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Dresdner Nachrichten : 04.10.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188210046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18821004
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18821004
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-10
- Tag 1882-10-04
-
Monat
1882-10
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.10.1882
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vrosÄim 188L. NdolMkweill»»,»«« vkricktltzrltz » Mark « Ps,,.. dun» dl« «»> » Mark 71 Via« »lumm. Iü Pf«, 37000 »uft,»» l «r-mk- gsr dlkNU-k^o bt rln^iudtrr Mi» ^ övlcrtpie niaLt ftih ^ir Rrdaclla» Nicht vkrdiudUch. kluuon'r« für uni ««hnlkn »n: kl, Ä>monc«n-»urra«k r.H»«k»» tzei« » >»«>«> — N»d«l1 «»„«,- »««»« » »«m».! - Au»ali»«»»«»l! — ». Müll»« ln «SrU»; - «»». «»»» t» Maad«bura: -- I. »a«k » E». tn Halle; — »»««««l»-»«dm» lttv» » »Ilirr As» uliettvi» In livvLrt «lvll unieuLvIgou O«rL RL W Ulcnlc,, ullllrvn v«»u ttnmvu- uucl Ilorrt-nkitton Iillllxat. WvillNSvIltSSULVol'IlSUf. Tageblatt für Uokitik, llnterhaltung, Geschäftsverkehr. SSr/t»t>ericht,Frtm-e»liste. T 87. 3»1»rxrm8. Snlerat» lverde» Marie»ilrod»A di» Nachm. » »in anqenomme» Lonnlaa» bi» Mlllaa»l!iltt>r. I, Ncvftad! nur an bUochenlagtiu e>: Illaslklqallc Ar. !> bi,Nachm. UN! iz — Tie rliilpaillae 7!cia.uulc >»inl IS Ps»e. Elngclaubtiil» Psqr. Line Äaiaiaic lllr da» nach» tilgiar lirlchrinkn der Inicreli wird nicht qcqeveu. kluau-iiltlqc An»ancett»7l»llraqc vl'ttunbclaiimcuPciwurn nuerlrrn »lr nur geprn Pränumrra»do> isadluugdurch -Ua.-mal-u ll>v»caija!,iuna dl! l - in cn tun » ll> Vkg. Inicrale lur dir Mouiaa» >Ii»»lM«r oder nae> einen, ?,rluaA die Petlijell« eo P>. ! Lsnevss-Lticlcsröien livfvtil Lii illleuulvill diuvrlliumt, billj^Ltzuu l'reiLva Iliil'tllliMIl L ttilM, H!r. 17, ^oz-vuühor «lam 8eI>I»88o. <0. LlS88«^ H<»11 it l a rnut. Urin»«» «i ^ I»I'I. Il><>u/ki<lnxd»<i >r. Ick. OiullMi,,,,,'-« Oll^INitl I'oltt-,- Alil/.i'Xll'iii't, X« rl»!>»<«, ttitt«,-tti« >. ttoicka ttiorv mml Original i!>« jli>E » „!i>> nur l»n "bigm' I'irlin, /.» liab»». l3pi856Ni6-U3NUfL6tUl'. l'i « ü>ii . «r. 277. Wltleruna vom ü. Oct.: lvaromelcr nach Dkcer dloiolt. Walitzrabe I» <dldrnd»>. , 7S> Mill.. lcit nellci» unvcinndcri. Thrimomriroar. noch Reoniuu,: 2c»,v. ' IN»W.,nledr. Trmv. W"L>..bochllrTcn>v.lev. »nr>. LUb Mcli-NNnd. Neuen. l Mittwoch, i. Oktober. ületonllvoillicher Nrdurlcur sur PvttttschkK ve. En,il Licrcv ln Trcrdcn Endlich hat man sich in Berlin dazu kiitschle'ssen, das Steuer. Pferd nicht am Schwänze zu zäume». Vielmehr greift mau die Finanz- und Steuerfragcn am richtigen Ende au. Bor Allem ver zichtet die Regierung darauf, adermalü das „Berweiiduugogeseh" cinzubringen. Dieses wunderliche Wesen, auch Portcmonuaiegeseh getauft, verfügte nämlich bereits im Voraus über die Eiuuahmen, welche erst der künftige Reichstag bewilligen sollte. Ohne die Be willigung dieser neuen Steuern hatte jenes rein formale Gcsch für die preußischen Steuerzahler ungefähr so viel Werth, als baS Tele phon kür einen Stocktauben. Dafür macht man sich im preußischen Finanzministerium daran, das dortige Klassen- und Einkommen steuergesetz zu reformiren. Man kann unserem Rachbarstaate zu dieser Art des Vorgehens nur Glück wünsche». Die direkte