bclriichilich über der uoruiaic». - Wasserstand der Gide und Moldau am 0. Scptbr. Budwclö — io. Prag -s- 20. Partnbitz -s- -4, Melnlk -j- 2. Lcitmeritz — 1l), Dresden — 07. — Massertvarme der Elbe am 0. Septdr.: 17 Grad tt. ' — ««crlngsle gahrwasserttcse» aul der sächsische» Elbiiromslrccke am ni.Aug. 1880 bet einem Blaurrsiande oou iiü Eiui.Uttlcr Null am Drr»dncr Pegel i» Ecmimiicru: Schöna bi» Schandau l'ch, Schandau HI» Ralhru ISO. Ralhrn bl» Pillnizr lbä. Pcil, gig öl» Dresden cAIderlörUilc, 10«, DrrSdeu cAlberlbrüclel dl» Meiheu («ijeubahn- urüclei lä«, Melke» bl» Rlesa 14«. Riesa bis Vandesgreuzc lül. Teprcisiondgcbiek 7u> Nordwcslcu ser »ud gleichmiikigcr Vusldiuch TageSaeschtchte. Deutsche- Reich. Kronprinz Rudolph beabsichtigte zu erst, dem Kaiser Wilhelm bei der großen Parate in Berlin beS dritten Armeekorps sein 2. brankenburgischeö Ulancn-Regimcnt vorzuiührcn. Da er aber nach neueren Bestimmungen erst am 12., zwei Tage nach dieser Parate eintrisit, io soll er am 13. September bei ber großen Parate beS Gardekorps daö Regiment dcö Kaisers Franz Joseph, das Garde-Grcnadienegimcnt Nr. 2, voriühren, in bcycn Suite Kronprinz Rnvolph mit Obersten- rang steht. . Am Donnerstag Vormittag »m 0 Uhr tampite daö Schiff „Pialz Nr. 2". nachdem tasieibe eine» Thcii seiner Ladung ge lichtet halte, von Mainz anö weg, um seine Fahrt nach Mann heim ivrtzusetzcn. Das Schiff hatte zumeist Palmöl unv sonst leicht brennbare Stoffe geladen. Gegen li Uhr kam die „Pfalz" in die Nähe von Rheindürkheim n»v hier begegnete ihr der Schlcvptampicr „NiaplmiUan". Die SchisiSlcutc beS letztere» gewahrten aber an Borb ber „Pialz" Feuer unb setzten daher rasch Ihre Boote ans, um wenigstens die Mannschait zu rette«. Doch kaum war dies geschehen, als auch schon daö ganze Schiff in Hellen Flammen stand. 'Nur mit großer Mühe gelang eS, die ani ber „Pialz" bcfinblichcn Leute auizunehmcn. Einer ver leiben. welcher sich ans dem Hinterdeck kco SchlfieV beiaiid, konnte nicht In die'Nachen ausgenommen werben, sonbcr» kletterte, ba er nicht schwimmen konnte, an dem Steuerruder hinab unv hielt fick', indem sei» Körper im Wasser hing, au Dem Steuer ruder seit. DaS aus dem Schiff entzündete Oel entwickelte eine furchtbare Gluth und daö brennende Oel schwamm aus dem Wasser, ohne zu erlöschen. 'Nun galt es. den am Steuerruder hängencen Mann, der immer untcrtauchen mußte, uin selbst im Wasser nicht zu verbrennen, zu retten. Ein Schiffüman» dcö „Marimillan" wagte bleö. Mit seinem Nachc» iuhr er in baS brennende Oel hinein und glücklich gelang Ihm auch die Rettung. Allervlngö trug der hochherzige Mann dabei solche Brankwunben davon, vaff er sofort in ärztliche Pilege genommen werden muffte. Wie her Brand entstand. Ist nock' nicht auigcklärt. Daö Schiff sank, nachdem eö ausgebrannt war, ans een Grund.
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