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Sonnabend, S. November ISIS. Fernsprecher-Sam«elnu«merr LST41. Iliutlt Irlsod-rüm. S»<t. llinrige Anlage Leser >rt, xleickmiissie au»- ^ »traklenck« Vänue atme tteirlrSrper, lieber «>»» empkeklenevertests Lcttvitrdaä. »ItzkllmL Schristleitnng ünd HaupigeschSstrstklle: «arienstraße »8/40. Druck u. Verlag von Liepsch « «eichardt in Dresden. Bezugs-Gebühr '"Äi«rNV<S7USL > Anzeigm-Preis«.LKWLS" «r »lt »««Her vee»«»NM»« <.»««»»« «»«r.'l pE». - Uiwai»»,«« Schilfqwck« werden nicht «fbewa»r«. Vo»au»»e^-Iung. — vele-dlett lv Pf. Siegreicher »omarsch der Arme Koeveß in Serbien. Wettere Sirtschrttte »er »»lgerilche« erste« «r»ee. — Sine rnlstlche Schladve «redlich von «omarow. — Surückweisu», sechs it»Nr»ischer »achtttgriffe»« g«««.— die griechische st«binettMslr.—Ae in«ere rage Sranlreichr. Snilaa», und «utzlaads. Lefterrüchisch -»«garttchrr strlegsbericht. Wie«, A«tktch »irb «rla»tb«rt »e» S. Rooember ISIS: «ufstscher rMeg»fch<mplatz. Die Ktk»»fe »»Gie«ik»«ee Seueerle» a»ch gestern »e« ga»ze» Tag »»er f»rt. «ie e»d«te» «U »er »Bliche» Vertreib»»« »er N»ffe» «»» »e» Orte »»» »»» »e» »eft- liche» Strqpa»Ufer. Der -ei»» lieb ««»erlich S0V0 Ge» f«»ch«»e t« »»serer Han» Die Si«be»»firgtsch« H»»v«d, Dt»ifip». »ie d»rch »irr Tage »»» »irr «Schi« «»«»ter, »röche« i« Sa»pse ft«»». »«1«« »er WtedergeWi»»»«« »»er »«irrer Gte>««ge» Her»»rraHe»de» «»teil. Nördlich »»» S»»ar»»a« «»irre» Stör ««,»«« ei»iche r«istich« Grü be» che»»««e». Westlich von Rai«!»»!» »r«ch »er F*i»d t» «»kere Gte»»«che» ei». St» Geche»a»chriii «ars i»« z»rück. Die Kämpfe si«» »och »icht abgeschlssse«. G»«ft i« L»r»«fte« a« zahüceiche» Teile» »er Fr»»t «rhdhte ruf» fische »rtiNerietätichkeit. Jterlienischrr Nriegsschauplatz. Der HgfiriHqTaHpgchtefamchimGAzzische» -»»ich«. Nachmittag» ft««»e» «t»lche Svrichuille »es Brticke»e»»s«s »o» Giirz «»»»er Nprdtett »« Hochfläche »«» DeBer», «»1er fieftiftch» SefOfitzfe«er. Ser«i»zelt« vorft»ße der Jtalie»« »rache« i« «»i«e« Armer z»i«««e». Nachts «urde» sechs iet»»Iiche «»chrisse a»f Zagpr« abgemiese». Si» ilalie» «ische» S««N»ftschiss »ars wieder «»er Miramar v««»e« «b. Südöstlicher Kriegsschauplatz. U«ser« i»Vrje«»Ge»iet kämpfe»»«« Truppen er» ft«r»r1«» Hefter« i« »«fasse»»«» «»chrifs de» «»eftlich »o» Sr«»«»» e»frache»»e« ««ch Riet Rolika. zersprengten »i« »r»»te»echri»ische v«katz««g «»» «echte« «i«e« große» Teil »eriel»«« ,» Gesa«ch«»e». Auch «ftltch »»» Trebi»se «mr- »e« mehrere Gr«»zh»he« ge»»««e«. Südlich von A»t«»«e rä»»Ue» »orgeschobeue Abteils»««» »«r itber» leche««« Sechurr ei»tche e»i fei »Bliche« «,»«» Befindliche Stell»»gc». Die Ar»»« de» Generals v. Soeoeß drängt die «erde» »ei ArUie ««» ftidlich ,«» S«e«S ins «edirge z«rück. Die demtfche» Tr«»»«« dieser Ar»»« «Lher» sich Kraljevo. Die fi»«r die H»»e »ftlich de» Gr«za»Tales »»r» «ehe»»«» »fterreichifch»»»»«rische» Kräfte »mrfe» sei»dllch« Rachdnte». Di« Ar»»« d«S «e»erels ». «allwitz tft i» Paraei» «»gerückt. A«ch »«» Vordringen »er »«lyrische« erftea Ar«« »»«cht Fortschritte. Du Stell »ertreter de» Shefü de» Geueralftads: sS. L. v.) ». Hdfer. Aeldmarschall^entnant. Unsere bulgarischen Freund« nn» Bastrngeuafse». Während die Kerben von Sennern von Land und Leuten al» das roheste und wildeste Volk unter allen Rationalitäten de» Balkan» bezeichnet werde», genießen mngzkehrt die Bulgaren den Ruf. neben den Rumänen La» begabteste Sulturclement des nahen Ostens zu sein, wenn man von der besonderen islamiti schen Kultur abfleht. In zwei Punkten sind sogar die Bulgaren Len Rumänen noch überlegen, und