klasscn- steuer lastet allerdings drückend auf den unteren Volksschichten volle Mark jährlich in der untersten Klasse zu zahlen (denn unter Dem thut man's in Preußen nicht), fällt doch der ungeheurcnk Mehrheit blutsauer, zumal die Lebens- und Bedarssmittel auch »ich mit zu geringen Zollen belegt sind. Die 4 untersten Klassen (!) bis 5Mk.) ganz von der direkten StaatSsteucr srcizulafsen, erscheint bei deren Höhe nur als ein Gebot ausgleichender Gerechtigkeit. Den Aus fall zu decken, genügt eine rationelle Abstufung der höheren und höch sten Einkommenstcucrklasscn. Mit diesem bescheidenen, aber ausführ baren Resormprogramm verzichtet Fürst Bismarck allerdings voll ständig auf jene blendenden Verwendungszwecke der ungcmcsscncn Erhöhung der indirekten Steuern, als da waren: Erlaß des Schul geldes, Erhöhung der Beamtcngehalte, Ileberweisung der Grund- und Gcbüudestcuer an die Gemeinden und Bezirke u. dcrgl. m. Wie gesagt, man kann sich nur über die veränderte Windrichtung freuen; wenn Preußen aus eigener Kraft eine vorhandene Be schwerde beseitigt, ohne den Arm und den Geldbeutel des Reichs dabei in Anspruch zu nehmen, so entspricht dies dem allgemeinen Vortheil. Nicht mindere Zuversicht erweckt die mehrfach auftauchcnde Meldung von beginnenden ernstlichen kolonisation-.'uuternchmungen Deutschlands. In Berlin finden, allerdings zunächst nur in privater Form und aus privatem Unternehmungsgeiste hcrvorgcgangen, gegen wärtig Berathungeu über die Errichtung einer deutschen Gesellschaft zur Kolonisirung von Neu-Guinca statt. Neu-Guinea gilt noch als „herrenloses Land" und daher könnte gegen eine Besitzergreifung dieser Insel seitens des deutschen Reiches kein Einspruch erhoben werden. Es würde eine deutsche Kolonisirung Neu-Guineas in so fern empfehlcnswcrth erscheinen, als die dortigen Eingeborenen, obgleich dieselben noch auf der untersten Stufe der Kultur stellen und sogar noch nicht einmal zur Bildung von eigentlichem Staatä- wesen vorgeschritten sind, als gutmütlng bekannt sind, und als auch das dortige Klima — ein volltommen tropisches — und der noch jungfräuliche Boden jenes Landes für die Anlage einer deutschen Handelskolonie als besonders geeignet erscheinen. Eine der bcachtcnswerthcstcn Folgen der cgnptischen Ereignisse bildet das Verlangen Englands, in innigere Beziehungen zu den konservativen Mächten dcS Festlandes zu treten. Der liberale Gladstonc, der aus seinem Haß gegen Oesterreich, aus seiner Ab neigung gegen Deutschland niemals ein Gehcimniß gemacht hat, sicht sich durch die Wucht und Konseguenz der Ereignisse dazu ge drungen, die konservative Politik feines Vorgängers und Gegners, Lord Bcaconsficld's, cinzuschlngcn. Die großen Erfolge Englands in Eguptcn haben nicht nur den Neid der Franzosen und Ftaliencr, sondern auch das Mißtrauen und den Umnuib der Russen aus'S Aeußerste rege gemacht. Will sich England nicht diplomatisch isoliren, so muß es sich nach einer Rückendeckung umicbe». ES findet sie am besten an Deutschland und Oesterreich. Wir können diese Annäherung unserer überseeischen Vettern mit großer Gcmiiths- ruhc beobachten. Es ist ihr Interesse, um das es sich hauptsächlich handelt; das unsere kommt erst in zweiter Reihe in Frage. Große unzählige gemeinsame Anschauungen und Empfindungen, glorreiche geschichtliche Erinnerungen, die