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Dresdner Nachrichten : 24.08.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188208247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820824
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820824
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-08
- Tag 1882-08-24
-
Monat
1882-08
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.08.1882
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li«»kUch durch dl« Pole Mimim. lk> Pfg«. Vrosävll 188L. fnt» 7 u»« t» ittmi: «iarienstraz« I». «Le««» »i«rtelil»rll . . ar« «Hk«, dur' ' " »PfarkldVIaL Mim »ufl.* 37000 alle bieNlielgad« emc-iandierfN»« «ulcript« macht sch »i« Medaclla» nicht »erdindllch. »nnon'r, slle und nehmen ,«! vir Mlnoneen-Bureaur l>.H«»f«»- «5«* ch «»«>««! — Mud»ls «»ff«! — r«ud« ch «»in».,- 8»»«>i»«nd«»k: - «. Müll«, I>, «iirii»: - «ad. «Ne» t» vlaadidur,: - I. Varl ch «a. t» Halle: — >>»>«»« t» Hamdui» TSr«««v ükvilstzMttzW in kMer-i-onkeelion «>«»»»«« I>»ell»n»«n, NeleNx,»«» mit Oanrert», Milet ll«<z»rce>»»onllc,e« vtv. änidil - . .. . Lu»! Uci» Mnitrlr^o I'rauiditon vvrSon ^rntl» »bxvxvdvn urui naalr »usnürt» ftnuoa e«r«»»ckt. ^ L»r»«n O<tl»u«, I)r«8dvn, VNiickruN'orslr. SN», u. Sopklvosti'. 6 am kostplata. Tagekkatt für Politik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Fremdenliste. !bL Limvndorff, Lolrbilälruuor Laxvr fviv8tm' llo!28vlm!t2hVLarv» lkNÄvrelurtdliuduidA »Ilvr 4irt Vrvsftvn, Vtotorl»8tr»88v >r. 25. 27. In lernte melden Marte, inas-N bi», Nachm. » Uhr a»,»aomme» So «ntaa« bi» M„ta,»l»;Ut,r. I, Me i.siadk nur an »Sachen tagen: a^ NI> ,ltergaIleMr.t>dioML>I,m.SUti^ — Li» eiulvaittge Pctiteeiie lastet 1 ld Plge. itmgetandt:jo Psge. Eine Eiarantie für da» nächst- liützige Erichrinen bei Ilsters» »vird nicht gegede». »' -rwSriige Annoncen - AuslrLg« m n>n»b'tan»i>„PerIo»en>:nerircn » ir nur gegen Pranu.meraii»». tt atllung durch v'rieirimrkcu oder P aitetnjahtung. Acht ö-iibe» koste, > *> Mg. Inserat« sür Ine Montag» f lummer oder nach einem ZcsltaM de« Pettt-eile !>i PI. 8>,It/vu und ftjtvildvu in »akirani, volas, erkmo UN 1 anuioart, Leru-Stlvltvrvrvn, 86^18 iipvlto 8pltxoii, Kevkeltcv »a tieUlelfeo, Uarden, lelneoeu Dnui ^ altriUi-ii, t»« rl- o. ^UeuUlv- »ivkNrren, Nll«eden, «il äeucn UiluUt ru. ^Itmurkt 5. m Xi ) 8t«ll-?nla8l-^1i<;ut«r: ^Ilubondlioli Vorbtsllun -'°>"LLL^L^L^L r« liüiM m<l eiölliitzt. v nvuvu und rv8taurlz't«;u «illlrl«» d«8 tu cleu Xi/8tÄl1-?rdn8t-6Lrt6ll (6l6ot,>i8vli bali-ualitst): ^Undoudlivli xl'088v Ooneerte. (t^utl^e 50 Ot) 1ias8eiM'iim>2 7 Offr. (InM86u< iv« 25 ?s.) ^uk. 8 Öi,r. Rr. 23«. vitteruna vom 2». Aug.: Barometer nach Oscar vistolt. Wallsirai« 1» lTlÜd». 7 N.) 7SlMill.,seit gestern »MM. getanen. Thermometrogr. nach Reaumour: Teins,. I7°W. »irdr. Temp. höchste Tem». >«>,, «W. Süd-West-Wind. Bedeck,. Aussichten für den 24. August: Starker Westwind, ziemlich trübe, trocken, Gewitterregen nicht ausgeschlossen, Temperatur unverändert. Donnerst»?,» 24. August. Politisches. DaS rasche energische Vorgehen Wolseley's am Kana! hat eine vollkommene Jrontänderung Arabi's herbciführen müffen. Nach verschiedenen telegraphischen Notizen wäre Arabi bereits von Kafr ei Dowar unterwegs, um, nach einigen bei Tantal), nach anderen bei Zagassigh, Stellung gegen Wolseley zu nehmen. Hätte es der Führer der Egupter nur mit einem englischen Corps zu thun, so läge in der völligen Jrontänderung nichts geradezu Bedenkliches. So aber ist durch Wolseley's kühner Kanaloccupation Arabi gezwungen, alle Kräfte gegen Wolseley zu werfen, der ohne Zweifel vom Suezkanal (FLmailia) auf Kairo zu marschiren gedenkt.