zwar durch -ie schlichte Wahrhaftigkeit ihre- Wesen-, worin sie mit deu Türken übereinftimmen. und durch ihre unermüdliche Arbeitsamkeit, -t« insbesondere bet der ländlichen Bevölke rung in die Erscheinung tritt. Der Glaube der Bulgaren an ihre nattonal« Zukunft wurzelt in einem starken, lebenskräftigen, zu mannhafter Tat bereiten Idealismus, -er sich auch in der verschlossenen und zielbewussten Art verrät, wie die bulgarische Nation ihr Berhalten in der grofien VchitksalSftuube des Weltkriege- eingerichtet hat. Die Bulgaren habe« nicht die Hände in den Schoß gelegt, um erst La» Rollen der eisernen Würfel bt» ,um Schlüsse abzuwarten und sich daun in aller Bequemlichkeit dem endgültige« Sieger zur Empfangnahme der von seinem Tisch« fallenden Brosamen anzufchlteßen. Sie haben viel, «ehr mit kühnem «risse „die Zeit an der Sttrnlocke ge- packt* und sind muttg auf »en Pla« getreten, um mit den Sassen ihre» Anteil an der im Zug, befindlichen großen Umwälzung tu Lurbpa -n erftretten. So bandelt et« Bolk, La» sich wahrhaft stark fühlt, weil e» fest an sein, nativ- nale Zukunft gsaudt «n» sich seiner geschichtlichen Sendung innerhalb de- Rahmen» der ihm zugewiesenen natür lichen Aufgaben und Interessen bewußt ist. ohne sich in maßlose Ueberschwenglichkeiten zu verlieren. Trägt so das ganze Auftreten der bulgarischen Nation das Gepräge eines reifen und besonnenen Volkes, das zum Herrschen berufen und geboren ist, so gebührt dieser Ruhmestitel in nicht geringerem Maße dem König Ferdinand, der nicht mit Unrecht als eine der inter essantesten Gestalten der neuesten Weltgeschichte bezeichnet worden ist. Fast drei Jahrzehnte sind verflossen, seit der damalige Prinz Ferdinand von Koburg die Regierung des zu jener Zeit von politischen Partetkämpfen völlig unter wühlten und zerrissenen und wirtschaftlich verarmten Lan des übernahm. Man muß sich in jene Tage zurückversetzen, um richtig zu würdigen, welch eine Fülle von persönlichem Mut, von Glauben an den eigenen Herrscherbcruf und von Vertrauen zu dem Stern der bulgarischen Nation dazu gehörte, ütn einen jungen, in der Diplomatie und Politik noch ganz unerfahrenen Prinzen zur Annahme einer Krone zu bewegen, der von Anfang an jeder Glanz und jedes Glück versagt zu sein schien. Prinz Ferdinand ließ sich durch nichts apschrecken. Mit fester Hand ergriff er die Hügel der Regierung des bulgarischen Landes und Volkes ft»d ließ K^«icht wieder los, mochte auch Rußland seine selbst vor MordvlLnen nicht znrückschrrcknrden Sendling« getztn ihn Hetzen «nd wiederholt die Dinge so sehr auf dos Messers Schneide stelle», -atz kaum noch eine Möglichkeit für den Fürsten vorhanden schien, sich auf einem so ver lorenen Posten zu behaupten. Und doch siegte zuletzt des Aoburgers Beharrlichkeit! Seine kluge Politik richtete das geschwächte und zerrüttete Land innerlich und äußerlich wieder auf und gewann ihm die Sympathien des bul garischen Volkes in solchem Matze, daß auch die furchtbare Prüfung des zweiten Balkankrieges, in dem das im ersten Balkankriege gegen die Türkei erschöpfte Bulgarien gegen Serbien und Griechenland unterlag, das allgemeine Ver trauen zu seiner persönlichen Leitung nicht zu erschüttern vermochte. Im Gegenteil erkannte die bulgarische Nation in König Ferdinand gerade den Mann» der wie kein anderer imstande war, das nieder- gebeugte Land politisch und wirtschaftlich wieder auf zurichten und den Tag der Abrechnung mit Serbien unter allen Bürgschaften deS Erfolges vorzubereitcn. Auch diese schwierige Aufgabe hat König Ferdinand glänzend durch geführt. indem er das Heer