sich nach gleichen Zielen bewegende Literatur und Wissenschaft sprechen, aber wir tennen auch den robusten Egoismus Englands. Dieses befindet sich in einer sehr schwierigen und verwickelten politischen Lage, nicht wir; es braucht uns, wir ec, jetzt weit weniger. England hat, im Vertrauen aus dar, große, allgemeine und tiefe Friedcnöbevürsniß der Böller Europas, geglaubt, im Oriente einen Handstreich wagen zu dürfen und der erste Hieb glückte ihm. Deutschland hat, seiner Friedcnspolilit getreu, zunächst kein höheres Fntereste, als daß cs England gelinge, die cgnptischen Dinge so zu ordnen, daß Rußland nicht den Vorwand zum Aufrollen der orien talischen Frage erhält und die Franzosen nicht so kurz in Egnpten wegkommen, daß sic sich als die Geprellten erscheinen und ihrem beleidigten Stolze anderwärts Genugthuung zu verschaffen nusgehcn. Vor Allem sollte man der Hauptbeschwerdc der Egmstcr nb- helfen, daß die Mittel des Landes vergeudet wurden durch Ver leihung hoch dotirter Stellen an nichtsthuendc Europäer, baß die ganze Steuerlast auf den Eguvtern rußte, während die Europäer fast Nichts zu bezahlen haben und daß bei der Verwaltung des Landes daS egmstische Element über Gebühr Inntangefctzt wurde. Diese Klage» sind durchaus begründet; das Hineinregieren der Franzosen und Engländer rechtfertigte den Aufstand Arabi's in den Augen aller Egupter. Zuweilen ist inEgnptcn eine Steile mit zwei Be amten und zwar mit einem Franzosen und mit einem Engländer, jeder init dem ganzen Gehalte der Stelle, besetzt worden, weil die Franzosen nicht leiden wollten, daß ein Engländer die Stelle habe und umge kehrt die Engländer die Stelle keinem Franzosen gönnten. Zivci Beamten verrichten jetzt die Arbeit eines Mannes und den dovpcltcn Gehalt - batte» die Egupter z» bezahlen. Das sind auch „Wohlthatcn der Gencralkontrole". Diese werden die Franzosen nicht wieder erhalten, sie werden auch nicht mehr unter dem Vor wände auf Ordnung zu sehen, die Fcllah's zur Bezahlung der Wucherzinsen an die Rothscbildc schinden dürfen; aber daß die wahren Interessen ihres Handels in Egnpten nicht durch die Engländer verdrängt werden, dazu tönntc ihnen recht wohl Dcutichiand bclstlflich sein. Ncucstk Tr1eflN'.»»ile der „Dresdner NaGr." vom:; Octbr Berlin. Dieser Tage wird eine Deputation auS Le Havre, an deren Spitze der Deputirte Feli^ Farne steht, welcher im Ministerium Gambetta Untcrslaalssetretär war, Breme» besuchen, um die dort stnalüchcrjeits zrr Gunsten des Handels getroffenen Einrichtungen und Anlagen lennen zu lernen. Leipzig. Die Verhandlung vor dem Reichsgericht gegen Monimscn wegen Bisinarckbcleidigung ist vertagt worden. Berliner Börse. Heute lehrte die alle matte Stimmung zurück. Die Eorme wurden unter dem starren Angebot erheblich gedrückt. Der Wochen - Ausweis der Reichsbank üble eine deprinrirende Wirkung. Tic Anlagen traben sich ebenso wie der Noten-Ilmlauf »in M! Millionen vermehrt, während der Baar-Vorrnth um 2st Millionen zurückgcgangc» ist. Tie Reichsbank besitzt darnach keine stcuersreic Notcnrcferve, sondern hat seit geraumer Zeit wieder zum cr>,cn Male eine Noten- mcnge von 20 Millionen zu versteuern. Man befürchtet eine DiS- eonto Erhöhung. Vvir auswärts lagen gleichfalls u»,.mistige Meldungen vor. Eredit «Aetien wichen um 4'/e Mark, Tiseonlo - Gesellschaft um 2 Proeent. Auch sonst erfuhren Bankwcrtbe vielfach empfindliche Abstriche. Eisenbahnen fast durch weg schwächer. Bergwerke und Industrien büßten tlreilweise erheb lich ein, so Laura, die um 2 Proc. wichen. Fonds still, fremde schwächer. Türken osjerirt. ssranslurl a. Vi., :t. Lktvl'ci-, Mend°. Lrcdll 272'/.,. Tlaatkbalm s'9'/«. Lom barden 6ocrLoose--. L'est. Lilderrentc —. Papbcrrcnte —. (ttolizicr 273'/L- Oesterr. (^oldrenre —. 