*) Die prcisgegebcnc Position bei Kafr el Dowar (etwa 8 Stunden südöstlich von Alcxaw dricn) ließe aber dann dem in Alexandrien zurückgelassenen und stündlich zu verstärkenden Rcservccorps der Engländer den Weg ins Innere offen und Arabi würde schließlich bei Tantah, bei Zagassigh oder in den Ebenen um Kairo zwischen zwei englische Heeressäulen gcratbcn. Niemand wird dem englischen General die Schneidigkeit und Schlauheit abstreiten, mit der er die große Umgclmng Arabi's aussührte. Es ist aber leicht, mitUebermacht solche strategische Er, folge zu erzielen, wenn man sich an keine völkerrechtlichen Rücksichten bindet. Die Franzosen haben 1871 die schweizerische neutrale Zone bei Pontarlivre nur überschritten, um nicht kriegsgefangcn oder aus gerieben zu werden. Hätten sie als intakte Armee, durch die Schweiz hindurch, den Deutschen in den Rücken fallen dürfen, so war der Effekt unberechenbar. Wolseley wußte, daß der Kanal unter curo- väischcm Schutz sieben, ein Allgemeingut des europäischen Handels sein sollte. Aber das machte dem Engländer nichts aus. Arabi hatte das internationale Eigcnthum ängstlich geschont, die Engländer haben eS in die Tasche gesteckt. Daß alle „wie Plewna unbesicgtich eingerichteten" Schanzen bei Kafr el Dowar nunmehr wertblosc Sand? Hausen würden, könnte leicht die Folge der englischen völkerrechtswidri gen Umgebung sein. Schwer war ein Vordringen der Engländer von Alexandrien über Kafr el Dowar, längs dem schmalen Bahndamm durch die Nilniederungcn und Sümpfe, bis Kafr Dawud oder Tanta, um von dort gegen Kairo zu marschiren. Jetzt erweisen sich alle Sperr, »isse Arabi's als hinfällig, der Kriegsschauplatz ist.14 Meilen nach Osten verlegt, Kafr el Dowar kommt kaum mehr in Frage. Immer noch unaufgeklärt ist die Situation um Jsmailia. Wolseley datirt Depeschen von dort und sagt die ganze Kanallinie sei frei. Aber noch am 21. Abends stand angeblich auch Arabi in Jsmailia, mit 2ö,000 Mann regulärer und irregulärer Truppen. Und um den Hohn, der in dem ganzen brutalen Feldzug der Engländer liegt, voll zu machen, verhandelt Lord Dusfcnn mit Caid Pascha in Konstantinopcl noch immer über die Militär-Kon vention, nach welcher der türkischen Armee gestattet werden soll, in Egypten mitzumachcn. ES wäre doch spaßhaft, wenn die Konvention abgeschlossen würde am selben Tage des Einzugs der Engländer in Kairo, als Ende des Krieges. Die gcsaminte europäische Presse grollt darüber, daß alle Mächte zusammen genommen nicht Manns genug waren, die Engländer abzuhalten. Am klarsten steht (vgl. Tagesgcsch.) die französische Presse das Ende vom Liede voraus, und mahnt, ohnmächtig wie Frankreich ist, sich mit England so gut wie möglich zu stellen. Ja, man appellirt sogar an die Großherzigkeit und den Biedersinn eben dieses England, das aller Diplomatie Europas am Nil ein Schnivockien schlägt. Eine Frage möchte man »ach Rom, Barzin und Petersburg doch richten: Wer wird stark genug sein, John Bull aus Jsmailia sc wieder zu vertreiben, nach, dem er sich dort vcrpanzcrt und