gründlich reorganisierte, die wirtschaftliche Lage des Landes zu neuer Blüte brachte und gleichzeitig die Wiederannäherung an die Türkei betrieb und die Freundschaft mit Deutschland und Oesterreich- Ungarn pflegte. Heute besteht zwischen Bulgarien und der Türkei ein so herzliches Verhältnis, wie es noch ein Jahr vor dem Ausbruch des Weltkrieges von keinen! europäischen Politiker für möglich gehalten worden wäre, und die bulga rischen Beziehungen zu den Mittelmächten, die gleicher maßen auf Charakterverwandtschast wie auf politischer und wirtschaftlicher Interessengemeinschaft der drei Völker be ruhen. find zu einer glorreichen Waffenbrüderschaft aus gebaut worden. Die Politik König Ferdinands hat also, unbeschadet des der Berliner und Wiener Diplomatie ge bührenden Anteils, ganz hervorragende Triumphe auf- zuweisen. Wenn nun das bulgarische Heer, ans seinem Sieges- zugc fortschreitend, die Rechnung mit Serbien beglichen haben wirb, werben die Bulgaren nicht im Siegcstaumel übcrschäumen, sondern nüchtern und ruhig abwägcnd, wie sie sind, mit zielbewusster Entschlossenheit und weiser Mäßi gung ihren Weg nach aufwärts weiter verfolgen. Sie wer den begreifen, daß auch Rumänien und Griechenland An spruch auf Schutz für ihre wohlbegründeten nationalen Rechte und Interessen haben und daß die dauernde Ruhe und Ordnung auf dem Balkan eine engere Verbindung Bulgariens mit den genannten beiden Staaten erfordert, die allen dreien ihre eigene, freie, nationale Entwicklung neben-, nicht gegeneinander, im allseitigcn Einvernehmen gewährleistet. Die Begründung eines solchen, auf dem Ein vernehmen mit den Mittelmächten und der Türkei fußen den Balkanbundes. der ein Bollwerk gegen den russi schen Dxang nach Konstantinopel bilden würde, ist eine «Forderung des Tages" für die bulgarische StaatSkunft, und nach den überzeugenden Befähigungsproben, die sie bisher geltefert hat. erscheint die Zuversicht begründet, daß ihr auch die Lösung dieser wetteren bedentsamen Auf gabe gelingen wird. Verzweifelte Stimmung in Serbien. b. Bon der russischen Grenze wird gemeldet, daß der größte Teil der serbischen Zivilbc- hörden Las Land verlassen und sich nach Cetinjc begeben habe. Wie ein russischer Konsular Vertreter in Serbien mitteilt, sind die serbischen Verluste in den letzten Tagen wesentlich gestiegen, so daß man mit Sicherheit ihre Zahl auf 38- bis 38 00» Mann angeben kann. Besonders erheblich waren die serbischen Verluste im Kampfe um den Besitz von Beles. Größere Erntevorrätc sind nach Novibazar und Sjenica geschafft und werden hier aufgestapelt. Die Verbindung mit Montenegro ist wieder hergestcllt. Der Telegraphenverkehr funktioniert wieder seit einigen Tagen. Während ein Teil des serbi schen Heeres noch einen guten und widerstandsfähigen Ein druck macht, prägt sich bei verschiedenen Formationen große Erschöpfung aus. Die Mohammedaner im serbischen Heere sind zwischen die erprobtesten Regimenter gesteckt worden, nachdem verschiedentlich die Wahrnehmung gemacht wurde, daß die muselmanischen Soldaten der serbischen Armee über die albanische Grenze desertierten. Die Ueber- wachung der albanischen Grenze ist deshalb auch verschärft worden. Sein« E»tscheid««gsschlacht in Serbien? ick. Die Mailänder Blätter berichten: Serbien hat sich e»1- schloffen, eS auf eine Entscheidungsschlacht nicht ankommen zu lassen, was ihm nicht zu verdenke» ist, da dies mit einem Selbstmord gleichbedeutend wäre. Auch ei» tatsächlich erwogener DurchbrnchSversuch nach dem Süden zum Zwecke des Anschlusses au -ie Hilfstruppe» des BtrrverbanLes wurde als aussichtslos