4"/<i Nng.i»'oldlei.:c —. 77cr Russen —. l<>cr Russen —. L.TrtculouIclbe —. Rcuclie Ungar. 1."oida„Icil»e . :r. L nculanlcllie . Un garische Pav'erreritr —.?Tic ,. o - . EgM'ter 70.5-»'.. l'sotlhardb. . Ziemlich icst. Wien, 3. L klober. 2«l'« ii0:>. Credit Fcsl. Parts, 3. Oktober. (Lchlnsi.) Rente ^1,72. Rnleilie Italiener ^9..',n. StaalSbalm 7»2.Lombarden 3lt,,2ü. da. Prioritäten 2d7.M. CM'ler Ocsicrr. (»oldrcnte tN'?>est.. Paris (Produkte,,), 2. ÖDrol'cr. tCckiluk.) Weizen Letolrr 2t.Januar- April 2ä.2o. t'clmuplet. Lpiriln?. Lctober 49.00, Januar-April ül.20. scsi. Riidol Lerol'er 7.'«.7", Januar April ruliig. Amsterdam (Produkten). 3. ilzu-ber. iCchlns:.) Weizen R'oueml'cr 253. März 2«.l. Roggen Oetober 153. Mär', l Lokalrs und Liichsisllirs. — Prinz Friedrich Augu st, Kgl. Hoheit, der nach Schluß der Manöver mit dem Schwarzen Adler-Orden dckorirt worden war, begieht sich Ende dieser Wackre aus einige Tage nach Berlin. — Das verspätete Erscheinen des Verzeichnistes der preußischen Ordens-Dekorationen erklärt man uns aus dem Umstande, daß einzelne Herren, denen der Kroncnorden 4. Klas'e zugcdacht war, Dankbarkeit den Engländern zu bezeugen, haben wir wirklich keine, Ursache. Wnbrend mstcres schweren Kampfes gegcn Frankreich von.Hintertreppen hat nick,lS genutzt. standen die Engländer mit ihren Smnpathien durchaus aus O M Stelle des Gardereite,-Leutnant Graf st! e x, der 2 Jahre Seite der Franzosen, sic unterstützten sic durch Zufuhr von lang bei der Eentral-Rcitaustalt Hannover kommnnviit war, ist allerhand Kriegsmaterial und Proviant, sie bcwastnetcn § abricc, von dem gleichen Regimentc, dahin kom das französische Heer mit cnzlischen Flinten und Geschütze», die , .. ... .... , .. „ 2 m > ». FI.-^ ^ —sclt elmger Zclt vcrtheut daS evangellich lnthcnfchc Landes- Londoner Boise legte die Kriegsanleihe Gambettas auf. -Inch »ach kg„sjsjgrj,„„ — wir schon früher einmal erwähnten — an dem Berliner Frieden intriguirte Gladstonc ans Leibeskräften gegen Solche, die sich in irgend einer Gemeinde um das tirchliche ^eben unseren Verbündeten Oesterreich; er ries, als die seluvarz gelben l'ewnderc Verdienste erworben, oder sonst wie durch christlich gute Banner nach Bosnien getragen wurden, dem Kaiser Franz Joseph Hüßunia Aiideicil cinIBeifpiel fiiw, 2l ne r kc n n 11 n g s - U r l u n- - , - ... c>t>- ^ c./.. den. Neuerdings haben nachgenannte Männer dergleichen All ein herrisches „Hände weg! zu. Wie Englands Industuc feit Erkennung erhalte»: der Maurer Heinrich Weißbuch in Erottendorl Mciischciigcdeiikcii daran arbeitet, die iinserigc eoneurrenzunfähig bei Aimabcrg; der Kirchvater Gottlob Richter i» ^Fiichbach und der zu »lachen und zum Erliegen zu bringen, ist männiglich bekannt. Weber und fetzige Hospitnlit Friede. Zenker in Steiiiigtivolmsdois Der Kapitalreichthum Englands, die große Zahl seiner bestens ge- ..... ^ ,, » » , 3 ., ^ ,^..1 , — In Zittau ist der Nestor der fachstfcheii Laudtagsabgeoid- schulten .libeitskrafte, der Umstand, daß sich kohlen- und Eljenlager der Gutsbesitzer Riedel am 30. September gestorben. Vor zusammen in »mnittclbnrstcr Nabe von mächtigen Fabriken befinden, 0 Jahren feierte er sein 25jäl,ri§es Abgeordneten Jubiläum; er ver endlich der mächtig entwickelte Handel ermöglichte in hohem Grade den trat den ersten Zittauer Landkreis seit 1848 »nliiitcrbrochcn bis jetzt. dortiaen industriellen den unseriacn lene Eoncurrenz zu bereiten Ä Landtagen hat er angebört. Auch vertrat er im konstitiiirendei, oorngen Hiwullriciicn vcn un,engen ,cnc eoncurrenz zu ociciiei', pe,, Zittauer RcichstagSmaklkrcis und ,l»i„»le d,c nicht selten ,»>t ihrem Untergangc endete. Jene waren dadurch da gegen die norddeutsche Bundesverfassung. Riedel schloß sich bei in den Stand gesetzt, Jahre lang so billig zu liefern, daß dagegen feine», Eintritt ins politische Leben den Liberalen a»; zur Zeit der gar nicht aufzukominen war. Hatten die Engländer die deutsche reaktwirten Ständcversamililung bildete er mit einigen wenigen Eoneurrenz vermittelst ihres riesigen Geldbeutels, aushielt, erst todt gemacht, dann schrieben sic uns wieder Aussichten für den 4. Oetbr.: Ziemlich trübe, etwas Regen, i Temperatur wie gestern. i Biederkeit vereinigten sich in ihm; auch feine politischen Gegner ehrten in Riedel den braven Menschen. Der König Halle das Streben dieses Mannes, so icbr und oft derselbe auch leine Regie rung bekämpft hatte, durch Verleihung des Albrecbisvrdens geeln). Die im Vergleich zu dem hoben Aller unseres K a i i e r für ihre Maaren vor und kamen damit hinnen Kurzem ihrem Schade,, zehnmal bei. Alles das sollen wir im Gedächtniß bewah ren, wenn wir beobachten, wie England jetzt nach unserer politischen Freundschaft angelt. Wohl lassen wir gern die gleiche germanische Abstammung, die Bande dcs Blutes, der evangelischen Religion, r die deutsche reainvirlen israndeverlamiliiung dudele er »m einige» wenigen d>-r Gesinnungsgenossen die Opposition und brach mit dem Ministerium x -c von Beus» manche scharfe Lanze. Später schloß er sich der Fort- eder die Preise schrittüpartei an und bekämpfte, der Partcidiücipli» gehorchend, das gehorchend. Zustandekommen der Bundesvcrfafsiurg. Wo er die speziellen Inter essen des platten Landes aus kosten der Städte fördern konnte, that er cs, ohne Rücksicht ans seine politische Farbe und oft zu Leidwesen seiner Gesinnungsgenossen. Denn Riedel, der als der Sohn eines Bauern geboren und Jahre lang Knecht gewesen war, .... — - fühlte sich ganz und mit Stolz als Bauer. Ilnerfchrockenheit und i.Kasse haben sich feit Iahrcssrist gegen h'OOOViifglierel,mgelcblvße!i. Wilhelm geradezu wunderbar zu »ci»ic»de körperliche Rüstigkeit verdank der hohe Herr zum großen Tlieile den mit fast peinluber Gcwijsenlinstigkcit beobacbteten diätetischen Anordnungen seines Leibarztes und Freundes l)r. Lauer. Auch bri seiner Anweienbrit in Dresden machte Sc. Majestät keine Ansnabme voll ser stiege! und nahm in gewohnter Weise Tag für Tag sein Leibgericht, zwei Teller der kräftigsten Bouillon ein, zu deren Herstellung täglich 12 Pfund Rindfleisch, 4 Tauben »nd 2 Hübner vrrn» »dct werden und deren völlig ausgekochter Ex-ratt eine ungemein stärkende und