befestigt haben wird, da doch setzt alle Mächte nicht die Courage haben, den um den Besitz noch mit Arabi und der Türkei ringenden Engländern Mäßigung auszuerlcgcn ? Jetzt hatte man in Arabi und der Türkei relativ starke Bundes genoffen — sind diese von England zu Boden geworfen, dann soll England, wie man in Paris meint, nachgiebiger gegen die Wünsche der Mächte sein? Im deutsch-klerikalen Lager bereitet sich eine scbr bemcrkcnS werthe Strömung gegen die gemischten Eben vor. WaS Bischof Herzog in Breslau in dieser Richtung verfügt hat, scheint nur ein Fühler gewesen zu sein, an dem man probiren und nbwartcn will, waS die Regierung thun wird. Unter diesen Umständen, meinen gemäßigt-konservative Stimmen, sei das Civilehegeseh doch recht schätzbar, cS beseitige jede Illegitimität jener Ehen, welche die ka tholische Kirche nicht cinscgncn wolle. Streng genommen, könne man die katholische Geistlichkeit nicht zwingen, ihren Segen zu geben, der Staat habe ja die Eivilehe und solle sich in den Konflikt nicht mischen. Nach unserer Meinung trifft diese Auffassung nicht zu. Protestanten wie Katholiken, welche eS ehrlich mit ihrer Rcli- äion meinen, werden nie auf den Segen der Kirche verzichten wollen: für Viele ist dieser Segen nicht nur HerzciiSbcdürsniß, sondern nicht selten eine Bedingung. Die Eivilehe ist freilich unter sothancn Umständen ein Glück für den Staat, ist auch in vielen Fällen ein ausreichender Notl,behelf. Aber cS ist doch recht bedenklich, wenn man die einzelnen Brautleute ganz schutzlos dem Ermessen der Geistlichkeit überläßt, ob diese den Segen der Kirche geben oder verweigern molken. Die nicht gesegneten Ehen erklärt die katholische Kirche für nicht bindend, die Kinder für unehelich. Nun leben wir, zwei gleichberechtigte Konfessionen, in Deutschland nebeneinander, und häufige Michellen sind ganz natürliche Folgen dieser Tatsache. Oft will der Bräutigam — Männer sind darin etwas härter ge artet — sich mit der Civiltrauung und der meist gern gewährten Die Braut aber fühlt sich Segen ihrer, der katholischen , . . - die man ihr hierbei etwa auf- legen wird, kann die der Staat controliren? Kann er fortgesetzten Gewissenszwang bei der Beichte oder im häuslichen Leben verhüten ? Und der Staat soll ohnmächtig zusehen müffen, wenn über die Kon- »1 «mPfoUen: dl« loeren au»ae«erene «arte von UnIer.SgYptcn. nedst «pezlal- >,rlen e>n»elner «MnIIte und Hissen Wagner u. Detc». 1 Mt.). fession der Kinder, über Konvertitenthuin und dcrgl. stille Nb-: eine wesentliche Erleichterung machungcn geschehen, welche die persönliche Freiheit aufs Flagranteste graohenverkchrs, verletzen ? Es heißt gar nichts — die Kirche zwingt ihren Segen und ihre Bedingungen Niemanden auf. Wenn hier die Kirche in einer Fülle von Glanz, Macht und Gnaden steht, und dort ein be drücktes Mcnschengcmittli, das den Segen nicht entbehren kann — ist das ein gleichberechtigter Kampf, oder ist es die Ausnutzung einer Nothlage? Von diesen Gesichtspunkten aus ist die Eivilehe eine Gefalir sür die Gewiffcnsruhe, wenn der Staat glaubt, er habe mit dem Protokoll Alles gcthau. Wohl kann der Staat „den Segen nicht befehlen", aber er muß im Interesse dcS religiösen Friedens und der Religiosität überhaupt, den katholischen Klerus nicht schützen und stützen, wenn er die Wege der Toleranz und der Humanität verläßt. Das