anfgegebeu. SS kann sich ergeben, baß in den nächsten Tagen ber Köuig von Serbien gerade so wie der König von Belgien kein Land mehr besitzt und nur die Garantie Englands. Die Lache in Ronaftir. (Meldung der Agence HavaS.) Die Familie de» rnM. schen Bizekonsnls, die die Absicht hatte, die Stadt z» ver- lassen» hat diesen Plan aufgegeben. Die Bulgare» eroberten den berühmten Katschautkpaß. Ihr Bor bringen auf der Front von Salkandelen wurde aber trotz dem aufgehalten. Die Serben haben dort so starke Stell»», gen. daß sie einen Vorstoß in der Richtung aus Wranja unternehme» konnten. General Mahon besichtigte die englischen Truppen. Es Ist interessant, den freundschaftlichen Ton und die guten Beziehungen zwischen den Truppen der Alliierten festzustellen. Die griechischen Behörden halten trotz des großen FremdenzulauO die Ort nung aufrecht. (W. T. B.) Ei« russischer Dampfer von Bulgare« erbeutet. b. Ein für Serbien bestimmter russischer Dampfer mit Kriegsmaterial namens „Belgrad" ist als Beute der Bulgaren nach Lom Palanka (an der Donau) gebracht und auf den Namen „Warna" umgetauft worden. Russische Spione in Warna. Kk. „A, Est" meldet aus Bukarest: Nach einem Bericht des „Universul" aus Baltschik stellten die bulgarischen Behörden nach der Beschießung Warnas fest, daß in der Fabrik Boris, einem englischen Unternehmen, eine ganze Kolonie russischer Spione untergcbracht war. Mit Hilfe einer in der Fabrik erbauten radiotelegraphischcn Station gaben zwei Kapitäne Signale an die russische Flotte ab. Ueberfällige russische Truppeutrauöportda«pfer. Das Wiener „Deutsche Volksblatt" meldet über Basel: Im Schwarzen Meer sind fünf russische Truppen- transportdampfer seit acht Tagen überfällig. Die Besetzung von Sragujevac. Aus dem österreichisch-ungarischen Kriegspresseauarticr wird gemeldet: Ueber die Ereignisse bei der Besetzung von Kragujevac erhalten wir folgende Darstellung: Ein österreichisch-ungarisches Korps auf dem linken Flügel der unter Führung des Generalfeldmarschalls v. Macken sen nördlich und nordwestlich von Kragujevac Vordringen den Armee Koeveß stand am 30. Oktober im Raume von Velki, Senj und Derovac mit gleich starken feindlichen Kräften im Kampfe und nahm die Stellungen, aus denen der Feind flüchtete. Dasselbe Korps stand in Verfolgung des Feindes am 31. Oktober nördlich von der Straße Kra gujevac—Grn. Milanovac mit Nachhuten im Kampfe. Zn derselben Zeit nahm ein d e u t s ch e s K o r p s derArmec Gallwitz die Stellungen nördlich und nordöstlich von Kragujevac am Pctrovacka-Bach. Die deutschen Truppen j vernahmen hier schon am Abend des 31. Oktober starke , Detonationen, die verrieten, daß der Feind im Begriffe stand, Kragujevac zu räumen und daher Spreng ungen vornahm. Das deutsche Korps, in dessen Angrisfs- ! abschnitt die Stadt lag, schickte sich eben an, in die Stadt, die ider Feind verlassen hatte, cinzurücken. als sich eine Ab- jvrdnung des Magistrats der Stadt bei den deut schen Vorposten einfand und. vor den Kommandanten "geführt, die Unterwerfung und friedliche Uehergabe der Stadt Kragujevac anmcldetc. Während sich diese Ereignisse aus dem deutschen Teil der Front abspieften, zog ein Nachrichtendctachcmcnt des vor erwähnten österreichisch-ungarischen Korps, das die Aufgabe "hatte, mit dem östlichen Flügel an der Stadt vorbcizumar 1 schieren und weiter vorzudringen, am 1. November zwischen 7 und 8 Uhr vormittags unter dem Kommando des Leut nants Trypka von der andere» Seite in die Stadt ein und hißte auf der Kaserne und auf dem Arsenal die Fahne der österreichisch-ungarischen Armee.