dabei leicht verdauliche kraftsuppc liefert. Bri dieser Gelegenheit sei noch erwähnt, daß mit der Lieferung dcs kecken Frubstiicks für die allerhöchsten und höchsten Herrschaften in den Be.l»nügcn der in solchen Dingen hcstrenoinnürle Herr Restaurateur kn.is! aus der großen Brüdcrgassc betrau! war. Dasselbe wurde von den Hcrr- Ichaften während der Rückfahrt in den Eoupees cingenomnun, und cS erforderte große plastische Umsicht, die hoben Gäste von dem in einem Gepäckwagen untcrgcbrachlen fliegenden Eiieubahnl'ststet aus prompt zu bedienen. Herr Kneift löste seine mühevolle Ausgabe vortrefflich und erntete die größte Anerkennung. — Die Blas esiv itzer St r aßcnba h n erleidet jetzt einige Schwierigkeiten und kleine Verzögerungen. Da fei! gestern die Wagen über ein Nolhgclcise au dw Elisciistraße geleitet werden, um Raum zu gewinne» zur Legung des zweiten Geieist'S bis zum Earoia- bause, wohin die Wagcnfnhrstraße ganz unterbrochen ist. Die Aller- bäume am alten Einnchmerhälischen sind bereits beseitigt, um die Straße zu verbreitern. — Die Linie Gcergsplatz-Riarlgrafstnslraße fährt fort, schlecht zu rentiren. Das wird aucb schwerlich anders werden, bis die Tour über die Albertbrücle zum Waldschlößchen als Eudvunkt geleitet wird. Bevor es Umsleigcbillcle giebt, ist die Weitersnbrt zu tbeucr. — Einen Dienst würde die Direktion dem Publikum erweise», wenn sic die Fahrplaimotiz „zu den Ne.städter Bahnhöfen wird rechtzeitig zu und von den Balmzügen vom Georgs- vlatz gefahren", aufgäbc. stille anderen Linien baben leslimmle Abfahrtszeiten und das Publikum käme nicht wissen, nas die Straßenbahn für „rechtzeitig" hält. Eine Präzision «mir früher», es wird alle volle Viertelstunden gefahren, würde den Verstste beben und dein Publikum einen festen stlnbatt bieten. - Auf der Picsthuw Linie ist der Verkehr slckig >m Wachsen »nd die kleinen Wagen reichen für gewöhnlich aus. Nicht aber a» den Markttagen aus dem Eentralschlachtviclibof, an Lenen die Direktion im eigenen Inteiesie und den, der Fleischer und Händler große Wagen loursircn lassen sollte. — Die für das nächste Iabr auszustellenden Paßkarten haben hellblauen Unteroruch. — Aus den Mitteln der einen Tbeil der Invalideustistung bildenden „von M ecrhci m l>' sehcu M oStwa § 1 il 1 ung" sind zur Erinnerung an den am 7. September kB2 bei Mozaisl von sächsischen Rciter-Regimeuter» crkämvlten Wafsenrubm lck F» validen der Kgl. »ächj. Armee mit v.ntelstützuiigeii von je Ist Mark bedacht worden. — Sehr viele unserer wertben Mitbürger und Einwohner Dresdens haben leine stllmmig, welch hoben Aufschwung und welche Hobe Bedeutung die gewerbliche Industrie in uuscrer Residenz ge wonnen und daß einzelne Branchen iir aller Stille durch ihre fort schriltlichc Intelligenz sich nahezu einen Weckruf erobert haben. Vielfach wurde schon die Bedeutung unscrer Nähmaschinensabriiation, dcrPianoforte-Baiikunst, derMum'rnsabrüativn. Znckerwaarenfablika- tion, Leder-Branche, Maschinenbautunst w. an dieser Dtelie bervor- aehoben. doch geschah noch ni» oder doch nur oberflächlich einer Fabrik Er oälm»ng, deren Fabrikate ihrem Erzeuger sowohl als der Stadt nur zui Ehre gereichen. Es ist dies die in der Blumenslraße 2st gelegene Dresdnc r st! ä l> in a i ch i n e n - Z io i r» - F a h r i t. Direktor: Herr Eiseil. Dieses Etabtinemenl