traurige Ende der schlesischen Staatspfarrcr, die nun erst von Rom sür ihre Toleranz seit 1876 bestraft werden, wird leider den katholischen Priestern wenig Muth machen, edel und christlich-mildezu denken, wie derStifter unserer Religion gepredigt hat. internationalen und Tcic- Neukste Telegramme Ver „Dresdner Nachr." vom 23. Aug. Berlin. Der Bundesrathsausschuß sür Handel und Verkehr trat beute zu einer Sitzung zusammen. Derselbe dürfte sich mit den Wirkungen des russischen Goldzolles und dcS lOproz. Zu schlages zu demselben auf die Ausfuhr deutscher Jndustrie- crzeugniffc nach Rußland beschäftigt haben. — Die „Kreuz-Z." meint der Antisemiten-Kongreß in Dresden habe, wenn er die positiven Erwartungen auch nicht erfülle, hoffentlich wenigstens das Gute, daß er zu einer klaren Sonderung und Scheidung zwischen den beiden Anschauungen führt. Die Zukunft der Judcnfrage hänge davon ab, daß die naturalistische Behandlung der selben nicht die Oberhand gewinne, und dazu sei vor Allem nöthig, daß über den libcralistischen und widerchristlichen Cbarakter der letzteren Richtung und ihre Nichtgcmcinschaft mit der entgegen gesetzten kein Zweifel bleiben darf. London. In Irland wurde in der Nacht von Sonntag auf Montag unweit Killarncy ein Pächter von vermummten Männem aus dem Bette geholt und durch Flintenschüsse gctödtct. — Aus Amerika wird gemeldet, daß eine Menge russischer Flüchtlinge, für welche keine Arbeit aufzutreiben, von Newyork und Philadelphia nach Europa zurückgcschickt wird. — Nach einer Meldung aus Mel bourne vom 21. August wurde auf den römisch-katholischen Erz bischof Melbournes, Or. Gouid, geschossen und der Prälat leicht verwundet. Ter Thäter wurde verhaftet, er heißt O'Farrell und ist ein Bruder des Individuums, welches im Jahre 1868 den Herzog von Edinburgh in Sydney zu crmorven ver suchte. — Das Hamidic-Thcater in Konstantinopel stürzte am Sonn tag Abend während der Vorstellung bei gefülltem Hauseein. lieber 150 Personen sind verletzt. Bis jetzt ist kein Todesfall cin- netrctcn. Die Zuhörer waren größtcntheils Soldaten und junge Leute aus guter Familie. Konstantinopel. Die Zögerung des Sultans, eine Mili- tärcouvention mit England ahzuschließcn, ist angeblich durch Zu schriften aus Syrien, Arabien und Egypten hervorgcrufen worden, welche mit Verlust des Khalisats drol)en, wenn er der englischen Forderung nachgcbe. Gerüchtweise werden Ruhestörungen aus Syrien gemeldet; in Beirut soll angeblich ein Christ ermordet und andere mißhandct worden sein. Alexandrien. Als daS österreichische Kanonenboot „Nau tilus" am Montag Abukir passirte, ließ der Commcmdant, eine weiße Fahne auf dem Fort sehend und glaubend, dasselbe sei von den Eng ländern besetzt, einen Offizier und zwölf Marinesoldaten landen, welche den Egyptcrn in die Hände steten und gefangen genommen wurden. Berliner Börse. Die Bilanz der österreichischen Crcditanstalt entspricht etwa den Erwartungen, welche in der Mitte zwischen den Hoffnungen der Optimisten und den Befürchtungen der Pessimisten liegen. Sic übte daher auch keinen merkdarenEinstuß auf die Börse aus. Creditactien, die O'/^M. über gestern einsctzten, gingen später wieder zurück und schlossen 3 M. unter gestern. Auch die großen österreichi schen spekulativen Balmpavicre crsuhren Abstriche, und zwar Franz. 2, Lombarden um 1'/» M. Sonst war die Haltung fest. Bankvapicrc innen zwar gegen den Ausangscours zurück, schloffen aber zum HI dennoch mit kleinen Avancen gegen gestern. Deutsche Bahnen gut behauptet bei mäßigen Umsätzen. Bergwerke höher, aber wenig belebt. Auch in Industrien fand kein erheblicher Verkehr statt. An- (Die Börse wird auch Heuer lageiverthe still und kaum verändert, am Scdautagc geschloffen.) »rantlur» a. zk„ 2». Aunnit, Tlbend«. " ' ' Ocll. ercdlt e«7»/,. Staarsixihn 207»/,. Lom> »arden Mer Loose—. Oclt. EtlberrcnlePapeerrente —. Galizier 27»'/,. vesicrr. Goldreme —. »»/» Ung.Noldrmie —. 7icr Nüssen—. Mer Russen —. r.OricntanIcilic —. Nrucsic Unaar. woldanlethe ——. ». Lricnianlcthe . Un» aartsche Pavicrrcnte —. DtSconto . Eavpter VI.Y'i. Schwach. «Icn, 2». Ana»».' M'cnd». Srcdtl »ll.2!>. Malt. Part». 2». klug,,». lSckiluIi.) Rcnic K2.S2. su»eil,c IU,.S5. Italiener 88,«0. Staairbalin 74U.W. Lombarde» »17,bo. do. Prioritäten 287,00. Sgvvtcr »os. Oesierr. «oldrcntc 82'/,. Fest. Lokales und Sächsisches. — Dem Anstaltsarzt vr. Taxe an der LandeSanstalt zu Zwickau ist das Ritterkreuz erster Klaffe vom Albrechtsorden ver liehen worden. — In der hiesigen russischen Kirche fand am vergangenen Donnerstag die Verlobung des Herrn Baron v. Kasarmoy mit Baronesse v. Cramer statt. — Zu den bevorstehenden Manövern erwartet man am Kgl. Hofe so viele hohe Gästc, daß der Herr Vice-Oberstallmeistcr Oberstlieutcnant v. Ehrenstem vollauf zu thun hat, die erforderlichen Eguipagen zu beschaffen, ja sogar Privatgeschirre sollen schon gc- micthct worden sein. — Der im Parke der K. DiIla zu Strehlen nächst der Eisenbabnlinic gelegene Eckpavillon ist umgebaut und in rein orientalischem Style vollständig neu hcrgcstcllt worden. — Die RcichSbankanslalten sind angewiesen worden, die kleinen goldenen Fünfmarkstücke (halbe Kronen) anzubalten und nicht von Neuem in Umlauf zu setze». Schade ist eS um diese Münze nicht, denn im Verkehr hat sich dieselbe längst als unge eignet erwies n. — Der Beginn der V 0 rlesungen an der Universität in Leipzig sür das bevorstehende Wintersemester ist auf den 16. Oktober festgesetzt worden. — Die internationale Bezeichnung für chreiben" auf Postsendungen wird vom 1. Januar 1883 ab der Buchstabe U sein, wie bereits der Buchstabe '1' als Bezeichnung ür ungenügend frankirte Sendungen in allen Ländern des Wcll- lostvcreins gekannt wird. Bekanntlich besitzt die Telegraphie seit ängerer Zeit bereits eine größere Anzahl internationaler Buch taben, so für „dringend" !), für „Antwort bezahlt" Ito, „Bote — Ueber die gewiß auch vielen u nserer Leser namentlich bei Morgen- oder Abendspaziergängen dranben in Wiese und Waid in diesem Jahre auffällig gewordene gro ßc Menge von Staarcn. die auf dichtem Strauchwerk, wie in den Baumkronen oder auch auf der freien Wiese unter fröhlichem Gezwitscher und Geschway ihr munteres Wesen treiben, wird im „Elhemn. Tagblatt" wie folgt geschrieben: Wer mit den Eigenthümlichkeiten dieser Vögel nicht näher bekannt ist, möchte vielleicht in diclicn starken Ansammlungen Vorbereitungen zu einem uns unliebsamen, frühzeitigen Abzüge er blicken. Aber mit diesem letzteren hat dieses Treiben durchaus nichts zu schaffen. Die Staarc sind diejenigen Wanderer, welche uns ain längsten durch ihren Gesang erg ötzen ; ihr Aufenthalt bei uns dehnt sich von den oft rauhen letzten Fcbrualtagen