umfasi einen großen Komplex, hat ein breites dreistöckiges Mickehfebäude mit zwei Deiieil- flngcln, ivorin die sänimtlichcii Maschinen in der Fabrikationssolge von oben nach nuten ausgestellt sind. Eine 200p'ei0ige Damvf- inaschinc bringt in alle Säle das erforderliche bewegende Leben, um in de» oberen Regionen zunächst die rohen Fasern von den aus England bezogenen Baiiinwollenspindeln in zwei , drei und meln- drühtige Faden z» verwandeln und sodann zu Mbmascbinenzwirnen, zu leldenähnlicbcin Handichnhzivirii und zu Häleizivirn aus höchst sinnreichen komplizirten ans England und ans Ebcinmtzi R. Haltniann» bezogenen Spinn-R!ascbinen zu verarbeiten. Die fertigen Zwirne werden dann gefärbt oder gebleicht, nppretirt und zuletzt ans die Birkenholzröllölfeir in verschiedenen Größen und Formaten in vor- geschriebcncr Länge und Geivicht gcivickcit, etiguettirt und iir HartonS oder sonstige Verpackung gebracht, um binauSzumanderii i» alle Welt in die fleißigen Hände der Näherinnen, Schuridcrwcristätten, Häklerinnen und dergl. Tie Fabrik bchcbästigt über l20 Mädcbrn und gegen 80 anderes männliches Personal und alle diese Summe von Arbeitstüchtigkeit und Arbeilsschnelligkeit leiebt incv! ans, um die großen Bestellungen zu eneckuiren, welche der Fabrik »ort und fort rntgcgen gctragcn werden, so daß dieselbe zu sieter Erweiterung durch Nrußnu »nd Maschinen Verinebning gedrängt ivird. Tic Eisclt'fcheii Ziviriic der Dresdner Fabrik haben die fämmtlicbe deutsche Konkurrenz besiegt und finden nur einigermaßen Rivalität iir drn englischen Zwirnen, welche jetzt alles Mögliche nusbieten und sogar zu kleinen Täuschungen ihre Zuflucht nehme», um den Zwirnen der Dresdner Fabrik durch Herabd'.ückung der Preise den Rang abzu- laufe». AnS den grvßen Holzniederlagen in den Hofränineii der Fabrik werden die Birkenholzstüiiime in die mit englischen Dreh bänken versehenen Hvlzbcarbcitinigsrüume gebracht, um zn Millionm von Rollen und Röllchen im Hauoumdrehen verwandelt c» weiden. Die Färberei giebt den Zwirnen die prächtigste» Farben, die Bleicherei das schönste Weiß und die vielen stlvprelurinascbincn den lieblichen Seidcnglanz. stilles in stillem stellen wir hier vor einem Industrie zweig,'der vor 30 Jahren noch kaum eiislirle und nun gerade in Dresden durch die Rührigkeit seines Geickäitsleiiers in Verhältnis: mäßig kurzer Zeit einen ganz riesigen Aufschwung genommen bat. Vivat 8ognoi>s! — Tie sächsischen Militärvc reine haben an der kaiier- parade die Liebe zu Kaiser und Reich, die Treue zu König und Vaterland und die Kamerndichast unter sich in der iobeuswcnbesteu Weise dargcthan; aber nicht blos bei Festlichkeiten zeigt diese im- posante Zahl der Militärvereine die Kamerad»chack linker sich, son dern auch in Noth und Gefahr. Aus drn Mililärvrieinen hat sich der Sächs. Militärvereinsbund in Dresden, die Militär-Feuerver sicherung in Zwickau und die Mililär-LeheiisvMichcrumf in Drr-.- dcn mit einer Hentralhegrähnißkasse für iämmtliche Niilitärvereine gebildet. Ter letztere Verein hat nach prompter Reg»Iiruiig iä»il»i!- licher Todesfälle nach dem Rcchenschastühericht vom vorigen Fuhre einen lleberschuß vvn ca. 61,000 N!. erübrigt und für die Mit glieder ea. 12,000 M. Dividende asservirt. Der Eentralbcgräbiiiß--
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