bis in den Oktober, sa November aus; erst durch zeitige Fröste oder auch zeitigen Schnee können sie vertrieben werden; finden doch unsere Lieblinge während der ganzen Zeit reichlich Nachticlmecken, Würmer, Kcrbthiere. wie Erzeugnisse des Gärtnerei und Weinbauers. Un günstige Witterung berührt den Staar wenig, wie sein heiteres Benehmen in den oft rauhen: Tagen seiner Ankunft beweist. Die Ursachen zu den jetzigen Warten Flügen liegen sehr- nahe. Das gegenwärtige Zusammenleben dieser Vögel gründet sich auf ihren angeborenen Trieb zur Geselligkeit und zum Umhertreiben. Die zweite oder Sommerbrut, gleich der ci.-stcn aus 4—6—7 Jungen bestehend, ist ebenfalls flügge geworden. Mit diesen zwei Gene rationen in der durchschnittlichen Gesammilstärke von 10 Stück durch- schwärmt das alte Paar ausgedehnte Gebiete, dabei gelegentlich im Herbste die Weingegenden hcimsuchend, und schließt sich wiederum anderen ziellos umherschweisenden Stämmen an. Obengenannte Lokalitäten, besonders das dichte Schilf unserer Gewässer, dient ihnen Nachts mit Vorliebe zur Herberge. Am frübcn Morgen lösen sich die Schaarcn gewöhnlich in die einzelnen Stämme ans, welche sich der Nahrung halber weit ausbreiten. Erst unmittelbar vor der Abreise statten die alten nochmals den geliebten Niststättcn einen Besuch ab, um ihre Melodien aus kurze Zeit hören zu lassen. Gemeinschaftlich treten sie hierauf mit den Bruten die Wanderung nach dem Süden Europas bcz. Nordafrikas an. Das Zusammcn- rottcn aus Weideplätzen mit den stärkeren, wachsamen Krähen und Dohlen entspringt offenbar der List, sich vor der Nachstellung der zahlreichen Feinde zu sichern. — Von den in den Blättern jetzt erwähnten interessanten Holz arten, Reste von den Pfahlbauten der Brücke, die von Castell nach Mainz führte und schon 53 v. Christus nachweislich benutzt worden ist, wurde schon vor einiger Zeit auch von Herrn Hoflieferanten Türpe für seine hiesige Kunstmöbclfabrik ein Posten Eichen er worben. Die Echtheit, d. h. der Umstand, daß diese Partie Eichen holz wirklich von den erwähnten Pfahlbautenresten Iicrrührt, ist Herrn Türve durch ein schriftliches Documcnt des Ratbcs in Mainz bestätigt. Dieses „klassische" Holz von sicher über 2000 Jabr Alter — die Baume. auS denen die Pfähle und Brctcr geschnitten worden sind, hatten jcdensalls auch ein respektables Alter -- soll zu besonders hcrorragendcn Gegenständen verarbeitet werden. Tic einzelnen anf- gefundcncn kostbaren Hölzer, Eichen-, Rüster-, Weiß- und Roth- buchcnstämme, sind kerngesund erhalten, und an ihrem untern Ende mit einem Eiscnschaft versehen. Der Erwerb dieser Hölzer war mit außergewöhnlichen Schwierigkeiten verknüpft, da die eng lischen Raritätensammlcr dieselben an Ort und Stelle zu den un glaublichsten Preisen aufkaufen. Der Prinz Alexander von Hessen hat eine Partie Eichcnholzstämme von demselben Funde zu einer wcrthvollcn Garnitur für ein Herrenzimmer verarbeiten lassen und seinem Sohne, dem Fürsten Alexander I. von Bulgarien, zum Ge schenk gemacht. — Das vom OrtSvercin Löbtau veranstaltete Sommer- Fest und Vogelschießen verlief, vom schönsten Wetter begünstigt, in brillantester Weise und ließ vorher kaum die Erfolge ahnen, welche das Comitce, Dank seiner energischen Thätigkcit, verzeichnen konnte. Merkwürdig ist es, daß solchen Erstlingsausäugcn unter der Bevölkerung, namentlich unter den Wirthcn und Gcichästslcuten, ein cigeifthümlicher Jndiffcrentismus cntgegengcbracht wurde, welcher mehr von irgend einem anderen Kieindorfe, als von einem der Re sidenz numittclbar nahe gelegenen Orte gerechtfertigt erscheinen kann. Das Gelingen des schönen Festes ist deshalb auch mir dem wackeren Vorstände des Vereins und speziell Herrn Künstgärtncr Richter zu verdanken. Mehrere Tausend Personen hatten sich zu der „ersten Löbtauer Vogelwiese" eingefunden, die Besucher des Festes waren vergnügt, die betheiligten Gclchästslcutc in jeder Be ziehung zufrieden, und zu dem allseitigen Wunsche, dieses Fest als jährliches Volksfest der Löbtauer Bevölkerung erhalten zu scheu, darf sich der Ortsvcrein nur gratulircu. Hoffentlich läßt er es nicht fehlen, auch scrnerhin seine verdienstliche Thatigkoit zum Besten der Oltsintereffen so geltend zu machen, wie er es bisher gcthan hat. — Gestern Abend wurde die Aufstellung des Sparrenwerkes zum Mainardcudache der K g l. Kunstgewerbcschule beendet. Die vollständige Bedachung mit Schicferplatten wird voraussichtlich noch bis Mitte nächster Woche bewerkstelligt sein. Die inneren Einrichtungen der Räume werden derart gesördert, daß mit Beginn des ersten Semesters 188283 sämmtliche Ateliers der allgemeinen Benutzung übergeben werden können. Den vielfach ausgesprochenen Bedenken gegenüber muß konstatirt werden, daß durch den höchst solid auSgeslmrtcn Mansarden-Aussatz der architektonische Charakter des Gebäudes keineswegs so gelitten hat, wie von verschiedenen fachmännischen Kreisen und namentlich auch in den Debatten des Landtags befürchtet worden ist. — Wenn man sehr oft erleben mußte, daß große Festlichkeiten mit gruseligen Testcits endigten, so macht diesmal daS Krcis- turnfest m Chemnitz eine rühmliche Ausnahme. DaS Komitö kann einen licberschuß von 2500 Mk. verzeichnen. Dieses günstige er..,, .-...1.!^ . „ , Perkimf raven. ,0 ,ur „dringend" D. für „Antwort bezahlt" 1tr>. „Bote tung, sowie III bezahlt' Xp ,c. Die Schaffung dieser überall gekannten Zeichen ist u. a. m. geboten. Ergcbniß dürste auf die wesentlich höhere Einnahme durch von Platzbillets zurückzuführen sein, als veranschlagt ivar. — Wie ein hiesiges Blatt erfährt wird der 16jährige Mörder Noack nicht vor das Schwnrgencht gestellt, sondern von der III Strafkammer dcS hiesigen kgl. Landgerichts abgcufthcilt werden. — Der Gesangverein S ä n g c l b n nd - I o h a nn s> ad t ver anstaltet nächsten Sonnabend im Skating-Rink aus Anlaß seines Stift»»?,SscsteS ein Instrumental- und Vocalconccrt, unter Mit wirkung mehrerer Vereine dcS Elbgau-Sängerbundcs (ca. 200 Sän ger), sowie der Ehrlich'schcn Knvellc. Der Reinertrag dieses Con- ccrts ist dem so segensreich wirkenden Vvikskindergartcn der Pir- ! naischcn Vorstadt und Joliannstadt zugcdacht. Da hierbei die beim «Ein-! Hamburger Sängerfestc aufgeführten Gesänge erstmalig durch ein größcrcö Ehor, unter Direktion des Licdcn»cist<nS Herrn Böhme, zu Gehör gebracht werden, so durste eine lcbhnsle Tbeilnnhme des Publikums zu erwarten sein Außer dem Eoncert werden noch eine Anzahl anderer Belustigungen als: Abbrenncn eines Vrillant-Feucr- werkcS durch Herrn Prem.-Ltut. a. D. Oppelt, bengalische Beleuch tung, sowie Illumination des fcstlichgeschiiiückten Etablissements
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